Information zum Verein Vision e.V.

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Vision e.V., Wittenberger Str. 67, 12689 Berlin
Tel: 43208872, Fax: 43208872, E- Mail: [email protected]
Information zum Verein Vision e.V.
Ausgangslage
Seit Beginn bzw. Mitte der 90er Jahre sind ca. 20.000 Spätaussiedler nach Marzahn
gezogen, ca. 8000 nach Hellersdorf. Genaue Angaben über ihre Verteilung auf die einzelnen
Stadtteile liegen nicht vor. Ungeachtet dessen wurden Aussiedler als Bevölkerungsgruppe
deutlich wahrgenommen, was gleichzeitig zu einem hohen Anpassungsdruck führte.
Fehlender Erfahrungen und des Informationsbedarfs über die sozialen, rechtlichen und
politischen Grundlagen der hiesigen Gesellschaft im Zusammenhang mit der bestehenden
Arbeitslosigkeit erschwerten die Integration der Spätaussiedler, die Schwierigkeiten des
Neuanfangs wurden als Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben wahrgenommen. Es
deutete sich ein Isolationsprozess statt Integration an, was negative Auswirkungen wie auf
die Zuwanderer so auch für die aufnehmende Gesellschaft haben könnte. Nicht nur das
soziale Zusammenleben könnte empfindlich gestört werden, sondern blieben auch die
Ressourcen und die Potentiale der Zuwanderer zur Bereicherung des gesellschaftlichen
Lebens ungenutzt.
Freies Forum der Aussiedler für Marzahn NordWest
Diesen Prozessen selbst entgegenzuwirken hat sich eine Gruppe von Spätaussiedler zum
Ziel gemacht und gründete im Juni 1999 das Freie Forum der Aussiedler um die Zuwanderer
zu unterstützen, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Auf dessen
regelmäßig einberufenen Sitzungen (alle 2
Monate) wurde die aktuelle Lage der
Integration diskutiert, Vorschläge und
Initiativen wurden aufgenommen, Wege zu
ihrer Realisierung erarbeitet und an die
Ergebnisse die Verantwortlichen aus der
Bezirksverwaltung
und
der
Politik
weitergeleitet.
Regelmäßig
wurden
Vertreter von verschieden Gremien und
Parteien eingeladen, um über die
Probleme der Integration mit den
Betroffenen selber zu sprechen und
gemeinsam Wege zur Überwindung
entstandener Hindernisse zu erarbeiten. Durch die Einbindung des Freien Forums in die
Ausarbeitung der Integrationspolitik des Bezirks ist das Schaffen des Forums als ein Beitrag
zur aktiven Integration zu werten und steht im Kontrast zur Stigmatisierung der
Spätaussiedler als passive und bedürftige Hilfeempfänger. Mit der Zeit hat sich das Freien
Forum so zu einer Art „Sprachrohr“ der Aussiedler in Marzahn etabliert, das seinen Vertreter
im Migrantenbeirat und Ausschuss für Integration hat sowie in Verbindung zur BVV und
Vertretern aller Parteien steht. Aktiv haben sich bei der Arbeit des Freien Forum beteiligt
Spätaussiedler wie Rita Danitz, Hulda Kaiser, Viktor Kleim, Ludmila König, Lorida Richter,
Viktor Ring, Nadja Bauer, Olga Schestakowa, Heinrich Frank, Eleonora Frank usw.
1
Nach einen Jahr erfolgreicher Arbeit des Freies Forum der Aussiedler wurden
beschlossen ein eigenen Verein der Aussiedler in Berlin Vision e.V. zu gründet.
So ist im Mai 2000 der Verein Vision e.V. aus einer selbst getragenen Initiative von
Spätaussiedlerjnnen mit dem Ziel entstanden, mit eigenen Kräften den Integrationsprozess
der Spätaussiedlerjnnen zu unterstützen und ihrer Stimme bei der Gestaltung der
Integrationsarbeit und des sozialen Zusammenlebens Gehör zu verschaffen. Vision e.V.
wurde am 23.05.2000 beim Amtsgericht Charlottenburg in das
Vereinsregister
eingetragen,
beim
Finanzamt
als
einen
Gemeinnützigen Verein geführt. Die erste Vorsitzende wurde Frau
Rita Danitz, als weiterer Mitglieder des Vorstandes Alexander Reiser
und Lorida Richter gewählt. Im Mittelpunkt der Arbeit des Vereins und
seinen Projekten standen und stehen bis heute die Aktivierung der
Spätaussiedlerjnnen,
sich
im
Lebensumfeld
eigenständig
einzumischen und die Motivation, Initiativen selbst zu entwickeln und
auszugestalten, d.h. die Integrationsarbeit, die sowohl an die
Migrant_innen als auch an das Aufnahmeumfeld gerichtet ist. Die
Projekte von Vision e.V. sind zum Treffpunkt von engagierten
Aussiedlern wie auch „Urmarzahner“ geworden, bei denen ein
Austausch von neuen Ideen stattfindet und sich Kräfte für die
Verwirklichung von neuen Projekten bündeln. Das öffentliche
Engagement der Mitglieder trägt zum Abbau von Informationsdefiziten
und daraus bestehende Vorurteilen gegenüber Aussiedlern. Durch
seine Sprach- und Mentalitätskompetenzen sowie durch die
gegebenen „Wir-Gefühl" und Akzeptanzbonus schafft es der Verein
erfolgreich, einen vertrauensvollen Zugang zu weiten Teilen dieser Migrantjnnengruppe zu
erreichen. Inzwischen hat der Verein an Selbstorganisationskraft gewonnen und eine lange
Reihe Eigeninitiativen der Spätaussiedlerjnnen bis zur Realisation begleitet.
Die bisherige Arbeit führte dazu, dass sich die Partizipation der Spätaussiedlerjnnen in
lokalen Zusammenhängen merklich verbessert hat und dass dem Verein immer mehr und in
verschiedenen Konstellationen die Mittler-, Multiplikations- und Moderationsfunktion
übertragen wird. Für die Trägerstrukturen vor Ort übernimmt Vision e.V. zunehmend die
Türöffner-Funktion zur Zielgruppe der Spätaussiedlerjnnen durch Einbindung in die lokalen
Netzwerke und unter stetiger Erweiterung der Kooperationspartner. Dabei kann sich der
Verein auf ein starkes ehrenamtliches Engagement der Russischsprachigen bei allen seiner
Vorhaben stützen.
Errichtung einer Gedenkstätte für die Deutschen aus Russland, die Opfer des
stalinistischen Regimes in der Sowjetunion.
Hundert Tausende Russlanddeutschen sind in der Sowjetunion
dem verbrecherischen stalinistischen Regimes zum Opfer
gefallen. Bald in jeder Familie gab es Opfer von Repressalien,
wurde jemand verschleppt oder ist in den Todeslager der
sogenannten Trudarmia umgekommen. Um dieser Opfer zu
gedenken, hat unser Verein Vision e. V., ein
Mahnmal zum Gedenken an ihre ermordeten
Eltern und Großeltern errichtet. Der
Gedenkstein besteht aus zwei jeweils zwei
Meter großen Steinplatten aus Granit mit der
Inschrift: Den Deutschen, die in der
Sowjetunion unter Stalins Regimes gelitten
haben. Auf einem Sockel aus Granit wurde
die Bronzeplastik "Aus letzter Kraft" montiert,
die der russlanddeutsche Bildhauer Jakob
Wedel dem Verein Vision zur Verfügung überlassen hat. Die
Gedenkstätte wurde am 12.10.2002 eingeweiht. Die Aktion
brachte eine bundesweite Resonanz in den Medien.
2
Projekt „Aussiedler orientieren Aussiedler“, Beratung und Behördenbegleitung
(Kooperationsprojekt von Ball e.V. und Vision e.V.)
Die Idee des Projekt AOA - Aussiedler
orientieren Aussiedler entstand aus den
Diskussionen
im
Freien
Forum
der
Aussiedler, das die schont längerer Zeit hier
lebenden Aussiedler aus eigener Erfahrung
ihren Landsleute bei der Integration beistehen
können. Im Mittelpunkt sollte v. a.
Hilfestellungen bei der Bewältigung von
Alltagsproblemen
(Hinweise
bei
Behördengängen,
Vermittlung
von
Ansprechpartnern für spezielle Probleme
sowie Vermittlung von Angeboten Freien
Träger und sonstiger Institutionen) sowie
Informationen sowohl über wesentliche Grundlagen des deutschen Gesellschaftsmodells als
auch über aktuelle Integrationsangebote unterschiedlicher Institutionen und Träger stehen.
Eine weitere zentrale Aufgabe wird die Stimulierung des Selbsthilfepotenzials der
Spätaussiedler sein, indem mit ihnen gemeinsam Gelegenheiten zur ehrenamtlichen
Betätigung gesucht bzw. geschaffen werden.
Von Bedeutung war, dass die von Vision e.V. gestellte Mitarbeiter selbst aus der Gruppe der
Aussiedler kamen, die durch das Wissenspotenzial sowie durch Kenntnisse der Probleme
aufgrund von vergleichbaren Erfahrungen eine wesentliche und kaum ersetzbare Ressource
für die Unterstützung bei den ersten Integrationsschritten leisten konnten. Das Projekt wurde
in Kooperation mit Ball e.V. umgesetzt. Das Projekt bestand 5 Jahre von 2003 bis 2008.
Vortragsreihe zur Geschichte der Deutschen aus Russland.
Die Unkenntnis über die Geschichte und Umstände der Emigration der
Aussiedler führt zu Missverständnissen und Abneigung gegenüber den
Aussiedler. Um die Informationsdefizite zu beheben wurde in
Zusammenarbeit mit dem Verein Kulturring in Berlin e.V. eine Reihe von
Vorträgen zur Geschichte der deutschen aus Russland erarbeitet. Mit den
Vorträgen sind dann Mitglieder des Vereins in Schulen und öffentlichen
Einrichtungen wie im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, so auch im Bezirken
Lichtenberg, in Marienfelde und Karow aufgetreten.
„Wegweiser der Integration im Marzahn Nordwest“
Der „Wegweiser“, der aus 32 Seiten besteht, mit einer Auflage von
2000 Exemplaren, haben sich fünfzig Träger mit der gesamten
Angebotspalette in einer kurzen Textbeschreibung und mit ein oder
zwei Bildern vorgestellt, einige Träger präsentieren sich sogar
zusätzlich zweisprachig, bzw. Russisch und Vietnamesisch. In den
Texten sind neben der Auflistung der Angebote, Öffnungszeiten,
Adressen und Telefonnummern mit Ansprechpartnern auch wichtige
Informationen und Adressen, wie die des Migrantenbeauftragten des
Bezirks, der Zentralen Aufnahmestelle für Spätaussiedler in
Marienfelde sowie der Behörden der Bundesregierung für die
Integration der Migranten, erhalten. Mit dem vom Verein Vision e.V.
konzipierten und geschaffenen „Wegweiser der Integration in
Marzahn Nordwest“ wurde sowohl für die Migranten als auch für die
Projekte eine Hilfe bei der Integration für geschaffen. Die große
Nachfrage und das immer wieder bekundete Interesse von den
Trägern an den Informationen aus dem Wegweiser festigen unsere
Überzeugung vom Erfolg dieses Projektes.
3
Infoblatt „Nachbarn-Cоседи" und die in die Stadtteilzeitung „Nordwest“ integrierte
Seiten für Integration.
Um den großen Bedarf an Informationen
der in Marzahn-Hellersdorf lebenden
20.000
Aussiedler
sowie
der
„Einheimischen“ zu den Themen der
Integration nachzukommen, wurde vom
Verein Vision e.V. das zweisprachige
Informationsblatt
"
zur
Integration
„Nachbarn-Cоседи" konzipiert und geführt.
Damit wurde versucht neue Brücken der
Kommunikation zu schlagen und zum
Abbau
von
Verständigungsbarrieren
beizutragen.
Alle
Artikel
werden
gleichzeitig in Deutsch und Russisch
verfaßt. Es werden damit nicht nur wichtige Informationen weitergegeben, sondern auch
Sprachkenntnisse vertieft. Zudem wird durch das Aufgreifen von Fragen der Integration und
die Darstellung unterschiedlicher Integrationsprojekte auch ein Beitrag zur produktiven
Vernetzung verschiedener Integrationsansätze geleistet.Das Informationsblatt hat ein
Umfang von 12 Seiten in DIN-A4-Format. Es erscheint mit einer Auflage von 1.000
Exemplaren und wird an freie Träger, Einrichtungen, die Politik und Presse, an alle
Interessenten kostenlos verteilt.
In vielen Projekten, die sich mit der Integration beschäftigen, wurden mehrere Exemplare
ausgelegt, sodass alle Interessenten sie mitnehmen und
lesen konnten. Durch die Verteilung der Stadtteilzeitung
an alle Haushalte im Stadtteil konnte erreicht werden,
dass wichtige Informationen von und über die Migranten
die „einheimischen“ Bürger erreichen und von ihnen
gelesen werden. So konnte das Interesse für die
Thematik der Migrantenarbeit
geweckt
und
über
die
interkulturellen Angebote in
Marzahn informiert werden.
Dadurch werden Vorurteile abgebaut und die Akzeptanz für die
Zugezogenen erhöht.
2006 wurde das vom Verein Vision konzipierte zweisprachige
Informationsblatt "Nachbarn-Соседи»" in die Stadtteilzeitung
„NordWest“ integriert und weiter vom Verein gestaltet und geführt.
Die gesamte Auflage von 12.000 Exemplaren wurde an die
Bewohner in jedem Haushalt in Marzahn-Nordwest sowie an die
Freien Träger, Einrichtungen, Vertreter der Politik und Presse vor
Ort verteilt oder per Post verschickt.
Insgesamt bestand das Projekt 8 Jahre von 2002 bis 2010.
4
„Interkulturelle Gärten in Marzahn-Nordwest"
Vision e.V. übernahm im Jahre 2005 die Organisation der Nutzer und führte durch die
Multiplikatoren auch die im Jahre 2005 begonnen Schulungen der Nutzer in der Sache der
Selbstorganisation weiter, um sie dazu zu befähigen, einen Gartenverein „Interkultureller
Garten Marzahn e.V.“ zu gründen, der seit Juni 2006 die
Verwaltung des Geländes von Vision e.V. übernommen hat.
Seit Januar 2005 erfolgte auf dem Gelände Golliner Str. 8-10
im Quartier Nord/West der Rückbau der Fläche zur
Einrichtung eines interkulturellen Gartens. Bei den
gemeinsamen Gartenarbeiten bekamen die Migranten aus
verschiedenen Ländern wie einheimische Deutsche die
Gelegenheit,
sich besser
kennen zu lernen und die Migranten die
Gelegenheit, ihre Deutschkenntnisse zu
verbessern. Vision e.V. unterstützte als
Erster diese Initiative des Bezirksamtes und
konnte in Zusammenarbeit mit den
Kooperationspartnern Reistrommel e.V. und
Lyra e.V. durch die Presseartikel und
Werbung der Multiplikatoren in den
Migrantenorganisationen Nutzer aus der
Gruppe der Aussiedler (60 %), der
einheimischen Deutschen (30 %) sowie der
Vietnamesen (10 %) für den Garten
gewinnen. Vision e.V. übernahm im Jahre 2005 die Organisation der Nutzer und
veranstaltete ab Mai 6 Treffen zur Vorbereitung des Vereines, 4 Treffen zur Abstimmung der
Nutzerregeln, 3 Treffen zur Veränderung der Vereinssatzung und Vorbereitung der
Gemeinnützigkeit des Vereines Interkultureller Garten Marzahn e.V. und 10 Vorstandstreffen
zu Detailabsprachen. Dazu gab es 50 Einzelgespräche, 4 Vollversammlungen,
5 Vorstandstreffen und 2 Mediationen. Vision e.V. führte durch die Multiplikatoren auch die
im Jahre 2005 begonnen Schulungen der Nutzer in der Sache der Selbstorganisation weiter,
um sie dazu zu befähigen, einen Gartenverein „Interkultureller Garten Marzahn e.V.“ zu
gründen, der seit Juni 2006 die Verwaltung des Geländes von Vision e.V. übernommen hat.
Interkulturelles Fest „Fünf Kontinente zu Gast in
Marzahn Nordwest"
8 Jahre lang warb jährlich Vision e.V. mit seinem Fest
„Fünf Kontinente zu Gast in Marzahn Nordwest" in Bezirk
Marzahn
in
der
Öffentlichkeit
gegen
den
Rechtsextremismus und Intoleranz den Migranten
gegenüber und für ein interkulturelles und tolerantes
Marzahn. Die Veranstaltung fand immer Ende September
auf dem im Stadtteil Marzahn Nordwest zentral gelegenen
Barnimplatz mit einem großen Gala-Konzert von 11 20.30 Uhr der Künstler aus allen Teilen der Welt, von allen
fünf Kontinenten, statt. Über 5000 Besucher haben sich jedes das umfangreiche
Konzertprogramm angeschaut, das fast alle Genres der Bühnenkunst beinhaltete. Mit den
Kindern wurden mehrere Wettbewerbe durchgeführt. Über dieses Ereignis wurde sowohl in
den deutschen als auch in den russischsprachigen Medien umfassend berichtet.
5
Internetzeitung „Nachbarn Online“
Es wurde ein Internportal mit der Adresse www.nachbarn-online.net erstellt, das im Juli 1996
ins Netz gestellt wurde. Seit Januar 2007
werden von einer zweisprachige (Deutsch
und Russisch) Redaktion monatlich Berichte
mit Fotos und Hintergrundinformationen zur
Problematik der Aussiedler in Marzahn
Nordwest, aus anderen Bezirken Berlins
sowie
auch
bundesweit
in
einem
Gesamtumfang von mehr als 7700 Zeichen
ins Netz gestellt. Außerdem sind auf der
Webseite „Nachbarn Online“ Zeitungsartikel
über die Zielgruppe zu finden, die in
anderen
Medien
erschienen
sind,
Erklärungen, Untersuchungen, Statistiken,
Stellungnahmen usw., die vorher wegen
Platzmangel im Infoblatt „Nachbarn“ nicht zu Sprache kamen, obwohl die Bevölkerung und
auch die Träger der Integrationsarbeit in Marzahn Nordwest an diesen Informationen
interessiert sind und diese Informationen benötigt werden. Inzwischen hat die Internetzeitung
eine neu Adresse www.nachbarn-online.eu
Die Texte werden alle gleichzeitig in russischer und deutscher Sprache veröffentlicht. Nach
Bedarf werden die Texte von Übersetzern aus dem Russischen oder Deutschen übertragen.
Man braucht nur auf der Seite auf die Taste mit den Fahnen zu klicken, um von einer
Sprache auf die andere umzuschalten. Aufgrund der unbegrenzten Speichermöglichkeiten
wurde außerdem ein Archiv angelegt, in dem alle wichtigen Informationen zur Geschichte, zu
Problemen und zur Integration der Migrantengruppe der Aussiedler zum Lesen und auch
zum Herunterladen für weitere Verwendungen zur Verfügung gestellt wurden. Auch alle
Ausgaben des Infoblatts „Nachbarn“ aus den Jahren 2002 bis 2005 wurden neu eingescannt
und sind jetzt im Netz zum Nachlesen und für die weitere Verwendung für jedem zugänglich.
Für ihre gute Arbeit wurde die Webseite www.nachabrn-online.net vom regierende
Bürgermeister Berlin Herrn Klaus Wowereit ausgezeichnet.
Mitgestalten aus eigener Kraft
Mit diesem Tandemprojekt mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland wollen wir
Brücken durch generationsübergreifende Initiativen zu der Aufnahmegesellschaft in Form
persönlicher Kontakte schlagen und Mittler für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit durch
Kommunikation und Information sein.
Das Projekt soll das gemeinsame Verständnis der Menschen für
einander wecken, fördern und integratives Miteinander schaffen.
Dabei soll gegenseitige Akzeptanz, das eigene Selbstwertgefühl,
das ehrenamtliche soziale Engagement gestärkt und die
Gefahren der Isolation und gegenseitiges Misstrauen abgebaut
werden. Durch den Aufbau und
Vertiefung der Kontakte zwischen
Zugewanderten und Einheimischen,
Gewinnung von ehrenamtlichen Helfern, Organisation und
Durchführung
von
Begegnungsabenden
und
Informationsveranstaltungen, Gewinnung von Partnern und
Unterstützern für die ehrenamtliche wohnortbezogene
Integrationsarbeit. Schaffung eines Projektbeirats von
Einheimischen und Zugewanderten für eine gemeinsame
Planung, Einbeziehung der Akteuren der Integrationsarbeit in die praktische Umsetzung
von Projektmaßnahmen - Gewinnung und Qualifizierung der ehrenamtlichen Mitarbeitern zur
Unterstützung des Integrationsprozesses von Zuwanderern. Das Projekt wurde vom
Bundesamt
für
Migration
und
Flüchtlinge
gefördert.
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„Zukunftsdiplom“ für Kinder in Marzahn NordWest 2009 -2015 im Rahmen des
„Masterplan Bildung“
Das Projekt „Zukunftsdiplom“ ist ein Projekt für Kinder des Stadtteils Marzahn NordWest und
wichtiger Bestandteil des „Masterplan Bildung“. Die Teilnehmer, auch Kinder aus
Migrantenfamilien, lernen unterschiedliche Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung (Lokale
Agenda 21) kennen. Dazu werden sie zu den inhaltlichen
Feldern:
Ökologie,
Soziales
und
Ökonomie,
Veranstaltungen, Firmen, Projekte und anderes mehr
aufsuchen. In den Firmen und Einrichtungen wird den
Kindern nahe gebracht, wie sich eine nachhaltige
Entwicklung praktisch realisiert. Sie können sich mit der
Arbeit vom Deutschen Bundestag vertraut machen, als kleine Archäologen sich auf
Entdeckungstouren begeben, einem Schmied bei der Arbeit über die Schulter schauen, das
Planetarium, das Technikmuseum oder einen Radiosender zu besuchen. Der Flughafen
Schönefeld kann wieder besichtigt werden, im FEZ
kann man im Simulator den Flug zur ISS miterleben,
sich im Tierpark auf eine Tier-Safari begeben,
Fledermäuse können beobachtet werden und vieles
mehr.
Die Angebote werden in einem Programm
zusammengefasst und veröffentlicht. Es wird 60
verschiedene Angebote geben. Kinder können in
Gruppen oder einzeln aus und hilft ihnen bei der
beruflichen Orientierung und ermöglicht es - auf eine
pädagogisch interessante Art Wissen und
Erkenntnisse über Zukunftsfähigkeit zu vermitteln. Das Diplom wird mittlerweile in den
Schulzeugnissen der Kinder erwähnt. Sechs Jahren führt Vision e.V. die Trägerschaft des
erfolgreichen Projekts, die Koordination hatten Frau Jaqueline Bock und Frau Alena Gawron
übernommen.
„Zusammen für die Zukunft lernen“
Das Projekt „Zusammen für die Zukunft lernen“ in Marzahn – Nordwest gibt den
Jugendlichen aus russlanddeutschen, vietnamesischen, deutschen und Roma - Familien die
Möglichkeit, gemeinsam die Freizeit zu gestalten und
Interessantes zu erleben. So unternahmen sie schon seit Juli
dieses Jahres mehrere Fahrten, besuchten das Technische
Museum, das „Mach mit Museum“, experimentierten
gemeinsam im „Gläsernen Labor“ und im Extavium, gingen
gemeinsam basteln, besuchten
Computerkurse. Im September
geht es gemeinsam in die
Heinrich – von - Kleist Bibliothek, wo sie sich nicht nur
über die Einrichtung informieren wollen, sondern auch große
Dichter ihres Landes am Beispiel der vorhandenen Bücher
vorstellen. Vorgesehen ist auch eine Begegnung mit
Vertretern der Polizei, bei der es eine Diskussion zu Fragen
der Sicherheit und der Arbeit der Polizei geben wird.
Noch im Juni wurde ein Flyer für das Projekt wurde konzipiert und layoutet. Monatliche
werden Infoplakaten mit dem Monatsplan erstellt, die dann die Besucher zum Projekt
einladen. Es wurden auch Pressemitteilungen verfasst und an Redaktion weiter geschickt,
um auf die Aktivitäten des Projeks aufmerksam zu machen. Auf Grund der
Pressemitteilungen sind auch einige Berichten in den Zeitungen und im Internet erschienen.
Möglich ist das Projekt geworden durch die enge Zusammenarbeit des Vereins der
Aussiedler in Berlin Vision e.V., der auch der Träger des Projekts ist, mit dem Verein der
Vietnamesen Reistrommel e.V. und dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.
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Unterstützt wird das Projekt aus dem Programm "Soziale Stadt" vom Quartiersmanagement
Marzahn Nordwest. Initiator und Projektleiter Frau Swetlana Hayduk
Projekt „Interkulturalität im Stadtteil stärken“
Im Stadtteil Marzahn Nordwest mit einem Anteil von Bewohnern mit Migrationshintergrund
von ca. 25 % sind zwei feste Gruppen, nämlich Spätaussiedler und Vietnamesen besonders
präsent. Zu den zuletzt zugezogenen Migrantengruppen zählen Roma und andere
Nationalitäten, deren Anteil auf 4 %
bis 8 % geschätzt wird. Die meisten
im Stadtteil lebenden Bewohner mit
Migrationshintergrund besitzen die
deutsche Staatsangehörigkeit. Es
gibt eine hohe Arbeitslosigkeit,
zunehmenden Pflegebedarf und
Probleme bei der Alltagsbewältigung,
was nur einige Gründe für Isolation
oder Hilflosigkeit bei Migranten wie
Einheimischen sind. Für das Quartier
ist bedeutsam, diese Isolation zu
durchbrechen, Hilfestellungen zu
geben und Selbsthilfepotenziale zu
aktivieren und damit Potentiale für
die Allgemeinheit zu erschließen.
Eine der wichtigsten Bedingungen für die Realisierung der Integrationsarbeit ist das
Vorhandensein einer Anlaufstelle für diese Migrantengruppe vor Ort, um von dort aus die
Projekte und Institutionen vor Ort zu leiten. Weiterhin ist auch ein Ort der Begegnung für
Einheimische und Migranten wichtig zu schaffen. Am besten geeignet sind dafür die Räume
des Ende August auslaufenden Projekts „Mitgestalten aus eigener Kraft“ in der Märkischen
Allee 438. Ziel des Projekts war es die interessierte Einwohner mit und ohne
Migrationshintergrund
zusammenbringen,
um
die
Integrationsarbeit
und
das
Zusammenleben im Stadtteil voranzutreiben, so dass sie zu Mittlern zwischen den Vereinen
und der Bevölkerung in verschiedenen Bereichen, z. B. in kulturellen, politischen, sozialen,
gesundheitlichen Bereichen sowie im Arbeitsleben und bürgerlichen Engagement werden
können.
Projekt
„Identität und Integration Plus" - Sprachfördernde Maßnahmen für
Spätaussiedler“ und Frauenkurse
Für Spätaussiedler, die Ihre Deutschkenntnisse verbessern und mehr über Deutschland
erfahren wollen, bat der Verein Vision e.V.
jährlich zwei besondere Sprachkurse an.
Wie auch bei den gleichen Kursen im Jahr
zuvor wurden im Unterricht Themen wie
„Identität“,
„Bildung“,
„Beruf“,
„Eigeninitiative und Engagement“, „Alltag
und
Familie“
behandelt,
um
die
Kenntnisdefizite über die neue Heimat der
Teilnehmer zu beheben. Um den
Lernprozess so praxisnah wie möglich zu
gestalten, wurden Weiterbildung-, MedienVereinsleben-Experten eingeladen. Um
Deutschland und seine Geschichte besser
zu verstehen, wurden auch zahlreiche
Bildungsausflüge wie z.B. durch das historische Berlin, zum Abgeordnetenhaus, dem
„Bundesrat“ usw. unternommen. Die Maßnahme wird vom Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge gefördert. Dem großen Erfolg der Kursen haben wir unser langjährliche Freund
des Vereins und hochgeschätzten Dozent Hans Birnbaum zu verdanken.
8
Neben den genannten Projekten wirkte der Verein bei folgenden Veranstaltungen bzw.
Aktivitäten mit:
Vision e.V. war der Initiative "Sprachoffensive in Marzahn" und hat aktiv mitgemacht, in dem
er bei den Aussiedlern und Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion für die Teilnahme an
den Sprachkursen geworben hat. Auch die Verbreitung von Informationen zu den Angeboten
der Freien Träger und sonstiger Institutionen, sowie Informationen über die deutsche
Gesellschaft waren die Aufgaben des Vereins. Eine weitere zentrale Aufgabe wird die
Stimulierung des Selbsthilfepotentials der
Spätaussiedler sein, indem mit ihnen
gemeinsam
Gelegenheiten
zur
ehrenamtlichen Betätigung gesucht bzw.
geschaffen werden.
Von den Vereinsmitgliedern wurde eine
große Zahl von Exkursionen und kulturellen
Veranstaltungen durchgeführt bzw. besucht,
die bei den Aussiedlern und zunehmend
auch bei den Einheimischen einen großen
Zuspruch fanden. So wurden verschiedene
historische Orte u. a. die Städte
Wernigerode, Leipzig, Wismar, Schwerin,
Quedlinburg, auf den Brocken, Torgau, Dresden usw. besucht. Den kulturellen Ereignissen
im Bezirk blieb der Verein auch nicht fern. So nahm er jährlich mit seinen eigenen und auch
an den Veranstaltungen der "Interkulturelle Tage in Marzahn-Hellersdorf" teil. Jährlich hat der
Verein ein Stand auf dem Aktionstag „Schöner leben ohne Nazis“ und den „Sozialen Tagen“
im East-Gate.
Folgende Gremien oder Einrichtungen wurden durch maßgebliche Gestaltung oder
aktive Teilnahme unterstützt:
Der Beirat für Migration und Integration des Landes Berlin, Integrationsbeirat und
Ausschuss Integration der BVV Marzahn Hellersdorf, Gesprächsrunde zur Integration in
Marzahn Nordwest.
Mit folgenden Einrichtungen und Trägern
erfolgte eine gute Zusammenarbeit: Bezirksamt
Marzahn-Hellersdorf, Bundesagentur für
Migration und Flüchtlinge, Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung, Quartiersbüro Marzahn
NordWest, Kiek in - Soziale Dienste gGmbH,
Stadtteilbibliothek Heinrich von Kleist, Marie
e.V., Reistrommel e.V., MaMis en Movimiento
e.V., Caritas Migrationszentrum, Kinderring
Berlin e.V., JAO gGmbH, Stadtteilbüro der
Jugendarbeit Marzahn NordWest, Berliner
Tschechow Theater, Kulturring in Berlin e.V.,
Babel e.V., Pad GmbH, unter Leitung von den
Fachämtern Umwelt- und Naturschutz, sowie Jugendamt. Weitere wichtige Partnerin ist die
Volkshochschule des Bezirkes, Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Marzahn Nord,
Sportverein Mix e.V., Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.,
Weiterbildungsakademie für Wirtschaft und Verwaltung (WWV), Akademie für
Berufsförderung und Umschulung (ABU), DRK - Kreisverband Marzahn Bildung und
Integration, Internationaler Bund (IB), „Outreach", ABC Integration (VIA Berlin-Brandenburg).
Wir danken alle unsere Kooperationspartner und Freunden für eine gute
Zusammenarbeit!
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