24 Gastbeitrag Foto: Zuzana Oplatek Basels Ort für Grafik: Prints and Drinks im RappazMuseum von Ricarda Gerosa, Kuratorin RappazMuseum Auch acht Jahre nach seiner Eröffnung ist das Rappaz Museum Basel immer noch ein Geheimtipp. Etwas ver steckt zwischen dem Kleinbasler Rheinbord und der Webergasse widmet sich das kleine monographische Museum in einem historischen Gebäude im Klingental dem Werk seines Namensgebers. Der Basler Grafiker Rolf Rappaz (1914–1996) hatte den Schweizer Grafikstil der Nachkriegszeit vor allem mit Plakaten und dreidimensionalen Szenografien für Warenmessen und Ausstellungen wesentlich mitgeprägt. Auf der Höhe des Erfolgs beendete er Ende der 1960er Jahre seine berufliche Karriere, um sich fortan der freien Kunst zu widmen. Aus wenigen Elementen – den geometrischen Grundformen und den Primärfarben – erschuf er ein umfangreiches, konstruktivistisch-konzeptionelles Werk. Nach seinem Tod machte die Rolf und Gisèle Rappaz Stiftung sein Atelierhaus 2008 als Museum öffentlich zugänglich und organisiert seit einigen Jahren auch Sonderausstellungen mit zeitgenössischer Kunst und Grafik. Austausch und visueller Input Aus der Überzeugung heraus, dass ein abgeschlossenes Werk nur durch den Dialog mit aktuellen Entwicklungen ins Bewusstsein neuer Generationen rücken kann, verstand sich das RappazMuseum von allem Anfang an auch als Plattform für regionale Kunst und Grafik. Seit einem Jahr treffen sich nun alle paar Monate Gestalter, Drucker und Interessierte zu Prints and Drinks im RappazMuseum. Die Veranstaltungsreihe kombiniert visuelle Inputs mit Geselligkeit und ist aus dem Bedürfnis der Basler Grafikerszene nach mehr Austausch entstanden: Eine kleine Portfolio-Ausstellung liefert Gesprächsstoff, Wein und Bier sorgen dafür, dass der Gesprächsfaden nicht abreisst. Während die ersten beiden Portfolio-Ausstellungen bestehende Arbeiten zeigten (Drucke der Siebdruckerei Arni und Arbeiten des Basler Büros Müller+Hess), wurden für die dritte Ausgabe 20 Büros und Gestalter eingeladen, ein Plakat zum Thema der Lesbarkeit zu gestalten. Prints and Drinks 3 Typographie kann unter Umständen lesbar sein 2015. 53 Seiten, 22 Abbildungen in Farbe. Gebunden. sFr. 10.– / € (D) 10.– / € (A) 11.– ISBN 978-3-906819-03-7 Gastbeitrag / Aus dem Unternehmen Lesbarkeit und Plakatgestaltung Das Themenfeld der Lesbarkeit spannt einen Bogen zwi schen den klaren, eingängigen Plakaten von Rolf Rappaz und den vielen experimentellen Arbeiten, die das heutige Stadtbild prägen. Die unmittelbare Verständlichkeit der Werbebotschaft und ein unumstössliches typografisches Regelwerk waren zu Rappaz' Zeiten wichtige Kriterien der Plakatgestaltung. Die ehemaligen Maximen sind heute jedoch nicht mehr gültig – entsprechend irritiert reagie ren ältere Betrachter und Gestalter. Tatsächlich hat sich die Funktion des Plakats stark verändert: Das Plakat ist nicht mehr das wichtigste Werbemittel und antwortet in einer Zeit der visuellen Reizüberflutung auf andere Bedürfnisse als seine Vorgänger aus Jahrzehnten ohne Fernsehen und Internet. Die Aufgabe einer Auseinandersetzung mit dem Thema der Lesbarkeit hat ein Grossteil der teilnehmenden Gra fiker dahingehend interpretiert, die eigenen Grenzen der Unlesbarkeit auszuloten. Zentral ist heute die visuelle 25 Attraktivität, die durch experimentelle Gestaltung und eine Erschwerung einer unmittelbaren Lesbarkeit erzielt wird. Die informelle Mitteilung tritt fast ganz hinter ihre Form zurück, die zunehmend zur eigentlichen Botschaft wird. Deutlich zeigen dies die meisten Plakate, die für Prints and Drinks entworfen wurden und nun in einem kleinen, feinen Bändchen der Druckerei Schwabe verewigt sind. So führt der Generationenkonflikt, der sich am Thema der Lesbarkeit entzündet, ganz direkt zu den zentralen Fra gen nach dem Plakat und seiner Funktion, nach veränder ten Sehgewohnheiten und dem visuellen Zustand der Welt überhaupt. Prints and Drinks wird auch in Zukunft grosse Fragen der Grafik aufgreifen, die visuellen Horizonte spie lerisch abstecken, gestalterisch umsetzen und in lockerer Runde im RappazMuseum zum Gespräch einladen. RappazMuseum, Klingental 11, 4058 Basel www.rappazmuseum.ch, Öffnungszeiten: Mo–Do 10–17 Uhr und auf Anfrage, verlängerte Öffnungszeiten während Sonderausstellungen Neue Firmenbroschüre - - Das breite Leistungsangebot des Gesamtunternehmens Medienvorstufe, Offset und Digitaldruck Informatik Die Verlage Schwabe Johannes Petri (VJP) Zytglogge Bergli Books EMH Schweizerischer Ärzteverlag mbassador GmbH, Online Marketing und Vertrieb von digitalen Produkten Buchhandlung «Das Narrenschiff» Buch und Zeitschriftenauslieferung Anzeigenakquisition Schwabe als Ausbildungsbetrieb Unternehmensgeschichte - – – – – – – Gesamtunternehmen – – – – In der neuen Firmenbroschüre werden das Gesamt unternehmen sowie die einzelnen Bereiche unter dem Motto «Wissensmanagement seit 1488» vorgestellt. Fol gende Themen werden jeweils kurz beleuchtet: Auf www.schwabe.ch/Gesamtunternehmen können Sie die Broschüre online ansehen und die gedruckte Version gratis bestellen.
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