Liebe Freunde und Unterstützer von Timion

Liebe Freunde und Unterstützer von Timion
Endlich wird es Frühling. Wir haben einen recht kalten und vor allem feuchten Winter hinter uns. Nicht dass ich Probleme mit Kälte
oder Regen hätte! Persönlich liebe ich die kühle Jahreszeit mehr
als den Sommer, denn sie erinnert mich an die Schweiz. Aber wir
haben als Familie den Luxus von guten Kleidern und sogar einem
Ofen, den wir in den kalten Nächten anstellen können. Für die
Leute in den Townships aber ist der Winter wirklich hart. Die Kälte zieht durch alle Ritzen und wenn es regnet, tropft das Wasser
durch die improvisierten Blechdächer. Viele Leute sind deshalb im
Winter krank. Für behinderte Kinder kann dies sehr gefährlich sein, da sie oft mangelernährt sind. Ihre Nahrung ist zu einseitig und kann oft nur in kleinen Mengen aufgenommen werden. Ihr Immunsystem ist durch die fehlende Bewegung sowieso sehr schwach.
In den letzten drei Monaten sind über zehn der von uns betreuten Kinder verstorben.
Dies ist natürlich extrem hart für die Mütter und die Familien. Und auch wir als Team
sind sehr betroffen. Speziell Nolu, unsere Seelsorgerin, treffen die Todesfälle hart, da sie
ja sehr persönliche Beziehungen mit den Müttern aufgebaut hat. Es ist unsere grosse
Hoffnung und unser Wunsch, dass wir als Timion noch vermehrt praktische Hilfe anbieten können, um die behinderten Kinder resistenter und stärker machen zu können. Bitte
betet doch um Weisheit, damit wir hilfreiche und nachhaltige Lösungen finden. Herzlichen Dank für eure Unterstützung!
Normalerweise haben unsere Newsletters ein Schwerpunktthema. Doch diesmal nehme
ich euch mit in die gegenwärtig laufende Entwicklung unserer Arbeit. Denn in den letzten Wochen und Monaten hat sich so viel getan, dass ich euch einfach mal wieder über
die neusten Ereignisse und Erfahrungen berichten möchte.
Optimierung der Werkstatt
Da wir immer mehr Hilfsmittel produzieren müssen, war
es sehr nötig, die Arbeitsabläufe zu optimieren und die
Werkstatt ganz generell zu verbessern. Wir sind sehr
dankbar für Alfred Ramseyer, der mit seinen achtzig Jahren den Mut und Elan hatte, drei Monate bei uns zu arbeiten. Er brachte seine grosse Erfahrungen und sein
handwerkliches Knowhow in unserem Werkstattbetrieb
ein und seine Verbesserungen waren ein grosser Gewinn.
Wir lassen ihn in diesem Newsletter gleich selbst zu
Worte kommen.
Michi Bolli, ein Schreiner aus Frauenfeld, war für neun
Monate bei uns. Er baute Maschinenzusätze, entwickelte
neue Hilfsmittel und investierte sehr viel Zeit und Kraft
in das Training der Werkstattmitarbeiter. So konnten wir
das Fachwissen und die Fähigkeiten unserer einheimischen Mitarbeiter deutlich verbessern. Wir sind stolz auf
sie! Dank den Schablonensystemen, die Michi entwickelte, konnten wir die Effizienz der
Werkstatt deutlich verbessern. Eine Neuanschaffung einer Profimaschine (Kehlmaschine) erlaubt es uns, Nuten und andere Holzbearbeitungen professionell und effizient zu
verrichten.
Trotz verbesserter Effizienz und die Einführung eines Bonussystems für die Werkstattmitarbeiter, sind wir mit der Abarbeitung der Bestellungen dauernd in Verzug. Aus diesem Grund suchen wir einen weiteren Werkstattmitarbeiter.
Newsletter 4-2015
Oktober 2015
Wir danken für...
 unsere Volontäre
 den Vertrag mit der
Regierung, Stehrahmen in alle Spitäler
liefern zu dürfen
 die neuen Mitarbeite-
rinnen
 die Fortschritte und
Verbesserungen in
der Werkstatt
Wir bitten für...
 gute Lösungen, um
die Kinder mit CP zu
stärken und resistenter zu machen
 ein gutes Einarbeiten
unserer neuen Therapeutin Anne
 eine Verstärkung im
Produktionsteam
 Schutz bei allen Ar-
beiten in der Werkstatt
 Finanzen für ein
zweites Auto
Rundbriefversand:
Simon und Margrit Meyer
Hardstrasse 28
CH-4142 Münchenstein
[email protected]
Spendenkonto
Verein Timion:
30-649185-9
IBAN: CH16 0023 3233
1109 5301 X
Ganz herzlichen Dank für
Ihre Unterstützung! Die
Spenden können von den
Steuern abgezogen werden
(BL/BS/BE/ZH/GR).
Neu: Zivildienst bei Timion
Wir freuen uns, dass Raphaël Burkhalter vom Mont Dedos im Jura, ab
Januar 2016 seinen Zivildienst bei
uns leisten wird. Er hat eben seine
Ausbildung als Schreiner erfolgreich abgeschlossen. Er wird die
Aufgabe von Michi Bolli übernehmen: Training unsere Mitarbeiter
und die Hilfsmittel wie auch die
Arbeitsabläufe weiter optimieren.
Vertrag mit der Regierung
Wir sind so dankbar, dass wir den
Zuschlag für den Vertrieb der Stehrahmen in ganz Südafrika doch
noch bekommen haben! Dies kam
für uns total unerwartet, und wir sehen es als großes Geschenk Gottes
an. Wir hoffen, dass wir damit mehr
Einnahmen im Land generieren können, um unsere karitative Arbeit mit
zu finanzieren. Zum jetzigen Zeitpunkt konnten wir zwar noch keine
Bestellung verbuchen, da wir immer
noch voll mit dem Papierkrieg beschäftigt sind. Die Zusammenarbeit
mit der Regierung erfordert viel
Aufwand und Geduld…
Elbe
Elbe, unsere langjährige Ergotherapeutin, ist ihrem inneren Ruf gefolgt, in Jordanien mit syrischen
Flüchtlingskindern mit CP zu arbeiten. Wir unterstützen ihr Vorhaben
und helfen als Timion NPC Südafrika mit einem kleinen regelmässigen
Beitrag, ihre Vision zu verwirklichen. Wir sind gespannt ob und wie
wir als Timion dort tätig werden
können. Elbe wird ihr erstes MiniTimion-Camp in Kürze durchführen.
Erneuerung unseres Teams
Hannah, unsere Physiotherapeutin
aus England, die als Langzeit-Volontärin bei uns arbeitet, ist nun für
das Management verantwortlich. Sie
bringt damit ihre grosse Erfahrung,
die sie sich in England erworben
hatte, bei uns ein. Ihre vielseitige
Begabung und ihre Effizienz kommt
uns allen zu Gute. Stoffel, unser
ehemaliger Manager, arbeitet nun
auf den Philippinen.
Anstelle von Elbe und Hannah
konnten wir zwei neue Therapeutinnen anstellen: Karlien und Anne.
Beide haben ein großes Herz für die
Arbeit mit behinderten Kindern in
den Townships und machen ihre
Arbeit hingebungsvoll und mit viel
Freude.
Auch im Sekretariat gab es eine
Veränderung: Für unseren stetig
wachsenden Betrieb konnten wir mit
Sammy endlich eine vollzeitliche
Sekretärin anstellen. Auch sie brachte Erfahrung und Knowhow mit,
was uns nun zu Gute kommt. Dafür
sind wir sehr dankbar.
Motiviertes Team zusammen mit Rosemary
Seelsorge an Müttern in den
Townships
Seit wir mit Nolu eine Xhosa sprechende Seelsorgerin haben, wurden
die Beziehungen mit den Müttern
intensiviert. Dafür sind wir dankbar,
da wir merken, wie viele Mütter mit
grossen Schwierigkeiten und Depression zu kämpfen haben. Nolu
kann für sie da sein und sie in den
schwierigen Situationen begleiten.
Die Hauskreise, die wir jeweils nach
den Camps starteten, haben sich
auch konsolidiert und sind ein wichtiger Austauschort für die Mütter.
Zweites Auto
Da wir nun mit zwei Teams täglich
in die Townships unterwegs sind,
dazu noch die Seelsorgerin, kommen wir nicht darum herum, ein
zweites Auto anzuschaffen. Unsere
Finanzen erlauben dies momentan
nicht, da unsere Mission generell
von Jahr zu Jahr rasch expandiert.
Deshalb suchen wir Sponsoren, die
für dieses spezielle Anliegen Finanzen frei machen können. Falls ihr
von jemandem wisst, der unserem
Anliegen wohlwollend gegenüber
steht, wären wir froh, um eine Mitteilung. Oder vielleicht spürt jemand
aus unserem Freundeskreis einen
inneren Auftrag, uns hier zu unterstützen. Danke für eure Gebete.
Volontäre
Im Moment ist Sindu aus Basel bei
uns. Wir freuen uns über ihren tollen
Einsatz. Als ausgebildete Polydesignerin ist sie vielseitig begabt und
hilft uns in der Werkstatt wie auch
in der Gestaltung von verschiedenen
Design-arbeiten. Weitere Volontäre
werden in den kommenden Wochen
bei uns ankommen und uns unterstützen.
Ganz neu ist Rosemary Phillips bei
uns eingetroffen. Sie ist Vorstandsmitglied beim Verein Timion. Als
Timothy - unser Schreinerlehrling
Elbe - auf wiedersehn!
Karlien, Therapeutin, ersetzt Elbe
Anne, die neue Therapeutin, ersetzt Hannah
erfahrene Referentin berät und
schult sie hier unseren Mitarbeiterstab während drei Wochen.
Wir sind sehr dankbar für die posi-
tiven Entwicklungen, für alle
Hilfe, euer Interesse, eure Unterstützung und Anteilnahme an
unserer wachsenden Arbeit.
Daniel Meyer
Mit 80 als Volontär in Jeffreys Bay
Alfred Ramseyer erzählt:
Die Ankunft um Mitternacht auf
dem Flughafen in Kapstadt bildete
den Anfang meines Abenteuers. Wo
werde ich wohl übernachten? Welchem Taxifahrer kann ich vertrauen,
dass er mich in ein seriöses nicht
allzu teures Hotel bringt? Und das
mitten in der Nacht? Wie komme
ich zu dem Mietfahrzeug? All diese
Fragen wurden gelöst, nachdem ich
von Daniel eine Emailadresse einer
Herberge erhielt. Dort könne ich
buchen. Mit der Antwort des Hotels
wurde mir mitgeteilt, dass sie mich
am Flughafen abholen würden
(mitten in der Nacht), dann am andern Morgen zur Autovermietung
bringen. Auch würden sie mich unterstützen, mein Handy und iPad auf
Kurs zu bringen. Das letzte Zimmer
wurde frei, weil ein Gast fünf Minuten vor meiner Reservation die Buchung annulliert hatte und zehn Minuten nach meiner Reservierung
wieder buchen wollte, weil er sich
geirrt hätte...
Die schönsten Erlebnisse waren die
vielen freundschaftlichen Beziehungen, die ich bei Timion und in der
Kirche, die ich dort besuchte, aufbauen durfte. Von einem deutschen
Paar würde ich sogar zu deren Hochzeit eingeladen! Es war super.
Als Hobbyschreiner und Mechaniker
hatte ich Gelegenheit, in der Werkstatt von Timion Änderungen und
Verbesserung an Maschinen anzubringen, die zur Effizienz und Vereinfachung der Arbeitsabläufe beitragen. Als Beispiel: Die Hobelmaschine, die täglich etwa 1,5 Kubikmeter Hobelspäne auf einen Haufen
an den Boden spuckte, konnte ich so
abändern, dass die Späne direkt in
einen Abfallsack geleitet werden, so
dass dieser nur noch zusammengebunden und nun neuerdings an eine
Pferdehalterin zum Streuen im Stall
verkauft werden kann.
Das schönste Erlebnis war jedoch
die Zubereitung von drei Schweizerbutterzöpfen, das ich den beiden
Schreinern von Timion, Moses und
„Onkel Alfred“ — beliebter Koch im Camp
Oswald, in meiner Wohnung beibringen konnte. Als die fertigen
Zöpfe um acht Uhr abends in den
Backofen sollten, herrschte plötzlich völlige Dunkelheit. Stromunterbruch. Mit der Taschenlampe geleitete ich meine Gäste zu ihrem Fahrzeug. Die drei Zöpfe wanderten
dann eben erst gegen zwei Uhr morgens in den Ofen, als die Lampen
das Ende des Stromunterbruchs ankündigten.
Die Bemerkungen von Moses waren
für mich mehr als nur eine Bestätigung meines Dienstes: "Onkel Alfred you make work and life very
easy for us. Really. Yes, Onkle.“
In eigener Sache
Gütesiegel: Der Verein Timion ist ab heute Mitglied des Ehrenkodex der Schweizerischen Evang. Allianz.
Als Unterzeichner verpflichten wir uns, offen über unsere Tätigkeit und den Einsatz der Spendenmittel zu informieren
und die Rechnungsführung nach den vorgegebenen Standards überprüfen zu
lassen. Wir freuen uns, ab heute das Gütesiegel der SEA tragen zu dürfen!
Finanzen: Timion NPC hat sich in den wenigen Jahr en seit der Gr ündung
sehr rasch entwickelt. In den letzten beiden Jahren wurden dem Missionswerk
professionelle Strukturen verpasst. Timion ist heute als Non Profit Organisation
in Südafrika anerkannt und hat sich in Fachkreisen einen Namen gemacht. Diese Anerkennung zahlt sich jedoch nicht direkt in finanziellen Unterstützungen
aus. Südafrika braucht weiterhin unsere volle Unterstützung!
Dank: An dieser Stelle möchten wir einmal mehr allen r egelmässigen und
gelegentlichen Spendern ganz herzlich für ihre Unterstützung danken! Die
Treue und die grosse Anteilnahme vieler Freunde bewegt uns sehr. Gemeinsam
reichen wir einander die Hände und wollen weiterhin dazu beitragen, die Not in
den bedrängten Familien zu lindern, Liebe weiter zu schenken und Hoffnung zu
verbreiten.
Gerhard Zaugg, Präsident des Vereins Timion
TIMION-Gebetspatenschaft - eine unschätzbare Hilfe für die Arbeit mit behinderten Kindern! Wer sich gerne einklinken
möchte,
Mohannedwende sich an: Magdalen Rich, Schulstrasse 25, 4132 Muttenz / Tel: 061 461 06 22 / E-Mail: [email protected]