Landratswahl Herausforderung "Arbeit 4.0" Die drei Bewerber um den Chefsessel im Kreishaus diskutieren in Detmold DetmoldiKreis Lippe (mah). Im überfüllten Saal der Detmolder Stadthalle ist gestern die heiße Phase des Landrats-Wahlkampfes eingeläutet worden. Amtsinhaber Friedel Heuwinkel (CDU) und die Herausforderer Dr. Axel Lehmarm (SPD) und Werner Loke (Grüne) diskutierten. Der DGB und Gewerkschaften hatten eingeladen. Die Themen Arbeit, Ausbildung und öffentliche Daseinsfürsorge standen im Mittelpunkt. Die Herausforderungen etwa angesichts der "Industrie 4.0" seien groß, waren sich alle einig - drum müsse mehr in Bildung investiert werden, damit keiner "auf der Strecke bleibt", sagte Lehmann. Loke mahnte: der Begriff .Arbeit 4.0" träfe die Situation besser - es gehe darum, die Menschen und die Familien mitzunehmen. "Die Industrie managt das schon selbst. Als Kreis müssen wir auf den Wandel reagieren." Heuwinkel verwies auf das Entwicklungskonzept 2025, das Antworten auf diese Frage ebenso wie auf andere (Demographischer Wandel, Mobilität) suche und finden werde, um Lippe attraktiv zu halten. Währendder Landrat stolz auf 108.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte war ("so viele wie nie"), mahnte Leh- Wollen Landrat werden: Friedel Heuwinkel und Dr. Axel Lehmann (links) sowie Werner Loke (rechts). Stefan Brams, Kulturredakteur der .Neuen Westfälischen", moderiert. FOTO: PREUSS mann schlechte Vermittlungszahlen des Jobcenters an - darauf habe ein Landrat durch gute Organisation des Jobcenters großen Einfluss. Doch dass Firmen Arbeitsplätze ins Ausland verlegten - das könne ein Landrat nicht verhindern, antwortete Loke ins Publikum. Großes Thema war die Beschäftigungssituation in den kreiseigenen Krankenhäusern. Diverse Zuhörer berichteten von überstunden "in sechsstelliger Höhe" und davon, dass neue Leute ausschließlich befristet eingestellt würden. Dies könne kein Dauerzustand sein, mahnte Lehmann. Es müsse wieder mehr ins Bewusstsein rücken, dass ein Kreis kein Wirtschaftsbetrieb, sondern ein Dienstleister sei. Er riet, die geplante 60Millionen-Investition genau zu überprüfen. Loke erinnerte daran, dass die SPD bei Investitionen ins Klinikum stets zugestimmt habe. Heuwinkel verwies auf die Unterfinanzierung durchs Land und stellte fest: "Unsere Mitarbeiter finden dennoch faire Bedingungen vor." Er sei unbedingt dafür, Kliniken und die Seniorenheime in Händen des Kreises zu belassen, versicherte er.
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