Kloster– und Ordensgeschichte

Kloster– und
Ordensgeschichte
anlässlich des
450. Geburtstages
des Ordensgründers
Pierre Fourier (1565-2015)
Geschichte des Ordens
1597 gründete die Selige Alix Le Clerc mit Hilfe des Heiligen
Pierre Fourier, einem Augustiner Chorherren,
den Orden der Augustiner Chorfrauen in der
Congregatio Beatae Mariae Virginis in
Lothringen. Neben den drei klassischen
Gelübden Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit
versprechen die Ordensfrauen in ihrem
vierten Gelübde, sich besonders der
Erziehung und Bildung von Mädchen zu
widmen.
Nachdem der Orden 1628 offiziell von der Kirche anerkannt
wurde, baute man ab 1640 zahlreiche, zunächst unabhängige
Klöster in Deutschland und Frankreich.
Klöster der Föderation
Der deutsche Zweig des Ordens gründete 1927 eine
Föderation, in der sich alle deutschen Klöster
zusammenschlossen. Später schloss sich ebenfalls das Kloster
in Bratislava an.
Paderborn
1642 fanden auf Grund der Wirren des 30-jährigen Krieges und der
damit verbundenen Flucht vier Lothringer Chorfrauen in Münster
eine neue Wirkstätte. Im Jahr 1658 wurde auf Wunsch des
Fürstbischofs Dietrich Adolph von der Recke eine Neugründung von
Münster aus nach Paderborn veranlasst, hier zuerst im Haus am
Kamp, wo auch bald eine Schule durch die Augustiner Chorfrauen
eröffnet wurde. 1669 zogen die Schwestern in ein Haus an der Pader,
welches ihnen Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg schenkte.
Dieses Kloster wurde dem hl. Joseph geweiht.
Ab dem Jahr 1691 kam es zum Bau von Kloster und Kirche, die beide
seitdem unter dem Schutz des Erzengels Michael stehen. 1803
entging das Michaelskloster als einziges Frauenkloster Westfalens der
Säkularisation. Im Kulturkampf (1878-1887) wurden Schule und
Internat geschlossen. Zur Zeit des Nationalsozialismus musste die
Schule 1940 erneut geschlossen werden.
Fünf Jahre später kam es am 27. März beim Großangriff auf
Paderborn auch zur Zerstörung von Kloster, Kirche und Schule. Schon
im Januar 1946 konnte die Schule wieder eröffnet werden. Erst im
Jahr 1949 wurde die Schule als neusprachliches Mädchengymnasium
St. Michael bezeichnet.
Ein Jahr später wurde auch die Realschule eröffnet. 2008 konnte das
350-jährige Bestehen der Schulen und des Klosters gefeiert werden.
Bis 2012 waren die Schulen in der
Trägerschaft der Augustiner Chorfrauen,
gingen dann in die Trägerschaft des
Erzbistums Paderborn über. 2013 gab es
am Gymnasium St. Michael die erste
Jungenklasse. Die Realschule St. Michael
nimmt zum Schuljahr 2015/16 die ersten
Jungen auf. Beide Schulen unterrichten
parallel-monoedukativ.
Ehemalige Klöster
Trier
 1640 Gründung einer Schule zur Förderung der Mädchenbildung
durch die Welschnonnen
 1874 wurden die Schwestern auf Grund des Kulturkampfes nach
Belgien ausgewiesen.
 Die Gebäude werden heute als staatliche Schule genutzt.
Arnsberg
 1684 gegründet (Annahme durch die Bevölkerung, Ablehnung durch
den Stadtrat)
 1718 Aufgabe des Klosters
Hagen
 1925 Gründung des Klosters durch die Augustiner Chorfrauen
 gleichzeitige Gründung der Hildegardis Schule, dem
Mädchengymnasium
 1999 Auflösung des Klosters und Umsiedlung der verbliebenen
Schwestern nach Paderborn
 Die Schule ist jetzt in Trägerschaft des Erzbistums und nimmt seit
den 1980-er Jahren auch Jungen auf.
Offenburg
Die Geschichte des Klosters geht zurück auf eine Stiftung in
Ottersweier, die von der Markgräfin Maria Victoria gegründet worden
war. Das Kloster in Ottersweier entging aufgrund seiner Tätigkeiten in
der schulischen Bildung während der Säkularisierung der Auflösung.
1823 siedelte das Kloster auf Bitten des Stadtrates mitsamt seinen
Schulen von Ottersweier nach Offenburg in ein ehemaliges
Franziskanerkloster um. Zum Kloster Unserer Lieben Frau in
Offenburg gehören ein Mädchengymnasium und
eine Mädchenrealschule mit insgesamt etwa
1100 Schülerinnen. Seit 2001 sind die Schulen in
Trägerschaft der Schulstiftung der Erzdiözese.
2014 leben in Offenburg noch fünf Schwestern
zwischen 27 und 72 Jahren. Das 1783 gegründete
Kloster kann heute auf eine über 230-jährige
Geschichte zurückblicken.
Goldenstein
Das Kloster Schloss Goldenstein liegt in der Nähe von Salzburg in
Österreich.
Am 8. Mai 1877 siedelten 23 Schwestern aufgrund des Kulturkampfes
von Rastatt nach Salzburg über und renovierten das Schloss, um darin
eine Schule für Mädchenbildung eröffnen zu
können. 1938 ist die Schule vorübergehend
durch die Nationalsozialisten geschlossen
worden und diente im 2. Weltkrieg sowohl als
Alten- als auch als Asylheim für Flüchtlinge. Im
September 1947 konnte das Kloster wieder als
Schule seine Türen öffnen. Heutzutage ist es
eine private Mädchenhauptschule mit Internat,
wofür Schulgeld bezahlt werden muss.
Bratislava
Das Kloster wurde 1747 errichtet, und auf Anweisung der Kaiserin
Maria Theresia von Österreich sollten die Schwestern adelige
Mädchen unterrichten und ihnen zu aufgeklärter
und gleichwertiger Bildung verhelfen.
1754 gestalteten die Nonnen das Kloster zu einem
4-flügligen Gebäude um, in dem sich die Kirche im
Westflügel befinden sollte. Aus Geldmangel wurde
die Kirche nicht fertiggestellt, sodass nur das Presbyterium errichtet
werden konnte.
Essen
1652 wurde auf Betreiben von Anna Salome von Salm-Reifferscheidt
durch die Augustiner Chorfrauen zu Münster ein Beginenkloster in
Essen gegründet. Seit mehr als 350 Jahren setzen sich die Schwestern
für die Erziehung und Bildung junger Mädchen ein.
Immer wieder erlebten die Schwestern Zeiten, in den sie ihrem
viertem Gelübde nicht nachkommen konnten, da sich die Gesellschaft
politisch, aber auch kulturell veränderte:
-Im Kulturkampfgesetz (Bismarck Mai 1875) wurde die Auflösung des
Klosters am 01. April 1876 festgelegt.
-Ab April/Mai 1889 begann der Unterricht mit fortwährendem Wachstum
der Schülerinnenzahl.
-Nachdem die Schwestern die Schule weiter auf- und ausgebaut hatten,
wurde sie planmäßig vom NS-Regime vernichtet.
-Ostern 1940 wurde die Schließung der Schule verordnet.
-1944 kam es dann zur völligen Zerstörung des Klosters und dessen Kirche.
Das Kloster wurde jedoch nach
Kriegsende (1945) wieder aufgebaut, und
2014 wurden mehr als 1100 Schülerinnen
und seit dem Schuljahr 2013/2014 auch
Schüler unter der Leitung von Schwester
M. Ulrike Michalski unterrichtet.
Klöster der Congrégation
Der französische Teil des Ordens agiert heutzutage weltweit. Er hat
seinen Sitz in Frankreich. Klöster gibt es auch in Belgien, Italien,
Großbritannien, der Slowakei, dem Kongo, Mexico, Brasilien,
Hongkong und Vietnam.
Quellen
http:www.congregation-notredame.cef.fr/ ;http://www.bmv-essen.de
https://books.google.de/books?id=EFLlAgAAQBAJ&&pg=PA154&&lpg=....html
http://www.bo.de/lokales/offenburg/ein-blick-hinter-klostermauern
http://www.leo-bw.de/media/labw_kloester/current/generated/fromurl/….pv.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/30/Elsbethen_.....JPG
http://www.hs-goldenstein.salzburg.at/html/Kloster/Kloster.html
Htto://michaelsschule.de/index.php/ueber-uns
https://3c.1und1.de/mail/client/dereferrer?redirectUrl=http%3A%2F%2F
www.klosterlexikon-rlp.de2Fmosel-saar%2Ftrier-augustinerchorfrauen-welschnonnen.html
https://3c.1und1.de/mail/client/dereferrer?redirectUrl=http%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FWelsc...529
Stammbaum: Stiegemann Dr., Christoph (Hrsg.): 400 Jahre Augustiner Chorfrauen C.B.M.V. – Das Michaelskloster in
Paderborn, Paderborn 1997, S. 17 (bearbeitet von Kathrin Krause)
Deckblatt: gestaltet durch Antonia Stiegemann, Schülerin der Q2
Gestaltet durch den Geschichts-Leistungskurs der Q1: Gwendolyn Düchting, Tamara Grauer,
Anna Gödde, Anna Hartmann, Kathrin Krause, Maja Ostermann, Anna-Lena Siegenbrink und
Pia Schöne unter der Leitung von Frau Angela Vinke 2015
Wir danken den Schwestern und besonders Sr. M. Ancilla Ernstberger für ihre inhaltliche
Hilfestellung und die Bereitstellung von Materialien.