Hass im Netz gegen Flüchtlinge auf Rekord-Hoch

23.3.2016
Rassismus­Report 2015: Hass im Netz gegen Flüchtlinge auf Rekord­Hoch | www.heute.at
15:40, 21.03.2016
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RASSISMUS
Rassismus-Report 2015
Hass im Netz gegen Flüchtlinge auf
Rekord-Hoch
Eine Flüchtlingsfamilie bei der Ankunft am Grenzübergang Spielfeld. Der Hass gegen Flüchtlinge hat einen traurigen Rekord erreicht (Foto: EPA)
Traurige Zahlen liefert der am Montag veröffentlichte Rassismus-Report 2015 der Anti-Diskriminierungsstelle Zara. Der
Rassismus in Österreich liegt auf einem Rekord-Hoch. Besonders im Netz stiegen die rassistischen Vorfälle rasant an. Aber
auch in der Öffentlichkeit - Fußballstadien, der U-Bahn oder beim Spaziergang - ist Rassismus alles andere als eine
Randerscheinung.
"Angefacht von der Debatte um den Verbleib und Umgang mit Geflüchteten hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der von ZARA
erfassten rassistischen Vorfälle auf 927 erhöht", heißt es. Das ist ein Anstieg um 133 Fälle gegenüber 2014. Die größte
Steigerung erlebten dabei "rassistische Postings, Hetzbotschaften und Feindbildkonstruktionen, die über das Internet verbreitet
wurden".
Gewaltfantasien und Nazi-Jargon
In diesem Segment sticht die Häufung der rassistischen Online-Inhalte im Kontext zum Thema Flucht hervor. Zwei Drittel aller
registrierten Internet Fälle stehen im Zusammenhang mit dem Thema Flucht und richten sich gegen Geflüchtete, Einrichtungen
sowie deren Helfer. Inhaltlich reichten diese Postings von Gewaltfantasien mit Anleihen im Nationalsozialismus ("Dann zündet den
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Dreck und das Gesindel an! Damit ist Ruhe und Ordnung, entsorgt ist auch gleich wenn man viel Buchenholz dazu gibt") bis hin
zu Falschmeldungen über angeblich von Flüchtlingen begangene Straftaten.
Erfundene Hetzmeldungen im Netz
Ins Auge stachen auch Postings mit Falschaussagen über Sozialleistungen, die Neid gegenüber Flüchtlingen schüren oder ein
bedrohliches Bild der "Fremden" zeichnen sollten - diese wurden massenhaft ohne Hinterfragung weiterverbreitet. Beides hat
nachhaltig zur weiteren Verunsicherung, Angst und Ablehnung gegenüber Geflüchteten beigetragen, so Zara.
Rassismus bei Ärzten und Lokalbetreibern
Zara kritisiert hier auch, dass manche Botschaften nicht nur von Medien und Politikern aufgegriffen wurden, sondern auch
Lokalbesitzer und weitere Anbieter von Dienstleistungen veranlassten, Flüchtlinge pauschal von ihren Einrichtungen und
Leistungen auszuschließen. So hat beispielsweise ein Arzt per Aushang Flüchtlingen die Behandlung verweigert; einige Bars und
Schwimmbäder haben allgemeine Besuchsverbote oder Sonderauflagen für Flüchtlinge verhängt.
Letztes Update 21.03.2016 16:28
Themen: Hass
Rassismus
Traurig
Zara
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