Budgetkompass für Jugendliche

S Finanzgruppe
Finanzgruppe
S
Beratungsdienst
GeldBeratungsdienst
und Haushalt
Geld und Haushalt
RatgeberService PLANUNGSHILFEN
Budgetkompass für Jugendliche
Ratgeber BUDGET
Mein
Haushaltskalender 200X
www.geld-und-haushalt.de
Finanzielle Bildung und wirtschaftliche Kompetenzen sind die Grund­lagen für eine nachhaltige Lebensplanung, bei der auch die Interessen
zukünftiger Generationen berücksichtigt werden müssen. Vor diesem
Hintergrund wurde Geld und Haushalt – Beratungsdienst der SparkassenFinanzgruppe dauerhaft als offizielle Maßnahme der UN-Dekade
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.
Mehr dazu unter: www.geld-und-haushalt.de und unter www.bne-portal.de
U2
S Finanzgruppe
Beratungsdienst Geld und Haushalt
Budgetkompass für Jugendliche
Ratgeber BUDGET
Hallo,
vor allem junge Menschen, deren finanzielle Quellen noch nicht so kräftig sprudeln,
merken, dass Geld ein knappes Gut ist. Deshalb besteht die Kunst darin, das Beste aus
dieser Situation zu machen. Schlauer einkaufen ist der eine Weg, kluger Umgang mit
Geld ein anderer.
Wie das geht, zeigt Geld und Haushalt – Beratungsdienst der Sparkassen-Finanz­grup­pe
mit dem „Budgetkompass für Jugendliche“. Thema dieser Broschüre ist das Bud­get­
management, also die Aufgabe, Einnahmen und Ausgaben in einem dauerhaften Gleich­
­gewicht zu halten. Zu überprüfen, wofür das Geld ausgegeben wird, gehört ebenso
dazu, wie Sparziele festzulegen – und sich damit die Möglichkeit zu eröffnen, selbst zu
bestimmen, wann man sich Wünsche erfüllt.
Wer weiß, wo verdeckte Kosten anfallen, wer seine Bedürfnisse kennt, gewinnt finan­
zielle Unabhängigkeit. Wie das im Detail funktioniert und wie man Konsumfallen ausweicht, zeigen dir die folgenden Seiten. Der „Budgetkompass für Jugendliche“ richtet
sich an alle, die sich Schritt für Schritt ihre finanzielle Unabhängigkeit erobern wollen.
Einen Einstieg in das Thema Umgang mit Geld bietet auch der Test auf S. 6. Dazu gibt
es jede Menge Tipps und Infos, Check­listen und nützliche Adressen, die dir helfen, das
eigene Budget erfolgreich zu managen.
Viel Spaß bei der Lektüre und Erfolg beim Umgang mit dem eigenen Budget
wünscht dir
Geld und Haushalt –
Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe
2
Inhalt
I Dein Umgang mit Geld
4 Bewusst gemacht: Budget ist planbar
6 Getestet: Was bedeutet Geld für mich?
II Einnahmen optimieren
10 Optimal ausspielen: Taschengeld
12 Richtig anpacken: Ran an den Job!
14 Positive Energien: Finanzhilfen für Schüler und Azubis
III Ausgaben unter Kontrolle
17 Kassenschlager: mit dem eigenen Geld auskommen
20 Mission IQ: schlauer einkaufen
22 Alles, außer gewöhnlich: das beste Handy
25 Dann macht’s klick: Angebote im Internet
27 Auf Achse: Mobilität hat ihren Preis
29 Schwarze Löcher: die Schuldenfalle vermeiden
IV Rund ums Konto
31 Alle Karten ausspielen: das eigene Konto
35 Immer auf Sendung: Bankautomaten
38 Auf die „hohe Kante“: sparen mit Plan
V Wichtiges auf einen Blick
42 Adressen & Links
43 Geld und Haushalt – unsere Angebote
3
I Dein Umgang mit Geld
Bewusst gemacht: Budget ist planbar
Kann man Geld managen? Sicher! Im Idealfall herrscht dann nie mehr Ebbe
im Portmonee.
Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal
gen als andere, erfährt man durch
ziemlich überflüssige Dinge gekauft? Eine
Vergleiche oder durch Gespräche mit
Zeitschrift beispielsweise, weil sie auch
Freundinnen, Freunden oder auch mit
die Freunde lesen, oder eine angesagte,
den Eltern. Zahlreiche Werbeaktionen
teure Spiele-App? Wenn einem das Magazin
richten sich direkt an Kinder und Jugend­
nicht gefällt oder das Spiel in Wirklichkeit
liche. Ob mit witzigen Geschichten oder
langweilig ist, bleibt dann oft ein komisches guter Musik – letztlich geht es immer
Gefühl zurück. Das Geld ist weg und man
darum, die Jugendlichen zum Kauf eines
freut sich kein bisschen über das Gekaufte. Produkts zu ermuntern. Die Werbebot­
schaften versuchen oft, ein ganz besonEigene Entscheidung oder Modetrend?
deres Lebensgefühl zu vermitteln. Doch
Geld lässt sich nicht unbegrenzt vermeh-
nicht alle Trends muss man mitmachen.
ren, aber bewusst ausgeben. Dazu sollte
Es lohnt sich, genau zu prüfen, ob es die
man für sich selbst herausfinden, was
Sache, auch finanziell, wert ist.
einem wichtig ist. Möchte man etwas
besitzen, weil es alle haben? Ist es eine
Oder das Thema Wünsche: Manchmal
Sache wert, dafür immer wieder auf etwas
spart man ganz lange auf etwas oder
anderes verzichten zu müssen? Allein
überredet die Eltern, es zu kaufen, weil
schon, sich für oder gegen etwas zu ent-
man unbedingt diese eine Sache haben
scheiden, fällt manchmal schwer.
möchte. Dann hat man „Es“, und findet
das Neue gar nicht mehr so toll. Jeder
4
Was wie viel kostet, wo sich Geld sparen
kennt wahrscheinlich auch den Stress vor
lässt, warum manche Produkte mehr tau-
Weihnachten oder Geburtstagen, wenn
Planer: Mein Wunschzettel
Was ich mir wünsche
Bis wann?
Voraussichtlicher Preis
plötzlich alle nach besonderen Wünschen
tig, darüber zu sprechen – mit der guten
fragen und einem partout nichts einfallen
Freundin, dem besten Freund, dem
will…
Vertrauenslehrer oder den Eltern.
Wenn das Geld nie reicht, hilft oft ein
Mit ein bisschen Planung fällt es leichter,
­altbe­wäh­rtes Mittel: die Ausgaben-
echte von falschen Wünschen zu unter-
kontrolle. Wer den Überblick über seine
scheiden. Die Tabelle hilft dabei. Einfach
Finanzen hat, kann lernen, auch mit
die wichtigsten Wünsche und die damit
kleineren Summen auszukommen.
verbundenen Kosten aufschreiben.
Mehr dazu ab Seite 17.
Nur die Marke macht’s?
Info
Markenprodukte spielen in einigen
Mit dem Taschengeldplaner oder der
Cliquen eine große Rolle. Wer Modetrends Smartphone-App „Finanzchecker“ von
nicht mitmachen will, wird leicht in eine
Geld und Haushalt lassen sich die
Ecke gedrängt. Doch ein bestimmtes Logo eigenen Finanzen prima kontrollieren.
auf Schuhen, Hose oder Handy macht
Die Broschüre „Mein Taschengeldplaner“
Menschen nicht besser oder wertvoller.
am besten gleich kostenlos unter der
Echte Freunde haben kein Problem damit,
Telefonnummer 030 204 55 818 anfor-
in der Freizeit etwas zu unternehmen,
dern. Die App „Finanzchecker“ gibt es
was kein Geld kostet. Trotzdem kann es
kostenlos in den App Stores für iOS und
natürlich belastend sein, sich immer
Android zum Download. Mehr Infos unter
einschränken zu müssen, weil das
www.geld-und-haushalt.de/finanzchecker.
Taschengeld knapp ist. Dann ist es wich5
I Dein Umgang mit Geld
Getestet: Was bedeutet Geld für mich?
Der Umgang mit Geld und Schulden ist bei jedem anders – wie, das verrät der Test.
Zutreffende Antworten ankreuzen.
1. Was wird bei Verabredungen mit Freunden meistens unternommen?
A Zusammensitzen und reden oder eine Runde Sport.
B Ins Café oder in die Eisdiele gehen und gucken, was passiert.
C Eine Shoppingtour durch die Stadt.
2.Ebbe im Portmonee, aber im Schaufenster hängt ein tolles T-Shirt.
Was tun?
B In ein paar Tagen gibt es Taschengeld. Ich warte bis dahin.
A Am besten Geduld, vielleicht gibt’s das bald günstiger.
C Ich leihe mir Geld von Freunden oder lasse mir von den Eltern einen Vorschuss geben.
3. Vergessen, Freund oder Freundin etwas Wichtiges zu sagen. Und jetzt?
C Handy raus, SMS schicken und hinterher noch schnell anrufen, ob alles klar ist.
B Sobald ich zu Hause bin, schreibe ich eine Mail.
A Wir sehen uns in ein paar Stunden. Dann bespreche ich die Sache.
4. Ein Freund braucht Geld. Wie reagieren?
B Wenn ich kann, bin ich für meine Freunde finanziell da.
A Bei Geld hört die Freundschaft auf, ich verleihe nichts.
C Für gute Freunde mache ich alles, selbst wenn ich knapp bei Kasse bin.
5. Die meisten in der Clique haben ein neues Smartphone. Und?
A So was gibt es bei meinen Freunden nicht.
C Dann muss ich mir auch eins kaufen.
B Ich freu mich für die, die es haben. Vielleicht wünsche ich mir so eins zum Geburtstag.
6
6. Überraschung, ein Geldgeschenk. Wohin damit?
B Einen Wunsch erfülle ich mir, der Rest kommt auf mein Konto.
C Super! Ich freue mich aufs Einkaufen.
A Ich zahle alles auf mein Sparkonto ein!
7. Problem: Der vorgesehene Familienurlaub soll ausfallen. Und nun?
A Das spart! Muss ich auch nichts ausgeben.
B Gemeinsam finden wir vielleicht eine kostengünstigere Lösung.
C Mist – aber mir können sie hoffentlich noch eine Reise bezahlen.
8. Beim Einkaufen mehr Geld ausgegeben als geplant?
C Keine Ahnung. Ich zahle meist mit Karte, da fällt das nicht weiter auf.
A Das kann mir nicht passieren.
B Wenn ich etwas Günstiges sehe, warum nicht? So kann ich vielleicht sogar Geld sparen.
Für die Auswertung Buchstaben zusammenzählen:
A
B
C
Bitte umblättern und Auswertung auf der nächsten Seite lesen!
7
I Dein Umgang mit Geld
Bin ich ein Geizhals?
Auswertung des Tests von S. 6/7
Überwiegend C: der Spitzenkonsument
Die Stärken
Einfach Spaß haben, bloß nicht an morgen Geht es dem Spitzenkonsumenten finandenken – das ist das Motto des Spitzen-
ziell gut, profitieren seine Freunde von
konsumenten. Kaum ein Ange­bot, dem
seiner Großzügigkeit. Und wer so ausdau-
dieser Geldtyp widerstehen kann. Wenn
ernd durch die Kaufhäuser schlendert,
das Traumobjekt der Begierde im Schau-
kennt viele Trends und weiß, wo man was
fenster lockt, gibt es kein Halten mehr.
bekommen kann.
Gesehen, gefallen, gekauft. Doch wer in
puncto Finanzen stets am Limit oder
gar über seine Verhältnisse lebt, zahlt
auf Dauer einen hohen Preis. Ge­liehe­nes
Geld muss zurückgezahlt werden!
Überwiegend B: der bewusste Genießer
Die Stärken
Kompliment! Beim Thema Geld lässt sich
Der bewusste Genießer weiß, was ihm
der bewusste Genießer so schnell nichts
Freude macht und lässt sich daher kaum
vormachen. Sie oder er kennt die eigenen
zu Spontan- oder Frustkäufen hinreißen.
Wünsche meist ganz genau und verliert
Das macht ihn oder sie auch zu einem ver-
deshalb selten den Überblick über die eige-
lässlichen Begleiter beim Einkaufsbum-
nen Finanzen. Und es ist ein gutes Gefühl,
mel mit Freunden.
wenn man sich über seine Vorstellungen
im Klaren ist. Planvoller Umgang mit Geld
eröffnet einem schließlich viele neue Möglichkeiten und Handlungsspielräume.
Überwiegend A: der Geldsammler
Die Stärken
Sparsamkeit ist eine Tugend – übertrei-
Der Geldsammler ist ein guter Ratgeber,
ben muss man es jedoch nicht. Die Grenze wenn es darum geht, sich zum Thema
zum Geiz sollte man nicht überschreiten,
Sparen zu informieren. Er oder sie hat
denn schließlich ist Sparen kein Selbst­
jede Menge tolle Tipps, wie man aus sei-
zweck. Und wer sich selbst und anderen
nem Taschengeld das Beste machen
nie etwas gönnt, kann schnell ganz allein
kann.
dastehen. Für den Geldsammler ist es
besonders wichtig, unnötige Ausgaben
zu vermeiden. Für ihn heißt es: Preise
­vergleichen, möglichst günstig einkaufen,
auf überflüssige Ausgaben verzichten –
darin liegt sein finanzielles Erfolgsrezept.
8
Die Schwächen
Tipp
Immer nur an Konsum zu denken, kann
Erst denken, dann kaufen! Wer wissen will,
auf Dauer unbefriedigend sein. Selbst die
wie das Geld länger reicht, informiert sich
besten Freunde sind irgendwann gelang-
ab S. 17 zum Thema Ausgabenmanagement.
weilt, wenn es in Gesprächen nur um das
Auch Schulden lassen sich vermeiden. Wie,
Eine geht. Außerdem: Um unabhängig
erfährt man ab S. 29. Und um zu verste-
zu sein, sollte man mit Geld umgehen
hen, wie das Thema Bank und Kontokar-
können!
ten funktioniert, blättere einfach auf S. 31.
Die Schwächen
Tipp
Mit ein paar Euros aushelfen oder
Schon mal darüber nachgedacht, noch
Klassenkameraden von deinem Handy
selbstständiger zu werden? Mit einem
aus telefonieren lassen – wer selbst gut
Nebenjob lässt sich das Taschengeld auf-
mit seinem Geld auskommt, wird auch
bessern. Was man dabei beachten sollte,
gerne mal angepumpt. Doch Vorsicht,
steht auf S. 12/13. Und wie sich noch
die Gutmütigkeit sollte von anderen
mehr aus dem Geld machen lässt, zeigen
nicht ausgenutzt werden. Deshalb:
unsere Infos zum Sparen ab S. 38.
Gelegentlich mal Nein sagen!
Die Schwächen
Tipp
Wer übertrieben sparsam ist, wird von
Bewusster Umgang mit den eigenen
anderen leicht für geizig gehalten.
Finanzen heißt nicht, gar kein Geld aus­
Doch es führt ganz bestimmt nicht in den
zugeben. Wie man clever einkaufen kann,
finanziellen Ruin, wenn man ab und zu
steht auf S. 20. Und wer sich besser über
mit Freunden ins Kino geht oder sich ein
seine eigenen Wünsche klar werden
Eis kauft.
möchte, blättert einfach auf S. 5.
9
II Einnahmen optimieren
Optimal ausspielen: Taschengeld
Für die meisten Jugendlichen sind Taschengeld und Geldgeschenke
Einnahmequelle Nummer eins.
In den meisten Familien ist es üblich,
Zum Taschengeld zählen die Summen,
dass die Eltern Taschengeld zahlen.
die einem von den Eltern zur freien
Üblich bedeutet allerdings nicht selbst-
Verfügung überlassen werden. Damit
verständlich. Wenn in der Familie das
ver­folgen die Erwachsenen ein Ziel:
Geld knapp ist, müssen meist auch die
Ihre Kinder sollen lernen, mit Geld um­
Kinder zurückstecken. Einen Rechts-
zugehen. In der Regel heißt das, man
anspruch auf Taschengeld gibt es näm-
kann selbst bestimmen, was mit dem
lich nicht, nur Empfehlungen. Ein Blick
Geld passiert. Deshalb werden sich die
in die Tabelle verrät, wie viel Taschen-
­meisten Eltern nicht einmischen, wenn
geld im jeweiligen Lebensalter empfoh-
es um kleinere Summen geht. Bei grö­
len wird. Die letzte Entscheidung tref-
ßeren Ausgaben – und das gilt ins­be­son­
fen allerdings die Eltern. Denn wie viel
dere bei Geldgeschenken – können
sie zahlen, hängt vom Familienein­
und dürfen die Erziehungsberechtigten
kommen ab.
allerdings mitreden.
Kleidung/Schuhe
30,00 – 50,00 €
Handy/Internet
10,00 – 20,00 €
Schulmaterial
5,00 – 10,00 €
Kosmetik/Pflege
5,00 – 10,00 €
0
Taschengeldempfehlung
€
BUDGETGELD
zusätzlich pro Monat:
00
€
60
,0
0
-7
5
,0
Bus/Bahn
15,00 – 20,00 €
45
0,5
,5
25
,0
0-
037
€
13
,0
,0
0
12
30
30
€
,0
0
€
0
025
22
,5
,5
€
20
,0
20
0-
0-
,0
22
0
€
0
,5
17
,5
017
,0
15
€
11
-3
,
00
€
2,
7
8
9
wöchentlich
10
50
€
-2
,5
0
00
2,
€
50
1,
-2
,0
0
50
1,
€
00
1,
00
-
-1
,
6
50
0,
<6
37
0
€
,0
0
€
45
,0
0
-6
0,
Essen außer Haus
20,00 – 30,00 €
14
monatlich
15
16
17
ab 18 Alter
Quelle: „Taschengeld und Gelderziehung“. Expertise des Deutschen Jugendinstituts e. V., in Zusammenarbeit mit Geld und Haushalt – Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe, 2014.
Quelle: „Taschengeld und Gelderziehung“. Expertise des Deutschen Jugendinstituts e. V., in Zusammenarbeit mit
Geld und Haushalt – Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe, 2014.
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