GeMeInSAM, MIt VernUnFt ZUM FUnKtIonALen rAUM

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Aktuell
Kantons- und Stadtentwicklung
«GEMEINSAM, MIT VERNUNFT
ZUM FUNKTIONALEN RAUM»
Politisch sind sie zwar getrennt – die beiden Basler Halbkantone –, de facto sind sie aber ein einziger,
funktionaler Raum, dessen drängendste Fragen der Zukunft nur gemeinsam gelöst werden können.
Fragen: Wie viel Land braucht es zum Beispiel, um die Stadt und die
Agglomeration zu ernähren? – Die gesamte Nordwestschweiz. Wo konzentrieren sich Forschung und Bildung sowie die wertschöpfungsintensiven Industrien? – Mehrheitlich im metropolitalen Zentrum Basel. Wo
wohnen die Menschen? – In der ganzen Region. Wie vermeiden wir zusätzlichen Pendlerverkehr? – Durch die Nähe von Wohnen und Arbeiten und die Nutzung neuer Kommunikationstechnologien. Diese «Verzahnung» ergibt eine Gesamtbetrachtungsweise einer ganzen Region,
die einen hervorragenden Standort für Leben und Arbeiten bietet.
T hom a s K e ss l e r
leitet seit 2009 die Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung.
Vorher war er Drogen­delegierter (1991–1998) und Leiter der
Integrationsstelle (1999–2008). Er ist zudem Mitglied der
eidg. Kommis­sion für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ).
D
amit das gelingt, müssen aber viele existenzielle Fragen der
Zukunft gemeinsam gestellt und zusammen gelöst werden, ist
Thomas Kessler, Leiter Kantons- und Stadtentwicklung im
Präsidialdepartement Basel-Stadt überzeugt. Im Interview mit
dem «Geschäftsführer» gibt er aber auch zu bedenken, dass man nicht nur
zum gemeinsamen Raum insgesamt, sondern auch zu den einzelnen Teilen,
zu Stadt, Quartier, Dorf und Grünraum, gezielt Sorge tragen muss.
«Geschäftsführer»: Täuscht der Eindruck, dass in letzter Zeit das Gemeinsame zwischen den beiden Basel immer mehr auseinanderdriftet?
Thomas Kessler: Oberflächlich kann das sein, man sollte jetzt aber
nicht den Fehler machen, aufgrund bestehender Diskussionspunkte
zwischen den beiden Basel, von einem «Spaltpilz» zu sprechen. Verschiedene Meinungen und Standpunkte sind normal und legitim in
einer Partnerschaft, und um eine solche handelt es sich ja unzweifelhaft
zwischen den beiden Halbkantonen. Aber unabhängig davon, wo jeder
von uns politisch steht, sollten wir das vermeintlich oder tatsächlich
Trennende nicht betonen, sondern das Gemeinsame als Basis für die
weitere Entwicklung sehen und vor allem dafür schauen, dass es diesem
Raum «Nordwestschweiz» als Ganzes gut geht.
Was ist denn das Gemeinsame der beiden Basel?
Wir sind punkto Verkehr, Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Kultur, Sport
und Freizeit ein eng vernetzter Raum. Entsprechend stellen sich die
Geschäftsführer Frühling : : 2016
Als Kantons- und Stadtentwickler können Sie aber nur für BaselStadt sprechen?
Ja, und damit für das Zentrum der trinationalen Region mit
800’000 Einwohnern. Die Entwicklung von Basel-Stadt kann nur mit
allen Wechselwirkungen zu den Partnern ganzheitlich und nicht isoliert betrachtet werden. Sie findet immer nur im Zusammenhang mit
Effekten, die auch von ausserhalb kommen, statt. Wie schlägt sich zum
Beispiel die Anzahl von Wohnungen und Arbeitsplätzen in der Stadt
im Pendlerverkehr und der gesamten regionalen Verkehrssituation
nieder? Wäre es nicht vernünftiger, der Zersiedelung rund um die
Stadt Einhalt zu gebieten und dem die Idee einer «Stadt der kurzen
Wege», wo Wohnraum und Arbeitsplätze schnell erreichbar sind, entgegenzustellen? Nicht Basel oder Liestal stehen im Wettbewerb miteinander, sondern die gesamte Region Nordwestschweiz mit Standorten
in den USA und Asien. Hohe Produktivität und Wertschöpfung sowie
überragende Forschungs- und Entwicklungskompetenzen, erstklassige Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote, sozialer und politischer
Friede oder breiter Wohlstand, dies alles macht das «Gesamtpaket
Nordwestschweiz» mit Basel als Zentrum nicht nur für die Bewohner,
sondern auch für hinzuziehende Fachkräfte sehr attraktiv. Die Erfahrungen, welche man als Zentrum einer trinationalen Region über die
Jahrhunderte durch Handel und Wissenschaft erworben hat, sind die
besten Voraussetzungen für die Herausforderungen der Zukunft in
Richtung Wissensgesellschaft. Vor allem aber dürfen wir nicht mit
dem bisher Erreichten zufrieden bleiben, sondern müssen uns ständig
fit halten und weiterentwickeln.
Weitere Informationen
Präsidialdepartement
Kantons- und Stadtentwicklung
Marktplatz 30a
CH-4001 Basel
Telefon +41 (0) 61 267 88 97
Telefax +41 (0) 61 267 88 66
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