VON RITUALEN BRAUCHTUM TRADITION VERANSTALTUNGSREIHE 2016 IM AUGUSTINUM FREIBURG Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche. GUSTAV MAHLER Sehr geehrte Damen und Herren, seit Jahrhunderten gehören Rituale und Brauch tum zum wichtigen Bestandteil des menschlichen Lebens. Sie sind Spiegelbild der jeweiligen Kultur eines Volkes, das diese Bräuche hervorgebracht, geformt und weitergetragen hat. Der Lauf der Gestirne strukturierte das Jahr und der Mensch integrierte sich in dieses rhythmische Geschehen mit jahreszeitlichem Brauchtum und religiös ausgerichteten Festen. Durch ihre ständige Wiederkehr sind diese Anlässe im Jahreskreislauf verankert und wachsen schließlich zu vertrauten Traditionen heran, vom Dreikönigsingen über das Maibaumsetzen oder den Martinsritt bis zu den Silvesterböllern. Gelebtes Brauchtum verbindet, es vermittelt ein Gefühl von Verwurzelung, Sicherheit und Geborgenheit. Auch Rituale sind ein uraltes und bewährtes Mittel zur Lebensgestaltung. In unserer Veranstaltungsreihe möchten wir mit Ihnen diese verbindenden Elemente unseres Kulturkreises entdecken, gemeinsam erfahren und bisweilen auch erschmecken. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind. Susanne Kiefer Direktorin 3 Montag, 1. Februar, 19:30 Uhr, Theater 5 Euro, 6 Euro (Gäste) Narren, Schellen und Marotten Bildvortrag von Peter Kalchthaler Eine Woche vor Rosenmontag beleuchtet der Volkskundler und aktive Fastnachter Peter Kalchthaler die Wurzeln eines europaweit ver breiteten Brauchs, der in einzelnen Ausformun gen zum Weltkulturerbe zählt. Lange als „uraltgermanisches Ritual“ beschrieben, wurden in den letzten Jahren die christlichen Wurzeln der Fast nacht aufgedeckt. Bis zur Reformation war sie fest in den kirchlichen Jahreslauf eingebunden. Danach blieb der Brauch, vor der strengen Fastenzeit noch einmal über die Stränge zu schla gen, vor allem in den katholischen Regionen lebendig. Am Beispiel Freiburgs erläutert Peter Kalchthaler die typische Entwicklung einer städ tischen Fastnacht seit der Barockzeit. 4 Dienstag, 15. März, 19:30 Uhr, Theater 5 Euro, 6 Euro (Gäste) Alles hat seine Zeit Bildvortrag von Prof. Dr. Werner Mezger So selbstverständlich uns heute Uhr und Kalen der erscheinen – alle Systeme der Zeiteinteilung haben ihre Kulturgeschichte. Dabei ist den meisten Menschen kaum mehr bewusst, dass die Konstruktion des Kirchenjahres, dessen Hochfeste, liturgische Zyklen und Heiligen gedenktage auch noch in der säkularisierten Welt von heute unsere Lebensrhythmen bestimmen. Anhand von Bildzeugnissen zeigt der Professor für Europäische Ethnologie, wie Menschen unterschiedlichster Epochen mit dem ebenso abstrakten wie allgegenwärtigen Phänomen Zeit umgehen und wie sich das Verhältnis unserer Gesellschaft dazu im Lauf der Zeit gewandelt hat. Prof. Mezger wird im November mit einem zwei ten Beitrag über die Adventszeit zu hören sein. 5 Samstag, 9. April, 19:30 Uhr, Theater 8 Euro, 10 Euro (Gäste) Lieder des Kirchenjahres. Das gesprochene Kirchenlied Rezitation: Bernd P. R. Winter Klavier: Martin Lüker Die geistliche Dichtung der Lieder im Kirchen jahr beruht auf Jahrhunderte alten Texten, die von Dichtern wie Paul Gerhardt, Matthias Claudius, Ernst Moritz Arndt stammen und heute genau wie einst fesseln. Die Lieder und Verse erschließen sich inhaltlich neu durch den Rezitator Bernd P. R. Winter, der sie mit Sprach kraft und Intensität vorträgt, ohne dass sie gesungen werden. Der Pianist Martin Lüker untermalt mit eigenen Musiktransskriptionen die beliebten Lieder ausdrucksstark mit großer Emotion, so dass sie mit ihrer christlichen Tiefe den Zuhörer neu fesseln. 6 Dienstag, 3. Mai, 19:30 Uhr, Theater 5 Euro, 6 Euro (Gäste) Abschiedsrituale in der heutigen Zeit Bildvortrag von Arne Raap-Mehl Wir geben uns die Hand, umarmen uns oder sagen einfach „servus“, wenn wir Abschied neh men. Jede Kultur und jede Religion bringt ihre eigenen Rituale mit, wenn es um Abschiede geht. Jeder Abschied bringt Veränderung mit sich: Anstelle des Alten tritt etwas Neues. Aber wie verabschiede ich meine große Liebe nach der Trennung? Wie verabschiede ich das Kind, das auszieht und zu studieren anfängt? Wie verab schiede ich meine Arbeit, wenn ich in Rente gehe? Wie verabschiede ich meine Heimat, weil ich vertrieben bin? An diesem Abend betrachtet der Religionspädagoge Arne Raap-Mehl die neuen und alten Formen der Abschiede in unserer Welt. Er zeigt uns, dass Abschiedsrituale helfen, die Übergänge in Trennung tröstend zu begehen und im Heute ganz anzukommen. 7 Mittwoch, 15. Juni, 19:00 Uhr , Theater 4 Euro, 6 Euro (Gäste) Beerland – Eine Forschungsreise in die deutsche Bierkultur Dokumentarfilm D 2012, Regie: Matt Sweetwood, 85 Minuten, FSK frei 2016 wird landauf, landab das 500 jährige Bestehen des Bier-Reinheitsgebotes gefeiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat das „flüssige Gold“ in Deutschland eine besondere Tradition und gesellschaftliche Akzeptanz. Hier galt Bier im ganzen Mittelalter hindurch als Grundnahrungsmittel, da es oft gesünder als das verfügbare Trinkwasser war. Des Deutschen lieb stes Getränk wird in 5000 verschiedenen Marken in 1300 unterschiedlichen Brauereien erzeugt. Der gebürtige Amerikaner Matt Sweetwood begibt sich in seiner Dokumentation auf eine unterhaltsame wie interessante Reise durch die Kulturgeschichte des Bieres. Wir zeigen seine Liebeserklärung an das Bier und die Menschen, die es brauen und trinken, am Ehrentag des hl. Vitus, eines Patrons der Bierbrauer. 8 Montag, 1. August, 19:00 Uhr, Theater 4 Euro, 6 Euro (Gäste) Heimatklänge Dokumentarfilm D, CH 2007, Regie: Stefan Schwietert, 82 Minuten, FSK frei Drei alpenländische Stimmkünstler vor der atem beraubenden Kulisse ihrer Heimat im Appenzell beschreiten unterschiedliche und gleichermaßen interessante Wege der Weiterentwicklung des Jodelgesangs. Die Dokumentation begleitet die Stimmartisten Noldi Alder, Erika Stucky und Christian Zehnder, die mit heimischen und frem den Traditionen experimentieren und versuchen, auf diese Weise die alpenländische Musik weiter zuentwickeln und neu zu definieren. Verdienst des Filmemachers Schwietert ist es, die Zuschauer zu Entdeckern und Zeugen dieses Prozesses vol ler Überraschungen zu machen. Staunen Sie am Schweizer Nationalfeiertag über diesen ganz neuen Blick auf die Tradition des Jodelns vor der Kulisse der grandiosen und majestätischen Bergwelt. 9 Montag 5. September, Abfahrt 15:00 Uhr, Rückkehr ca. 19:00 Uhr Fahrt mit Führung, Weinverkostung und Winzervesper 40 Euro, 43 Euro (Gäste) Wo Barthel den Most holt Halbtagsfahrt zum Öko Weingut Hug Die Redensart „Wissen, wo Barthel den Most holt“ verweist auf die letzte Reifezeit nach St. Batholomäus am 24. August. Dann, sagen die Winzer, verleiht jeder Sonnenstrahl den Trauben die entscheidende Süße. Kurz vor der Lese besuchen wir das Öko Weingut Hug in Pfaffenweiler. Hier im Schneckental ist der Rebenanbau schon seit dem Jahre 716 nachgewie sen. Mario und Manuela Hug bewirtschaften den traditionsreichen Familienbetrieb seit über 15 Jahren ökologisch, ganz im Einklang mit der Natur. Aber worin liegt der Unterschied zur kon ventionellen Weinherstellung? Mario Hug führt dazu in seine Rebberge und erklärt vor Ort die Vorzüge des umweltschonenden Anbaus. In der gemütlichen Straußwirtschaft „Zur alten Küferei“ darf dann probiert und gevespert werden. 10 Tim Reckmann / pixelio Dienstag, 18. Oktober, 18:00 Uhr, Restaurant Nähere Informationen entnehmen Sie dem Veranstaltungskalender von Oktober Wild essen und genießen Eine „wilde“ Komposition von Chefkoch Tobias Lichy Von Oktober bis Januar schallt das „Halali“ durch die Wälder – für Jäger hat die Hauptsaison begonnen. Für Geniesser ist das der alljährliche Startschuss für die beliebte, traditionelle Wild bretküche. Wie schmackhaft, vielseitig und raffi niert heimisches Wild zubereitet werden kann, beweist unser Küchenchef Tobias Lichy mit sei nem Team. Seine „wilde“ Komposition wird gewürzt und abgerundet durch die Klänge waid männischer Musikanten. Die Jagdhornsignale sind ein fester Bestandteil der Jagdkultur. Was in Laienohren wie Musik klingt, verbinden die Jäger mit einer festgelegten Botschaft. So signalisiert das Halali „Die Jagd ist beendet“. Diesen kulina risch-klangvollen Abend sollten sich die Lieb haber des jagdlichen Brauchtums nicht durch die Lappen gehen lassen. 11 Magnus Manske / wikimedia Montag, 14. November, 19:30 Uhr, Theater 5 Euro, 6 Euro (Gäste) Bräuche der Advents- und Weihnachtszeit Bildvortrag von Prof. Dr. Werner Mezger Die Advents- und Weihnachtszeit bricht alle Rekorde in Sachen Brauchentfaltung in Europa. Allein die Fülle der Nikolausbräuche im alpinen Raum kennt nahezu keine Grenzen. Durch den Vergleich von Brauchphänomenen aus unter schiedlichen Gegenden öffnet uns der Ethnologe Prof. Werner Mezger die Augen für Zusammen hänge und Ideen, die in früheren Jahrhunderten selbstverständlich waren, heute jedoch in Ver gessenheit geraten sind. Die Beschäftigung mit den Brauch- und Festtraditionen verschiedener Regionen, Nationen und ethnischer Gruppen ist nicht zuletzt auch im Hinblick auf die kulturel len Gemeinsamkeiten Europas interessant. Prof. Dr. Werner Mezger, Professor für Volks kunde an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, ist zum zweiten Mal im Augustinum zu hören. 12 Samstag bis Donnerstag, 3. bis 8. Dezember, 10:00 – 20:00 Uhr, Foyer Eintritt frei Ich steh’ an deiner Krippe hier Ausstellung mit Krippen von Benno Dierenbach Karl-Michael Soemer / pixelio Die Tradition des Krippenbauens scheint überkommen und unzeitgemäß, doch Benno Dierenbach setzt auf vertraute Werte. Seit über 30 Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema, ist Verfasser eines Krippenführers und widmet sich der Anfertigung von beeindruckenden Krippen: alpenländische, orientalische, provenzalische, russische Krippen sowie Kasten-, Schnee-, Wand-, Stall- und Ruinenkrippen. Zehn dieser Weih nachtskrippen präsentiert er im Augustinum, wobei jede auf ihre Weise besonders und einzig artig ist. Das „Krippenschauen“ ist im deutsch sprachigen Süden gelebte Volkskultur. Das Anhören der Weihnachtsgeschichte rührt uns jedes Jahr auf ’s Neue, aber das gesprochene Wort wird auch allzu schnell wieder vergessen. Das Betrachten der Krippe erfasst unsere Sinne jedoch viel umfassender. 13 Die Lage Um einen kleinen See gruppiert, fügt sich das Haus harmonisch in die Landschaft ein. Idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in den Schwarzwald, Straßenbahn 300 m entfernt Vielfalt unter einem Dach 1984 eröffnet, 25.000 qm Gartenanlage, Räumlich keiten für jede Gelegenheit, Restaurant, Schwimmbad und Wellness-Oase, Ladenstraße, Arztpraxis u.v.m. Ihre Wohnung 255 Appartements von 30 bis 90 qm Wohnfläche mit attraktiven Extras in der Ausstattung Gastronomie Im Restaurant täglich Auswahl aus drei Mittagsmenüs, zusätzlich Buffet mit frischen Salaten der Saison, Früh stück, Kaffee, Abendessen à-la-Carte im Restaurant Aktivität & Gemeinschaft Vielfältiges Theater-, Konzert- und Kulturprogramm. Wellness- und Fitnessangebote, Kurse, KreativGruppen, Gedächtnistraining, Hausfeste, Gottesdienste u.v.m. Pflege & Betreuung Für individuelle Unterstützung im Alltag ebenso wie bei vorübergehenden Krankheiten sind wir für Sie da. Im Fall der Pflege versorgen wir Sie in Ihrem eigenen Appartement. Einladung zum Probewohnen im Augustinum Freiburg Machen Sie sich selbst ein Bild von dem breitgefächerten Angebot und der kultivierten Atmosphäre in unserem Haus. Unser Angebot zum Probewohnen umfasst drei Übernachtungen inklusive Halbpension im Einzelzimmer für 160 Euro, im Doppelzimmer für 140 Euro pro Person. Während Ihres Aufenthaltes genießen Sie freien Eintritt zu allen vom Augustinum organisierten Veranstaltungen. Je nach Verfügbarkeit können Sie auf Wunsch Ihren Aufenthalt gerne verlängern. Anmeldung und mehr Information unter Tel. 07 61 / 47 85 – 0. Das Augustinum kennenlernen Hausführung und Information unverbindlich und ohne Anmeldung. Besuchen Sie uns! Jeden Mittwoch, 14 Uhr, und jeden 1. Samstag im Monat, 14 Uhr Augustinum Freiburg Weierweg 10 79111 Freiburg Tel. 07 61 / 47 85 – 0 [email protected] www.augustinum.de
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