Modelle und Formen der Kinderbetreuung 1 Kinderbetreuung - Regelmäßig 1. Betriebskindertagesstätte in den Händen eines Unternehmens • meistens auf dem Unternehmensgelände oder in der Nähe. • Unternehmen braucht eine Betriebserlaubnis für die Einrichtung Vorteile: viel Gestaltungsspielraum; starke Bindung der Mitarbeiter Mitarbeiterinnen; Gewinn für Unternehmensimage Was Sie bedenken sollten Hohe Verbindlichkeiten; der Betreuungsort der Kinder und ist eventuell nicht der Wohnort 2. Kooperation mehrerer Unternehmen • Mehrere Firmen und/oder andere Institutionen (Behörden, Hochschulen etc.) schließen sich zusammen • Jeder Partner sichert sich ein Belegungskontingent Vorteile: viel Gestaltungsspielraum, Gewinn fürs Unternehmensimage, hohe Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Verteilung der Kosten, Belegungsschwankungen sind leicht aufzufangen Was Sie bedenken sollten Erhöhter Abstimmungsaufwand; hohe Verbindlichkeiten 2 (vgl. BMFSFJ 2012) Kinderbetreuung - Regelmäßig 3. Erwerb von Belegplätzen • Vertraglich abgesicherte Belegungsrechte für benötigte Betreuungsplätze zu bestimmten Zeiten in einer externen Einrichtung • Im Gegenzug finanzielle Beteiligung an den Plätze der Tageseinrichtung Vorteile: Know-How des Betreibers kann genutzt werden; das Unternehmen kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren; Auslastungsrisiko liegt beim Träger Was Sie bedenken sollten: Entfernung zu Wohnort und Arbeitsort; geringer Gestaltungsspielraum 4. Unterstützung von Elterninitiativen • Unternehmen unterstützen beschäftigte Eltern darin, die Betreuung ihrer Kinder selbst zu organisieren, z.B. im Rahmen einer Elterninitiative oder eines privaten Vereins • Unternehmen können die Beschäftigten für die ehrenamtlichen Tätigkeiten in einer Elterninitiative vom Dienst freistellen Vorteile: viel Gestaltungsspielraum der Eltern; überschaubarer organisatorischer Aufwand für das Unternehmen Was Sie bedenken sollten Hoher zeitlicher Aufwand; Bindung des Projekts an das Engagement Einzelner 3 (vgl. BMFSFJ 2012) Kinderbetreuung - Regelmäßig 5. Zusammenarbeit mit Tagespflegepersonen • Eine Tagespflegeperson betreut bis zu fünf Kinder Vorteile: familiennahe Atmosphäre und feste Bezugsperson für die Kleinstkinder; überschaubares finanzielles Risiko; geringer organisatorischer Aufwand; flexible Betreuungszeiten Was Sie bedenken sollten: kurzfristiger Ausfall der Betreuungsperson möglich 6. Beauftragung von Familiendienstleistern • Beratung oder Vermittlung von Betreuungsplätzen für Kinder • Manche bieten auch die Organisation und Übernahme der Betreuung in eigenen Kindertageseinrichtungen oder bei Partnern an. Vorteile: kein organisatorischer Aufwand; geringer personeller Aufwand; hohe Flexibilität; große Steuerungsmöglichkeit Was Sie bedenken sollten Gewinn des Unternehmens ist abhängig vom Ausmaß des Engagements und der Kommunikation der Möglichkeiten 4 (vgl. BMFSFJ 2012) Kinderbetreuung - Punktgenau 1. Eigene Einrichtung für die Notfallbetreuung • Unternehmen können die Betreuung in Notfall-Einrichtungen anbieten. • Die Kinder werden hier stunden-oder tageweise sowie im Bedarfsfall auch wochenweise von qualifiziertem Fachpersonal betreut. • Es empfiehlt sich eine gemeinsame Einrichtung mehrerer Betriebe oder eine Kooperation mit Trägern oder Dienstleistern, die eine Notfall-Betreuungseinrichtung betreiben. Vorteile: Kosten für kurzfristigen personellen Ersatz oder Produktionsausfälle werden eingespart; Fehlzeiten der Beschäftigten werden vermieden; positive Auswirkung auf die Bindung der MitarbeiterInnen Was Sie bedenken sollten: Hohe Verbindlichkeiten; Kontinuität der Betreuungsperson; Entfernung vom Wohnort und Arbeitsplatz 2. Angebote in Notfallsituationen • firmeninterne Angebote für Notfälle: Möglichkeit, die Kinder zeitweise in das Unternehmen mitzubringen, Spielecken mit Spielzeug, Still-und Wickelzimmer, Eltern-Kind-Zimmer, Datenbank Vorteile: Geringe Kosten, hohe Beständigkeit am Arbeitsplatz Was Sie bedenken sollten: Sicherheit des Kindes; Einfluss auf Arbeitsabläufe; Haftung bei Unfall 5 (vgl. BMFSFJ 2012) Kinderbetreuung - Punktgenau 3. Notfallplätze in lokalen Einrichtungen • Reservierung von Plätzen in einer bestehenden Kindertageseinrichtung, z.B. Buchung einer bestimmten Anzahl von Betreuungstagen im Jahr • Das Unternehmen zahlt für dieses Betreuungskontingent eine vereinbarte Pauschale. Vorteile: kontinuierliche Arbeit der Beschäftigten; geringe Kosten; Kostenrahmen ist festgelegt Was Sie bedenken sollten: Kontinuität der Betreuungspersonen; Entfernung der Betreuungseinrichtung 4. Angebote in Ferienzeiten • Qualifizierte Fachkräfte organisieren Ferienfreizeiten und Ferienbetreuungsangebote vor Ort. • Organisation in Kooperation mit lokalen Anbietern von Ferienbetreuungsmaßnahmen • Inanspruchnahme einer Vermittlung von Ferienbetreuungsangeboten Vorteile: Eltern können unabhängig der Ferien arbeiten; flexible Personaleinsatzplanung; Konflikte bzgl. Urlaubszeiten werden entschärft; zeitlich und finanziell überschaubar Was Sie bedenken sollten: Haftungsfragen sind zu klären; Teilnahmevoraussetzungen für die Kinder sind zu klären. 6 (vgl. BMFSFJ 2012)
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