Haus Im Puls: Neusiedler Bürgerhaus,Obere Hauptstraße 31 An der alten Durchzugstraße von Ungarn nach Wien, im Bereich des mittelalterlichen Ortskerns gelegen, dokumentiert es in eindrucksvoller Weise die charakteristische Architektur der Stadt mit schmaler Hofausbildung und ungewöhnlicher Tiefenerstreckung der Bauteile. Diese Hofgassen mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden erreichten oftmals eine Länge von über 60m. Die Wohnräume befanden sich in der Regel im Obergeschoss des Straßentraktes, die Kammern für Knechte, Mägde, Futterkammern und Stallungen folgten hofseitig in ebenerdigen Anbauten. Den Abschluss der Parzelle bildet eine querstehende Scheune. Erbaut im 16.Jh. wurde dieser Hof wiederholt durch Kriege verwüstet und nach dem Sieg über die Türken 1664 großzügig umgestaltet. Nach Übernahme durch den Lamplwirt im späten 18. Jh. erfolgte die Errichtung einer Reihe von Nutzbauten, wie einem Eis- und Weinkeller sowie eines Presshauses mit der noch erhaltenen historischen Weinpresse. Der mächtige zweigeschossige Baukörper wird aus zwei vermutlich ursprünglich getrennten Häusern gebildet, die sich mit ihren Wirtschaftsbauten über die schmale, langgestreckte Parzelle mit länglichem Innenhof entwickeln. Die Fassade mit ihrer markanten Hofeinfahrt und dem ausladenden Erker im Obergeschoss geht in ihrer Erscheinung im Wesentlichen auf das 17. Jh. zurück. Das lange Zeit leerstehende Gebäude konnte als Aktions- und Kulturhaus Haus Im Puls eine neue Verwendung finden und dient nun als Zentrum für Weinvermarktung und kulturelle Aktivitäten. Im Zuge der Restaurierung wurde ein zeitgemäßer Baukörper mit einer Glasfront, in welcher sich die historische Architektur spiegelt, in den Hofbereich integriert. Durch eine zurückhaltende Materialwahl und Formensprache des Neubaus konnte ein spannungsreiches Miteinander von alter und neuer Architektur geschaffen werden. Die hier eingerichtete Vinothek soll die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Baudenkmals durch Weinvermarktung und diverse Veranstaltungen sichern. Nach denkmalpflegerischen Kriterien wurden Architektur und Ausstattung einschließlich der entdeckten Malereireste des 17. und 19. Jh. restauriert und auch störende Elemente der jüngeren Vergangenheit eliminiert. Es kann ein großer Erfolg durch den regen Besuch in diesem typischen Streckhof verbucht werden und damit ein schützenswertes Dokument der historischen und kulturellen Blüte des einstmals wichtigen Handelsortes erhalten werden. (Quelle Bundesdenkmalamt; übrigens: Das Haus Im Puls war Denkmal des Monats im Jänner 2004) Foto: Tourismusverband der Stadtgemeinde Neusiedl am See; BDA Das Haus wurde auch ETHOFER-HAUS nach einem ehemaligen Besitzer genannt. (Quelle: Stadtchronik) Zeiner-Kapelle In der Nähe der ehemaligen Kaserne steht in der Unteren Hauptstraße die Zeiner-Kapelle. Sie ist nach ihrem Stifter Andre Zeiner benannt. Das Zunftzeichen des Lederers und seine Initialen sind im Schlussstein des Torbogens eingemeißelt. Neben der Hl. Dreifaltigkeit befinden sich in der Kapelle noch weitere Zeichen der Frömmigkeit: Statuen der Muttergottes und der Maria Magdalena. Die Stiftung Zeiners ist in seinem Testament aus dem Jahr 1721 verfügt. Die Kapelle ist durch den in der Nachbarschaft wohnenden Kurt Kalina in ihrem äußeren Erscheinungsbild erneuert worden. Um die Entstehung der Kapelle rankt sich eine Sage: DIE HOCHMÜTIGE BAUERNTOCHTER Die reiche und hübsche, aber hochmütige Bauerntochter wies all ihre braven und ehrbaren Freier aus Neusiedl am See zurück, weil sie glaubte, auf einen feinen Edelmann oder gar Prinzen warten zu müssen. Ein solcher erschien auch tatsächlich eines Tages. Ohne zu zögern warf sie sich dem vermeintlichen Prinzen in die Arme. Am Tage des Abschieds von ihren Eltern kam wirklich der strahlende Bräutigam in einer goldenen Karosse dahergefahren, um seine Braut zu holen. Da bemerkte das Mädchen zu ihrem Entsetzen, dass sie es mit dem Leibhaftigen, dem Teufel, zu tun habe. Bei der allerersten Gelegenheit sprang sie von der Kutsche ab und eilte, ohne sich noch einmal umzusehen, ins elterliche Haus zurück. Aus Dankbarkeit vor der wunderbaren Rettung ließ der Vater die Kapelle errichten. (Quelle: div. Schriften des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See) Obelisk Der Obelisk ist auf dem Stadtfriedhof von Neusiedl zu finden. Er stand ursprünglich am Friedhof des Internierungslagers (in der Nähe des Kalvarienberges). Das Lager wurde von ungarischen Militärbehörden zu Beginn des 1. Weltkrieges für deportierte Zivilisten aus Serbien, Rumänien und Bosnien-Herzegowina angelegt. Der Ausbruch einer TyphusEpidemie im Lager forderte viele Opfer. Der Obelisk soll an die zahlreichen Verstorbenen erinnern. Bei Bauarbeiten beim aufgelösten Lagerfriedhof konnten 2 kleine nummerierte Grabsteine gefunden werden. Diese sind nun ebenfalls beim Obelisken am Stadtfriedhof zu sehen. Seit vielen Jahren kommen zu Allerheiligen Nachkommen der Internierten, aber auch andere in Wien lebende Serben, um der Verstorbenen aus dieser Zeit zu gedenken. An dieser serbisch-orthodoxen Zeremonie, die von einer Delegation der Serbischen Botschaft in Wien zelebriert wird, nehmen auch Vertreter der Stadtgemeinde Neusiedl am See, der Exekutive, der Pfarre und Neusiedler Bürger teil. (Neusiedler Jahrbuch; Band 11 2008/2009 Mannsberger-Schäfer). Ein weiteres Denkmal, das an diese Zeit erinnert, befindet sich an der Gabelung Kalvarienbergstraße-Untere Hauptstraße. Es ist dies ein Adler (Serbenadler) auf einem etwa 4m hohen Obelisken. Er wurde von Lagerinsassen aus Beton hergestellt. Wie die Literaturprofessorin Ilić Marković Gordana in ihrem Buch: VELIKI RAT – DER GROSSE KRIEG. Der Erste Weltkrieg im Spiegel der serbischen Literatur und Presse, Promedia Verlag, Wien 2014 schreibt, gab es im Lager Neusiedl für die Kinder der Internierten ein serbisches Gymnasium. Der serbische Dichter Sima Pandurovic (1883- 1960) unterrichtete dort. Sein hier angeführtes Gedicht stammt aus dieser Zeit. Er verfasste auch Epitaphe auf den Grabsteinen der verstorbenen serbischen Gefangenen, die sich früher auf dem Lagerfriedhof von Neusiedl am See befanden. Mädchendenkmal Seit einigen Jahren steht beim Hallenbad von Neusiedl am See eine Bronzefigur. Das Monument stellt ein etwa 8-jähriges Mädchen dar. Das Mädchen streckt die ausgebreiteten Arme zum Himmel. Zwischen den Handflächen befindet sich ein Bogen, auf dem sich 8 Tauben befinden. Das Mädchen hat langes Haar, das von einem Bändchen zusammengehalten wird. Es trägt ein Kleid, das durch seine Laufbewegung und den Wind mitschwingt. Auf der Figur ist die Signatur des Künstlers: ZEGNA zu erkennen. Es findet sich kein weiterer Text, weder Name des Mädchens noch der Grund für die Errichtung des Denkmals… Wir wollten der Sache auf den Grund gehen.: Die SchülerInnen der Klosterschule bekommen seit Bestehen des Hallenbades dort Schwimmunterricht. Seit ein paar Jahren gibt es nun dieses Denkmal! Wir begannen mit unserer Lehrerin nachzuforschen. Folgendes konnten wir in Erfahrung bringen: Das Mädchen wurde 1998 in der Slowakei geboren. Es lebte mit seinen Eltern und dem jüngeren Bruder in Pressburg. Manchmal kam es mit seiner Familie nach Neusiedl u.a. auch zum Schwimmen ins Hallenbad. Das tat es sehr gerne. Es feierte auch Geburtstage im Hallenbadrestaurant. Leider erkrankte das Mädchen und starb mit nur 9 Jahren. Wohl um ihre wunderbare, leider allzu früh verlorene Tochter nicht zu vergessen ließen die Eltern das Denkmal errichten. Wir freuen uns, dass dieses Kunstwerk in Neusiedl steht. Vor dem Hallenbad ist wohl der richtige Platz, denn hier verbrachte Valentina viele glückliche Stunden. Das Denkmal wurde am 15.12.2011 eingeweiht. Valentina P I E TÀ am Eingang des Kalvarienbergparkes Eigentlich befand sich hinter der Pietà noch ein hohes glattes Steinkreuz. Es wurde A r m e s e e l e n k r e u z genannt und stammt aus dem Jahr 1753 . Das Kreuz hat man entfernt. Die Pietà zeigt die schmerzhafte Muttergottes mit dem vom Kreuz genommenen Jesus. Darunter befindet sich die Inschrift: „ O Maria Du schmerzhafte Mutter mein laß Dir die armen Seelen befohlen sein.“ Im Sockel ist ein Relief eingemeißelt, das drei arme menschliche Seelen im Fegefeuer zeigt. Die Bitte dazu „ Erbarmt Euch meiner auf wenigst ihr, mein Freindt“, stammt vom unbekannten Stifter dieses Denkmals. In der Nähe befand sich der Pest - und Cholerafriedhof. Die eindrucksvoll gestaltete Pietà am Eingang des Kalvarienbergparks lädt zu innerer Sammlung, Gebet oder Meditation ein. (Quelle: div. Schriften des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See) Blaues Kreuz An der Mündung der Seefeldgasse in die Eisenstädterstraße steht das „Blaue Kreuz“. Die Statue der Muttergottes trug ursprünglich einen blauen Umhang. Diese besonders schöne Darstellung der Unbefleckten Empfängnis (Immaculata) wurde von einem Neusiedler Bürger gestiftet und in der 2.Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Heute steht der Bildstock in dicht verbautem Gebiet. Früher gab es dort Felder und Wiesen, die dem frommen Beter Sammlung und Ruhe gewährten. Um das Blaue Kreuz rankt sich auch eine Legende: In früheren Jahrhunderten trat der See oft über seine Ufer. Als das Hochwasser den Ort wieder einmal gefährlich bedrohte, pilgerten die frommen Bewohner zum Blauen Kreuz. Die Madonna soll daraufhin den Kopf gegen den See gewandt haben, und augenblicklich wich das Wasser zurück. (Quelle: div. Schriften des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See) Kriegerdenkmal Nach dem Ersten Weltkrieg wurde für die 73 Gefallenen von Neusiedl am See ein Kriegerdenkmal errichtet. Das Denkmal wurde vom heimischen Steinmetzmeister Georg Maxwald errichtet. Es wurde am Hauptplatz vor dem Rathaus aufgestellt. Der immer stärker werdende Autoverkehr und der damit notwendige Straßenumbau führten in den fünfziger Jahren dazu, dass dieses Denkmal in den Kirchenpark verlegt werden musste. Dabei hat auch das Denkmal selbst eine Veränderung erfahren: Links und rechts mussten die Gedenktafeln vergrößert werden, um auch die Namen der 215 Gefallenen des Zweiten Weltkrieges anbringen zu können. (Quelle: Hans Wolf;“Neusiedl in alten Ansichten“, 2002,Europäische Bibliothek) Lebensbrunnen Im Goldbergpark (Gabelung Wienerstraße-Goldberggasse) steht seit 2010 ein Brunnen. Er wurde von dem Neusiedler Bildhauer Dr. Hermann Bergmann geschaffen. Der Brunnen verweist auf das kostbare Element Wasser. Es gibt 3 Figuren, die die verschiedenen Lebensalter darstellen. Die Generationen sind miteinander verbunden und einander anvertraut. Das Kunstwerk ist in Bronze gegossen. Die Figuren stellen den Lauf des Lebens dar. Die Brunnenwanne ist ein Achteck mit 8 Reliefplatten aus Bronze. Auf der Frontplatte ist folgender Text von Hermann Bergmann zu lesen: WASSER ALS LEBEN: EIN NEHMEN UND GEBEN. VON SCHALE ZU SCHALE STRÖMET IM STRAHLE EIN EWIGES FLIESZEN: UND JUGEND MUSS GIESZEN DAS FÜLLHORN DEN ALTEN, DEN KREISLAUF ERHALTEN. Der Brunnen wurde zum Gedenken an 800 Jahre Neusiedl am See (1209 – 2009) geschaffen und am 26. 3. 2010 eingeweiht. Dies ist auf einer der Reliefplatten zu lesen. Eine andere Platte zeigt die Wahrzeichen der Stadt, eine weitere die Stadtpatrone St. Nikolaus und Gallus. Ein Modell von 50 cm Höhe (Entwurf) stellte der Bildhauer selbst in seiner Werkstätte aus Bronze her. Sodann schuf er das Gipsmodell der Plastik in Lebensgröße der Figuren. Eine Werkstätte in Tirol übernahm nun die Aufgabe den Brunnen in Bronze zu gießen. Gießermeister Walter Rom ist dies hervorragend gelungen. Nachdem die lebensgroße Bronze in die Brunnenwanne gesetzt wurde, zeigte ein Probelauf mit Wasser, dass das Werk gelungen war. …nun wird das Wasser ständig fließen. Es soll ein Zeichen unseres Lebens sein. In Neusiedl gibt es auch noch weitere Werke des hervorragenden Bildhauers Dr. Hermann Bergmann zu sehen: In der Kirche (Andachtskapelle), im Pfarrgarten, im Haus St Nikolaus und in der Leichenhalle. Herr Bergmann ist auch ein hervorragender Kunstmaler. Gerne und sehr kundig beschäftigt er sich noch mit dem Computer. Er hat eine Dokumentation über die Entstehung des Lebensbrunnens in Form eines Fotobuches verfasst. Diese kann als Powerpointpräsentation hier gezeigt werden. Sie werden/Ihr werdet staunen! (Quelle: Dr. Bergmann: Ein Brunnen entsteht: Fotobuch) „Alte“ Pestsäule Im Goldbergpark (Gabelung Wienerstraße-Goldbergstraße) befindet sich dieser Bildstock aus 1696. Das Denkmal zeigt die Heiligen Nikolaus, Donatus, die Dreifaltigkeit und die Madonna als „Patrona Hungaria“ – die Schutzherrin Ungarns. Auf dem Pyramidendach stand ursprünglich eine Statue des Hl. Florian. Das Denkmal ist in einem bedauernswerten Zustand. Eine fachgerechte Renovierung wäre angebracht. (Quelle: div. Schriften des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See) Große Pestsäule Die Große Pestsäule (auch: Dreifaltigkeitssäule) wurde im Jahr 1713 nach dem letzten großen Pestjahr errichtet. Es handelt sich um ein Werk von Elias Hügel (1681-1755), einem angesehenen Hofsteinmetzmeister aus Kaisersteinbruch. Die Heilige Dreifaltigkeit thront auf einer hohen Säule, ihr zu Füßen sind die Heiligen Johannes Nepomuk, Rochus, Rosalia und Sebastian gruppiert. Diese vier wurden in der Barockzeit in unserer Gegend als Pestheilige besonders verehrt. Dieses Denkmal hat seinen Platz in der Stadtmitte von Neusiedl am See (Hauptplatz 27). (Quelle: div. Schriften des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See) Christussäule im Nyikospark Die Christussäule im Nyikospark ist der vermutlich älteste Bildstock in Neusiedl am See. Die Lichtsäule wurde 1609 errichtet. In späterer Zeit wurde die Darstellung des Auferstandenen aufgesetzt. Die Säule trägt die Inschrift „ A. O. D. Z. R. „ Diese bedeutet: A ndreas O ppitz D er Z eit R ichter. Dies ist wohl ein Hinweis auf den Stifter der Säule. Dieses religiöse Denkmal steht in der Nähe unserer Schule (Klosterschule) im Nyikospark an der Gabelung von Kalvarienbergstraße und Unterer Hauptstraße. Leider haben der Christusfigur Wind und Wetter sehr zugesetzt. Eine fachgerechte Renovierung wäre zu wünschen. (Quelle: div. Schriften des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See) Florianisäule In der Kirchengasse steht vor der Apotheke die Florianisäule. Das Denkmal zeigt den heiligen Florian auf hohem geschweiftem Postament sowie eine Kartusche mit der Jahreszahl 1754. In der Fachliteratur wird diese Steinmetzarbeit wegen ihrer feinen Gestaltung als „Werk italienischer Herkunft“ beschrieben. Die Verschiedenheit der Steine von Sockel und Figur deutet darauf hin, dass beide nicht zur selben Zeit bzw. vom selben Meister geschaffen wurden. Merkwürdig ist auch das Neusiedler Marktwappen (3 Türme) am Säulenschaft, was auf einem sakralen Bildstock als ziemlich ungewöhnlich erscheint. Restauriert wurde der Bildstock in den Jahren 1925, 1960 und 2015. Es war eine sehr schöne Veranstaltung für die Einwohner der Stadt, als der restaurierte Florian am 23. 8. 2015 gesegnet wurde. (Quelle: div. Schriften des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See) „Angerbrunnen“ Der Anger im Zentrum von Neusiedl ist der wohl älteste Stadtteil. Hier steht noch immer das kleine Brunnenhaus. Von diesem Brunnen holten in früheren Zeiten die Menschen Wasser für den Haushalt. Noch im vorigen Jahrhundert diente der Brunnen als Viehtränke. Jakobusstatue Die monumentale Jakobusstatue, die einst am Grab der Familie Schaffrian im Neusiedler Friedhof stand, befindet sich nun zur Erinnerung an Jakob Schaffrian im Kalvarienbergpark. Jakob Schaffrian, ein ortsansässiger angesehener Steinmetzmeister, gestaltete die Kreuzwegstationen des Kalvarienberges. Für deren künstlerische Gestaltung konnte der junge Bildhauer David Hafner gewonnen werden. David ehelichte die Tochter Schaffrians und arbeitete fortan im Steinmetzbetrieb des Schwiegervaters mit. Die gestalterischen Fähigkeiten beider ergänzten sich prächtig. Hafner hatte bestimmt großen Anteil an der künstlerischen Ausführung des Grabmahls. Am Sockel der Statue links unten finden sich die keilförmig zugeschärften Werkzeuge der Steinmetze wie Spitzhacke, Spitzeisen, gezahnte Axt, Meißel, aber auch der wichtige Holzklöpfel ist abgebildet. Auf der rechten Seite des Sockels sind weitere Instrumente wie Zirkel, Metallspitz (Ritzel) und Winkel in den Grabstein eingemeißelt. (Quelle: Neusiedler Jahrbuch Band 12 aus 2010; Desiree Vasko – Juhasz) Übrigens: Der Jakobsweg geht an diesem Denkmal vorbei. Der Kalvarienbergpark ist sicher ein geeigneter Ort für Einkehr und Gebet. Anmerkung: David Hafner schuf u. a. auch zwei betende, kniende Engel als Attikafiguren des ersten Klosterbaus 1876. Diese sind leider verlorengegangen. Kalvarienberg Der Neusiedler Kalvarienberg mit seinen Kreuzwegstationen ist ein einmaliges Gesamtkunstwerk von großer Schönheit und geistlicher Bedeutung, das weithin sichtbar ist. Die 1872 errichteten, vom Neusiedler Bürger Paul Schmückl gestifteten Kreuzwegstationen, Kapelle und Kreuzigungsgruppe sind ein Werk des Neusiedler Steinmetzmeisters Jakob Schaffrian und des jungen Bildhauers David Hafner. Noch heute finden hier in der Karwoche Kreuzwegandachten statt. Es gibt auch Maiandachten, Sonntagsmessen, Bittprozessionen mit Feldersegnung und an Freitagen Betstunden im Kalvarienberggelände. Von der Einsiedlerkapelle (seit 1739) führt in zwei Kehren ein ansteigender Pfad zur Kalvarienbergkapelle hinauf, die sich am Rande eines kleinen Plateaus erhebt. Entlang dieses Weges stehen die Stationen des Kreuzweges. Eine Besonderheit des Neusiedler Kalvarienberges besteht darin, dass der Kreuzweg mit einer Kapelle endet, dessen Altar die XIII. Station bildet. An der Kapellenrückseite ist die XIV. Station zu finden. Die XII. Station (Jesus stirbt am Kreuz) wurde links von der Kapelle als vollplastische Kreuzigungsgruppe aus Sandstein gestaltet. Nach einer Generalrenovierung 1987 ist nun wieder Handlungsbedarf. Nun ist lobenswerter Weise wieder eine fachgerechte Restaurierung im Gange. Durch Spenden kann diese finanziert werden. Auch der Verein der „Freunde des Kalvarienberges“ kümmert sich sehr um den Fortgang der Arbeiten. Es werde auch Bänke gestiftet und aufgestellt, denn der Kalvarienbergpark ist und war schon früher auch ein Ort der Kommunikation. In entsprechender Entfernung zu den erhaltenswerten Objekten gibt es sogar einen Kinderspielplatz. (Quelle: Neusiedler Jahrbuch Band 12 aus 2010; Desiree´ Vasko – Juhasz) Matz - Madonna An der Gabelung Gartenweg / Paulinerweg befindet sich an der Ecke des dortigen Hauses eine Madonnenfigur. Der Hobbykünstler Michael Matz schuf sie. Eine ähnliche Figur befindet sich noch in der Vollath - Kapelle im Neusiedler Wald. Auch diese Madonna ist sehr archaisch und aus Sandstein gefertigt. Tag des Denkmals 2015: Zur Ausstellung im Weinwerk gelangten 26 Fotos bzw. Fotocollagen der 3a zum Thema: Denkmäler in Neusiedl am See. Zur Vernissage am 25. 9. 2015 kamen viele interessierte Gäste ins Weinwerk. Auch an den beiden folgenden Besuchstagen (27.9. 2015: Tag des Denkmals) waren die Ausstellungsbesucher zahlreich. Insgesamt sahen an diesen 3 Tagen ca. 140 Gäste die Fotos der Schülerinnen. Das Projekt der aktuellen 3a der NMS Kloster war ein toller Erfolg. FOTO: Schülerinnen der Projektklasse präsentieren Ergebnisse und Broschüren: Sarah zeigt den Kalender mit „realistischen“ Fotos (kaum bearbeitet). Hannah zeigt den Kalender mit kreativ verfremdeten Fotos. Anna präsentiert die Zeitschrift des Bundesdenkmalamtes zum Thema des Denkmaltages. Lisa zeigt die Begleitschrift zur Ausstellung und das Programmheft zum Denkmaltag. (von links nach rechts) Schülerinnen fotografierten Denkmale (Ein Projekt der Kloster-NMS Neusiedl zum Tag des DENKMALS 2015) Täglich fahren tausende SchülerInnen in die Schulstadt Neusiedl am See. Das bedeutet fast immer: raus aus dem Bus, rein in die Schule und beim Nachhausefahren umgekehrt. Die vielen Denkmale, die diese Stadt schon seit Jahrhunderten schmücken, kennt kaum jemand. Die Schülerinnen der aktuellen 3a fotografierten die Denkmale ihrer Schulstadt unter Anleitung ihrer Lehrerin Christa Szüsz. Die Ergebnisse präsentieren sie nun im Rahmen einer Fotoausstellung im Weinwerk Neusiedl Kulturstadl: Vernissage ist am 25. September 2015 um 19:30. Die Ausstellung kann dann am 26. und 27. September von 11.00 bis 19.00 Uhr besichtigt werden. Neben Fotos, deren Bearbeitung und erläuternden Texten haben die Mädchen auch einen Kalender (für das Jahr 2016) produziert. Projekt DER KLOSTERSCHULE-NMS Neusiedl am See Denkmaltag 2015: Schülerinnen fotografierten D e n k m a l e in Neusiedl am See Im vergangenen Schuljahr 2014/15 fotografierten die Schülerinnen der damaligen 2a (jetzt 3a) Denkmale in Neusiedl. Dies taten sie in den Turnstunden. Durch den Um- und Erweiterungsbau der Schule wurde der alte Turnsaal abgerissen. Erst seit September 2015 gibt es wieder einen Turnsaal. Das Wandern durch die Stadt zu den Denkmalen war eine gute Alternative. Die Schülerinnen hatten zwei digitale Kameras zur Verfügung, um Fotos zu machen. Zwei bis vier Mädchen konnten sich bei einem „Themenwalk“ zum Fotografieren melden. Anleitungen dazu gab es von der Sportlehrerin Christa Szüsz, die auch Mitglied des Fotoclubs Neusiedl ist. Vor Ort oder dann in der Schule beschäftigten wir uns dann mit Informationen über und Hintergrundgeschichten zu den Denkmalen. Dazu fanden wir reichlich Material, vorwiegend Publikationen des Vereins zur Erforschung der Stadtgeschichte von Neusiedl am See. Zwei besondere Monumente (Florianisäule, Pieta im Kalvarienbergpark) erklärte uns die Museumspädagogin Hannelore Jäggle sowohl kulturgeschichtlich als auch kunsthistorisch. Natürlich gingen wir auch auf die religiöse Bedeutung der Denkmale ein. Frau Jäggle war vor ihrer Pensionierung Religionslehrerin und ist deshalb diesbezüglich sehr kompetent. Als wir viele gute Fotos gemacht hatten beschlossen wir, nicht nur einen Kalender zu machen, sondern auch eine Ausstellung.Im April besuchten wir daher die jährliche Fotoausstellung des Fotoclubs Neusiedl in Weinwerk. Die Präsentation der Fotos in den historischen Räumlichkeiten des Neusiedler Bürgerhauses (Weinwerk) gefiel uns sehr. Inzwischen konnte ein Kontakt mit dem Bundesdenkmalamt hergestellt werden. Vom BDA gibt es auch ein Programm für Schulen mit dem Titel „Lernort Denkmal“. Da wollten wir mitmachen. Unser Projekt wurde bzw. wird noch auf der Homepage des BDA unter www.lernortdenkmal/projekte.at/ beschrieben. Besonders stolz konnten wir später feststellen, dass die von uns geplanten Aktivitäten rund um den Denkmaltag 2015 im bundesweiten Programmheft Aufnahme gefunden hatten. Unsere Fotoausstellung war eine der 17 Veranstaltungen, die am Tag des Denkmals im Burgenland stattfinden sollten. Jetzt galt es die vielen Fotos zu ordnen und zu bearbeiten. Aus 13 ausgewählten Aufnahmen entstand d e r (realistische) Fotokalender für das Jahr 2016. Dann gefiel uns die Idee, Bilder erzählen zu lassen. Die einzelnen Themen wurden dann durch Fotocollagen dargestellt. Auch einige (wenige) Fotos aus dem Fundus unserer Lehrerin wurden eingebaut, um die Aussage umfassender zu machen. Trotzdem wurden noch Texte verfasst, die dann bei der Ausstellung aufliegen sollten. Wir beschäftigten uns auch noch mit einem Bildbearbeitungsprogramm. Je zwei Mädchen arbeiteten an einem von Mitschülerinnen (oder von ihnen selbst) fotografierten Bild. Die vielfältigen Möglichkeiten des PC-Programms faszinierten uns. Die Originalbilder wurden sehr kreativ bearbeitet (verfremdet). Dieser spielerisch, schöpferische Umgang mit dem Bildmaterial war für uns sehr interessant. Bald gab es die Idee einen weiteren (alternativen) Kalender zu produzieren. Mit 12 Bildern im Hochformat konnte der Gedanke rasch verwirklicht werden. Am 25. 9. 2015 fand dann um 19:30 die Vernissage im Weinwerk (Kulturstadl) Neusiedl statt. Einige von uns sind auch musikalisch begabt. Das Klarinettenquintett der Klasse spielte zwei Musikstücke. Die Musiklehrerin begleitete unsere eh. Klassensprecherin Tina (Querflöte) auf der Gitarre, denn leider musste eine Mitschülerin kurzfristig absagen. Wir freuten uns über die zahlreichen Besucher ( 80 !) der Vernissage. Alle lobten die Bilder und die Kalender. Viele Gäste der Vernissage bestellten einen Kalender. Es gab auch einige Redner. Wir freuten uns über die lobenden Worte von: Direktor Borbely, Stadträtin Rupp (Vertreterin des Bürgermeisters), Franz Kast (Hausherr und Chef des Kulturvereins IMPULSE), Franz X. Reinbacher (Obmann des Fotoclubs) und Dr. Sepp Gmasz (Stadthistoriker), der uns Einiges über Denkmale, deren Pflege und Erhaltung und das BDA erzählte. Es war eine gelungene Veranstaltung, die gemütlich bei Speis und Trank zu Ende ging. Die Ausstellung wurde noch am 26. und 27. 9. von zahlreichen Besuchern gesehen. Insgesamt haben ca. 140 Mensche unsere Ausstellung im Weinwerk besucht. Ab 22. Oktober werden die Bilder in der Aula der unserer Schule gezeigt. An diesem Tag wird der neue Zubau feierlich gesegnet. Zugleich begehen wir das Erlöserfest. Ab Ende Oktober 2015 werden die Bilder der Ausstellung und das Textheft dazu auf der Homepage unserer Schule ( www.klosterschule.at ) zu sehen sein. Die Originalfotos der Ausstellung werden dann im November und Dezember in den Ordinationsräumlichkeiten eines Neusiedler Arztes gezeigt. Danach kann man die Fotos gegen eine Spende erwerben. Somit verursacht das Projekt keine Kosten. Es wurden ca. 60 Kalender gedruckt. Christa Szüsz (Projektleiterin)
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