Hinweise zum Ablauf Ihrer schriftlichen und mündlichen Prüfung

Handelsfachwirte/in IHK
Hinweise zum Ablauf Ihrer schriftlichen und mündlichen Prüfung beim
geprüften Handelsfachwirt IHK/ geprüfter Handelsfachwirtin IHK
[ ZULASSUNGSVORAUSSETZUNG]
Zur Prüfung wird zugelassen, wer:
− eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten dreijährigen
kaufmännischen Ausbildungsberuf im Handel und danach eine mindestens einjährige
Berufspraxis oder
− eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung zum Verkäufer/zur Verkäuferin oder in einem
anderen anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis
oder
− eine mindestens fünfjährige Berufspraxis nachweist.
Die Berufspraxis muss in Verkaufstätigkeiten oder anderen kaufmännischen Tätigkeiten im
institutionellen oder funktionellen Handel erworben sein. Abweichend von den eben zuvor
genannten Voraussetzungen kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch Vorlage von
Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
(berufliche Handlungsfähigkeit) erworben zu haben, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
[ GLIEDERUNG UND DURCHFÜHRUNG DER PRÜFUNG]
Geprüft wird schriftlich und mündlich. Schriftlich werden die Inhalte der 5 unten genannten
Handlungsbereiche + 1 Wahlbereich abgeprüft, wobei die Prüfung anwendungsbezogen
erfolgt:
(der Wahlbereich an der wisoak ist Handelsmarketing und Vertrieb)
Handlungsbereiche
1 Unternehmensführung und -steuerung,
2 Handelsmarketing,
3 Führung und Personalmanagement,
4 Volkswirtschaft für die Handelspraxis,
5 Beschaffung und Logistik
Wahlfach
6 Handelsmarketing und Vertrieb
(Bei der Prüfungsanmeldung ist das Wahlfach mitzuteilen; dieses ist bei Wiederholungsprüfungen
beizubehalten.)
Die Bearbeitungsdauer für die schriftlichen Aufgabenstellungen:
Handlungsbereiche
1 Unternehmensführung und –steuerung
120 Minuten
2 Handelsmarketing
90 Minuten
3 Führung und Personalmanagement
90 Minuten
4 Volkswirtschaft für die Handelspraxis
60 Minuten
5 Beschaffung und Logistik
90 Minuten
Wahlfach
6 Handelsmarketing und Vertrieb
90 Minuten
Stand 03/2015 JG
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Hinweis: Sind Sie in 2 von insgesamt 6 schriftlichen Prüfungen mit der Note „mangelhaft“
(Note 5) durchgefallen, können Sie in den beiden Fächern eine mündliche Ergänzungsprüfung
ablegen. Die Ergänzungsprüfungen dauern in der Regel nicht länger als 20 Minuten und
erfolgen ebenfalls anwendungsbezogen. Die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung
und der mündlichen Ergänzungsprüfung werden zu einer Note zusammengefasst. Dabei wird
die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung doppelt gewichtet.
Bei einer oder mehreren „ungenügenden“ Leistungen (Note 6) besteht die Möglichkeit einer
mündlichen Ergänzungsprüfung nicht. Hier müssen Sie im nächsten Prüfungsturnus die
Prüfungen, die Sie nicht bestanden haben, schriftlich Wiederholen. Wenn Sie innerhalb der
nächsten 2 Jahre nach der zuletzt angetretenen Prüfung in die Wiederholung gehen, müssen
nur die Teilprüfungen wiederholt werden, die nicht bestanden wurden.
Die Prüfung ist insgesamt bestanden, wenn in allen schriftlich geprüften Handlungsbereichen
+ Wahlfach und in der mündlichen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen (Note 4)
erbracht wurden.
Die schriftlich geprüften Handlungsbereiche + Wahlfach und die mündliche Prüfung sind
jeweils gesondert zu bewerten. Eine Prüfung, die nicht bestanden ist, kann zweimal
wiederholt werden.
[ HINWEISE ZUR MÜNDLICHEN PRÜFUNG]
Sie werden nur zur mündlichen Prüfung zugelassen, wenn Sie alle schriftlichen Prüfungen
erfolgreich absolviert haben.
Erstellung der Präsentation
− Jeder Prüfling reicht am ersten Tag der schriftlichen Prüfung das Thema seiner
Präsentation in Form einer schriftlichen Gliederung unter Angabe seines
beabsichtigten Präsentationsmediums bei der IHK Bremen ein.
− Die Themenstellung muss sich auf mindestens zwei Themenfelder beziehen
− Den Vordruck für die Festlegung des Themas erhalten Sie mit der Einladung zur
schriftlichen Prüfung.
− Die Angabe des Themas und der Handlungsbereiche ist verbindlich.
Themenfelder:
− Unternehmensführung und –steuerung
− Handelsmarketing
− Führung und Personalmanagement
− Volkswirtschaft für die Handelspraxis
− Beschaffung und Logistik
− Handelsmarketing und Vertrieb
Stand 03/2015 JG
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Die Themenstellung darf nicht nur eine Wiederholung der Bezeichnung der Themenfelder
sein, sondern muss eigenständig formuliert werden.
Beispiel:
„Umstrukturierungsmaßnahmen in der Abteilung Einkauf.“ Dieses Thema bezieht sich auf die
Themenfelder „Führung und Personalmanagement“ und „Beschaffung und Logistik“.
„Kennzahlenüberwachte Steuerung der Werbeträger.“ Dieses Thema bezieht sich auf die
Themenfelder „Unternehmensführung und Steuerung“ und „Handelsmarketing und
Vertrieb“.
„Betriebswirtschaftliche Auswertung von Qualifizierungsmaßnahmen.“ Dieses Thema bezieht
sich auf die Themenfelder „Unternehmensführung und Steuerung“ und „Führung und
Personalmanagement“.
Fassen Sie Ihr Thema nicht zu weit! Sie haben nur 10 min für die Präsentation Zeit und
müssen in diesem Rahmen Ihr Thema erschöpfend „rund“ bekommen.
Beginnen Sie mit einer Agenda, damit die Zuhörer wissen, was auf sie zukommt. Steigen Sie
dann in Ihr Thema mit der Aufgabenstellung/Ausgangssituation ein und entwickeln Sie Schritt
für Schritt, was getan wurde. Ideal ist es, wenn Sie eine reale Situation aus Ihrer Firma
darstellen können. Sie können aber auch ein fiktives Beispiel wählen.
Im Fazit muss dann eine Entscheidung oder Entscheidungsempfehlung kommen: „Aufgrund
der Auswertung empfehle ich der Geschäftsleitung die Einführung von Supply Chain
Management, weil hierdurch…“
Im Prüfungsraum werden folgende Präsentationsmittel bereitgestellt: Flipchart,
Moderationskoffer, Pinnwand, Overheadprojektor.
Bitte beachten Sie, dass ein Laptop + Beamer selbst mitgebracht werden muss.
Durchführung des Fachgespräches mit Präsentation
Die Prüfung findet in Form einer Einzelprüfung statt (insgesamt 30 min)
1
Begrüßung durch den Prüfungsausschuss
2
Präsentation des Themas (mit Medieneinsatz) (ca. 10 min)
3
Situationsbezogenes Fachgespräch + Gesamteindruck (ca. 20 min)
4
Gesamtbewertung durch den Prüfungsausschuss mit anschließender
Ergebnismitteilung
Ihre Präsentation ist der Ausgangspunkt des situationsbezogenen Fachgesprächs.
Die mündliche Prüfung ist bestanden, wenn in der Gesamtbewertung mindestens
ausreichende Prüfungsleistungen (Note 4) erzielt wurden.
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Bewertungskriterien für die mündliche Prüfung
Fachkompetenz:
Nutzen beruflicher Erfahrungen, Umsetzung des fachlichen Wissens, thematische
Durchdringung
Methodenkompetenzen:
systematischer Aufbau von Problemlösungsstrategien, Präsentationstechnik
Gesamteindruck:
u.a. Flexibilität, angemessene Reaktion im Prüfungsgespräch, Kommunikationsfähigkeit
Allgemeine Hinweise
Die Präsentationszeit soll 10 Minuten nicht überschreiten! Die Präsentation geht mit einem
Drittel in die Bewertung der mündlichen Prüfung ein. In der Präsentation soll von Ihnen eine
komplexe Problemstellung der betrieblichen Praxis erfasst, dargestellt, beurteilt und gelöst
werden. Ausgehend von der Präsentation soll im Fachgespräch die Fähigkeit nachgewiesen
werden, dass Berufswissen in handelsbetriebstypischen Situationen angewendet und
sachgerechte Lösungen vorgeschlagen werden können. Insbesondere soll nachgewiesen
werden, dass angemessen mit Gesprächspartnern kommuniziert werden kann und dabei
argumentations- und präsentationstechnische Instrumente sachgerecht eingesetzt werden
können.
Technik, die Sie nicht verwenden, kann Sie auch nicht im Stich lassen! Verwenden Sie nur
dann eine Power-Point-Präsentation, wenn:
− Sie 100% Sicherheit im Umgang mit Laptop und Beamer haben
− Sie Ihren eigenen Laptop und Beamer mitbringen können
− Ihr Thema dieses Medium zwingend erfordert
Versuchen Sie, soweit dies Sinn macht, mehrere Visualisierungstechniken einzusetzen. So
können Sie z. B. wesentliche Inhalte (Ausgangssituation oder Auftrag der Geschäftsleitung)
auf ein Flip-Chart schreiben, das dann sichtbar im Raum hängen bleibt, während Sie die
weiteren Inhalte als Folien über Overhead-Projektor präsentieren. So können Sie am Ende
Ihrer Präsentation (Fazit) noch mal zur Ausgangslage/Auftrag zurück kommen.
Bereiten Sie alles, was vorbereitet werden kann (z.B. die Flipcharts, die Sie aufhängen wollen)
vor. Machen Sie Ihre Vorbereitungen nicht auf den letzten Drücker, bereiten Sie alles vier
Wochen vorher komplett vor und holen Sie dann bis zur Prüfung Ihr Material einmal
wöchentlich heraus und gehen Sie Ihre Präsentation durch. Sie werden staunen, wie viele
neue, gute Ideen jetzt noch einfließen!
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