Tagungsbericht

Feuersteintagung 2015
Strahlender Sonnenschein, zufriedene und gutgelaunte Tagungsgäste und natürlich die top-aktuelle
Referenten sorgten dafür, dass die diesjährige Feuersteintagung mal wieder eine „runde Sache“ war. Und
um allem eine Krone aufzusetzen, gab es in der Nacht von Sonntag auf Montag sogar noch eine
Mondfinsternis.
Ungewohntes Treiben erstaunte zunächst viele Gäste, als sie am Sonntag anreisten. Auf der Burg fand
der „Land-Tag“ statt, dort präsentierten sich Vertreter aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Forst und Politik und
zeigten den Besuchern, was die Region Fränkische Schweiz alles zu bieten hat. Doch am Abend wurde
wieder alles abgebaut und weggeräumt und „die Burg“ gehörte den Gästen der Feuersteintagung. Und
auch in diesem Jahr war Tagung mit rund 120 Gästen wieder gut besucht.
Die Eröffnung am Montagmorgen um 9.00 Uhr wurde von einer Bamberger Inklusionsklasse (Klasse 3) der
Von-Lerchenfeldschule gestaltet; die Kinder hatten, um eine allzu frühe Anfahrt zu vermeiden, sogar auf
der Burg übernachtet, was natürlich ein besonderes Abenteuer für sie war. Bei ihrem Auftritt zeigten die 23
Schülerinnen und Schüler in einem kurzen Theaterstück auf beeindruckende Weise wie es ist, wenn einer
anders ist als die anderen. Der anschließende lange Applaus bewies, wie gut und überzeugend sie diese
Problematik in ihrem Theaterstück dargestellt hatten. – Anschließend fuhr die Klasse 3 in die Schule und
die Tagungsgäste widmeten sich dem anstehenden, strammen Programm.
Die Inklusionsklasse der Von-Lerchenfeldschule
Der erste Tag beinhaltete die Auseinandersetzung mit Päd. Audiologie bei Kindern mit zusätzlichen
Behinderungen (A. Hennig, Potsdam), dem Stellenwert des Absehens in der Hör- und Sprachtherapie bei
CI-Versorgung (R. Hanik, München), der Frage, ob frühe Diagnose, frühe technische Versorgung und frühe
Förderung wirklich reichen (Prof. M. Hintermair, Heidelberg), der Resilienz und Entspannungstechniken für
Pädagogen (Prof. T. Loew, Regensburg), Dyskalkulie – Fehleranalyse und Training (M. Schneider,
Limburg) und der Frage „Hörgeräte mit dem Rest der Welt verbinden – wie geht das?“ (Dr. M. Kinkel,
Hannover). Das Programm für diesen ersten Tag endete erst um 17.45 Uhr und erforderte ein hohes Maß
an Konzentration, was aber bei all den wirklich hochinteressanten Beiträgen nicht allzu schwierig war.
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Dr. Martin Kinkel, Fa. Kind
Cornelia Dietrich, Fa. Oticon
Roland Hanik, München
Der Festabend (ein jährliches Highlight auf der Burg) startete pünktlich um 19.00 Uhr – und sogar die
Herren schafften es erfolgreich mit dem Umziehen und Styling! Es erwartete die Gäste ein köstliches
Buffet, das wie immer vom Küchenteam der Burg gezaubert wurde. Und natürlich wurden die Gäste von DJ
Dieter erwartet, wobei man hier durchaus von gegenseitiger Erwartung sprechen muss. – Übrigens wartete
Dieter mit einer funkelnagelneuen Anlage auf, mit seiner tollen Musik machte er Bombenstimmung und
Lust aufs Tanzen, was denn auch bis tief in die Nacht getan wurde.
Und wie auch in den vorhergehenden Jahren war die Nacht zum Schlafen recht kurz, das Aufstehen
mühsam und wenn nicht zu Beginn des Tages der Technik (Dienstag natürlich!) der richtige Muntermacher
in Person von Dr. H. Hessel, Cochlear, seinen Vortrag gehalten hätte, wären sicher etliche Teilnehmer
nicht so gut über den Vormittag gekommen. Das Thema „Cochlear-Implant – Gestern, Heute, Morgen“ war
sehr interessant und auch spritzig präsentiert. Eben genau das Richtige nach einem langen Festabend. –
Der „Tag der Technik“ brachte viele Infos über Veränderungen, Erneuerungen bei den Firmen, was am
Nachmittag in den Workshops noch vertieft wurde.
Auch der Vortrag von Frau Prof. A. Keilmann zu psychogenen Hörstörungen sorgte für Klarheit und
Wissenserweiterung in diesem sonst nicht so präsenten Thema.
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Die Firmenausstellungen präsentierten die aktuelle Technik und die Vertreter standen Rede und Antwort,
erklärten gerne und geduldig die technischen Besonderheiten. Es ist ein unschlagbarer Vorteil, diese
Firmen auf der Burg zu haben, sie unterstützen die Tagung nicht nur erheblich mit ihren Sponsorengeldern,
sondern alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich vor Ort individuell beraten zu lassen und die neue
Technik erklärt zu bekommen. Und dies alles mit ausreichend Zeit! – Wo gibt es so etwas?
Auch im Mittwochsprogramm wurden die hochinteressanten Beiträge fortgesetzt: Textoptimierung in
leichter Sprache (S. Scharff, Leipzig), AVWS-LRS mit M. Flöther, Oldenburg und die Vorstellung des
Münsteraner Elternprogramms durch K. Reichmuth, Münster, diese Vorträge sprachen alle Teilnehmer an
und sorgten für angeregte Diskussionen während der Pausen.
Die Workshops am Mittwochnachmittag und am Donnerstagmorgen boten eine reiche Auswahlmöglichkeit
und waren sehr gut besucht. Förderung der Lautbildung (Klaus Zeidler, Frankfurt), Päd. Audiologie in der
Praxis (B. Hohl, Friedberg, M. Ernst, Neuwied), AVWS-LRS (M. Flöther, Oldenburg),
Fremdsprachenunterricht für Hörgeschädigte (A. Schmuhl, Frankenthal), Frühe Meilensteine in der
Kommunikationsentwicklung (K. Reichmuth, Münster), Deutsche Gebärdensprache (V. Kolbe, Stegen),
Dyskalkulie (M. Schneider, Limburg) – die Workshops wurden teilweise bereits durch Plenumsvorträge
vorbereitet.
Michael Schneider, Limburg
Insgesamt fielen die Bewertungen durch die Teilnehmer sehr positiv aus. Wie schon eingangs erwähnt: Die
Tagung war wieder einmal eine „runde Sache“. Dass dies nicht von alleine geschieht, sondern von
verschiedenen Faktoren abhängt, ist klar. Zunächst einmal ist hier das Orga-Team zu nennen:
Katrin Lunemann leistet die komplette Organisation vor Ort – und das seit 10 Jahren! – Sie ist also ein
richtiger Profi auf diesem Gebiet.
Jürgen Harke hat die Funktion des „Head-Hunters“ und ist unermüdlich auf den Spuren von geeigneten
Referenten. Zusammen mit den anderen Mitgliedern des Orga-Teams und des Geschäftsführenden
Vorstandes erarbeitet er ein passendes und ansprechendes Programm.
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Ralf Malessa ist der „Herr über die Technik“. Dazu bringt er reichlich Technik von seiner Schule mit,
verkabelt unendlich viel und sorgt dafür, dass jeder Referent, jeder Sprecher mit gut funktionierender
Technik ausgestattet wird.
Franz Barthel, langjähriges Mitglied des Feuerstein-Orga-Team, ist sozusagen der „Senior-Berater“ der
Truppe. Er bringt seine langjährigen Erfahrungen in alle Sitzungen mit ein und bewahrt das Team somit vor
manch dusseligem Fehler.
Und Joachim Budke, bisher Mitglied im Geschäftsführen Vorstand, kümmert sich weiterhin um die
Firmenkontakte, das Sponsoring , die Ausstellungen und die technischen Beiträge. Ein ganz wesentlicher
und unverzichtbarer Aufgabenbereich.
Der Median-Verlag begleitet uns während der gesamten Zeit, vertreten durch Frau Ch. Osterwald und Frau
C. Freihaut. Der Stand des Median-Verlags präsentiert aktuelle Veröffentlichungen aus der
Hörgeschädigtenpädagogik und ermöglicht ausgiebiges „Bücherschnuppern“. Und es wird mit Sicherheit
wieder einen ausführlichen Feuerstein-Bericht in einer der nächsten Ausgaben der HörPäds geben, der
allen Nichtteilnehmern dieser Tagung das Gefühl vermittelt, etwas Wesentliches verpasst zu haben.
Und last not least muss hier der Geschäftsführende Vorstand (GV) erwähnt werden, der von Beginn bis
zum Schluss präsent ist, hilft, unterstützt und moderiert während der Veranstaltungen – und nebenbei auch
die Programmgestaltung kräftig mit erarbeitet. Der GV besteht aus Susanne Keppner (Bundesvorsitzende),
Gudrun Fischer (stellvertr. Bundesvorsitzende), Rainer Schiffer (Bundeskassenwart), Torsten Burkhardt (1.
Schriftführer), Tina Wurzer (2. Schriftführerin) – sie löste Joachim Budke in dieser Funktion ab, der sich nun
um die Sponsoren für die Feuersteintagung und den Bundeskongress bemüht (s.o).
Das Orga-Team
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Aber neben alledem darf natürlich eins nicht vergessen werden: Das leibliche Wohl! Und das wird vom
Burg-Küchenteam ganz hervorragend bedacht. Bei dieser Tagung waren sich alle einig: Es war wieder
einmal ganz köstlich – es wird Wert auf Bio-Kost gelegt und Vegetarier kommen auch voll auf ihre Kosten.
Und manch ein Fleischesser mutiert bei diesen Angeboten gerne (vermutlich vorübergehend) zum
Vegetarier.
Gut, der Komfort ist nach wie vor begrenzt, die angekündigte Modernisierung der Zimmer lässt noch auf
sich warten. Doch das ist Ende September immer noch zu verkraften. Und wem dies zu unkomfortabel ist,
der übernachtet eben außerhalb der Burg – in Ebermannstadt oder anderswo. Aber dann kann man
natürlich nicht die Abende in der Burgstube genießen, wobei diese in diesem Jahr deutlich früher als sonst
endeten. – War denn wohl das Tagungs-Programm doch zu anstrengend?
Wie dem auch sei – nächstes Jahr gibt es natürlich wieder eine Feuersteintagung, das Orga-Team denkt
schon intensiv über das Programm nach. Der Termin steht -natürlich - schon fest:
26.09.2016 (Anreise 25.09.16) bis 29.09.2016
Bitte vormerken!!! Und dann im nächsten Sommer vor den Sommerferien baldigst anmelden!
Und herzlicher Dank an alle, die 2015 dabei waren!!!
Susanne Keppner
(Bundesvorsitzende & Feuersteinfan)
Pause im Innenhof der Burg
Fotos: Carmen Freihaut, Median-Verlag
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