Elternbrief 8a - Umgang mit sozialen Medien

LEOSCHULE
Städtische Katholische Grundschule
- Hubertusstraße 3 - 44532 Lünen -
An die Eltern und Erziehungsberechtigten
der Leoschule
Tel.: 02306/14298
Fax: 02306/20380
E-Mail: [email protected]
www.leoschule-luenen.de
Lünen, im Januar 2016
Liebe Eltern,
die Nutzung von digitalen, sozialen Medien wie Facebook oder WhatsApp gehört heute zum Alltag vieler Menschen. Auch die Leoschule nutzt z.B. mit der eigenen Facebook Seite oder der LeoApp ja Formen der sozialen Medien, immer mit dem Bewusstsein, dass alles, was dort geschrieben wird, öffentlich
zugänglich ist und dadurch viele Nutzer erreicht.
In letzter Zeit häufen sich leider die Vorfälle, bei denen ich schlichtend eingreifen muss, weil Eltern
unbedachte Äußerungen in WhatsApp Gruppen tätigen und dadurch Kinder oder auch deren Eltern aus
dieser Klasse ins soziale Abseits drängen! Dies ist gerade an der Leoschule, die seit Jahrzehnten für eine
engagierte und gut funktionierende Elternschaft bekannt ist, eine Situation, die mich sehr
nachdenklich werden lässt, denn:
Zur Gemeinschaft der Leoschule gehören ALLE Eltern und Kinder!
Insbesondere was die Einträge in den o.g. „WhatsApp-Klassengruppen“ angeht, häuft sich die Zahl der
Beschwerden bei mir. Einige Eltern schreiben in diese Gruppen leider häufig vollkommen unreflektiert
Dinge, die Ihnen ihre Kinder aus der Schule erzählt haben. „Peter hat mich heute in der Pause geschubst und das nicht zum ersten Mal!“ Daraus wird dann in einer WhatsApp Gruppe der Eintrag „Peter
schlägt meinen Sohn ständig in der Pause!“ Da in einer solchen Gruppe ja häufig nahezu alle Eltern
einer Klasse sind, lesen dies auch alle Eltern und bekommen so das Bild vermittelt: „Peter ist ein Schläger“. Beim kleinsten weiteren Vorfall, in den dieses Kind verwickelt ist, steht sofort fest: „Das war
Peter, der Schläger!“
So werden Kinder und häufig auch deren Eltern schnell zu Sündenböcken gemacht, obwohl niemand der
Eltern bei den „Vorfällen“ in der Schule dabei gewesen ist! Das ist eine Form von „Mobbing“!
Bitte lassen sie Vorfälle, die in der Schule passieren auch in der Schule und schreiben Sie solche Dinge
nicht in WhatsApp-Gruppen oder in andere soziale Medien. Wenden Sie sich immer an die Klassenlehrerin und schildern Sie dort das Problem. Auch ein vermeintlich klärender Anruf bei den Eltern des
Kindes, das den Streit oder sonstiges angeblich verursacht hat, führt nur selten zu einer einvernehmlichen Lösung! In der Regel war kein Elternteil bei den Vorfällen in der Schule dabei und daher kann
niemand die Situation vorbehaltlos beurteilen! Im Übrigen halten Eltern in solchen Situationen meistens
zu ihrem Kind und glauben die Version ihres Kindes.
Generell gilt: „Was in der Schule passiert, bleibt in der Schule.“ Nicht jede kleine Rangelei auf dem
Schulhof ist eine Schlägerei, nicht jeder Streit, den Kinder haben ist Mobbing! Die Diffamierung eines
Kindes oder eines Elternteils in sozialen Medien hingegen ist Mobbing!
Es gibt sicherlich einige sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten für WhatsApp Gruppen in einer Klassengemeinschaft. Dazu gehören dann aber auch ALLE Eltern!
Nicht sinnvoll hingegen ist die Übernahme der Aufgaben der Kinder, indem z.B. Hausaufgaben über
diese WhatsApp Gruppen in Erfahrung gebracht werden. Dies ist die Aufgabe der Kinder, sie sind diejenigen die diese Aufgaben in der Schule eigenverantwortlich aufschreiben müssen.
Es wäre schön, wenn sich in jeder Klasse, in der es eine WhatsApp Gruppe gibt, ein Moderator finden
würde, der regulierend eingreift, falls Einträge gemacht werden, die Kinder oder Eltern der Klasse oder
der Schule diffamieren.
Bitte bedenken Sie all dies, wenn Sie in den nächsten Tagen einen Eintrag in einer WhatsApp Gruppe
tätigen!
Mit freundlichen Grüßen
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M. Flechtner
- Schulleiter-