4 Massenmedien mationen inzwischen eher aus dem Internet beziehen. Da erfährt man rund um die Uhr, was in der Welt passiert ist, und muss sich nicht nach festen Sendezeiten richten. Außerdem kann man sich viele Nachrichtensendungen zu einem späteren Zeitpunkt sowieso im Internet ansehen. Dazu bekommt man dann außerdem Hintergrundinformationen, die gar nicht im Fernsehen präsentiert werden, weil die Sendezeit nicht reicht. Im Übrigen: Die Jugendlichen gibt es sowieso nicht. Einige Jugendliche wollen Castingshows sehen, andere wollen Unterhaltungsfilme sehen, wieder andere wollen Naturfilme oder Geschichtsfilme sehen und einige interessieren sich für politische Sendungen. Niemand ist gezwungen, sich bestimmte Sendungen anzusehen. Jeder kann doch selbst entscheiden, wann er den Einschaltknopf drückt. Und wenn jemand nun mal gern Castingshows sieht: Warum sollten sie ihm nicht angeboten werden? Das Fernsehen ist schließlich nicht die Erziehungsanstalt der Nation. Außerdem lässt sich über Geschmack immer streiten. Wenn man das Fernsehprogramm studiert, kann man übrigens leicht feststellen, dass es durchaus anspruchsvolle Sendungen gibt, die für Jugendliche von Interesse sind. Man muss sich eben nur die Mühe machen, die interessanten Sendungen auszuwählen. Ein Zappen durch die Kanäle reicht da natürlich nicht aus, weil man dann nur zufällig irgendwo hängen bleibt. Aber schon der Blick in den Teletext reicht doch aus, um zu erfahren, wann und wo gute Sendungen laufen. Natürlich gibt es Jugendliche, die gar kein Interesse daran haben, sich anspruchsvolle Programme anzusehen. Richtig ist auch, dass die Jugendlichen die Wähler von morgen sind und dass es deshalb wünschenswert wäre, wenn sie sich schon heute umfassend über aktuelle Themen informieren würden. Aber genauso wenig, wie man jemanden zwingen kann, sich eine Castingshow anzusehen, kann man ihn zwingen, den Fernseher immer dann einzuschalten, wenn Nachrichten- und Magazinsendungen laufen. Ich meine, das Fernsehen kann ruhig bleiben, wie es ist. Es gibt durchaus vernünftige Sendungen, auch für Jugendliche. Jeder sollte ruhig das sehen, was ihn interessiert und was ihm gefällt. Sendungen, die speziell für Jugendliche produziert werden, sind unnötig. (Dein Name) (702 Wörter) Aufgaben zum Leseverstehen von M 2 1 a) und b): Jungen Mädchen Rangplatz Gerät Besitz (in %) Rangplatz Gerät Besitz (in %) 1 Handy 94 1 Handy 96 2 MP3-Player 86 2 MP3-Player 86 3 Computer/Laptop u 77 3 CD-Player u 83 4 Radio 75 4 Radio 79 5 CD-Player v 70 5 Computer/Laptop v 64 6 Fernseher u 64 6 Fernseher 57 7 Spielkonsole TV/PC u 60 7 Digitalkamera u 53 8 Internetzugang u 54 8 Internetzugang v 47 9 tragbare Spielkonsole u 49 9 Kassettenrekorder u 45 10 39 10 DVD-Player 36 Kassettenrekorder/ DVD-Player v v Lösungsvorschläge c) Das Handy nimmt bei Mädchen und Jungen gleichermaßen den ersten Rangplatz ein. Allerdings ist der Anteil der Mädchen, die ein Handy besitzen, um zwei Prozentpunkte höher als der der Jungen (96 % im Vergleich zu 94 % bei den Jungen). Der Anteil derjenigen, die einen MP3-Player besitzen, ist bei Jungen und Mädchen dagegen genau gleich. Ab dem dritten Rangplatz unterscheiden sich die Geschlechter aber hinsichtlich ihres Gerätebesitzes: Mädchen verfügen öfter über Geräte zum Musikhören. Sie besitzen häufiger einen CD-Player (83 % im Vergleich zu 70 % bei den Jungen). Jungen besitzen dagegen öfter einen Computer (77 % im Vergleich zu 64 % bei den Mädchen), einen eigenen Fernseher (64 % im Vergleich zu 57 % bei den Mädchen) und eine Spielkonsole (60 % im Vergleich zu 29 % bei den Mädchen; bei den tragbaren Spielkonsolen 49 % im Vergleich zu 33 % bei den Mädchen). Über einen Internetzugang verfügen sie auch deutlich öfter (54 % im Vergleich zu 47 % bei den Mädchen). Dagegen besitzen viel mehr Mädchen eine Digitalkamera (53 % im Vergleich zu 36 % bei den Jungen). 2 Ja, die Fotos sind als Illustration der Ergebnisse geeignet. Begründung: Jugendliche werden im Umgang mit Medien gezeigt, die in den Haushalten weit verbreitet sind. Man kann also sagen, dass die Fotos typische Mediennutzungen durch Jugendliche abbilden. Zwar erwecken die Fotos den Eindruck, als würden insbesondere Jungen das Handy nutzen, während Mädchen eher vor dem Fernseher oder dem Computer sitzen. Es dürfte dem Betrachter aber klar sein, dass es hier nicht darum geht, Geschlechterunterschiede in der Mediennutzung abzubilden, sondern darum, zu zeigen, dass bestimmte Medien zum Alltag der Jugendlichen gehören. 3 Mögliche Antworten: Ja, es lassen sich Zusammenhänge herstellen. 5 Begründung: Der Text beschreibt zwei Aspekte, die die Studie mit Zahlen bestätigt. Zum einen scheinen für die Jugendlichen im Text ähnliche Medien unverzichtbar zu sein wie für die befragten Jugendlichen in der Studie. Die Medien sind inzwischen zwar moderner geworden (z. B. MP3-Player statt Walkman), aber die bevorzugten Medien sind die gleichen, nämlich Computer und Internet sowie Geräte zum Musikhören. Zum anderen zeigt der Text anhand der Beispielfamilie, dass häufig viele verschiedene Medien in einem Haushalt vorhanden sind. Auch das ist eine Beobachtung, die die JIM-Studie bestätigt. Es lässt sich also durchaus ein Zusammenhang zwischen Text und Diagramm herstellen. Oder: Nein, es lassen sich keine Zusammenhänge herstellen. Begründung: Die Studie präsentiert konkrete Daten, die auf Umfragen beruhen, und ist damit repräsentativ für eine bestimmte Gesellschaftsgruppe. Der Text zeigt dagegen eine Beispielfamilie, die sich der Verfasser offensichtlich ausgedacht hat. Zu Beginn des Textes heißt es nämlich: „Stellen wir uns einen kleinen Jungen vor […].“ Das bedeutet, dass die Familie fiktiv ist und nicht unbedingt der Realität entspricht. Zudem wirkt die Darstellung des Textes konstruiert und auch etwas überzogen. (Dass am Anfang kein einziges Familienmitglied bereit ist, dem Jungen seine Frage zu beantworten, weil jeder sich gerade einem bestimmten Medium zuwendet, ist unrealistisch und übertrieben.) Außerdem haben Text und Diagramm unterschiedliche Themen: In dem Text geht es um den Einfluss der Medien auf das Zusammenleben in einer Familie, in der Studie um die Medien, die Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren bevorzugen. Deshalb lässt sich nicht wirklich ein direkter Zusammenhang zwischen dem Text und der Studie herstellen.
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