Lektüre zum Abtauchen – Bücher und Cocktails Literaturliste Anke Fuchsgruber, Moby Dick, empfiehlt: Sara Henry: „Ein Herzschlag bis zum Tod“ – dtv: Ein superspannender, unblutiger Krimi, der einen von der ersten Seite an nicht mehr los lässt. Eine junge Frau ist unterwegs mit der Fähre und sieht, wie von der entgegenkommenden Fähre ein Kind ins Wasser fällt. Ohne lange zu überlegen, springt Sie hinterher und rettet das Kind um dann festzustellen, dass das Kind nicht gefallen ist, sondern ins Wasser geworfen wurde, da das Kind gefesselt ist. Mauro Corona: „Im Tal des Vajont“ – Graf Verlag Die Geschichte zweier Männer, die im 19. Jahrhundert in einem kleinen Dorf in Friaul aufwachsen. Wortgewaltig und fesselnd beschreibt Corona das harte, entbehrungsreiche Leben in der Abgeschiedenheit der Bergwelt. Bryan Chick: „Der geheime Zoo“ – Rowohlt Ein spannendes Jugendbuch für Mädchen und Jungen über die Kraft der Freundschaft und des Zusammenhalts. Vier Kinder, Noah, Megan, Ella und Richie, die einen Club gegründet haben, die Action Scouts. Eines Nachts entdeckt Megan, das es im benachbarten Zoo nicht mit rechten Dingen zugeht. Da laufen mitten in der Nacht Affen auf den Hausdächern rum. Ihr Bruder Noah glaubt Ihr nicht, da versucht Megan alleine herauszubekommen, was da los ist. Als Sie ein paar Tage später spurlos verschwindet, macht sich Noah auf die Suche nach Ihr und bittet seine Freunde Ella und Richie um Hilfe Jan-Philipp Sendker: „Das Herzenhören“ – Goldmann Verlag Die junge New Yorker Anwältin Julia Win macht sich auf die Suche nach Ihrem Vater, der vor vier Jahren, nach jahrzehntelanger Ehe mit Ihrer Mutter, plötzlich verschwunden ist. Ein vierzig Jahre alter Liebesbrief führt Sie auf seine Spur nach Birma. Hier trifft Sie auf einen alten Mann, der Ihr immer wieder Geschichten aus dem Leben Ihres Vaters erzählt. Die schönste, unglückliche Liebesgeschichte die ich je gelesen habe und ich freue mich auf die Fortsetzung "Herzenstimmen" Julia Freidank: „Die Fälscherin“ – Marion von Schröder Verlag Ein hervorragend recherchierter Historischer Roman den in großen Teilen in Freising und teilweise auch auf Burg Burgrain bei Isen. Heilwig von Burgrain genannt Blanka erkrankt am Aussatz und wird, wie damals üblich aus der Gesellschaft ausgestossen und zum Sterben in Jerusalem zurückgelassen. Einzig Bischof Otto von Freising gibt Sie nicht auf. Geheilt kehrt Blanka nach Bayern zurück und schwört ihm ewige Treue. Als er von ihr die Fälschung wichtiger Dokumente fordert, gerät Sie in einen Zwiespalt zwischen Ihrer Treue zu Ihm und der Liebe zu einem anderen Mann und damit in Lebensgefahr. Kenneth Oppel: „ Düsteres Verlangen“ – Beltz Die Zwillinge Victor und Konrad Frankenstein wachsen zusammen mit Ihrer Cousine Elizabeth in einer unbeschwerten, sehr liberal denkenden Familie auf. Als sie eines Tages beim Spielen zufällig einen Geheimgang und die Bibliotheca Obscura, die dunkle Bibliothek, entdecken, ist der aufgeweckte Victor sogleich fasziniert von den Jahrhundert alten Büchern über Alchemie und Hexerei. Trotz dem Verbot des Vaters, die Bibliothek wieder zu betreten ziehen die Bücher Victor immer wieder magisch an. Als sein Bruder schwer erkrankt, macht er sich zusammen mit Elizabeth auf die Suche nach den Zutaten für das Elexier des Lebens. Es ist die Geschichte des jungen Victor Frankenstein. Leon Morell: „Der sixtinische Himmel“ – DVA, auch als Hörbuch Als kleiner Junge trifft der Bauernsohn Aurelio zufällig auf den berühmten Bildhauer Michelangelo Buonarroti. Jahre später, nachdem er den brutalen Mord an seiner Mutter miterleben musste, beschließt er nach Rom in die Lehre des großen Bildhauers zu gehen. Michelangelo hat vom Papst den Auftrag bekommen, die Decke der Sixtinischen Kapelle zu gestalten. Nur widerwillig nimmt er diesen Auftrag an und auch Aurelio nimmt er nur zögernd in seine Dienste auf, aber schon entflammt sein Ergeiz das eindruckvollste Fresko aller Zeiten zu schaffen und er bringt sich mit einigen Details in Lebensgefahr. Bücher, die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, können Sie in der Stadtbücherei Erding ausleihen Gabriele Brunner, Erdinger Lesezeichen, empfiehlt: Erri De Luca, Das Gewicht des Schmetterlings – Graf Ein klirrend kalter Novembertag in den Bergen. Ein alter Wilderer macht sich auf seinen wahrscheinlich letzten Weg, sein seit Jahren aufgeschobenes Ziel zu erreichen und den alten König der Gämsen zu erlegen. Eine kleine meisterhafte Novelle mit perfekten Metaphern und hoch poetischer Sprache. Alex Capus, Leon und Louise – dtv Leon und Louise beide 17 Jahre begegnen sich im Ersten Weltkrieg an der Atlantikküste. Es ist für beide die große Liebe. Ein Fliegerangriff reißt sie auseinander, das Leben geht weiter, Leon heiratet, bis er Louise zufällig 1928 in Paris wieder sieht. Ihre Liebe, diesmal aus großer Distanz lebt auf und hält ein ganzes Leben. Ein außergewöhnlicher, tragisch-schöner, geschickt konstruierter Roman auf hohem sprachlichem Niveau. Jean-Luc Bannalec, Bretonische Verhältnisse, Ein Fall für Kommissar Dupin – Kiepenheuer & Witsch Kommissar Dupin, strafversetzt von Paris in die Bretagne, lebt hier seit zweieinhalb Jahren in dem beschaulichen Künstlerdorf Pont Aven. (Gauguin!). An einem heißen Juli-Morgen wird er in das erste Hotel am Platz gerufen. Der 91jährige, allseits beliebte und geachtete Besitzer ist brutal ermordet aufgefunden worden – für ihn und den Leser beginnt eine spannende Suche nach dem Mörder. Ein flüssig geschriebener, spannender, komplexer Krimi mit sympathischem Ermittler ohne Brutalität, mit wunderbaren Beschreibungen von Landschaft, Menschen, Kultur, Tradition. Wann kommt der nächste? Ferdinand von Schirach, Der Fall Collini – Piper Berlin 2001. Ein junger Anwalt bekommt zur Pflichtverteidigung einen alten Mann zugewiesen, der einen sehr alten, hoch angesehenen Industriellen brutal ermordet und sich daraufhin selbst angezeigt hat. Der Tatbestand ist klar, es wird ein kurzer Prozess bis der Anwalt der Frage nach dem Motiv des alten Mannes nachgeht. Ein leicht zu lesender Roman, den die klare, sachliche emotionslose Sprache nicht weniger spannend macht und der nachdenken lässt, über jüngere Deutsche Geschichte, Recht, Gerechtigkeit, Unrecht. Alan Benett, Die souveräne Leserin – Wagenbach Eine Liebeserklärung an das unabhängige, nicht zielgerichtete Lesen, am Beispiel einer höflichen, klugen alten Dame, die im hohen Alter von 80 Jahren durch einen Zufall ihre Liebe zu Büchern und zum Lesen entdeckt. Ein Genuss für alle Liebhaber (englischer) Literatur und Freunde kurzer, witziger, humorvoller perfekter Lesefreude. Alan Bennett, Handauflegen – Wagenbach Geschildert wird die Gedächtnisfeier eines 34-jährigen Masseurs, der an unbekannter Ursache im Ausland unerwartet verstorben ist. Es treffen sich die Reichen und Schönen von London beiderlei Geschlechts, die offensichtlich seine Dienste in Anspruch genommen haben. Deren Gemütslage wird während der Zeremonie gewaltig durcheinander gewürfelt. Ein Husarenstück an beißender, ironischer Gesellschaftssatire. Mary Ann Shaffer, Deine Juliet – Rowohlt Eine junge Schriftstellerin in London erhält von einem Bauern aus Guernsey einen Brief, in dem er sie nach einem Autor fragt, dessen Buch er antiquarisch erworben hat und das vorher ihr gehört hatte. Sie beginnt eine Korrespondenz mit ihm und seinen Freunden, die sie so neugierig macht, dass sie auf die Kanalinsel fährt, um ein Buch über die Insel und ihre Bewohner und deren Erlebnisse während des Krieges zu schreiben. Ein leicht zu lesender Briefroman, in dem die Protagonisten durch die Art ihrer Briefe charakterisiert werden. Humorvoll, klug, traurig, geistreich werden die Verhältnisse der Menschen während der Besatzungszeit durch die Nazis und nach dem Krieg beschrieben, gleichzeitig eine bezaubernde Liebesgeschichte. Bücher, die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, können Sie in der Stadtbücherei Erding ausleihen Michaela Murgia, Accabadora – dtv Mitte der Fünfziger-Jahre auf Sardinien. Maria wächst bei der wortkargen geheimnisumwitterten Dorfschneiderin Bonaria, die sie sehr liebt auf. Eines Tages macht Maria eine für sie erschreckende, erschütternde Entdeckung. Sie verlässt ihre Ziehmutter und Sardinien, um Jahre später zurückzukommen und die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen zu müssen. In harter, schnörkelloser fast poetischer Sprache lesen wir eine außerordentlich berührende Geschichte, archaische Bräuche und ihren Sinn. Angela Bareiß, Stadtbücherei Erding, empfiehlt: Natasha Solomons: „Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand“, – Rowohlt, auch als Hörbuch Der Jude Jack Rosenblum emigriert 1937 mit seiner jungen Familie 1937 nach England. Als er dort ankommt, fasst er den Entschluss, so schnell wie möglich ein "echter" Engländer zu werden und stellt dazu eine Liste auf, die er im Laufe der Jahre abarbeitet. Nach 15 Jahren ist viel erreicht, was ihm noch fehlt, ist eine Mitgliedschaft in einem englischen Golfclub. Da er nirgends aufgenommen wird, hat er die Idee, selber einen Golfclub zu bauen. In Dorset wagt er sich dann an die Umsetzung seines Plans und hat dabei einige Hürden zu nehmen.. Wirklich entzückende, spannende, meist heitere (mit britischem Humor!) und flüssig zu lesende Erzählung. Silke Hörold-Ries, Stadtbücherei Erding, empfiehlt: Christiane Neudecker: „Nirgendwo sonst“ – btb Burma, im Herbst 2004: Ein junger deutscher Rucksacktourist hetzt durch das Land, auf der Suche nach der Frau, die ihn soeben verlassen hat. Getrieben von dem Wunsch nach Wiedergutmachung, verstrickt er sich immer tiefer in das Land, dessen touristische Fassade bald zu bröckeln beginnt… Das Buch, das wie eine traumhafte Abenteuerreise beginnt, wird zu einer verschlungenen Irrfahrt in das eigene Ich. Der Leser erlebt alle Farben und Gerüche eines asiatischen Landes, deshalb sei dieses Buch allen Fernwehgeplagten als Reiselektüre ans Herz gelegt. Ingrid Müller-Heß, Stadtbücherei Erding, empfiehlt: Nataša Dragnić: „Jeden Tag, jede Stunde“ – btb, auch als Hörbuch Luka und Dora freunden sich im Kindergarten an – und sie treffen sich 4 Jahre lang fast täglich. Niemand versteht Dora so gut wie Luka – und niemand kann sich so gut in Luka einfühlen, wie Dora. Doch dann beschließt Doras Familie, nach Frankreich zu ziehen. All die Jahre haben die beiden keinen Kontakt mehr – doch dann treffen sie sich als Mittzwanziger zufällig in Paris – und beschließen, zusammenzubleiben. 3 wunderbare Monate folgen, doch dann muss Luka in sein Dorf zurück – ein paar Dinge regeln. Aber dann meldet er sich nicht mehr und schickt auch kein Lebenszeichen – und Dora begibt sich auf die Suche nach ihm. Eine wunderbare, bewegende Liebesgeschichte – das Romandebüt der in Deutschland lebenden kroatischen Schriftstellerin Nataša Dragnić. Frau Scharmatinat, Moby Dick, empfiehlt: Sophi Oksanen: „Fegefeuer“ - btb Ein beeindruckender Roman, der ins Estland spielt. Lena Gorelik: „Hochzeit in Jerusalem“ – Diana Verlag Ein heiteres Lesevergnügen für den Urlaub! Bücher, die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, können Sie in der Stadtbücherei Erding ausleihen
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