20 EICHSFELD Sonnabend, 23. Mai 2015 Angelegenheit wird zur Farce ter vorgehaltener Hand diskutiert. So entwickelt sich die ganze Angelegenheit zu einer Farce, über die Unbeteiligte nur lachend den Kopf schütteln können, wenn sie sich dazu entschieden haben, das Ganze komisch zu finden. Tragisch ist jedoch, dass man gerade fast dabei zusehen kann, wie eine historische Chance verschenkt wird, nämlich die Gründung einer einheitlichen, identitätsstiftenden Stadtpfarrei, in der es sicherlich schon jetzt mehr Austausch (nota bene: der jungen Leute) gibt als zwischen St. Gerhard und Geisleden. Wie soll also nach all den verletzten Eitelkeiten ein christliches Miteinander entstehen? Was ist nun mit dem bitteren Beigeschmack des Eins-Auswischen-Wollens und Sich-SelbstBehaupten-Wollens anzufangen? Was hier fehlt ist einerseits das Verstehen einander (und das ist in einem gläubigen Umfeld schon ein sehr kritisches Manko), aber vielmehr fehlt auch das Anerkennen einer Tatsache, nämlich warum überhaupt diese Reform nötig ist: Die Priester werden genauso wie die Gläubigen weniger. Dieser Tatsache mit einem blinden Machtgehabe und mit Kraftmeierei zu begegnen, was weder christlich noch aufgeklärt noch modern ist, macht die Kirche nicht unbedingt attraktiver für die eh schon zweifelnden, vor allem jungen Gläubigen. Als Vertreter eben dieser Generation möchte man den Beteiligten am liebsten zurufen: Wer hoch fliegt, fällt tief. Ein Raunen geht durchs Volk Zum selben Thema schreiben Jessika und Tobias Dugan (Mit glied des Pfarrgemeinderates Geisleden und Sprecher des Fi lialortes Heuthen) diesen Brief: Auch wir haben mit Entsetzen den Beschluss des Bischofs zur Strukturreform aus der Zeitung erfahren müssen. Dieser TLZArtikel hatte eine brachiale Wirkung. Ein Raunen geht durchs Volk und man schüttelt verständnislos die Köpfe, wie es so unvorbereitet zu solch einer Entscheidung kommen konnte. Unvorbereitet deshalb, weil die Art und Weise, wie solche wichtigen und zukunftsweisenden Veränderungen entschieden werden. Entschieden haben in diesem Fall nämlich wieder einmal einzelne Personen, mit denen weder eine konstruktive Diskussion möglich war, geschweige denn, ein von Offenheit geprägter Informationsaustausch. Reger Briefverkehr an das Bistum Seit Wochen und Monaten herrscht ein reger Briefverkehr, der nicht nur St. Gerhard, sondern auch das Bistum Erfurt erreicht hat. In diesen Schreiben wurde immer wieder eindeutig positioniert, dass es fatal wäre, die Pfarrgemeinde Geisleden, Heuthen und Flinsberg zu St. Gerhard Heiligenstadt zu berufen und es viel sinnstiftender ist, wenn es eine große Stadtgemeinde gibt. Die Reaktionen auf diese Briefe könnte man als undurchsichtig, unverständlich und mit vielen Missverständnissen behaftet bezeichnen. Was war und ist da eigentlich los? Spurensuche! Mir drängen sich viele Fragen auf, die ich gern beantwortet hätte. Was ist denn eigentlich der Grund, warum St. Gerhard nicht mit den anderen Stadtgemeinden fusionieren möchte? „Geht es womöglich wieder einmal um Geld?“ So etwas darf natürlich nie laut denken und sollte es immer in Anführungsstriche setzen. Gesprochen wird über brisante Themen in der Kirche immer sehr ungern, das ist nichts Neues, aber diese Strukturreform betrifft die christliche Gemeinde, und Machtgebärden und Be- findlichkeiten einzelner Personen sollten nicht auf dem Rücken dieser ausgelebt werden. „Die Kirche lebt in Gemeinschaften von Christen, die sich treffen und ihren Glauben miteinander teilen.“ Das sind Worte unseres Bischofs. Wie aber sollen diese Gemeinschaften weiter bestehen, wenn man sie zerstört und damit jedem, der sich mit Engagement in die christliche Gemeinde einbringt und sich aufopfert, die Wertschätzung, die er verdient, entzieht. Warum soll eine gut funktionierende und eine von Generationen vor uns geschaffene Gemeinde in fremde Hände gelegt werden? Warum soll ein Pfarrer, der mit Herzblut, Cleverness und ungebrochenem Tatendrang unseren drei Gemeinden so viel Gutes getan hat, plötzlich schlaflose Nächte haben, weil er nicht weiß, wie es weitergeht? Diese Art und Weise, sich paternalistisch über die Köpfe der Menschen hinwegzusetzen, wird mit Sicherheit ungeahnte Wellen schlagen, denn eines vergisst die Kirche zunehmend. Die Menschen in der heutigen Zeit sind aufgeklärter denn je und ein völlig falscher Weg ist es, mit dogmatischer Präsenz seinen Willen durchzusetzen ohne die Öffentlichkeit mit einzubeziehen. Und keine gut funktionierende Gemeinde lässt es sich bieten, wenn das, was Generationen vor uns geschaffen haben und wir erhalten, als Bierdeckelgeschäft verscherbelt wird. Besitzer des alten Dieteröder Bahnhofes haben Probleme mit der Kreisverwaltung – Landrat bezieht Stellung VON SIGRID ASCHOFF DIETERODE . Familie Weidner steht im Garten. Baby Melissa strahlt. Die Erwachsenen blicken stolz auf das alte Dieteröder Bahnhofsgebäude – ihr „neues“ Zuhause. Ein hübsches großes Anwesen mit Platz auch für Kräuter- und Heilpflanzen sowie einem Backofen im Freien. Viel Arbeit haben die Weidners investiert. Doch die Idylle trügt. Bei der Suche nach einem naturnahen Fleckchen Erde, auf dem seine Wald- und Naturschule ihren Platz finden sollte, die junge Familie glücklich wird und die Eltern einen Alterssitz haben, war Christoph Weidner auf den nunmehr 101 Jahre alten Bahnhof gestoßen, der lange leer stand. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nach ersten Sanierungsarbeiten zog der junge Mann mit Lebensgefährtin Julia Tietzmann, Mutter Sibylle und Vater Reinhard, der sich als Pastor in den Ruhestand verabschiedete, vom hessischen Wichmannshausen 2012 nach Dieterode. Mit vielen Plänen im Gepäck – auch beruflichen, die auf dem Grundstück realisiert werden sollten. Doch seit geraumer Zeit gibt es Probleme mit der Kreisverwaltung, sagen Christoph und Reinhard Weidner. Hofladen zu, kein Fort schritt bei Naturschule Angefangen von der Wasserversorgung über die Kläranlage bis zum Backofen, der errichtet wurde, und zur Umgestaltung des Wirtschaftsgebäudes. Den Hofladen, den Julia Tietzmann betrieb, und der eigens hergerichtet wurde, musste geschlossen werden. Mit der Einrichtung der Wald- und Naturschule geht es auch nicht voran. Die Existenz der jungen Familie steht auf dem Spiel. „In dem Wirtschaftsgebäude, in dem sich einst ein Ziegenstall befand, sei ein Hof- Christoph Weidner, Lebensgefährtin Julia Tietzmann sowie seine Eltern Sibylle und Reinhard Weidner hät ten nicht gedacht, dass sie einmal solche Probleme mit dem ehemaligen Dieteröder Bahnhof, den sie er warben, haben würden. Doch unterkriegen lassen wollen sie sich nicht. Foto: Sigrid Aschoff laden nicht gestattet – auch wenn alles umgestaltet wurde. Insgesamt ist eine Nutzung des Geländes im Außenbereich ein Dorn im Auge der Behörden“, sagt Christoph Weidner. Warum das so ist, versteht er nicht und schon gar nicht, warum seitens des Landkreises sogar indirekt gedroht wurde, das Wohnrecht zu entziehen. Auch ein Gespräch mit dem Landrat habe nichts gebracht, berichtet Reinhard Weidner. Er wie sein Sohn seien bestrebt, das Baurecht zu achten und dafür alles auf den Weg zu bringen – auch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Den erstelle die Thüringer Landgesellschaft derzeit. Im August soll er fertig sein. Doch die Familie fragt sich, ob er dann auch wirklich den „Segen des Landkreises“ bekommt oder „weitere Steine in den Weg gelegt werden“. Glücklich sind Weidners mit der Situation nicht. Dass es bis auf einen Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde, keine Gesprächs- und Kompromissbereitschaft von der Kreisverwaltung gibt, dass Übergangslösungen nicht akzeptiert werden, bedauert die Familie. Selbst, wenn es um Ermessensspielräume gehe, würde gemauert. „Wir tun was wir können. Wir sind keine Kriminellen oder solche, die nicht die Natur rund um die Dieteröder Klippen achten“, sagt Reinhard Weidner, der sich wie die ganze Familie über die Eichsfelder Behörde ärgert. Als Pfarrer engagierte er sich selbst schon 1985 im Umweltbereich in Thüringen und wurde 1989 zur Ausreise gedrängt. „Wir fragen uns, ob sich unsere Investitionen hier lohnen. Mit der Gemeinde und der Verwaltungsgemeinschaft können wir zusammenarbeiten, aber mit der Kreisverwaltung ist das sehr schwierig“, runzelt Christoph Weidner die Stirn. Er hat eine Bekannte, die den Bahnhof in Großtöpfer kaufte. „Sie hat ähnliche Probleme wie wir und ihre berufliche Existenz verloren“, sagt der 31-Jährige. Landrat sieht zwei Problemfelder Die Angelegenheit mit dem ehemaligen Dieteröder Bahnhof sieht Landrat Werner Henning (CDU) hingegen etwas anders. Es gebe dort zwei Problemkreise, erklärte er gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Das erste Kapitel, erklärt er, bezöge sich auf die Wasserver- und Abwasserentsorgung, das zweite auf das Baurecht. Der neue Eigentümer wolle auf dem Gelände eine Naturschule ansiedeln, die an die baulichen Gegebenheiten angepasst werden müsse. Das bedeute, man habe zuerst ein Projekt und gehe quasi rückwärts auf die Grundlagen zu, die erst geschaffen werden müssten. Denn die Pläne der Familie sähen eine gewerbliche Tätigkeit vor, die für ihn „in Umfang und Detail nicht klar greifbar seien“. Die inhaltliche Seite sei „sicher toll“. Doch gewerbliches Tun mit vielen Menschen müsse auf Baurecht basieren, sagt Henning. Und bauen könne man nur dort, wo es eine Rechtsgrundlage gibt – im Dorf ja, außerhalb sei das etwas anderes. „Im Bahnhof wohnen kann man, aber wenn es um Handel und Wandel geht, ist ein Baurecht erforderlich. Auf Grund der mangelhaften und desolaten Wasserver- und Abwasserentsorgung habe es auch die Nutzungsuntersagung für die Naturschule und den Hofladen gegeben, begründete Christiane Wagner, Leiterin der Bauaufsicht des Landkreises, die Entscheidung. Dieses Problem müsse zuerst von den Eigentümern gelöst werden. Was den B-Plan angehe, sei es an diesen selbst, die Planungskosten zu tragen und den Plan der Gemeinde vorzulegen. „Die muss überlegen, ob sie das will“, meinte Henning. Dass die Kommune ihrerseits offen für das Anliegen der Weidners ist, davon geht wiederum Christiane Wagner aus. Und auch erst dann gehe der Plan an den Kreis und der könne seinen Stempel setzen. Der Landrat betont jedoch, dass die Verwaltung nicht die Schulaufgaben der Leute machen könne, das müssten sie selbst tun. Sein Fazit am Ende lautet: Wenn die beiden Kapitel abgearbeitet sind, hätte der Landkreis „eine positive Grundhaltung“ . 36-Jährige verkauft Drogen an Schüler Eichsfelderin gesteht vor Gericht die Straftat – Schulleiter ist auf ihr Handeln aufmerksam geworden MÜHLHAUSEN/EICHSFELD . (dz) Im Sommer 2013 soll sie einer 12-Jährigen ein Gramm Haschisch zum Rauchen gegeben haben. Später hatte sie zweimal zwei Gramm Marihuana an die minderjährige Kundin verkauft. Auch andere Drogen sowie die Utensilien zum Gebrauch waren bei einer Haussuchung gefunden worden. Es wäre nur zum Eigenkonsum bestimmt gewesen. Eine 36-jährige Eichsfelderin stand nun vor Gericht. Der Schulleiter der Eichsfelder Regelschule hatte auf sie aufmerksam gemacht. Unter Schülern war bekannt, das sie unter einer bestimmten Handynummer Drogen kaufen konnten. Der Schulleiter schaltete die Kripo ein und zeigte die Frau an. Bei einer Kontrolle der Schülerunterlagen stellte sich die Nummer als eine Notrufnummer einer seiner Schülerinnen heraus. Es war das Handy der Angeklagten. Die 36-jährige Eichsfelderin war selbst süchtig, kaufte für den eigenen Bedarf und gab auch kleinere Mengen an Jugendliche weiter. Zwei jetzt 14-jährige Mädchen konnten vor Gericht ihre Wohnräume genau beschreiben. Den Verkauf von Drogen an die 12-Jährigen bestritt die Angeklagte allerdings. Eines der Mädchen hätte lediglich mal eine Zigarette bei ihr geraucht. Der Richter mahnte die Frau zu einem Geständnis. Erst nach einem Rechtsgespräch aller Gerichtsbeteiligten konnte die Pflichtverteidigerin sie zum Bestätigen der Vorwürfe bewegen. Denn eine längere Gefängnisstrafe steht zur Diskussion. Einer der Zeugen erschien nicht. Der 27-Jährige würde bedroht, gab er telefonisch an. Das zählt bei Gericht nicht. Er muss mit einem Ordnungsgeld von 300 Euro rechnen. Die Angeklagte ist wegen verschiedener Delikte vorbestraft. Die vier ihr zu Lasten gelegten Taten geschahen unter laufender Bewährung. Wegen einer Verurteilung musste die 36-Jäh- rige Arbeitsstunden leisten. Danach bekam sie beim gleichen Verein einen Minijob. Die Arbeitgeber seien sehr zufrieden mit ihr, und man habe ihr schon eine feste Stelle mit mehr Stunden in Aussicht gestellt. Deshalb habe sie „ihr Leben auch grundlegend geändert“, wie ihre Anwältin betonte. Sie sei auch „weg von den Drogen und habe ihren vorherigen Freundeskreis oder besser die Drogenszene verlassen“. Sie ist alleinerziehende Mutter, aber die 15-jährige Tochter lebt nicht in ihrem Haushalt. Da letztendlich doch noch ein Geständnis zustande kam, konnte die Staatsanwältin noch eine Bewährungsstrafe beantragen. Doch sie betonte, dass es ein Verbrechen ist, Drogen an so junge Menschen weiterzugeben. Die Strafe soll acht Monate betragen und die Bewährungszeit auf vier Jahre verlängert werden. Die Verteidigerin konnte dem nicht viel hinzufügen, da es schon die unterste Grenze für solche Delikte ist. Das Gericht schloss sich letztendlich dem Antrag an. Eindringlich geht die Mahnung des Richters am Schluss der Verhandlung auch an die 14jährigen Zeuginnen, dass Drogenkonsum eine Straftat ist und dass auch die Mädchen dafür bestraft werden können. Jubilar komponierte das Teistungen-Lied Irmgard und Frank Apel feiern eiserne Hochzeit – Sie lernten sich bei der Eheschließung ihrer Schwester kennen VON JUVITA SAPPELT „Der Glaube hat sich nicht verändert“ Zunehmend wird in Gottesdiensten beklagt, dass der Rückgang an den Gottesdienstbesuchen auf die Glaubensbereitschaft der Menschen zurückzuführen sei. Hierzu kann ich nur konstatieren: „Der Glaube der Menschen hat sich nicht verändert, aber er ist bei vielen mit der Institution Katholische Kirche nicht mehr vereinbar.“ Leserbriefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, die sich Auswahl und Kürzungen vorbehält. Anonyme Zuschriften sowie Briefe, bei denen die Nennung des Absenders unerwünscht ist, werden nicht veröffentlicht. TLZ Junge Familie fürchtet um ihre Existenz L E S E R B R I E F E Teresa Werner aus Heiligen stadt schreibt zu den anhalten den Diskussionen um die Struk turreform mit Blick auf Heili genstadt und Geisleden (TLZ berichtete in den vergangenen Tagen mehrfach): Angesichts der neuen Ideen aus Geisleden: Entwickelt sich diese ganze Angelegenheit nun tragisch oder komisch? So oder so scheinen die Argumente aller Beteiligten emotional und kaum vernünftig zu sein – wenngleich einer verwaltungstechnischen Reform auch kaum anders zu begegnen ist, die als einzigen nüchtern-vernünftigen Maßstab die gleiche Verteilung der Gläubigen und der Fläche annehmen kann und keine machtpolitischen Begehrlichkeiten. Also nehmen wir mal die Sichtweise Geisledens: Warum auf einmal die ländliche Region mit einem Pfarrsitz „stärken“, wie dieser Wortlaut des PGR-Vorsitzenden Tobias Roth im gestrigen Artikel zu lesen war? Wo sind denn die Klagen darüber dokumentiert, wie sehr die ländlichen Regionen die kirchliche Anerkennung der Stadt beklagen und vermissen? Enttarnt dieses Argument nicht auch, worum es hier eigentlich geht, nämlich um Eitelkeiten und eben Anerkennung, Respekt und Stolz? Auch die tatsächlichen (emotionalen) Ambitionen von St. Gerhard und ihres Pfarrers Heribert Kiep blieben zwar unausgesprochen, wurden jedoch mit steigender Ernsthaftigkeit und Durchsetzungskraft ebenfalls immer vordergründiger und hin- ZAHS6 65 Jahre sind Irmgard und Franz Apel miteinander verheiratet. Es gab viele Glückwünsche. Foto: Juvita Sappelt NIEDERORSCHEL . Das seltene Fest der eisernen Hochzeit feierten am Freitag im Altenpflegeheim „St. Josefshaus“ die Eheleute Irmgard und Franz Apel. Das Jubelpaar, welches bis zum Dezember letzten Jahres noch seinen langjährigen Wohnsitz in Teistungen hatte, kann nun auf ein langes und erfülltes Eheleben zurückblicken. Eine Tochter und zwei Söhne gingen aus der Ehe hervor, wobei ein Sohn leider schon im ersten Lebensjahr verstarb. Mittlerweile gehören vier Enkel und vier Urenkel zur Familie. Wie die 90-jährige, aus Breitenbach stammende Jubilarin berichtete, arbeitete sie neben ihrem umfangreichen Tätigkeitsfeld als Hausfrau und Mutter bis zum Rentenalter als Buchhalterin unter anderem in der damaligen MTS Teistungen. Näher kennengelernt habe sie ihren Franz bei der Hochzeit ihrer Schwester. Da sorgte er für die musikalische Unterhaltung. Die Liebe zur Musik, so der 92-Jährige, sei ihm schon die Wiege gelegt worden. Neben seiner etwa 20-jährigen Arbeit als Religionslehrer in seinen Heimatort Teistungen wirkte er dort 63 Jahre als Organist und Chorleiter des Kirchen- und Volkschores. Zudem gab er 24 Jahre an der Eichsfelder Musikschule Unterricht für Klavier und Akkordeon. Auch eine Tanzund Unterhaltungsband, die sich „Apel-Combo“ nannte , leitete er viele Jahre. Das Jubiläumslied „Du liebes Teistungen“ habe er sehr gern für seinen Hei- matort getextet und komponiert, fügte er noch bescheiden hinzu. Ein besonderer Herzenswunsch sei es, wenn dieses Lied gern und oft gesungen würde. Viele Glückwünsche durfte das Jubelpaar entgegen nehmen. Bundespräsident Joachim Gauck, Ministerpräsident Bodo Ramelow, Landrat Werner Henning gratulierten. Auch über die Glückwünsche ihrer Heimatgemeinde freuten sich die beiden. Pfarrer Johannes Nemec, der den kleinen Festgottesdienst in der Kapelle des Hauses zelebrierte, würdigte in seiner Predigt das Jubelpaar, das durch krankheitsbedingte Umstände momentan noch getrennt lebt. In absehbarer Zeit aber werden sie gemeinsam im Altenpflegeheim wohnen. Darauf freuen sich beide schon jetzt. Dieses Dokument ist lizenziert für Mediengruppe Thüringen Verlag GmbH, uB47938y. Alle Rechte vorbehalten. © Thüringische Landeszeitung. Download vom 27.05.2015 14:20 von www.genios.de.
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