Interview Kalkuliert Gesundheit Eine Demenz-Expertin der Pflegeberatung COMPASS über Auswirkungen für Patienten und Angehörige Die Berechnung der Beiträge in der Privaten Krankenversicherung folgt strengen Regeln Ein Internetportal hilft Patienten dabei, ihre Arztbriefe besser zu verstehen Ausgabe 7 | September 2015 Das Magazin des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. Vergiss mein nicht Demenz spielt in der Öffentlichkeit eine immer größere Rolle EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe von PKV publik berichten wir über eine erschreckende Zahl: 18 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass geringe Mengen Alkohol während der Schwangerschaft unbedenklich sind (siehe Seite 14). Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag des PKV-Verbandes. Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. Diese viel zu sorglose Einstellung vieler Menschen steht im Widerspruch zu allen wissenschaftlichen Erkenntnissen: Schätzungen zufolge kommen in Deutschland jährlich etwa 10.000 Kinder mit alkoholbedingten Schädigungen auf die Welt. Viele davon leiden unter dem Fetalen Alkoholsyndrom, einer schwerwiegenden geistigen und körperlichen Behinderung. Eindeutig warnt daher auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, vor jeglichem Alkoholkonsum: „Es gibt keine unschädliche Menge in der Schwangerschaft.“ Nun gibt es aber auch Anlass zur Hoffnung, dass diese Botschaft dank intensiver Aufklärungsarbeit allmählich ankommt. Denn die Umfrage-Ergebnisse zeigen zugleich, dass die Akzeptanz von Alkohol während der Schwangerschaft bei Jüngeren deutlich geringer ist als bei älteren Menschen. So halten in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen nur 4 Prozent der Befragten kleine Mengen Alkohol bei werdenden Müttern für vertretbar. Von den über 55-jährigen Befragten sagen dies 23 Prozent. Das zeigt, dass Aufklärungskampagnen wirken. Die von der Pri- Impressum ISSN 0176-3261 vaten Krankenversicherung finanzierte Kampagne „Alkohol? Kenn Dein Limit.“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) richtet sich gezielt an Jugendliche und junge Erwachsene und damit an zukünftige Eltern. Dass Aufklärungsarbeit wirkt, hat jüngst auch eine Untersuchung der BZgA belegt (siehe PKV publik 6/2015). Sie zeigt, dass der Alkoholkonsum in allen Altersklassen der angesprochenen Zielgruppen seit dem Kampagnenstart von „Kenn Dein Limit.“ im Jahr 2009 deutlich zurückgegangen ist. Gleichwohl konsumieren zu viele junge Menschen noch immer zu viel Alkohol. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Aufklärungskampagnen Zeit brauchen, bis sie wirken. Die Private Krankenversicherung steht daher auch weiterhin zu ihrem Engagement in der Alkoholprävention und wird die Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auch in Zukunft weiter finanzieren. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Volker Leienbach PKV publik | Ausgabe 7 | September 2015 Herausgeber Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. Postfach 51 10 40 · 50946 Köln Gustav-Heinemann-Ufer 74 c · 50968 Köln Telefon (0221) 99 87-0 · Telefax -39 50 www.pkv.de · [email protected] Erscheinungsweise 10 Ausgaben / Jahr Verantwortlich Dr. Volker Leienbach Redaktion Stephan Caspary, Stefan Reker, Anne Timm, Jens Wegner Weitere Autoren Dr. Anne Barzel, Sabine Heche, Gesche Ketels, Jochen Scholl Fotos Getty: Bojan Kontrec, Christine Rose Photography, Deborah Cardinal; Blend Stock: Terry Vine Verlag Versicherungswirtschaft GmbH Klosestr. 20-24 · 76137 Karlsruhe Druckerei Rotadruck, Berlin Abonnementpreis Jährlich 11,00 Euro inkl. Versand und MwSt. Nachdruck der Texte nach Absprache Nächste Ausgabe am 15.10.2015 I N H A LT „Vergiss mein nicht“: Unter diesem Motto steht die „Woche der Demenz“, die im September erstmals in Deutschland stattfindet. 4 In dieser Ausgabe Vergiss mein nicht 4 Demenz spielt in der Öffentlichkeit eine immer größere Rolle „Wir sind auf einem guten Weg.“ 8 Susanne Hilsenbek, Pflegeberaterin und Demenz-Expertin bei COMPASS, im Interview Genau kalkuliert 10 Die Beitragsberechnung in der Privaten Krankenversicherung erfolgt nach strengen Regeln Klare Regeln: Die Beitragskalkulation in der PKV 10 „Die Patienten sind mündiger geworden.“ 12 Das Internetportal „washabich.de“ hilft Patienten, ihre Arztbriefe zu verstehen Meldungen14 Gastbeitrag 15 Eine neues Therapiekonzept unterstützt Schlaganfallpatienten dabei, ihren Arm wieder besser zu bewegen 13 12 Was hab‘ ich? Ein Projekt hilft Patienten, ihre Arztbriefe zu verstehen PKV publik | September 2015 3 TITEL Vergiss mein nicht Das Thema Demenz spielt in der Öffentlichkeit eine immer größere Rolle Es ist ein langsamer aber stetiger Bewusstseinswandel, der sich in der öffentlichen Wahrnehmung vollzieht: Das Thema Demenz rückt immer mehr in den Mittelpunkt, wenn es um die Frage geht, wie unsere Gesellschaft mit der wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen umgehen soll. Denn dass die Alterung unserer Bevölkerung einen steigenden Pflegebedarf mit sich bringen wird, dürfte mittlerweile wohl den meisten bewusst sein. 4,5 Millionen Pflegebedürftige wird es nach Prognosen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2050 geben. Heute sind es 2,6 Millionen. Doch lange Zeit konzentrierte sich die Diskussion vor allem auf körperliche Gebrechen, die ein hohes Lebensalter gewöhnlich mit sich bringt. Über Demenzerkrankungen hingegen wurde lange Zeit – sei es aus Unwissenheit, Scham oder sonstigen Gründen – nur am Rande gesprochen. Dabei leben in Deutschland schon heute etwa 1,5 Millionen Menschen mit De- 4 menz. Und jedes Jahr bringt rund 300.000 85 Jahren, damit liege die Wahrscheinlichkeit, eine Demenz zu entwickeln, bei Neuerkrankungen. Die Häufigkeit der demenziellen Erkrankungen steigt mit dem etwa 25 bis 30 Prozent, rechnete der Direktor am Institut für NeurowissenschafAlter stark an. In der Altersgruppe der 60-Jährigen ist nur jeder Hundertste beten und Medizin am Forschungszentrum troffen, bei den 80-Jährigen jeder ZehnJülich vor. Darüber hinaus seien viele weitere Menschen, die Angehörige pflete und bei den 90-Jährigen und älteren jeder Dritte. Aufgrund einer steigenden gen müssten, mittelbar betroffen. Lebenser war tung Schon heute leben Unter dem Begriff und der damit einin Deutschland etwa hergehenden wachDemenz wird in senden Zahl alter 1,5 Millionen Menschen der Medizin ein und hochbetagter anhaltender oder mit Demenz. Menschen ist mit eifortschreitender Zuner weiteren Zunahme zu rechnen. Ohne stand herabgesetzter Fähigkeiten in den Fortschritte bei Prävention und Therapie Bereichen des Gedächtnisses, des Denkönnte sich die Anzahl der demenziell kens und anderer Leistungen des Gehirns erkrankten Menschen im Jahr 2050 auf verstanden. Die nach dem deutschen Neuropathologen und Psychiater Alois etwa drei Millionen erhöhen. Alzheimer benannte Alzheimerkrankheit So sprach etwa Prof. Gereon Fink in eistellt mit 60 Prozent die häufigste Ursanem Zeitungsinterview von einem „Fläche einer Demenzerkrankung dar. Eine chenbrand“, der auf uns zukomme (Köldemenzielle Erkrankung kann durch Neurologen, Gerontologen oder geriatner Stadt-Anzeiger vom 18.08.2015). rische Psychiater diagnostiziert werden. Unsere Lebenserwartung liege bei etwa September 2015 | PKV publik TITEL In unserer Gesellschaft wird es immer mehr Menschen mit Demenz geben. Höchste Zeit also, dass diesem wichtigen Thema mehr Beachtung geschenkt wird. Im September findet in Deutschland erstmals „Die Woche der Demenz“ statt. Derzeit sind noch keine Wirkstoffe zur Heilung demenzieller Erkrankungen vorhanden. Jedoch gibt es einige verfügbare Medikamente, die eine symptomatische Linderung der Leistungseinbußen bewirken und die Lebensqualität von Erkrankten sowie deren Angehörigen verbessern können. Inzwischen ist das Thema Demenz endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. So findet vom 21. bis zum 27. September 2015 erstmals in Deutschland „Die Woche der Demenz“ statt. Diese wird – in Anlehnung an „Remember me“, das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimer-Tages – unter dem Leitgedanken „Demenz – Vergiss mich nicht“ stehen. Die Schirmherrschaft übernehmen Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. mografiestrategie der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde und an der der PKV-Verband beteiligt ist. Im Mittelpunkt der Allianz stehen die Fragen des Alterns in Würde sowie einer qualitativ hochwertigen Pflege und Versorgung. In einer Gesellschaft des langen Lebens wird auch die Zahl der Menschen mit Demenz weiter zunehmen. Eine demenzielle Erkrankung ist oftmals schambesetzt und wird tabuisiert. Erkrankte und Angehörige fühlen sich isoliert. Den Umgang mit der Erkrankung Demenz zu verändern, gehört zu den großen gesundheits- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen, denen nur mit vereinten Kräften begegnet werden kann. Der Allianz für Menschen mit Demenz gehören fünf Bundesministerien an. Sie bündeln ihre Aktivitäten und setzen sich für eine Verbesserung der Lebensqualität Betroffener und ihrer Angehörigen ein. Die Umsetzung der vereinbarten Ziele und Maßnahmen erfolgt zudem gemeinsam mit Verantwortlichen aus den Bereichen Politik und Wissenschaft, Medizin, Pflege, Verbänden, privater und gesetzlicher Krankenversicherung, Pharmaindustrie, Wirtschaft, Gewerkschaften, Trägern der Sozialhilfe, Medien und auch Vertretern der Betroffenen selbst. Durch diese breite Basis erfolgt die Zusammenführung und Bündelung der Kräfte aller Verantwortlichen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Die an der Allianz beteiligten Gestaltungspartner haben sich zu einer Vielzahl Die Woche der Demenz geht zurück auf eine Vereinbarung der Gestaltungspartner der Allianz für Menschen mit Demenz (www.allianz-fuer-demenz.de) im September 2014, die im Rahmen der De- PKV publik | September 2015 5 TITEL von Vereinbarungen und Maßnahmen auf vier Handlungsfeldern (Wissenschaft und Forschung, Gesellschaftliche Verantwortung, Unterstützung von Menschen mit Demenz und deren Familien, Gestaltung des Unterstützungs- und Versorgungssystems) verständigt, die in unterschiedlicher Trägerschaft und Verantwortung umgesetzt werden. Bereits Anfang 2016 soll ein erster Fortschrittsbericht vorgelegt werden. Mit dem PSG II werden durch die Verbesserung der Beratungsstrukturen, ein neues Begutachtungsverfahren, Verbesserungen im Leistungsrecht und weitere Regelungen auch wesentliche Maßnahmen der Allianz für Menschen mit Demenz umgesetzt. Auch die Private Krankenversicherung unterstützt die Ziele des Gesetzentwurfs ausdrücklich. Insbesondere wird eine noch differenziertere Leistungs- und Angebotspalette im Rahmen der Pflegeversicherung ermöglicht, die eine wohnortnahe Pflege sowohl für Menschen mit körperlichen Einschränkungen als auch für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigen (z. B. Demenz) unterstützt. Der wohl wichtigste Schritt hin zu einer besseren Versorgung von Menschen mit Demenz ist die geplante Pflegereform, für die unter dem Namen „Pflegestärkungsgesetz II“ (PSG II) seit August ein Regierungsentwurf vorliegt. Vergleich zwischen heutigen und geplanten Leistungen der Pflegepflichtversicherung k Geplante Leistungen nach Pflegegrad (PG) ab 2017 in Euro PG1 Geldleistung ambulant PG2 1251 Sachleistung ambulant Leistungsbetrag stationär 125 PG3 PG4 PG5 316 545 728 901 689 1.298 1.612 1.995 770 1.262 1.775 2.005 1 hier keine Geldleistung, sondern eine zweckgebundene Kostenerstattung. Quelle: Regierungsentwurf zum Pflegestärkungsgesetz II k Leistungsbeträge nach heutigen Pflegestufen (PS) in Euro PS0 EA2 PS I PS I EA2 PS II PS II EA2 PS III Geldleistung ambulant 123 244 316 458 545 728 Sachleistung ambulant 231 468 689 1.144 1.298 1.612 1.995 Leistungsbetrag stationär 123 1.064 1.064 1.330 1.330 1.330 1.995 2 EA = erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz 6 Härtefall - Schon bei der Begutachtung der Versicherten zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit werden nach den Plänen der Bundesregierung wesentlich mehr Kriterien zur Anwendung kommen als heute. So werden etwa psychische Probleme oder auch die Fähigkeit bzw. der Wunsch nach sozialen Kontakten der Betroffenen abgefragt. Ziel ist es, möglichst genau zu erfassen, welche Bedürfnisse der Einzelne konkret hat. Damit sollen nach Angaben der Bundesregierung körperlich, geistig und psychisch bedingte Pflegebedürftigkeit vollkommen gleichrangig als Einschränkungen angesehen und bewertet werden. So wird in Zukunft auch die Einstufung in fünf Pflegegrade, die die heutigen drei Pflegestufen ersetzen, eine bessere Differenzierung möglich machen (s. Tabelle). Vollkommen neu ist dabei der Pflegegrad 1. Hier werden Menschen eingestuft, für die zum Beispiel schon eine Verbesserung des Wohnumfeldes eine wichtige Unterstützung im Alltag darstellt. Damit werden viele Menschen erstmals einen Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung haben. Bis zu eine halbe Million Leistungsempfänger wird es dann mittelfristig laut Prognose der Bundesregierung zusätzlich geben. Bei der Überleitung bisheriger Leistungsbezieher von den heutigen Pflegestufen in die zukünftigen Pflegegrade soll ebenfalls ein besonderes Augenmerk auf die Menschen mit Demenz gelegt werden. Für die Überleitung gibt die Bundesregierung zwei Grundsätze vor: Niemand soll durch die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs schlechter gestellt werden und niemand, der bereits Leistungen bezieht, soll einen neuen Antrag auf Begutachtung stellen müssen. Um diesen Grundsätzen gerecht zu werden, sollen Menschen mit körperlichen Einschränkungen im Vergleich zu ihrer aktuellen Pflegestufe jeweils in den nächst höheren Pflegegrad überführt werden. Wer also heute die Pflegestufe I September 2015 | PKV publik TITEL hat, kommt in den Pflegegrad 2, wer Pflegestufe III hat, kommt in den Pflegegrad 4. Menschen mit geistigen Einschränkungen kommen im Vergleich zur heutigen Pflegestufe in den übernächsten Pflegegrad. Also: Von der heutigen Pflegestufe 0 etwa in Pflegegrad 2; oder von Pflegestufe II in den neuen Pflegegrad 4. Neben diesen Neuregelungen sieht der Gesetzentwurf der Bundesregierung noch weitere Änderungen vor. So sollen etwa pflegende Angehörige bessergestellt werden. Zuvor muss der Entwurf allerdings noch Bundestag und Bundesrat passieren. Nach aktueller Planung soll das Gesetz aber am 18. Dezember endgültig verabschiedet werden. Neben Regierung und Gesetzgeber sowie vielen anderen Gestaltungspartnern tragen auch der Verband der Privaten Krankenversicherung und die Private Pflegepflichtversicherung permanent dazu bei, die Situation der Pflegebedürftigen allgemein und der Menschen mit Demenz im besonderen zu verbessern: Pflegeberatung Durch die umfassende und aufsuchende Pflegeberatung der COMPASS Private Pflegeberatung wird dem besonderen Beratungsbedarf im Zusammenhang mit Pflegebedürftigkeit Rechnung getragen. In Kooperation mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ausgebildete Demenzberaterinnen und Demenzberater decken den speziellen Informationsbedarf der Ratsuchenden ab (s. auch Interview auf Seite 8). Bei der Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen kommt der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI daher eine besondere Bedeutung zu. Online-Portal „www.pflegeberatung.de“ Neben der Pflegeberatung durch COMPASS steht seit Ende 2014 zusätzlich ein Online-Portal als Ratgeber im Pflegefall PKV publik | September 2015 bereit. Unter „www.pflegeberatung.de“ erhalten Betroffene und pflegende Angehörige Antworten zu wichtigen Fragen der persönlichen Pflegeplanung. So finden sie zum Beispiel Informationen zu Pflegeheimen, ambulanten Diensten, Tages- und Nachtpflege, Betreuungsangeboten sowie weiteren Entlastungsmög lichkeiten. Zudem gibt es viele Informationen zum Thema Demenz, die kontinuierlich ergänzt werden. Mithilfe von Checklisten und Tests kann zum Beispiel geprüft werden, ob eine Pflegestufe beantragt werden sollte. Mit einem Rechner lassen sich die Kosten von Pflegediensten speziell für die individuell benötigten Leistungen abschätzen. Wissenschaft und Forschung Zur Verbesserung der Versorgungs praxis trägt auch die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bei. Das ZQP wurde 2009 als unabhängige und gemeinnützige Stiftung der Privaten Krankenversicherung errichtet und hat seither rund 70 Projekte/Studien zum Thema Qualität in der Pflege initiiert. Die Ergebnisse stehen in Online-Portalen sowie als Fach- und Verbraucherbroschüren allen Interessierten zur Verfügung. Die allgemeine Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz ist ein Schwerpunktthema des Zentrums für Qualität in der Pflege. Umfrage: Pflegende Angehörige fühlen sich oft überlastet Pflegende Angehörige klagen über erhebliche psychische Belastungen. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Befragung im Auftrag der COMPASS Private Pflegeberatung. Dabei wurden im Juni 2015 mehr als 1.000 Menschen mit privater Pflegeerfahrung befragt, darunter 318 Angehörige von Menschen mit Demenz. Fast jeder Dritte sagt: „Die Pflege hat mich selbst in eine depressive Phase gebracht.“ Auffällig ist, dass bei einer Demenzerkrankung die Belastungserscheinungen bei den pflegenden Angehörigen noch höher sind. Hier liegt der Anteil sogar bei 40 Prozent. Über drei Viertel der Angehörigen eines Demenzpatienten fühlen sich manchmal oder sogar häufig überfordert. www.compass-pflegeberatung.de Angehörige, die einen Menschen mit Demenz pflegen: Wie oft kommt es vor, dass Sie sich mit der Pflege überfordert fühlen? 53 % selten manchmal 16 % 5% 25 % nie häufig Quelle: Forsa-Umfrage; Juni 2015; n=318; weiß nicht/keine Angabe = 1 % 7 INTERVIEW „Wir sind auf einem guten Weg.“ Susanne Hilsenbek arbeitet seit sechs Jahren bei der privaten Pflegeberatung COMPASS und ist auf das Thema Demenz spezialisiert. Zuvor leitete die gelernte Krankenschwester über 10 Jahre einen ambulanten Pflegedienst. Im Interview mit PKV publik spricht sie über die zunehmende Bedeutung des Themas Demenz, die Herausforderungen für pflegende Angehörige und einen neuen Umgang mit dem Thema in der Öffentlichkeit. Frau Hilsenbek, Sie sind Demenz-Expertin bei COMPASS. Was kann man sich darunter vorstellen? Hilsenbek: Zunächst einmal bin ich Pflegeberaterin vor Ort. Das heißt, ich arbeite von zu Hause und fahre in meinem Umkreis im Saarland zu Klienten, die einen Beratungswunsch haben. Rund 90 Prozent der Beratungen finden bei den Betroffenen zu Hause statt, manchmal berate ich aber auch im Pflegeheim oder im Krankenhaus. Natürlich haben alle Pflegeberaterinnen und Pflegeberater bei COMPASS ein solides Grundwissen zum Thema Demenz. Sonst könnten wir gar nicht in diesem Bereich arbeiten. Dafür ist das Thema mittlerweile viel zu verbreitet, als dass wir darüber nur mit einzelnen Experten beraten könnten. Ich bin aber die Ansprechpartnerin für das gesamte Team, wenn es um Sonderfragen zum Thema geht. Demenzielle Erkrankungen können ja sehr unterschiedlich sein, und dementsprechend verschieden ist der Umgang damit. Zum anderen bin ich als Demenzexpertin dafür verantwortlich, in der Öffentlichkeit dafür zu sorgen, dass das Thema Demenz breit aufgestellt ist. Dazu gehört zum Beispiel die Vernetzung der Beratungsangebote vor Ort. Seit wann interessiert Sie das Thema Demenz? Hilsenbek: Das Thema Demenz begleitet mich, seitdem ich in der Pflege arbeite. Über die Jahre habe ich gemerkt, dass die Demenzerkrankungen stetig zuneh- 8 men. Und ich habe erfahren, dass die Bedass man sich früher nicht so sehr mit treuung von Menschen mit Demenz ganz dem Thema auseinandergesetzt hat. besondere Herausforderungen stellt und Früher hörte man oft von Angehörigen, viel Wissen über die Krankheit erfordert. die vielleicht „etwas sonderbar“ oder Deswegen habe ich angefangen, mich „ein bisschen durcheinander“ waren. fortzubilden und habe Schulungen beAber das hatte noch nicht den Namen sucht, wie etwa bei der Deutschen AlzDemenz. Dadurch, dass so etwas aber heimer Gesellschaft und bei anderen Träinzwischen eben immer häufiger vorgern, die theoretisches Grundwissen über kommt, rückt es gleichzeitig immer mehr die verschiedenen in den Blickpunkt Demenz ist oft ein Abschied Formen und Verder Öffentlichkeit. aus der gemeinsamen läufe der Demenz Denn immer mehr vermittelt haben. Lebenswirklichkeit. Denn da gibt es Menschen sind ja mit den gleichen Fragen konfrontiert: große Unterschiede, die auch unterschiedliche Vorgehensweisen erfordern. Wie werden Betroffene versorgt? Wie leben sie in Städten, wo sehr viele alte MenUnd so habe ich mich sukzessive immer weiter in das Thema hineingearbeitet. schen alleine sind, weil die Kinder nicht vor Ort leben und die sozialen Netzwerke Woran lässt sich die zunehmende nicht so stark sind wie auf dem Land. Bedeutung von Demenzerkrankungen festmachen? Wie unterscheidet sich die Pflege eines Menschen mit Demenz von der Pflege Hilsenbek: In den sechs Jahren, die ich eines Betroffenen mit körperlichen für COMPASS arbeite, habe ich eine deutEinschränkungen? liche Zunahme an Beratungsanfragen erfahren, bei denen es um einen Menschen Hilsenbek: Eine Herausforderung liegt mit Demenz ging. Da ist ein deutlicher darin, mit einer immer schlechter werAnstieg spürbar. Während meiner Zeit im denden Orientierung der Betroffenen ambulanten Pflegedienst war das Thema klar zu kommen. Stellen Sie sich einen Angehörigen vor, der körperlich noch in noch weniger präsent. Da standen körperliche Einschränkungen deutlich im guter Verfassung ist, den Sie aber nicht Vordergrund. Da merkt man, dass sich alleine lassen können, weil er normaetwas verschiebt. le Alltagstätigkeiten nicht mehr sicher durchführt. Es besteht die Gefahr, dass Was meinen Sie, woran das liegt? er wegläuft oder dass er den Herd anlässt und dass dadurch gefährliche Situationen Hilsenbek: Das ist zum einen natürlich entstehen. Das haben Sie in der Regel bei altersbedingt. Die Zahl der hochbetagten Menschen mit körperlichen Gebrechen Menschen, die eher von einer Demenz nicht. Natürlich kann es sein, dass die betroffen sind, steigt an. Hinzu kommt, körperliche Beanspruchung bei pflegen- September 2015 | PKV publik INTERVIEW den Angehörigen sehr hoch ist, weil gehoben, getragen oder gelagert werden muss. Das gibt es bei einem Menschen mit Demenz oft nicht. Aber die Angehörigen sind rund um die Uhr auf den Beinen, sie sind eingespannt, weil kein Tag wie der andere ist und sie nicht wissen, was in der nächsten Minute passieren wird. Und das ist natürlich vor allem eine riesengroße psychische und emotionale Belastung. Spiegelt sich das auch in den Beratungen wider? Hilsenbek: Selbstverständlich. Ständig präsent sein zu müssen, immer darauf achten zu müssen, was passiert und nicht zu wissen, ob der Alltag heute mal glatt durchläuft – Das ist eine immense Belastung. Hinzu kommt die psychische Belastung, die dadurch entsteht, dass man zusehends einen Menschen verliert, der einem ein Gegenüber ist. Zum Beispiel Ehepaare, die 50 oder 60 Jahre miteinander gelebt und alles miteinander geteilt haben. Und plötzlich erkrankt ein Partner an Demenz und verabschiedet sich aus der gemeinsamen Lebenswirklichkeit. Das ist ein großer emotionaler Verlust. Gleichzeitig steigt aber die Notwendigkeit zur Betreuung und zur Beaufsichtigung stark an. Das belastet die Betroffen sehr stark. lernen, sich mit der Krankheit besser auseinanderzusetzen und mit schwierigen Situationen umzugehen. Angehörige in ihrer Kompetenz zu stärken ist sicher das, was ihnen am meisten helfen kann. Werden die Angebote angenommen? Hilsenbek: Ja. Aber oft erleben wir, dass Angehörige erst sehr spät Hilfe akzeptieren. Zum Teil pflegen sie ihre Partner zwei bis drei Jahre, bis sie eine Beratung in Anspruch nehmen. Und oft dauert es, bis sie es nicht mehr als persönliches Versagen empfinden, wenn sie ihren Partner mal in eine Kurzzeitpflege geben. Wir müssen ihnen dann zeigen, dass das ein verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Kraft ist. Wie beraten Sie Menschen, bei denen bereits eine Demenz festgestellt wurde? Hilsenbek: Bei Menschen, die selbst mit einer beginnenden Demenz konfrontiert werden, muss ganz klar die Vorsorge im Mittelpunkt stehen. Wie bereite ich mich darauf vor? Wie kläre ich Vollmachten? Wie informiere ich mein Umfeld, was ich gerne möchte und was ich nicht möchte. Dafür ist es natürlich wichtig, dass eine Demenz möglichst früh erkannt wird, damit die Betroffenen noch Zeit haben, sich vorzubereiten und sich damit auseinanderzusetzen. Wie können Sie den Angehörigen helfen? Hilsenbek: Das Wichtigste ist, dass wir den Angehörigen helfen, aus dieser permanenten Überlastungssituation herauszukommen. Dafür müssen sie ihre Angehörigen gut aufgehoben und umsorgt wissen – entweder zu Hause oder in der Betreuungseinrichtung. Dazu raten wir sehr oft, weil das Momente sind, in denen die Angehörigen wieder Kraft tanken können. Oft empfehlen wir, dass die Angehörigen regelmäßig feste Tage einplanen, in denen sie Zeit für sich haben. Außerdem geben wir einen Überblick über Kurse, in denen die Angehörigen PKV publik | September 2015 Das Pflegestärkungsgesetz II soll Verbesserungen für Menschen mit Demenz bringen. Wie beurteilen Sie die geplanten Neuregelungen? Hilsenbek: Dass es mehr Leistungen für Menschen mit Demenz, aber auch für die pflegenden Angehörigen geben soll, halte ich für unbedingt erforderlich, damit mehr Entlastungsangebote in Anspruch genommen werden können. Oft scheitert das ja auch daran, dass es eben auch finanziell eng ist. Zudem haben wir schon in der Vergangenheit erlebt, dass sich mit mehr Leistungen auch bessere Strukturen vor Ort herausbilden und mehr Ange- Susanne Hilsenbek ist Demenzberaterin bei der privaten Pflegeberatung COMPASS. bote entstehen. Das ist gerade in ländlichen Regionen sehr wichtig. Was ich mir zudem noch wünschen würde ist, dass es etwas übersichtlicher wird, welche Leistungen Pflegebedürftige oder Angehörige in Anspruch nehmen können. Immer wieder erleben wir in der Beratung, dass die Menschen gar nicht wissen, wo sie Unterstützung erhalten können. Wie ist Ihr Ausblick in die Zukunft? Hilsenbek: Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn ich mir ansehe, wo wir in der Diskussion in der Pflegebedürftigkeit herkommen, bin ich zuversichtlich: Noch vor 20 bis 30 Jahren war ja auch der Umgang mit Menschen mit einem körperlichen Handicap in der Öffentlichkeit sehr schwierig. Das war eigentlich gar kein Thema und kaum jemand wollte darüber reden. Inzwischen ist das ganz selbstverständlich. Wir haben hier eine weitgehende Integration in unseren Alltag erlebt. Und das wird mit Menschen mit Demenz genauso sein. Aber das braucht einfach Zeit. Ich bin mir sicher, dass man in der nächsten Generation ganz anders mit dem Thema umgeht. 9 Genau kalkuliert Die Beitragsberechnung in der Privaten Krankenversicherung erfolgt nach strengen Regeln Das deutsche Gesundheitssystem wird von Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung getragen. Zusammen garantieren sie eine hervorragende medizinische Versorgung für alle Menschen. Dennoch unterscheiden sich beide Versicherungssysteme erheblich. Das gilt nicht nur für die Leistungs-, sondern auch für die Finanzierungsseite. Wer sich für einen Wechsel in die Private Krankenversicherung (PKV) interessiert, sollte sich daher informieren, wie dort die Beitragskalkulation funktioniert. Die Beiträge in der PKV werden risikogerecht, solidarisch und generationengerecht kalkuliert. Die Kalkulation erfolgt auf der Grundlage gesetzlicher Vorschriften und unter Einbeziehung zahlreicher Statistiken. Das gilt für die Beiträge der Neuversicherten ebenso wie für Beitragsanpassungen. Risikogerecht bedeutet in der PKV, dass zu Beginn der Versicherung das Alter und 10 der Leistungsumfang den Beitrag mitbestimmen. Je älter jemand bei Vertragsabschluss ist und je höher der gewählte Leistungsumfang ist, desto höher ist auch der Beitrag. Außerdem findet eine Gesundheitsprüfung statt. Bei relevanten Vorerkrankungen erhebt der Versicherer zum Ausgleich der zu erwartenden Mehrleistungen gegenüber anfänglich gesunden Versicherten einen Risikozuschlag. Kosten beteiligt. Da die Lebenserwartung und der Anteil der Rentner an der Bevölkerung steigen, wächst die finanzielle Belastung der Jüngeren kontinuierlich. Die Versicherten in der PKV bilden Solidargemeinschaften. Nach ihrem Eintrittsalter und Tarif sind die Versicherten in Kollektiven zusammengefasst, in denen die Beiträge aller die Krankheitskosten des Einzelnen finanzieren. In der Privaten Krankenversicherung zahlen die Versicherten hingegen in jungen Jahren einen höheren Beitrag, als kalkulatorisch notwendig wäre. Der sich ergebende Mehrbeitrag – Alterungsrückstellungen genannt – wird verzinslich angelegt. Im Alter werden diese Alterungsrückstellungen für die höheren Gesundheitsausgaben der Versichertengemeinschaft verwendet. So sorgt in der Privaten Krankenversicherung jede Generation für sich selbst vor. Mit zunehmendem Alter mehren sich Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und Medikamentenbedarf. Da die Gesetzliche Krankenversicherung nach dem Umlageverfahren funktioniert, ist die junge, erwerbstätige Generation überdurchschnittlich an der Finanzierung dieser Allerdings können sich die kalkulierten Ausgaben durch die allgemeine Inflation, den medizinisch-technischen Fortschritt oder eine insgesamt steigende Lebenserwartung ändern. Diese Kosten dürfen von der PKV jedoch nicht vorauseilend eingerechnet werden. Um den vereinbarten September 2015 | PKV publik PKV Die Beitragskalkulation in der Privaten Krankenversicherung unterscheidet sich deutlich von der Gesetzlichen Krankenversicherung. Wir informieren über die wichtigsten Aspekte. Versicherungsschutz dauerhaft erfüllen zu können, dürfen und müssen die Unternehmen die Beiträge daher anpassen. Leistungseinschränkungen von Seiten des Versicherers sind nicht zulässig. Um rechtzeitig auf entsprechende Veränderungen reagieren zu können, ist die PKV gesetzlich verpflichtet, jährlich die tatsächlichen mit den kalkulierten Ausgaben zu vergleichen. Bei einer Abweichung über einen in den Versicherungsbedingungen festgelegten Wert hinaus müssen die Versicherer ihre Rechnungsgrundlagen überprüfen. Bestätigt die Überprüfung die Abweichung, muss das Versicherungsunternehmen die Beiträge anpassen. Für die Richtigkeit der Kalkulation bürgt im Unternehmen der Verantwortliche Aktuar. Darüber hinaus muss ein unabhängiger mathematischer Treuhänder jeder Beitragsanpassung zustimmen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht die korrekte Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben. Jede Beitragserhöhung ist zur dauerhaften Erfüllbarkeit der Verträge not- PKV publik | September 2015 wendig. Falls die Beiträge dadurch für einzelne Versicherte allerdings zu hoch werden, haben die Kunden mehrere Möglichkeiten, zu reagieren. Vor einer Beitragsanpassung weist das Unternehmen seine Kunden schriftlich auf das Tarifwechselrecht hin. Selbst bei vergleichbaren Leistungen kann ein anderer Tarif unter Umständen günstiger sein. Damit die Versicherten jederzeit die für sie beste Tarifoption finden und auswählen können, hat die Branche einen Leitfaden zum Tarifwechsel erarbeitet, der die geltende Rechtslage konkretisiert, aber auch deutlich über die gesetzlichen Vorgaben des Tarifwechselrechts hinausgeht und den Versicherten größtmögliche Transparenz garantiert. Neben einem Tarifwechsel kann der Versicherte auf einzelne Tarifbausteine wie zum Beispiel die Chefarztbehandlung verzichten, um einen niedrigeren Beitrag zu zahlen. Bei finanzieller Überforderung kann er außerdem in einen der Sozialtarife der Privaten Krankenversicherung – den Standardtarif oder den Basistarif – wechseln. Jeder, der über eine Beitragsreduzierung nachdenkt, sollte grundsätzlich erst einmal alle Op- tionen mit seinem Versicherungsunternehmen besprechen. Weitere Informationen zur Beitragskalkulation in der Privaten Krankenversicherung gibt es in einer neuen Broschüre, die auf der Internetseite des PKV-Verbandes heruntergeladen werden kann. PKV-Info Die Beitragskalkulation in der Privaten Krankenversicherun g www.pkv.de/service/broschueren/ verbraucher 11 INTERVIEW „Die Patienten sind mündiger geworden.“ Arztbriefe sind für Patienten oft schwer zu verstehen. Über das Internetportal „washabich.de“ übersetzen Ärzte und Medizinstudenten medizinische Befunde in eine leicht verständliche Sprache. Mitgründerin und Geschäftsführerin Anja Bittner spricht im Interview mit PKV publik über Qualitätssicherung, politische Unterstützung und Zukunft des Projekts. Frau Bittner, mit dem Projekt „Was hab‘ ich?“ übersetzen Sie für Patienten Arztbefunde in eine leicht verständliche Sprache. Wie kam es zu dieser Idee? Samstag und Sonntag geöffnet. Insgesamt übersetzen wir ungefähr 150 Befunde pro Woche – das sind fast 25.000 seit Beginn unserer Arbeit. Bittner: Im Januar 2011 bat mich eine Wie gehen Patienten vor, wenn Sie ihren Service in Anspruch nehmen wollen? Freundin, ihr einen medizinischen Befund ihrer Mutter zu erklären. Im NachBittner: Wenn sie einen Platz im virtuhinein kam die Frage auf, was Sie wohl ellen Wartezimmer bekommen haben, ohne meine Hilfe gemacht hätte? Eine Antwort darauf hatten meine heutigen erhalten die Patienten nach wenigen Tagen einen Link, Kollegen – Johannes über den sie ihren Bittner und Ansgar „Wir übersetzen rund 150 Jonietz – und ich Befund auf unserer Befunde pro Woche - das Webseite einsennicht. Also wollten sind fast 25.000 seit Beginn den können. Dafür wir herausfinden, ob unserer Arbeit.“ laden sie ihren Bees noch mehr Menschen gibt, die ihre fund hoch, senden Arztbriefe besser verstehen wollen. Vier ihn uns per Fax oder tippen die wichtigen Tage später gingen wir mit unserer InterTextstellen ab. Zusätzlich benötigen wir netseite „washabich.de“ online. Wenige das Geschlecht und das Geburtsjahr des Minuten später kam die erste Anfrage, Patienten. Darüber hinaus erfragen wir nach einigen Tagen waren wir völlig keine persönlichen Daten. Lediglich eine überlastet. Wir wussten nun also, dass E-Mailadresse muss der Nutzer angeben, es da einen Bedarf gab. So fingen wir an, damit wir ihn über die Fertigstellung der ein Netzwerk aus Medizinern aufzubauBefundübersetzung informieren können. en und unsere Website nach und nach zu professionalisieren. Wie viele Mitarbeiter sind bei Ihnen beschäftigt? Wird das Angebot heute noch immer viel genutzt? Bittner: Unser ehrenamtliches Team umfasst knapp 1.300 Mediziner aus DeutschBittner: Ja. Wir haben inzwischen ein land, Österreich und der Schweiz. Davon virtuelles Wartezimmer eingerichtet, um sind immer etwa 200 Mediziner aktiv, unsere Arbeit gerecht verteilen zu könübersetzen also Befunde oder beantwornen: Jeden Morgen um 7 Uhr können ten Fachfragen von anderen Medizinern Patienten sich mit ihrer E-Mailadresse im Netzwerk. registrieren. Wenn unsere Kapazität für den Tag erreicht ist, schließen wir das Übrigens ist für uns die Zahl der erreichten Mediziner sehr wichtig – denn jeder Wartezimmer und die Patienten können es am nächsten Tag wieder versuchen. neue Helfer erhält von uns eine Schulung in laienverständlicher Kommunikation. Unser Wartezimmer hat übrigens auch 12 Dadurch erklären unsere Mediziner nicht nur die eingesendeten Befunde besser, sondern sie können das Gelernte auch in ihrem Berufsalltag einsetzen und so anderen Patienten noch besser helfen. Zusätzlich zu unserem ehrenamtlichen Team haben wir ein kleines hauptamtliches Team: In unser „Was hab’ ich?“-Zentrale in Dresden sind wir zu sechst – wir drei Gründer sowie zwei Ärztinnen und eine Kommunikationswissenschaftlerin. Nun enthalten Arztbriefe sensible Daten. Wie wird die Anonymität der Patienten gewahrt und wie sichern Sie die Qualität? Bittner: Die persönlichen Daten unserer Nutzer zu schützen, ist uns ein großes Anliegen. Wir bitten daher die Patienten bei Einsendung ihres Befundes alle persönlichen Daten zu schwärzen. Zusätzlich werden die Daten auf unserer Seite über eine sichere Datenverbindung übertragen, so wie es auch beim Online-Banking der Fall ist. Der Zugriff auf Befunde ist zudem unseren Medizinern nur in einem passwortgeschützten Bereich möglich und selbstverständlich unterliegen wir alle der Schweigepflicht. Die Qualität der Übersetzungen sichern wir durch ein aufwändiges Einarbeitungs- und Betreuungssystem für unsere ehrenamtlichen Mediziner. Mitmachen kann nur, wer mindestens im 8. Fachsemester Medizin studiert. Jeder neue Ehrenamtler erhält eine Ausbildung zum Übersetzer. Dabei lernt man mit Hilfe eines erfahrenen und speziell geschulten Übersetzers unter 1:1-Betreuung unsere Leitlinien zum leicht verständlichen Er- September 2015 | PKV publik INTERVIEW klären kennen und übt, diese anzuwenden. Erst nach Abschluss dieser Ausbildung dürfen die Übersetzer eigenständig Befunde erklären. Zusätzlich haben wir ein Netzwerk aus erfahrenen Ärzten, die unseren Medizinern bei Fachfragen weiterhelfen. Für onkologische Fragestellungen gibt es sogar die Möglichkeit, direkt den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums um fachliche Unterstützung zu bitten. Ihr Angebot ist für die Patienten kostenlos. Wie finanzieren Sie sich? Bittner: Genau – Patienten können unser Angebot kostenlos nutzen. So stellen wir sicher, dass jeder Patient, unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, unser Angebot nutzen kann. Durchschnittlich jeder dritte Nutzer von „Was hab’ ich?“ spendet etwas an uns. Zusätzlich erhalten wir Unterstützung zum Beispiel von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und von Stiftungen. Außerdem führen wir unter anderem Projekte gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung und dem AOK Bundesverband durch, die uns eine Querfinanzierung unseres Angebots ermöglichen. Natürlich sind wir auch immer auf der Suche nach weiteren Unterstützern. Bekommen Sie auch Unterstützung von der Politik? Bittner: Für uns war es von Anfang an wichtig, die Ärzteschaft hinter uns zu wissen. Wir möchten mit unserem Angebot die Arzt-Patient-Kommunikation unterstützen, die aus vielerlei Gründen oft nicht optimal funktioniert. Das ist bei Weitem nicht immer die Schuld des Arztes. Die politische Brücke zur Ärzteschaft haben wir erfolgreich geschlagen – die beiden großen Ärztegewerkschaften Marburger Bund und Hartmannbund sind Unterstützer unseres Projektes. Auch das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt uns. In der Vergan- PKV publik | September 2015 genheit war diese Unterstützung vor allem ideell – so wurde beispielsweise der ehemalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr noch zu seiner Amtszeit unser Botschafter und wir stehen in regelmäßigem Austausch mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann. Seit diesem Jahr erhalten wir für ein Forschungsprojekt auch finanzielle Förderung. Unter dem Stichwort „Patientenkompetenz“ wird ja zunehmend diskutiert, wie die Kommunikation im Gesundheitsbereich verbessert werden kann. Ist es nicht zunächst Aufgabe der Ärzte, ihre Briefe so zu formulieren, dass der Patient sie versteht? Bittner: Die medizinische Fachsprache hat, wie jede andere Fachsprache auch, durchaus ihre Berechtigung. Arztbriefe sind zunächst einmal ein Kommunikationsmittel zwischen Ärzten, und dort ist die Fachsprache als schnelles und präzises Ausdrucksmittel sehr sinnvoll. Bei „Was hab’ ich?“ entsteht beispielsweise aus einem einseitigen Arztbrief oft eine fünfseitige Übersetzung. Wenn man also die Fachsprache umgehen wollte, würden sowohl beim schreibenden als auch beim lesenden Arzt ein hoher Zeitaufwand entstehen, der an anderer Stelle fehlt. Trotzdem existiert natürlich ein Bedarf beim Patienten. Für die Kommunikation zwischen Ärzten gibt es den Arztbrief, für die Patienten gibt es keine schriftlichen Informationen. Das ist deswegen kritisch, weil Patienten sich von der Menge an Informationen, die im Arztgespräch ausgetauscht werden, bei Weitem nicht alles merken können. Studien zufolge gehen bis zu 80 Prozent der Informationen direkt wieder verloren – nicht verwunderlich, denn die Patienten sind gerade in den wichtigen Gesprächen, etwa über eine neu festgestellte Erkrankung, sehr aufgeregt. Eine leicht verständliche schriftliche Information nach dem Gespräch kann also helfen, die besprochenen Dinge noch einmal aufzugreifen. In einem Pilotprojekt werden wir das jetzt Anja Bittner ist Mitgründerin und Geschäftsführerin von „Was hab‘ ich?“ überprüfen: Patienten werden nach dem Krankenhausaufenthalt nicht nur einen Arztbrief erhalten, sondern zusätzlich eine verständliche Version – den Patientenbrief. Diese Version werden wir für die Klinik erstellen und dann in ihrem Namen an die Patienten versenden. Wir erwarten sehr viel von diesem Ansatz und sind gespannt auf die Reaktionen und unsere Forschungsergebnisse. Wie wird sich das Arzt-Patienten-Verhältnis in den nächsten Jahren verändern? Das Arzt-Patienten-Verhältnis hat sich bereits verändert. Die Patienten sind mündiger geworden, möchten mitentscheiden oder zumindest genau informiert sein. Die Selbstverständlichkeit des Informationsbedarfs wird in den nächsten Jahren zunehmen. Die junge Ärztegeneration lernt inzwischen bereits im Studium viel über Kommunikation. Darüber hinaus wird die Telemedizin sicher große Veränderungen für das Arzt-Patient-Verhältnis mit sich bringen. https://washabich.de 13 MELDUNGEN Alkohol in der Schwangerschaft Trotz der bekannten Risiken schon kleiner Mengen Alkohol für ein ungeborenes Kind, hält fast ein Fünftel der Deutschen ein „gelegentliches Gläschen Bier oder Sekt“ auch während der Schwangerschaft für vertretbar. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherung. Allerdings zeigt die Umfrage auch einen positiven Trend: Die Akzeptanz ist bei Jüngeren deutlich geringer als bei älteren Menschen. So halten in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen nur 4 Prozent der Befragten kleine Mengen Alkohol für vertretbar. Bei den über 55-Jährigen sind es 23 Prozent. Das ist ein Indiz dafür, dass Aufklärungskampagnen wie „Alkohol? Kenn Dein Limit.“ wirken. Die von der PKV finanzierte Kampagne von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung richtet Kein Problem mit Wartezeiten „Ein gelegentliches Gläschen Bier oder Sekt ist auch während der Schwangerschaft vertretbar.“ stimme nicht zu keine Angabe stimme zu 10 % 18 % 72 % Quelle: Insa-Umfrage; Juni 2015; n=2178 Laut der Versichertenbefragung 2015 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sind die Deutschen im Allgemeinen zufrieden mit den Wartezeiten auf einen Arzttermin. Rund ein Drittel der knapp 5.000 Befragten gab an, dass es beim letzten Arztbesuch gar keine Wartezeit gegeben habe. Mit 30 Prozent ist dieser Wert bei gesetzlich Versicherten nur geringfügig niedriger als bei Privatversicherten (33 Prozent). Lediglich 13 Prozent (gesetzlich) bzw. 8 Prozent (privat) der Patienten gaben an, über drei Wochen auf einen Termin gewartet zu haben. Doch müsse die Zahl relativiert werden, sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen. Denn bei vielen Terminen handele es sich um „planbare, nicht akute Arztbesuche wie Vorsorge und Kontrolluntersuchungen oder Impfungen.“ Deutscher Preis für Patientensicherheit GKV vor höheren Zusatzbeiträgen? Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) vergibt zum dritten Mal den Deutschen Preis für Patientensicherheit. Gesucht werden nachhaltige Best-Practice-Beispiele und herausragende praxisrelevante Forschungsarbeiten zum Thema Patientensicherheit und Risikomanagement. Dabei kann es sich beispielsweise um Methoden zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit, zielgerichtete Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für medizinische Berufsgruppen, Ideen zur Optimierung von Infrastruktur und Ablauforganisation oder Modelle für eine patientenzentrierte Kommunikation handeln. Die Vorsitzende des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung, Doris Pfeiffer, rechnet mit steigenden Zusatzbeiträgen der gesetzlichen Kassen: „Unter dem Strich rechnen wir im Durchschnitt aller Krankenkassen damit, dass die Zusatzbeiträge Anfang 2016 um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte angehoben werden müssen. […] Für 2019 rechnen wir mit einer Erhöhung des Durchschnitts auf insgesamt 1,4 bis 1,9 Prozent“, sagte sie in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sagte im Interview mit dem Deutschlandfunk, gesetzlich Versicherte müssten sich dauerhaft an steigende Beiträge gewöhnen: „Das wird eine Zukunftsentwicklung sein, wo es nur eine einzige Richtung gibt [...] Es wird nicht vermeidbar sein langfristig, dass die Beitragssätze steigen.“ Die mit insgesamt 19.500 Euro dotierte Auszeichnung richtet sich an Kliniken und Praxen, aber auch an Apotheken, Healthcare-Anbieter, Gesundheitsämter und Krankenkassen. 14 Der Deutsche Preis für Patientensicherheit soll dazu beitragen, dass praxisrelevante Erkenntnisse in die Breite getragen werden. Er fördert zudem fach- und berufsübergreifende Lehre und Bildung und honoriert Lösungen sowie neue Konzepte zur Vorbeugung von unerwünschten Ereignissen und vermeidbaren Fehlern. Um den Preis bewerben können sich sämtliche Akteure im Gesundheitswesen, die Projekte für Patientensicherheit erfolgreich entwickelt und umgesetzt haben. Bewerbungsschluss ist der 2. November 2015. Der Preis wird auf der Jahrestagung des Aktionsbündnisses für Patientensicherheit im April 2016 in Berlin verliehen. Weitere Informationen: www.aps-ev.de/ deutscher-preis-fuer-patientensicherheit/ der-preis September 2015 | PKV publik BLICKWINKEL GASTBEITRAG Home CIMT: Schlaganfallpatienten trainieren den Armeinsatz im Alltag Das neue Therapiekonzept home CIMT kann Schlaganfallpatienten dabei helfen, ihren Arm im Alltag häufiger und besser zu gebrauchen. Von Dr. med. Anne Barzel und Gesche Ketels Constraint-induced movement therapy (CIMT) ist eine aktivierende Therapieform für Patienten mit motorischen Beeinträchtigungen des Armes nach Schlaganfall, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) seit 15 Jahren angeboten wird. CIMT, auch als Taub’sches Training oder Forced-use Therapy bezeichnet, ist geeignet für Schlaganfallpatienten, deren gelähmter Arm zumindest teilweise wieder funktionsfähig ist, und bei denen der Schlaganfall mindestens 6 Monate zurückliegt. Ein vergleichbares Therapiekonzept in der ambulanten Versorgung fehlt bisher. Daher entwickelte eine Forschergruppe am UKE um Dr. Anne Barzel (Institut für Allgemeinmedizin) und Gesche Ketels (Physiotherapie) die modifizierte Form home CIMT. Home CIMT wird über vier Wochen bei den Patienten zu Hause eingesetzt und von ambulant tätigen Ergo- oder Physiotherapeuten geleitet, die an einer zertifizierten Fortbildung teilgenommen haben. Die Patienten üben in Begleitung eines nicht-professionellen Übungsbegleiters (z. B. eines Angehörigen) täglich 2 Stunden an insgesamt 20 Tagen. Die Therapeuten legen zusammen mit den Patienten alltagsrelevante Ziele fest (z. B. Essen mit Messer und Gabel, aus einer Tasse am Henkel fassend trinken). Sie begleiten das Übungsprogramm in wöchentlich durchgeführten Hausbesuchen und überprüfen gemeinsam mit den Patienten die Zielerreichung. Zusätzlich wird empfohlen, den gesunden Arm bis zu 4 Stunden täglich zu immobilisieren, zum Beispiel durch einen Spezialhandschuh, PKV publik | September 2015 um den verstärkten Einsatz des durch den Schlaganfall betroffenen Armes bei Alltagsaktivitäten zu unterstützen. In einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderschwerpunkt „Versorgungsnahe Forschung – Patientenorientierung und Chronische Krankheiten“ geförderten randomisiert-kontrollierten Studie untersuchte die Forschergruppe in Physio- und Ergotherapiepraxen, ob home CIMT bei Schlaganfallpatienten den Gebrauch des Armes bei Alltagsaktivitäten besser fördert als übliche Physio- und Ergotherapie. Alle Patienten erhielten über vier Wochen eine wirksame Therapie, entweder home CIMT oder übliche Therapie. Die Studie zeigte eine Verbesserung des Armeinsatzes in beiden Gruppen. Jedoch beurteilten Patienten der home CIMT-Gruppe den Armgebrauch im Alltag signifikant besser als Patienten der Kontrollgruppe*. Die Forschergruppe strebt die Einführung dieses neuen Therapiekonzepts in die ambulante Versorgung an. Eine Fortbildung für Therapeuten ist in Vorbereitung, damit möglichst vielen Betroffenen home CIMT angeboten werden kann. * Barzel A, Ketels G, Stark A, Tetzlaff B, Daubmann A, Wegscheider K, van den Bussche H, Scherer M. Home-based constraint-induced movement therapy for patients with upper limb dysfunction after stroke (HOMECIMT): a cluster-randomised, controlled trial. Lancet Neurol. 2015; 14: 863-902. Weitere Informationen unter: www.uke.de/ institute/allgemeinmedizin/index_96591.php Dr med. Anne Barzel (l.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeinmedizin, Gesche Ketels ist im Leitungsteam der Physiotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Außerdem in der Forschergruppe: Anne Stark, Britta Tetzlaff, Prof. Karl Wegscheider und Prof. Dr. med. Martin Scherer. 15 Ihr persönlicher Ratgeber. Hier finden Sie geeignete Pflegeanbieter in Ihrer Nähe, Checklisten zur optimalen Vorbereitung und Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Betroffenen. Eine Initiative der Privaten Krankenversicherung
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