Zufriedenheit der Mitarbeiter hat abgenommen

WYNENTAL-SUHRENTAL 33
AARGAUER ZEITUNG
SAMSTAG, 27. JUNI 2015
Reitnau
Gesucht: Mitglied für
Finanzkommission
Die neu gewählte Reitnauer Gemeinderätin Katrin Burgherr-Burgherr übernimmt per 1. Juli die Ressorts der abtretenden Gemeinderätin Heidi Müller-Wicki: Bildung, Sport, Jugend, Liegenschaften der Einwohner- und Ortsbürgergemeinde. Da das Amt als
Gemeinderat mit demjenigen der Finanzkommission unvereinbar ist, hat
Katrin Burgherr-Burgherr ihre Demission als Mitglied der Finanzkommission
eingereicht. Die Ersatzwahl findet zusammen mit den Eidgenössischen Wahlen am 18. Oktober statt. Wahlvorschläge sind von mindestens zehn Stimmberechtigten des Wahlkreises zu unterzeichnen und der Gemeindekanzlei
Reitnau bis spätestens am Freitag, 4.
September, einzureichen. (AZ)
Die Fahrgäste waren insgesamt zufrieden, nicht immer die Lokführer. Sie haben im vergangenen Jahr 5,8 Millionen Passagiere befördert.
ZVG
Zufriedenheit der Mitarbeiter
hat abgenommen
Gontenschwil Präsident Kaspar
Hemmeler betonte an der Aktionärsversammlung der Wynentalund Suhrentalbahn (WSB): «Die
Probleme der Mitarbeiter werden ernst genommen.»
VON HUBERT KELLER
Eigentlich verlief das vergangene Geschäftsjahr der Wynental- und Suhrentalbahn AG (WSB) in vielen Bereichen sehr erfolgreich, doch Verwaltungsratspräsident
Kaspar Hemmeler legte an der Aktionärsversammlung in Gontenschwil den Finger
auch auf den wunden Punkt: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, insbesondere
der Lokführer, hat abgenommen. Dies war
deutlich geworden, als sich Anfang Juni ein
Lokführer krank meldete und deswegen
zwei Züge ausfielen: Die WSB leidet unter
Personalmangel, der Sollbestand der Lokführer ist nicht erfüllt.
«Das ist uns nicht gleichgültig», sagte
Kaspar Hemmeler und betonte: Nach dem
Vorfall sei vonseiten der Kunden keine einzige Reklamation eingegangen. Allerdings
hat der Schweizerische Eisenbahn- und
Verkehrspersonalverband (SEV) Kritik geübt. Im ersten Anlauf sei es nicht gelungen,
den Firmenarbeitsvertrag (FAV) anzupassen, sagte Hemmeler. Der überarbeitete
und verbesserte Vertrag ist nun aber seit
dem 1. Januar 2015 in Kraft. «Auch im Branchenvergleich bieten wir nun gute Arbeits-
bedingungen an.» Zudem werde die Ausbildung verstärkt. Hemmeler stellte klar: «Die
WSB befindet sich in Konkurrenz zu besser
zahlenden Bahnen und anderen Branchen.» Die berufliche Situation der Lokführer sei insgesamt angespannt.
«Die WSB will ein guter und verlässlicher
Arbeitgeber sein», sagte der VR-Präsident.
Um dies zu unterstreichen, fügte er hinzu:
«Den Erlös von 790 000 Franken aus einem Aktienverkauf haben wir für Rückstellungen in der Pensionskasse verwendet.»
Seit dem Jahr 2006 habe die WSB 9 Millionen Franken in die Pensionskasse investiert. Der Deckungsgrad der Pensionskasse
sei auf 99,75 Prozent verbessert worden.
Fast sechs Millionen Fahrgäste
Die WSB hat im vergangenen Jahr 5,8
Millionen Fahrgäste befördert. Wegen des
kürzeren Fahrplanjahres sind das insgesamt etwas weniger als im Vorjahr. Pro Tag
hatte die WSB durchschnittlich 16 000 Passagiere. «Langfristig rechnen wir im Grossraum Aarau mit weiteren Verdichtungen
im Fernverkehr», sagte Hemmeler. «Das
hat auch Auswirkungen auf die WSB. Das
Angebot wird weiter wachsen müssen.»
«Der Personalbestand hat in den letzten
15 Jahren um 30 Prozent zugenommen»,
erklärte Mathias Grünenfelder. Umsatz und
Angebot hätten sogar um 50 Prozent zugelegt. Und überproportional, so Grünenfelder, war die Fahrgastentwicklung mit einem Plus von 75 Prozent. «Wir sind effizienter unterwegs als noch vor 15 Jahren»,
sagte der WSB-Direktor.
«Die WSB befindet
sich in Konkurrenz
zu besser zahlenden
Bahnen und anderen Branchen. Wir
wollen aber ein guter und verlässlicher
Arbeitgeber sein.»
Kaspar Hemmeler VR-Präsident
Bei der Sanierung der Bahnübergänge
hält die WSB den Fahrplan ein. «Die Plangenehmigungsverfahren für die Bahnübergänge sind fristgerecht eingereicht worden», erklärte Grünenfelder. Die Verbesserung der Abschnitte ohne eigenes Trassee
in Unterkulm, Oberentfelden und Teufenthal würden zusammen mit dem Kanton
konsequent weiterverfolgt.» Weitere Projekte betreffen den Ausbau des Bahnhofs
Zetzwil, den Ausbau des WSB-Bahnhofs
Aarau sowie Investitionen in neues Rollmaterial. Ein Indiz dafür, dass die Investitionen in die Sicherheit etwas bringen, ist die
Zahl der Unfälle. Mit 12 Kollisionen waren
es nur noch halb so viele wie im Vorjahr.
Ausserordentlicher Gewinn
Das Geschäftsjahr 2014 weist einen ausserordentlichen Gewinn von 3,3 Millionen
Franken aus. Dieser müsse aber relativiert
werden, sagte Kaspar Hemmeler. Er ist
nicht so sehr operativ, sondern buchhalterisch bedingt, indem Reserven für nicht aktivierbare Investitionen aufgelöst wurden.
Die Generalversammlung im «Löwen»
Gontenschwil beschloss alle Anträge einstimmig. Darunter auch die Statutenänderung, mit der die Public-Corporate-Governance-Richtlinien des Kantons nachvollzogen werden. «Die Aktionärsdemokratie
wird ausgebaut», sagte Hemmeler. Die
Kompetenzen der Generalversammlung
würden gestärkt. Das Aktionariat der Wynental- und Suhrentalbahn AG verteilt sich
wie folgt: Kanton Aargau 43 Prozent, Bund
35, Gemeinden 20, Private 2 Prozent.
Gemeindeverband kämpft für Projekte
Gontenschwil Die Abgeordnetenversammlung des Gemeindeverbands aargauSüd
impuls genehmigte ein abgespecktes Budget.
VON RAHEL PLÜSS
Der Spardruck macht auch vor der
Standortförderung nicht Halt. In den
nächsten vier Jahren steht im Aargau
nur noch rund die Hälfte der Fördergelder für Projekte im Rahmen der Neuen
Regionalpolitik (NRP) zur Verfügung (az
vom 17. 6.). Dieser Umstand wirkt sich
auch auf die Arbeit des Gemeindeverbands aargauSüd impuls aus, wie Geschäftsführer Herbert Huber an der Abgeordnetenversammlung vom Donnerstagabend deutlich machte.
«Wir werden es schwer haben, weitere NRP-Projekte realisieren zu können.»
Damit nahm Huber Bezug auf eine Stellungnahme des Kantons, wonach dieser
in der kommenden Umsetzungsperiode
jene Regionen vorrangig unterstützen
will, die bisher noch keine Projekte realisiert haben. Für Huber geht dieser Entscheid in die falsche Richtung: «So werden statt der strukturschwachen Regionen – für die diese Projekte eigentlich
vorgesehen sind – jene unterstützt, die
bisher keine Projekte eingereicht, also
gar kein eigentliches Bedürfnis haben.»
Er versprach, sich zusammen mit dem
Vorstand dafür stark zu machen, dass
aargauSüd impuls sicher wieder ein Projekt realisieren könne.
Derzeit sind unter der Federführung
des Regionalverbands drei NRP-Projekte am Laufen: Das Projekt «Schule trifft
Wirtschaft», das zum Ziel hat, den Austausch zwischen Lehrbetrieben und
Schulabgängern zu fördern, ein Projekt
zur Entwicklung des touristischen Angebots in der Region sowie eins zur
Standortentwicklung für Arbeitsplätze.
Weniger Sitzungsgelder
Die 19 anwesenden von 24 Abgeordneten genehmigten ein ehrgeiziges
Budget 2016. Es geht von einem Ertrag
270 200 Franken aus, der sich vornehmlich aus dem Pro-Kopf-Beitrag der
Gemeinden von 6 Franken sowie aus
den reduzierten Beiträgen von Bund
und Kanton ergibt. Das sind 26 500
Franken weniger als im Budget 2015
eingesetzt waren und rund 77 700
Franken weniger als die Rechnung 2014
auswies. Doch man will damit auskommen. Das Budget 2016 rechnet mit einem Aufwandüberschuss von 10 550
Franken.
Einsparungen sind beim Budgetposten «Sitzungsgelder» vorgesehen. Dieser
wurde von 22 000 Franken im Budget
2015 auf 15 000 Franken reduziert. Vizepräsident Thomas Brändle erklärte,
dass man – weil weniger Projektarbeiten
erwartet würden – von weniger Sitzungen von Vorstand und Kommissionen
ausgehe. Auch will man die Ausgaben
für Drucksachen und Publikationen um
mehr als die Hälfte reduzieren und das
«Erzähltal» auf eigene Beine stellen.
Sponsoren sind bereits gefunden.
Präsident Martin Widmer informierte
die Versammlung auch kurz über den
Stand der Dinge bezüglich «Fusio
2018», der Zusammenlegung der beiden Zivilschutzorganisationen (ZSO)
Wynental und aargauSüd. Es sei eine
Projektskizze ausgearbeitet und den betroffenen Gemeinden unterbreitet worden. Bis zum 15 Juni hätten dem Papier
alle Gemeinden zugestimmt. Die Projektgruppe sei nun an der Ausarbeitung
der Grundlagen für die Neuorganisation, die 2018 in Kraft treten soll.
BRIEFE AN DIE AZ
Nicht nachvollziehbarer
Entscheid
az vom 24.6.: Gemeinde will Pferdebahn
legalisieren
Wer den Bericht auf sorgfältig gelesen
hat, muss wahrscheinlich wie ich den
Kopf schütteln ob dem Entscheid der
Abteilung Raumplanung. Dass die Bahn
schon seit 15 Jahren in Betrieb ist und
damals durch die Gemeinde bewilligt
wurde, scheint die Entscheidungsträger
im BVU nicht zu interessieren. Diese
kennen offenbar nur Paragraphen und
entscheiden dementsprechend. Da
beim Bau dieser Trainingsbahn ein Gemisch aus Holzschnitzel und Sand direkt auf das Wiesland aufgeschüttet
wurde, könnte diese bei Bedarf ohne
grossen Aufwand wieder in den alten
Zustand zurück versetzt werden. Wie
der Gemeindeammann Martin Heiz erwähnt, muss ein Entscheid mit gesundem Menschenverstand gefällt werden.
Dieser ist offensichtlich bei der oben erwähnten Abteilung nicht vorhanden. Es
ist zu hoffen, dass sich der Gemeinderat
und die Betreiber der Bahn in dieser Sache durchsetzen und nicht einer sturen,
kantonalen Behördenwillkür nachgeben
müssen.
RUDOLF MATTER, OBERENTFELDEN
NACHRICHTEN
KORRIGENDUM
Sackgebühren Leimbach
falsch dargestellt
Bei der Übersicht über die Kehrichtentsorgungsgebühren der Region (az
vom 24.6.) wurde Leimbach in der
Grafik mit falschen Zahlen versehen.
Bisher hatte die Gemeinde keine
Grundgebühr, ein 35-l-Abfallsack kostete 3 Franken. Die Einführung der
Grundgebühr wurde an der Gmeind
vom 12. Juni beschlossen, ein 35-l-Abfallsack kostet in der Folge nur noch
1.80 Franken. Die Beschlüsse sind
noch nicht rechtskräftig. (AZ)
SCHÖFTLAND
Abgeordnete sagen Ja
zum Budget 2016
Die Abgeordnetenversammlung des
Gemeindeverbandes Bevölkerungsschutz der Region Suhrental-Uerkental hat gemäss Mitteilung die Rechnung 2014 und das Budget 2016 einstimmig genehmigt. (AZ)
Dienstleistungszentrum für KMU
BURG
Gastreferent Beat Dobmann stellte in
einem Kurzreferat das Hightech Zentrum
Aargau vor. Das eigenständige Dienstleistungszentrum, vor drei Jahren ins Leben
gerufen und örtlich beim Campus BruggWindisch angesiedelt, ist Anlaufstelle
und Drehscheibe zwischen den KMU
und Hochschulen, Forschungsinstituten
sowie Branchenverbänden. Dobmann
zeigte an konkreten Beispielen auf, wie
Unternehmen – auch aus der Region – dabei unterstützt werden, neue Technologien für sich zu finden und Problemlösungen auszuarbeiten.
Strassenbeleuchtung
wird erneuert
Ab Montag, 29. Juni, werden in Burg
die Strassenlampen modernisiert, respektive mit LED-Leuchten ausgestattet. Die Arbeiten, ausgeführt von der
AEW Energie AG, werden gemäss
Mitteilung der Gemeinde rund zwei
bis drei Wochen in Anspruch nehmen.
Da eine fahrbare Hebebühne zum Einsatz kommt, ist in den Quartierstrassen jeweils mit kurzfristigen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. (AZ)