Hauptsache Hut: Spektakulärer Kopfschmuck

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KUNST / KULTUR / VERANSTALTUNG / ZÜRICH / OSTSCHWEIZ / ZENTRALSCHWEIZ
Ausstellung «Silvesterkläuse I Glöckler I Klausjäger – Spektakulärer Kopfschmuck im Volksbrauch»
Auf Einladung: Mittwoch, 22. Oktober 2014, 18.30 Uhr
23. Oktober 2015 bis 19. März 2016
Di–Fr: 12–17 Uhr, Sa: 11–17 Uhr, So und Mo geschlossen
Haus Appenzell, St. Peterstrasse 16 / Bahnhofstrasse 43, 8001 Zürich
Spektakulärer Kopfschmuck aus der Schweiz und Österreich / Hauben, Kappen und Iffele: Drei Bräuche mit vielen Gemeinsamkeiten
www.hausappenzell.ch
06.10.2015 – for immediate release
Ausstellung über Kopfschmuck aus der Schweiz und Österreich im Haus Appenzell in Zürich
Hauptsache Hut: Spektakulärer Kopfschmuck
Das Haus Appenzell erweckt das Silvesterklausen (AR), den Glöcklerlauf (AT) und das Klausjagen (SZ) in
der Zürcher Innenstadt zum Leben. Mit der Ausstellung «Silvesterkläuse I Glöckler I Klausjäger – Spektakulärer Kopfschmuck im Volksbrauch» stellt die Ernst Hohl-Kulturstiftung die drei faszinierenden Wintervolksbräuche aus der Schweiz und Österreich einander gegenüber. Die gezeigten Hauben, Hüte, Kappen
und Iffele sind bedeutungsvolle Ikonen dreier Bräuche, die seit Generationen mit Leidenschaft und Engagement gepflegt werden. Die Ausstellung findet vom 23. Oktober 2015 bis zum 19. März 2016 statt. Der
Eintritt ist frei.
Damals wie heute komplettieren sie Outfits, schützen vor Sonne und Kälte oder sind Attribute der
Macht: Mützen und Hüte. Seit jeher sind sie Ausdruck unserer Persönlichkeit, haben konkrete Funktionen und symbolische Bedeutung. Mit der einzigartigen Ausstellung «Silvesterkläuse I Glöckler I
Klausjäger ‒ Spektakulärer Kopfschmuck im Volksbrauch» konzentriert sich die Ernst HohlKulturstiftung auf drei Regionen – Appenzell Ausserhoden, Schwyz und Salzkammergut – und geht
dem Ursprung, der Bedeutung und den Gemeinsamkeiten der drei Bräuche auf den Grund. Neben
den im Zentrum stehenden extravaganten Kopfbedeckungen gibt es auch weitere Requisiten dieser
zum Teil sehr alten Traditionen zu entdecken.
S
Schöner Silvesterklaus © Ernst Hohl
Detail einer Klaushaube © Ernst Hohl
Drei Brauchtümer – viele Gemeinsamkeiten
Zentrales Element der drei Bräuche sind die eindrücklichen Kopfbedeckungen, welche die Silvesterkläuse, Glöckler und Klausjäger in hunderten von Arbeitsstunden mit schier grenzenloser Kreativität
erschaffen. Die Motive sind vielfältig: Während die Küssnachter Iffele religiöse Elemente und dekorative Muster aufweisen, werden auf Urnäscher Hauben und Hüten ebenso wie auf den Ebenseer Kappen Momente aus Privatleben und Beruf nachgebildet. Ein weiteres, die drei Bräuche verbindendes
Merkmal ist das mal harmonische, mal ohrenbetäubende Geläut verschiedener Glocken und Schellen,
die bei den Umzügen mitgetragen werden. Auch ähneln sich die Glöckler und Klausjäger aufgrund
ihrer überwiegend weissen Kleidung.
Silvesterklausen
Am «neuen» (31. Dezember) und am «alten» Silvester (13. Januar) ziehen Silvesterkläuse in Urnäsch
und anderen Gemeinden des Ausserrhoder Hinterlands von Haus zu Haus. Mit aufsehenerregendem
Kopfputz, begleitet vom Klang der Schellen und Rollen, die sie auf Brust und Rücken tragen, bieten
sie den Menschen drei gesungene Zäuerli dar und überbringen gute Wünsche für das neue Jahr. Man
unterscheidet drei Gruppen von Kläusen: die «Schöne», die «Schö-Wüeschte» und die «Wüeschte».
Die «Schöne» tragen mit Silbertressen verzierte Samttrachten und mit Glasperlen, Folien und Kordeln
gestaltete Hauben und Hüte mit geschnitzten Alltagsszenen. Die «Wüeschte» sind in struppige, mit
Reisig, Laub oder Stroh besteckte Gewänder gehüllt und bedecken ihr Gesicht mit furchterregenden
Masken aus Papiermaché. Die «Schö-Wüeschte» verwenden ebenfalls Naturmaterialien für ihre Kleidung, die aber – wie bei den «Schönen» – sorgfältig gestaltet sind.
Öberefahre im Winter © Toni Küng
Silvesterkläuse mit Kopfschmuck © Ernst Hohl
Der Glöcklerlauf
Farbenfroh geht es am 5. Januar im österreichischen Ebensee am Abend vor Dreikönig zu und her.
Nach Einbruch der Dunkelheit laufen Glöckler als Lichtgestalten durch die Strassen des Orts. Auf
ihren Köpfen tragen sie bis zu drei Meter lange und zwei Meter hohe Kappen bestehend aus einem
Holzgerüst, das mit schwarzem Tonpapier überzogen ist. Kerzenlicht erleuchtet die darauf abgebildeten dekorativen Motive und Szenen aus Beruf und Alltag, die herausgeschnitten oder herausgestanzt
und mit buntem Seidenpapier überzogen werden. Der Glöcklerlauf ist seit 2010 Teil des UNESCO
immateriellen Kulturerbes und für Zuschauer ein einzigartiges Spektakel. Die prächtigen GlöcklerPassen waren heuer sogar Teil des Eurovision Song Contest.
Kappe der Passe «Hoch Neudorf»
Kappe der Passe «Alt Kohlstatt»
© Reinhard Hörmandinger
© Reinhard Hörmandinger
Das Küssnachter Klausjagen
Jährlich, am 5. Dezember, findet das Küssnachter Klausjagen statt, einer der imposantesten Nikolausbräuche Europas. Der Umzug mit rund 200 kunstvollen Iffele, gefolgt vom Nikolaus und vom archaischen Lärm hunderter von Treicheln, zieht die Besucher in seinen Bann. Iffele gleichen überdimensionierten Bischofshüten – mit fantasievollen Ornamenten und Rosetten, aus Karton und buntem
Papier gefertigt und von Kerzen beleuchtet. Je nach Motiv stecken bis zu 1000 Arbeitsstunden in den
bis zu zwei Meter hohen, farbenprächtigen Küssnachter Iffele. Eine Iffele wird nicht gekauft oder gemietet, sondern von jedem einzelnen Klausjäger gebaut oder manchmal ausgeliehen.
Iffele von Diego Meyer (Vorder- und Rückseite)
Iffele von Walter Bundi (Vorder- und Rückseite)
© Ernst Hohl
© Ernst Hohl
Es sind Menschen aller Alters- und Berufsgruppen, die das Silvesterklausen, den Glöcklerlauf und das
Klausjagen mit Engagement und Begeisterung noch heute leben und pflegen. Sie alle sind geprägt
von einer durchdringenden Wertschätzung für die Traditionen ihrer Heimat. Und sie alle fiebern das
ganze Jahr dem wichtigsten Datum im Kalender entgegen.
Die Vernissage für geladene Gäste findet am 22. Oktober 2015 um 18.30 Uhr im Haus Appenzell
an der Bahnhofstrasse 43 / St. Peterstrasse 16 in Zürich statt. Medienschaffende sind dazu
herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich bis zum 19. Oktober 2015 mit dem beiliegenden Anmeldetalon an.
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«Silvesterkläuse I Glöckler I Klausjäger ‒ Spektakulärer Kopfschmuck im Volksbrauch»
23. Oktober 2015 bis 19. März 2016
Haus Appenzell, Eingang St. Peterstrasse 16 benutzen
Öffnungszeiten: Di–Fr: 12:00–17:00 I Sa: 11:00–17:00 I Sonntag und Montag geschlossen
Kostenloser Eintritt
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Über die Ernst Hohl-Kulturstiftung Haus Appenzell
Mit der Ernst Hohl-Kulturstiftung und dem «Haus Appenzell» hat die Region rund um den Säntis seit Oktober 2006 mitten im
Ballungszentrum Zürich eine repräsentative Aussenstelle. Ernst Hohl, 72, in Zürich aufgewachsen, doch mit seiner appenzellischen Herkunft immer auf vielfältige Weise verbunden geblieben, hat seine Liegenschaft an der Bahnhofstrasse 43 / St. Peterstrasse 16 in die neu gegründete Ernst Hohl-Kulturstiftung eingebracht. Der prächtige, 1911 errichtete Neo-Renaissance-Bau,
der auch durch seine reiche Innenausstattung besticht, war über Jahrzehnte Sitz des ehemaligen Einrichtungshauses Ernst
Hohl & Co. Nun beherbergt die Liegenschaft das «Haus Appenzell», das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kultur und Lebensart der Region rund um den Säntis in die schweizerische Öffentlichkeit und in das benachbarte Ausland hinauszutragen. Die
Stiftung will den Begriff der Kultur breit verstanden wissen und zählt neben der Musik, der bildenden Kunst, der Literatur auch
Lebensart, Handwerk, Wirtschaft, Tourismus und Sport mit dazu. Dabei soll ein unverkennbares Appenzeller und Toggenburger
Charakteristikum immer dazugehören: das Authentische, Typische und Einmalige. Die Stiftung bietet jedoch auch ausländischen Kulturen Plattform in ihren Räumen, so wie sie ihr eigenes Kulturgut in Kombination mit anderen Kulturen im In- und
Ausland präsentiert. Das Haus Appenzell steht für Tradition, Weltoffenheit und Qualität.
Das Haus Appenzell hat sich in den vergangenen Jahren mit hochkarätigen und gleichzeitig unkonventionellen Kunstausstellungen, die weder in eine Galerie noch in ein Museum passen, einen Namen gemacht. Zu erinnern ist an das archaische Lebenswerk des Wildhauser Bauern Niklaus Wenk, die Scherenschnittausstellung «Wenn Ost und West sich begegnen», die
Freunde des chinesischen Scherenschnittes aus halb Europa ins Haus Appenzell pilgern liessen, die Ausstellung «Landleben,
gemalt», eine Gegenüberstellung der Gemeinsamkeiten, aber auch der Gegensätze zwischen der Volkskunst verschiedener
Provinzen Chinas und derjenigen der Säntisregion, sowie «Nadelkunst», die Handstickereien aus China und der Ostschweiz
präsentierte.
Für weitere Informationen, Interviewanfragen und Bildmaterial wenden sich Medienschaffende bitte an:
Somera Boesch, BLOFELD Communication GmbH, Langstrasse 94, 8004 Zürich
Tel. 044 245 40 10, [email protected]