am 10.09.2015, um 18:00 Uhr, in der VHS, Rau

Sabine Rothe
Moltkestr. 46 A
45138 Essen
Tel.: 0201 / 51 15 16
Mobil: 0173 / 29 444 28
Mail: [email protected]
02. September 2015
Einladung zur Gesprächsrunde: „Brauchen wir mehr Naturschutz im Essener Wald“
am 10.09.2015, um 18:00 Uhr, in der VHS, Raum 1.02
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Baum- und WaldfreundInnen,
durch Ela haben wir in Essen große Verluste an Bäumen erlitten. Welche Auswirkungen das auf unser
innerstädtisches Klima hat, ist bisher nicht thematisiert und auch nicht untersucht worden. Für uns
BewohnerInnen ist das aber von immenser Bedeutung.
Deshalb ist es meine persönliche Überzeugung, dass wir für die nächsten Jahrzehnte keine weiteren
Bäume verlieren dürfen. Zukünftige Stürme können wir Menschen nicht beeinflussen, aber unsere
Forstwirtschaft können wir beeinflussen und sollten es nach meiner Ansicht, in Verantwortung für die uns
nachfolgenden Generationen, auch tun.
In Gesprächen ist die Idee entstanden, in einer geschlossenen Gesprächsrunde, die am Natur- und
Waldschutz interessierten Personen und Gruppen zusammenzubringen, um gemeinsam zu überlegen,
welche Position entwickelt werden kann und wie sie vielleicht umgesetzt werden kann.
Schwerpunkte sollen daher sein:
- Wie kann ein weiterer Verlust an Bäumen vermieden werden?
- Wie kann das Ökosystem Wald, besonders auch der Waldboden, besser geschützt werden?
Die Idee ist auf viele „offene Ohren“ gestoßen, in der VHS steht uns, dankenswerterweise, ein Raum zur
Verfügung und mit Herrn Ulrich Führmann konnte ich einen versierten Moderator gewinnen, der das
Gespräch sicherlich gut begleiten wird.
Also eine herzliche Einladung, angefügt habe ich eine Liste der angesprochenen Personen und
Verbände, eine vorläufige Tagesordnung, eine Tischvorlage und eine Liste mit Seiten zur Thematik.
Sollte ich etwas übersehen haben, bin ich dankbar für Hinweise.
Bitte kurze Rückmeldung welche Personen teilnehmen werden, damit Namenschilder vorbereitet
werden können.
Mit herzlichen Grüßen
gez. Sabine Rothe
Vorläufiger Vorschlag zu einer Tagesordnung:
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Begrüßung
Ergänzungen zur TO
Absprache der TeilnehmerInnen zu Modalitäten des Abends (Protokoll,
Stillschweigen oder Presseerklärung, Ende festlegen oder offen, etc.)
Diskussion zum gegenwärtigen Zustand, siehe Tischvorlage
Wie kann die Zukunft aussehen
Nächste Schritte
Ergänzungen jederzeit, oder auch am Abend, gerne willkommen.
Liste der eingeladenen Verbände und Personen für die Gesprächsrunde am
10.09.2015, um 18:00 Uhr in der VHS Essen:
(In alphabetischer Reihenfolge und mit mündlicher Zusage)
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BUND
Essen packt an
Führmann, Ulrich als Moderator
Greenpeace Essen
Mobilitätswerkstatt
NABU
NAJU
Krayer Naturschutz
RUTE
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Transition Town
VCD
Waldschutz Essen
Waldfreunde Essen
Angefragt: Waldkindergarten, Rolf Fliß als Baumfreund
Sollte ich eine Gruppierung übersehen haben, bin ich dankbar für einen Hinweis und hole eine
Einladung schnellstens nach (Sabine Rothe: 0173 29 444 28, oder: [email protected]).
Tischvorlage zur Problematik „Umgang mit den Essener Wälder nach Ela“
RUTE-Arbeitstreffen, Mi. 19.08.2015, VUZ, 18:00 Uhr
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Was ist Wald? Unterschiedlichste Vorstellungen, die oft nicht in Einklang zu bringen sind.
Von offizieller Seite wird der Essener Wald als Erholungswald bezeichnet, tatsächlich wird er aber als
Wirtschaftswald mit intensiver Forstwirtschaft behandelt, was allerdings den wenigsten Bürgern
bekannt sein dürfte. In § 13 Bundeswaldgesetz ist klar definiert:„ Wald kann zu Erholungswald erklärt
werden, wenn es das Wohl der Allgemeinheit erfordert, Waldflächen für Zwecke der Erholung zu
schützen, zu pflegen oder zu gestalten.“
Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Proteste von Bürgern, wie in den Wäldern vorgegangen wird
und in welchem Ausmaß Bäume gefällt werden.
Prof. Dubbel von der Fakultät Ressourcenmanagement an der Fachhochschule für angewandte
Wissenschaft und Kunst Hildesheim, Holzminden und Göttingen (HAWK) wurde beauftragt, für die
Essener Wälder ein Konzept zu erarbeiten. Es entstand das nach ihm benannte
„Erholungsdauerwaldkonzept“, was es nirgendwo sonst gibt und das zwei Dinge miteinander
kombiniert, die nicht zusammen gehören. Dauerwald ist ein waldbauwissenschaftlicher Fachbegriff
und bezeichnet eine Hochwaldform zur forstlichen Holzproduktion, die sich streng an der sog.
„Stetigkeit des Waldwesens als lebendem Organismus" orientiert (Alfred Möller 1922), Erholungswald
s.o..
Die Fokussierung auf den wirtschaftliche Schwerpunkt fand sich dann 2010 in einem Ratsbeschluss
wieder, in dem die „Mittelfristige Verbesserung der Wirtschaftlichkeit“ als waldbauliche Zielsetzung
festgelegt wurde (Waldbau Strategie 2010).
In 2014 der Pfingststurm Ela mit anschließendem Fällstop.
In 2015 ein sogenannter „Bürgerbeteiligungsprozess“, an dem man aber als Bürger nicht teilnehmen
kann, sondern nur als „Stakeholder“.
Er soll ergebnisoffen sein, tatsächlich gibt es aber keine Sachinformationen und auch keinerlei
Alternativkonzepte zum „Erholungsdauerwald“.
Anerkannte Forst-Experten (Fähser, Sturm) waren in Essen vor Ort und haben sich geäußert, auch die
Naturschutzverbände haben Anregungen gegeben, aber:
Fazit: Der Essener Forstbetrieb ist nicht bereit über Alternativen zu seiner Waldbewirtschaftung nachzudenken
oder zu reden und „verkauft“ das dann auch noch als „Bürgerwille“.
Forderungen:
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Echte Bürgerbeteiligung, eventuell durch Bürgerentscheid
Transparenz im Vorgehen und zur zeitlichen Abfolge
Erarbeiten von Alternativkonzepten, bis hin zum völligen Aussetzen der wirtschaftlichen Nutzung, was
etliche Städte in Deutschland bereits praktizieren und was sicherlich zur „Grünen Hauptstadt Europas
2017“ gut passen würde und schon seit langem von gewichtigen Organisationen verfolgt wird:
· Die UNESCO hat alte Buchenwälder zum Welterbe erklärt (die dt. Post eine Briefmarke 1,45€
herausgebracht).
· Das Bundesverfassungsgericht hat schon 1990 die Umwelt- und Erholungsfunktion des
Waldes gegenüber der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher
Erzeugnisse klar herausgestellt.
· Die Bundesregierung hat in 2007 entschieden, dass bis 2020 5% der öffentlichen Wälder aus
der wirtschaftlichen Nutzung genommen werden sollen. Davon ist man in 2015 mit noch
nicht einmal 2% weit entfernt. Biodiversitätsstrategie
· Alle großen Naturschutzverbände haben in den letzten Jahren Konzepte erarbeitet, die den
Schutz des Waldes vor wirtschaftlicher Nutzung in den Fokus nehmen (Urwälder von Morgen,
Mehr Wildnis, Schutz alter Buchen, älter 160 Jahre)
· Deutschland eher Holz exportiert, als auf Importe angewiesen ist (Lobby-Arbeit).
Informationen zum Thema Wald
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Umweltverbände warnen vor steigender Laubholznutzung, kein Ausverkauf öffentlicher
Wälder: http://www.prmaximus.de/40876
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http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/naturschutz/141008_bund_naturschutz_b
undeswaldbericht_presseerklaerung_umweltverbaende.pdf
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http://www.welt.de/wirtschaft/article759260/Deutschland-saegt-fuer-die-Welt.html
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http://www.zeit.de/2007/06/Jetzt_wird_abgeholzt
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http://www.welt.de/welt_print/article1646686/Investoren-entdecken-den-Wald.html
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http://www.nua.nrw.de/aktuelles/archiv/browse/7 Mittwoch, 28. Januar 2015 „Wilde
Zeiten“: Mehr Wildnis im Wald? Tagung zu den Perspektiven einer nachhaltigen Wald- und
Wildnisentwicklung . Zitat Prof. Dr. Michael Succow:“ Naturgemäße Waldwirtschaft ist
für den Bedarf an Waldwildnis keine Alternative. Wir haben heute eine Unzahl an
Wald-Naturschutzgebieten, die mit Harvestern beerntet werden. Das ist die
Wirklichkeit in Deutschland“.
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Seiten der Natur- und Umweltschutzverbände BUND, NABU, Greenpeace, Robin Wood
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Stiftung „Die Grüne Stadt“: http://www.die-gruene-stadt.de
Wenn Holz langlebig als Baustoff genutzt werden soll, ist unbedingt Leinöl und Leinölfarbe wieder in
Erinnerung zu bringen. Beide haben ihre Funktion über viele Jahrhunderte unter Beweis gestellt, sind
aber leider seit den 1950iger Jahren in Vergessenheit geraten, obwohl Lein ein nachwachsender
Rohstoff ist und Leinölfarben ohne chemische Zusatzstoffe auskommen.
Zum „Tag des offenen Denkmals“, am 13.09.2015 bieten wir in der Zeit von 11:00 bis 16:00 Uhr, in
der Moltkestr. 46, eine Veranstaltung mit dem Thema „Alte Handwerkstechniken und Leinölfarben“
an, nähere Informationen unter: http://maps.tag-des-offenen-
denkmals.de/#/denkmal/1188837594986, oder Sabine Rothe 0173 29 444 28.
Herzliche Einladung dazu und Weiterverbreitung ist in diesem Fall erwünscht, da es eine
deutschlandweite, öffentliche Veranstaltungsreihe ist, also gerne weiterleiten oder auf Ihre
Internet-Seite stellen.