PRESSEINFO Schütz Deinen Kopf!

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Schütz Deinen Kopf!
Gehirnerschütterungen im Sport
Eine Initiative der
Eltern, aufgepasst! Die 4 verbreitesten Irrtümer über
Gehirnerschütterungen
Bonn. Rund 50.000 Gehirnerschütterungen werden in Deutschland pro Jahr an Versicherungen
gemeldet – die Dunkelziffer, schätzen Experten, könnte dreimal so hoch sein. Damit vor allem im
Breiten- und Schulsport künftig mehr dieser Verletzungen erkannt werden, hat die ZNS –
Hannelore Kohl Stiftung die Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ ins Leben gerufen. Die Stiftung
engagiert sich für Menschen mit einer Hirnverletzung und deren Angehörige. Die in der Initiative
aktiven Ärzte, Neuropsychologen, Sportler und Politiker sind sich einig: „Gehirnerschütterungen
heilen nur dann folgenlos aus, wenn Betroffene sich zunächst schonen und sich an die weiteren
ärztlichen und therapeutischen Empfehlungen halten.“
Irrtum 1: Gehirnerschütterungen bemerkt man immer sofort
„Leider denken immer noch viele, dass eine Gehirnerschütterung immer mit Bewusstlosigkeit und
Erinnerungsstörungen einhergeht“, kritisiert Dr. Axel Gänsslen, medizinischer Betreuer der Grizzly
Adams Wolfsburg. Tatsächlich werde nur jeder Zehnte Betroffene ohnmächtig, nur jeder Vierte bis
Fünfte habe Gedächtnislücken. Auch Übelkeit und Erbrechen können, müssen aber nicht
auftreten. Außenstehende sollten auf Schwanken, einen leeren Blick und allgemeine Verwirrtheit
als Symptome achten. Die häufigsten Zeichen einer Gehirnerschütterung sind Kopfschmerzen und
Schwindel. Manch ein Kind wirkt auch erst Stunden später verändert – zum Beispiel launisch oder
depressiv, auffallend müde oder überwach. Im Zweifel ab zum Arzt!
Irrtum 2: Gehirnerschütterungen erfordern einen Tag Schonung
Eine gerade publizierte amerikanische Studie mit 66 jugendlichen Teilnehmern zeigte auf, dass die
komplette Erholung im Schnitt drei bis vier Wochen dauert. „Und gerade bei Kindern und
Jugendlichen ist das Gehirn nach dem Unfall über einen längeren Zeitraum anfälliger für erneute
Traumata als bei Erwachsenen“, betont Dr. Andreas Eidenmüller vom Zentrum für SportNeuropsychologie Würzburg. Eine zweite Gehirnerschütterung binnen weniger Wochen begünstigt
Folgeschäden wie Konzentrationsstörungen, Anzeichen einer Depression oder anhaltende
Kopfschmerzen. Darum gilt heute: Nach leichten Schädelhirnverletzungen sollten die Patienten
langsam Schritt für Schritt in den Alltag zurückkehren. Richtwerte sind zwei bis vier Tage bis zum
erneuten Schulbesuch, bei Sportlern 10 bis 14 Tage bis zur Rückkehr ins Match.
Irrtum 3: Ein Helm schützt zuverlässig
Ob beim Reiten, Fahrradfahren, Hockey oder Skifahren: Durch einen Aufprall oder Zusammenstoß
kann es selbst mit Helm zu einer Gehirnerschütterung kommen. Bei Symptomen wie Kribbeln oder
Taubheit in Armen oder Beinen, Sehstörungen, wiederholtem Erbrechen, Krampfanfällen,
Nackenschmerz oder Bewusstlosigkeit am besten sofort in eine Unfallklinik!
ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems ∙ Rochusstr. 24 ∙ 53123 Bonn
Telefon: 0228 - 97 84 50 ∙ Telefax: 0228 - 97 84 555 ∙ E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.hannelore-kohl-stiftung.de
Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn, IBAN: DE31 3705 0198 0030 0038 00, SWIFT-BIC: COLSDE33
Irrtum 4: Lehrer und Trainer wissen immer, was zu tun ist
Eine aktuelle Umfrage unter Eltern ergab: Erzieher und Lehrer bekommen einen Zusammenprall
häufig nicht mit. Nicht jeder Ehrenamtliche im Breitensport kennt zudem die Symptome einer
Gehirnerschütterung. Im Rahmen der Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ sollen darum alle, die Kinder
begleiten, zu Profis in diesem Bereich werden – mit Checklisten zur Diagnostik und zur Rückkehr
in Alltag und Sport, mit Kontaktadressen von fachkundigen Ärzten und Neuropsychologen, in
Veranstaltungen und Kursen. Aktuelle Informationen enthält die Homepage
www.schuetzdeinenkopf.de. Der Schirmherr der Initiative, Bundesinnenminister Dr. Thomas de
Maizière, erklärt: „Ob Spitzensport, Breiten- oder Freizeitsport: Sportler, Trainer, Betreuer,
Schiedsrichter, aber auch Angehörige und Fans stehen hier in der Verantwortung. Und gerade mit
Blick auf die oftmals erheblichen und dauerhaften Spätfolgen ist es wichtig, dass sie mit der
Thematik vertraut sind.“
Für die Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ arbeitet die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung mit
namhaften Organisationen, Medizinern und Sportverbänden zusammen, um Sportler und
ihre Familien, Trainer, Pädagogen und Ärzte für das Thema „Gehirnerschütterung und
mögliche Folgen“ zu sensibilisieren. Schirmherr ist der Bundesinnenminister Dr. Thomas
de Maizière.
Informationen, Taschenkarten und Schnelltests für den Spielfeldrand, eine Smartphone-App
und Kontaktadressen zu Unfallkliniken sowie Neuropsychologen finden sich auf
www.schuetzdeinenkopf.de.
Über die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
Die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde
1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen. Die Stiftung unterhält einen Beratungs- und
Informationsdienst für Schädelhirnverletzte und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten
Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen
Rehabilitation. Sie engagiert sich in der Präventionsarbeit für Unfallverhütung. Bis heute konnten rund 30 Mio. Euro aus
Spendenmitteln für über 630 Projekte an Kliniken, Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland
weitergegeben werden. Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen Schädelhirntraumata, knapp die Hälfte von ihnen
ist jünger als 25 Jahre. Dank der medizinischen Fortschritte kann vielen von ihnen geholfen werden.
Medienkontakt:
Helga Lüngen
ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
Rochusstraße 24, 53123 Bonn
Tel: 0228 - 97 84 57 30
Mail: [email protected]
Etwa 5.100 Zeichen
Abdruck (auch auszugsweise) honorarfrei, Beleg erbeten an:
Initiative „Schütz Deinen Kopf!“
c/o ZNS Hannelore Kohl Stiftung
Rochusstraße 24
53123 Bonn
ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems ∙ Rochusstr. 24 ∙ 53123 Bonn
Telefon: 0228 - 97 84 50 ∙ Telefax: 0228 - 97 84 555 ∙ E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.hannelore-kohl-stiftung.de
Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn, IBAN: DE31 3705 0198 0030 0038 00, SWIFT-BIC: COLSDE33