Unsere Helden Karin Lanz Töfffahren? gewaltig! Von Werner J. Haller (Text) und art4press (Fotos) Eigentlich hielt Karin Lanz wenig vom Töfffahren. «Zu gefährlich», so das Urteil der Baslerin. Bis sie spontan ein Bike fahren durfte… D ie laufende Motorradsaison ist noch jung. Auf den ersten Kilometern lenkt Karin Lanz die ihr noch unbekannte Harley-Davidson XR 1200 entsprechend vorsichtig durch die Kurven. Aber nach dem Überqueren des Albispass reisst sie bei einem Stopp vor einer Baustelle das Helmvisier hoch und sagt mit einem breiten Grinsen: «S isch eifach nur geil!» Gefühle der Begeisterung überkamen Karin Lanz auch, als sie sich vor vier Jahren erstmals auf ein Motorrad setzte und am Gasgriff drehte. «Dabei hatte ich in den Jahren zuvor oft zu meinem Bruder gesagt, er soll das mit dem Töfffahren doch bitte lassen. Das sei viel zu gefährlich», sagt die 32-jährige Baslerin. «Komischerweise zögerte ich selbst aber keine Sekunde, als ich von Harley-Davidson angefragt wurde, ob ich Motorrad fahren möchte.» Das Schweizer Fernsehen war damals dabei und drehte für die Sendung «Glanz & Gloria» eine Doku. «Mir wurde in meinem Leben vieles geschenkt», gesteht die Schauspielerin. «Aber für die Töffprüfung habe ich gebüffelt ohne Ende.» Die vielen Stunden waren ihr das zigfache mehr Wert als der «Fünfliber, auf dem ich hätte parken können», sagt sie. «Eine 125er? Würde ich nie mehr anfassen…» Gezögert hatte sie nur noch einmal. «Die erste Woche kurvte ich auf einer 125er herum. Mein Fahrlehrer wollte aber, dass ich mal eine schwere Maschine ausprobiere. Das war in einer Tiefgarage. Als der Fahrlehrer das grosse Bike aber startete und ich den Motor laut wummern hörte, dachte ich zuerst: Karin, jetzt hast du dich übernommen!» Aber schon nach den ersten Metern wusste sie, dass sie nie mehr eine kleine Maschine fahren wollte. «Das Fahrverhalten war anders, die Stabilität des Motorrads wesentlich besser – so kam es mir vor. Ich fühlte mich einfach wohler und sicherer auf dem grossen Ding.» Seither kann und will es Karin Lanz nicht mehr sein lassen – das Motorradfahren. Sogar ihren Hund Janosch nimmt sie mit auf die Touren. Für den Jack-Russel-Terrier hat sie darum eigenhändig eine Tanktasche in einen mobilen Hundekorb umgebaut. «Wenn Janosch die Motorradbrille auf hat, tut er so, als sehe er nichts mehr. Er wirkt dann irgendwie teilnahmslos. Aber sobald die Fahrt losgeht, andere Bikes uns kreuzen, stellt er freudig die Ohren auf und streckt die Nase in den Wind.» Trotzdem: Karin Lanz nimmt man die Begeisterung fürs Töfffahren mehr ab als Janosch. Beim Erklärungsversuch will sie gar nicht erst in die gängigen Klischees wie Freiheit abdriften. «Du spürst die Natur, die Kraft des Bikes. Der Wind, die Geschwindigkeit: Das sind Dinge, die deine Sinne ungemein schärfen. In einem Auto nimmt man solche Sachen nicht wahr. Dort kannst du Musik hören, mit anderen sprechen. Auf dem Töff dagegen geht das nicht. Da bist du mit dir und deiner Maschine alleine. Und das ist ein gewaltiges Erlebnis!» Eines, das einen schafft. Denn nach den ersten Kilometern in der noch jungen Motorradsaison nimmt Karin die Kurven zwar zügig. Aber sie strengen auch an, gibt die Baslerin beim letzten Halt in einer Beiz glücklich zu: «S isch doch eifach nur genial, s Töfffahre.» • Persönlich Geboren: Am 16. März 1977 in Dielsdorf. Wohnhaft in Zürich. Ausbildung: 1996 Damenschneiderin (Eidg. Diplom) und Berufsmatura (Kunst/Gestaltung/Fotografie), 1997 Handelsdiplom, 1998 KV. Ausbildung an Schauspielschulen in Zürich und Rom. Beruf: Schauspielerin (u.a. «Handyman», «James Bond – Quantum of Solance»). Andere Karrierestationen: Journalistin/Redakteurin/ Moderatorin für Zeitung und TV (u.a. «Big Brother Schweiz»). Hobbys: Motorrad, Golf, Tanzen. Internet: www.karinlanz.ch 50 06/09 www.toeff-magazin.ch
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