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5|2015
2015
Sonderausgabe Johannisfeier
und
... mit Interviews mit Einar von Harten
Hubertus von Puttkamer
| Johannisfeier
Ein Abschied und ein
Neubeginn
„Danke an alle Johanniter, danke, dass
wir zusammen sind, danke, dass wir
den Menschen helfen – jetzt und jeden
Tag“, singen die Gottesdienstbesucher
am Sonnabend, 18. Juli 2015, im Dom
zu Lübeck – frei nach der Melodie
„Danke für diesen guten Morgen“. Der
Dom zu Lübeck ist voller Johanniter
und ihrer Gäste: Sie sind nach Lübeck
gekommen, um den Johannistag zu
feiern und in diesem festlichen Rahmen den Amtswechsel im Landesvorstand Nord zu begehen.
Nach zwanzig Jahren Engagement als
ehrenamtliches Vorstandsmitglied,
zunächst im Regionalvorstand Ham-
burg und seit 2005 im Landesvorstand
Nord, hat Einar von Harten, Rechtsritter des Johanniterordens, sein Amt
zum 30. Juni 2015 abgegeben. Die
Amtsgeschäfte hat sein Nachfolger
Hubertus von Puttkamer bereits zum
1. Juli 2015 übernommen. Gemeinsam mit seiner hauptamtlichen Vorstandskollegin, Sandra Zitzer, wird von
Puttkamer ab sofort die Dienste im
tesdienst führten die Pastoren Margrit
Wegner, Pastorin am Dom zu Lübeck,
Dr. Matthias Meyer, Johanniter-Bundespfarrer, Götz-Volkmar Neitzel, Johanniter-Landespfarrer Hamburg, und
Fritz Penserot, Pastor und Fundraiser
für den Landesverband Nord.
Die feierliche Verabschiedung und
Entpflichtung von Einar von Harten
aus seinem Ehrenamt übernahm der
Landesverband Nord koordinieren und
weiterentwickeln.
Bundesvorstand, verbunden mit einem
Dank für sein Engagement. Der Tradition entsprechend begleitete Pastor
Neitzel die Zeremonie mit einem Gebet und guten Segenswünschen für
den neuen Lebensabschnitt.
Im festlichen Rahmen der Johannisfeier fand die offizielle Amtseinführung
statt. An der Veranstaltung im Dom zu
Lübeck nahmen neben den rund 280
Gästen auch der Johanniter-Präsident
Dr. Arnold von Rümker, und Wolf-Ingo
Kunze, ehrenamtliches Mitglied des
Bundesvorstands, teil. Durch den Got-
Wir im Landesverband Nord – Der Newsletter für Mitarbeiter, Helfer und Freunde
Bei der anschließenden Einführung von
Hubertus von Puttkamer in sein Amt
stellte der Bundesvorstand dem neuen ehrenamtlichen Vorstandsmitglied
die traditionellen Verpflichtungsfragen, bevor Bundespfarrer Dr. Matthias
Meyer das einführende Gebet sprach.
Die Segnung und Sendung des neuen
Landesvorstandsmitglieds übernahmen der Kommendator der SchleswigHosteinischen Genossenschaft des
Johanniterordens, Hubertus Graf von
Luckner, und von Puttkamers ältester
Sohn, Bogislav-Jesko von Puttkamer,
Ehrenritter des Johanniterordens.
Etwas aufgeregt waren die kleinen
Sängerinnen und Sänger der Johanniter-Kita „Nimmerland“ aus Lübeck: Vor
so vielen Menschen und vor so einer
Kulisse hatten sie noch nie gesungen.
Den Auftritt im Gottesdienst mit dem
Mitmach-Lied „Wenn Du glücklich
bist, dann klatsche in die Hand“ meisterte der Kinderchor aber bravourös.
Beim anschließenden Empfang im
Ostchor des Domes begrüßte Sandra
Zitzer alle geladenen Gäste. „Ich freue
mich sehr, dass so viele Johanniter gekommen sind, um sich persönlich von
Einar von Harten zu verabschieden und
Hubertus von Puttkamer willkommen
zu heißen“, so Zitzer. „Lieber Herr von
Harten, ich danke Ihnen, dass Sie mir
in den vergangenen vier Jahren so zuverlässig als Kollege zur Seite gestanden haben. Gemeinsam haben wir viel
gemeistert. Lieber Herr von Puttkamer,
ich wünsche Ihnen einen guten Start
in unserem Landesverband. Herzlich
willkommen in unserer JohanniterFamilie im Norden! Ich freue mich auf
unsere gemeinsame Arbeit.“
Johanniter-Präsident Dr. Arnold von
Rümker dankte Einar von Harten im
Namen aller Johanniter und überreichte ihm das Ehrenzeichen am
Bande. „Die Johanniter leben von dem
großen Engagement Einzelner und von
der Gemeinschaft. Dass sich Menschen
neben ihrem Beruf oder in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren, dürfen
wir nie als selbstverständlich erachten – im Gegenteil: Diese Menschen
verdienen stets unseren Respekt und
Dank, egal, in welchem Bereich sie
Wir im Landesverband Nord – Der Newsletter für Mitarbeiter, Helfer und Freunde
aktiv sind“, so von Rümker. „Wer ehrenamtlich Verantwortung für andere
übernimmt, sei es im Sanitätsdienst, in
der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder als Führungskraft in einem
Verband, prägt die Gesellschaft selbstlos und entscheidend mit, denn er gibt
etwas sehr wertvolles von sich: Zeit
und Nächstenliebe.“
Als Vertreter des Bundesvorstands ergriff Wolf-Ingo Kunze das Wort: „Die
Johanniter-Unfall-Hilfe ist aus dem
Ehrenamt entstanden und noch heute
sind alle Verbandsebenen gleichberechtigt mit haupt- und ehrenamtlichen Führungskräften besetzt. Dieser
selbstlose Einsatz im Geist christlicher
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Nächstenliebe macht unsere Hilfsorganisation aus“, sagt er. „Im Namen
des Bundesvorstands danke ich Einar von Harten für sein jahrelanges
ehrenamtliches Engagement für unseren Verband und wünsche seinem
Nachfolger, Hubertus von Puttkamer,
viel Erfolg, Zuversicht und Mut zum
Gestalten: Vertrauen Sie auf die Kraft
unserer Organisation.“
Im Namen der Schleswig-Holsteinischen Kommende hielt Hubertus Graf
von Luckner sein Grußwort, gefolgt
von Volker von Rumohr, der als ehrenamtliches Mitglied des Regionalvorstands Harburg stellvertretend für alle
Regionalvorstandskollegen Abschiedsworte an Einar von Harten richtete
und ein Geschenk überreichte.
Grüße und Dank von der JohanniterJugend übermittelten Tobias Engel-
mann und Florian Zeman von der Landesjugendleitung: „Es war eine tolle
Zusammenarbeit mit Ihnen, lieber Herr
von Harten. Sie sind immer für die Jugend da gewesen und haben unsere
Themen sehr ernst genommen. Dafür
möchten wir Ihnen danken und wünsche Ihnen alles Gute. Lieber Herr von
Puttkamer, wir freuen uns sehr auf die
Zusammenarbeit mit Ihnen und darauf, Ihnen unsere zahlreichen Projekte
vorzustellen.“ Im Namen aller Jugendlichen überreichten sie dem scheidenden Landesvorstandsmitglied die rote
Fleecejacke der Johanniter-Jugend, die
von Harten sofort anzog.
„Die Entscheidung, innerhalb unserer Hilfsorganisation Verantwortung
zu übernehmen, habe ich nie bereut“,
sagt Einar von Harten. „Ich freue mich,
Wir im Landesverband Nord – Der Newsletter für Mitarbeiter, Helfer und Freunde
dass ich meinen Beitrag zu der positiven Entwicklung unseres Verbandes in
den letzten Jahren leisten konnte und
werde den Johannitern weiterhin verbunden bleiben.“
In seinem Dankeswort griff Hubertus
von Puttkamer, der selbst 15 Jahre zur
See gefahren war, auf nautische Metaphern zurück: „Ich freue mich auf
die Zusammenarbeit mit Ihnen allen
an Bord unseres großartigen Schiffes,
das „Johanniter-Unfall-Hilfe“ heißt,
und bitte um Nachsicht, wenn ich als
braver Seemann nicht alles gleich verstehe. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit all denen, die dieses
Schiff durch ihre Mitarbeit, ob ehrenoder hauptamtlich, ob durch Mitgliedschaft und Unterstützung oder ganz
einfach ideell, in Fahrt und auf dem
richtigen Kurs halten.“
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| Rückblick und Abschied
„Es war eine außerordentlich lehrreiche Zeit“
Seit 1986 ist Einar von Harten Mitglied im Johanniterorden,
1996 wurde er zum Rechtsritter ernannt. Der 61-jährige
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht hat von
1995 bis 2005 im Regionalvorstand Hamburg und seit 2005
im Landesvorstand Nord die Entwicklung der Johanniter in
Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern entscheidend geprägt. Mehrere Jahre vertrat von Harten den Landesverband auch als Delegierter. Schwerpunkte
seiner Arbeit waren unter anderem die rechtliche Beratung
der Verbände, insbesondere im Dienstrecht, die Arbeit mit der
Johanniter-Jugend, der Kontakt zum Johanniterorden und
die Repräsentation der Johanniter bei vielen Veranstaltungen
anderer Organisationen. Zum 30. Juni 2015 hat er sein Amt
abgegeben. Der gebürtige Neumünsteraner lebt heute in Lübeck. In diesem Interview blickt er auf seine Zeit bei den Johannitern zurück.
Herr von Harten, wenn Sie auf die Zeit als ehrenamtliches
Mitglied im Landesvorstand Nord und davor im Regionalvorstand Hamburg zurückblicken: Welche Ereignisse oder
Momente haben Sie am meisten berührt und woran denken Sie besonders gern zurück?
Ein besonderes Erlebnis war der Bundeswettkampf in Lübeck.
Ich stand mit dem Pastor von Sankt Marien im Altarraum der
ehrwürdigen Marienkirche in Lübeck und blickte auf 1000
buntgekleidete junge Johanniter, die im Kirchenschiff fröhlich
auf den Beginn des Gottesdienstes warteten. Dieses Bild ist
mir unvergessen.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Meilensteine im
Landesverband Nord in den letzten Jahren?
Der Landesverband Nord hat sich in den letzten zehn Jahren
weiter zu einer professionellen Hilfsorganisation entwickelt.
Die Verantwortung und insbesondere die Entscheidungsbefugnisse der Ebenen unterhalb des Landesverbandes, vor allem
der Regionalvorstände, wurden gestärkt. Wichtig war mir
auch, dort, wo es möglich erschien, ehrenamtliche Tätigkeit
durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
unterstützen, insbesondere, um die Ehrenamtlichen von Verwaltungsaufgaben entlasten zu können. Dies war ein weiterer
Schritt zur Professionalisierung der Aufgabenwahrnehmung
durch die Johanniter-Unfall-Hilfe und zur Stärkung des Ehrenamtes. Von großer Bedeutung waren – auch wenn dies bei
vielen zunächst auf große Skepsis stieß – die Einführung eines
Qualitätsmanagements und die Zertifizierung verschiedener
Bereiche.
Was hat Sie ursprünglich bewogen, ehrenamtliches Vorstandsmitglied zu werden? Was macht diese Position aus?
Zu den Vorstandsämtern,
die ich innerhalb der JUH
wahrgenommen habe, bin
ich gewissermaßen „gerufen“ worden. Der damalige
Landesvorstand hatte mich
gebeten, diese Aufgabe zu
übernehmen. Ich habe einige
Zeit überlegt, ob ich der Aufgabe auch gerecht werden kann
und mich dann für die Wahrnehmung des Amtes entschieden.
Die Entscheidung, in der JUH Verantwortung zu übernehmen,
habe ich nie bereut.
Das ehrenamtliche Vorstandsmitglied innerhalb der JUH steht
gleichberechtigt neben dem hauptamtlichen Vorstandsmitglied. Dies macht es notwendig, über die wichtigen Vorgänge
im Landesverband gut informiert zu sein, weil nur so Entscheidungen sachgerecht getroffen werden können. Dabei stößt
dieses Amt allerdings auch an seine Grenzen, weil das ehrenamtliche Vorstandsmitglied schon aus Zeitgründen nicht so
tief in die Arbeit des Landesverbandes eindringen kann, wie
dies dem hauptamtlichen Kollegen möglich ist. Wir werden
uns zukünftig in der JUH Gedanken darüber machen müssen,
wie dieses Auseinanderklaffen von Verantwortung einerseits
und Information andererseits gelöst werden kann, ohne dabei
das ehrenamtliche Element in der Führung zu schwächen.
Wie würden Sie die Johanniter als Organisation beschreiben? Was macht sie so besonders?
Die Verzahnung von ehrenamtlicher Tätigkeit einerseits und
professioneller hauptamtlicher Tätigkeit andererseits ist eine
Stärke der Johanniter-Unfall-Hilfe. Diese Verzahnung ermöglicht es, auch einen Blick von außen auf die JUH zuzulassen.
Der diakonisch-christliche Auftrag der JUH als Werk des
Johanniterordens ist für viele Ansporn und Grundlage ihrer
Tätigkeit bei den Johannitern.
In welche Richtung werden sich die Johanniter weiterentwickeln?
Die Johanniter haben in den vergangenen Jahrzehnten in
Deutschland einen sehr guten Ruf erworben. Diesen Ruf gilt
es zu festigen und weiter zu verbessern. Dies macht es aber
auch erforderlich, dass das christlich-diakonische Profil der
Johanniter-Unfall-Hilfe immer wieder geschärft wird und allen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen die Möglichkeit
gegeben wird, sich mit diesem Profil auseinanderzusetzen.
Die notwendige Weiterentwicklung zu einer hochprofessionellen Hilfsorganisation ist schon aus Gründen des Wettbewerbs zwingend erforderlich. Wichtig dabei ist, dass die
Leitungsgremien einen Weg finden, die starke ehrenamtliche
Wir im Landesverband Nord – Der Newsletter für Mitarbeiter, Helfer und Freunde
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Tätigkeit in diese Professionalisierung gut einzubinden und sie
für eine erfolgreiche Aufgabenwahrnehmung zu nutzen.
auch weiterhin ein freundschaftlicher Begleiter der JUH sein,
ohne mich allerdings in die Führung einzumischen.
Gibt es Dinge, die Sie aus heutiger Sicht und Erfahrung
anders angehen würden?
Im Laufe meiner Vorstandstätigkeit waren viele Entscheidungen zu treffen. Das eine oder andere bedurfte durchaus
einer späteren Korrektur, ohne dass die Entscheidung bereits
als fehlerhaft gelten musste. Die Vorstände, in denen ich mitarbeiten durfte, waren immer bereit, derartige Korrekturen
zuzulassen. Es war für mich eine außerordentlich lehrreiche
Zeit bei den Johannitern; vieles, was ich dort gelernt habe,
konnte ich privat und beruflich sehr gut einsetzen.
Was werden Sie an den Johannitern am meisten vermissen?
Vermissen werde ich die Begegnungen mit vielen lieben Menschen. Zu Beginn werde ich mich sicher auch bewusst zurückhalten müssen, nicht gleich spontan Entscheidungen zu kommentieren.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich werde zukünftig einige freie Zeiträume haben. Mir wird
es aber nicht schwer fallen, diese zu nutzen und sei es durch
einen langen Spaziergang mit meiner Frau am Ostseestrand,
das Lesen eines guten Buches, der Besuch eines Konzertes
oder eine Fahrradfahrt um den Ratzeburger See. Ich werde
Und was möchten Sie den Johannitern noch auf den Weg
geben?
Ich wünsche der Johanniter-Unfall-Hilfe, dass alle dort Tätigen mit Freude bei ihrer Arbeit sind. Dies ist ein wesentliches
Element für eine starke Hilfsorganisation. Ich möchte, dass
sich die JUH im Wettbewerb nicht nur behauptet, sondern eine
noch stärkere Position einnimmt.
Vielleicht kommt es eines Tages dazu, dass bei Unfällen nicht
spontan vom Roten Kreuz die Rede ist, sondern die Johanniter
im Bewusstsein der Bevölkerung einen ähnlichen Platz haben
werden.
| Neubeginn und Ausblick
„Teamarbeit ist für mich gelebte Praxis“
Hubertus von Puttkamer ist
seit 1979 Mitglied im Johanniterorden. Der Flottillenadmiral a.D. fuhr unter anderem 15 Jahre zur See. Er
war Austauschoffizier bei der
französischen Marine und
zur Amtszeit von Bundespräsident Roman Herzog Verbindungsoffizier des Bundesministers der Verteidigung beim
Bundespräsidenten in Bonn
und Berlin. Der gebürtige
Berliner sammelte jahrelange Auslandserfahrung in Frankreich und den USA, wo er
unter anderem als Verteidigungsattaché der Deutschen
Botschaft in Washington, DC, tätig war. Im In- und Ausland war von Puttkamer Mitglied in verschiedenen Kirchengemeinderäten, außerdem Mitglied der Synode der
Nordelbischen Kirche bis zur Vereinigung zur Nordkirche.
Heute lebt der 66-Jährige in Kiel und engagiert sich u. a.
als Mitglied im Kuratorium des Johanniter-Seniorenheims
Mönkeberg bei Kiel. Von Puttkamer, selbst Vater dreier
erwachsener Kinder, will sich in seiner Amtszeit wie sein
Vorgänger unter anderem dem Thema Jugend widmen und
die Vernetzung zum Orden weiter stärken.
Herr von Puttkamer, wie würden Sie sich selbst in wenigen
Sätzen beschreiben?
Da fragen Sie wohl besser meine Frau, die kennt mich seit
über 40 Jahren...
Was reizt Sie an der neuen Herausforderung als ehrenamtliches Mitglied im Landesvorstand Nord?
Der Kern ist, dem Johanniter-Orden und seinen Werken
ganz unmittelbar und praktisch zu dienen, das heißt, konkret Teil einer Gemeinschaft von Menschen zu sein, die sich
für andere engagieren.
Was sind Ihre Pläne und Ziele für die kommenden Monate und Jahre und was werden Ihre ersten Schritte
sein?
Meine ersten Schritte werden „ Besuchen und Zuhören“
sein. Ich weiß, dass gerade die Besuche viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Es ist ja ein großer Bereich mit unterschiedlichen Menschen, Aufgaben und Sorgen. Ein Bereich, frei nach Karl V., in dem „die Sonne nicht untergeht
und es irgendwo regnet“.
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Wie sieht Ihr zukünftiger Aufgabenbereich aus und in welchen Bereichen werden Sie sich verstärkt einbringen?
Ich fühle mich verantwortlich für die Verbindung zum Orden, also zu der Schleswig-Holsteinischen, Mecklenburgischen und Pommerschen Genossenschaft sowie der Hamburgischen Kommende, außerdem für die Verbindung zur
Nordkirche und Diakonie und weiteren Bereichen, die noch
abgesprochen werden. Wo mein Mitwirken besonders notwendig ist, werde ich sicher von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erfahren. Die Jugend liegt mir am Herzen, das
ist unsere Zukunft, um die wir uns kümmern müssen, weil sie
auch unsere Fürsorge braucht. Grundsätzlich wichtig ist mir,
mit allen Verantwortlichen im Landesverband und in den
Regionalverbänden zusammen mit meiner Landesvorstandskollegin, Sandra Zitzer, vertrauensvoll zusammen zu arbeiten und dabei Teil unseres „Räderwerks“ zu sein. Teamarbeit
ist für mich kein hohler Begriff, sondern jahrzehntelang geübte Praxis.
Als Flottillenadmiral a.D. sind Sie militärische Strukturen
gewöhnt. Was ist in einer Hilfsorganisation wie der Johanniter-Unfall-Hilfe anders, was ist vergleichbar?
Das werde ich bei den Besuchen im Detail herausfinden.
Meine Erfahrung aus der Arbeit mit der Nordelbischen Kirche
zeigte mir, dass sich große Organisationen in ihren Strukturen, mit ihren Stärken, aber auch Schwächen, ziemlich
ähnlich sind. Wichtig ist mir, dass wir als Johanniter neben
allen wirtschaftlichen Zwängen die geistliche Grundlage,
von der wir unsere Arbeit ehren- und hauptamtlich leisten,
nicht aus den Augen verlieren.
Was waren Ihre ersten Berührungspunkte mit den
Johanniterorden?
Ich bin 1979 in den Orden als Ehrenritter aufgenommen worden und gehöre seitdem zur Pommerschen Genossenschaft.
Diese Genossenschaft ist aufgrund der Wurzeln meiner Familie auch Heimat, allerdings stammt meine Mutter aus
Mecklenburg, ich bin in Hamburg zur Schule gegangen und
wohne seit vielen Jahren in Schleswig-Holstein. Sie sehen,
dass ich mit dem gesamten Bereich der Johanniter im Landesverband Nord emotional tief verbunden bin.
In welchen ehrenamtlichen Bereichen sind Sie aktiv,
auch außerhalb der Johanniter?
Bis zu meiner Pensionierung blieb auf Grund von Seefahrt
und dem Beruf wenig Zeit für die Familie oder gar ein Engagement darüber hinaus. Ich bin 15 Jahre lang zur See
gefahren und dabei häufig 210 Tage im Jahr weg gewesen.
Das ist nun anders: Seit ein paar Jahren bin ich Mitglied im
Kuratorium des Johanniter-Seniorenheims in Mönkeberg
bei Kiel, übrigens zusammen mit Regionalvorstandsmitglied
Udo Neumann aus dem Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West. Außerdem bin ich Mitglied im Konvent der
Schleswig-Holsteinischen Genossenschaft des Ordens.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft unserer Hilfsorganisation aus?
Die Antwort finden wir im Ordensgebet und in der Feststellung aus der Gründung des Ordens: „Unsere Bruderschaft
wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese
Pflanze wurzelt, das Elend der Welt ist und weil, so Gott will,
es immer Menschen geben wird, die daran arbeiten wollen,
dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen.“
Was ist Ihr erster Eindruck von den Johannitern im Norden?
Durch unsere Subkommende und deren Verbindungen, z.B.
durch regelmäßige Kontakte zum Regionalverband, habe
ich bereits einen Eindruck in die vielfältige und engagierte
Arbeit der Johanniter-Unfall-Hilfe erhalten. Hier möchte ich
anknüpfen.
Und was wünschen Sie sich von Ihren neuen Kolleginnen
und Kollegen? Wie können wir Sie in Ihrer Arbeit unterstützen?
Die Frage möchte ich umdrehen: „Wie kann ich Sie alle unterstützen?“ Dazu brauche ich Ihre offene, vertrauensvolle
Art – für Wunder bin ich allerdings nicht zuständig. Ich freue
mich auf unsere Zusammenarbeit. Als Seemann ist mir eine
gute Stimmung an Bord überlebenswichtig.
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Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
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Landesvorstand Nord
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Maria Egleder
Fotos: Johanniter
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