BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 01 Das BARMER GEK Magazin für Unternehmen praxis news e alles wichtige für 2016 vorstellungsgespräch welche fragen sind tabu? BGM: trainieren mit box-promi ina menzer 4 | 2015 02 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, dass das neue Präventionsgesetz, das Anfang des Jahres 2016 in Kraft tritt, einen starken Ausbau der betrieb lichen Gesundheitsförderung vorsieht, ist mittlerweile bekannt. Und auch das Ziel ist klar umrissen: Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz sollen im Sinne der Beschäftigten noch konsequenter minimiert werden. Hier vertrauen viele Führungskräfte seit Jahren auf die Präsenz und die Beratungskompetenz der BARMER GEK in allen Fragen rund um das Thema Firmengesundheit. In dieser Ausgabe der NAHDRAN stellen wir Ihnen interessante Angebote aus diesem Bereich vor. Sprechen Sie uns an, wenn Sie hier im neuen Jahr aktiv werden wollen. Apropos neues Jahr: Wie Sie vielleicht schön gehört haben, laufen die Vorbereitungen zur Fusion der BARMER GEK und der Deutschen BKK auf Hochtouren. In wenigen Wochen soll der Fusionsvertrag unterzeichnet werden, damit die neue Kasse zum 1. Januar 2017 an den Start gehen kann. Beide Unternehmen verfügen über ein breit gefächertes Angebot zur Firmengesundheit. Dieses Know-how legen wir zusammen und werden Ihnen ein deutlich umfangreicheres betriebliches Gesundheitsmanagement anbieten. Mit den besten Grüßen für ein erfolgreiches und gesundes 2016. π Inhalt 04 Meldungen 06 BGM mit der BARMER GEK 12 Meldungen 14 Praxis-News 2016 20 Vorstellungsgespräch und Arbeitsrecht 22 Die Flexi-Rente kommt 23 Tabelle Auf einen Blick Ring frei für die Gesundheit Auf einen Blick Alles Wichtige auf einen Blick Der Arbeitgeber-Neugier sind Grenzen gesetzt Längeres Arbeiten wird belohnt Werte und Rechengrößen 2016 Dr. Christoph Straub Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK leserservice Expertenrat am BARMER GEK Servicetelefon: Fragen zu Themen in der NAHDRAN, π 0800 333 10 10* Anschriftenänderungen mitteilen oder Kontakt zu Ihrem BARMER GEK Firmenberater: π www.barmer-gek.de/506281 (E-Mail-Service) π www.barmer-gek.de/506280 (Rückrufservice) NAHDRAN abbestellen: π [email protected] NAHDRAN digital (aktuelle Ausgabe BARMER GEK Firmenportal: als E-Paper / PDF-Download / Archiv): π firmenangebote.barmer-gek.de π www.barmer-gek.de/500001 *aus den deutschen Fest- und Mobilfunknetzen kostenfrei BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 03 π auf einen Blick Was hilft den Unternehmen in Deutschland, was macht ihnen Sorgen ? Bewertung von Standortfaktoren in Deutschland durch den industriellen Mittelstand Mittelwerte (Skala von 1 = sehr schlecht bis 5 = sehr gut) 3,74 Transportinfrastruktur 4,02 3,49 Telekommunikationsinfrastruktur 3,39 im Vergleich zum Vorjahr Innovationsklima Image „Made in Germany” 3,32 Rechtliche Rahmenbedingungen 2,80 Energie-/Rohstoffkosten 2,82 2,83 Angebot an qualifizierten Fachkräften Personal-/Arbeitskosten Quelle: BDI/PwC-Mittelstandspanel 2015 GröSSere Gestaltungskraft BARMER GEK und Deutsche BKK fusionieren. Der Beschluss fiel am 10. November in Berlin in getrennten Sitzungen der Selbstverwaltungsorgane von BARMER GEK und Deutsche BKK: Beide Krankenkassen wollen fusionieren. Spätestens im Frühjahr 2016 soll dazu der Vereinigungsvertrag unterzeichnet werden, bevor die neue Krankenkasse, die künftig den Namen BARMER tragen wird, zum 1. Januar 2017 ihre Arbeit aufnehmen wird. Nach derzeitigem Stand bringt die BARMER GEK rund 8,5 Millionen Versicherte und die Deutsche BKK, zu deren Partnerunternehmen unter anderem die Deutsche Post DHL, Postbank, Deutsche Telekom, Volkswagen, Henkel, Bayer, MAN und Rheinmetall gehören, rund 1,1 Millionen Versicherte in die „Ehe” mit ein. Damit wird die neue BARMER einen Marktanteil von mehr als 13 Prozent haben. Im neuen Unternehmen vereinigen sich Leistungsund Vertragsstärke der BARMER GEK und die Kernkompetenz der Deutschen BKK im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. So kann die neue BARMER die Unternehmen noch zielgerichteter dabei unterstützen, die fimenspezifisch richtigen Antworten auf den demografischen Wandel zu geben, eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Denn die Gesundheitsförderung im Betrieb ist zugleich ein wirkungsvolles Instrument gegen den Fachkräftemangel. 04 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK π auf einen Blick „Ich kann kochen!” Neue Ernährungskampagne. Die BARMER GEK und die Sarah Wiener Stiftung haben die größte bundesweite Ernährungskampagne für Kinder gestartet. Unter dem Motto „Ich kann kochen !” sollen in den kommenden fünf Jahren rund 1,4 Millionen Kinder in Kitas und Grundschulen erreicht werden. Sie lernen, wie man Lebensmittel für eine gesunde Ernährung auswählt und frische, abwechslungsreiche, leckere Mahlzeiten zubereitet. Auf spaßig-lockere Art und Weise angeleitet und motiviert werden sie dabei von Erziehern und Pädagogen, die für diesen Zweck eigens zu Genussbotschaftern „ausgebildet” werden. Kann es sein, dass sich die Arbeitgeber schon heute auf eine neue Generation besonders ernährungsbewusster Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen dürfen? πwww.sw-stiftung.de/ichkannkochen Zum Kampagnenstart: Sarah Wiener und Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK, kochten mit Kindern. Spenden vom Arbeitslohn sind beitragspflichtig Flüchtlingshilfe. Die Bereitschaft, Flüchtlingen mit Sach- oder Geldspenden zu helfen, ist hierzulande hoch. Und die Finanzbehörden belohnen diese Großherzigkeit mit vereinfachten Regelungen, die es auch Unternehmen leichter machen, ihre Zuwendungen noch bis Jahresende 2016 von der Steuer abzusetzen. Ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums (BMF) vom 22. September 2015 (Geschäftszeichen IV C 4 – S 2223/07/0015 :015) informiert ausführlich. Auch beispielsweise über das, was steuerrechtlich gilt, wenn Arbeitnehmer auf Teile ihres Arbeitslohns oder Wertguthabens verzichten, damit ihr Arbeitgeber diese auf das Spendenkonto einer anerkannten Flüchtlingshilfe-Einrichtung überweisen kann. Denn diese Entgeltbestandteile bleiben unter bestimmten Auflagen steuerfrei. Sozialversicherungsrechtlich gilt allerdings etwas anderes, denn diese Spenden zählen zum Arbeitsentgelt und unterliegen somit der Beitragspflicht. Warum? Diese Spenden sind über die Sozialversicherungsentgeltverordnung (SvEV) nicht abgedeckt. Lediglich bei Naturkatastrophen im Inland, wie beispielsweise der Flutkatastrophe im Jahr 2013, macht der Gesetzgeber bei Spenden für hierbei Geschädigte eine Ausnahme. Und bei dieser Ausnahme soll es auch bleiben. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung kommt deshalb zu der Einschätzung, dass es sich bei dem Verzicht des Arbeitnehmers auf Teile seines Arbeitslohns „regelmäßig um eine bloße Abrede über die Verwendung des laufenden Arbeitsentgelts” handelt. Und die sei im Unterschied zu einer wirksamen Entgeltumwandlung, durch welche die Leistungspflicht des Arbeitgebers für die Zukunft arbeitsvertraglich geändert wird, beitragsrechtlich unbeachtlich. Infolgedessen führe die steuerfrei belassene Arbeitslohnspende zugunsten der Flüchtlingshilfe nicht zu einer Minderung des beitragspflichtigen Arbeitsentgelts beziehungsweise zur Beitragsfreiheit. π www.bundesfinanzministerium.de (Suchbegriff: „Steuerliche Maßnahmen zur Förderung der Hilfe für Flüchtlinge”) Spendenmöglichkeiten • „Aktion Deutschland Hilft” (www.aktion-deutschland-hilft.de) • „Bündnis Entwicklung Hilft” (www.entwicklung-hilft.de) Gemeinsames Konto bei der Commerzbank: Empfänger: ADH & BEH, IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600 BIC: COBADEFFXXX, Stichwort: Hilfe für Flüchtlinge Spendentipps und eine Liste seriöser Organisationen, zusammengestellt vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen: π www.dzi.de > Spenderberatung > Spenden-Tipps > Spenden-Info „Hilfe für Flüchtlinge” BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 05 Welcher KV-Beitragssatz, wann Krankengeldanspruch? Freistellung unter Fortzahlung der Bezüge. Arbeitnehmer, die sich mit ihrem Arbeitgeber auf eine Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses verständigt haben und danach unter Fortzahlung ihrer Bezüge von ihm freigestellt wurden, haben auch bei einer über das Ende ihrer Freistellung hinausgehenden Arbeitsunfähigkeit Anspruch auf Krankengeld. Allerdings nur dann, wenn mit dem Ende des Arbeitsverhältnisses kein unmittelbares Ausscheiden aus dem Erwerbsleben vereinbart wurde. So hat das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg entschieden (Urteil L 9 KR 389/12 vom 29. September 2014). Doch welchen Krankenversicherungsbeitragssatz müssen die Arbeitgeber ihren Berechnungen bei einer solchen Freistellung von der Arbeitsleistung bei gleichzeitiger Fortzahlung der Bezüge zugrunde legen? Und wann haben Arbeitnehmer bei einer über das Ende ihrer Freistellungsphase hinausgehenden Arbeitsunfähigkeit eigentlich Anspruch auf Krankengeld ? Die Fachkonferenz Beiträge beim Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung ist zu folgenden Ergebnissen gekommen: In dem oben geschilderten Fall, bei dem unter dem genannten Vorbehalt Anspruch auf Krankengeld besteht, gilt der allgemeine Beitragssatz zur Krankenversicherung. Übrigens auch dann, wenn während der Arbeitsunfähigkeitszeiten das Entgelt über die Dauer von sechs Wochen hinaus weitergezahlt wird. Wenn hingegen davon auszugehen ist, dass der Arbeitnehmer analog zum vereinbarten Beschäftigungsende aus dem Erwerbsleben ausscheidet, ist auch der Bezug von Krankengeld faktisch ausgeschlossen. In diesem Fall gilt dann der ermäßigte Beitragssatz. Der allgemeine Beitragssatz muss immer dann zugrunde gelegt werden, wenn während einer Arbeitsunfähigkeit in der Freistellungsphase über das Ende des gesetzlichen Entgeltfortzahlungszeitraums hinaus keine Vergütung mehr geschuldet wird. Arbeitgeberzuwendungen sind beitragspflichtig Betriebliche Krankenversicherung. Zu den bei Arbeitnehmern besonders beliebten Unternehmens-Benefits gehört die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Das erklärt vielleicht, warum mittlerweile so mancher Arbeitgeber eine solche für seine Beschäftigten abgeschlossen hat. Der Vorteil: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Zusatzleistungen wie zum Beispiel Krankenhaustagegeld, Chefarztbehandlung oder Zahnzusatzschutz in Anspruch nehmen, ohne auf den wertvollen gesetzlichen Krankenversicherungsschutz verzichten zu müssen. Lange Zeit war strittig, ob es sich bei den über die bKV fließenden Zuwendungen um Sachlohn handelt, denn der ist bis zu einer Freigrenze von 44 Euro steuerfrei und bleibt damit auch beitragsfrei in der Sozialversicherung. Allerdings hat das Bundesfinanzministerium inzwischen entschieden, dass Zuwendungen zu einer betrieblichen Krankenversicherung steuerrechtlich dem Barlohn zugerechnet werden müssten und damit zum beitragspflichtigen Arbeitsentgelt zu zählen seien. bkv – vorteilhaft für arbeitgeber, attraktiv für arbeitnehmer Vorteile für Arbeitgeber • • • • • • Das sagen die Mitarbeiter Mitarbeitergewinnung, -bindung, -motivation Stärkung der sozialen Kompetenz Imageaufwertung des Unternehmens 58 % Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Absetzbarkeit als Betriebsausgabe der Mitarbeiter (GKV-Versicherte Senkung der Lohnnebenkosten zwischen 20 und 55 Jahre) wünschen Quellen:www.1averbraucherportal.de, Towers-Watson 2014 sich eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Krankenversicherung V K b Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung, die Deutsche Rentenversicherung Bund und die Bundesagentur für Arbeit haben sich im November letzten Jahres dieser Auffassung angeschlossen. Begründung: Diese vom Arbeitgeber gewährten sogenannten Zukunftssicherungsleistungen könnten nicht einer konkreten Arbeitsleistung in einem einzelnen Entgeltabrechnungszeitraum zugeordnet werden und seien deshalb als einmalig gezahltes und damit beitragspflichtiges Arbeitsentgelt anzusehen. Dies gilt für alle entsprechenden Zuwendungen für Zeiträume ab 1. Januar 2014. πwww.barmer-gek.de/500903 (Beitragsrechtliche Behandlung von Zuwendungen des Arbeitgebers zu einer betrieblichen Krankenversicherung) 06 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK BGM mit der BARMER GEK Ring frei für die Gesundheit Was haben ein Silvesterfeuerwerk und gute Vorsätze zum neuen Jahr gemeinsam? Beide verpuffen meist schnell wieder. Deshalb besser konkret werden und die breite BARMER GEK Palette an Firmenfitness-Angeboten nutzen! Ob Brandneues wie das Event „Spitzensportler bewegen Mitarbeiter”, Dauerbrenner wie der bundesweite Moveguide-Wettbewerb oder Ungewöhnliches wie die Aktion „BrainFit”: Bringen Sie Ihr Gesundheitsmanagement auf Betriebstemperatur und starten Sie durch! Aktion „Spitzensportler bewegen Mitarbeiter” Sirko Manthey ist Release-Manager bei der InnoGames GmbH, einem 2007 gegründeten Hamburger Start-up-Unternehmen, das Online-Spiele entwickelt und zugleich Betreiber von browserbasierten und mobilen Online-Spielen ist. Als einer von rund 400 Mitarbeitern überwacht er die Prozesse beim Updaten der Spiele-Software. Zudem ist er Beauftragter für den Betriebssport und Fitness-Trainer. In einem komplett ausgestatteten Fitnessbereich des Unternehmens dürfen sich die Mitarbeiter mit ihm zum Training verabreden. „Ansonsten streuen wir im Unternehmen gerne hin und wieder mal Fitness- und Gesundheitsangebote ein, wie zum Beispiel einen Yoga-Kurs oder ein spezielles Frühsport-Event. Wir sind für alles offen. Hauptsache, es ist keine große Planung oder Vorbereitungszeit erforderlich.“ Auf Tuchfühlung mit ina menzer Da kam dem Unternehmen die brandneue Aktion der BARMER GEK „Spitzensportler bewegen Mitarbeiter” gerade recht. Die ersten 20 Kollegen, die sich in eine am schwarzen Brett ausgehängte Liste eingetragen hatten, durften an dem außergewöhnlichen Event teilnehmen und die Ex-Profiboxerin und 17-fache Weltmeisterin im Federgewicht, Ina Menzer, aus allernächster Nähe erleben. Mit ihrer offenen und sympathischen Art nahm sie die Zuhörer schnell für sich ein und gewährte in einem halbstündigen Motivationsvortrag, dem sich ein Boxtraining anschloss, interessante Einblicke in die Höhen und Tiefen ihrer erfolgreichen Sportlerkarriere. Sie schilderte, wie sie es mit eisernem Willen bis ganz nach oben geschafft hat. Und erzählt, dass sie sich schon mit 16, ganz zu Beginn ihrer „Laufbahn”, ausmalte, wie der Ringrichter ihren Arm in die Höhe reckt. Nicht ohne hinzuzufügen, dass dieses Bild für sie der innere Ansporn war, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, die allwöchentliche TrainingsSchinderei immer wieder auf sich zu nehmen, strengstens auf die Ernährung zu achten und 36 Wochen im Jahr in der Weltgeschichte unterwegs zu sein. Das Leben eines Boxprofis ist fürwahr kein Zuckerschlecken ! Ina Menzer, die heute eine Sportvermarktungsagentur betreibt und beruflich zwischen Hamburg und Berlin pendelt, Ina Menzer mit WM-Gürteln und beim „Spitzensportler bewegen Mitarbeiter”-Event (rechts: Sirko Manthey, Fitnessbeauftragter). BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 07 Ina Menzer bandagiert den Event-Teilnehmern von InnoGames vor dem Training die Hände und führt sie danach in die Geheimnisse des Boxsports ein. berichtet von ihrer einzigen Niederlage – ausgerechnet bei dem Kampf, nach welchem sie ihre Karriere eigentlich beenden wollte. Deshalb reift in ihr der Entschluss, doch noch weiterzumachen. Eine Entscheidung, die in der Rückeroberung aller drei WM-Gürtel von allen drei Boxverbänden gipfelte. Assoziationen zum Berufsleben stellen sich unwillkürlich ein, denn auch hier können die beschriebenen Boxer-Tugenden durchaus hilfreich sein, um Erfolg zu haben. effektives Ganzkörpertraining boxen Leidenschaftlich wirbt Ina Menzer für ihren Sport und räumt zugleich mit Vorurteilen auf: „Was viele nicht wissen, Boxen gehört nach Schwimmen zu den effektivsten Ganzkörper-Trainings, weil sich damit sowohl Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit als auch die kog nitiven Fähigkeiten des Gehirns trainieren lassen.” Dann wird es konkret: Raus aus dem Bürosessel, rein in den Ring! Vorher werden den zumeist blutigen Anfängern noch die Hände bandagiert und die Boxhandschuhe übergestreift. Nach dem Warm-up steht eine einstündige Trainingseinheit auf dem Programm. Und Achtung ! Es wird nicht gekleckert, es wird geklotzt. „Die Teilnehmer kommen richtig ins Schwitzen, powern sich total aus”, erzählt Ina Menzer. „Geboxt wird allerdings nur mit gebremstem Schaum und lediglich gegen den Handschuh der Kollegin oder des Kollegen. Schließlich soll keiner mit einem Veilchen an seinen „Für uns war dieses Event Arbeitsplatz zurückkehren”, gibt die Promi-Boxerin läein absolutes Highlight, chelnd Entwarnung. Gut das bei allen supergut auch, dass sie nicht selbst angekommen ist.” in den Ring steigt. Ein wenig Technik, ein paar einfache Schläge üben, sich ausprobieren, die Schlagzahl allmählich erhöhen, Spaß haben und trotzdem seine körperliche Grenzen aussirko Manthey, Betriebssport-Beauftragloten, Cool down, Dehnter bei der InnoGames GmbH übungen. Fertig ! „Für uns war dieses Event ein absolutes Highlight, das bei allen supergut angekommen ist”, gibt Sirko Manthey begeistert Feedback. Dürfen wir auch Sie begeistern? Haben auch Sie Interesse am „Spitzensportler bewegen Mit arbeiter”-Angebot? Mehr zu diesem für Firmen kostenlosen Event, für das Sie sich in Kürze bewerben können – auch wenn Sie nicht zu den Kunden der BARMER GEK gehören – finden Sie demnächst auf unserer Homepage unter: πfirmenangebote.barmer-gek.de Moveguide, BrainFit Auch die Teilnehmerinnen hatten sichtlich Spaß beim Boxtraining. Rechts: Kai Windscheid, BARMER GEK Berater Gesundheitsmanagement, mit der Weltmeisterin. 08 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Moveguide-Wettbewerb 2016 Azubis entwickeln über ein ganzes Ausbildungsjahr hinweg Gesundheits- und Fitnessideen und machen ihren Kolleginnen und Kollegen Lust auf ein gesundes und aktives Leben. Die kreativen Geistesblitze werden sogleich in die Tat umgesetzt und sorgfältig dokumentiert. Etwa in Form einer Power-PointPräsentation, eines Filmclips oder Fotoalbums. Eine ExpertenJury begutachtet die eingesandten Beiträge und prämiert die besten drei. So funktioniert, kurz zusammengefasst, die Idee Moveguide: ein bundesweiter, von der BARMER GEK 2010 aus der Taufe gehobener Gesundheits-Wettbewerb. Und obwohl der Startschuss für eine neue Staffel dieses Wettbewerbs bereits gefallen ist, können sich interessierte Unternehmen gerne noch anmelden. Von Eing lernen heiSSt siegen lernen schnürte für seine Kolleginnen und Kollegen ein Gesundheitspaket, das vor Kreativität und Ideenreichtum nur so strotzt. Es enthielt beispielsweise so wohlmeinende Empfehlungen wie die, den Tag doch mal mit einem frisch kredenzten Good-MorningSmoothie zu beginnen oder am Arbeitsplatz ruhig einmal ein paar Dehn- und Streckübungen einzustreuen. Gehfaule Kollegen, die stets mit Gabelstapler oder Hubwagen durch die Werkshalle düsen, obwohl es gar nichts zu stapeln und zu heben gibt, überzeugten die Eing-Moveguides von den Vorzügen eines kleinen Fußmarsches durch die Lagerhalle. Oder sie sensibilisierten reifere Mitarbeiter-Jahrgänge für ihren mit den Lebensjahren stetig sinkenden Kaloriengrundumsatz. Spontan Anklang fand die Idee, mit leckeren Rezepten mehr Appetit auf frische und gesunde Kost zu machen. ErinnerungsService per intranet Ein erstklassiges Beispiel dafür, was im Rahmen der MoveguideAktivitäten so alles passieren kann, hat das Moveguide-Team Auch an Nachhaltigkeit haben die Moveguides gedacht, damit der Eing Textilveredlung und Handelsgesellschaft die gesunde Wirkung ihrer Aktionen nicht gleich mbH & Co.KG, als Sieger des jüngsten Moveguidewieder verpufft. In einer bunten Broschüre mit Wettbewerbs abgeliefert. Das Azubi-Team des dem Titel „Fit durch den Berufsalltag” werden mittelständischen Unternehmens mit Sitz in Gealle Gesundheitstipps noch einmal übersichtlich scher, einer 17.000-Einwohnerstadt im westlichen zusammengefasst. Parallel dazu werden den MitMünsterland, das aktuell 135 Mitarbeiter beschäfarbeiterinnen und Mitarbeitern per Intranet die tigt und Textilien und andere Materialien veredelt, wichtigsten Bewegungs- und Ernährungstipps Moveguides als Anstreicher. Die Eing-Moveguides bei der Arbeit: Obst und Gemüse schneiden und an die Kollegen und Kolleginnen verteilen. Lecker und gesund muss kein Widerspruch sein. BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 09 Viele nützliche Gesundheitstipps enthält die ansprechend gestaltete Broschüre der Eing-Moveguides mit dem Titel „Fit durch den Berufsalltag”. „Das Projekt Moveguide wird ganz sicher keine Eintagsfliege bleiben.” regelmäßig in Erinnerung gerufen. Nicht minder nachhaltig dürfte die konzertierte Moveguide-Aktion sein, einen schlichten Pausenraum mit Hilfe frischer Wandfarbe, ein wenig Deko, Kerzen, Blumen und einem gemütlichen monika rensing, Sofa in eine wahre „EntGeschäftsführerin spannungsoase“ zu verder Firma Eing in Gescher wandeln. Ebenfalls zur festen Größe im Unternehmen geworden ist ein Obst- und Gemüsetag. Die Kolleginnen und Kollegen genießen es im wahrsten Sinne des Wortes, wenn ihnen zweimal pro Woche Knackig-Saftiges mundgerecht serviert wird. von der Ideenfindung über die Planung bis hin zur Umsetzung. Kompliment !” Komplimente regnet es auch aus der Chefetage. Für Geschäftsführerin Monika Rensing, bei Eing zuständig für Personal und Finanzen, haben die Moveguides betriebsintern richtig was ins Rollen gebracht. „Das Wir-Gefühl im Unternehmen ist um gefühlte 300 Prozent gewachsen, deshalb wird dieses Projekt ganz sicher keine Eintagsfliege bleiben.” Neugierig geworden? Alle Infos zu Moveguide unter: πwww.barmer-gek.de/146261 BrainFit Gefühlte 300 Prozent mehr Wir-Gefühl Alexandra Bollmann, BARMER GEK Beraterin Gesundheitsmanagement, und Verena Terodde, BARMER GEK Vertriebsbeauftragte aus der Regionalgeschäftsstelle Borken, können über so viel Umtriebigkeit nur staunen. Gerne hätten sie die Moveguides gecoacht und ihnen Tipps gegeben. „Doch wir mussten gar nicht in Aktion treten. Die Azubis haben alles alleine durchgezogen, Das Moveguide-Gewinnerteam von Eing (v. l. ): Carolin Walbrodt, Bastian Heim, Alin Savas, Lena Börsting, Sylvia Frieböse, Denis Bone, Alena Tubes, Maik Roth Katzenbuckel, Nackendehnung oder Gleichgewichtsübung (v. l.) sind nur einige von den Moveguides empfohlene Ausgleichs- und Entspannungsübungen. 10 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Persönliche Schutzausrüstung für die Industrie, Helme, Sportbrillen und Protektoren für Skifahrer – das sind nur einige von vielen Produkten der uvex group. Aktion „BrainFit für den Job” Die schlechte Nachricht zuerst: Millionen Gehirnzellen gehen dem Menschen Tag für Tag verloren. Die gute Nachricht: Mit einem gesunden und aktiven Lebensstil lässt sich dieses Massensterben deutlich eindämmen. Doch es geht noch besser, sagen Forscher, denn das Gehirn lässt sich trainieren wie ein Bizeps im Fitnessstudio. Anders ausgedrückt: Die menschliche Festplatte wächst mit ihren Aufgaben. Und bestimmte Bewegungsübungen, die beide Körperhälften aktiv mit einbeziehen, stimulieren beide Gehirnhälften. Wenn neue Nervenzellen sprieSSen Das dazu passende Trainingsprogramm, das den Sauerstoffgehalt im Gehirn erhöht und neue Nervenzellen sprießen lässt, heißt „BrainFit für den Job” und wurde von der BARMER GEK gemeinsam mit dem Deutschen Turner-Bund (DTB) entwickelt. „Das ist ein aus insgesamt sechs Bewegungs- und Koordinationsübungen bestehender Aufgaben-Mix, mit dem sich die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns um ein Vielfaches steigern lässt. Das tägliche Trainingspen- „Ein Aufgaben-Mix, mit sum sollte zwei bis drei Übungen dem sich die Leistungsumfassen, die jeweils zwei- bis fähigkeit unseres dreimal für 20 bis 30 Sekunden Gehirns steigern lässt.” wiederholt werden”, weiß Wolfgang Weinberger, BARMER GEK Firmenberater, der seinen Firmenpartnern dieses Programm deshalb gerne ans Herz legt. Und das erklärt auch, warum am Hauptsitz der uvex group, eiwolfgang weinberger, BARMER GEK nem im mittelfränkischen Fürth Firmenberater ansässigen Familienunternehmen, das unter anderem Helme und Sportbrillen für Ski-, Rad- und Reitsportler oder persönliche Schutzausrüstung für die Industrie produziert, jüngst größere Mitarbeiteransammlungen gesichtet wurden, die auf den ersten Blick merkwürdige Dinge taten: etwa auf einem was passiert beim brainfit-Training im gehirn? • Die BrainFit-Übungen beziehen beide Körperhälften mit ein: Es kommt zu einem regen Informationsaustausch auf den Nervenverbindungswegen (Synapsen) zwischen den beiden Gehirnhälften im sogenannten Corpus-Callosum-Balken. • Durch den regen bilateralen „Datenaustausch” wachsen im Corpus-Callosum-Balken neue Synapsen. Das stärkt die Verbindung zwischen den Gehirnhälften, der Informationsdurchfluss wird erleichtert. • Folge dieser Stärkung ist, dass nicht nur bei motorischen, sondern auch bei Denkvorgängen immer öfter beide Gehirnhälften zum Einsatz kommen. Das ergibt Synergie effekte: Man ist zum Beispiel wechselnden Anforderungen Linke Gehirnhälfte: Motorik der rechten, Körperhälfte; Corpus-Callosum- Rechte Gehirnhälfte: Balken Motorik der linken Körperhälfte; Analyse, Logik, Ordnung, Details … Emotionen, Kreativität, Ideen, Gesamtüberblick … Synergieeffekte besser gewachsen, ist geistig beweglicher und geht nicht nur mit Logik, sondern auch kreativ an Aufgaben heran. Kurz gesagt: Die Gehirnkapazitäten werden besser genutzt. BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 11 Bein stehend die Arme in gegenläufiger Richtung kreisen lassen, oder beim Hochwerfen zweier Jonglierbälle gleichzeitig die Beine kreuzen, oder die Finger ihrer Hände nacheinander zum Daumen führen. Ihren Arbeitgeber dürfte das gefreut haben, denn Sportwissenschaftler gehen davon aus, dass BrainFit bei Berufstätigen beispielweise den Stresslevel senkt, sie gelassener und ausgeglichener und zugleich geistig wacher und aufnahmefähiger macht. „Unsere Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter waren total begeistert.” BARMER GEK Angebot zur Firmengesundheit Nutzen auch Sie das breitgefächerte BARMER GEK Angebot zur Firmengesundheit, das im neuen Jahr kontinuierlich ausgebaut wird. Wir un- manuela graf, uvex Personalreferentin Ein Lob aus berufenem Munde Kein Wunder, dass Manuela Graf, uvex Personalreferentin und Gesundheitsmanagerin, voll des Lobes ist: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren total begeistert. Vom Azubi bis zur Führungskraft haben alle mitgemacht. Es wurde viel gelacht, und dennoch haben die Kursteilnehmer fleißig an ihrer Multitasking-Fähigkeit gearbeitet !“ Übrigens ein Lob aus wirklich berufenem Munde, denn bei uvex werden in Sachen BGM schon jetzt alle nur erdenklichen Schwungräder gedreht, was wiederum sehr gut zum Leitbild des Unternehmens „protecting people” passt. Und zur freiwillig eingegangenen Verpflichtung, den Mitarbeitern beste Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten zu wollen, damit sie „ihre private und berufliche Lebenssituation bestmöglich aufeinander abstimmen können.” Da darf es nicht verwundern, dass das Unternehmen für sein außerordentliches Gesundheitsmanagement, das vielfältige Sportprogramm und gesunde Ernährungsangebote, die ausgewogene WorkLife-Integration und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schon so manche Auszeichnung einheimsen konnte. Sie interessieren sich für BrainFit? Unsere Berater Gesundheitsmanagement stellen Ihnen das Programm gerne einmal persönlich vor. terstützen Sie bei der Analyse des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens in Ihrem Unternehmen und planen mit Ihnen gemeinsam Maßnahmen. Natürlich stets unter besonderer Berücksichtigung Ihrer firmenspezifischen Ziele und Anforderungen und der Ihnen dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen. Auch bei der konkreten Umsetzung von Maßnahmen (Seminare, Workshops, Aktionsund Gesundheitstage) bis hin zum schrittweisen Aufbau eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements sind unsere Beraterinnen und Berater gerne für Sie da. πwww.barmer-gek.de/505043 πwww.barmer-gek.de/500006 πwww.barmer-gek.de/505043 πwww.barmer-gek.de/505226 brainfit-übungen (drei Beispiele) Fingerspiel: Führen Sie die Finger Ihrer Hände – beginnend mit dem Zeigefinger – nacheinander zum Daumen und berühren Sie diesen. Das Tempo kontinuierlich erhöhen. Werfen: Werfen Sie mit beiden Händen gleichzeitig zwei Bälle (oder andere Gegenstände) hoch und fangen Sie diese anschließend wieder auf. Danach Arme beim Werfen oder Fangen kreuzen. Kreuzen: Kleben Sie ein Kreuz auf den Boden. Markieren Sie die vier Felder mit Klebezetteln, nummeriert von 1 bis 4. Treten Sie der Reihe nach auf die Felder 1 bis 4 und benutzen Sie dazu abwechselnd den rechten und linken Fuß. Dann Reihenfolge umkehren oder Zahlen anordnung ändern. 12 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK π auf einen Blick 200.000 Stellen mehr im neuen Jahr Beschäftigtenzahlen steigen 2016 weiter an. Etwa 200.000 neue Stellen will die deutsche Wirtschaft 2016 schaffen. Damit setzt sich der Aufwärtstrend bei der Beschäftigung weiter fort. Wenn auch in abgeschwächter Form, wie aus Beschäftigungsprognosen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervorgeht, die auf jüngsten Konjunkturumfragen basieren. „Von 2011 bis 2014 hat der Zuwachs durchschnittlich noch 375.000 Stellen betragen – bei einem mit 0,8 Prozent deutlich geringeren Wirtschaftswachstum als für 2016 prognostiziert“, stellt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben einen Vergleich zu den Vorjahren an. Als Ursache für den etwas geringeren Beschäftigtenanstieg sieht er vor allem die rückläufige Auslandsnachfrage in der Industrie an. Zu den Branchen, die einstellen wollten, zählen laut DIHK vor allem Unternehmensdienste, insbesondere Forschungs- und Entwicklungsdienstleister, Architektur- und Ingenieurbüros sowie die Sicherheitswirtschaft. Auch Gesundheits- und Sozialdienste zeigten sich expansiv, obwohl gerade diese Branchen durch den Fachkräftemangel oft ausgebremst würden. konjunkturelle eckdaten für Deutschland 2015 Reale Wirtschaftsleistung + 1,7 % 30,81 Mio. Überwiegend unternehmensbezogene Dienstleister 80.000 672 Mio. € 50.000 10.000 Industrie 10.000 Baugewerbe 10.000 Information, Kommunikation 31,26 Mio. Steuereinnahmen Quelle: DIHK Handel, Verkehr, Gastgewerbe 40.000 + 1,6 % Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Erwartetes Erwerbstätigenplus 2016 gegenüber Vorjahr nach Branchen Gesundheits- und Bildungsdienstleister 2016* 686 Mio. € Finanzüberschuss 21,1 Mrd. € 5,5 Mrd. € *Prognose Quellen: Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen, BMF BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 13 Es bleibt bei zwölf Monaten Bezugsdauer Kurzarbeitergeldregelung erneut verlängert. Auch 2016 kann für bis zu zwölf Monate Kurzarbeitergeld bezogen werden. Wie schon in den Vorjahren hat die Bundesregierung die eigentlich auf sechs Monate begrenzte Bezugsdauer verdoppelt. Eine entsprechende Rechtsverordnung trat zum Jahresende 2015 in Kraft. Das von der Bundesagentur für Arbeit unter bestimmten Voraussetzungen (s. Sozialgesetzbuch IIII ab Paragraf 95) gezahlte Kurzarbeitergeld entlastet die Unternehmen von Lohnkosten. Der Arbeitgeber vergütet lediglich die tatsächlich geleistete und bei Kurzarbeit entsprechend reduzierte Arbeitszeit. So können die Unternehmen ihr Personal an Bord halten, sollte sich ihre Auftragslage infolge einer Konjunktureintrübung verschlechtern. πwww.arbeitsagentur.de (Suchwort: Kurzarbeitergeld) rauchen gefährdet die gesundheit – und schmälert womöglich das einkommen Arbeitgeber muss Raucherpause nicht vergüten. Das Rauchen aufgeben – das ist der Klassiker unter den guten Vorsätzen für das neue Jahr. Ein Entschluss, der für die Gesundheit nur von Vorteil sein kann. Jüngst hat das Landesarbeitsgericht Nürnberg (Az.: 2 Sa 132/15) den NochRauchern einen weiteren Anreiz geliefert, dem blauen Dunst zu entsagen. Danach können sie nicht darauf bauen, dass der Arbeitgeber ihnen ihre Raucherpausen vergütet, auch wenn der bislang immer toleriert haben sollte, dass die Beschäftigten ihren Arbeitsplatz für eine sogenannte Raucherpause jederzeit verlassen können, ohne dafür ausstempeln zu müssen. Darauf hatte sich ein Arbeitnehmer berufen, dem sein Arbeitgeber nach Inkrafttreten einer neuen Betriebsvereinbarung seine Raucherpausen von der Arbeitszeit abgezogen und nicht mehr vergütet hatte. Der Arbeitnehmer klagte. Seine Argumenta tion: Da der Arbeitgeber bislang für Raucherpausen keine Lohnabzüge vorgenommen habe, habe er daraus schlussfolgern können, dass dies im Unternehmen auch weiterhin so gehandhabt würde. Das Gericht verneinte einen solchen Anspruch aus betrieblicher Übung. Durch die Be triebsvereinbarung sei für die Beschäftigten klar zu erkennen gewesen, dass der Arbeitgeber Raucherpausen nicht mehr bezahlen wolle. Für einen Anspruch auf Vergütung von Raucherpausen gebe es deshalb weder eine gesetzliche noch eine tarifliche oder vertragliche Rechtsgrundlage, nach der Arbeitnehmer darauf vertrauen dürften, dass der Arbeitgeber ohne Gegenleistung die Raucherpausen während der Arbeitszeit bezahlt. Schließlich erbringe der Arbeitnehmer während der Raucherpausen keine Arbeitsleistung und könne deshalb auch keine Bezahlung erwarten. Auch würden Raucher auf diese Weise in unzulässiger Weise gegenüber ihren nichtrauchenden Kollegen privilegiert. IMPRESSUM Herausgeber BARMER GEK, Postfach 110704, 10837 Berlin Verantwortlich Athanasios Drougias, Abteilung Unternehmenskommunikation Redaktion Rainer Janzen (Ltg.), Andreas Hipp Layout/DTP Andreas Große-Stoltenberg Anschrift der Redaktion BARMER GEK, Abteilung Unternehmenskommunikation, Lichtscheider Str. 89, 42285 Wuppertal Telefon 0800 33 20 60 99 18 36*, Fax 0800 33 20 60 99 14 59*, E-Mail [email protected], Internet www.barmer-gek.de Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH, Papier chlorfrei gebleicht Bildnachweis BARMER GEK, Florian Geiss (S. 2), Sarah Wiener Stiftung (S. 4), picture alliance (S. 4), Universum/Ina Menzer (S.1, S. 6), Frank Egel (S. 6-8), Eing (S. 8-9), uvex (S.10-11). R. Fischer (S. 21), CDU/CSU-Bundestagsfraktion (S.22), …/fotolia.com: Photobank (S.3) , Trueffelpix (S.4), fotomek (S.4), photo 5000 (S.12), Ilona Baha (S.13), simonaphoto (S.13), retrostar (S.14-18), contrastwerkstatt (S.20-21), Photographee.eu (S.22) NAHDRAN erscheint viermal jährlich. *aus den deutschen Fest- und Mobilfunknetzen kostenfrei 14 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Praxis-News 2016 Alles Wichtige auf einen Blick Das neue Jahr steht vor der Tür. Höchste Zeit, sich für die Praxis fit zu machen, was die klassischen Schnittstellen zur BARMER GEK anbetrifft. Ob Beitragssätze, Rechengrößen, Umlageverfahren, Sachbezugswerte, Beitragsfälligkeit oder Meldeverfahren, wir bringen Sie auf den neuesten Stand. 2015 € monatlich 2016 € monatlich Renten- u. Arbeitslosenvers. (alte Bundesländer) 6.050,- 6.200,- Renten- u. Arbeitslosenvers. (neue Bundesländer) 5.200,- 5.400,- Kranken- und Pflegevers. (alte/neue Bundesländer) 4.125,- 4.237,50 Beitrags bemessungsgrenzen pflegeversicherung 2015 2016 Beitragssatz 2,35 % 2,35 % Zuschlag für Kinderlose 0,25 % 0,25 % rentenversicherung 2015 2016 Beitragssatz 18,7 % 18,7 % arbeitslosenvers. 2015 2016 Beitragssatz 3,0 % 3,0 % krankenversicherung 2015 2016 Beitragssatz allgemein 14,6 % 14,6 % allg. Beitragssatz (ermäßigt) 14,0 % 14,0 % nur für Versicherte: zusätzlicher Beitragssatz BARMER GEK 0,9 % 1,1 % Am 27. November 2015 hat der Bundesrat die Verordnung über die Sozialversicherungs-Rechengrößen 2016 verabschiedet, die am 7. Dezember im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde. Da die Löhne und Gehälter im Westen um durchschnittlich 2,54 Prozent und im Osten um 3,39 Prozent angestiegen sind, wurden für 2016 die meisten Rechengrößen in der Sozialversicherung angepasst. So auch die Beitragsbemessungsgrenzen – also der Höchst-Bruttolohn, bis zu dem in der Sozialversicherung Beiträge erhoben werden. Er steigt sowohl in der Renten- und Arbeitslosenversicherung als auch in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung (jeweilige Werte: siehe Tabellen). Der von Arbeitgebern und Arbeitnehmern paritätisch getragene Renten-Beitragssatz bleibt im neuen Jahr stabil. Dem aktuellen Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung zufolge wird der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung wahrscheinlich sogar bis zum Jahr 2020 eingefroren. Für den von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ebenfalls hälftig finanzierten Beitragssatz zur gesetzlichen Arbeitslosenversicherung lassen sich wegen konjunktureller Unwägbarkeiten solche Langzeitprognosen nicht anstellen. Dennoch bleibt er für 2016 unverändert. Auch beim Pflege-Beitragssatz gibt es von 2015 zu 2016 keine Bewegung. Allerdings mit dem Unterschied, dass der Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung 2017 auf jeden Fall ansteigen wird, weil mit dem „Zweiten Pflegestärkungssgesetz” (mehr dazu im Kasten rechts) umfangreiche Mehrleistungen beschlossen wurden, die gegenfinanziert werden müssen. Beitragssatz gKV Beim Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Arbeitgeber ebenfalls nicht stärker belastet. Der Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung bleibt nicht nur BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 15 stabil, er wurde sogar bis Ende 2017 eingefroren. Beim einkommensabhängig und prozentual von den beitragspflichtigen Einnahmen des Arbeitnehmers erhobenen zusätzlichen Beitragssatz in der Krankenversicherung bleiben die Arbeitgeber außen vor. Den Zusatzbeitrag schultern die Arbeitnehmer alleine. Apropos kassenindividueller Zusatzbeitrag: Ab 1. Januar 2016 hat das Bundesgesundheitsministerium einen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz für die Gesetzliche Krankenversicherung von 1,1 Prozent festgelegt. Anders als viele ihrer Mitbewerber wird die BARMER GEK bei ihrer Beitragsgestaltung zum neuen Jahr über diesen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz von 1,1 Prozent nicht hinausgehen. Der BARMER GEK Verwaltungsrat hat am 18. Dezember deshalb einen Gesamt-Beitragssatz von 15,7 Prozent beschlossen, der sich aus dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent plus Zusatzbeitragssatz von 1,1 Prozent zusammensetzt. Obwohl die Arbeitgeber den zusätzlichen Beitragssatz in der Krankenversicherung nicht mittragen müssen, gehört es zu ihren Obliegenheiten, diesen gesondert nach dem Quellenabzugsverfahren zu berechnen und zusammen mit den anderen Sozialversicherungsbeiträgen an die Einzugsstellen abzuführen. Hinsichtlich Fälligkeit, Nachweis, Verjährung und Co. (bitte dazu nachfolgende Infos beachten) gilt für den zusätzlichen Beitragssatz deshalb das Gleiche, was bei der Berechnung der Beiträge sonst auch gilt. Berechnung KV-BEITRAG Beispiel I • Allgemeiner Beitragssatz: 14,6 % • Zusätzlicher Beitragssatz: 1,1 % Monatliches Arbeitsentgelt 3100,00 € Arbeitgeberbeitragsanteil (7,3 %) 226,30 € Arbeitnehmeranteil (7,3 %) 226,30 € Zusätzlicher Beitragssatz (1,1 %) 34,10 € Arbeitnehmerbeitragsanteil insges. (226,30 € + 34,10 €)260,40 € Gesamtbetrag 486,70 € Beispiel II (Arbeitsentgelt in der Gleitzone) • Zusätzlicher Beitragssatz: 1,1 % Monatliches Arbeitsentgelt 550,00 € Beitragspflichtige Einnahme 467,01 € KV-Beitrag (467,01 € x 7,3 % x 2) 68,18 € Abzüglich Arbeitgeberanteil (550 € x 7,3 %) 40,15 € Arbeitnehmerbeitragsanteil28,03 € plus zusätzlicher Beitragssatz 5,14 € Arbeitnehmerbeitragsanteil insgesamt 33,17 € Zweites Pflegestärkungsgesetz pflegende Arbeitnehmer Am 1. Januar 2017 tritt das bereits Mitte November 2015 vom Bundestag verabschiedete Zweite Pflegestärkungsgesetz in Kraft. Mit ihm wird ein neues Begutachtungssystem eingeführt. Auch werden die bisherigen drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt und Leistungen der Pflegeversicherung auf Menschen ausgeweitet, die an Demenz oder anderen seelischen oder geistigen Krankheiten leiden. Um diese zusätzlichen Pflegeleistungen finanzieren zu können, steigt der Beitragssatz zur Pflegeversicherung 2017 um 0,2 Prozentpunkte auf dann 2,55 Prozent (Kinderlose 2,8 Prozent). Mehr zu den Leistungen der BARMER GEK Pflegekasse unter: Die Pflegeversicherung Pflegeversicherung zahlt pflegende Angehörige Angehörige zahlt für pflegende künftig Rentenbeiträge, Rentenbeiträge,wenn wennder derBedürftige Bedürftigeinin Pflediedie Pflegegegrade 2 bis 4 eingestuft mindestens zehn Stungrade 2 bis 4 eingestuft ist ist undund mindestens zehn Stunden den inWoche der Woche (an zwei verschiedenen Tagen) gepflegt in der (an zwei verschiedenen Tagen) gepflegt wird. wird. Wer Angehörigen einen Angehörigen mit außerordentlich hohem Wer einen mit außerordentlich hohem PflegePflegebedarf 5) betreut, erhält 25 höhere ProzentRentenhöhere bedarf (Grad 5)(Grad betreut, erhält 25 Prozent Rentenbeiträge als bisher. Denjenigen pflegenden Angebeiträge als bisher. Denjenigen pflegenden Angehörigen, hörigen, die aus dem Beruf aussteigen, um zu pflegen, die aus dem Beruf aussteigen, um zu pflegen, bezahltbedie zahlt die Pflegeversicherung diezur Beiträge zur ArPflegeversicherung zukünftig zukünftig die Beiträge Arbeitslosenbeitslosenversicherung für die gesamte Dauer der Pflegeversicherung für die gesamte Dauer der Pflegetätigkeit. Sotätigkeit. Somit einauf Anspruch auf Arbeitslosengeld, mit besteht ein besteht Anspruch Arbeitslosengeld, wenn der wenn der pflegende Angehörige später keine Stelle findet. pflegende Angehörige später keine Stelle findet. πwww.barmer-gek.de/pflege 16 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Jahresarbeitsentgeltgrenze Noch einmal zur Erinnerung: Für bestimmte Personengruppen, insbesondere wenn deren Beiträge von Dritten getragen werden, wird der Zusatzbeitrag anstatt in Höhe des kassenindividuellen Zusatzbeitrages obligatorisch in Höhe des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung erhoben. πwww.barmer-gek.de/500903 (Beitrags- und melderechtliche Auswirkungen...) BezugsgröSSen Die Bezugsgröße ist für viele Werte in der Sozialversicherung von Bedeutung. Unter anderem für die Festsetzung der Mindestbeitragsbemessungsgrundlagen für freiwillige Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung und für die Beitragsberechnung von versicherungspflichtigen Selbstständigen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Für 2016 steigen in allen Versicherungszweigen die Bezugsgrößen – in West wie in Ost. Doch während West und Ost bei der Kranken- und Pflegeversicherung im „Gleichschritt marschieren“, was die alte und die neue Bezugsgröße für 2016 anbetrifft, weicht der Osten bei der Bezugsgröße in der Renten- und Arbeitslosenversicherung vom Westen ab (siehe unten). 2015 € monatlich 2016 € monatlich Kranken- und Pflegevers. (alte/neue Bundesländer) 2.835,- 2.905,- Renten- u. Arbeitslosenvers. (alte Bundesländer) 2.835,- 2.905,- Renten- u. Arbeitslosenvers. (neue Bundesländer) 2.415,- 2.520,- jahresarbeits entgeltgrenzen 2015 € jährlich 2016 € jährlich KV (allgemein) 54.900,- 56.250,- KV (Bestandsfälle) 49.500,- 50.850,- bezugsgrössen aag-umlagesätze 2016 Umlageverfahren U1 U1 U1 U2 Erstattungssatz 50 % (Regelsatz) 65 % 80 % 100 % Umlages atz 1,3 % 1,9 % 3,2 % 0,42 % Auch für die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) wird die Einkommensentwicklung für ganz Deutschland aus dem Jahr 2015 zugrunde gelegt. Dementsprechend klettert die JAEG in West und Ost. Bitte beachten ! Für Arbeitnehmer, die am 31. Dezember 2002 wegen Überschreitens der JAEG versicherungsfrei und privat krankenversichert waren (sogenannte Bestandsfälle), gilt auch 2016 eine besondere JAEG. Auch können diese Arbeitnehmer aus der gesetzlichen Krankenversicherung nur dann ausscheiden, wenn sie 2015 die JAEG überschritten haben und in der vorausschauenden Betrachtung auch 2016 die maßgebliche Versicherungspflichtgrenze überschreiten werden. AAG-Umlageverfahren Die BARMER GEK kann ihren Firmenpartnern auch im neuen Jahr attraktive Umlagesätze nach dem Aufwendungsausgleichgesetz (AAG) anbieten. Sowohl, was die anteilige Rückerstattung von Arbeitgeber-Aufwendungen bei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (U1) als auch bei Mutterschaftsleistungen (U2) anbetrifft. Allerdings müssen angesichts einer regelrechten Kostenexplosion infolge einer massiven Grippewelle zu Jahresbeginn die U1-Umlagesätze bei allen drei Erstattungssätzen leicht angehoben werden, damit die BARMER GEK bei einem gleichbleibenden Ausgabenvolumen kostendeckend wirtschaften und insbesondere beim Regelsatz (65 Prozent) Finanzlöcher auffüllen kann, die sich zuletzt aufgetan haben. Auch der Erstattungssatz bei der U2-Umlage muss geringfügig angehoben werden, weil die Fallzahlen beim Mutterschaftsgeld und bei den Beschäftigungsverboten leicht angestiegen sind und es hier in der Summe deshalb zu einem Ausgabenanstieg gekommen ist. Sollte Ihr Unternehmen für das neue Jahr mit einem anderen Erstattungssatz liebäugeln als dem bisherigen, dann senden Sie bitte der BARMER GEK Ihre Wahlerklärung bis zum Fälligkeitstermin für die Januar-Beiträge zu – das ist der 27. Januar 2016. Der neu gewählte Erstattungssatz gilt dann vom 1. Januar 2016 an. Ausführliche Infos zum AAGUmlageverfahren unter: πwww.barmer-gek.de/501077 BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 17 Insolvenzgeldumlage Die allein von den Arbeitgebern finanzierte Insolvenzgeldumlage, die seit 2013 unverändert bei 0,15 Prozent lag, sinkt 2016 auf 0,12 Prozent. Das Bundesarbeitsministerium hat am 13. November eine entsprechende Verordnung erlassen. Die Insolvenzgeld umlage muss sinken, wenn die Rücklage die durchschnittlichen jährlichen Aufwendungen der vorhergehenden fünf Kalenderjahre übersteigt. Eine Voraussetzung, die für das Jahr 2016 erfüllt wird. Die Krankenkasse als Einzugsstelle zieht die Insolvenzgeldumlage zusammen mit den Sozialversicherungsbeiträgen ein und leitet sie danach unmittelbar an die Agentur für Arbeit weiter. πwww.barmer-gek.de/506157 Sachbezugswerte Gewährt ein Arbeitgeber seinen Beschäftigten Verpflegung und/oder freie Unterkunft, so sind auch diese Leistungen als Teil des Arbeitsentgelts anzusehen und unterliegen in der Sozialversicherung der Beitragspflicht. Die Sachbezugswerte werden alljährlich vom Bundesarbeitsministerium bundeseinheitlich festgelegt, jüngst mit der vom Bundesrat am 6. November beschlossenen 8. Verordnung zur Änderung der Sozialversicherungsentgeltverordnung (SvEV). Die Sachbezugswerte orientieren sich an den Verbraucherpreisen. Da der Verbraucher-Index für Verpflegung zwischen Juni 2014 und Juni 2015 um 2,8 Prozent gestiegen ist, steigt dieser Sachbezugswert. Der Index für Unterkunft und Mieten hat sich gegenüber dem Vorjahr dagegen nicht geändert, Deshalb bleibt dieser Sachbezugswert stabil. insolvenzgeldumlage 2016 0,12 % sachbezugswerte freie verpflegung 2016 Frühstück Mittagessen Abendessen gesamt € monatlich 50,00 93,00 93,00 236,00 € kalendertäglich 1,67 3,10 3,10 7,87 Personenkreis Arbeitnehmer (einschl. Jugendliche und Auszubildende) sachbezugswerte freie unterkunft 2016 € monat- € kalenlich dertägl. Unterkunft allgemein 223,00 7,43 Aufnahme in Arbeitgeberhaushalt / Gemeinschaftsunterkunft 189,55 6,32 Personenkreis volljährige Arbeitnehmer πwww.barmer-gek.de/506245 Fälligkeitstermine 2016 Beitragszahlung Beitrags- Beitragsnachweis* zahlung** Fälligkeitstermine Der Fälligkeitstag für die Zahlung der Beiträge ist der drittletzte Bankarbeitstag eines Monats. Der Datensatz des Beitragsnachweises muss zwei Bankarbeitstage vor Fälligkeit vorliegen (bis zum Beginn des fünftletzten Bankarbeitstages, 0.00 Uhr). Der Beitragsnachweis ist deshalb spätestens am Vortag, am sechstletzten Bankarbeitstag des Monats, zu übermitteln. Falls Sie den Nachweis nicht rechtzeitig übermitteln können, wird die Beitragsschuld geschätzt. Alle für das Jahr 2016 geltenden Abgabe- und Fälligkeitstermine entnehmen Sie bitte der Tabelle. * Die Übertragung des Beitrags- nachweis-Datensatzes muss zwei Arbeitstage vor Fälligkeit bereits erfolgt sein. ** Fälligkeitstermine für Beiträge: drittletzter Banka rbeitstag des Monats, in dem das Arbeits entgelt erzielt wurde. Januar 25. 27. Februar 23. 25. März 23. 29. April 25. 27. Mai 24. 27. Juni 24. 28. Juli 25. 27. August 25. 29. September 26. 28. Oktober 25. 27. November 24. 28. Dezember 23. 28. 18 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Meldewesen Zentrale Beitragsbankkonten Meldungen für die Unfallversicherung Nutzen Sie für die Überweisung Ihrer Beiträge die einheitlichen Bankkonten, welche die BARMER GEK innerhalb der großen Sparkassen-, Volksbanken- und Großbankennetze bundesweit für alle Betragszahler bereit hält. So können Sie die Laufzeit ihrer Überweisung optimieren und helfen der BARMER GEK zugleich dabei, ihre Verwaltungskosten noch weiter zu reduzieren. Eine Liste mit allen zentralen BARMER GEK Beitragsbankkonten finden Sie auf der rechten Seite. Bislang waren die Unfallversicherungsdaten durch den Datenbaustein Unfallversicherung (DBUV) an die originäre DEÜV-Entgeltmeldung angekoppelt. Dieses Verfahren wird zum 1. Januar 2016 umgestellt. Dann müssen Arbeitgeber die für die Unfallversicherung maßgeblichen Daten in einer besonderen UV-Jahresmeldung je Arbeitnehmer abgeben. Hierzu wird der Abgabegrund 92 eingeführt. Die UV-Jahresmeldung muss bis zum 16. Februar des Folgejahres abgegeben werden. Sie wird nicht an die Krankenkassen übermittelt, sondern von den Datena n nahmestellen direkt an den Unfall- beziehungsweise Rentenversicherungsträger weitergeleitet. Neuer Beitragsnachweis Elektronischer Lohnnachweis und Stammdatensatz Da sich der Beitragssatz der BARMER GEK zur Krankenversicherung zum 1. Januar 2016 ändert, ist es erforderlich, der BARMER GEK einen neuen Beitragsnachweis beziehungsweise Dauerbeitragsnachweis zu übermitteln. Ab 1. Januar 2017 kommt auf die Arbeitgeber noch eine zusätzliche Meldepflicht zu. Denn dann sind die Jahresarbeitsentgelte – bezogen auf die anzuwendenden Gefahrtarifstellen – per elektronischem Lohnnachweis zu melden, und zwar ebenfalls unmittelbar an die Datenannahmestelle der Unfallversicherungsträger. Zusätzlich wird bei der Deutschen Unfallversicherung (DGU) ein gesetzlich normierter Stammdatensatz eingeführt. Daten zur technischen Kommunikation Der Aufbau und der Inhalt der Datensätze für die Kommunikationsdaten sind künftig in gesonderten „Gemeinsamen Grundsätzen für Kommunikationsdaten” festgelegt. Eine Veröffentlichung soll erstmals am 1. Januar 2016 erfolgen. BARMER GEK: starker Service – kompetente Beratung Auch im neuen Jahr dürfen Sie sich auf eine servicestarke BARMER GEK mit hoher Fach- und Beratungskompetenz freuen. Sowohl, wenn es um die klassischen Schnittstellen zu uns im Beitrags- und Meldewesen als auch wenn es um das Thema Firmengesundheit und betriebliches Gesundheitsmanagement geht. Bei allen Fragen rund um die Sozialversicherung helfen Ihnen unsere BARMER GEK Firmenkundenberaterinnen und -berater gerne weiter. Die Kontaktdaten Ihres persönlichen Ansprechpartners, der sich Ihrer Anliegen in einem unserer neu eingerichteten BeitragsZentren umgehend annimmt, haben wir Ihrem Unternehmen schriftlich mitgeteilt. Auch unsere Beraterinnen und Berater Gesundheitsmanagement freuen sich auf Ihren Anruf und stellen Ihnen das breitgefächerte Firmenangebot Gesundheit der BARMER GEK gerne persönlich vor. Nutzen Sie für eine Kontaktaufnahme auch unseren E-Mail- oder Rückruf-Service. Zudem steht den Praktikern in Personal- oder Lohnbüro (und nicht nur denen) rund um die Uhr unser OnlinePortal für Firmen zur Verfügung. Sie finden dort unter anderem den Sozialversicherungsrechner, Anträge, Vordrucke, Fristenrechner, Informationen zu ausgewählten Fachthemen und natürlich die aktuellen Rechengrößen und Beitragssätze für 2016. Auch interessant, etwa zur Einarbeitung Ihrer „Neuen” im Personalbüro, zur Prüfungsvorbereitung der Azubis oder für die sozialversicherungsrechtliche Beurteilung von Schülern, Studierenden und Praktikanten: die Seminar-Reihe „BARMER GEK Einblicke für Arbeitgeber”. Angebot Firmengesundheit π www.barmer-gek.de/505043 E-Mail- oder Rückrufservice πwww.barmer-gek.de/501480 BARMER GEK Firmenportal πwww.barmer-gek.de/500000 Seminare zur Jahreswende πwww.barmer-gek.de/501357 (Themen) πwww.barmer-gek.de/500722 (Seminarsuche) Weitere Seminarangebote π www.barmer-gek.de/502620 BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 19 bankkonten der BARMER GEK für ihre beitragszahlungen Geldinstitut Bankleitzahl Kontonummer IBAN BIC Großbanken Commerzbank AG 330 400 01 0402035000 DE71 3304 0001 0402 0350 00 COBADEFF330 Deutsche Bank AG 330 700 90 0821433000 DE10 3307 0090 0821 4330 00 DEUTDEDW Postbank AG 360 100 43 0544818431 DE73 3601 0043 0544 8184 31 PBNKDEFF360 UniCredit Bank AG 302 201 90 0004391900 DE98 3022 0190 0004 3919 00 HYVEDEMM414 Sparkassen Berliner Sparkasse / Landesbank Berlin 100 500 00 0043413005 DE69 1005 0000 0043 4130 05 BELADEBE Helaba Landesbank Hessen-Thüringen 300 500 00 0004062212 DE07 3005 0000 0004 0622 12 WELADEDD Kreissparkasse Ostalb 614 500 50 0440090003 DE62 6145 0050 0440 0900 03 0ASPDE6A Sparkasse Wuppertal 330 500 00 0000129007 DE91 3305 0000 0000 1290 07 WUPSDE33 DE60 5019 0000 0500 0626 65 FFVBDEFF Volks- und Raiffeisenbanken Frankfurter Volksbank 501 900 00 0500062665 Anzeige ER DENKT, WORK-LIFE-BALANCE IST NUR EIN MÄRCHEN. WIR DENKEN, AUCH FÜR IHN GIBT ES EIN HAPPY END. Mit Kursen zu Qi Gong, Yoga, autogenem Training und progressiver Muskelentspannung unterstützt die BARMER GEK Sie dabei, Belastungen in Beruf und Alltag effektiv zu meistern. Das ist GESUNDHEIT WEITER GEDACHT für alle, die Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit gleichermaßen steigern wollen. Jetzt mehr erfahren unter www.barmer-gek.de/entspannung 20 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Vorstellungsgespräch und Arbeitsrecht Der arbeitgeber-Neugier sind Grenzen gesetzt Tagtäglich finden sie tausendfach statt: die Vorstellungsgespräche. Schließlich helfen sie Arbeitgebern dabei, sich vom Mitarbeiter in spe ein Bild zu machen. Passt er fachlich ins Anforderungsprofil? Stimmt die Chemie? „Allerdings sind der Neugier des Arbeitgebers durch das Persönlichkeitsrecht des Bewerbers Grenzen gesetzt”, weiß Rechtsexpertin Renate Fischer. „Nie sollst Du mich befragen“, singt Lohengrin in der gleichnamigen Oper – „Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen”, philosophiert der Student in Goethes Faust. Berühmte Aussprüche, welche die unterschiedlichen Interessenlagen in einem Vorstellungsgespräch recht treffend, wenn auch etwas überspitzt beschreiben. Denn während der „Lohengrin”-Bewerber befürchtet, zu viel von sich preiszugeben, will der „Student”-Arbeitgeber möglichst viele Informationen ziehen. Arbeitsrechtlich betrachtet kann das Persönlichkeitsrecht des Bewerbers allerdings in etlichen Fällen als eine Art „rote Linie” angesehen werden. Diese darf auch der wissbegierigste Arbeitgeber nicht überschreiten. Welche „Demarkationslinien” das beispielsweise sind, dazu nachfolgend mehr. GESUNDHEITSZUSTAND Ist bei einem Bewerber der Gesundheitszustand kritisch, könnte eine Einstellung über kurz oder lang „teuer” werden, denn schließlich haben arbeitsunfähig erkrankte Arbeitnehmer für die Dauer von sechs Wochen Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Dennoch ist das Thema Gesundheit ein sehr persönliches und sensibles Thema, und Fragen sind diesbezüglich nur erlaubt, wenn für das Unternehmen und für die übrigen Arbeitnehmer ein Interesse an deren Beantwortung besteht. Dabei muss das Interesse des Unternehmens gewichtiger sein als das des Arbeitnehmers am Schutz seines Persönlichkeitsrechts. Das bedeutet, dass nur nach dem gefragt werden darf, was im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis steht. Zum Beispiel darf der Bewerber gefragt werden, ob er unter einer ansteckenden Krankheit leidet, die die Gesundheit seiner künftigen Kollegen oder Kunden gefährden könnte. Auch darf gefragt werden, ob ein OP-Termin im Krankenhaus ansteht, weil der in aller Regel eine Arbeitsunfähigkeit nach sich zieht. Oder es darf sich danach erkundigt werden, ob eine Erkrankung die Eignung für die angestrebte Tätigkeit auf Dauer oder in regelmäßigen Abständen beeinträchtigen könnte. SCHWANGERSCHAFT An der Beantwortung der Frage nach einer Schwangerschaft ist der Arbeitgeber natürlich brennend interessiert, denn es könnten sich gesetzliche Folgen ergeben wie zum Beispiel ein BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 21 Beschäftigungsverbot. „Das Thema SchwangerUnd dennoch: Die Bewerschaft ist im Bewerbungsberin muss die Frage nicht gespräch tabu.” beantworten. Ja, sie darf sie sogar – unabhängig von den Fakten – mit „Nein“ beantworten, denn das Thema Schwangerschaft ist im Vorstellungsgespräch tabu. Der EuGH hat sogar entschieden, dass die Frage auch dann unzulässig ist, wenn die Tätigkeit von vornherein nicht aufgenommen werden kann, weil Beschäftigungsverbote (z. B. wegen des Umgangs mit gesundheitsgefährdenden Stoffen oder eines sofort beginnenden Mutterschutzes) dem entgegenstehen. Das rechtliche Tabu, nach einer Schwangerschaft zu fragen, gilt übrigens auch bei befristeten Arbeitsverhältnissen. Beim Thema Schwangerschaft sind Bewerberinnen also in einem besonders hohen Maße vor Arbeitgeberfragen geschützt. zum Beispiel bei Tätigkeiten der Fall ist, die eine besondere Vertrauensstellung begründen wie dem Kassierer in einer Bank oder einem Filialleiter. Dann darf der Arbeitgeber sehr wohl nach den finanziellen Verhältnissen fragen. GEHALT IM VORHERIGEN JOB VORSTRAFEN Arbeitgeber testen gerne aus, bei welcher Gehaltsuntergrenze der Bewerber „abspringt“. So muss er keine zu großen finanziellen Zugeständnisse machen. Daher wird gerne auch schon in der Stellenausschreibung nach den Gehaltsvorstellungen gefragt. Grundsätzlich ist das vorherige Gehalt jedoch nichts, was der Bewerber offenbaren muss. Es sei denn, er macht dieses Gehalt selbst zum Gegenstand der Verhandlungen, nennt es also als Mindestgehalt. Dann allerdings muss er auch die Karten auf den Tisch legen und frei heraus sagen, dass er mindestens so viel verdienen möchte wie bisher. Flunkert er bei dem „bisher” allerdings und sollte sich später herausstellen, dass er einfach ein höheres Gehalt angegeben hat, als er tatsächlich bezogen hat, kann der Arbeitgeber den Arbeitsvertrag wegen arglistiger Täuschung anfechten. Ein Arbeitgeber darf den Stellenaspiranten nach Vorstrafen fragen, wenn und soweit die Art des zu besetzenden Arbeitsplatzes dieses Nachfragen erfordert. Das bedeutet auch, dass es hierbei nicht auf die subjektive Einschätzung des Bewerbers ankommt, sondern auf objektive Maßstäbe. Gemeint sind zum Beispiel Verkehrsdelikte bei Berufskraftfahrern, Vermögensdelikte bei Buchhaltern oder Sexualdelikte bei Betreuern von Kindern und Jugendlichen. PARTEI- ODER RELIGIONSZUGEHÖRIGKEIT Normalerweise sind Fragen an den Bewerber bezüglich einer etwaigen Parteimitgliedschaft oder nach seiner Religionszugehörigkeit tabu. Aber es gibt Ausnahmen, denn sogenannte „Tendenzbetriebe“, also beispielsweise Arbeitgeber wie die Caritas, Diakonisches Werk, ein katholisch geführter Kindergarten, Parteien oder Gewerkschaften verfolgen naturgemäß bestimmte politische oder karitative Ziele. Sie dürfen deshalb sehr wohl „Gesinnungsschnüffelei” betreiben, um auszuloten, ob sich die politischen oder religiösen Einstellungen des Bewerbers mit den eigenen „Überzeugungen” auch vertragen. Insofern ist es nur legitim, wenn etwa eine Gewerkschaft in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber den Bewerber nach seiner Gewerkschaftszugehörigkeit fragt. FINANZIELLE VERHÄLTNISSE Ob ein Bewerber gerade finanziell „klamm” ist oder „in Geld schwimmt”, geht den Arbeitgeber eigentlich nichts an. Es sei denn, es besteht zwischen der finanziellen Situation und der angestrebten Tätigkeit ein objektiver Zusammenhang. Was NACHVERTRAGLICHES WETTBEWERBSVERBOT Nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses darf der Arbeitnehmer dem alten Arbeitgeber in einem neuen Job grundsätzlich Konkurrenz machen. Manchmal wird bei Beendigung des alten Jobs jedoch ein sogenanntes nachvertragliches Wettbewerbsverbot vereinbart, das die Tätigkeit beim neuen Arbeitgeber einschränken würde. Deshalb darf der neue Arbeitgeber durchaus nach einer solchen Vereinbarung fragen. LÜGEN ERLAUBT ? Was ist, wenn der Ar„Bei einer unzulässigen Frage beitgeber eine unzuläsdarf der Bewerber sogar die sige Frage stellt? Der Unwahrheit sagen.” Bewerber darf die Antwort darauf nicht nur verweigern, er darf sogar die Unwahrheit sagen. Die Rechtsprechung erlaubt es ihm. Und auch wenn er später der Lüge überführt werden sollte, darf das für ihn keine negativen Konsequenzen haben. Ú RENATE FISCHER Renate Fischer ist Assessorin jur. und seit über 15 Jahren Fachjournalistin für Arbeitsrecht. Sie war zwölf Jahre als Chefredakteurin für Personalrecht bei einem der größten deutschen Medienunternehmen für Recht, Wirtschaft, Steuern (Haufe-Lexware) tätig. 22 ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ B A RMER GEK Die Flexi-Rente kommt längeres arbeiten wird belohnt Bald verabschieden sich die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. Oder vielleicht doch nicht? Die Große Koalition hat sich nach längerem Hickhack jetzt auf ein Reformpaket verständigt, das Arbeitnehmern neue Anreize für einen längeren Verbleib im Beruf geben soll. Es könnte also sehr gut passieren, dass mancher Arbeitgeber demnächst nicht mehr ganz so abrupt auf seine „alten Hasen“ verzichten muss. Siebte „Wir wollen Arbeitnehmer ermutigen, länger Jeder in Beschäftigung zu im Alter zwischen 65 und bleiben. Längeres Ar69 Jahren geht derzeit einer beiten wird belohnt, bezahlten Tätigkeit nach. der Übergang in die Rente kann flexibler gestaltet werden“. So fasst CDU/CSU-Sozialexperte Karl Schiewerling die Beweggründe der Großen Koalition zusammen, sich nach längerem Hickhack auf ein neues Reformpaket, kurz Flexi-Rente genannt, zu verständigen. Für den flexiblen Renteneintritt und seine diesbezüglich neuen Optionen, die im übrigen mit einem Ausbau von Reha- und Präventionsangeboten einhergehen sollen, um die Arbeitnehmer für den Arbeitsmarkt länger fit zu halten, soll schon zum 1. Juli 2016 der Startschuss fallen. Teilrente mit 63 wird attraktiver Noch müssen Beschäftigte, die mit 63 in Teilrente gehen, gleichzeitig aber beispielsweise noch in Teilzeit weiterarbeiten, empfindliche Rentenkürzungen in Kauf nehmen. So kann die Vollrente dieser Hinzuverdiener, sollten sie mit ihrem Mehrverdienst die 450-Euro-Grenze überschreiten, stufenweise bis auf ein Drittel heruntergekürzt werden. Was erklärt, dass die Teilrente nur von ganz wenigen Rentnern in Anspruch genommen wird. Das könnte sich rasch ändern, denn künftig sollen oberhalb von 450 Euro stufenlos nur noch 40 Prozent des Zuverdienstes von der Rente abgezogen werden. Lediglich Lohn, der das frühere Einkommen übersteigt, soll voll angerechnet werden. Weiterarbeiten lohnt sich Auch wer über die Altersgrenze von derzeit 65 Jahren und vier Monaten hinaus weiterarbeitet, obwohl er bereits Rente bezieht, soll finanziell stärker profitieren. Bislang musste der Arbeitgeber für seine weiterarbeitenden Beschäftigten zwar keine Rentenbeiträge abfüh„Längeres Arbeiten ren, dafür wirkte sich ihre Täwird belohnt.” tigkeit aber auch nicht rentensteigernd aus. Künftig entrichKarl Schiewerling, tet das Unternehmen für den CDU/CSUSozialArbeitnehmer normal Beiträexperte ge, was sich auf die Höhe der Rente entsprechend auswirkt. Auch der Arbeitgeber gehört zu den Flexi-Rente-Profiteuren. Zwar muss er den Rentenversicherungsbeitrag für seinen Beschäftigten hälftig schultern, auf der anderen Seite entfällt für ihn – befristet auf fünf Jahre – aber auch die Verpflichtung, für seinen über das Rentenalter hinaus Beschäftigten 1,5 Prozent des Lohns in die Arbeitslosenversicherung einzuzahlen, so wie bisher der Fall. Was sagt das Arbeitsrecht ? Hatten Arbeitgeber bislang nur dann die Möglichkeit, einen Arbeitsvertrag über das normale Renteneintrittsalter hinaus befristet zu verlängern, wenn es dafür einen Sachgrund gab – zum Beispiel den, dass ein anderer Mitarbeiter in Elternzeit ging – so haben die Unternehmen künftig die Option, den Mitarbeiter im Rentenalter auch ohne diese Voraussetzung befristet weiterzubeschäftigen. Allerdings weisen Arbeitsrechtler auf eine für diese befristete Weiterbeschäftigung wesentliche Vorbedingung hin, die da lautet: Über den Arbeits- oder Tarifvertrag muss geregelt sein, dass die Anstellung auch tatsächlich endet, wenn der Mitarbeiter die Regelaltersgrenze erreicht hat. Automatisch endet das Arbeitsverhältnis mit dem Rentenbezug nämlich nicht! Auch schreibt die Sozialgesetzgebung vor, dass der Beschäftigte bereits vor Erreichen des Rentenalters im Betrieb beschäftigt gewesen sein muss. Die Regelung gilt also nicht für Neueinstellungen. Überdies müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Weiterbeschäftigung bereits vor Erreichen der Altersgrenze schriftlich vereinbart haben. πwww.mit-bund.de (Suchwort: Flexi-Rente) ✂ BARMER GEK ❘ NAHDRAN 4.15 ❘ 23 Alles e Wichtig uf 6a für 201 lick B n eine Werte und RechengröSSen 2016 Beitragssätze zur Krankenversicherung (KV) allgemein 14,6 % (Arbeitgeberanteil: 7,3 %, Arbeitnehmeranteil: 7,3 %) ermäßigt 14,0 % (Arbeitgeberanteil: 7,0 %, Arbeitnehmeranteil: 7,0 %) Zusätzl. Beitragssatz der BARMER GEK (nur Arbeitnehmer) 1,1 % Beitragssatz für Versorgungsbezieher 15,7 % = 14,6 % + 1,1 % (zusätzl. Beitragssatz der BARMER GEK) Mindestbezug für die Beitragspflicht von Versorgungsbezügen (monatlich) € 145,25 Betriebsnummer BARMER GEK: 42938966 Jahresarbeitsentgeltgrenzen KV (allgemein) • monatlich • jährlich € 4.687,50 € 56.250,00 KV (Bestandsfälle) • monatlich • jährlich € 4.237,50 € 50.850,00 Pflegeversicherung (PV) + Zuschlag für Kinderlose 2,35 % 0,25 % Geringfügigkeitsgrenze € Geringverdienergrenze (gültig nur für Azubis) € Rentenversicherung (RV) Arbeitslosenversicherung (AV) Insolvenzgeldumlage 18,7 % 3,0 % 0,12 % Abgabe- und Fälligkeitstermine für 2016 BARMER GEK Umlage- und Erstattungssätze U1 – Krankheit Beitragsnachweis* -zahlung** Januar 25. 27. Februar 23. 25. • Umlage bei 65 % Erstattung (Regelerstattungssatz) 1,9 % • erhöhte Umlage bei 80 % Erstattung (wählbar) 3,2 % März 23. 29. • ermäßigte Umlage bei 50 % Erstattung (wählbar) 1,3 % April 25. 27. 0,42 % Mai 24. 27. Juni 24. 28. Juli 25. 27. August 25. 29. September 26. 28. Oktober 25. 27. November 24. 28. Dezember 23. 28. U2 – Mutterschaft bei 100 % Erstattung Beiträge für versicherungsfreie Arbeitnehmer mit Krankengeld-Anspruch zur Krankenversicherung monatlich • Arbeitgeberanteil € 309,34 • Arbeitnehmeranteil € 355,95 Gesamtbetrag € 665,29 zur Pflegeversicherung monatlich • für Eltern € 99,58 • für Kinderlose € 110,18 Monatliche Beitragsbemessungsgrenzen zur Kranken- und Pflegeversicherung zur Renten- und Arbeitslosenversicherung • alte Bundesländer • neue Bundesländer € 4.237,50 RV/AV, monatlich (alte Bundesländer) RV/AV, monatlich (neue Bundesländer) *Datensatz des Beitragsnachweises muss vor liegen am ... **Fällig- keitstage für Gesamtsozialversicherungsbeiträge Bestimmung der fiktiven beitragspflichtigen Einnahme zur Berechnung (Gleitzone) Faktor F für 2016: 0,7547 € 6.200,00 € 5.400,00 vereinfachte Formel zur Ermittlung der Berechnungsgrundlage: beitragspflichtige Einnahme = 1,27559625 x Arbeitsentgelt – 234,56813 BezugsgröSSen KV/PV, monatlich (alte/neue Bundesländer) 450,00 325,00 € 2.905,00 € € 2.905,00 2.520,00 Weitere Infos π www.barmer-gek.de/501301 SIE DENKT, DIE BARMER GEK IST EINE EMPFEHLUNG WERT. 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