Yo ung G e ne rat ion Verweilen im Freiburger Wohnzimmer von Jennifer Adam Ein Wohnzimmer der anderen Art E ine urige Stehlampe, die neben einem Sofa platziert ist. Ein Zeitschriftenständer, der einem kleinen Tisch gegenübersteht. Ein flauschiger Teppich auf dem Boden. Ein Wohnzimmer eben. Doch dieses ist anders als ein gewöhnliches Wohnzimmer. Es existiert unter freiem Himmel – das Freiburger Wohnzimmer. Bisher hat man es im Sommersemester 2014 und 2015 donnerstags von 17 bis 19 Uhr zwischen der Mensa und einem der zahlreichen Universitätsgebäuden in der Innenstadt von Freiburg vorgefunden. Es ist ein Ort, an dem viele Studenten vorbeikommen. Das Freiburger Wohnzimmer wirkt total einladend. Ob man sich in der Hängematte entspannen, auf dem Sofa mit einem Stückchen Kuchen und einer Tasse Kaffee in der Hand verweilen möchte oder auf der Suche nach einem Gespräch ist – man ist willkommen. Einige erstaunte Blicke über solch ein selten gesehenes Wohnzimmer unter freiem Himmel sind zu bemerken. Mancher bleibt stehen und will herausfinden, was es damit auf sich hat. Andere gehen vorüber. Zur Autorin Jennifer Adam studiert Theologie im sonnigen Freiburg. 24 Freude verschenken Ein Teil des Wohnzimmers ist es, rauszugehen und Kuchen zu verschenken. Die Reaktionen darauf sind ganz unterschiedlich. Der eine lehnt das Angebot direkt ab, der andere nimmt dankend ein Stück Kuchen entgegen, verschwindet dann aber sofort und der Nächste ist neugierig, warum jemand auf die Idee kommt, Kuchen zu verschenken – es gibt doch sonst nichts umsonst. Dies kann der Beginn einer spannenden Unterhaltung sein. Was das Freiburger Wohnzimmer auch lebendig macht, sind die sogenannten Soularium-Karten von Campus für Christus. Es sind ganz verschiedene Bilder im Postkartenformat: Eine tanzende Frau im Regen, ein kleiner Vogel in einer Handfläche, ein Besteckkasten etc. Dazu gibt es Fragen: Welches Bild beschreibt deine aktuelle Lebenssituation? Wie ist dein Bild von Gott? Wie würdest du Gott gerne erleben? „Wow, das sind mega tiefe Fragen!“, bekommt man dann oft zu hören. Ich bin immer wieder erstaunt und begeistert, welche Gespräche sich daraus ergeben. In der Regel trifft man auf offene Herzen. Man erfährt einen Teil der Lebensgeschichte des anderen, was total besonders ist. Außerdem wird man auch selber herausgefordert, von seiner eigenen Geschichte und Beziehung zu Gott zu erzählen. Offener als man denkt Immer wieder erlebe ich, dass der erste Eindruck trügt. Schon oft dachte ich: Ach, diese Frau sieht so verschlossen aus, garantiert hat sie keine Zeit und Lust, sich auf ein Gespräch einzulassen! Tja, und dann stellt sich heraus, dass gerade diese Frau ganz besonders offen und interessiert ist. So ging es mir gerade neulich, als ich zusammen mit einer anderen Mitarbeiterin von Campus für Christus von unserem Freiburger Wohnzimmer aus eine junge Frau anvisierte. Es ist ein kurzer Blick ins Gesicht des fremden Menschen, und schon entwickelt sich eine Vorstellung: zugänglich, verschlossen, gesprächsbereit, abweisend … Je nachdem. Ob man damit richtig liegt, zeigt sich erst, wenn man sich der Person wirklich zuwendet. In der konkreten Situation haben wir die junge Frau einfach gefragt, ob wir ihr ein paar Fragen stellen können. Sofort sagte sie Ja. Weil sie so offen war, zeigten wir ihr die Perspektive-Karten. Dabei geht es um Fragen wie „Was ist deine Gottesvorstellung?“, „Wer ist Jesus für dich?“ oder „Worin besteht für dich der Sinn des Lebens?“. Zu jeder Frage gibt es verschiedene Antwortkarten zur Auswahl. Und als wir mit Zum Weiterlesen empfehlen wir, die Zeitschrift Charisma zu bestellen
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