Aktualisierung des Richtplans / RGSK Biel

Aktualisierung des Richtplans / RGSK Biel-Seeland
Fragebogen zur Vernehmlassung / Mitwirkung
Absender / Gemeinde:
VCS Regionalgruppe Biel
Sekretariat
Postfach 1314
2500 Biel/Bienne
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) Regionalgruppe Biel nimmt sehr gerne an der Mitwirkung zur
Aktualisierung des Richtplan / RGSK Biel-Seeland teil.
Die Vorlage ist sehr wichtig, um die zukünftige Entwicklung der Region in Richtung Nachhaltigkeit zu
führen und eine weitere Zersiedlung der Landschaft zu stoppen. Die immer noch fortlaufende Trennung von Wohnen und Arbeit muss rückgängig gemacht werden, um eine unnötige und umweltschädliche Verkehrsbelastung zu verhindern. Besonders begrüssen wir deshalb, dass in der Aktualisierung
eigens für den Verkehr eine Teilstrategie aufgenommen wird. Wir bedauern allerdings, dass dies erst
auf Druck des Bundes geschehen ist.
Bemerkungen zum Erläuterungsbericht
Kapitel
Bemerkungen / Anträge
Neues Kapitel 3.4.3
Wir unterstützen die Teilstrategien Verkehr weitgehend und betonen,
(Teilstrategien Verkehr
dass diese sich stets am übergeordneten Ziel zu orientieren haben,
Agglomeration)
wonach die Anteile des öV und des Fuss- und Veloverkehrs am Gesamtverkehr zu erhöhen sind.
Zur Teilstrategie MIV
Nicht einverstanden sind wir mit der in der Teilstrategie MIV vertretenen Haltung, dass pauschal das Siedlungsgebiet möglichst direkt mit
dem Hochleistungsnetz verbunden wird. Gerade die geplanten Anschlüsse Bienne-Centre und Seevorstadt der A5-Umfahrung in Biel
zeigen, welch immense Schäden eine solche Strategie im städtischen
fragenxmitwirkung_rgsk_VCS.doc
www.seeland-biel-bienne.ch
[email protected]
c/o BHP Raumplan AG
Fliederweg 10
Postfach 575
3000 Bern 14
Tel. 031 388 60 60
Fax 031 388 60 69
[email protected]
Verein seeland.biel/bienne
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Raum anrichtet. Daher fordern wir schon seit längerem (zusammen
mit anderen Schutzorganisationen) eine Redimensionierung des
Westastes A5 (Herabstufung auf Nationalstrasse 3. Klasse, das heisst
nur 2-spuriger Ausbau) und einen Verzicht auf das stadtunverträgliche
Anschlussbauwerke Bienne-Centre und Seevorstadt. Zwingend sind
ausserdem Massnahmen zur Verstärkung der Durchfahrtswiderständen, um die Gesamtattraktivität des Strassennetzes zu beschränken.
Des weiteren fordern wir eine flächendeckende Bewirtschaftung der
Parkplätze (Parkplatzgebühren ab der 1. Minute). Eine Beschränkung
auf die wichtigsten Zielgebiete reicht nicht. Es darf nicht mehr passieren, dass zum Beispiel Lyss mit 1000 Gratisparkplätzen für den Einkaufsort Lyss wirbt und dadurch Fahrten aus der Agglomeration Biel
dorthin verursacht. Die Gebühren sind ausserdem so zu gestalten,
dass zentrale Parkings stets attraktiver sind als dezentrale Oberflächenparkplätze. Das gilt im Besonderen für verkehrsintensive Vorhaben. Die Voraussetzung einer gute Erschliessung, wie im in der Teilstrategie vorgesehen reicht nicht. Dem zunehmenden Freizeitverkehr,
insbesondere an die Seeufer sind Schranken zu setzen. Die Wertschöpfung an diesen Tagesausflüglern ist praktisch gleich Null; im
Gegenteil, es entstehen für das Wegräumen des liegengelassenen
Mülls zusätzlich noch Kosten und zusätzlichen Lärm für die Anwohner.Zur Teilstrategie öV
Wir unterstützen nach wie vor die geplante neue ÖV-Achse rechtes
Bielerseeufer – Bözingenfeld. Um diesem neuen Angebot auch eine
gute Auslastung zu ermöglichen, ist eine gleichzeitige Kapazitätsausweitung für den motorisierten Individualverkehr (MIV) nicht tragbar.
Wir unterstützen schliesslich auch die vorgesehenen Taktverdichtungen. Zwingend dazu sind Busbevorzugungsmassnahmen umzusetzen
(separate Busspur, Haltestellen im Strassenbereich, gesteuerte Lichtsignalanlagen, keine Öffnung der Busspuren für Motorfahrräder
usw.).Zur Teilstrategie Fuss- und Veloverkehr
Wir begrüssen die Teilstrategie zum Langsamverkehr. Netzlücken
sind zu schliessen und die Sicherheit und der Komfort für die FussgängerInnen und die Velofahrenden konsequent zu verbessern. Für
die Velos braucht es genügend und gedeckte Abstellplätze. Wir unterstützen auch mit Nachdruck den Ausbau des Veloverleihsystems in
der gesamten Agglomeration.Zur Teilstrategie kombinierter Verkehr
und Mobilitätsmanagement
Diese Teilstrategie müsste eigentlich allen anderen Teilstrategien vorausgehen, weil sie klar die Prioritäten beim Fuss- und Veloverkehr
und dem öV setzt. Voraussetzung dazu sind gute Umsteigebeziehungen zwischen diesen drei Verkehrsträgern und das Schliessen von
Mobilitätsketten.
Zur Teilstrategie Fuss- und Veloverkehr
Wir begrüssen die Teilstrategie zum Langsamverkehr. Netzlücken
Verein seeland.biel/bienne
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sind zu schliessen und die Sicherheit und der Komfort für die FussgängerInnen und die Velofahrenden konsequent zu verbessern. Für
die Velos braucht es genügend und gedeckte Abstellplätze. Wir unterstützen auch mit Nachdruck den Ausbau des Veloverleihsystems in
der gesamten Agglomeration.Zur Teilstrategie kombinierter Verkehr
und Mobilitätsmanagement
Diese Teilstrategie müsste eigentlich allen anderen Teilstrategien vorausgehen, weil sie klar die Prioritäten beim Fuss- und Veloverkehr
und dem öV setzt. Voraussetzung dazu sind gute Umsteigebeziehungen zwischen diesen drei Verkehrsträgern und das Schliessen von
Mobilitätsketten.
Zur Teilstrategie „Zustand Ostast“
Die ganze Teilstrategie muss vollständige überarbeitet werden. Wir
fordern wie oben erwähnt die Redimensionierung des Westastes A5.
Dadurch kann der Westast in deutlich kürzerer Zeit realisiert werden.
Entsprechend sind die verkehrlich flankierenden Massnahmen zu ergänzen und zu verstärken. Der Durchgangsverkehr Ost-West und Jura-West ist unverzüglich durch Verstärkung des Durchfahrtswiderstands zu senken und der Anteil des öV und des Fuss- und Veloverkehrs massiv zu steigern.
Bestehende behördenverbindliche Kapitel
3.1.3. 3.2, 3.4
Weitere Kapitel
Ziff. 2.3.3: Volle Unterstützung der Absicht, dass der öffentliche Verkehr und der Fuss- und Veloverkehr einen höheren Anteil am Verkehrsaufkommen erhalten müssen (she. oben). Deshalb liegen Absichten die T6 Biel – Lyss auf 4 Spuren auszubauen völlig quer in der
Landschaft (Konkurrenzierung öffentlicher Verkehr, Kapazitätsausbau
für MIV)
Ziff: 4.2.2: Verkehr: Ziel Veränderung des Modalsplits zugunsten ÖV
und Fuss- und Veloverkehr (manchmal ist dieser schneller als der
MIV, speziell auf Distanzen unter 3 Kilometer) muss unbedingt erreicht werden. Dazu braucht es griffige Massnahmen. Busbevorzungsmassnahmen, vor allem im Agglomerationskern, sowie durchgehende, sichere und komfortable Netze für den Fuss- und Veloverkehr sind unabdingbar. Eine damit verbundene Beeinträchtigung des
MIV ist durchaus erwünscht und soll Autofahrende zum Umsteigen
bewegen.
Die verkehrlich flankierenden Massnahmen betreffend der A5Umfahrung Biel müssen vollumfänglich realisiert werden. Die Sicherstellung der Finanzierung (Bund/Kanton/Gemeinden) muss geregelt
werden. Die dafür vorgesehenen Massnahmen müssen auch schon
Verein seeland.biel/bienne
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bei der Teileröffnung bis ins Brüggmoos realisiert werden. Nur so
können die Hauptverkehrsachsen entlastet und die Wohnquartiere vor
dem unerwünschten Schleich- und Durchgangsverkehr geschützt
werden.
Es braucht Sensibilisierungsmassnahmen bei den Pendlern. Dabei
müssen Firmen und Verwaltungen von seeland.biel/bienne unterstützt
werden werden. Mit einem guten Mobilitätsmanagement können sich
diese profilieren und auch Kosten sparen (Erstellung und Bewirtschaftung von nicht mehr benötigten Parkplätzen).
Die Tarife des ÖV sollen gegenüber dem MIV konkurrenzfähig bleiben, das heisst Tarifanpassungen nur im äussersten Notfall, bei
gleichzeitiger Teuerung der Kosten für einen PW.
Die nicht nachhaltige Mobilität muss mit umfassenden Massnahmen
reduziert werden. Dies kann mit einer Reduktion des Angebotes bei
der Fahrbahnverfügbarkeit (weniger Strassenraum für den MiV) und
einer Reduktion der Abstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge (Parkplätze reduzieren oder zumindest bewirtschaften) erreicht werden. Der
Leidensdruck für die Pendler im Stau muss grösser werden. Nur so
können diese motiviert werden, Fahrgemeinschaften zu bilden, firmeneigene Transporte oder den ÖV zu benutzen.
Für den strassengebundenen ÖV muss nicht nur das Angebot erhöht
werden, sondern auch die Fahrplanstabilität mit Busbevorzugungsmassnahmen verbessert werden. Auch hier ist die Realisierung möglichst vorzuziehen (Bremseffekt für MIV durchaus erwünscht, könnte
allf. ebenfalls zum Umsteigen anregen). Durch attraktive, durchgehende und sichere Verbindungen für den Fuss- und Veloverkehr soll
der unerwünschte Wachstum des MIV wirksam eingedämmt werden.
Dem zunehmenden Freizeitverkehr, insbesondere an die Seeufer sind
Schranken zu setzen. Die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs ist
zukunftsträchtiger (Seeland – Veloland), und von diesen Touristen
könnte auch ein Teil bei uns in der Region übernachten, was neue
Wertschöpfung mit sich bringt.
Verein seeland.biel/bienne
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Kapitel
Bemerkungen / Anträge
Neues Kapitel 3.4.3
Wir unterstützen die Teilstrategien Verkehr weitgehend und betonen,
(Teilstrategien Verkehr
dass diese sich stets am übergeordneten Ziel zu orientieren haben,
Agglomeration)
wonach die Anteile des öV und des Fuss- und Veloverkehrs am Gesamtverkehr zu erhöhen sind.
Zur Teilstrategie MIV
Nicht einverstanden sind wir mit der in der Teilstrategie MIV vertretenen Haltung, dass pauschal das Siedlungsgebiet möglichst direkt mit
dem Hochleistungsnetz verbunden wird. Gerade die geplanten Anschlüsse Bienne-Centre und Seevorstadt der A5-Umfahrung in Biel
zeigen, welch immense Schäden eine solche Strategie im städtischen
Raum anrichtet. Daher fordern wir schon seit längerem (zusammen
mit anderen Schutzorganisationen) eine Redimensionierung des
Westastes A5 (Herabstufung auf Nationalstrasse 3. Klasse, das heisst
nur 2-spuriger Ausbau) und einen Verzicht auf das stadtunverträgliche
Anschlussbauwerke Bienne-Centre und Seevorstadt. Zwingend sind
ausserdem Massnahmen zur Verstärkung der Durchfahrtswiderständen, um die Gesamtattraktivität des Strassennetzes zu beschränken.
Des weiteren fordern wir eine flächendeckende Bewirtschaftung der
Parkplätze (Parkplatzgebühren ab der 1. Minute). Eine Beschränkung
auf die wichtigsten Zielgebiete reicht nicht. Es darf nicht mehr passieren, dass zum Beispiel Lyss mit 1000 Gratisparkplätzen für den Einkaufsort Lyss wirbt und dadurch Fahrten aus der Agglomeration Biel
dorthin verursacht. Die Gebühren sind ausserdem so zu gestalten,
dass zentrale Parkings stets attraktiver sind als dezentrale Oberflächenparkplätze. Das gilt im Besonderen für verkehrsintensive Vorhaben. Die Voraussetzung einer gute Erschliessung, wie im in der Teilstrategie vorgesehen reicht nicht. Dem zunehmenden Freizeitverkehr,
insbesondere an die Seeufer sind Schranken zu setzen. Die Wertschöpfung an diesen Tagesausflüglern ist praktisch gleich Null; im
Gegenteil, es entstehen für das Wegräumen des liegengelassenen
Mülls zusätzlich noch Kosten und zusätzlichen Lärm für die Anwohner.Zur Teilstrategie öV
Wir unterstützen nach wie vor die geplante neue ÖV-Achse rechtes
Bielerseeufer – Bözingenfeld. Um diesem neuen Angebot auch eine
gute Auslastung zu ermöglichen, ist eine gleichzeitige Kapazitätsausweitung für den motorisierten Individualverkehr (MIV) nicht tragbar.
Wir unterstützen schliesslich auch die vorgesehenen Taktverdichtungen. Zwingend dazu sind Busbevorzugungsmassnahmen umzusetzen
(separate Busspur, Haltestellen im Strassenbereich, gesteuerte Lichtsignalanlagen, keine Öffnung der Busspuren für Motorfahrräder
usw.).Zur Teilstrategie Fuss- und Veloverkehr
Wir begrüssen die Teilstrategie zum Langsamverkehr. Netzlücken
sind zu schliessen und die Sicherheit und der Komfort für die FussgängerInnen und die Velofahrenden konsequent zu verbessern. Für
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die Velos braucht es genügend und gedeckte Abstellplätze. Wir unterstützen auch mit Nachdruck den Ausbau des Veloverleihsystems in
der gesamten Agglomeration.Zur Teilstrategie kombinierter Verkehr
und Mobilitätsmanagement
Diese Teilstrategie müsste eigentlich allen anderen Teilstrategien vorausgehen, weil sie klar die Prioritäten beim Fuss- und Veloverkehr
und dem öV setzt. Voraussetzung dazu sind gute Umsteigebeziehungen zwischen diesen drei Verkehrsträgern und das Schliessen von
Mobilitätsketten.
Zur Teilstrategie Fuss- und Veloverkehr
Wir begrüssen die Teilstrategie zum Langsamverkehr. Netzlücken
sind zu schliessen und die Sicherheit und der Komfort für die FussgängerInnen und die Velofahrenden konsequent zu verbessern. Für
die Velos braucht es genügend und gedeckte Abstellplätze. Wir unterstützen auch mit Nachdruck den Ausbau des Veloverleihsystems in
der gesamten Agglomeration.Zur Teilstrategie kombinierter Verkehr
und Mobilitätsmanagement
Diese Teilstrategie müsste eigentlich allen anderen Teilstrategien vorausgehen, weil sie klar die Prioritäten beim Fuss- und Veloverkehr
und dem öV setzt. Voraussetzung dazu sind gute Umsteigebeziehungen zwischen diesen drei Verkehrsträgern und das Schliessen von
Mobilitätsketten.
Zur Teilstrategie „Zustand Ostast“
Die ganze Teilstrategie muss vollständige überarbeitet werden. Wir
fordern wie oben erwähnt die Redimensionierung des Westastes A5.
Dadurch kann der Westast in deutlich kürzerer Zeit realisiert werden.
Entsprechend sind die verkehrlich flankierenden Massnahmen zu ergänzen und zu verstärken. Der Durchgangsverkehr Ost-West und Jura-West ist unverzüglich durch Verstärkung des Durchfahrtswiderstands zu senken und der Anteil des öV und des Fuss- und Veloverkehrs massiv zu steigern.
Bestehende behördenverbindliche Kapitel
3.1.3. 3.2, 3.4
Weitere Kapitel
Ziff. 2.3.3: Volle Unterstützung der Absicht, dass der öffentliche Verkehr und der Fuss- und Veloverkehr einen höheren Anteil am Verkehrsaufkommen erhalten müssen (she. oben). Deshalb liegen Absichten die T6 Biel – Lyss auf 4 Spuren auszubauen völlig quer in der
Landschaft (Konkurrenzierung öffentlicher Verkehr, Kapazitätsausbau
für MIV)
Ziff: 4.2.2: Verkehr: Ziel Veränderung des Modalsplits zugunsten ÖV
und Fuss- und Veloverkehr (manchmal ist dieser schneller als der
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MIV, speziell auf Distanzen unter 3 Kilometer) muss unbedingt erreicht werden. Dazu braucht es griffige Massnahmen. Busbevorzungsmassnahmen, vor allem im Agglomerationskern, sowie durchgehende, sichere und komfortable Netze für den Fuss- und Veloverkehr sind unabdingbar. Eine damit verbundene Beeinträchtigung des
MIV ist durchaus erwünscht und soll Autofahrende zum Umsteigen
bewegen.
Die verkehrlich flankierenden Massnahmen betreffend der A5Umfahrung Biel müssen vollumfänglich realisiert werden. Die Sicherstellung der Finanzierung (Bund/Kanton/Gemeinden) muss geregelt
werden. Die dafür vorgesehenen Massnahmen müssen auch schon
bei der Teileröffnung bis ins Brüggmoos realisiert werden. Nur so
können die Hauptverkehrsachsen entlastet und die Wohnquartiere vor
dem unerwünschten Schleich- und Durchgangsverkehr geschützt
werden.
Es braucht Sensibilisierungsmassnahmen bei den Pendlern. Dabei
müssen Firmen und Verwaltungen von seeland.biel/bienne unterstützt
werden werden. Mit einem guten Mobilitätsmanagement können sich
diese profilieren und auch Kosten sparen (Erstellung und Bewirtschaftung von nicht mehr benötigten Parkplätzen).
Die Tarife des ÖV sollen gegenüber dem MIV konkurrenzfähig bleiben, das heisst Tarifanpassungen nur im äussersten Notfall, bei
gleichzeitiger Teuerung der Kosten für einen PW.
Die nicht nachhaltige Mobilität muss mit umfassenden Massnahmen
reduziert werden. Dies kann mit einer Reduktion des Angebotes bei
der Fahrbahnverfügbarkeit (weniger Strassenraum für den MiV) und
einer Reduktion der Abstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge (Parkplätze reduzieren oder zumindest bewirtschaften) erreicht werden. Der
Leidensdruck für die Pendler im Stau muss grösser werden. Nur so
können diese motiviert werden, Fahrgemeinschaften zu bilden, firmeneigene Transporte oder den ÖV zu benutzen.
Für den strassengebundenen ÖV muss nicht nur das Angebot erhöht
werden, sondern auch die Fahrplanstabilität mit Busbevorzugungsmassnahmen verbessert werden. Auch hier ist die Realisierung möglichst vorzuziehen (Bremseffekt für MIV durchaus erwünscht, könnte
allf. ebenfalls zum Umsteigen anregen). Durch attraktive, durchgehende und sichere Verbindungen für den Fuss- und Veloverkehr soll
der unerwünschte Wachstum des MIV wirksam eingedämmt werden.
Dem zunehmenden Freizeitverkehr, insbesondere an die Seeufer sind
Schranken zu setzen. Die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs ist
zukunftsträchtiger (Seeland – Veloland), und von diesen Touristen
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könnte auch ein Teil bei uns in der Region übernachten, was neue
Wertschöpfung mit sich bringt.
Bemerkungen zu den Massnahmenblättern
Allgemeine Bemerkungen: Es ist schön, viele gut tönende Absichten zu haben. Wichtig ist aber,
dass die finanziellen Mittel für die Realisierung vorhanden sind für die vorgesehenen Verbesserungen des ÖV.
Massnahmenblatt
Bemerkungen / Anträge
Richtplan linkes
Die vorgesehenen Rückbaumassnahmen müssen unbedingt auch bei
Bielerseeufer
der prognostizierten Verkehrszunahme realisiert werden. Landschaftsschutz und Lärmschutz der Bevölkerung ist höher zu gewichten als ungehinderte Fahrt des MIV.
Objektblatt 5
Die Realisierung der Doppelspur Twann – Ligerz hat höchste Priorität
für den Fernverkehr.
Massnahmenblatt A1:
Wohnen und Arbeiten müssen möglichst am gleichen Ort angestrebt
Siedlungsbedarf Wohnen
werden, um unnützen Pendlerverkehr (MIV oder ÖV) zu vermeiden.
Ausserdem ist möglichst verdichtetes Bauen anzustreben, um verkehrserzeugende Zersiedelung zu bremsen.
Massnahmenblatt A3:
Einkaufszenter dürfen keine mehr auf der grünen Wiese bewilligt wer-
Entwicklungsschwerpunkt
den. Der Bedarf in der Region ist bei weitem gedeckt. Zusätzlich führt
Arbeiten und
dies zu unerwünschtem Einkaufsverkehr (meist mit dem Auto) und
Dienstleistungen
zum „Lädelisterben“ in den Städten und Dörfern. Siehe auch unter A1,
Arbeiten sowie auch Einkauf am selben Ort.
Massnahmenblatt A4:
Solche Erweiterungen dürfen nur realisiert werden, wenn eine genü-
Siedlungserweiterung
gend gute ÖV-Erschliessung angeboten wird oder mit kleinem zusätz-
Wohnen / Arbeiten
lichen Aufwand erreicht werden kann. Das Gebiet zwischen Biel und
Pieterlen ist als kantonale Reserve für die Ansiedlung von Investoren
mit grossem Landbedarf frei zu halten und nur bei genügender Wertschöpfung für die Region freizugeben. Die Ergänzung, dass Einzonungen von Flächen > 2 Hektaren einer Festsetzung im Richtplan /
RGSK bedürfen, wird unterstützt.
Massnahmenblatt A5:
Die Aussage, dass auf Einkaufszenter zu verzichten ist können wir
regionale Zentralitätsstruktur
vollumfänglich unterstützen, der Bedarf ist längst gedeckt, siehe auch
unter A3.
Massnahmenblatt A7:
Die aufgeführten Massnahmen sind richtig. Zusätzlich muss mit bauli-
Aufwertung und Erneuerung
chen Massnahmen und Einführung von Tempo 30 der quartierfremde
Quartiere
Verkehr abgehalten werden. Dadurch steigen die Wohnqualität und
die Sicherheit. Einkauf und Arbeit im gleichen Quartier senkt das Verkehrsaufkommen auf praktisch Null.
Verein seeland.biel/bienne
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Massnahmenblatt A8:
Die aufgeführten Massnahmen sind richtig, müssen aber auch umge-
Verdichtung Siedlungsgebiet
setzt werden. Es darf nicht bei Absichtserklärungen bleiben. Die Ergänzung, dass Gemeinden die Verdichtungspotenziale aufzeigen und
Massnahmen treffen müssen, um die Potenziale zu realisieren, wird
unterstützt.
Massnahmenblatt A10:
Keine Erweiterung der Kleinsiedlungen im ländlichen Raum anstre-
Weiler
ben, da keine vernünftige und finanzierbare Anbindung an den ÖV
möglich ist.
Massnahmenblatt B1:
Die angestrebten Modalsplits bis 2015 sind zu zaghaft; mit Mut und
Gesamtmobilität /
auch unpopulären Massnahmen (Parkplatzbewirtschaftung, Busbe-
Kombinierte Mobilität
vorzugungsmassnahmen, Restriktion MIV, Förderung Fuss- und Veloverkehr) können grössere / wirksamere Veränderungen erreicht werden. Die Bevorzugung von Gemeinden mit Mobilitätsmanagement bei
der Mitfinanzierung von Massnahmen durch den Bund, wird unterstützt.
Massnahmenblatt B 2/I
Gleichzeitige Realisierung von Regiotram für mehr als 200 Mio und
Regiotram
der geplante Westast der A5 für mehrere Milliarden Franken sind wirtschaftlicher Unsinn. Die beiden Verkehrsträger kannibalisieren sich
gegenseitig, nehmen sich die Kundschaft weg. Umso wichtiger ist die
Übergangslösung einer leistungsfähigen Busverbindung zwischen den
neuen Stadien und der Bahnhaltestelle Bözingenfeld.
Massnahmenblatt B3:
Doppelspur Ligerz – Twann vordringlich zu realisieren.
Schienengebundener
öffentlicher Verkehr
Massnahmenblatt B4:
Die Ergänzung zu Optimierung und Ausbau des öV-Angebot Bus für
Strassengebundener
den Zustand nach Eröffnung des Ostastes muss auf die Situation mit
öffentlicher Verkehr
einem Westast Klasse 3 angepasst werden (she. unsere Forderung
zum A5-Westast oben).
Massnahmenblatt B5:
Busbevorzugungsmassnahmen sind vordringlich zu realisieren. So
Strassengebundener
kann evtl. ein im Stau stehender PW-Lenker, welcher von einem Bus
öffentlicher Verkehr
rechts überholt wird, das Umsteigen auf den ÖV schmackhaft gemacht werden. Zusätzlich steigt die Fahrplanstabilität was zur Attraktivierung des ÖV-Nutzens führt.
Massnahmenblatt B6:
Es ist eine längst bekannte Tatsache, dass jeder Ausbau beim Stras-
Bestehende und künftige
sennetz zu Mehrverkehr führt. Eine stadtverträgliche Lösung des A5-
Nationalstrassen
Westastes ist nur als Autobahn 3. Klasse ohne Anschluss BienneCentre möglich. Auch weitere Anschlüsse in Studen (Vollanschluss)
oder Orpund lösen Mehrverkehr aus und konkurrenzieren den ÖV und
den Fuss- und Veloverkehr. Der Ausbau der T6 Biel – Lyss auf 4 Spuren ist schlicht nicht nötig. Die flankierenden Massnahmen, welche für
die Umfahrung A5 Biel vorgesehen sind, müssen bereits bei Inbetriebnahme der jeweiligen Abschnitte in Betrieb sein. Das heisst, es ist
vordringlich die Finanzierung dieser VfM zu garantieren und die Pla-
Verein seeland.biel/bienne
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nung zu konkretisieren.
Massnahmenblatt B7:
siehe Bemerkungen unter B6.
Kantons- und wichtige
Gemeindestrassen
Massnahmenblatt B8:
Diese Massnahmen müssen bevorzugt realisiert werden, auch zu-
lokale Erschliessung /
gunsten der Lebensqualität der Anwohner und der Erhöhung der Ver-
Verkehrsberuhigung
kehrssicherheit. Eventuell kann so einer Stadtflucht entgegengewirkt
werden, was eine Verringerung des Verkehrswachstums zur Folge
haben könnte.
Massnahmenblatt B9:
Zu prüfen ist, ob am Ortsrand Parkierungsangebote errichtet werden
Parkierungsstandorte
sollen, unter gleichzeitigem Aufheben in den Zentren. Mit einem guten
Angebot an ÖV können die Pendler dort abgeholt werden. Die Bewirtschaftung der Parkplätze ab der 1. Minute soll nicht nur in verkehrsintensiven Einkaufszentern gelten, sondern für alle Geschäfte und die
Ausdehnung ist auf das ganze Kantonsgebiet, ja wenn möglich darüber hinaus auszudehnen. So lässt sich unerwünschter Einkaufstourismus vermeiden. Die Abstimmung der Gebühren, um eine Lenkungswirkung etwa hin zu zentralen Parkings zu schaffen, wird begrüsst. Die Gebühren sind auch auf die öV-Abos abzustimmen, um
auch hier eine Lenkungswirkung zu erzielen.
Massnahmernblatt B10:
Keine verkehrsintensiven Vorhaben mehr in der Agglomeration Biel
Verkehrsintensive Vorhaben
mehr bewilligen, dies ist eine Erkenntnis die Sie ja auch schon gemacht haben. Der Bedarf ist längst gedeckt. (Siehe Kundenrückgang
in Centre Boujean seit der Übernahme durch COOP).
Massnahmenblatt B11:
Alle aufgeführten Massnahmen zur Aufwertung des Fuss- und Velo-
Langsamverkehr
verkehrs führen zu einer geringeren Steigerung des MIV und helfen
somit, den angestrebten Modalsplit zu erreichen. Begrüsst wird auch
die Ergänzung zur Berücksichtigung der besonderen Bedürfnissen
von E-Bikes.
Massnahmenblatt C 1:
Auch hier sind mit Parkplatzbewirtschaftung, Verbesserung von Ver-
Freizeit / Tourismus
bindungen für den Fuss- und Veloverkehr und dem Ausbau des ÖV
die stetig steigenden MIV-Belastungen zu reduzieren.
Massnahmenblatt C 2:
Planung Seeufer Bieler Bucht ist prioritär anzupacken, zusätzlich sie-
Seeufergebiet
he auch unter C 1.
Bemerkungen zur Karte
Inhalt
Bemerkungen / Anträge*
Verein seeland.biel/bienne
11
* Bei konkreten Änderungswünschen bitte Planausschnitt beilegen
Weitere Bemerkungen
Datum / Unterschrift: 29. Mai 2015, Biel/Bienne
Bitte Fragebogen wenn möglich elektronisch ausfüllen und senden an [email protected]
Frist für Gemeinden: 26. Juni 2015
Frist für übrige Mitwirkende: 29. Mai 2015
Ruedi Hartmann, 29.1.15