Donnerstag, 5. November 2015 / Nr. 256 36 Neue Zuger Zeitung Die «Neue Zuger Zeitung» veröffentlicht auf dieser Seite Berichte von Vereinen und Organisationen aus Zug. DIES&DAS Mittel, glücklicher zu sein So funktionierts DIES & DAS Wir veröffentlichen an dieser Stelle Meldungen von Vereinen und nicht kommerziellen Institutionen – allerdings keine Vorschauen auf bevorstehende Anlässe. Die Texte werden von der Redaktion gewichtet, redigiert und nach Möglichkeit publiziert. Bitte beachten Sie dazu Folgendes: " Ihre Artikel sollten die Länge von 100 Zeilen à 35 Anschläge (3500 Zeichen inkl. Leerschläge) nicht überschreiten. " Notieren Sie bitte nebst Ihrem Namen auch die Funktion, in der Sie uns Ihren Artikel senden. " Schicken Sie uns möglichst grosse Bilddateien separat mit, nicht als Teil eines Word-Dokuments. Ideal sind Dateigrössen von mehr als 1 Megabyte. " So erreichen Sie uns: Neue Zuger Zeitung, Rubrik Dies&Das Postfach, 6304 Zug [email protected] Fax 041 725 44 66 KAPPEL Namhafte Referenten haben über den Wirtschafts zuwachs, Reichtum und das Glücklichsein diskutiert. «Wachstum macht glücklich!» Mit die ser Feststellung eröffnete Wirtschafts professor Bruno S. Frey pointiert die Vortragstrilogie im Rahmen des Zyklus Wirtschaft und Werte des Forums Kirche und Wirtschaft der Katholischen Kirche Zug, die am Abend des 29. Oktobers im gut besetzten Kappeler Gemeindesaal zu hören war. Frey beliess es aber nicht bloss beim Rezitieren von Umfrageer gebnissen zur Korrelation zwischen Ein kommen und Lebenszufriedenheit. In einer Umfrage wollte der quirlige Wirt schaftsprofessor auch von den Anwesen den wissen, wie glücklich sie denn seien auf einer Skala von 1 bis 10. Ein un terhaltsamer Einstieg in die Materie, der keine grossen Abweichungen von den Studienergebnissen zu Tage förderte. Im weltweiten Vergleich zählt die Schweizer Bevölkerung neben Isländern, Kanadiern und Skandinaviern zu den glücklichsten. Die amüsierten Zuhörerinnen und Zuhö rer im Kappeler Gemeindesaal waren sogar noch eine Spur zufriedener als der Durchschnitt der Schweizer. Gemäss Studie sind in der Schweiz lebende Menschen mit einem Haushaltseinkom men zwischen 8000 und 10 000 Franken im Monat am glücklichsten mit einer 8,4 auf der Skala. Darüber sinkt die Rate geringfügig. Selbst darunter ist in der Schweiz niemand todunglücklich. Leute mit Einkommen unter 2000 Franken monatlich beurteilen ihr Glücklichsein noch immer mit einer 7,6. Glück nicht nur vom Geld abhängig Gemäss Frey zeigt das, dass Glück nicht allein vom Geld abhängig ist. Interessante Runde: Fachstellenleiter Christoph Balmer (links) mit den Referenten Bruno S. Frey, Markus Koch, Simon Jäggi und Moderator Erwin Koller. PD Genetische Voraussetzungen, Gesund heit, Sozialisation, Wirtschaft, Kultur, Religion, Politik, Institutionen und das Lebensalter beeinflussen unser subjek tives Glücksempfinden ebenso. Dem nach ist man zwischen 40 und 50 am unglücklichsten, während man in der jugendlichen Unbekümmertheit und vor allem im Alter am glücklichsten ist. Der Leiter des Ressorts Wachstum und Wettbewerbspolitik im Staatssekre tariat für Wirtschaft (Seco), Simon Jäggi, erklärte, wie Wachstum entsteht, wie man es misst und weshalb es wichtig ist. Er beantwortete die Frage nach dem Sinn des Wirtschaftswachstums mit we niger Armut, mehr Wohlstand, mehr Freizeit und Glück, besserer Verarbei tung von Strukturwandeln und weniger sozialen Konflikten. Trotzdem sei die Wachstumskritik seit Jahrzehnten prä sent. Die These: Eine wachsende Wirt schaft übernutze und zerstöre unsere natürlichen Grundlagen. Das Wachs tumsstreben solle deshalb aufhören, da es uns bereits gut gehe und das Wachs tum (bzw. die Ressourcen) ohnehin endlich seien. Wegweisende Zukunftskonzepte Wie die Entwicklung der Zukunft aus sehen könnte, darüber referierte der Betriebswirtschaftsmanager Markus Koch. Anhand der globalen Zahlen sieht er die Sharing Economy als nächste grosse Wirtschaftsrevolution. Internatio nal tätige Unternehmen wie der Taxi dienst Uber, die Schlafplatzvermittlung Airbnb und die OnlineAuktionsplatt form Ebay hätten traditionell ausgerich tete Konkurrenzunternehmen finanziell bereits überflügelt. Möglich wurde die rasant wachsende Wohnungs, Güter, Dienstleistungs und Autoteilet erst durch die digitale Revolution, sagte Koch. Koch stellte in Aussicht, dass sich beispielsweise mit dem selbst fahrenden Auto, das dereinst auf unseren Strassen verkehren werde, auf einen Schlag zahl reiche Probleme lösen würden. So ent fiele rund ein Drittel des Verkehrs in Städten, der nur durch die Parkplatz suche entstehe. Die jährliche Kilometer leistung von Autos in Privatbesitz, die üblicherweise während 23 von 24 Stun den herumstehen, würden mit Car Sharing markant steigen und die Kosten pro gefahrenen Kilometer sinken. Damit könnte die Anzahl Fahrzeuge reduziert und so die Ressourcen geschont wer den – ohne Komforteinbusse. FÜR DAS FORUM KIRCHE UND WIRTSCHAFT: MARTIN PLATTER
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