PDF-Download - Deutsche Tinnitus-Liga

Deutsche Tinnitus-Liga e. V.: Kinder und Jugendliche besonders
häufig von Knalltraumen durch Silvesterknaller betroffen
(Wuppertal, 16.12.2015) Für viele Menschen gehört das zu einem gelungenen
Jahreswechsel dazu: Es mal wieder richtig krachen zu lassen mit Feuerwerk, Böllern
und Raketen. Ein nicht ganz ungefährliches Vergnügen: Neben zahlreichen Unfällen
mit Verletzungen an Körper und Gesicht kann es durch die Knaller auch zu
dauerhaften Hörschädigungen kommen. Besonders häufig sind Kinder, Jugendliche
sowie junge Erwachsene zwischen sechs und 25 Jahren davon betroffen. Ein solches
Knalltrauma kann eine lebenslange Schwerhörigkeit sowie Tinnitus auslösen, warnt
die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL).
„Es sind leider besonders oft Kinder und Jugendliche von Knalltraumen durch
Silvesterknaller betroffen“, sagt Michael Bergmann, Geschäftsführer der Deutschen TinnitusLiga e. V. „Dabei werden männliche Personen dreimal so oft verletzt wie weibliche. Die
Gründe liegen zum einen darin, dass das Experimentieren mit Knallern gerade auf Jungs
eine besonders große Faszination ausübt. Zum anderen spielen natürlich eine gewisse
Unerfahrenheit in jungen Jahren und nicht zuletzt auch die Unwissenheit vieler
Erziehungsberechtigter darüber, mit welchen Gefahren dieses Vergnügen verbunden sein
kann, eine große Rolle.“
Aus diesem Grund rät die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. Menschen jeden Alters, sich von
Silvesterknallern und -raketen fernzuhalten und die Ohren zu schützen. Nach Angaben der
Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie
(DGHNO KHC) erleiden jedes Jahr rund 8.000 Menschen hierzulande eine Verletzung des
Innenohres durch explodierende Feuerwerkskörper. Die Folgen können lebenslang
bestehen bleiben: Tinnitus und Schwerhörigkeit, insbesondere bei hohen Tönen. Mögliche
Symptome können stechende Schmerzen im Ohr, Ohrgeräusche, Schwindel oder ein
Gefühl, als sei das Ohr verstopft, sein. Dauern die Symptome an, sollte zeitnah ein HNOArzt aufgesucht werden.
Wenn Raketen oder Böller weniger als zwei Meter entfernt von den Ohren explodieren,
wirken laut DGHNO KHC etwa 25 Millisekunden lange Schallimpulse auf das Gehör. Sie
erreichen Spitzen von bis zu 160 Dezibel Schalldruckpegel. Da sich Lautstärke aus einer
Kombination von Schalldruck und Dauer ergibt, nimmt das Ohr diese kurzen Spitzenpegel
weniger als Lärm wahr und ist für Hörschäden besonders anfällig, weshalb
Innenohrverletzungen gerade an Silvester besonders häufig entstehen. Durch Knalltraumen
werden die Hörsinneszellen, Stützzellen und andere Teile der sogenannten Hörschnecke im
Innenohr bleibend geschädigt, die Spätfolgen sind oft nur noch durch ein Hörgerät
auszugleichen.
„Zunächst einmal raten wir, sich von Silvesterknallern und -raketen fernzuhalten und seine
Ohren zu schützen, beispielsweise mit Ohrstöpseln“, so DTL-Geschäftsführer Michael
Bergmann. „Darüber hinaus ist auch Präventionsarbeit sehr wichtig. So sollten Lehrer und
Erzieher in Schulen und Jugendeinrichtungen verstärkt über die Gefahren aufklären, um ein
Bewusstsein dafür zu schaffen.“
Über die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die
Interessen der Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière sowie
ihrer Angehörigen. Rund 12.000 Mitglieder machen die DTL zum größten TinnitusZusammenschluss in Europa und zum anerkannten Partner des Gesundheitswesens in
Deutschland. Über 800 Fachleute gehören der DTL als Partner und fördernde Mitglieder an,
darunter renommierte Wissenschaftler, HNO-Ärzte, Ärzte weiterer Disziplinen,
Hörgeräteakustiker, Psychologen und Therapeuten. Außerdem werden rund 90
Selbsthilfegruppen in Deutschland durch die DTL betreut. Gegründet wurde die Deutsche
Tinnitus-Liga e. V. 1986 in Wuppertal.
Kontakt:
Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Sabine Wagner
Am Lohsiepen 18
42369 Wuppertal
Tel.: 0202 24652-24
Fax: 0202 24652-20
E-Mail: [email protected]
www.tinnitus-liga.de
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