Ein Schriftsteller mit Weltgeltung

130
Dezember 2015
Editorial
Viel Erfreuliches
Weltgeltung: Mit Martin Walser hat einer
der wenigen deutschen Schriftsteller der
Gegenwart mit Weltgeltung den 1. Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis erhalten. Ab Seite 1 erfahren Sie, weshalb auch
die Bürgergemeinde an dieser bedeutenden
Verleihung beteiligt ist.
Waldtage: Die Waldtage in Arisdorf waren
ein grosser Erfolg. Einmal mehr zeigt sich,
dass das Interesse an Wald und Natur beachtlich ist. Ein besonderes Erlebnis für
Jung und Alt. Mehr dazu auf Seite 3.
Ausdauer: Am Waldlauf Lange Erlen war
vor allem Ausdauer gefragt. Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen konnten beweisen, ob sie über diese verfügen. Das erfreuliche Ergebnis liefern wir auf Seite 6.
Einfühlsam: Die zehn Porträts aus dem
Buch «Standort Strasse», die als Fotoausstellung bis 21. November im Stadthaus gezeigt werden, sind alle einfühlsam aufgenommen worden (Seite 8).
Reisen: Auf Seite 10 berichten wir vom
jährlichen Pensioniertenausflug des Bürgerspital Basel. Dieser beliebte und gelungene Anlass führte diesmal ins Elsass. Der
Ausflug der Bewohnerinnen und Bewohner
von @home auf den Pilatus war für alle ein
besonderes Erlebnis. Details auf Seite 11.
Da-Sein: Ein Projekt, das Menschen zusammenbringt – so kann Da-Sein für
Flüchtlinge und Asylsuchende umschrieben
werden. Das Herbstfest ermöglichte viele
wertvolle Begegnungen von Menschen mit
unterschiedlicher Herkunft (Seite 13).
Epoche: Im Gespräch mit Philippe Sprunger, der nach 35 Jahren bald in Pension gehen wird, erfahren Sie nicht nur einiges
über seine vielseitige Tätigkeit, sondern
auch über die interessante Geschichte des
Bürgerlichen Waisenhauses in über drei
Jahrzehnten (Seite 14). Und die ehrenamtliche Tätigkeit für die Natur von Veit Stähli,
dem diesjährigen Kischtli-Bryys-Preisträger, stellen wir auf Seite 16 vor.
Region: Über viele Jahre wachsen sie still
und leise im Wald in der Region. Sind sie
dann eines Tages gross und schön genug,
kann es sein, dass sie als Weihnachtsbäume
ein Teil der einmaligen Kulisse der Basler
Weihnachtsstadt werden. Benötigen Sie
ebenfalls einen schönen Baum aus der Region, dann ist der Forstbetrieb der Bürgergemeinde auf jeden Fall eine gute Wahl. Alles Wissenswerte auf Seite 19.
Viel Spass beim Lesen.
Remo Antonini
Inhalt
Grosses Interesse am Wald
Der Laufanlass
Authentische Porträts
Guter Einblick
Pilatus erobert
3
6
8
10
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Weihnachtsausstellung
Herbstfest Da-Sein
«Der letzte von den Alten»
Natur auf der Spur
Weihnachtsbäume aus der Region
Preisverleihung (von links): Marco Brusotti, Bernward Küper, Leonhard Burckhardt, Martin Walser, Andreas Urs
Sommer, Reiner Haseloff und Ralf Eichberg (Fotos: Uwe Köhn).
Ein Schriftsteller mit Weltgeltung
1. Internationaler Friedrich-Nietzsche-Preis an Martin Walser verliehen
RA. Samstag, 17. Oktober 2015, Naumburg
(Saale), im Dienstzimmer des Oberbürgermeisters Bernward Küper. Kurz vor 18 Uhr
ist Martin Walser, einer der wenigen deutschen Schriftsteller der Gegenwart mit
Weltgeltung, eingetroffen. Er wird in zwei
Stunden im Rathaussaal den 1. Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis für sein
Lebenswerk erhalten. Doch zuerst werden
für den 88-Jährigen, der mit einigen Freunden angereist ist, noch Getränke gereicht.
Viel Zeit bleibt nicht mehr. Die Mikrofonprobe liegt dem Preisträger vom Bodensee
besonders am Herzen. Denn seine Dankesrede unter dem Titel «Der Muth-Macher»
muss schliesslich perfekt rüberkommen.
Die beeindruckende Kraft der Präsenz von
Martin Walser geniessen in dieser Runde:
Prof. Dr. Andreas Urs Sommer, Direktor
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der Friedrich Nietzsche-Stiftung, Dr. Barbara Straka (Jurymitglied), die die Laudatio
halten wird, Prof. Dr. Marco Brusotti, Vorsitzender der Nietzsche-Gesellschaft, Dr.
Ralf Eichberg, Leiter des Nietzsche-Dokumentationszentrums, und Oberbürgermeister Bernward Küper. Und mittendrin auch
Bürgerratspräsident Prof. Dr. Leonhard
Burckhardt, der ein Grusswort an der Verleihung sprechen wird. Der neu geschaffene Internationale Friedrich-Nietzsche-Preis
wird gemeinsam von der Friedrich-Nietzsche-Stiftung (Naumburg), der Elisabeth
Jenny-Stiftung (Riehen), in Zusammenarbeit mit der Stadt Naumburg, der Bürgergemeinde der Stadt Basel sowie der Nietzsche-Gesellschaft alle zwei Jahre verliehen
und ist mit 15 000 Euro einer der höchstdotierten Preise für essayistische und philosophische Werke. Er löst den zwischen 1996
und 2012 vergebenen Friedrich-NietzschePreis des Landes Sachsen-Anhalt ab.
Zurück zu den Vorbereitungen: Nach einigen Korrekturen scheint Martin Walser mit
der Tonanlage im grossen Saal zufrieden zu
sein. Was noch fehlt, ist eine Leselampe,
doch auch die ist bald am Rednerpult montiert. Nun geht es Schlag auf Schlag. Bereits sind zwei Medienvertreter eingetroffen. Ruhig und besonnen, ohne Hektik,
nimmt er sich Zeit, die Fragen zu beantworten. Kein Zweifel, der Umgang mit den
Medien und auch mit einem Fernsehteam
bringen ihn nicht aus der Ruhe. Auch eine
Delegation des Rowohlt-Verlages ist jetzt
eingetroffen, um die grosse Ehre, die ihrem
Autor zuteilwird, hautnah zu erleben.
Langsam wird allerdings die Zeit bis zur
Verleihung knapp, denn die Organisatoren
wollen mit Martin Walser im Rathauskeller
noch eine kleine Stärkung zu sich nehmen.
Es reicht gerade noch zu einer feinen Brotzeit, die er aber so richtig geniesst. An der
Tafel Platz genommen hat nun auch Dr.
Reiner Haseloff, Ministerpräsident von
Sachsen-Anhalt. In seiner Hand das Buch
«Also sprach Zarathustra» von Friedrich
Nietzsche, in das Preisträger Walser unbedingt noch eine persönliche Widmung
schreiben darf.
Ruhig und besonnen
Jetzt gilt es endlich Ernst: Nach der ergreifenden Laudatio von Barbara Straka ist der
grosse Schriftsteller Martin Walser sichtlich gerührt und ringt nach Worten. Nach
einer kurzen Pause sagt er: «Sie sehen mich
jetzt in Verlegenheit.» Ein sehr alter
Wunsch gehe nun in Erfüllung, denn schon
immer wollte er über Friedrich Nietzsche,
den «Muthmacher», referieren. Wahrlich
wortgewaltig und enorm kraftvoll zog der
Geehrte spielend die vielen begeisterten
Sichtlich gerührt
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Martin Walser mit Leonhard Burckhardt (rechts) vor der Preisverleihung.
Eine würdige Feier im Rathaussaal in Naumburg (Fotos: Uwe Köhn).
Gäste in seinen Bann. Im Fokus seiner unterschiedlichen Betrachtungen standen dabei vorwiegend Texte aus «Also sprach Zarathustra» von Friedrich Nietzsche. Und
dann das grosse Finale. Bereits im Vorfeld
der Verleihung sagte Martin Walser zur
«Mitteldeutschen Zeitung»: «Nietzsche liebe ich sehr.» Und in diesem Gespräch stellte er über den Philosophen Nietzsche gleich
noch mit aller Deutlichkeit klar: «Er ist für
mich der grösste deutsche Schriftsteller.»
Diese bemerkenswerte Feststellung und
Einordnung wiederholte Martin Walser
dann nochmals am Schluss seiner Dankesrede. – Grosser und lang anhaltender Applaus für einen Denker und Schriftsteller,
der tief zu beeindrucken wus ste.
Und wie geht es weiter? In zwei Jahren
wird die Bürgergemeinde der Stadt Basel
zusammen mit ihren Partnern im Stadthaus
den 2. Internationalen Friedrich-NietzschePreis ausrichten. Die Jury hat mit Martin
Walser als Preisträger die Messlatte wahrlich schon einmal sehr hoch angesetzt.
2017 in Basel
Stadthaus
Grosses Interesse an Wald und Natur
Waldtage 2015 mit über 20 000 Besuchern
Mach mal Pause: Holzschnitzelproduktion und Rastmöglichkeit (Foto: Heiner Leuthardt).
Abwechslungsreich, informativ, aber
auch verspielt und gesellig, so präsentierten sich die Waldtage 2015 in den
Waldungen oberhalb von Arisdorf. Der
für die Organisation verantwortliche
Försterverband beider Basel und die
ihn unterstützenden Partner konnten
sich über einen Grosserfolg freuen, besuchten doch über 20 000 Personen die
7. Waldtage.
Ein begehrter Ort für Kinder an den 7.
Waldtagen 2015 in Arisdorf waren Holzschnitzelhaufen. Dies besonders an den beiden ersten Tagen des Anlasses, der vom 10.
bis 13. September stattfand, weil diese für
die Schulen reserviert waren. Über 2000
Schulkinder, vom Kindergarten bis zur
Oberstufe, profitierten vom Angebot, das
vom Amt für Wald beider Basel vorbereitet
worden war. Sie, wie auch die über 20 000
Besucherinnen und Besucher, erwartete ein
3,2 Kilometer langer Parcours mit Hängebrücke und 37 Posten, welche über den
Wald und die mit ihm verbundenen Berufe
informierten. Ebenso gab es ein attraktives
Rahmenprogramm.
Federführend der alle vier Jahre stattfindenden Waldtage war der Försterverband
beider Basel, der diese gemeinsam mit dem
Amt für Wald beider Basel, dem Waldwirtschaftsverband beider Basel sowie weiteren
Partnern, darunter die Standortgemeinde
und die Bürgergemeinde Arisdorf. Bei der
Eröffnung freute sich der Präsident des
Försterverbandes beider Basel und Leiter
des Forstbetriebes der Bürgergemeinde Basel Christian Kleiber, dass es gelungen sei,
die Bevölkerung für die Anliegen des Waldes zu sensibilisieren. Zugleich erinnerte er
an die indianische Weisheit: «Die Erde gehört nicht dem Menschen, sondern der
Mensch gehört der Erde.» Das bedeute,
dass wir nur als Gäste hier seien. Daher hätten wir uns als Gast zu benehmen, der
massvoll mit dem umgehe, was ihm zur
Verfügung stehe. Dies ganz im Sinne der
Nachhaltigkeit, dem Begriff, den die Förs-
Massvoller Umgang
ter erfunden hätten «und dem sie immer
noch nachleben». Christian Kleiber dankte
allen, die zum Erfolg der Waldtage beigetragen haben.
Seinem Dank schloss sich der Baselbieter
Regierungsrat Thomas Weber an, der zugleich die Grüsse der Basler Regierung
überbrachte. Ihn freute, dass die Waldtage
erfolgreich dazu beitragen, die Bevölkerung für den Wald zu interessieren. OKPräsident Urs Schaub, in dessen Forstrevier
Altenberg-Violental der Grossanlass stattfand, erinnerte an die Entwicklung der
Waldtage, die erstmals 1991 in Zunzgen
durchgeführt worden waren. «Unverändert
geblieben ist das Ziel, Verständnis für den
Wald zu wecken, das Wissen über ihn zu
fördern, aber auch das Bewusstsein für den
Wert des Waldes als Lebens- und Erholungsraum zu stärken.»
Unverändertes Ziel
Heiner Leuthardt
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Die Aufgaben des wirksamen Schutzwaldes (Fotos: Heiner Leuthardt).
Christian Kleiber, Präsident des Försterverbandes beider Basel.
Das fachgerechte Fällen eines Baumes.
So schön ist es im Streichelzoo.
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Staunen im Ameisenhügel.
Stadthaus
Mutige auf der Hängebrücke (oben) und
Schnuppern beim Baumklettern (Fotos: Heiner Leuthardt).
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Der Laufanlass für Basler Schülerinnen und Schüler
Am Waldlauf Lange Erlen rannten 1450 Teilnehmende
Kurz vor dem Start mit Arnold Gjergjaj (Foto: Yves Moshfegh).
Am 32. Waldlauf Lange Erlen rannten
1450 Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen an der Wiese entlang. Die Bürgergemeinde der Stadt Basel unterstützte erstmals die Veranstaltung.
Lange Erlen, Mittwochnachmittag, strahlender Sonnenschein: Um Punkt 14 Uhr
fällt der Startschuss. Einige starten mit einem Sprint, sodass ihnen nach ein paar hundert Metern die Luft ausgeht. Andere traben
gemütlich gemeinsam mit Klassenkameraden und nutzen die Zeit, um zu plaudern.
4,7 Kilometer in der grünen Natur liegen
vor ihnen.
Im eigenen Tempo, aber unter
35 Minuten
Seit 32 Jahren gibt es den Waldlauf Lange
Erlen, der sich an Kinder des 5. bis 10.
Schuljahres richtet. Viele laufen während
ihrer Schulzeit mehrere Male mit. Auch
Alex, Schüler der 6. Primarklasse im Schulhaus Theodor, war zum zweiten Mal am
6
Start und hat sich viel vorgenommen:
«Letztes Jahr habe ich nur eine Runde gemacht, dieses Mal will ich mindestens zwei
Runden schaffen.»
Beim Waldlauf Lange Erlen geht es nicht
darum, als Erste oder Erster die Ziellinie zu
überqueren. Wichtig ist, dass alle in ihrem
eigenen Tempo laufen können und so selber
entscheiden, wie viele Runden sie absolvieren wollen. Wird eine Runde innerhalb von
35 Minuten gelaufen, wird sie in die Wertung aufgenommen. 2015 legten Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen gemeinsam
2323 Runden zurück, das sind fast 11 000
Kilometer, die Strecke von Basel nach Peking.
Alex erzählt, was ihm am Waldlauf Lange
Erlen besonders gefällt: «Dass man sich
draussen in der Natur bewegen kann. Und
dass ich hier viele Kollegen treffe.» Ein Anreiz ist auch immer der Besuch eines pro-
«The Cobra» als Ehrengast
minenten Sportlers oder einer prominenten
Sportlerin aus der Region. Dieses Jahr stellte sich Arnold «The Cobra» Gjergjaj, BoxEuropameister im Schwergewicht, den Fragen der Kinder und verteilte fleissig Autogramme. Auch Gjergjaj äusserte sich begeistert über den Anlass: «So viele Kinder
und alle rennen, das finde ich gut!» Als
Boxer weiss er, wie wichtig eine gute Ausdauer ist: «Im Boxsport braucht es alles:
Kraft, Ausdauer, Konzentration. Gott hat
mir die Kraft gegeben, aber nicht die Ausdauer. Die muss man trainieren.»
Ausdauertraining ist Teil des Lehrplans im
Fach Sport. Der Waldlauf Lange Erlen bietet sich an, um das Ausdauertraining im
Sportunterricht mit einem spannenden Erlebnis abzuschliessen. Und er motiviert so
die Basler Schülerinnen und Schüler, sich
vermehrt zu bewegen.
Yves Moshfegh
Stadthaus
Impressionen vom beliebten Waldlauf Lange Erlen (Fotos: Yves Moshfegh).
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Einfühlsam Porträts authentisch festgehalten
Vernissage: Fotoausstellung zum Buch «Standort Strasse» von Surprise
RA. Zwei Tage bevor das Buch «Standort
Strasse» im Christoph Merian Verlag Ende
September erschien, luden der Verein Surprise und die Bürgergemeinde der Stadt Basel zu einer weiteren bemerkenswerten
Ausstellung ins Stadthaus ein. Über die
Neuerscheinung mit den Surprise-Porträts
haben wir in der letzten Ausgabe ausführlich berichtet (Seite 20).
Die neue Fotoausstellung im Eingangsbereich des Stadthauses zeigt eine Auswahl
von 10 der insgesamt 21 Aufnahmen von
Surprise-Strassenverkäuferinnen und -verkäufern. Der Basler Fotograf Matthias Willi
10 von 21 Aufnahmen
Verein Surprise (Hg.)
Standort Strasse
Menschen in Not nehmen das Heft in
die Hand
150 Seiten, 30 farbige Abbildungen,
Klappenbroschur, 15,5 x 22,5 cm
CHF 29.– / EUR 29,–
ISBN 978-3-85616-679-3
Bob, neben seinem Porträt mit Fotograf Matthias Willi und Autor Olivier Joliat (rechts).
hat sie alle einfühlsam festgehalten. Es ist
ihm besonders gelungen, Stolz und Würde
der einzelnen Personen authentisch in einem stimmigen Rahmen abzulichten.
An der Vernissage begrüsste Bürgerratspräsident Prof. Dr. Leonhard Burckhardt die
Gäste, und die Geschäftsleiterin von Surprise Paola Gallo dankte allen Beteiligten
des Projektes für ihre Unterstützung und ihr
Engagement.
Einen vertieften Einblick über die bewegenden Geschichten hinter den Gesichtern
gab schliesslich eine kurze Gesprächsrunde, die Autor Olivier Joliat führte. So erfuhren die Gäste unter anderem, wie ein Teil
der Aufnahmen entstanden sind. Berührende Augenblicke und Entwicklungen der unterschiedlichen Lebensgeschichten wurden
ebenfalls kurz angesprochen. Und dann
blieb noch ausgiebig Zeit, um sich über die
Fotos und das Buch auszutauschen.
Dank und Einblick
Zeit für Gespräche bei einem feinen Apéro (Fotos: Dominik Plüss).
8
Stadthaus
Frei- und Feiertage 2016
1. Januar
15. Februar
17. Februar
24. März
25. März
28. März
4. Mai
5. Mai
16. Mai
1. August
26. Dezember
Steve mit seiner Aufnahme im Buch und in der Ausstellung.
Neujahrstag (Freitag)
Fasnachtsmontag, Nachmittag
Fasnachtsmittwoch, Nachmittag
Gründonnerstag, Nachmittag
Karfreitag
Ostermontag
Nachmittag vor Auffahrt (Mittwoch)
Auffahrt (Donnerstag)
Pfingstmontag
Nationalfeiertag (Montag)
Stephanstag (Montag)
Total Frei- und Feiertage 2016
Frei- und Feiertage 2016 an Wochenenden
27. März
Ostern (Sonntag)
1. Mai
Tag der Arbeit (Sonntag)
15. Mai
Pfingsten (Sonntag)
18. September
Eidg. Buss- und Bettag (Sonntag)
24. Dezember
Heiligabend (Samstag)
25. Dezember
Weihnachtstag (Sonntag)
31. Dezember
Silvester (Samstag)
1
½
½
½
1
1
½
1
1
1
1
9
1
1
1
1
1
1
1
Mögliche Halb- und Ganzbrückentage im Jahr 2016
Die nachfolgend aufgeführten Tage können – sofern deren Inanspruchnahme als freier Tag aus betrieblichen Gründen möglich ist
– entsprechend den Vorgaben der Geschäftsleitung kompensiert
(vor- bzw. nachgeholt) werden.
15. Februar
16. Februar
17. Februar
24. März
4. Mai
6. Mai
Fasnachtsmontag, Vormittag
Fasnachtsdienstag
Fasnachtsmittwoch, Vormittag
Gründonnerstag, Vormittag
Vormittag vor Auffahrt (Mittwoch)
Freitag nach Auffahrt
½
1
½
½ ½
1
Wird an Frei- und Feiertagen gearbeitet oder fallen diese in die Ferien, so besteht ein Anspruch auf die Vergütung entsprechender
Freizeit. Ausgenommen sind die auf arbeitsfreie Samstage oder
Sonntage fallenden dienstfreien Tage oder Halbtage. Es besteht
kein Ersatzanspruch auf Kompensation oder Auszahlung von
dienstfreien Tagen oder Halbtagen, die wegen Krankheit, Unfall,
Militärdienst, Schwangerschaften, unbezahlten Urlaubs oder vorzeitigen Austritts nicht bezogen werden.
Der Bürgerrat
29. September 2015
Gedankenaustausch zur Ausstellung (Fotos: Dominik Plüss).
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Guter Einblick ins traditionelle Leben
Bürgerspital Basel: Pensioniertenausflug ins Elsass
Gute gelaunte Teilnehmende auf der Bootsfahrt (Foto: Nirada Phongklom).
Der diesjährige Pensioniertenausflug führte
uns über einen kleinen Besuch des badischen Müllheims in Deutschland nach
Frankreich zum Ecomusée d’Alsace bei
Ungersheim. Es wird als das grösste Freilichtmuseum Frankreichs bezeichnet. In
den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts
errichtet, umfasst es viele historische Gebäude der Umgebung, die ursprünglich abgerissen, dann jedoch versetzt und zu einem neuen Museum zusammengefügt wurden.
Wir waren mehr als 110 Personen und wurden von Basel aus mit drei Cars durch verschiedene Landschaften zum Ziel geführt.
Über das Wetter konnten wir uns nicht beklagen, die Sonne lachte für uns den ganzen
Tag vom Himmel und bescherte uns sommerliche Temperaturen. Bei guter Laune
ging es zuerst zum Bürgerhaus in Müllheim, in dem wir mit einem kleinen Frühstück bewirtet wurden, Kontakte mit den
ehemaligen Kolleginnen und Kollegen aufnehmen und erste Gespräche führen konnten. Es war schön, zu sehen, mit welch freudigem Hallo die frisch Pensionierten, zu
denen auch ich gehöre, in die Runde aufgenommen wurden.
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Die Fahrt ins Elsass war kurzweilig und für
die Insassen von einem der Busse auch ein
wenig abenteuerlich, da er sich verfuhr und
die Zeit knapp wurde. Trotz der Verspätung
konnten aber dank der emsig bemühten Begleitpersonen des Bürgerspital Basel (herzlichen Dank) auch für die Nachzügler alle
geplanten Programmpunkte durchgeführt
werden. Auf einer Führung lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche
Gebäude kennen: Bauernhöfe, Fachwerkwohnhäuser und Häuser, in denen ehemals
Handwerk ausgeführt wurde. Ein guter Einblick in das traditionelle Leben im Elsass.
Als sehr beschaulich und erholsam erlebten
wir die Fahrt mit der Barke, die uns die Naturräume an den Ufern der kleinen Wasserläufe näherbrachten. Fast lautlos und sehr
langsam fuhren wir durch die schmalen und
von üppigem Grün überdachten Flüsschen.
Da wir an einem Wochentag unterwegs waren, hatte es wenige Besucher und es gab
kein grosses Gedränge im Museum. Im
Festsaal des Museums konnten wir anschliessend zufrieden das Mittagessen geniessen. Während des Essens war auch
Fritz Jenny, Direktor Bürgerspital Basel,
anwesend. Er begrüsste uns herzlich und
informierte uns in seiner Rede über aktuelle
Ereignisse im Betrieb, wie z.B. die Wiedereröffnung des Alterszentrums Weiherweg.
Ferner gratulierte er allen Teilnehmerinnen
und Teilnehmern, die in diesem Jahr einen
runden Geburtstag zu verzeichnen hatten,
und würdigte insbesondere die zwei ältesten teilnehmenden Pensionierten, Walter
Fleuti und Werner Will, die beide auf mehr
als 90 Lebensjahre zurückblicken dürfen.
Auf der Rückfahrt, die über die Landstrassen des Sundgaus führten, konnten wir
nochmals die wunderschöne Aussicht auf
die Vogesen, den Jura und den Schwarzwald geniessen und uns ein wenig von dem
ereignisreichen Tag ausruhen.
Zum Schluss möchte ich ein Dankeschön
an das Bürgerspital Basel richten mit einem
besonderen Dank an die Mitarbeitenden,
die diesen Tag und die Fahrt organisiert und
zum guten Gelingen beigetragen haben.
Barbara Lardi
Bürgerspital
Ecomusée von oben (Foto: Daniel Kayser).
Das @home erobert den Pilatus
Besonderer Ausflug zum 10-Jahr-Jubiläum
Die meisten von uns haben sich schon einmal an einem sonnigen Tag aufgemacht
und sind mit der Seilbahn auf einen Berg
gefahren. Wie schön, dass der Jura oder die
Alpen nicht weit entfernt sind! Mit etwas
Planung lässt sich ein solches Vorhaben ohne Probleme an einem beliebigen Nachmittag verwirklichen. Etwas anders sieht es bei
den Bewohnerinnen und Bewohnern des
@home aus.
Hier wohnen Menschen mit meist schweren Beeinträchtigungen und die Mehrzahl
könnte eine solche Reise kaum ohne Hilfe
alleine durchführen. Selbst mit Unterstützung der Betreuenden ist ein solches Gipfelerlebnis ein kleines Abenteuer und bedarf einer längeren Vorbereitung.
Zum 10-jährigen Bestehen des @home
wollten wir uns auf dieses Wagnis einlas-
sen, und schon Wochen vorher war der
Ausflug immer wieder Thema bei den Bewohnertreffen. Auf den Pilatus sollte es gehen, bei dem die Talstation nur etwa eine
Stunde Fahrzeit von Basel entfernt ist. Über
50 Bewohnerinnen, Bewohner und Betreuende hatten sich angemeldet, darunter auch
einige aus dem Wohnhaus Claragraben, mit
dem ein guter Austausch besteht.
Gespannt darauf, von welcher Seite sich
das Wetter wohl zeigen würde, packten wir
unsere Rucksäcke so, dass wir für alle Fälle
gerüstet waren, und kamen wie geplant an
der Talstation an. Dort erwartete uns schon
die Crew der Pilatusbahn. Sie kam uns
nicht nur beim Preis entgegen, sondern unterstützte unser Abenteuer auch bei der
Ab in die Höhe!
Seilbahnfahrt: Bei Bedarf wurde die Bahn
angehalten, sodass die Rollstuhlfahrenden
sicher in die Gondeln einsteigen konnten.
An der Mittelstation gab es eine kleine Pause und es blieb Zeit für ein erstes Gruppenfoto, bevor es dann mit der grossen Luftseilbahn auf den Gipfel ging. Dort gibt es
eine grosse Plattform, die behindertengerecht gebaut ist, sodass alle die Höhenluft
schnuppern konnten. Nach einiger Zeit
lichtete sich auch der Nebel und machte
den Blick frei auf eine grandiose Alpenlandschaft. Einige der Teilnehmer machten
sich sogar auf, um über die angelegten
Treppen noch ein wenig höher zu steigen
und den eigentlichen Gipfel zu erklimmen.
Nach einigen Stunden in luftiger Höhe war
die Sehnsucht gestillt und so wurde – wieder mit tatkräftiger Unterstützung des Pilatusbahnpersonals – die Talfahrt angetreten.
Müde, aber zufrieden fuhren wir mit viel
Gesprächsstoff nach Basel zurück.
Dieser Ausflug kam dank einer grosszügigen Spende der Bürgergemeinde der Stadt
Basel zustande. Wir danken der Bürgergemeinde herzlich, dass sie uns dieses aussergewöhnliche Erlebnis ermöglicht hat!
G. Leinders, Bereichsleiter Langzeitwohnen, und das Team von @home
Vielen Dank
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Nr. 130 | Dezember 2015
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Ein Projekt, das Menschen zusammenbringt
Gelungenes Herbstfest von Da-Sein
Es kamen rund 200 Besucherinnen und Besucher ans Herbstfest von Da-Sein ins
Pfarrhaus der Offenen Kirche Elisabethen.
Etwa die Hälfte waren Asylsuchende,
Flüchtlinge, Sans-Papiers und Migranten
und Migrantinnen, welche schon länger in
der Schweiz leben. Es war eine wunderschöne Stimmung, es wurde ausgelassen
getanzt zur Musik von Fabio Freire und
Band. Die Musiker kamen aus Nigeria, Pakistan, Deutschland und der Schweiz. Während im einen Saal zur Liveband getanzt
wurde, fanden im grossen Aufenthaltssaal
verschiedene Aktivtäten statt. Fotorückblick mit Interviews von Gästen und Besuchern, Impro-Theater mit dem Theater Basel, Malaktion zum Thema Da-Sein und es
wurde gemeinsam getanzt zu eritreischer
Musik, bei welcher Schweizer und alle anderen Nationen traditionelle Tänze aus Eritrea kennenlernen konnten. Kulinarische
Köstlichkeiten aus Tibet und Indien wurden
von Asylsuchenden gekocht. Von der
Schweizer Tafel erhielten wir eine grosse
Lebensmittelspende mit frischen belegten
Brötchen, Kuchen und Sandwiches.
Es war ein rundum gelungenes Herbstfest
mit vielen Begegnungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen. Strahlende Gesichter von Asylsuchenden zeigten uns,
dass das Projekt Da-Sein genau das ist, was
Menschen zusammenbringt.
Nicole Schwarz
(Fotos:
OKE Projekt Da-Sein /
Oliver Hochstrasser).
Ein Apfel pro Tag!
Ernährungstipp des Bürgerspital Basel
Der Apfel ist wegen seiner vielen wertvollen Inhaltsstoffe sehr gesund. Er enthält
viele Vitamine wie Vitamin C und eine Reihe von B-Vitaminen. 70% der Vitamine befinden sich direkt in der Schale, sie sollte
deshalb stets mitgegessen werden.
Ein Apfel strotzt vor gesunden Flavonoiden
und Polyphenolen, welche das Immunsystem stärken, das Risiko an Herz- und Gefässerkrankungen reduzieren und vorbeugend gegen Krebs wirken können.
Pektin und Zellulose sorgen als wichtige
Ballaststoffe für eine gute Verdauung: Ein
roher Apfel auf nüchternen Magen wirkt,
gründlich gekaut, gegen Verstopfung – ein
fein geriebener wirkt gegen Durchfall. Ein
Tee aus Apfelschalen beruhigt die Nerven
und macht fit.
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Nr. 130 | Dezember 2015
Waisenhaus: «Der letzte von den Alten»
Mit der Pensionierung von Philippe Sprunger geht eine Epoche zu Ende
Am 22. Dezember 2015 findet im Bürgerlichen Waisenhaus ein Abschied der
besonderen Art statt. Nach fast 35 Jahren in der Institution geht Philippe
Sprunger, heutige Funktionsbezeichnung Projektleiter allgemeine Dienste,
in Pension. Mit ihm geht auch eine
Epoche zu Ende. Die nächste dienstälteste Mitarbeiterin ist «erst» seit 23
Jahren da. In diesem Sinne ist er wirklich, wie er selber sagt, «der letzte von
den Alten». Das Gespräch führte Julia
Mehira (Anmerkungen der Redaktion
sind kursiv).
Wann bist du ins BWH gekommen, welchen
Beruf hast du vorher ausgeübt?
Am 1. Februar 1981 habe ich im Waisenhaus angefangen. Waisenvater Walter Asal
hat mich angestellt. Davor habe ich als gelernter Landschaftsgärtner 10 Jahre im Gartenbau gearbeitet. Hauptsächlich habe ich
damals neue Gartenanlagen gestaltet, viele
hier in der Gegend, z.B. im Merian-IselinSpital, den Innenhof vom Bürgerspital, die
Anlage des Bäumlihof-Gymnasiums.
Das heisst, du hast nicht nur im Waisenhaus vieles neu gestaltet, sondern auch in
der Gegend bereits «Spuren hinterlassen».
Kommst du auch ursprünglich aus Basel?
Ja, ich bin hier auf die Welt gekommen. Ich
bin aber kein Basler Bürger, ich bin ein
Thurgauer. Das Geschlecht kommt von
dort. Mir ist es aber nicht so wichtig, von
wo ich ursprünglich herkomme.
Was hat dich damals zum Stellenwechsel
bewogen?
Damals war die Arbeit im Gartenbau viel
beschwerlicher. Es gab noch nicht so viele
Maschinen und im Vordergrund stand körperliche Arbeit. Nach 10 Jahren bekam ich
die ersten Probleme mit den Bandscheiben
und musste mich anderweitig umschauen.
Meine Schwiegermutter in spe hat mir einen Tipp gegeben – sie hat dazumal im
Waisenhaus an der Porte gearbeitet –, dass
hier eine Stelle als Gärtner frei geworden
ist, und ich habe mich beworben.
Dabei kannte ich das Waisenhaus schon
von früher. Als Jugendlicher bin ich hierher
zum Baden gekommen. (Waisenhaus hatte
bis Ende 1990er-Jahre ein eigenes Hallenbad, heute Turnhalle.) Ab und zu war ich
hier auch beim Schreiner am Basteln. Der
Papierkorb, den ich als Bub gemacht habe,
steht immer noch bei mir zu Hause!
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Ein Reitnachmittag im Hof vom Waisenhaus, September 1985 (Foto: Familienalbum Philippe Sprunger).
Ich nehme an, es hat sich sehr viel geändert
seit deinem ersten Arbeitstag hier. Das sind
allein sechs Waisenväter, die in dieser Zeit
tätig waren.
Das Waisenhaus von damals und jetzt kann
man überhaupt nicht miteinander vergleichen. So eine Arbeitsweise wie in der Zeit
von Walter Asal kann man sich heute im
Waisenhaus nicht mehr vorstellen. Das war
ja eine ganz andere Zeit! Dazumal herrschten hier noch im wahrsten Sinne Zucht und
Ordnung. Zum Beispiel haben alle gemeinsam im Speisesaal gegessen. Das waren
insgesamt bis zu 100 Personen und alle haben gewartet, bis der Waisenvater angefangen hat zu essen, und sind erst auf sein
Kommando aufgestanden. Es gab immer
ein Anfangsgebet. Das wäre heute unvorstellbar!
Gab es dann mit jedem neuen Waisenvater
einen Kulturwechsel? Hat es keinen Zeitpunkt gegeben, an dem du gedacht hast:
«Fertig, jetzt passt es mir nicht!»?
Doch, das hatte aber weniger mit dem
Wechsel in der Leitung zu tun. Circa ein
Jahr nach dem Stellenantritt habe ich mir
gedacht – jetzt gehe ich! Denn als Landschaftsgärtner bin ich in der ganzen Nordwestschweiz herumgereist – von Baustelle
zu Baustelle. Und hier bin ich am Morgen
«ins Kischtli» gekommen, wirklich hinter
die Mauer, und hatte ein starkes Gefühl,
eingesperrt zu sein. Das hat mir dann nicht
wirklich gepasst …
Und jetzt 33 Jahre später sitzen wir trotzdem hinter diesen Mauern. – Was waren
denn deine ursprünglichen Aufgaben? Ich
vermute, sie haben sich stark verändert.
Allerdings. Zuerst war ich als Gärtner angestellt. Da hatten wir hier noch einen richtigen Garten, mit Gewächshäusern, wo wir
Gemüse für die Küche produzierten, mit
Blumenanlage. Mit der Zeit kamen immer
mehr verschiedene handwerkliche Aufgaben dazu. Als der technische Leiter in Pension ging, wurde ich zu seinem Nachfolger.
Was beinhaltete damals die Arbeit im allgemeinen Dienst? Gab es schon eine Brandmeldeanlage, Schliessanlage usw.? Das
eben, was heute in dein Aufgabenbereich
fällt.
Ja, all die Anlagen hat es auch schon gegeben. Allerdings waren Vorgängermodelle
viel einfacher. Heutzutage kann man bei
der Schliessanlage viel programmieren, wir
haben 85 elektronische Schlüsselzylinder
mit definierten Zutrittsrechten.
Waisenhaus
Eigentlich ist im Waisenhaus nichts mehr
so wie vor 35 Jahren, bis auf die Aussenhülle. Der Garten wurde komplett neu gestaltet, früher ein Nutzgarten, ist er heute eine
reine Sport- und Spielanlage. Dort, wo Gewächshäuser gestanden sind, ist neu die
Durchgangsgruppe Kartause. Die Innenräume wurden umgebaut und haben ihre
Funktion gewechselt. Die Cafeteria zum
Beispiel, wo wir jetzt sind, die heute ein
Sitzungsraum ist, war früher das Wohnzimmer von der Gruppe Felicitas. Da haben die
Kinder ihre Hausaufgaben gemacht. Der
Kartäusersaal hat auch ganz anders ausgesehen. Wir, die Handwerker vom Waisenhaus, haben dort noch selber eine neue
Decke und neue Lampen montiert. In jeder
Wohngruppe habe ich eine neue Küche machen lassen …
Grundsätzlich gibt es ja kaum ein Gebäude
oder einen Raum im Waisenhaus, wo du
nicht «Hand angelegt» hättest in den letzten 35 Jahren.
Ja, darum sage ich ja immer, das Waisenhaus gehöre mir. Das ist «mi Kischtli»!
Deine Aufgaben haben sich im Laufe deiner
Arbeit sehr verändert. Teilweise durch
Funktionswechsel, teilweise aufgrund der
technischen Entwicklung. Gibt es wegrationalisierte Aufgaben, die du nun vermisst?
Den Garten hätte ich weiterhin gerne gemacht. Jedoch nicht so, wie er jetzt ist, sondern wie er früher war, als wir noch selber
Gemüse angebaut haben. Da haben wir unseren Eigenbedarf teilweise noch selber abgedeckt, z.B. Salat, Tomaten, Gurken.
Es gab früher viel mehr Tiere auf dem
Areal. Vermisst du das auch?
Nicht ganz. Vor ca. 15 Jahren habe ich selber entschieden, dass wir keine Ponys mehr
halten. Denn das wäre auch nicht mehr zeitgemäss, Ponys brauchen wesentlich mehr
Auslauf. Aber wir hatten weiterhin Tiere
auf dem Areal – Geissen, Säuli, Hühner,
Kaninchen, Meerschweinchen. Die Hühner
von vorher habe ich mit den Kindern vom
Waisenhaus selber ausgebrütet. Jeden Tag
haben wir die Eier unter der Wärmelampe
gekehrt. Es war ganz «härzig», wie die Kinder damit umgegangen sind.
Als Ponys noch da waren, konnten die Kinder jeden Mittwochnachmittag darauf reiten. Es gab immer einen Ansturm, vor allem bei Mädchen war das sehr beliebt. So
habe ich die Ponys im Hof geführt, da kam
das nächste Kind und das nächste, den ganzen Mittwochnachmittag. Ich bin ein Bauernsohn, das war mir alles sehr vertraut.
Welche «unerwarteten» Funktionen hattest
du denn sonst noch?
Als Metzger habe ich auch fungiert. Wir
hatten in unserem Streichelzoo jeweils 40
bis 50 Kaninchen, auf den Herbst habe ich
sie dann gemetzget.
Wie ich sehe, hattest du in deiner Waisenhaus-Karriere eine enorme Breite an Aufgaben zu bewältigen – Gärtner, Tierpfleger,
Hauswartung und Unterhalt der ganzen
Anlage, Feuerwehr- und Schliessanlage,
zurzeit machst du sehr viel Projektleitung
bei Umbauten. Hast du dir das den alles
selber angeeignet?
Ja, mit den Jahren kommt die Erfahrung zusammen. Aber ich hatte immer gute Fachleute engagieren können – gute Elektriker,
gute Maurer. So konnte ich jeweils auf
Fachwissen zurückgreifen.
Wie war das für deine Familie, dass du hier
gearbeitet hast?
Auch diesbezüglich kann man die Zeiten
nicht vergleichen. Als wir z.B. noch Ponys
hatten, mussten sie jeden Tag gefüttert und
ausgemistet werden. So war ich auch samstags, sonntags und an Feiertagen morgens
und abends im Waisenhaus. Meine Frau hat
sich damit arrangiert.
Natürlich haben wir uns abgesprochen mit
Alberto (der zweite Gärtner), aber wenn jemand in den Ferien war, dann kam es immer wieder vor, dass ich 3 Wochen am
Stück im Waisenhaus war. Auch das ist
heute nicht mehr denkbar. Seit ca. 10 Jahren habe ich ein Pikett-Telefon (Notfall
Brandmeldeanlage u.ä.) bei mir, und das 24
Stunden, 365 Tage im Jahr. Erst seit einigen
Jahren kann ich es abgeben, wenn ich in
den Ferien bin.
Wie war das für deine vier Kinder, dass du
hier arbeitest?
Sie waren auch viel da. Sonntags kamen
wir immer hierher baden, in unserem Hallenbad haben sie schwimmen gelernt. Es
gab auch keine Berührungsängste zwischen
den hier wohnenden Kindern und meinen.
Ich nahm meine Kinder immer wieder ins
Skilager mit, als ich hier noch das Skilager
(Gesamtheimlager) organisierte. Sieben
Jahre lang habe ich das Skilager geleitet,
mit Valentin (V. Von der Mühll, Waisenvater
2001–2008) als Lehrling, als er hier noch
seine Ausbildung gemacht hat. Den späteren Waisenvater und Chef hatte ich zuerst
noch als «Knecht» (lacht).
Im Waisenhaus wurde in den letzten Jahrzenten auch viel um- und neu gebaut. Hat
es irgendwelche grosse Überraschungen
gegeben?
Die grösste Überraschung war natürlich, als
beim Neubau der Durchgangsgruppe Kartause in der Baugrube so viele Skelette zum
Vorschein gekommen sind (Bestattungen
aus dem Frühmittelalter; www.archaeologie.bs.ch – Älteste Kleinbasler entdeckt).
Was noch speziell ist, es wurde ein Schacht
gegen den Rhein entdeckt. Auf den alten
Stichen von Basel ist oft eine Schiffsanlegestelle eingezeichnet, vermutlich war das
ein Durchgang bis dorthin. Zurzeit ist der
Schacht aber wieder zugemauert, er ist unter dem Boden in unserer Küche.
Wenn ich in Google «Philippe Sprunger»
eingebe, was meinst du, wie viele Treffer
bekomme ich?
Philippe Sprunger sorgt seit über 30 Jahren für das Wohlergehen der Kinder und Mitarbeitenden. Für die kommende
Wintersaison Heizung instand setzen. Oktober 2015 (Foto: Julia Mehira).
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Nr. 130 | Dezember 2015
Zwei, drei, aber alle wegen Fussball. Bis
zum letzten Jahr habe ich noch bei FC Concordia aktiv gespielt (bei den Veteranen),
aber ansonsten übernehme ich das Catering
im Fussballstadium. Mit Fussballspielen
habe ich zwar aufgehört, aber das Catering
werde ich auch weiterhin machen.
Hast du noch andere Hobbys neben Fussball? Was möchtest du nach deiner Pensionierung machen?
Für andere Hobbys hatte ich keine Zeit
mehr. Nach der Pensionierung werde ich
voraussichtlich mehr Zeit ausserhalb Basel
verbringen. Ich habe ein Häuschen im Jura,
das hatte mein Vater schon. Dort bin ich immer wieder am Werken. Vielleicht lege ich
mir noch einen Border Collie zu, diese
Hunde brauchen immer eine Herausforderung.
Bleibst du auch nach deinem Weggang dem
Waisenhaus verbunden?
Ich glaube nicht. Ich werde mich trennen
können. Gerade heute am Morgen sind
Walter v.A., Alberto d.G. und Walter B.
(ehemalige langjährige Mitarbeiter) zum
Znüni vorbeigekommen. Wir verabreden
uns noch ab und zu, dann sitzen wir in unserem alten Znüni-Raum. Bald werde ich
aber keinen Schlüssel mehr zu dem Raum
haben und wir müssen woandershin ausweichen. Aber ich werde sicher als Gast im
Waisenhaus an diversen Anlässen anzutreffen sein.
Was schätzst du, wie lange wird dein Nachfolger brauchen, bis er sich hier zurechtfindet?
Er braucht sicher einen Monat, bis er sich in
der ganzen Anlage mit all den Gebäuden,
Ein- und Ausgängen schon mal zurechtfindet. Mir ging es am Anfang auch nicht besser, das weiss ich noch. Aber er muss ja
auch nicht alles wissen, was ich weiss. Er
wird sicher etwas andere Aufgaben haben
und sie anders bewältigen. Er muss zum
Beispiel nicht mehr wissen, dass wir, um
die Gasheizung im Pulverturm zu installieren, 8 Meter tief unter dem Boden graben
mussten, bis wir Zugang zu der Hauptleitung hatten. Das ist eine der Sachen, die sicher vergessen gehen, wenn ich nicht mehr
da bin. Aber für die weitere Arbeit hier ist
das nicht mehr wichtig. Wenn er etwas
Wichtiges wissen muss, darf er mich immer
anrufen. Und lieber einmal mehr anrufen,
bevor man etwas falsch macht!
Entgegen deiner vorherigen Behauptung
höre ich da raus, dass du für immer dem
Waisenhaus verbunden bleibst.
Ah jaaa, ich habe doch schon immer gesagt
«das isch mi Kischtli»! Und das bleibt es
auch!
Der Natur auf der Spur
Bürgerliches Waisenhaus: Kischtli-Bryys an Veit Stähli
Haben Sie von diesem Preis schon einmal
gehört? In Basel gibt es eine ganze Reihe
von Auszeichnungen, die vergeben werden:
Basler Kultur Förderpreis, Bebbi-Bryys,
Chancengleichheitspreis beider Basel, Kulturpreis, Kunstkredit, NachwuchssportlerEhrung, «schappo!», Sozialpreis, Wissenschaftspreis, Basler Filmpreis, Basler Preis
für Integration, Basler Stern, Ehrespalebärglemer etc. – Den Kischtli-Bryys gibt es
schon länger als viele dieser Auszeichnungen; er wurde 2001 von der Bürgergemeinde ins Leben gerufen. Aufgrund einer Umfrage bei den Jugendverbänden und -vereinen wurde klar, dass ihnen u.a. die gesellschaftliche Anerkennung für ihre Arbeit
fehlt. Dem wollte man mit der Verleihung
des Kischtli-Bryys begegnen. Er ist eine
nicht materielle Anerkennung, welche an
natürliche Personen verliehen wird, die sich
mindestens fünf Jahre andauernd und mit
grossem Einsatz für die Betreuung von
Kindern und Jugendlichen im Raum Basel
ehrenamtlich eingesetzt haben. Die Liste
der Preistragenden ist sehr lang und vielfältig (Details finden Sie auf der Website:
www.waisenhaus-basel.ch/aktuell.html).
Dieses Jahr wurde Veit Stähli ausgezeichnet für seinen Einsatz in der Kindergruppe
Grieni Kääfer von Pro Natura. Das Jahres16
Veit Stähli stellt die verschiedenen Aktivitäten vor (Foto: Thomas Schwarze).
programm ist sehr vielseitig und hat ca. 12
Anlässe mit unterschiedlichsten Themen:
Kehrichtverbrennungsanlage, Flusskraftwerk, Fossiliensuche, Nacht der Frösche,
Waldameisen, Fledermäuse etc. Den Kindern wird in abwechslungsreicher Art und
Weise die grosse Thematik Natur nähergebracht. So werden die Jungen und Mädchen
aufmerksam auf die Lebewesen, die mit
uns leben, und erlernen, was ein guter wertschätzender Umgang mit der Natur ist.
Herzliche Gratulation auch auf diesem Weg
dem Preisträger!
Falls Sie Personen kennen, welche die Bedingungen erfüllen, können Sie sich gerne
über unsere Website melden. Besten Dank!
Claudia Bürgin
Waisenhaus
Der Preisträger Veit Stähli mit dem Laudator Stephan Lüthi (Fotos: Thomas Schwarze).
Beim Wettbewerb nach der Preisverleihung konnte Gross und Klein seine Kenntnisse der einheimischen Reptilienarten unter Beweis stellen.
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Nr. 130 | Dezember 2015
Personal
EINTRITTE
Bürgerspital Arbeit und Integration
Haefeli Ivan
Betriebe und Werkstätten, 1.8.2015
Faller Sabrina
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Junker Claudia
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Killias Daria
Berufliche Integration, 1.9.2015
Felder Gisela
Berufliche Integration, 1.9.2015
Gaugler Jennifer
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Graff-Netzer Yvonne
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Lipphardt Sabine
Begleitete Arbeit, 1.9.2015
Petrovic Marko
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Steinegger Dominic
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Citaku Tahir
Wohnen Berufliche Massnahmen, 15.9.2015
Gerber Joachim
Betriebe und Werkstätten, 21.9.2015
Häberle Michael
Betriebe und Werkstätten, 21.9.2015
Pöpelt Fabian
Wohnen Berufliche Massnahmen, 1.10.2015
Leupi Anna
Wohnen Berufliche Massnahmen, 1.10.2015
Bal Sozdar
Betriebe und Werkstätten, 1.10.2015
Isler Roland
Betriebe und Werkstätten, 1.10.2015
Meyer Philipp
Betriebe und Werkstätten,. 1.10.2015
Wyrwas Mireille
Betriebe und Werkstätten, 1.10.2015
Rotzler Sandra
Begleitete Arbeit, 1.10.2015
Lanz Dorian
Betriebe und Werkstätten, 19.10.2015
Bürgerspital Begleitetes Wohnen
Flury Simone
Spittelhof, 1.9.2015
Zerepski Ismena
Wohnhaus Claragraben, 1.10.2015
Moldovanyi Rebecca
Wohnhaus @home, 12.10.2015
Bürgerspital Reha Chrischona
Lantcron Irwing
Arztdienst, 1.9.2015
Omlin Natascha
Pflege, 1.9.2015
Lippold Katja
Ergotherapie, 1.9.2015
Werner Marvin
Physiotherapie, 1.9.2015
Seckinger Christine
Patientenadministration, 14.9.2015
Luther Sabrina
Pflege, 1.10.2015
Knäbel-Spirig Petra
Physiotherapie, 1.10.2015
Serfözö Anett
Alterszentrum Burgfelderhof, 1.10.2015
Bürgerspital alle SC und Direktion
Pittet-Latinovic Ivana
Rechnungswesen, 1.9.2015
Kirchhofer Sandra
Personal-Entwicklung MmR, 1.10.2015
Bürgerliches Waisenhaus
Markl Ramona
AWG Wettstein, 1.9.2015
Wanner Adrian
MT/Tagesstruktur, 1.10.2015
Weber Matthias
MT/Tagesstruktur, 1.10.2015
Zentrale Dienste
Zürcher Fabrice
Forstbetrieb, 1.9.2015
DIENSTJUBILÄEN 5 Jahre
Bürgerspital Arbeit und Integration
Hagenbuch Christoph
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Hamiti Leutrim
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Appolonia Noemi
Betriebe und Werkstätten, 6.9.2015
Hügi Marcel
Leitung Arbeit und Integration, 1.10.2015
Mühldorfer Else Therese
BEFAS, 1.10.2015
Schaub Christian
Betriebe und Werkstätten, 1.10.2015
Reo Clea
Betriebe und Werkstätten, 11.10.2015
Bürgerspital Begleitetes Wohnen
Fornaro Cyrill
Spittelhof, 1.10.2015
Bürgerspital Reha Chrischona
Fischer Susanne
Pflege, 6.9.2015
Walser Susanna
Arztdienst, 15.10.2015
Bürgerspital Betreuung Betagte
Marina Manuel
Alterszentrum Weiherweg, 1.9.2015
Marzo Samantha
Alterszentrum Falkenstein, Pflege, 1.9.2015
Lüscher Barbara
Alterszentrum am Bruderholz, Pflege,
1.10.2015
Ajeti Kosovare
Alterszentrum Weiherweg, Pflege, 18.10.2015
Bürgerliches Waisenhaus
Notz Mirjam
Allg. Dienste, 1.10.2015
DIENSTJUBILÄEN 10 Jahre
Bürgerspital Betreuung Betagte
Casanova Susanne
Alterszentrum Weiherweg, Pflege, 1.9.2015
Jelsch Jean-Paul
Alterszentrum Weiherweg, Pflege, 1.9.2015
Zeder Chantal
Alterszentrum Weiherweg, Pflege, 1.9.2015
Kiefer Anna-Maija
Alterszentrum am Bruderholz, Pflege,
14.9.2015
Harrer Doris
Alterszentrum Weiherweg, Pflege, 1.10.2015
18
Bürgerspital Arbeit und Integration
Ebner Emanuela
Wohnen Berufliche Massnahmen, 1.9.2015
Haack-Ernst Christian
Berufliche Integration, 12.9.2015
Sigrist Peter
Betriebe und Werkstätten, 13.9.2015
Frey Thomas
Betriebe und Werkstätten, 14.9.2015
Glasstetter Dominique
Betriebe und Werkstätten, 4.10.2015
Dürrenberger Rosmarie
Begleitete Arbeit, 10.10.2015
Spakovszky Carla
BEFAS, 1.10.2015
Bürgerspital Reha Chrischona
Klink Markus
Arztdienst, 1.10.2015
Albiez Rita
Physiotherapie, 1.10.2015
Schmitzer Monika
Physiotherapie, 3.10.2015
Bürgerspital Reha Chrischona
Chacko Molly
Pflege, 30.9.2015
Bürgerspital Betreuung Betagte
Haas Hildegard
Alterszentrum Weiherweg, Pflege, 30.9.2015
Bürgerspital Betreuung Betagte
Büchli-Hess Eveline
Alterszentrum zum Lamm, Alltagsgestaltung &
Aktivierung, 1.9.2015
Mischke Corinna
Alterszentrum Falkenstein, Pflege, 1.10.2015
Roncalli Debra
Alterszentrum Falkenstein, Pflege, 1.10.2015
Thürig Beatrice
Alterszentrum Falkenstein, Pflege, 1.10.2015
Tommasini Elmer Astrid
Alterszentrum Falkenstein, Administration,
1.10.2015
Bürgerspital alle SC und Direktion
Lazarevic Radisav
Bau und Immobilien, 1.9.2015
DIENSTJUBILÄEN 15 Jahre
Bürgerspital Arbeit und Integration
Flocken Roman
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Deutsch Johann Walter
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Mahler Medea
Betriebe und Werkstätten, 1.9.2015
Rush Sachiko
Wohnen Berufliche Massnahmen, 23.9.2015
Gubler Willi
Betriebe und Werkstätten, 13.9.2015
Ein besonderes Ereignis: der 33. Basler
Stadtlauf vom 28. November 2015.
Bürgerspital Betreuung Betagte
Feisst Ruedi
Alterszentrum am Bruderholz, Pflege, 1.9.2015
Weisskopf Erika
Alterszentrum Burgfelderhof, Pflege, 11.9.2015
Baier Cassia
Alterszentrum Weiherweg, Pflege, 28.9.2015
Luppino Brigitte
Alterszentrum zum Lamm, Pflege, 15.10.2015
DIENSTJUBILÄEN 25 Jahre
Bürgerspital Reha Chrischona
Giger Jeannette
Pflege, 1.9.2015
Bürgerspital alle SC und Direktion
Bösiger Markus
Bau und Immobilien, 1.10.2015
PENSIONIERUNGEN
Bürgerspital Begleitetes Wohnen
Zangger Ruth
Administration Betreutes Wohnen, 30.9.2015
IMPRESSUM
Herausgeberin
Bürgergemeinde der Stadt Basel
Redaktionsteam
Remo Antonini (RA) und Yvette Oeschger
(YO), Zentrale Dienste, Nicole Moser
(NM), Bürgerspital Basel, Julia Mehira
(JM), Bürgerliches Waisenhaus, Toni
Schürmann (TS), Christoph Merian Stiftung
Druck
Bürgerspital Basel, Grafisches Zentrum
Anschrift Redaktion
Bürgergemeinde der Stadt Basel,
Stadthausgasse 13, 4001 Basel,
Telefon 061 269 96 23
[email protected]
www.buergergemeindebasel.ch
Copyright
Bürgergemeinde der Stadt Basel
Stadthaus
Über viele Jahre in der Region gross geworden
Der Forstbetrieb der Bürgergemeinde liefert stattliche Bäume für die Weihnachtsstadt
RA. Auch dieses Jahr lohnt sich ein Besuch
im Stadthaus. Ein Hauch der Basler Weihnacht weht erneut in der Eingangshalle des
historischen Gebäudes mitten in der Stadt.
Der prächtig geschmückte Weihnachtsbaum aus dem eigenen Wald wird wieder
umrahmt von einigen wunderschönen Aufnahmen, welche einen stimmungsvollen
Eindruck von der Basler Weihnacht vermitteln werden. Und wie jedes Jahr wird der
schlichte und dennoch wunderschöne Lichtervorhang am Stadthaus wieder viel Freude bereiten und das historische Gebäude
durch seinen besonderen hellen Glanz verzaubern.
Und woher stammt die Mehrheit der grossen Weihnachtsbäume in der Basler Weihnachtsstadt? Richtig, der Forstbetrieb der
Bürgergemeinde liefert die meisten dieser
stattlichen Weihnachtsbäume, die eine
Grösse von 5 bis 12 Meter aufweisen. Sie
sind alle über Jahre in der Region gross geworden und bilden einen wichtigen Teil
dieser einmaligen Kulisse für eine schöne
und besinnliche Vorweihnachtszeit. Besonders an zentralen Plätzen, wie z.B. auf dem
Marktplatz, sind diese Prachtsexemplare
unübersehbar und lassen viele Passantinnen
und Passanten für einen Moment innehalten, um einfach das Kunstwerk aus Natur
und Licht zu geniessen.
Vielen Dank!
Am 26., 27. und 28. November ist es
wieder so weit: Auf dem Friedrich
Miescher-Areal findet der traditionelle Weihnachtsmarkt des Bürgerspital Basel statt. Dieses Mal in etwas grösserem Rahmen, da der beliebte Weihnachtsmarkt zugleich
auch den krönenden Abschluss der
750-Jahre-Feierlichkeiten bildet. Auf
die Besucher warten weihnachtliche
Marktstände, kreative und kunstvoll
angefertigte Geschenkideen, hausgemachte Köstlichkeiten, wunderschön
dekorierte Adventsfenster und viele
weitere Überraschungen.
Für weihnachtliche Stimmung und
einen glanzvollen Rahmen sorgen
die mit Lichterketten geschmückten
Tannenbäume, welche die Bürgergemeinde der Stadt Basel kostenlos zur
Verfügung stellt. Ein herzliches Dankeschön!
Feiern Sie mit uns und stimmen Sie
sich mit einer wärmenden Tasse
Glühwein auf die Weihnachtszeit ein
– wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Forstbetrieb: Weihnachtsbäume aus der Region
Die Bäume stammen ausschliesslich aus den eigenen Waldungen
und aus der Region.
Alle Bäume aus unserem Wald sind
durch FSC und PEFC zertifiziert.
Wir verwenden auch keine Spritzmittel.
Bei uns finden Sie Rottannen,
Weisstannen und Nordmannstannen in allen Grössen von 0,75 bis
3 Meter.
Für weitere Auskünfte steht Ihnen
Revierförster Christian Kleiber gerne zur Verfügung. Telefon 061 313
27 50 oder 079 346 03 90.
Verkaufszeiten
Mittwoch, 16.12.: 13.00 –18.30 Uhr
Donnerstag, 17.12.: 13 –18.30 Uhr
Freitag, 18.12.: 13.00 –18.30 Uhr
Samstag, 19.12.: 9.00 –16.00 Uhr
Montag, 21.12.: 13.00 –18.30 Uhr
Dienstag, 22.12.: 13.00 –18.30 Uhr
Mittwoch, 23.12.: 13.00 –18.30 Uhr
Donnerstag, 24.12: 9.00 –12.00 Uhr
Verkaufsstelle
Werkhof Forstbetrieb, Endstation
der Tramlinie 3, Birsfelder Hard,
Burenweg 100, Birsfelden.
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Nr. 130 | Dezember 2015
Architekten des Klassizismus und Historismus
Aktuell im Christoph Merian Verlag
wie Amadeus Merian, Christoph Riggenbach und Johann Jakob Stehlin d.J., die Wesentliches zum Stadtbild beigetragen haben. Erstmals werden hier die einflussreichen Bauherren der Epoche in einem Band
vorgestellt und ihre Funktion als Bewahrer
der Geschichte beleuchtet.
Die wirtschaftliche Stagnation infolge der
Napoleonischen Kriege und der Kontinentalsperre hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Bautätigkeit in Basel auf ein Mindestmass reduziert. Die nachfolgende Reorganisation des Gemeinschaftslebens löste
eine langsame Zunahme von öffentlichen
Bauaufträgen aus. Ein Beispiel dafür ist der
Bau des Stadtcasinos von 1822 bis 1824,
ein früher architektonischer Höhepunkt.
Diesem durfte das Rathaus natürlich in
nichts nachstehen, sodass sein rückwärtiger
Trakt fast gleichzeitig seine neugotische
Gestalt erhielt. Kulturbetriebe standen dem
Rathaus in nichts nach, denn kurz darauf
baute Melchior Berri auf dem Gelände des
ehemaligen Steinenklosters das erste Theater. Nach den Erschütterungen durch die
Kantonstrennung 1833 begann in den
1840er-Jahren der erste öffentliche Museumsbau der Schweiz; damit wollte die Stadt
unter anderem ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein wieder aufrichten. In die Zeit
um die Jahrhundertmitte fallen auch der
Umbau des Markgräflerhofes in das erste
Bürgerspital sowie der Bau des Gerichtsgebäudes und der Strafanstalt auf dem Schällemätteli. Ab der Jahrhundertmitte entstanden grosszügige Stadthäuser und Familiensitze, insbesondere am Münsterplatz und in
der St. Alban-Vorstadt. Sie folgten den üppigen Kaufmannssitzen der Jahrhundertwende, wie beispielsweise dem klassizistischen Palais zum Kirschgarten, der bereits
ein Meilenstein privater Bautätigkeit gewesen war. Im Laufe der 1850er-Jahre intensivierte sich mit der Industrialisierung und
Öffentliche und private Bauten
1775 –1780, Elisabethenstrasse 27, Joh. Ulr. Büchel
(Foto: Rose Marie Schulz-Rehberg).
Nach «Architekten des Fin de Siècle:
Bauen in Basel um 1900» liefert Rose
Marie Schulz-Rehberg in dieser Neuerscheinung erhellende Fakten über die
Basler Baugeschichte zwischen 1780
und 1880. Das 19. Jahrhundert war eine Zeit des technischen, politischen
und wirtschaftlichen Umbruchs, eine
Umwertungs- und Aufbruchszeit, was
sich an den damals entstandenen Bauten und Veränderungen der Stadtstruktur ablesen lässt. Vor allem die zunehmend ausdifferenzierte Verwaltung initiierte neue Bauaufgaben. Auftraggeber und Auftraggeberinnen für
Privatbauten waren die Industriellen –
vorwiegend der Textilbranche –, Grosskaufleute und Bankiers. Viele architektonische Zeitzeugen dieser Epoche sind
bis heute erhalten geblieben und geben Aufschluss über eine Gesellschaft,
über deren Wohnkultur und Repräsentationsbedürfnis, die in dieser Art
längst nicht mehr existieren.
In diesem informativen Band treten 13 beeindruckende Architekten, die durch Qualität und Anzahl ihrer Bauwerke besonders
herausragen und Basel sein charakteristisches Gesicht verliehen haben, aus ihrem
eher anonymen Baumeisterdasein heraus.
Die Autorin stellt sie anhand ihrer wichtigsten Bauten vor und zeichnet ihre beruflichen Entwicklungen und Biografien nach.
Sie zeigt, wie sie Vorbilder aus der idealisierten Welt der Antike oder des Mittelalters und immer mehr auch der Renaissance
und des Barocks aufgriffen. Neben Melchior Berri, dem bedeutendsten Architekten
des Klassizismus in der Schweiz, finden
sich auch weniger bekannte Architekten
20
Rose Marie Schulz-Rehberg
Architekten des Klassizismus und
Historismus
Bauen in Basel 1780 –1880
240 Seiten, 100 meist farbige Abbildungen, 40 Grundrisse, gebunden,
14,5 x 21 cm
CHF 39.– / EUR 38,–
ISBN 978-3-85616-643-4
dem Aufblühen der Wirtschaft die private
Bautätigkeit weiter. Die Architekten widmeten sich dem Bau religiöser Häuser, wie
der evangelisch-reformierten Elisabethenkirche und der Synagoge. Mit der gesetzlich beschlossenen Schleifung der Stadtmauer ab 1859 verdoppelte sich das Stadtgebiet. Die Verkehrswege durch und um die
Stadt herum mussten neu geplant werden.
Der Bau des ersten Zentralbahnhofs 1860
an der Elisabethenschanze veränderte die
Verbindungslinien grundlegend – die Stadt
wurde geradezu aufgebrochen und neu geordnet.
Zahlreiche Abbildungen und Grundrisse
begleiten den Hauptteil und zeugen von der
Architektur einer bewegten und prachtvollen Epoche. Die Autorin stellt die Bauwerke in ihren sozial- und kulturgeschichtlichen Kontexten vor und lässt dabei die
Stadtgeschichte lebendig werden. Die umfassende Darstellung dieser baugeschichtlich spannenden Zeit wird im Anhang von
einem vollständigen Werkkatalog ergänzt,
der den liebevoll gestalteten Band abrundet. Die praktischen Karten und Verzeichnisse laden ausserdem dazu ein, mit dem
Buch auf Erkundungstour zu gehen. Die
Publikation ist nicht nur für Architekturund Geschichtsinteressierte, sondern für alle, die sich für Basel interessieren, ein wahrer Gewinn.
Tanja Hammel, Christoph Merian Verlag
Bewegte und prachtvolle Epoche