CFK hebt ab - K

Interview
Denis Poelmann
von Ferromatik
Milacron zur
Konzernstrategie
Seite 06
Länderporträt
Die Unternehmen
aus NRW stellen sich
der 4. industriellen
Revolution
Seite 25/1 bis 64/40
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
CFK hebt ab
Luft- und Raumfahrt bietet weiterhin hervorragende Perspektiven für CFK –
Zulieferer für Flugzeughersteller stehen im Fokus der Composites Europe
46. JAHRGANG
Ausgabe 17 | 4. September 2015
POLYME ( H ) R
Von Muscheln Haltung lernen
Miesmuscheln taugen eigentlich nicht als Vorbilder. Sie sind nicht
besonders klug, schnell oder schön. Aber sie können sich extrem gut
festhalten. Die Fäden, mit denen sich die Weichtiere an Felsen anheften, bestehen aus einem Polymer, das fest und flexibel zugleich
ist. Es sind ineinander verwickelte und miteinander verbundene
Fasern. Forscher wollen diese Struktur nun im Labor nachahmen.
AUS DEM INHALT
CFK-Legemaschine für Flugzeug­
rumpfstrukturen im Werk Nordenham der Premium Aerotec
WIRTSCHAFT
Silikonelastomere: Teuer, aber leistungsfähig�������������������� 2
Foto: Premium Aerotec
BRANCHE
Solvay/RTP Company: PPSU schneller im Flugzeug������������ 5
TECHNOLOGIE
RWTH-Institute entwickeln Reparaturverfahren für CFK��� 9
Verbundwerkstoffe erobern den Bau��������������������������������� 10
Im FO US
Spritzgießformen für die Herstellung von Klemmen und
Kontakten müssen hochpräzise sein��������������������������������� 18
Carbon Das Marktsegment Luft-
und Raumfahrt inklusive Verteidigung wird auch künftig die
Entwicklung des CFK-Marktes
prägen. Von der Einschätzung
gehen die Experten vom Industrieverbund Carbon Composites
e.V. (CCeV) in dem jüngsten
Marktbericht der Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V.
(AVK) aus. Getrieben von aktuellen Großraumflugzeugen wie
dem Airbus A380 oder der Boeing
787 Dreamliner und künftigen
Modellen wie dem Airbus A350
XWM oder der Boeing 777X prognostizieren die Autoren ein
Wachstum zwischen 8 und 13 %
in den kommenden Jahren. Für
2022 wird allein für Passagierjets
von einem Carbon-CompositesUmsatz in Höhe von rund 6 Mrd.
USD ausgegangen. Dazu kommen
im Verteidigungsbereich noch
einmal 1,4 Mrd. USD. Dieses Segment soll zwischen 6 und 12 %
zulegen.
Mit einem Bedarf von 13.900 t sind
Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung der Analyse zufolge
inzwischen der größte Abnehmer
von Kohlefasern. Die Branche
beanspruche rund 30 % des weltweiten Gesamtbedarfs von
46.500 t, erziele damit jedoch 50 %
des weltweiten Umsatzes. „Der
CFK-Markt verspricht nach wie
vor ein stabiles und hervorragendes Wachstumspotenzial“, resümieren die Autoren. Davon wollen
auch die Aussteller der internatio­
nalen Fachmesse Composites
Europe, die vom 22. bis 24. September 2015 in Stuttgart stattfindet, profitieren, denn hier zeigen
zahlreiche Firmen ihre branchenspezifischen Neuheiten. mg
www.composites-europe.com
Strompreisbremse
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GKV kritisiert Stromkostenanstieg
Kunststoff-Rohstoffe
Produktkonzeption
Prototypenentwicklung
Material- und Bauteilprüfung
Energiepolitik Der Gesamtverband
BESUCHEN SIE UNSERE IDEENFABRIK
AUF DER FAKUMA 2015, HALLE A3, STAND 3209
Laut einer aktuellen Untersuchung soll
der Weltmarkt für Polystyrol bis zum
Jahr 2019 ein Volumen von 28,2 Mrd.
USD erreichen. Den Marktforschern
von Markets and Markets zufolge werde der Wert der weltweit verbrauchten
Styrolkunststoffe in den kommenden
vier Jahren jährlich um 5,1 % zulegen.
Der Großteil der styrolbasierten
Werkstoffe werde für Verpackungen
eingesetzt – im Jahr 2014 rund 38 %,
danach folgen E&E und Konsumgüter.
Die stärksten Zuwächse erwartet man
bei Markets and Markets im E&ESektor mit jährlich 5,9 %.
Im Raum Asien-Pazifik wird weltweit
die größe Menge an Styrolkunststoffen
verbraucht, gefolgt von Nord- und
Südamerika und Europa.
28,2 Mrd.
DIE ZAHL DER WOCHE
Kunststoffverarbeitende Industrie
(GKV) kritisiert den bevorstehenden weiteren Stromkostenanstieg.
Der Branchenverband bekräftigt
seine Forderung nach einer grundlegenden Reform des Erneuerbare-­
Energien-Gesetzes (EEG).
„Bundeswirtschaftsminister Gabriel ist mit dem Versprechen
angetreten, die Kosten der sogenannten Energiewende für die
Stromkunden wirksam zu begrenzen. Bereits ein Jahr nach der
letzten EEG-Reform laufen die
Kosten erneut aus dem Ruder. Die
Kostenbremse zeigt keine Wirkung“, kommentiert Dirk E.O.
Westerheide, Präsident des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie, das Bekanntwerden einer Analyse des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln (IW),
wonach die jährlichen Kosten für
die Energiewende auf nunmehr
28 Mrd. EUR pro Jahr ansteigen
werden. Verantwortlich für die
Entwicklung sind unter anderem
die Entscheidungen der Bundes-
regierung für Zuschüsse für die
Kraft-Wärme-Kopplung und die
Regelungen für alte Braunkohlekraftwerke, die künftig als Reserve vorgehalten werden sollen.
Die kunststoffverarbeitende Industrie in Deutschland befürchtet
aufgrund hoher Strompreise weitere Nachteile im Standortwettbewerb mit anderen Ländern.
GKV-Präsident Westerheide bekräftigte die Forderung des Verbands nach einer grundlegenden
Reform des Erneuerbare-Ener­
gien-Gesetzes (EEG): „Der GKV
hat bereits im vergangenen Jahr
darauf hingewiesen, dass die vorgenommene Korrektur beim EEG
keinesfalls ausreicht. Der Ausbau
der erneuerbaren Energien darf
künftig ausschließlich in einem
vertretbaren definierten Kostenrahmen erfolgen. Die Finanzierung des Ausbaus erneuerbarer
Energien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und kann
nicht allein von den Stromverbrauchern finanziert werden.“ sl
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WIRTSCHAFT
2
4. September 2015 | Ausgabe 17
EDITORIAL
Gesundes Wachstum
Die neue Freiheit
Bioabbaubaren Kunststoffen steht einer Studie zufolge eine
große Zukunft bevor
Der Trend zur Verselbstständigung von Kunststoffsparten
nimmt zu – und bringt viele Chancen mit sich
Werkstoffe Biologisch abbaubare
Kunststoffe gewinnen zunehmend
an Bedeutung, wenn auch auf nach
wie vor marginalem Niveau im
Verhältnis zu herkömmlichen
Polymeren. Weniger als 1 % der
weltweit verbrauchten Kunststoffe sind derzeit biologisch abbaubar.
Dies ist eines der Ergebnisse der
Studie „Biodegradable Plastics
Market by Type – Global Trends
& Forecasts to 2020“ der USMarktforschungsgesellschaft
Markets and Markets.
Dass große Konzerne einzelne Sparten ausgliedern, zum reinen Chemiekonzern, der sich mit einem
ist ja nichts Neues. Prominente Beispiele gibt es Umsatz von zuletzt 11,6 Mrd. EUR in Europa hinmehr als genug. Schon rund zehn Jahre ist es her, ter BASF, Lyondell Bassell und Evonik auf Platz
dass Bayer sich von einem Teil seiner traditions- vier in die Liste der Branchengrößen einreiht. Die
reichen Chemiesparte getrennt und den Bereich Umsatzrendite von rund 10 % liegt zwar deutlich
als Lanxess an die Börse gebracht hat. Nach einem unter denen der Life-Science-Kollegen, würde aber
umfangreichen Sparprogramm, das Lanxess-Chef immer noch so manchem Maschinenbauer die
Matthias Zachert dem Chemiekonzern verordnet Freudentränen in die Augen treiben.
hatte, ist das Kölner Unternehmen aktuell wieder Dass eine Ausgliederung nicht zwangsläufig mit
auf der Erfolgsspur und korrigierte vor Kurzem dem Verkauf eines Unternehmensbereichs verbunden für 2015 geplanten Betriebsgewinn um rund den sein muss, zeigen die aktuellen Aktivitäten von
20 Mio. EUR auf 840 bis 880 Mio. EUR nach oben. BASF und Clariant. So wird BASF ab Januar 2016
Gleichzeitig ist Lanxess dabei, das Erfolgsrezept seine kompletten Pigmentaktivitäten ausgliedern
der Ausgliederung auf sich selbst zu übertragen. und in einer neuen, eigenständigen Geschäfts­einheit
So wird derzeit das Kautzusammenfassen – allerschukgeschäft in eine
dings nicht mit dem Ziel
eigen­ständige Gesellschaft
eines Verkaufs, sondern um
überführt, um die Vorausmit einer vollständig auf
setzungen zu schaffen,
Pigmente fokussierten Ordiesen Bereich in eine wie
ganisation die Herausforderungen in der Pigmentauch immer geartete Allianz einzubringen. Wie
industrie besser meistern
zu können.
Matthias Zachert gegenüber dem Handelsblatt
Der Schweizer Chemiekonsagte, laufen gute Gespräzern Clariant, der den Geche mit mehreren Interesschäftsbereich Plastics &
senten. Konkrete Angaben
Coatings in eine eigenständige Tochtergesellschaft
zu den VerhandlungspartGünter Kögel | Chefredakteur
nern machte er allerdings
überführen will, tut dies
nicht.
ebenfalls nicht mit dem Ziel
Es ist aber kein Geheimnis, dass das Kautschuk­ eines Verkaufs, sondern um in den Bereichen Master­
geschäft mit den Geschäftsbereichen Reifen- und batches, Additive und Pigmente das WertschöpSpezialkautschuk sowie High-Performance-Elasto­ fungspotenzial voll auszuschöpfen.
mere, das mit rund 3.700 Beschäftigten und 3 Mrd. Die gemeinsame Chance aller Ausgliederungen:
EUR Jahresumsatz rund 37 % des Gesamtumsatzes Befreit von den Zwängen großer Einheiten können
erwirtschaftet, Lanxess in den vergangenen beiden sich die neuen Unternehmen mit maßgeschneiderJahren erhebliche Ertragseinbußen beschert hat. ten Strukturen und Dienstleistungen voll auf die
Der Konzern hat darauf aber mit verschiedenen Bedürfnisse ihrer Kunden ausrichten. Sie können
Sparmaßnahmen und einer Neuordnung reagiert, jetzt die Basis schaffen, um fokussiert auf dem Zudie jetzt mit der Suche nach einem geeigneten Part- kunftsmarkt Kunststoff kundenorientiert, flexibel,
ner abgeschlossen wird.
reaktionsschnell, effizient und wirtschaftlich agieAuch Bayer selbst setzt nach den guten Erfahrun- ren zu können und damit langfristig erfolgreich
gen die Ausgliederung fort. Seit 1. September 2015 und profitabel zu sein.
firmiert der Kunststoffbereich Bayer Material
Science­unter Covestro und soll bis Mitte 2016 als
eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht
werden. Bayer spezialisiert sich auf das mit Umsatzrenditen von rund 25 % extrem profitable Pharma- und Agrargeschäft und wandelt sich damit
zum reinen Life-Science-Konzern. Covestro wird
Fast elf Prozent
jährlicher Wertzuwachs
Bis zum Jahr 2020 soll sich der
Wert der weltweit verbrauchten
biologisch abbaubaren Kunststoffe jährlich um 10,8 % entwickeln.
Aktuell hat das weltweit verbrauchte Material einen Gesamtwert in Höhe von rund 2 Mrd. USD
(1,75 Mrd. EUR). In fünf Jahren
soll das Gesamtvolumen der weltweit verbrauchten biologisch abbaubaren Kunststoffe bereits gut
3,4 Mrd. USD betragen. Die Menge werde sich im selben Zeitraum
um jährlich 12,5 % erhöhen auf
805.000 t im Jahr 2020.
PLA dominiert den
Markt
Laut den Marktforschern von
Markets and Markets ist und bleibt
PLA der bedeutendste Werkstoff
in dem Segment. Im Jahr 2015
sollen über 45 % der weltweit verbrauchten biologisch abbaubaren
Polymere diesen Polymilchsäuren
zuzurechnen sein. Auch sollen sie
das zweithöchste Wachstum aufweisen. Den Grund hierfür sehen
die Marktanalysten in der guten
Verarbeitbarkeit und den vorteilhaften mechanischen Eigenschaften von PLA.
Das Problem mit dem
Preis
Die biologisch zersetzbaren Werkstoffe werden in zahlreichen Anwendungsbereichen eingesetzt,
insbesondere für Verpackungen.
Bei Markets and Markets rechnet
man in den kommenden Jahren
mit einem starken Anwachsen des
Verbrauchs. Gebremst werde das
Wachstum vor allem durch den
gegenüber erdölbasierten Kunststoffen höheren Herstellungspreis.
Allerdings prognostiziert Markets
and Markets, dass mit steigenden
Erdölpreisen konventionelle
Kunststoffe zunehmend teurer
werden. Gleichzeitig werden die
Anlagen zur Erzeugung von biobasiertem Material größer und
effizienter. Diese Entwickung soll
laut den Analysten den Preisvorsprung der konventionellen Kunststoffe in den kommenden Jahren
erheblich verringern.
Wandel im
Konsumentenverhalten
Haupttreiber für den wachsenden
Absatz sei derzeit das sich entwickelnde Umweltbewusstsein der
Konsumeten. Sie fordern der Studie zufolge zunehmend umweltverträgliche Verpackungslösungen. Dies sei vor allem in Westeuropa und den USA der Fall. So
haben die USA auch die höchsten
Zuwachsraten. Bis 2020 sollen hier
jährlich fast 13 % mehr bioabbauba­
re Kunststoffe verbraucht werden.
In Westeuropa führt Italien das
Feld mit einem erwarteten jährlichen Zuwachs von knapp 12 % an.
Konkurrenz zu
Nahrungsmitteln
Erst kürzlich hat Fraunhofer Umsicht eine Folie für die Reifung von
Bananen aus Chitin vorgestellt Foto: Fraunhofer Umsicht
Biobasierte Kunststoffe sehen sich
oft dem Vorwurf ausgesetzt, die
Rohstoffgewinnung stehe in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Auch Markets and Markets weist auf diesen möglichen
Konflikt hin. Allerdings sei die
Branche mit hohem Aufwand auf
der Suche nach alternativen Rohstoffquellen, die nicht als Nahrungsmittel geeignet sind, etwa
Algen oder Krebsschalen. pl
www.marketsandmarkets.com
Teuer, aber leistungsfähig
Der Weltmarkt für Silikonelastomere wächst kontinuierlich
View Research sind es vor allem
die hervorragenden Eigenschaften
der Werkstoffe, die sie in bestimmten Anwendungsbereichen unverzichtbar machen. Außerdem erobern Silikonelastomere durch
neue Technologien zunehmend
auch Anwendungsfelder von anderen Elastomeren, so etwa im
Medizin- und Gesundheitsbereich. Dort sind sie unter anderem
beliebt, da das menschliche Immunsystem kaum auf sie reagiert.
In den kommenden sieben Jahren
erwartet man bei Grand View
Research einen jährlich um 5,8 %
auf gut 10 Mrd. USD anwachsenden Markt für Silikonelastomere.
RTV werden auch für Abformmassen eingesetzt Foto: Wacker
Elastomere Im Jahr 2014 betrug der
Wert der weltweit verbrauchten
Silikonelastomere 7,19 Mrd. USD
(6,37 Mrd. EUR). Laut der Studie
„Silicone Elastomers Market Analysis by Product, by Application
and Segment Forecasts to 2022“
der US-Marktforscher von Grand
Hohe Kosten
Einer schnelleren Verbreitung
steht der Studie zufolge vor allem
der hohe Preis der Werkstoffe
entgegen. Hintergrund dieser
höhe­ren Preise seien vor allem die
Rohstoffkosten sowie die zur Verarbeitung nötige komplexe Technologie.
Silikonelastomere finden neben
der Medizin Anwendung in den
Bereichen Bau, E&E und Automotive. Die laut Grand View Research
positiven Aussichten für diese
Branchen lassen auch für Silikon­
elastomere einen Aufschwung
erwarten. In den Industrieländern
steige mit der alternden Gesellschaft und dem Wunsch nach
Attraktivität die Nachfrage nach
Implantaten. Die Schwellenländer
hingegen benötigen vor allem Sili­
konelastomere für Infrastrukturprojekte. Namentlich werden hier
China, Indien, Brasilien und Argentinien genannt.
Bau häufigste
Anwendung
Rund 40 % und damit der Löwenanteil der Silikonelastomere wer-
den international im Baubereich
verbraucht. Allerdings wird in den
Anwendungsfeldern E&E und Ge­
sundheit mit 5,7 % und 6,4 % das
rascheste Wachstum erwartet.
HTV führen den Markt
an
Am weitesten verbreitet sind heißvernetzende Silikonkautschuke
(HTV). Sie machen über die Hälfte des Weltmarkts für diese Materialien aus. Sie finden unter
anderem in der Automobilindus­
trie, in der Mittel- und Hochspannungstechnik, in der Elektrotechnik, im Lebensmittel- und Humanbereich, im Maschinen- und
Anlagenbau sowie in der Bau­
industrie Anwendung.
Das dynamischste Wachstum erwartet Grand View Research für
bei Raumtemperatur vernetzenden Silikonelastomere (RTV).
Jährlich soll sich der Weltmarkt
für diese Werkstoffe mit einer Rate
von 6,3 % entwickeln. Eingesetzt
werden RTV im Formenbau, der
Elektronik und Optoelektronik,
für Haushaltsgeräte, imMaschinen- und Industrieanlagenbau,
sowie in medizinischen Anwendungen oder in der Photovoltaik.
Asien-Pazifik vorn,
Markt in Unruhe
Die Region Asien-Pazifik vereinte im Jahr 2014 insgesamt 55 % des
Weltmarkts für Silikonelastomere auf sich. Das erwartete Wachstum ist mit 5,6 % in Mittel- und
südamerika am stärksten.
Die Branche sei geprägt von zahlreichen Marktteilnehemern, die
sich regelmäßig Preiskämpfe liefern. Mit einer Vielzahl von Fusio­
nen, Übernahmen und Kapazitäts­
erweiterungen versuchen die Play­
er Marktanteile zu gewinnen. pl
www.grandviewresearch.com
WIRTSCHAFT
4. September 2015 | Ausgabe 17
Neue Tochter für Kunststoffe
CEO Hariolf Kottmann:
„Die neue Tochter Plastics & Coatings wird noch
lange Teil von Clariant
sein“ Foto: Clariant
Clariant möchte sein Segment „Plastics & Coatings“
in eine eigenständige Tochtergesellschaft überführen
Ausgliederung Der Schweizer Che-
miekonzern Clariant erklärt in
seinen Ende Juli veröffentlichten
Halbjahresbericht 2015 von dem
Vorhaben, den Geschäftsbereich
„Plastics & Coatings“ in eine
eigen­ständige Tochtergesellschaft
auszugliedern. Mit diesem Schritt
möchte man in den Bereichen
Masterbatches, Additive und Pigmente das „Wertschöpfungs­
potenzial voll ausschöpfen“.
Clariant­sieht also noch Möglichkeiten, in diesen Geschäftsfeldern
die „absolute Profitabilität“ deutlich zu steigern.
Hintergrund ist, dass bei Plastics
& Coatings der Umsatz stagniert.
Das stabile Wachstum im Masterbatchegeschäft habe die Schwäche bei den Pigmenten nicht
ausgleichen können, heißt es bei
Clariant. Die mit 42 % des Konzernumsatzes größte, aber margenschwächste Business Area soll
nun per Anfang 2016 in eine eigenständige Tochtergesellschaft
ausgegliedert werden. Mit diesem
Schritt soll der Bereich zu einer
höheren Profitabilität und mehr
Cash geführt werden.
Tochter steht
nicht zum Verkauf
Das soll aber nicht heißen, dass
der Konzernbereich zum Verkauf
steht. „Wir haben die Ausgliederung nicht angekündigt, um einen
Verkauf einzuleiten“, erklärte
Konzernchef Hariolf Kottmann
im Gespräch mit den Schweizer
AWP Finanznachrichten. „Der
Bereich wird mindestens drei bis
Pigmente gebündelt
BASF will Pigmentgeschäft neu organisieren
Die BASF will ihr Pigmentgeschäft in eigenständige Gesellschaften
überführen Foto: BASF
fünf Jahre bei uns bleiben“, versicherte er.
Kottmann hat auch noch keine
Überlegungen darüber angestellt,
weitere Investoren an Bord zu
nehmen und die Beteiligung an
der Tochter auf unter 100 % zu
senken. Auch einen Börsengang
der Sparte, wie Bayer es mit Covestro (ehemals Bayer Material
Science)­plant, schloss er aus.
Der Branchenprimus BASF hatte
gerade vor wenigen Wochen ebenfalls Pläne bekannt gegeben, die
eigenen Pigmentaktivitäten auf
das kommende Jahr hin in eine
Tochter auszulagern. „Wir haben
keine Pläne, dieses Geschäft mit
einem Mitbewerber zusammenzulegen“, stellte Kottmann klar.
„Die neue Tochter Plastics & Coatings wird einen klaren Fokus auf
Maximierung des Ertrags haben
und ihre Wettbewerbsfähigkeit
in bereits etablierten Märkten
verbessern. Sie wird dazu beitragen, die Wertschöpfung für den
Konzern weiter zu erhöhen und
deswegen noch lange Teil von
Clariant sein“, so Kottmann abschließend.
Die bislang bestehende Business
Unit-Struktur mit Masterbatches,
Additiven und Pigmenten beschäftigt derzeit rund 7.000 Mitarbeiter weltweit und generierte
im Jahr 2014 einen Umsatz von
2,6 Mrd. CHF; die EBITDA-­
Marge vor Sondereinflüssen betrug 14,0 % – zu wenig, wenn es
nach den Zielen des Konzerns
geht. mg
Restrukturierung BASF wird ab
„Mit einer vollständig auf Pigmente fokussierten Organisation können wir die Herausforderungen
in der Pigmentindustrie besser
meistern. Unsere Kunden werden
von maßgeschneiderten Dienstleistungen und einer höheren
Reaktionsfähigkeit profitieren“,
sagte Dr. Alexander Haunschild,
Leiter der regionalen BASF-Geschäftseinheit Pigmente & Harze
Europa, der die globale Geschäftseinheit künftig leiten wird.
Mit einem Umsatz von 1 Mrd. EUR
im Jahr 2014 und einem breiten
Produktportfolio im Bereich Pigmente hat BASF eine führende
Marktposition. Der Sitz der neuen globalen Geschäftseinheit wird
voraussichtlich im Umkreis von
Ludwigshafen sein. mg
Januar 2016 alle Pigmentaktivitäten in einer neuen globalen Geschäftseinheit zusammenfassen.
Im zweiten Halbjahr 2016 will
BASF dieses Pigmentgeschäft ausgliedern und eigenständige Gesellschaften gründen.
„Durch Akquisitionen sowie eine
Reihe erfolgreicher Restrukturierungen haben wir eine führende
Position im Pigmentmarkt erreicht und gehalten. Die neue
globale Geschäftseinheit wird sich
voll und ganz auf das Pigmentgeschäft konzentrieren und sich
noch stärker an den Bedürfnissen
unserer Kunden im Pigment­
geschäft ausrichten“, sagte Dr.
Markus Kramer, Leiter des BASFUnternehmensbereichs Disper­
sions & Pigments.
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sauber
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Neuausrichtung voll im Plan
Lanxess hat den Carve-out-Prozess für das Kautschukgeschäft gestartet
und geht auf Partnersuche
Ausgliederung Lanxess hat Anfang
August seinen Halbjahresbericht
vorgelegt. Das Unternehmen teilte dabei mit, dass das vom Konzern
im vergangenen Jahr initiierte
Drei-Phasen-Programm zur Neuausrichtung weiterhin voll im Plan
liegt. Die erste Phase hat Lanxess
bereits umgesetzt. Maßnahmen
der zweiten Phase, die auf die Verbesserung der operativen Wettbewerbsfähigkeit zielt, sind ebenfalls eingeleitet, etwa die Neuausrichtung der Produktionsnetzwerke für die Kautschuke EPDM
(Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) und Nd-PBR (Neodymiumbasierter Performance-ButadienKautschuk).
Kooperationen im
Kautschukbereich
Bei der dritten Phase steht die
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsportfolios
im Fokus, insbesondere durch
mögliche Kooperationen im Kau-
Produktion von Hochleistungskautschuk bei Lanxess: Allianz gesucht Foto: Lanxess
tschukbereich. „Hier sind wir in
sehr konstruktiven Gesprächen
und gehen davon aus, noch in
diesem Jahr zu konkreten Ergebnissen zu kommen“, sagte CEO
Matthias Zachert.
Der Konzern hat begonnen, sein
Kautschukgeschäft im Rahmen
eines Carve-out-Prozesses in eine
rechtlich eigenständige Geschäfts-
einheit innerhalb des Konzerns
zu überführen. „Damit schaffen
wir die Voraussetzungen, um das
Kautschukgeschäft in eine Allianz
einbringen zu können“, so Zachert.
Die neue Einheit soll die Geschäftsbereiche Tire & Specialty
Rubbers (TSR) und High Performance Elastomers (HPE) mit ihren
insgesamt 20 Werken und rund
3.700 Mitarbeitern sowie unterstützende Stabsfunktionen umfassen.
Laut Berichten im Handelsblatt
werden als potenzielle Partner vor
allem der russische Petrochemiehersteller Nizhnekamskneftekhim (NKNK) sowie der saudische
Ölkonzern Aramco gehandelt, der
sich ebenfalls verstärkt in der Chemie engagiert.
Lanxess selbst macht keinerlei
Angaben zu den Verhandlungspartnern. Zachert ließ auch offen,
ob sich Lanxess im Zuge einer
solchen Partnerschaft noch eine
Mehrheit am Kautschukgeschäft
behalten wird oder in eine Minder­
heitsposition geht. „Wir würden
uns nicht scheuen, das Geschäft
weiter zu konsolidieren, auch wenn
es in den nächsten Jahren noch
von Volatilität und Überkapazitäten geprägt sein wird“, zitiert ihn
das Handelsblatt. Das hänge aber
letztlich vom Ausgang der Verhandlungen ab. mg
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13. bis 17. Oktober 2015
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WIRTSCHAFT
4
4. September 2015 | Ausgabe 17
Auftrag für Großteil-Anlage aus Russland
EHA Composite Machinery liefert Compositeanlage zur Herstellung von Bauteilen für zivile Raumfahrzeuge
Maschinenbau Die Maschine stellt
Leichtbaukomponenten für bemannte und unbemannte Raumfahrzeuge – beispielsweise die
Außenhülle aus Darbonfaserverbundwerkstoffen – her. Klaus
Ritter, Verkaufsleiter bei EHA
Composite Machinery, erläutert
die Herausforderung bei dieser
Anlage: „Das Besondere war die
zu produzierende Bauteilgröße
mit außergewöhnlichen Abmessungen von zweieinhalb Metern
Durchmesser und zehn Metern
Länge. Diese Teile sollen als geschlossene Strukturen aus Carbonfasern in einem Arbeitsgang
EHA Composite Machinery liefert eine Compositeanlage für die
zivile Raumfahrt im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojekts „Polarbear“ Foto: Roth Industries
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FAKUMA, Halle A6/Stand A6-6401
Maschinen für die Kunststoffindustrie
Die von EHA Composite Machinery entwickelte Anlage wird in
dem von der EU-Kommission
geförderten Forschungsprojekt
„Polarbear“ eingesetzt werden, das
das Deutsche Zentrum für Luftund Raumfahrt in Köln koordiniert. Im Rahmen von „Polarbear“
(production and analysis evolution for lattice related barrel elements under operations with
advanced robustness) werden
Produktionsverfahren zur Herstellung von Faserverbundstrukturen für die zivile Raumfahrt
erforscht. Abnehmer der Maschine ist CRISM (Central Research
Institute for Special Machine
Building) im russischen Khotkovo. Es ist eine der größten Maschinen, die das Roth Industries Tochterunternehmen bisher konstruiert, gebaut und in Betrieb genommen hat.
Die beteiligten europäischen Unternehmen und Institutionen
profitieren durch ihre Beteiligung
nicht zuletzt vom Aufbau ihres
eigenen Know-hows und fördern
ihre Innovationskraft. So auch
EHA Composite Machinery in
Steffenberg. sl
www.ehacomma.com
Investition in die Medizintechnik
Freudenberg Medical hat 75 Prozent der Anteile der
Hemoteq AG übernommen
Expansion Hemoteq ist laut dem
PROCESS CONTROL GmbH
hergestellt werden.“ Bei einer
Heizleistung von 200 kW wird
das zu verarbeitende Material aus
kunstharzgetränktem Carbonfasergewebe (sogenanntes Pre­
peg) mit einer 12 m langen Heizwalze erwärmt.
Solche Carbonfaserverbundwerkstoffe zählen zu den festesten und leichtesten Materialien,
die es gibt. Daher verwendet man
diese insbesondere in tragenden
Strukturen für mobile Anwendungen. Die fertig­gestellte Maschine gewährleistet eine Tragfähigkeit von bis zu 30 t für
Werkzeug und Produkt.
neuen Eigentümer ein weltweit
führender Anbieter von Beschichtungstechnologien und -dienstleistungen für medizintechnische
Produkte. Die verbleibenden Anteile werden auch künftig von den
Gründern der Hemoteq AG, Dr.
Michael Hoffmann und Roland
Horres, gehalten. Beide Gründer
bleiben in der Geschäftsführung
des Unternehmens.
Das Leistungsangebot von Hemoteq erstreckt sich von der Entwicklung über die Zulassung von Medizinprodukten bis hin zu deren
Serienfertigung. Das Unternehmen beschäftigt laut Freudenberg
110 Angestellte und erwirtschaftet einen Umsatz im zweistelligen
Millionen-Euro-Bereich. Freudenberg Medical fertigt bereits
heute minimalinvasive Systeme
sowie Spezialkomponenten, deren
Eigenschaften durch Beschichtungen für den medizintechnischen
Einsatz optimiert werden können.
„Einzigartiges
Portfolio“
Hemoteq stellt mit patentierten
Prozessen unter anderem Kombinationsprodukte wie wirkstofffreigebende Stents und wirkstoffbeschichtete Ballonkatheter her.
Daneben entwickelt und fertigt
Hemoteq zahlreiche andere innovative Lösungen zur Oberflächenfunktionalisierung von Medizin-
produkten wie hydrophile Beschichtungen von Kathetern oder
von Applikatoren für Kontakt­
linsen. „Dank der Kombination
aus Werkstoff- und Verarbeitungsexpertise von Freudenberg Medical und führender Beschichtungstechnologie von Hemoteq erhalten
Kunden ein einzigartiges Port­folio
an Produktlösungen“, sagt Dr. Jörg
Schneewind, CEO von Freudenberg Medical.
„Exzellenter
Marktzugang“
„Der exzellente Marktzugang von
Freudenberg Medical bietet der
Hemoteq AG die Möglichkeit,
unsere Lösungen weltweit anzu-
Dr. Jörg Schneewind,
CEO Freudenberg Medical
Foto: Freudenberg
bieten. Durch die langfristige
Orientierung und die finanzielle
Stabilität von Freudenberg haben
unsere Kunden die Gewähr, dass
wir sie auch über die langen Entwicklungsprozesse und Produkt­
lebenszyklen in der Medizintechnik hinweg verlässlich unterstützen“, so Dr. Michael Hoffmann,
CO Hemoteq AG. pl
www.freudenberg.com
www.hemoteq.de
Millionengeschäft
Ruhla verzeichnet gute Geschäfte
Werkzeugbau Nach langen Ver-
BASF startet Produktion von MDI im integrierten MDI-Komplex in
Chongqing/China Foto: BASF
Mehr MDI für China
BASF startet MDI-Produktion in Chongqing
Rohstoffe BASF hat die Produkti-
on von Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) am BASF-eigenen
Standort in Chongqing/China
aufgenommen. Entsprechend der
Marktnachfrage wird die Produktion schrittweise hochgefahren.
Die Produktion ist Teil eines insgesamt 860 Mio. EUR teuren neuen Werks im integrierten MDIKomplex im chinesischen Chong­
qing. Die Fläche des MDI-Komplexes erstreckt sich über 50 ha.
Der neue Komplex umfasst Anlagen zur Produktion von jährlich
400.000 t Mononitrobenzol,
300.000 t Anilin und 400.000 t
Roh-MDI. Ebenfalls Teil des
Komple­xes ist ein MDI-Splitter
mit einer Kapazität von 400.000
jato.
MDI ist ein zentraler Bestandteil
von Polyurethan. Polyurethan ist
ein äußerst vielseitiger Kunststoff,
der für eine verbesserte Isolierung
sorgt und für leichtere Materialien im Fahrzeugbau verwendet
wird. Außerdem hilft Polyurethan, Energie in Gebäuden einzusparen. Mit der MDI-Produktion
wird BASF diese Schlüsselindustrien im Westen Chinas unterstützen. mg
www.basf.com
handlungen verkündete Christian
B. Töpfer, Geschäftsführer der
Werkzeugbau Ruhla GmbH, vor
Kurzem einen Geschäftsabschluss
in Russland mit einem Volumen
von über 2,5 Mio. EUR. Dies sei
in dieser Art ein Novum in der
Firmengeschichte und stelle damit
eine neue Entwicklungsstufe dar.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei es gelungen, den
Geschäfts­partner in Russland von
der Qualität der deutschen Werkzeuge aus Seebach zu überzeugen.
Die Werkzeugbau Ruhla GmbH
verfügt über langjährige Kontakte nach Russland, die auch während der Krise intensiv gepflegt
wurden. Doch nicht nur dieser
Abschluss, der im Medizinsektor
angesiedelt ist, verbindet mit Russland. Man verzeichne stets diverse Aufträge bis zu einer viertel
Million Euro aus Russland, Weißrussland und Osteuropa trotz der
aktuell schwierigen Situation.
Auftragsseitig gefestigt und seit
Ende 2014 mit neuer Leitung,
durch Geschäftsführer Christian
B. Töpfer, blicken die Seebacher
optimistisch in die nächsten Monate.
Das Unternehmen hat seine Wurzeln in den Uhrenwerken der
ehemaligen DDR in Ruhla. Auf
Basis dieser Erfahrungen, über
zwei Jahrzehnte weiterentwickelt,
produziert das Unternehmen für
nationale und internationale Kunden hochkomplexe Spritzgießwerkzeuge, insbesondere für den
Medizin-, Verpackungs- und
Automobilsektor. sl
www.werkzeugbau-ruhla.de
Christian B. Töpfer, Geschäftsführer der Werkzeugbau Ruhla
GmbH in Seebach
Foto: Werkzeugbau Ruhla
BRANCHE
4. September 2015 | Ausgabe 17
Erst gesintert, dann verschweißt
Ein neues Forschungsprojekt untersucht,
wie man lasergesinterte Teile verschweißt
Additive Fertigung In den vergan­
genen Jahren haben additive Fer­
tigungsverfahren wie das selekti­
ve Lasersintern (SLS) eine rasan­
te Entwicklung und Marktwachs­
tum erlebt.
Durch die stetige Optimierung
sind heute bereits Produktlösun­
gen wie Operationshilfen, Oto­
plastiken oder Ventile realisierbar
und gehen über die Funktion als
reine Anschauungsobjekte für
Designstudien oder Produktent­
wicklung hinaus. Beim SLS werden
Bauteile mittels pulverförmiger
Ausgangswerkstoffe unter Strahl­
einwirkung schichtweise aufge­
baut. Im Vergleich zu konventio­
nellen Fertigungsverfahren wie
Spritzgießen kann etwa auf Form­
schrägen verzichtet oder Mehr­
komponententeile können aus
einem Teil gefertigt werden.
Schweißbarkeit noch
unerforscht
Dennoch gibt es auch bei additiven
Fertigungsverfahren Konstruktio­
nen, bei denen Bauteile mit ande­
ren Komponenten verbunden
werden müssen. Zum Verbinden
konventioneller Kunststoffteile
kommen Verfahren wie beispiels­
weise das Ultraschallschweißen
und das Heizelementstumpf­
schweißen zum Einsatz. Es stellt
sich nun zunehmend die Frage,
Der computertomografische Längsschnitt durch eine heizelementstumpfgeschweißte PA12-Platte zeigt eine Verdichtung des Materials in der Schweißzone Foto: SKZ
ob additiv gefertigte Bauteile eine
vergleichbare Schweißbarkeit wie
durch Spritzguss gefertigte Bau­
teile aufweisen. Die Auswirkungen
der anisotropen Eigenschaften
infolge der Schichtbauweise auf
eine mögliche Schweißkonstruk­
tion sind bislang jedoch unerforscht.
Ziel eines Forschungsvorhabens
am SKZ ist es, Erkenntnisse über
das Schweißverhalten von lasergesinterten (SLS) Materialien be­
ziehungsweise Bauteilen zu erar­
beiten. Dadurch soll das Einsatz­
spektrum additiver Fertigungs­
verfahren erweitert werden, um
nicht zuletzt notwendige Designund Fertigungskriterien für be­
stehende und zukünftige Anwen­
dungen zu generieren.
Bestandteil des Forschungsvorha­
bens ist zudem, die Anforderungen
an die Schweißprozesse, den Ein­
fluss der Bauteilmorphologie und
SLS-Prozessgrößen auf die resul­
tierende Nahtqualität nach dem
Schweißen zu untersuchen.
Hierfür sollen lasergesinterte
Bautei­le sowohl mit lasergesin­
terten Bauteilen als auch mit
Spritzgussbauteilen geschweißt
werden. pl
www.skz.de
5
PPSU schneller im Flugzeug
Solvay und RTP Company erweitern globale Verfügbarkeit
von Radel R-7000 PPSU-Polymeren für Flugzeuganwendungen
Lizenz Solvay Specialty Polymers
hat Ende August eine neue Lizenz­
vereinbarung mit der RTP Com­
pany bekannt gegeben, einem
weltweit tätigen Compoundeur.
Die Vereinbarung ermöglicht RTP
die Fertigung und den Vertrieb
von Polyphenylsulfonen (PPSU)
der Radel Serie R-7000 von Solvay
für die internationale kommerzi­
elle Luftfahrtindustrie. Sie wird
die globale Verfügbarkeit dieser
Hochleistungspolymere deutlich
erweitern, deren Lieferzeiten re­
duzieren und das Angebot an
Radel R-7000 PPSU-Kunststoffen
in kundenspezifischen Farben für
kleine bis große Bestellmengen
erweitern.
Speziell für
Flugzeugkabinen
Die Kunststoffe dieser PPSUProduktfamilie wurden speziell
für den Einsatz in Flugzeugkabi­
nen entwickelt. Typische Anwen­
dungen sind Sitze, PassagierServiceeinheiten (PSU), Stau­
fächer und Lüftungsgitter. Neben
ausgezeichneten Oberflächen,
guter Schlagzähigkeit und Che­
mikalienbeständigkeit erfüllen
diese Polymere auch die strengen
Richtlinien der US-Luftfahrt­
Die RTP Company darf als Lizenznehmer PPSU-Formulierungen
von Solvay verwenden, um das PPSU Radel R-7000 für die Luft­
fahrt­industrie herzustellen. Damit sind jetzt auch kleinere Mengen
in spezifischen Farbeinstellungen lieferbar Foto: Alibaba
behörde hinsichtlich Flammwid­
rigkeit, Wärmeabgabe, Rauchent­
wicklung und toxischer Gasemis­
sionen im Brandfall.
Solvay selbst wird Radel R-7000
PPSU auch weiterhin produzieren,
vertreiben und vermarkten. Die
neue Lizenz gestattet RTP die Fer­
tigung von PPSU nach Formulie­
rungen von Solvay und den Ver­
trieb unter den Typenbezeichnun­
gen für Radel. Darüber hinaus
erweitert sie die flexible Verfüg­
barkeit dieser Kunststoffe für
Kunden, die kleinere Mengen in
spezifischen Farbeinstellungen
passend zu den Farbpaletten von
Originalausrüstern oder einzel­
nen Luftfahrtlinien möchten.
„Die Lizenz von Solvay gibt uns
die Möglichkeit, eine größere Aus­
wahl an Hochleistungspolymeren
anzubieten, die den Vorschriften
der Luftfahrtindustrie entspre­
chen“, sagt Ben Wiltsie, Geschäfts­
führer für flammwidrige Produk­
te bei RTP. „Sie erschließt eine
Lieferkette, die optimalen Nutzen
aus den Kapazitäten zweier renom­
mierter Materialanbieter im Markt
der Luft- und Raumfahrtindustrie
zieht.“ mg
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BRANCHE
6
4. September 2015 | Ausgabe 17
INTERVIEW
»Wir wollen in den Massenmarkt vordringen«
Denis Poelman, Geschäftsführer von Ferromatik Milacron Europe,
zur neuen Strategie von Milacron in Europa und zur Position von Ferromatik Milacron innerhalb des Konzerns
Spritzgießmaschinen Spritzgieß-
etwa von Mold-Masters zurückgreifen; insgesamt verfügt Milacron über mehr als 120 Vertriebsmitarbeiter. Sie können den
Kunden heute ganz andere, integrierte Lösungen aufzeigen als
in der Vergangenheit: Dazu gehören Spritzgießmaschinen,
Werkzeuge, Temperaturcontroller, Heiß­k analtechnologie … Wir
haben als einziger Hersteller alle
diese Technologien unter einem
Dach.
maschinenhersteller Ferromatik
Milacron hat – wieder einmal – ein
bewegtes Jahr hinter sich: Vor
einem Jahr wechselte die Geschäftsführung in Malterdingen,
außerdem gibt es am Standort
Kurzarbeit. Parallel dazu hat sich
der Milacron-Konzern als Anbieter von Ende-zu-Ende-Lösungen
neu aufgestellt. Denis Poelman,
Geschäftsführer Ferromatik Milacron Europe, erläutert im Interview mit der K-ZEITUNG die neue
Strategie für das Unternehmen in
Europa und dessen Position innerhalb des Milacron-Konzerns.
: Herr Poelman, Sie sind seit
August vergangenen Jahres
verantwortlich für das europaweite Spritzgießgeschäft von
Ferromatik Milacron. Welche
Situation fanden Sie damals
vor?
Denis Poelman: Ich habe sehr gute
Produkte, engagierte und kompetente Mitarbeiter und ein sehr
hohes Maß an Ingenieurskunst
angetroffen. Doch es fehlte komplett an einer Strategie für Verkauf
und Marketing. Das Unternehmen
ist seit mehr als einem Jahrzehnt
von Ingenieuren geleitet worden.
Sie haben sich nicht gefragt, wie
der Markt aussieht und was es
braucht, um in diesem Markt erfolgreich zu sein.
: Welche Maßnahmen haben
Sie damals ergriffen?
Poelman: Wir mussten eine zwei-
spurige Strategie fahren: Zum
einen haben wir unsere Kapazitäten hier vor Ort in Malter­
dingen auf die kurzfristigen
Anforderungen hin überprüft.
Das heißt, wir haben Kurzarbeit
eingeführt. Und zum anderen
haben wir nach Syner­g ien im
Milacron-Konzern geschaut, um
mit vorhandenen Produkten die
Kundenanforderungen in Europa besser abdecken zu können.
Wir treten nach außen als eine
Milacron auf – und das heißt,
dass auch Ferromatik Milacron­
in diese globale Welt integriert
und nicht länger als Einzelunternehmen getrennt vom Rest des
Konzerns agieren wird.
: Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres vermeldete
die örtliche Tagespresse, dass
sich Ferromatik Milacron in
Malterdingen – wieder einmal
– in einer Krise befindet, die
existenzbedrohend sei. Das
wurde vom Unternehmen nicht
kommentiert. Was war dran an
diesen Nachrichten?
Poelman: Wir haben diese lokalen
Meldungen nicht kommentiert,
weil wir innerhalb des globalen
Konzerns generell nicht zu einzelnen Standorten Stellung nehmen. Fakt ist aber, dass wir am
Standort Malterdingen aufgrund
der mangelnden Strategie Überkapazitäten hatten. Wenn ein
Autohersteller ab morgen keine
Volumenmodelle mehr produ-
: Reicht es aus, die Vertriebsmannschaften einfach zusammenzulegen?
Poelman: Die Zusammenarbeit
Denis Poelman vor einer der typischen High-EndMaschinen der Produktmarke Ferromatik. Diese wird
von Malterdingen aus zum Milacron-Tochterunternehmen Kortec geliefert. Kortec fertigt damit Verpackungen mit Barrierefunktion. Dieser Markt boomt laut
Poelman Foto: K-ZEITUNG
ziert, muss er seine Personal­
ressourcen entsprechend anpassen. Tut er dies nicht, hat er sehr
schnell ein Problem. Genau diese Situation war in Malterdingen
Börsengang im
Juni
Strategie Milacron mit Hauptsitz
in Cincinnati OH/USA gehört seit
2012 der Beteiligungsgesellschaft CCMP Capital Advisors
LLC. Ende Juni 2015 brachte
diese das Unternehmen an die
New York Stock Exchange.
Milacron hat unter seinem Dach
verschiedene Bereiche rund
um die Kunststoffverarbeitung,
darunter Spritzgieß-, Extrusionsund Blasformmaschinen, Heißkanalsysteme und -technologie,
Prozesssteuerungssysteme,
Fluidtechnologien und Werkzeugtechnik. Fertigungsstätten
bestehen in den USA, Europa,
Indien und China.
über die vergangenen zehn Jahre
entstanden. Da wir überzeugt
davon sind, dass der Standort
Zukunft hat, haben wir aber keine Mitarbeiter entlassen, sondern
auf Kurzarbeit zurückgegriffen.
: Das heißt, Ferromatik Milacron will in Europa nun verstärkt
den Massenmarkt mit Standardmaschinen bedienen?
Poelman: Ja, genau. Wir sind fest
davon überzeugt, dass die Kunden
in Europa genau solche Produkte
wollen. Um im Bild der Automobil­
hersteller zu bleiben: Das Gros der
Kunden fährt keinen Phaeton,
sondern Polo und Golf. Entsprechend werden wir in Zukunft
verstärkt Allrounder-Maschinen
– weniger komplex, weniger
schnell und für Werkzeuge mit
weniger Kavitäten – auf den Markt
bringen. Unser Know-how aus
dem High-End-Bereich wird uns
bei diesem Schritt in den mittleren
Markt in Europa sehr helfen. Das
ist einfacher als der umgekehrte
Weg, den Wettbewerber versuchen
zu gehen – also vom Massenmarkt
in den High-End-Markt vorzudringen. Auf der Fakuma werden
wir die Milacron-Maschinen mit
Schließkräften von 300 bis 3.500
Kilonewton erstmals in Europa
zeigen. Hinzu kommen Neu­
entwicklungen wie etwa eine Maschine für den Automotivebereich.
: Was bedeutet dies für den
Standort Malterdingen?
Poelman: Wir verfolgen im gesam-
ten Unternehmen künftig eine
globale Fertigungsstrategie: Wir
stellen jeweils Produkte her, die
der Kunde vor Ort nachfragt.
Steigt die Nachfrage nach Standardmaschinen in Europa so an,
wie wir uns das vorstellen, dann
werden diese Maschinen künftig
auch in Europa, also in Malterdingen, gefertigt. Wir wollen das
Volumen hier am Standort verdoppeln, das ist unser Ziel. Dies
geht nur, wenn sich der Produktmix hier vergrößert. Das heißt
umgekehrt aber auch, dass wir
künftig High-End-Maschinen für
den Packagingbereich, die bislang
in Malterdingen gefertigt wurden,
in Produktionsstätten auf anderen
Kontinenten herstellen werden.
Insbesondere bei Großmaschinen
mit hohen Schließkräften macht
es keinen Sinn, die Produkte quer
über den Globus zu schicken. Die
Transportkosten sind einfach zu
hoch – und es dauert zu lange, bis
sie beim Kunden sind. Wir verfügen heute schon über Ferti-
gungskapazitäten auf vier Kontinenten – das hat kein anderer
Spritzgießmaschinenhersteller.
Insofern können wir schnell agieren.
Aufbauerfahrungen
Manager Denis Poelman (54) ist
seit 2008 für die Milacron-Gruppe
tätig, zu Beginn als Geschäftsführer von DME Europe. Er hatte
ebenso eine Schlüsselrolle beim
Aufbau von DME in Europa sowie
bei der Akquise des tschechischen Werkzeugherstellers Tirad.
Poelman ist Belgier und hat einen
Masterabschluss in Politikwissen­
schaften der Universität in
Brüssel.
: Wie wollen Sie die Standardmaschinen in Europa verkaufen? Über die bestehende Mannschaft von Ferromatik Milacron?
Poelman: Wir können in Europa
auch auf erfahrene Vertriebs­leute
zwischen den einzelnen Bereichen haben wir in den vergangenen Monaten intensiviert. Es
vergeht kaum ein Tag, an dem
nicht Mold-Masters-Experten
hier in Malterdingen im Haus
sind. Es wird allerdings im Herbst
noch größere Veränderungen in
der Sales-Organisation geben: In
Zukunft muss der Vertrieb mehr
leisten als den Ersatzteilverkauf.
Er muss die Prozesse beim Kunden verstehen und ihm Lösungen
für seine Probleme aufzeigen
können. Der Service ist heute
extrem wichtig, deshalb wollen
wir auch wegkommen vom Vertrieb über Partner. Hinzu kommt,
dass der Vertrieb nicht mehr nur
Kunden im Packagingbereich
bedient, sondern auch Kunden
aus den Branchen Automotive,
Consumerprodukte und Medizintechnik.
: Wird der Name Ferromatik
in dieser One-Milcaron-Welt in
Zukunft noch weiter existieren?
Poelman: Ja, als Produktmarke für
Hochgeschwindigkeits-Spritzgießmaschinen für den Verpackungsbereich. Auf internationaler Ebene genießt der Markenname Milacron einen sehr guten
Ruf, so dass sämtliche anderen
Spritzgießmaschinen – auch in
Europa – unter dem MilacronLabel vermarket werden. Sabine
K oll
www.milacron.com
: Wird heute noch immer
kurzgearbeitet?
Poelman: Ja, wir haben uns damals
mit den Gewerkschaften auf
zwölf Monate Kurzarbeit verständigt, beginnend am 1. Januar 2015. Doch sind unsere
Auftragsbücher aktuell mehr als
gut gefüllt, so dass nur noch 60
unserer 300 Mitarbeiter von der
Kurzarbeit betroffen sind. Seit
dem zweiten Quartal konnten
wir die Kurzarbeit reduzieren.
Dies zeigt, dass wir mit unserer
Strategie auf dem richtigen Weg
sind, die Kunden vertrauen uns
wieder.
Mit Maschinen dieser Art will das Unternehmen in Europa den
Massenmarkt adressieren: die Magna T 200. Sie wird auf der
Fakuma 2015 erstmals in Europa vorgestellt Foto: Milacron
BRANCHE
4. September 2015 | Ausgabe 17
7
Gebündelte Farbkompetenz
Beilagenhinweis
Romira gründet neues Kompetenz Center
Farbkonzepte Romira bündelt sei-
ne Kompetenz: Um den stetig
steigenden Anforderungen der
Kunststoffbranche, insbesondere
im Automotivebereich, gerecht zu
werden, hat sich Romira entschlossen, die organisatorischen Abläufe innerhalb der Unternehmensgruppe zu optimieren. Aus diesem
Grund eröffnete das Unternehmen
zum 1. Juli ein neues Farbkompetenz Center unter der Leitung von
Julia Paul.
Mithilfe des Farbkompetenz Centers bringt das Unternehmen sein
gesamtes firmenspezifisches
Rohrextrusion Uniwell ist Produ-
zent von Rohrsystemen und KeyPlayer im Bereich der Extrusion.
Kottmann ist spezialisiert auf die
Herstellung von innovativen
Schlauchsystemen für die Sanitärund Gebäudetechnik. Durch die
Kooperation werden die beidseitigen Stärken gebündelt und somit
ein technischer Vorsprung geschaffen. Dabei ist das Hauptziel,
möglichst flexibel und schnell auf
die jeweiligen Kundenwünsche zu
reagieren sowie Komplettlösungen
anzubieten.
Signifikanter Mehrwert
Die gemeinsame Entwicklung der
Komponenten ermöglicht einen
signifikanten Mehrwert für Kunden: „Wir sehen die Zusammen-
Know-how bei jeder Farbentwicklung ein. In enger Zusammen­
arbeit innerhalb der Rowa Group,
insbesondere mit der Rowa Masterbatch und Rowasol, gelingt es
Romira, kundenspezifische Lösungen zu entwickeln. Alle Produkte können flexibel angepasst
und für individuelle Wünsche
maßgeschneidert werden.
Farblich exakte
Abstimmung
Gerade im viel umkämpften Auto­
motivebereich kommt es auf die
farblich exakte Abstimmung der
verschiedenen eingesetzten Materialien an. Der Farbton des
Kunststoffs soll zum Teppich passen, der Teppich zum Leder und
das Leder wiederum zum Dachhimmel. Der Grundfarbton soll
dabei unter allen Lichteinflüssen
und Situationen möglichst harmonisch und einheitlich bleiben.
Denn der optische Eindruck zählt
zu den stärksten Kaufkriterien.
Das Farbdesign spielt hierbei eine
immer wichtigere Rolle. mg
www.romira.de
Technologiepartnerschaft
Kottmann und Uniwell schließen ab sofort
eine strategische Partnerschaft
arbeit als ideale Plattform, um
unseren Geschäftskunden ein
breites Produktportfolio an ganzheitlicher Betreuung sowie tief
greifendes Fachwissen über die
gesamte Wertschöpfungskette zu
bieten. Außerdem können kundenindividuelle Anforderungen
kostengünstig umgesetzt werden“,
sagt Marc Meyer, Geschäftsführer
Kottmann Technology. „Wir freuen uns, unsere lang bestehende
Beziehung zwischen unseren beiden Unternehmen nun zu erwei-
tern. Durch die Kombination der
Expertise beider Partner werden
wir deutliche Wettbewerbsvorteile schaffen“, erklärt Helmuth Fischer, Geschäftsführer bei Uniwell. „Durch die Kooperation hat
Kottmann einen starken Partner
im Bereich der Extrusion und der
Erstellung von Kunststoffwasserführungen gewonnen, mit dem
wir unseren Kunden Produkte mit
einem großen Vorteil zu marktüblichen Preisen bieten. Damit können wir schneller auf Marktver-
Dieser Ausgabe liegt
ein Prospekt folgender
Firma bei:
Vollbeilage:
L & R Kältetechnik
GmbH & Co. KG,
59846 Sundern
Im Automotivebereich kommt es auf die farblich exakte Abstimmung der verschiedenen Materialien an: Der Farbton des Kunststoffs soll zum Teppich passen, der Teppich zum Leder und das
Leder zum Dachhimmel Foto: Mini
änderungen reagieren, die Bedarfe ‚von morgen‘ erkennen und
daraus Innovationen entwickeln“,
fügt Simon Planken, Geschäftsführer Kottmann Technology
hinzu.
Mit ihren komplementären Lösungen und Technologien decken
die beiden Partner alle Entwicklungskompetenzen über die gesamte Wertschöpfungskette ab:
Vertriebskompetenz im Projektgeschäft, bedarfsunabhängige und
wirtschaftlich effiziente 360°-Betreuung der Kunden, profitable
Fertigung von Kleinmengen und
Massengeschäft sowie Unabhängigkeit der Zukäufe durch eine
hohe Fertigungstiefe. sl
www.uniwell-rohrsysteme.de
www.kottmann.eu
Mehr TPE aus Japan
Grässlin wird Distributor von Tefabloc TPE
Vertrieb Der japanische Erzeuger
Die neue Wittmann Battenfeld Vertriebs- und Serviceniederlassung in Budaörs in der Nähe von Budapest Foto: Wittmann Battenfeld
Neue Niederlassung
Wittmann Gruppe expandiert in Ungarn
Neueröffnung Seit Anfang Septem-
ber ist die Wittmann Gruppe mit
einer neuen Vertriebs- und Serviceniederlassung in Ungarn vertreten. Sitz der Gesellschaft ist
Budaörs nahe Budapest.
Mit der Ausgliederung der Vertriebs- und Serviceaktivitäten aus
der Wittmann Produktionsstätte
in Mosonmagyaróvár und deren
Verlagerung nach Budaörs ist das
Unternehmen für seine Kunden
in Ungarn geografisch von allen
Landesteilen aus gut erreichbar.
Die neue und erweiterte Vertriebsund Serviceorganisation deckt mit
nunmehr 14 Mitarbeitern alle
kundenrelevanten Bereiche – vom
Vertrieb über die Projektierung,
den Kundendienst, die Reparatur
bis hin zum Ersatzteilservice – ab.
Die Organisation wurde komplett
neu aufgestellt, um die Kunden
optimal und von einem zentralen
Standort innerhalb Ungarns betreuen zu können.
Die Leitung der neuen Vertriebs­
niederlassung liegt in den Händen
von Zsolt Rapolti, der bereits seit
2012 in der Position eines Regionalverkäufers die Produkte der
Wittmann Gruppe in Ungarn
vertrieben hat.
Dieser Schritt ermöglicht außerdem der Produktion von Wittmann in Mosonmagyaróvár, die
notwendigen Kapazitäts- und
Gebäudeerweiterungen für die
anlaufende Produktion der Ecopower-Maschinenbaureihe sowie
die bestehende Produktion der
Robotserien bis 12 kg an Trag­
gewicht und der Temperiergeräte­
serie Tempro Basic voranzutreiben. sk
www.wittmann-group.com
Mitsubishi Chemical Performance
Polymers (MCPP) vergrößert sein
Dist ribut ionsnet zwerk in
Deutschland für seine thermoplastischen Elastomere (TPE) namens
Tefabloc durch einen Vertragsschluss mit Grässlin Kunststoffe.
Grässlin ist Mitglied der Hromatka Gruppe. Die Hromatka Gruppe ist Distributor und Compounder für technische Thermoplaste
und in neun europäischen Ländern vertreten.
Damit führt MCPP den Expansionskurs in Europa fort, der mit
der Übernahme der Firma CTS
mit drei Produktionsstandorten
in Frankreich und Polen begann.
Mit dem Abschließen des Vertrags
mit Grässlin stärkt MCPP sein
Distributionsnetz in Deutschland,
wo bereits Chemie-Plast mit den
Tefabloc TPE-Typen handelt.
Inhalt des Vertrags ist hauptsächlich der Verkauf von Tefabloc
Spritzguss- und Extrusionstypen.
„Tefabloc ist ein sehr interessantes
Produkt“, sagt Thomas Bücker,
Geschäftsführer von Grässlin
Nord. „Es bietet ein umfangreiches
Paket an Funktionalitäten; es ist
grifftrocken mit sehr geringer
Härte, einem guten Rückstellvermögen bei erhöhter Temperatur
und Flexibilität bei sehr niedriger
Temperatur.“
Ein weiterer Pluspunkt dieses TPE
ist die gute chemische Bindung
Wir bitten unsere Leser
um Beachtung.
der weichen Komponente beim
Umspritzen technischer Kunststoffe. Eingeschlossen sind hochtransparente Lösungen sowie
höherwertige Polyamide (PA6,
PA66) zur Herstellung von „Soft
Grips“, ob im 2K- oder im Umspritzverfahren.
Große Zuversicht für
den deutschen Markt
„Betrachtet man das Know-how
der MCPP im Bereich Compoundierung und die Marktkenntnisse der Grässlin Kunststoff Spezialisten, so sind wir zuversichtlich,
den deutschsprachigen Markt
erfolgreich bedienen zu können“,
so Benoit Deriano, MCPP-Verantwortlicher für Distribution in
Europa.
In den letzten Monaten haben sich
das Verkaufsteam, die Servicetechniker und die Anwendungstechniker von Grässlin darauf
vorbereitet, ihre Kunden bestmöglich zu bedienen und sie bei der
Durchführung von zukünftigen
Projekten mit Tefabloc TPE zu
unterstützen. Auch die Experten
von MCPP werden im Oktober auf
der Fakuma an den Messeständen
von Grässlin (Halle B3, Stand 3123)
und Chemie-Plast (Halle A4, Stand
4214) vertreten sein. mg
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8
4. September 2015 | Ausgabe 17
IMPRESSUM
Hochgefüllte Kunststoffe
IKT optimiert das 3D-Drucken
Prozessoptimierung Das 3D-Dru-
cken ist ein Verarbeitungsverfahren, das in immer mehr Anwendungen in Industrie und Haushalt
zum Einsatz kommt. Vor allem die
Verwendung neuer, oft mit Funktions-Zusatzstoffen gefüllter
Kunststoffe ermöglicht es dem
Anwender, neue Ideen und Produkte umzusetzen. Jedoch haben
neue Werkstoffe in der Regel auch
ein anderes Verarbeitungsverhalten, das bei der Konzipierung der
aktuellen 3D-Drucker nicht berücksichtigt wurde und so den
Anwender vor Probleme stellt. Das
Institut für Kunststofftechnik
(IKT) in Stuttgart und das Ingenieurbüro Merkle & Partner in
Heidenheim entwickeln daher
neue Auslegungs- und Optimierungsverfahren für 3D-Drucker
und 3D-Druckprozesse, um das
veränderte Verarbeitungsverhalten der neuen Werkstoffe handhabbar zu machen.
Damit werden 3D-Drucker für den
jeweiligen Prozess ausgelegt und
optimiert. Die entwickelten Auslegungsverfahren ermöglichen
den reibungsfreien Einsatz neuer
Werkstoffe, die Steigerung der
Produktqualität und sparen Material sowie Zeit.
Das Institut für Kunststofftechnik
(IKT) in Stuttgart arbeitet in Lehre, Forschung und industrieller
Dienstleistung auf allen Hauptbereichen der Kunststofftechnik:
der Werkstofftechnik, der Verarbeitungstechnik wie auch in der
Produktentwicklung. sl
www.ikt.uni-stuttgart.de
www.merkle-partner.de
Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic
& Kaut­schuk-Zeitung) ist die
einzige Zeitung der Kunststoff- und
Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle
Nachrichten über Produktion, Verkauf,
Verarbeitung und Anwendung von
Kunststoffen und ­Elastomeren in allen
Industriezweigen.
46. Jahrgang
Das fünfköpfige Managementteam: hinten v.l.: Thorsten Strauß,
Claudia Kowalski-Bronny; vorne v.l.: Bernhard Helbich, Ines Filz,
Franz Becker Foto: Simcon
Zweite Führungsebene
Neues fünfköpfiges
Managementteam bei Simcon
Das 3D-Drucken von hochgefüllten, zum Beispiel wärmeleitfähigen Kunststoffen, stellt den Anwender
vor neue Herausforderungen Foto: IKT
PERSONEN
Plastics Europe ernennt Leonor Garcia
zur neuen Direktorin für öffentliche Angelegenheiten
Plastics Europe Leonor Garcia wird neue PR-Chefin bei Plastics Europe,
dem paneuropäischen Verband der europäischen Kunststofferzeuger.
Sie nahm ihre Tätigkeit bei Plastics Europe am 1. September 2015 auf.
Derzeit ist Garcia in ähnlicher Funktion bei Coca-Cola. Sie verantwortet
dort die Unternehmensleitlinien von Coca-Cola und repräsentiert das
Unternehmen in externen Organisationen, die sich mit der Sicherheit
von Lebensmittelverpackungen befassen.
„Wir freuen uns, mit Leonor Garcia jemanden mit sehr viel Erfahrung
im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gewinnen zu können“, sagte KarlH. Foerster, Executive Director von Plastics Europe. „Ihre Erfahrung in
leitenden Positionen in verschiedenen Märkten der Industrie wird von
unschätzbarem Wert für unsere Mitglieder und externen Partner sein.“
Leonor Garcia, die die belgische und spanische Staatsangehöhigkeit
besitzt, fügte hinzu: „Ich fühle mich geehrt, die Position des Director
Public Affairs bei Plastics Europe ausfüllen zu dürfen. Nicht zuletzt
spielen Kunststoffe auch bei anspruchsvollen gesellschaftlichen Fragen
eine wichtige Rolle, zu denen ich mich gerne einbringen möchte.“ mg
Leonor Garcia
Director Public Affairs
Foto: Plastics Europe
Spritzgießsimulation Als einer der
führenden Anbieter von Simulationssoftware für Spritzgießprozesse setzt die Simcon kunststofftechnische Software GmbH auf
zukunftsfähige Lösungen. Um
Innovationskraft, Reaktions­
fähigkeit und Zuverlässigkeit
künftig noch sicherer gewährleisten zu können, hat der Partner für
Entwickler und Hersteller von
Kunststoffteilen und Werkzeugkonstruktionen jetzt eine zusätzliche Führungsebene etabliert. Das
junge fünfköpfige Team – alle
waren bereits zuvor bei Simcon
tätig – unterstützt fortan Geschäftsführer Dr. Paul Filz.
Als Mitarbeiterin mit der längsten
Unternehmenszugehörigkeit setzt
Claudia Kowalski-Bronny ihr
Fachwissen aus Rechnungswesen
und Personal in der neuen Geschäftsleitung ein. Thorsten
Strauß, bisher Abteilungsleiter,
widmet sich allen Themen rund
um den Vertrieb. Zudem zeichnet
sich die neue Führungsriege mit
den Ingenieuren Franz Becker und
Bernhard Helbich durch hohe
Kompetenz im technischen Bereich aus: Becker setzt einen fachlichen Schwerpunkt auf Anwendungs- und Kunststofftechnik,
während Helbich Know-how aus
der Kunststofftechnik mit Aktivitäten im Marketing verbindet.
Als fünftes Mitglied des neuen
Managementteams setzt Simcon
auf Ines Filz. Die Diplom-Psychologin bringt mit der Erfahrung aus
ihrer Zeit im Düsseldorfer Büro
der internationalen Unternehmensberatung McKinsey & Company die strategische Firmenentwicklung voran.
Wachstum und
Nachhaltigkeit
Die Umstrukturierung ist eine
klare Positionierung Richtung
Wachstum und Nachhaltigkeit.
Ziel ist es, die Marktposition der
Simulationslösungen von Simcon
weiter zu festigen und künftigen
Marktanforderungen sowie individuellen Kundenwünschen bestens gewappnet begegnen zu können. „Für unsere Partner, Kunden
und für uns selber ist die neue
Führungsebene ein bedeutender
Gewinn. Sie vereint innovative
Ideen mit Erfahrung in internen
und externen Prozessen. So sind
wir nach über 25 erfolgreichen
Jahren auch für die Zukunft sicher
aufgestellt“, zeigt sich Dr. Filz erfreut. sl
www.simcon-worldwide.com
Herausgeber:
Joachim Rönisch (roe)
Tel.0511 7304-136
[email protected]
Verlag:
Giesel Verlag GmbH
Hans-Böckler-Allee 9
30173 Hannover
Tel.0511 7304-0
Fax 0511 7304-157
www.giesel.de
www.k-zeitung.de
Geschäftsführung:
Lutz Bandte
Die Giesel Verlag GmbH ist
ein Tochterunternehmen der
Schlütersche Verlagsgesellschaft
mbH & Co. KG
www.schluetersche.de
Redaktion:
Dipl.-Ing. (FH) Günter Kögel (gk)
(Chefredaktion, V.i.S.d.P.)
Gögginger Str. 105a
86199 Augsburg
Tel.0821 319880-50
[email protected]
Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr)
(stv. Chefredakteur)
Tel.0511 7304-152
[email protected]
Dipl.-Vw. Jürgen Lindemann (jl)
(Content Manager)
Tel.0821 319880-55
juergen.lindemann@
schluetersche.de
Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg)
Tel.0511 7304-132
[email protected]
Ing. Stefan Lenz (sl)
Tel.0821 319880-54
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ISSN 1436-6401
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TECHNOLOGIE
Schweiß-/Fügetechnik
Herrmann Ultraschall verbindet PU und PP wirtschaftlich
mit Aluminium Seite 14
4. September 2015 | Ausgabe 17
CFK-Reparatur 4.0
Sieben RWTH-Institute entwickeln Reparatur von CFK-basierten Serienfahrzeugen
9
AUS DEM INHALT
Verbundwerkstoffe: Mit Basaltfasern zu neuen Möglichkeiten�����11
Verbundwerkstoffe: Luftfeder für neun Tonnen von Adete������������12
Verbundwerkstoffe: Leichtbau aus Baden-Württemberg���������������13
Schweiß-/Fügetechnik: Erste elektrische Ultraschallschweißmaschine von Rinco�������������������������������������������������������������������������� 15
Reinraumtechnik: Wittmann-Peripheriegeräte helfen bei Frank
Plastic medizintechnische Bauteile in hoher Qualität herzustellen16
Werkstoffe: Handtmann gießt Polyamid 12C Lauramid in einem
Stück in fast jede Form���������������������������������������������������������������������17
Im FO US
Werkzeug- und Formenbau: Spritzgießformen für die Herstellung
von Klemmen und Kontakten müssen hochpräzise sein��������������� 18
Werkzeug- und Formenbau: Kläger bietet als Full-ServiceDienstleister „Lösungen mit Charakter“���������������������������������������� 19
Patches (Pflaster) für neuartige Reparaturverfahren von schadhaften Bauteilen aus faserverstärktem Kunststoff (FVK) Foto: DLR
von faserverstärkten Kunststoffen
(FVK) im Automobilbau stellt die
Automobilindustrie und die KfzWerkstätten vor die Herausforderung, wirtschaftliche Reparaturmethoden bereitzustellen. Hierzu
werden an der RWTH Aachen
University in enger Zusammenarbeit zwischen sieben Forschungsinstituten und begleitet
von circa 50 Industrieunternehmen neue Technologien zur Schadenserkennung und Schadens­
bewertung, zur individualisierten
Fertigung von Reparaturmateria­
lien – sogenannten Patches – sowie
zur Durchführung und Qualitätssicherung der Reparatur entwickelt.
Hintergrund für diese Forschungsinitiative ist, dass Fortschritte bei der Effizienz der Produktionsanlagen und der Redu-
zierung der Zykluszeiten dazu
geführt haben, dass FVK, insbesondere auch kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK), zunehmend in Serienfahrzeugen mit
hohen Stückzahlen eingesetzt
werden.
CFK in Serie erfordert
neue Reparaturtechnik
Bei der Reparatur von FVK-Bauteilen in Kleinstserien sind derzeit
noch der Austausch kompletter
Komponenten oder die auf Expertenwissen basierende lokale Bearbeitung des Schadens üblich.
Diese Maßnahmen sind im Vergleich zu Reparaturverfahren für
metallische Strukturen allerdings
teuer und ressourcenintensiv. Der
Austausch großer integraler
Strukturen wie der CFK-Karosserie eines Elektrofahrzeugs ist
nicht mehr mit vertretbarem Aufwand und Kosten zu realisieren.
Zur Gewährleistung der Kundenakzeptanz müssen typische Reparaturwerkstätten befähigt werden,
eine kostengünstige Bewertung
und Reparatur des Schadens vorzunehmen.
Vollkommen neue
Geschäftsmodelle
Das Projekt verfolgt die Prinzipien von Industrie 4.0: Die Schadenserfassung basiert auf der
automatischen Fusion von Daten
unterschiedlicher Prinzipien zur
zerstörungsfreien Prüfung. Die
Daten werden automatisiert ausgewertet und es werden Anweisungen zur Bearbeitung der schadhaften Stelle daraus erstellt. Für
die Reparatur werden Reparaturmaterialien in Form von fahrzeug-
und schadensangepassten Patches
mittels eines Systems zur individualisierten Massenproduktion
gefertigt. Die Patches werden anschließend an die Werkstatt versandt. Der Werker führt damit die
Reparatur unter Anwendung neu
zu entwickelnder Reparatur- und
Qualitätssicherungsverfahren
durch. Geeignete Assistenzsysteme sollen den Werker in Zukunft
bei sämtlichen Aufgaben unterstützen.
Aufgrund dieses neuen Ansatzes
ergeben sich vollkommen neue
Geschäftsmodelle, deren Entwicklung ebenfalls betrachtet wird. mg
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KURZ BERICHTET
KURZ BERICHTET
Industrie 4.0 am Spritzgießwerkzeug
Platzsparender Einbau
Industrie 4.0 ist in aller Munde, dennoch gibt es derzeit noch wenig
konkrete Anwendungen im Bereich Kunststoffspritzguss. Automatische
Fertigungszellen sollen miteinander und mit anderen Betriebssystemen
vernetzt werden, aber die Werkzeugverkabelung gleicht eher einem
Kabelwirrwarr. Umständliche Werkzeugwechsel mit langen Rüstzeiten,
störende armdicke Kabelbündel und häufige Störungen sind die Folge.
Die Nolden Regelsysteme GmbH stellt eine weiterer System­innovation
vor. Mould Connect ist der Name des neuen Werkzeuganschlusssystems,
mit dem der Verkabelungsaufwand an komplexen Heißkanal-Spritzgießwerkzeugen drastisch reduziert werden kann. Alle elektrischen Sensoren
am Heißkanal wie zum Beispiel Thermofühler und Innendrucksensoren
sowie gegebenenfalls Schrittmotoren oder Kernzüge werden auf eine
kompakte Anschlussbox verkabelt, die an der Stelle des bisherigen
Anschlusskastens auf dem Heißkanal montiert wird. Von dort werden
Energie und Signale über ein einziges, stabiles Buskabel zum Heißkanal­
regler geführt. Dieser steuert die Heizelemente und gegebenenfalls
weitere Messfunktionen wie zum Beispiel Innendruck, auch elektrisch
angetriebene Nadelverschlusssysteme können angesteuert werden. Mit
dem Anschluss des Buskabels werden automatisch alle relevanten Werkzeugdaten übernommen, der Bediener braucht das System nur noch zu
starten, alles andere übernimmt die komfortable Touchscreensteuerung.
Alle Nolden-Heißkanalregler der Reihe NR7000 sind für den Anschluss
von Mould Connect geeignet. Diese neue, innovative Technik ist für
Nolden zum deutschen Gebrauchsmuster eingetragen. sl
Seit Kurzem ist der neue Endschalter E 6512 bei Meusburger erhältlich.
Die kompakte Baugröße des Endschalters ermöglicht dessen platzsparenden Einbau im Werkzeug. Durch die bewährte Endschaltertechnologie wird ein sicherer und vor allem zuverlässiger Produktionsablauf
garantiert. Der neue Endschalter ist im Dauerbetrieb bis zu Temperaturen von 120 °C einsetzbar. Als passendes Zubehör sind die E 6614
Anschlusskabel mit Zugsicherung erhältlich. sl
Fräserprogramm für Leichtbauwerkstoffe
Mapal hat das umfangreiche Fräserprogramm für Leichtbauwerkstoffe
um vier neue hochleistungsstarke Fräser erweitert. Das Unternehmen
hat zum prozesssicheren Zerspanen von Thermoplasten den Opti MillThermoplastic aus Vollhartmetall mit sehr scharfen Schneidenkanten
entwickelt. Für die Bearbeitung von speziellen Thermoplasten mit
Faserverstärkung, überwiegend aus Kohlefasern, bietet Mapal zusätz­
lich den Opti Mill-Thermoplastic-FR. Zum Fräsen von Bauteilen aus
Faserverbundwerkstoffen wie CFK, die entweder sehr dünn oder
schwierig zu bearbeiten sind, wurde der Vollhartmetall-Schaftfräser
Opti Mill-Composite-UD im Fräserprogramm ergänzt. Auf die speziellen
Anforderungen von Honeycomb ausgerichtet, hat Mapal den Opti MillHoneycomb entwickelt. Die neuen Fräser Opti Mill-Thermoplastic, Opti
Mill-Thermoplastic-FR, Opti Mill-Composite-UD und Opti Mill-Honeycomb sind ab sofort in vielen Abmessungen lieferbar. sl
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10 4. September 2015 | Ausgabe 17
Verbundwerkstoffe erobern den Bau
Der Bau neuer und die Sanierung maroder Gebäude und Verkehrsinfrastruktur bieten enorme Wachstumschancen
für Faserverbundwerkstoffe. Zulieferer für die Bauwirtschaft liegen im Fokus der Fachmesse Composites Europe
Messen Die Laminatbauweise im
Bausektor bietet fantastische Mög­
lichkeiten: Mit geringen Flächen­
gewichten und Wandstärken
können hohe Festigkeiten erzielt
werden, bezüglich der geometri­
schen Gestaltung sind kaum Gren­
zen gesetzt. Die Einsatzmöglich­
keiten wurden bisher einzig durch
die relativ geringe Temperatur­
beständigkeit der organischen
Matrizes und deren Brennbarkeit
eingeschränkt.
Jetzt hat das Unternehmen Gustav
Gerster aus Biberach zusammen
mit Keraguss Technische Keramik
aus Engstingen eine brandschutz­
taugliche Lösung namens NFW
entwickelt, die erstmals auf der
Composites Europe vorgestellt
wird. Auf der internationalen
Fachmesse, die vom 22. bis 24. Sep­
tember 2015 in Stuttgart stattfin­
det, werden Lösungen für den
Bereich Bau und Konstruktion
gezeigt.
Verbundwerkstoffe
erfüllen Brandschutz
Der neue nicht brennbare Faser­
verbundwerkstoff NFW hebt die
Einschränkungen für den Einsatz
im Bau auf: Ein spezielles Glasge­
webe und eine keramische Matrix
sorgen für eine Dauertemperatur­
beständigkeit bis 600 °C. Der
Werkstoff besitzt ein Prüfzeugnis
der Klasse A1 nach EN 13501-1
und die Nichtbrennbarkeit nach
IMO FTP Code Teil 1 und kann
somit auch im Brandschutzbereich
eingesetzt werden.
„NFW erfüllt die Anforderungen
an den Brandschutz. Es besteht
aus einem speziellen Glasgewebe,
dessen Oberfläche auf eine flüssi­
ge keramische Matrix abgestimmt
School of Management, Skolkovo/Russland: Fassadenverkleidung
aus Verbundwerkstoff Foto: 3A Composites
Hitzebeständiger keramischer Verbundwerkstoff erfüllt die Brandschutznorm Foto: Gustav Gerster
ist. Da in dem Verbundwerkstoff
keine organischen Bestandteile
enthalten sind, gibt es keine
Rauchentwicklung, kein Brennen,
kein Abtropfen“, erklärt Gerd
Rauenbusch, Sales Manager Com­
posites bei Gustav Gerster.
Die Verarbeitung erfolgt genau­
so, wie es von organischen Har­
zen her bekannt ist. Die Matrix
wird aus zwei Komponenten
angerührt und mit den gängigen
Verfahren auf das Gewebe auf­
gebracht. Die Viskosität ist dabei
genauso wie die Härtezeit in
weiten Bereichen einstellbar, um
für alle denk­baren Einsatzfälle
ein optimales Material zu bieten.
Die Aushärtung der Matrix ist
ein chemischer Prozess, der bei
Raumtemperatur abläuft, damit
sind Verbund­lösungen mit an­
deren Materialien, zum Beispiel
mit Styropor, keine Grenzen
gesetzt. Die erzielbaren Biegefes­
tigkeiten liegen im Bereich der
organischen Standardlaminate,
die Dichte ist mit circa 1,5 g/cm³
etwas höher. Sehr gut ist die
vereint, zeigt 3A Composites aus
Singen auf der Stuttgarter Fach­
messe. Das Produkt namens KapaTech besitzt eine Brandzertifizie­
rung für Euroklasse B gemäß ISO
13501-1 und ist damit die erste
Platte aus dem Kapa-Port­folio mit
der Klassifizierung „schwer ent­
flammbar“. Die Verbundmateri­
alien des Unternehmens zeichnen
sich durch gute Verformbarkeit
und Stabilität, Farbvielfalt und
Witterungsbeständigkeit, indivi­
duelles Design und einfache Ver­
arbeitung sowie geringes Gewicht
und große Formate aus. Zudem
lassen sie sich einfach verarbeiten
und montieren.
Unter dem Namen Hylite wird
zudem eine Aluminium-Verbund­
platte mit einem PP-Kern vorge­
stellt. Einzigartig ist dabei die
Eigenschaft, das Material konven­
tionell tiefziehen zu können. Darü­
ber hinaus können durch Pulver­
beschichtung fast alle Oberflä­
cheneffekte erzielt werden. Dank
der Temperaturbeständigkeit von
bis zu 150 °C bietet sich Hylite für
Druckfestigkeit insbesondere bei
hohen Temperatu­ren, was das
Material auch für den Werkzeug­
bau interessant macht.
„Bei der Installation einer neuen
Bar im Sicherheitsbereich des Ab­
flugterminals B am Flughafen
Düsseldorf kam der NFW bereits
erfolgreich zum Einsatz“, so Rau­
enbusch. „Es war schnell klar, dass
hier kein brennbares Material zum
Einsatz kommen darf – denn die
Bar steht im Fluchtweg. Mit der
nicht brennbaren Laminiermatrix
Keraguss P wurde unser Spezial­
gewebe mittels einer Form in
dreidimensionale Bauteile lami­
niert. Das Finish war ein speziel­
ler Lack ganz in in Orange, der
alle Wünsche des Designers er­
füllte.“
PUR-Schaumkerne
in Aluminium
Eine neue Leichtstoffplatte, deren
Komposition aus PUR-Schaum­
kern und Aluminiumdeckschich­
ten Leichtigkeit mit Stabilität
eine Vielzahl von Anwendungen
an.
Höchste Zugfestigkeit
mit Basaltfasern
Mit einer Neuentwicklung für die
Bauindustrie will auch CG TEC
auf sich aufmerksam machen.
„Der von uns entwickelte basalt­
faserverstärkte, profilierte Beweh­
rungsstab zeichnet sich durch sehr
hohe Korrosionsbeständigkeit bei
überragender Zugfestigkeit aus“,
sagt Vertriebsassistentin Kerstin
Zetterer. Normalerweise müssten
große Mengen an Bewehrungs­
stahl bei der Herstellung von Be­
tonbauteilen eingebracht werden.
Um eine Korrosion des Stahls zu
verhindern, müsse zudem eine
hohe Mindestüber­deckung mit
Beton gewährleistet werden, um
ein langlebiges Bauteil zu fertigen.
Hierfür biete der BFK-Rebar eine
Alternative.
„Bei unserem Produkt ist eine
geringe Betonüberdeckung aus­
reichend. Neben dem niedrigeren
Gewicht liegt ein weiterer Vorteil
im gleichen Temperaturausdeh­
nungsverhalten des Basaltfaser­
stabs und der ihn umgebenden
Betonmatrix. Denn dadurch wer­
den temperaturinduzierte Span­
nungen vermindert“, erläutert
Zetterer. „Der in einem Prozess­
schritt hergestellte profilierte Stab
wird auf vollautomatisierten An­
lagen in einem neu entwickelten
Verfahren in unserem Werk pro­
duziert.“ Dadurch sei eine dem
Anwendungsfall entsprechende
Dimensionierung der Stangen
möglich, um die gesamte Band­
breite der Anforderungen an Be­
wehrungssysteme abdecken zu
können.
Carbonbeton etabliert
sich im Bausektor
Ob Basalt, Carbon oder Glasfaser:
Verbundwerkstoffe für die Bau­
wirtschaft – das zeigen die von den
Ausstellern der Composites
Europe­angekündigten Neuheiten
– haben Potenzial. In ihrem
Marktbericht 2014 prognostiziert
die Industrievereinigung Ver­
stärkte Kunststoffe (AVK) dem
Werkstoff CFK gute Wachstums­
chancen. „Neben neuen filigranen
Strukturen in der Architektur
etablieren sich Verstärkungen
mittels Carbonbeton zunehmend
zur Reparatur von Brücken oder
anderen gealterten Gebäuden. Der
im Vergleich zum Stahlbeton hohe
Preis wird zum Teil durch günsti­
gere und zeitsparende Montage,
leichteren Transport und eine
nachhaltige Stabilisierung von
Bauwerken ausgeglichen“, so die
Autoren. mg
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TECHNOLOGIE
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4. September 2015 | Ausgabe 17 11
Mit Basalt zu neuen Möglichkeiten
Basaltfasernetzwerk präsentiert sich erstmals auf der Composites Europe 2015
Steinfaser Tief unter der Erde liegt
in großen Mengen ein Rohstoff
mit sehr großem Potenzial: Basalt.
Dass dieser Rohstoff auch für die
Verbundwerkstoffindustrie zahl­
reiche Möglichkeiten bietet, de­
monstriert das Basaltfasernetz­
werk auf der Composites Europe,
die vom 22. bis 24. September in
Stuttgart stattfindet. An einem
Gemeinschaftsstand klären 28
Unternehmen und Forschungs­
einrichtungen über das Potenzial
der Basaltfaser auf. Ein besonde­
res Augenmerk liegt dabei auf der
Entwicklung textiltechnologi­
scher Prozesse sowie auf der Er­
forschung von Verbundwerkstof­
fen und Halbzeugen.
Aktuell beteiligt sich das Basalt­
fasernetzwerk an insgesamt 38
Forschungs- und Entwicklungs­
projekten. Zu dem Netzwerk ge­
hören Rovinghersteller, Spinne­
reien, Zwirnereien, Webereien,
Strickereien, Vliesstoffproduzen­
ten und Textilveredler, aber auch
Hersteller von Halbzeugen. Ge­
meinsam werden sie den Besu­
chern der Composites Europe den
aktuellen Entwicklungsstand
sowie zukünftige Einsatzmöglich­
keiten der Basaltfaser vorstellen.
Sinnvolle Ergänzung
zu Carbon und Glas
„Basalt hat eine ganze Menge spe­
zifische Eigenschaften, die auch
für den Compositemarkt zu­
kunftsbringend sind“, erklärt
Torsten Bäz vom Forum Techno­
logie & Wirtschaft e.V. „Zum
Beispiel sind Basaltfasern beson­
ders biegestabil, wodurch Bau­teile
eine hohe Querfestigkeit erhalten.
Dadurch können etwa 3D-For­
men-Bauteile leichter hergestellt
werden, denn die textilen Halb­
zeuge lassen sich durch die Basalt­
fasern besser drapieren. Da sie
keinen Strom leiten, lassen sich die
Fasern außerdem in vielen Fällen
wesentlich einfacher in automa­
tisierten Verarbeitungsprozessen
verarbeiten. Natürlich ist Basalt
keine Alternative zu Carbon und
Glas, aber es ist eine sinnvolle
Ergänzung, denn es hat Eigen­
schaften, die andere Verbund­
werkstoffe nicht haben.“ Basalt­
fasern sind korrosions-, chemika­
lien- und temperaturbeständig.
Sie sind sehr flexibel und zugleich
mechanisch fest. Beispielsweise
bieten basaltfaserverstärkte
Sebastian Nendel, Forschungsleiter im Cetex Institut, Chemnitz, prüft die Qualität eines Organoblechs,
in dem Basaltfasern in Form von thermoplastischen UD-Tapes verarbeitet sind Foto: Cetex
Kunststoffe (BFK) einen um 40 %
erhöhten E-Modul bei nur 8 %
mehr Gewicht als glasfaserver­
stärkte Kunststoffe (GFK).
Basaltkunststoff
im Einsatz
Damit sind Basaltfasern optimal
für die Textil- und Automobil­
industrie, den Maschinenbau, das
Baugewerbe oder für Unterneh­
men aus der Umwelttechnik ge­
eignet. „Für die Compositeindus­
trie kann Basalt auf lange Sicht
eine Kostenersparnis bedeuten,
insbesondere da auch das Recyc­
ling von Basaltfasern völlig un­
problematisch ist“, so Torsten Bäz
weiter.
Die im Basaltfasernetzwerk zu­
sammengeschlossenen Unterneh­
men haben einige Erfahrungen
mit der Verarbeitung von Basalt­
fasern gesammelt und nutzen
diese auch für die Fertigung von
Bauteilen aus BFK – unter anderem
Wellen und Naben, Basaltfaser­
kunststoff-Kabeln oder Fixateuren
für die Medizintechnik. Aber auch
für die Luftfahrt ist diese faszi­
nierende Faser aus Stein interes­
sant. Mit Incotelogy präsentiert
sich ein führender Hersteller von
Basaltfaserprodukten auf der
Composites Europe 2015. „Für den
Anwendungsbereich Luft- und
Raumfahrt besonders interessant
sind hochqualitative Basaltfaser­
gewebe, Gewebe aus Basalt-PP
Core-Garn für thermoplastische
Anwendungen, Gewebe mit RFLDip-Beschichtung, Prepregs sowie
eine Reihe von Basaltvliesen und
Multiaxialgelegen“, zählt Woj­
ciech Dlugosz, Senior Marketing
& Sales Manager, auf. „Basalt­
fasern haben im Vergleich zu
E‑Glasfasern eine höhere Zugfes­
tigkeit sowie bessere chemische
und thermische Eigenschaften.
Verglichen mit Kohlenfasern sind
sie viermal elastischer, federn stär­
ker und dämpfen besser.“ Das
mache Basaltfasern für die Luft­
fahrtindustrie interessant. „Die
kontinuierlich steigende Anfrage
zeigt, dass das Material längst
seine Nische auf dem Markt ge­
funden hat“, so Dlugosz.
Die Herstellung von BFK-Profilen
erfolgt meist im Pultrusionspro­
zess. Kritische Parameter liegen
dabei in der Materialanalytik und
der Prozessführung. Dennoch: Die
Experten, die sich mit basaltfaser­
verstärkten Kunststoffen beschäf­
tigen, rechnen trotz der noch
ausstehenden Forschung damit,
dass sie sich neben glas- und koh­
lefaserverstärkten Werkstoffen
ihren Platz erobern werden. mg
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Retrofit für Compositepressen
Aus einer alten Vulkanisierpresse wird eine moderne Anlage für CFK-Anwendungen
Erneuerung Neben neuen kunden­
spezifischen Pressensystemen
bietet der Pressenhersteller Rucks
seit vielen Jahren auch RetrofitLösungen alter Pressen an. Häu­
fige Ansatzpunkte ist neben der
mechanischen Überarbeitung des
Pressengestells die Erneuerung
von Hydraulik und Heizplatten
sowie der Steuerung und Sicher­
heitstechnik. Genau diese Maß­
nahmen wurden an einer alten
Rucks Vulkanisierpresse durch­
geführt und so der firmeneigene
Maschinenpark für Kundenver­
suche um eine weitere Techni­
kumsanlage mit 4.000 kN Press­
kraft und 450 °C HeizplattenDauertemperatur erweitert.
Rahmenpresse
aus den 80er-Jahren
Grundlage für die neue Techni­
kumsanlage war eine Rucks Un­
terkolben-Rahmenpresse aus den
80er-Jahren mit drei Etagen. Um
den heutigen Anforderungen in
Sachen Parallelität und Ebenheit
zu entsprechen, musste die Grund­
presse überarbeitet werden. Auf­
lageflächen am Rahmenfenster
sowie Kopfstück und Presstisch
wurden komplett überfräst. Auch
Kolben und Zylinder wurden über­
arbeitet und ein neues Dichtungs­
system installiert. Ein neues Hy­
draulikaggregat sorgt für das
nötige Ölvolumen, um Schließund Öffnungsgeschwindigkeiten
von 80 mm/s und eine Presskraft
von 4.000 kN zu erreichen. In
Kombination mit einem Frequenz­
umrichter können aber auch sehr
niedrige Presskräfte von 130 kN
angefahren werden.
Aus den ehemals drei Etagen ist
eine geworden und die 600-×-700mm-Heizplatten wurden auf 600
× 600 mm verkleinert. Eine Heiz­
rate von 15 K/min sorgt für ein
schnelles Aufheizen auf 450 °C,
die auch als Dauertemperatur ge­
fahren werden kann. Dies ist mög­
lich, da das Maschinengestell
aktiv gekühlt wird. Um eine mög­
lichst gute Temperaturverteilung
auf der Heizplattenoberfläche zu
realisieren, sind beide Heizplatten
mit jeweils neun Regelzonen aus­
gestattet. Eine Temperaturgenau­
igkeit von < ±0,3 K konnte so bei
160 °C im eingeschwungenen
Zustand erreicht werden.
Effizientes Heizen,
schnelles Abkühlen
Retrofit-Lösung einer alten Vulkanisierpresse zur modernen Technikumsanlage für CFK-Anwendungen Foto: Rucks
Für ein schnelles Abkühlen sorgen
in die Heizplatte eingebrachte
Kühlkanäle. Es gibt zwei Möglich­
keiten der Kühlung: entweder auf
Zieltemperatur oder in frei defi­
nierbare Rampen. Durch das
ebenfalls installierte Rückkühl­
system wird der heiße Dampf
beziehungsweise das Wasser auf
50 °C abgekühlt. Danach kann
dieser gefahrlos in das Abwasserka­
nalsystem eingeleitet werden.
Auch die Energieeffizienz wurde
berücksichtigt. Die Hydraulik
schaltet bei Erreichen des SollDrucks automatisch ab, und über
einen Frequenzumrichter wird nur
die Energie für die Pumpe bereit­
gestellt, die für die aktuelle Bewe­
gungsart benötigt wird. So konn­
ten gegenüber herkömmlichen
Verstellpumpen bis zu 80 % Ener­
gie gespart werden. Weiterhin
sorgt eine starke Isolierung der
Heizplatten und der Schutztür für
eine deutlich geringere Wärme­
abstrahlung.
Die Steuerung der Maschine er­
folgt über das Steuerungssystem
„Ruxx Logic HP“. Dies beinhaltet
eine grafische Bedienoberfläche,
Touchscreeneingabe, OnlineSprach­umschaltung und Internet­
kommunikation. Mithilfe des
Datenerfassungssystems Rudas
können die Prozessparameter auf­
gezeichnet und nachträglich vom
Kunden ausgewertet werden.
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12 4. September 2015 | Ausgabe 17
Kunststoff-Luftfeder für neun Tonnen
Adete präsentiert auf der Composites Europe unter anderem ein Nfz-Luftfedermodul aus GFK
Aneurysmen-Clip für die Neuro­
chirurgie. Damit stellt Adete sei­
ne außerordentliche Kompetenz
als Entwicklungsdienstleister für
Metallsubstitutionen auch für
hoch belastete Bauteile unter Be­
weis.
GFK-Luftfedermodul
für mehr Nutzlast
Neues Leitbau-Achsmodul für Trailer in Faserverbundbauweise mit 9 t Tragkraft Foto: BPW
Metallersatz Der Kunststoff-Ent­
wicklungsspezialist Adete – Ad­
vanced Engineering & Technolo­
gies präsentiert zur diesjährigen
Composites Europe (22. bis
24. September in Stuttgart) zwei
innovative Kunststoff- und Faser­
verbund-Leichtbaulösungen für
zwei sehr unterschiedliche Bran­
chen: Konkret handelt es sich um
ein GFK-Luftfedermodul für
Nutzfahrzeuge sowie um einen
Die Entwicklung des neuartigen
Luftfedermoduls für schwere
Nutzfahrzeuge in Kunststoff­
leichtbauweise für 9 t Tragkraft
erzielt gegenüber einem Luftfeder­
modul aus Metall eine Gewichts­
ersparnis von mehr als 20 %.
Daraus ergibt sich bei einem Drei­
achsaggregat eine Nutzlasterhö­
hung von über 200 kg. Bei der
Entwicklung galt es vor allem, die
hohen Beanspruchungen durch
Lastwechsel, Erschütterungen,
Stoßbelastungen durch unebene
Fahrbahnen sowie Außeneinflüs­
se wie Steinschläge zu berücksich­
tigen. Dazu setzte Adete eine
systematische numerische Simu­
lation ein, um die Auslegung sowie
Funktionstüchtigkeit zu ermitteln
und zu belegen. Aus diesen Kenn­
zahlen entstand ein Lastenheft,
das auch die Werkstoff- und Ver­
fahrensauswahl sowie die Bauteile­
prüfung und die Kostenanalyse
einschloss. Das Ergebnis: Die BPW
Bergische Achsen KG erhielt für
das GFK-Luftfedermodul ECO
Vision den von renommierten
Fachzeitschriften unter Federfüh­
rung des Kfz-Anzeigers verliehe­
nen Trailer Innovationspreis.
Kunststoffclip hält
Blutgefäße zusammen
Eine weitere Innovation stellt die
Entwicklung eines neuartigen
Innoclips aus Kunststoff dar – ein
entscheidender Durchbruch in der
Medizintechnik: Im Rahmen eines
EU-Forschungsprojekts in Zu­
sammenarbeit mit dem spani­
schen Unternehmen Neos Surge­
ry S.L. und dem Institut für Ver­
bundwerkstoffe, Kaiserslautern,
entwickelte Adete einen Kunst­
stoff-Aneurysmen-Clip, mit dem
ein Gehirnaneurysma dauerhaft
behandelt werden kann. Ein An­
eurysma ist eine krankhafte Auf­
weitung eines vorgeschädigten
Blutgefäßes, das zu platzen droht.
Der entwickelte Innoclip verhin­
dert dies dauerhaft, vergleichbar
dem Klemmprinzip einer Wäsche­
klammer. Er soll die bisher ver­
wendeten Clips aus Metall erset­
zen. Der Einsatz von Kunststoff
bei dem Clip hat den entscheiden­
den Vorteil, dass vor allem Arte­
fakte in der bildgebenden Diag­
nostik wie Röntgen (CT) und
Kernspin (MRT) gänzlich vermie­
den werden. mg
Adete | Halle 5, Stand D40
www.adete.com
Carbon komplett rezyklieren
Cannon zeigt auf der Composites Europe ein breites Spektrum an
Verarbeitungsverfahren für Verbundwerkstoffe und PUR
Verfahrenstechnik Mit dem
Anwendungsschwer­
punkt Automobil und
Transport­wesen prä­
sentiert Cannon auf
der Composites Eu­
rope 2015 seine An­
lagentechnik zur
Verarbeitung von PUR
und Composites für Sitze
sowie Fahrzeug­innen- und -au­
ßenteile. Gezeigt werden die Ver­
fahren HP-RTM, Baypreg, Prep­
reg, SMC und Carbon-SMC.
Cannon stellt hierfür die notwen­
dige Anlagentechnik in Form
großer industriell einsetzbarer
Vorformanlagen und Pressen,
Werkzeuge und Dosieranlagen zur
Verarbeitung von Epoxidharzfor­
mulierungen sowie spezielle
Mischköpfe zur Verfügung, die
schnelle Entformzeiten und eine
gute Verteilung des Harzes über
die gesamte Formenoberfläche
garantieren.
Neus Projekt
für Carbonrecycling
Besonders herausstellen möchte
Cannon das innovative Projekt
Skateboard aus CFK. Die Kohlenstofffasern sind zu 100 % rezykliert. Hergestellt wurde das Board mit der Estrim Liquid Lay DownTechnik von Cannon Foto: Cannon
Cresim (Carbon Recycling by
Epoxy Special Impregnation) zur
Entwicklung eines geeigneten
Verarbeitungsverfahrens zur
Herstellung von CFK-Teilen aus
rezyklierten Kohlenstofffasern.
Das unter anderem von der EU
geförderte Projekt befasst sich
ausschließlich mit der Verwer­
tung von Abfällen. Durch einen
neuen Herstellungsprozess kön­
nen bis zu 100 % der Carbon­
faserabfälle aus unterschied­lichen
Branchen wiederverwendet wer­
den. So verwandelt sich ein Um­
weltproblem von heute in einen
ökologischen Produktionspro­
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vom 22. – 24. September in Stuttgart:
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von morgen.
Drei Komponenten
für riesige Rotorblätter
Cannon verzeichnet ein weltweit
wachsendes Auftragsvolumen
seitens der Windkraftindustrie.
Seit der Markteinführung der
Niederdruck-Maschinenbaureihe
Cannon DX zur Infusion von Ep­
oxidharz für die Herstellung von
riesigen Rotorblättern wurde die­
se ständig weiterentwickelt. Sie
umfasst nun auch ein Dreikom­
ponenten-Modell, das die flexib­
le Verwendung von zwei
verschiedenen Härtern
ermöglicht. So erhält
man – entsprechend
der Größe des Form­
teils – unterschied­
liche Reaktionspro­
file, eine zwingende
Anforderung der Rotor­
blatthersteller, die bereits die
Zweikomponeten-Modelle schät­
zen. Eine Entgasungseinheit für
Harz und eine Kleberauftragein­
heit zum Aufbringen des Zwei­
komponenten-Klebstoffs werden
ebenfalls präsentiert.
Hochdruckmischköpfe
für PUR-Schaum
Lösungen für universell einsetz­
bare PUR-Schaumsysteme bis hin
zu speziellen MehrkomponentenSchaumsystemen sowie gefüllten
und verstärkten Formulierungen,
aber auch für spezielle Anwendun­
gen wie das Ausschäumen von
Hohlräumen – auch das wird bei
Cannon auf der Composites
Europe­zu sehen sein. mg
Cannon | Halle 7, Stand F53
www.cannon-deutschland.de
Huntsman zeigt neue Lösungen für Verbundwerkstoffe im Flugzeuginterieur Foto: Huntsman
Flammfest im Flugzeug
Harze und Klebstoffe für die Luftfahrt
Aerospace Huntsman wird in die­
sem Jahr vom 22. bis 24. Septem­
ber an der Fachmesse Composites
Europe in Stuttgart teilnehmen.
Ein Schwerpunkt des Unterneh­
mens wird auf dessen Materialien
für Verbundwerkstoffe für Flug­
zeuginnenausstattungen liegen.
Wachsende Beachtung
auch des Interieurs
In der Luftfahrt macht der Kero­
sin­verbrauch über ein Drittel der
Betriebskosten eines Flugzeugs
aus. Da der Kerosinverbrauch
entscheidend vom Gewicht eines
Flugzeugs abhängt, kommt es auf
jedes Gramm an. In diesem Zu­
sammenhang rückt jetzt auch die
Innenausstattung eines Flugzeugs
in den Blick. Verbundwerkstoffe
für den Innenbereich ermöglichen
deutliche Ersparnisse beim Ge­
wicht. Die Herausforderung:
Werkstoffe, die im Flugzeuginte­
rieur verbaut werden, müssen den
strengen Sicherheitsbestimmun­
gen bezüglich Entflammbarkeit,
Rauchdichte und Giftigkeit – den
sogenannten Fire-Smoke-Toxici­
ty-(FST-)Anforderungen – genü­
gen.
Huntsman zeigt auf der Messe mit
Araldite FST 40002/40003 ein
inhärentes, ungefülltes, flammen­
festes Epoxidsystem, das für In­
fusions- und Injektionsverfahren
entwickelt wurde und sämtliche
FST-Anforderungen der Luftfahrt­
industrie erfüllt. Außerdem prä­
sentiert Huntsman eine neue
Benzoxazin-Harzreihe für die
Herstellung von Compositebau­
teilen mit im Vergleich zu Epoxid­
harzen sehr geringer Flammbar­
keit. Als Antwort auf die zuneh­
mende Nachfrage auch nach
flammhemmenden Klebstoffen
rundet das neue Epibond 8000 FR
das Angebot an leistungsstarken
FST-Strukturklebstoffen von
Huntsman ab. mg
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4. September 2015 | Ausgabe 17 13
Leichtbau aus Baden-Württemberg
Trends im Faserverbundleichtbau am Gemeinschaftsstand „Leichtbau aus
Baden-Württemberg“ auf der Composites Europe 2015 in Stuttgart
TFP-(Tailored-Fiber-Placement-)Fäden werden zum Beispiel zur
Herstellung von Composite-Fensterrahmen für die Luftfahrtindustrie verwendet Foto: Amann
Carbonpreform aus drehergewebtem Gelege: höhere Festigkeiten
und Steifigkeiten in Zug und Druck Foto: FTA
Leistungsschau Für die Leichtbau­
siteprototypen vor. Drehergeweb­
te Gelege bieten unter anderem
höhere Festigkeiten und Steifig­
keiten in Zug und Druck als ver­
gleichbare Gelege sowie eine bes­
sere Drapierbarkeit.
branche aus Baden-Württemberg
ist die Composites Europe 2015 ein
Heimspiel. Die zehnte Auflage der
Fachmesse für Verbundwerkstof­
fe macht vom 22. bis 24. September
2015 turnusmäßig wieder Station
in Stuttgart. Zu dieser Gelegenheit
präsentieren sich 14 Aussteller aus
Baden-Württemberg auf einem
Gemeinschaftsstand, der von der
Allianz Faserbasierte Werkstoffe
Baden-Württemberg (AFBW),
dem Carbon Composites BadenWürttemberg (CC BW), dem
Leichtbauzentrum Baden-Würt­
temberg (LBZ) und der Landes­
agentur für Leichtbau BadenWürttemberg organisiert wird.
Industrie und
Forschung
Amann & Söhne zeigt am Gemein­
schaftsstand als einer der führen­
den Hersteller für hochwertige
Nähfäden und technische Spezia­
litäten mit Comphil die maßge­
schneiderte Ausrüstung für Gar­
ne und Zwirne zum Einsatz in
Faserverbundanwendungen. Die
Comphil Finishing-Technik trägt
zu einer besseren Faser-MatrixHaftung, verbesserten Verarbeit­
barkeit (Nähen, Wirken etc.) und
erhöhten Produktivität bei. TFPFäden werden etwa zur Herstel­
lung von Fensterrahmen für die
Luftfahrtindustrie verwendet.
Dem Thema Lebenszyklus widmet
sich Fiber Engineering, hier wird
ein thermoplastischer Sandwich
aus Recycling-Carbonfasern prä­
sentiert. Die Aufbereitung von
Carbonfasern gilt als eine der
entscheidenden Herausforderun­
gen für die weitere Verbreitung des
Werkstoffs. Als ein weiteres High­
light stellt die FTA Forschungs­
gesellschaft für Textiltechnik
Albstadt drehergewebte Gelege
und daraus hergestellte Compo­
Am Stand zeigen zugleich fünf
Forschungseinrichtungen das
große Know-how am Standort
Baden-Württemberg. Beim Auf­
tritt des Fraunhofer IPA gibt es
unter anderem ein Handprüfgerät
zur optischen Bestimmung der
Bearbeitungsqualität an Leicht­
baustrukturen zu sehen. Das In­
stitut für Flugzeugbau der Uni­
versität Stuttgart zeigt den De­
monstrator eines FaserverbundSandwich-Fahrzeugaufbaus. Er ist
aus Kohlefaserdeckschichten und
einem gefalteten Sandwichkern
sowie geflochtener CFK-Trag­
struktur aufgebaut. Eine Beson­
derheit des gefalteten Sandwich­
kerns ist dessen Ventilierbarkeit:
So können zum Beispiel Fluide zur
Heizung/Kühlung ohne zusätzli­
che Rohre direkt durch den Kern
geführt werden.
Energieeffizientes
Pultrusionsverfahren
Beim Auftritt des ITV Denkendorf
kann man sich über ein energie­
effizientes Pultrusionsverfahren
zur Herstellung von Faserver­
bundbauteilen mit thermoplasti­
scher Matrix in Serienanwendun­
gen informieren (T-Pult). Bei dem
Projekt T-Pult ist es den Forschern
gelungen, einen hochproduktiven
Prozess zur Herstellung von glas­
faserverstärkten Polyamidrohren
mit großer Wandstärke zu entwi­
ckeln.
Im Bereich der Architektur stellen
das Institut für Computerbasier­
tes Entwerfen (ICD) und das In­
stitut für Tragkonstruktionen und
Konstruktives Entwerfen (ITKE)
die carbonfaserverstärkte Leicht­
baustruktur eines Messestands
vor, der durch computergestützte
Entwurfs- und Simulationswerk­
zeuge sowie einen neuartigen
kernlosen robotischen Wickelpro­
zess für Faserverbundbauteile
realisiert wurde, was neue Designund Anwendungsmöglichkeiten
eröffnet. mg
Leichtbau aus Baden-Württemberg |
Halle 5, Stand F02
www.leichtbau-bw.de
Intelligente Maschinen
CNC für Automotive und Aerospace
5-Achs-Kopf und Aggregate
der Maschinenbaureihe Vision
von Reichenbacher
Foto: Reichenbacher
Zerspanung Auch der Maschinen­
spezialist Reichenbacher nutzt die
Composites Europe, um seine
neuesten Entwicklungen im Be­
reich der CNC-Maschinen zu
zeigen. Im Fokus des Messeauf­
tritts steht eine multivisuelle Prä­
sentation aktueller Baureihen mit
Lösungen für den Automotiveund Aerospace-Sektor. Das Herz­
stück der modernen Anlagen, ein
kardanischer 5-Achs-Arbeitskopf
oder ein Gabel-5-Achs-Arbeits­
kopf, wird mithilfe eines Demons­
trators vorgestellt. Mit ihm werden
die Bewegungsabläufe der beiden
Aggregatköpfe live nebeneinander
in Originalgeschwindigkeit simu­
liert.
Verbundwerkstoffe für den Leicht­
bau treiben nicht nur im Automo­
bilsektor die Innovationen an,
sondern prägen seit Jahren auch
die Entwicklungen in der Luft- und
Raumfahrtindustrie. Eine wach­
sende Variantenvielfalt und
schnelle Abrufbarkeit der Bau­teile
prägen die Automobil- und Luft­
fahrtbranche. Der Wunsch der
Kunden nach optimierten Wert­
schöpfungsketten stand im Mittel­
punkt der Entwicklungsarbeit der
Reifenbacher-Ingenieure. Rei­
chenbacher bietet den Anwendern
mit seinen Maschinenlösungen
ein ideales Zusammenspiel aus
schneller Bearbeitung, hoher Qua­
lität und Flexibilität. Die CNCAnlagen der Baureihen Artis,
Vision und Eco gewährleisten
hochdynamische Zerspanung. mg
Innovationen
CNC – Laserschneidanlage zur Bearbeitung von
Composite Materialien und Thermoplasten
Die neueste Generation der CNC-Bearbeitungsmaschinen ECOPlus mit einem TruCoax-Laser von Trumpf als
Laserschneidanlage ist besonders geeignet für die Bearbeitung von Composite Materialen wie GFK oder CFK
und Thermoplasten.
Aufgrund der berührungslosen Bearbeitung der
Teile können wesentlich einfacherer und preiswertere Haltevorrichtungen (Auflagen) verwendet
werden. Eine aufwendige Nachbearbeitung der
Kanten entfällt in den meisten Fällen vollständig.
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14 4. September 2015 | Ausgabe 17
Artfremd und doch unzertrennlich
Einen aluminiumkaschierten Absorber aus PU und PP für die Automobilindustrie mit Ultraschall wirtschaftlich zu verbinden –
geht das? Bei Herrmann Ultraschall hat man herausgefunden, wie
Ultraschallschweißen Für mehrere
Absorberformteile – Träger aus
PP; Dämmschicht aus PURDicht- und Leichtschaum
Modellreihen eines deutschen
Automobilherstellers produziert
das Schweizer Unternehmen
Weidplas GmbH je sechs verschie­
dene Absorberformteile, die zur
akustischen Dämmung und ther­
mischen Isolierung im Motor­
raum dienen. Dabei werden vor­
geformte Polyurethanmatten mit
Trägerbauteilen aus glasfaserver­
stärktem Polypropylen (PP) ver­
bunden – eine gängige Aufgaben­
stellung für die Ultraschall­
schweißtechnologie. Die neue
Herausforderung hierbei lag je­
doch im Fügen des mit Alumini­
um kaschierten Akustikabsorbers.
Der Fügespezialist Herrmann
Ultraschall löste die Fragen der
Verbindungstechnik.
Foto: Herrmann
Ultraschall ist mit Fügezeiten von
200 bis 800 ms zwar sehr schnell,
jedoch addieren sich bei Roboter­
anwendungen noch die Fahrbe­
wegungen der Schweißwerkzeuge
zum Schweißpunkt hin und zu­
rück und der Bewegungsablauf des
Roboters von Schweißpunkt zu
Schweißpunkt. Bei Bauteilen mit
einer großen Anzahl von Schweiß­
punkten führt dies schnell zu
hohen Taktzeiten und die Produk­
tivität der Roboterschweißzelle
sinkt.
Schwierige
Ausgangslage
Konkret handelt es sich um Form­
teile, welche die Stirnwand, also
den Bereich zwischen Fahrgast­
zelle und Motorraum, und Teile
der Batterieeinhausung im Mo­
torraum akustisch und thermisch
dämmen sollen. Hohe Tempera­
turen im Motorraum erklären die
Verwendung von glasfaserver­
stärktem PP und die Aluminium­
kaschierung auf den Akustik­
absorbern. Beides keine optimalen
Voraussetzungen für das dauer­
hafte und sichere Verbinden der
Bauteile. Viele der bekannten
Vorgespannte Ultra­
schalleinheit spart Zeit
Für die Lösungsfindung holte sich
Weidplas die Firma Herrmann
Ultraschall mit ins Boot. Im Zuge
einer intensiven Anwendungsbe­
ratung im Vorfeld wurde a n h a nd
von Materialmustern die Schweiß­
barkeit getestet. War es möglich,
mit den mechanischen
Schwin­
Werkstückaufnahme mit Werkstück Foto: Herrmann
Verbindungtechniken wie zum
Beispiel Kleben schieden aufgrund
der genannten Materialpaarung
und der kostenintensiven Ver­
brauchsstoffe aus. Aber auch das
aufwendige mechanische Befes­
tigen mit zusätzlichen Klemmele­
menten oder Schrauben kam
wegen sich im Betrieb möglicher­
weise lösender Teile nicht infrage.
Eine Frage der Technik
Somit wurde gezielt nach einem
Fügeverfahren gesucht, das die
gewünschten Anforderungen
erfüllen kann. Keine der sonst
üblichen Fügemethoden wie La­
ser, Infrarot oder Vibration zeig­
te sich geeignet für diese Appli­
kation. Der Ultraschallschweiß­
technologie traute man diese
nicht ganz triviale Aufgabe zu,
jedoch waren viele Fragen zu
klären.
gungen des Ultraschalls die Alu­
miniumkaschierung zu durch­
dringen und die Moleküle im
Kunststoff des PP-Formteils zu
aktivieren? Erste Versuche mit
einer Handschweißpistole und
einer Versuchssonotrode, dem
Schweißwerkzeug, führten zu
positiven Erkenntnissen. Es konn­
te tatsächlich eine Verbindung
zwischen PU-Matte und PPFormteil hergestellt werden, und
das trotz störender Aluminium­
schicht.
kommt zu einer dauerhaften und
starken Verbindung.
Entwicklungsarbeit
Es folgte viel Detailarbeit: Die
Schweißergebnisse mussten re­
produzierbar erreicht und die
geforderte Abzugskraft von min­
destens 50 N pro Schweißpunkt
nachgewiesen werden.
Hierzu wurden unter­
schiedliche Kontu­
ren und Struktu­
ren an den
Schweiß­
we r k z e u­
gen getes­
tet, Para­
meter wie
Schweißkraft
und -dauer auf
L abormaschi nen
ermittelt und durch Zug­
versuche die Abzugskräfte über­
prüft.
Für ein reproduzierbares Schweiß­
ergebnis ist nicht nur die richtige
Kontur des Schweißwerkzeugs
(Sonotrode), sondern auch das
Sonotrodenmaterial von entschei­
dender Bedeutung. Die Wahl fiel
auf eine verschleißfeste Stahl­
sonotrode, die dem Kontakt mit
der Aluminiumkaschierung ohne
nennenswerten Verschleiß lange
standhält.
Anforderungen an die
Aufnahme
Nicht minder wichtig ist das
Know-how für die Gestaltung und
Auslegung der Werkstückaufnah­
me. Diese nimmt die zu verschwei­
ßenden Bauteile präzise auf und
unterstützt positionsgenau unter
den Schweißpunktkoordinaten.
Die 3D-Kontur-gefrästen Auflage­
segmente gewähren eine einwand­
freie Auflagefläche und somit eine
abdruckfreie Verschweißung. Der
erfahrene Vorrichtungsbau von
Herrmann Ultraschall lieferte für
dieses Projekt komplexe Werk­
stückaufnahmen mit Spannsys­
temen und Bauteilabfragesenso­
rik.
Rundläufer mit
Roboterzellen
Die hohe Variantenvielfalt bei
verhältnismäßig geringen Einzel­
losmengen brachten Weidplas zum
Entschluss, sich für ein flexibles
Fertigungskonzept mit Roboter­
zellen zu entscheiden. Die Wahl
fiel auf die Produktzelle Engel Duo
1300.
Es ist ein anspruchsvolles Auto­
matisierungsprojekt, das nur über
eine gute Zusammenarbeit der
verschiedenen Zulieferer erfolg­
reich umgesetzt werden kann.
Momentan sind sechs Spritzgieß­
maschinen von Engel und zwei
Rundschalttelleranlagen von En­
gel Automation mit Roboterbe­
stückung im Einsatz. Der Roboter
hat sozusagen eine Ultraschall­
schweißeinheit von Herrmann
Ultraschall „in der Hand“ und fügt
damit Schweißpunkt für Schweiß­
punkt am Bauteil. Die umrüst­
baren Rundläufer mit je drei Tei­
lungen wurden mit je sechs Werk­
stückaufnahmen besetzt. An zwei
Teilungen arbeiten die Roboter,
an der dritten Teilung wird be­
stückt, und zwar über automati­
sche Bestückung und Entnahme
– aus der Spritzgießmaschine
beziehungsweise dem Magazin.
Die maßgeschneiderte Anlage ist
modular aufgebaut und bietet da­
durch laut Hersteller hohe Pro­
zesssicherheit und eine Gesamt­
effizienz (OEE) von 85 %.
Wertvolle Zeit wird durch das Vor­
spannen der pneumatischen An­
triebszylinder der Ultraschall­
schweißwerkzeuge eingespart, und
zwar bis zu 1 s pro Schweißpunkt,
heißt es von Herrmann. Bei vielen
Schweißpunkten macht sich das
deutlich bemerkbar, die Nebenzei­
ten reduzieren sich messbar. Vor­
spannen bedeutet, dass der An­
triebszylinder über eine intelligen­
te Pneumatik bereits ausgefahren
ist, bevor der Roboter das Schweiß­
werkzeug auf dem Schweißpunkt
aufsetzt. Die Sonotrode wird ins
Luftpolster des Zylinders gedrückt
und das System kann sofort mit
dem Schweißprozess beginnen. Die
zur Verfügung stehende Schweiß­
zykluszeit durfte nach Kundenvor­
gabe nicht länger als 2 s betragen.
Verteilt auf Schweiß- und Haltezeit
(Erstarrungszeit der Kunststoff­
schmelze) konnte Herrmann Ult­
raschall mit seinem vorgespannten
Preloaded Schweißsystem die Ziel­
vorgabe problemlos erreichen.
Diese reproduzierbare Lösung
hilft nun, den Ausstoß der
Schweißzelle signifikant zu erhö­
hen. Herrmann Ultra­schall hat für
das Fügen in Automatisieranlagen
kompakte Ultraschallvorschub­
einheiten mit kleinem Gewicht
entwickelt. pl
www.herrmannultraschall.com
www.weidplas.com
www.engelglobal.com
Verbindung möglich
Genauere Untersuchungen im
Herrmann Schweißlabor zeigten,
wie die aus elektrischer Spannung
erzeugten mechanischen Ultra­
schallschwingungen die Molekü­
le im Kunststoff aufplastifizieren
und die Schmelze mit dem auf­
kaschierten Vlies verbinden. Es
Produktionszelle Engel Duo 1300 Foto: Herrmann
Modul Ultraschallschweißen mit 2 Easix Robotern TX90 Foto: Herrmann
TECHNOLOGIE
SCHWEISS-/FÜGETECHNIK
4. September 2015 | Ausgabe 17 15
KLINISCH REINE LÖSUNGEN
Schutz und Haltbarkeit zwischen –65 °C und +250 °C
bieten die neuen Klebstoffe Foto: Delo
Kleben bei extremer Hitze und Kälte
Delo präsentiert neue Klebstoffe und Vergussmassen für
Einsatztemperaturen von bis zu plus 250 Grad Celsius
Kleben Delo Industrie Klebstoffe
präsentiert neue einkomponenti­
ge Epoxidharze auf Anhydridba­
sis, die in einem Temperaturbe­
reich von –65 °C bis +250 °C
eingesetzt werden können. Sie
eignen sich speziell zum Verkleben
und Vergießen von Sensoren sowie
Halbleitern.
gen Wärmeausdehnungskoeffizi­
enten von bis zu 11 ppm/K verdan­
ken sie unter anderem der äußerst
engen Vernetzung. Dadurch heben
sie sich deutlich von aminischen
Klebstoffen ab, heißt es aus der
Delo-Zentrale im bayerischen
Windach.
Hohe Zuverlässigkeit
Verbesserte
Eigenschaften
Die bisherigen Delo-Klebstoffe auf
Anhydridbasis bewähren sich
Delo zufolge durch ihre chemische
Beständigkeit schon lange für den
Einsatz im Hochzuverlässigkeits­
bereich. Hier überzeugen sie mit
einer universellen Haftung, einem
hohen Festigkeitsniveau und be­
sonders vorteilhaften Verarbei­
tungseigenschaften. Ihre hohe
Temperatur- und Chemikalien­
beständigkeit sowie ihren niedri­
Neben diesen Vorteilen komme
bei den neu entwickelten Klebstof­
fen hinzu, dass sie in einem Tem­
peraturbereich von bis zu +250 °C
mit Festigkeit sowie Stabilität
überzeugen. Damit liegen sie 70 °C
über dem Temperatureinsatz­
bereich bisheriger Standardpro­
dukte auf Anhydridbasis. Selbst
nach 500 Stunden Lagerung bei
+250 °C zeigen sie eine Zugfestig­
keit von 50 MPa, so Delo. Neben
der hohen Temperaturbeständig­
keit weisen die Klebstoffe auch eine
hohe Verbundfestigkeit bei Tem­
peraturen von über +200 °C auf.
Nach einer Lagerung von 500
Stunden bei +250 °C wird bei einer
Messtemperatur von +220 °C eine
Druckscherfestigkeit von 8 MPa
auf Keramik erreicht.
Einsatzspektrum
Aufgrund ihrer Performance eig­
nen sich die Klebstoffe für Anwen­
dungen, bei denen verklebte oder
vergossene Bauteile hohen Tem­
peraturen und aggressiven Medi­
en standhalten müssen, wie es etwa
im Automotive-, Leistungselekt­
ronik- oder auch Ölbohrequip­
mentbereich immer häufiger ge­
fordert wird. pl
www.delo.de
Elektrisches Ultraschallschweißen
Rinco Ultrasonics erweitert Maschinenprogramm um erste
elektrisch angetriebene Ultraschallschweißmaschine
Ultraschallschweißen Mit der
Ultra­schallschweißmaschine
Electrical Motion (Arbeitsfre­
quenz 20 kHz) beschreitet Rinco
mit einem leistungsfähigen Indus­
trie-PC, der über einen 12-ZollTouchscreen bedient wird; ausge­
löst wird der Schweißprozess über
eine ergonomisch geformte Zwei­
handbedienung. Einsetzbar ist die
neue Electrical Motion für an­
spruchsvolle Fügeaufgaben im
Automobil­bau, der Medizintech­
nik, der Verpackungs-, Textil- oder
auch der Hausgeräteindustrie.
Vorteile gegenüber
Druckluft
Die Electrical Motion verfügt
über einen elektrischen An­
trieb und einen leistungsfähi­
gen Industrie-PC Foto: Rinco
Ultrasonics neue Wege: Hiermit
lassen sich die für den Fügeprozess
relevanten Parameter individuell
regeln, von der Positionierung der
Sonotrode über die aufgebrachte
Schweißkraft bis hin zur Schweiß­
geschwindigkeit. Neu ist auch die
Ausrüstung der Schweißmaschine
Die Electrical Motion ist eine Wei­
terentwicklung der UltraschallSchweißmaschine Dynamic
3000. Anders als bei der druck­
luftbetriebenen Bauart, bei der der
Vorschub für die Sonotrode nach
jedem Schweißzyklus stets in die
Ausgangsposition im Pneumatik­
zylinder zurückfährt, ist die Start­
position bei der Electrical Motion
jetzt frei wählbar. Dadurch kann
der Schweißzyklus laut Rinco je
nach Geometrie des Schweißob­
jekts zum Teil verkürzt werden.
Frei wählbar ist auch der Schweiß­
modus. Zur Verfügung stehen
hierfür insgesamt acht Modi, vom
Zeit- über den Weg- und den Ener­
giemodus sowie die Kombination
aus Zeit und Energie bis hin zur
Vorgabe der Schmelzgeschwindig­
keit. Für alle Schweißmodi kann
der Ultraschall-Auslösemoment
(Trigger) als Kraft, Weg, Zeit oder
als externes Signal eingestellt wer­
den. Dem Hersteller zufolge lassen
sich kaum oder nur sehr schwierig
schweißbare Bauteile jetzt mit der
Electrical Motion prozesssicher
mit reproduzierbar gleichmäßiger
Schweißnaht fügen.
Kompatibel mit
Dynamic-Reihe
Konverter, Booster und Sonotro­
de sind baugleich mit der pneuma­
tischen Baureihe Dynamic 3000,
wodurch die dafür bereits gefer­
tigten Werkzeuge ohne Änderung
auch auf der neuen Electrical Mo­
tion genutzt werden können. Er­
gebnisse und Parameter-Daten­
sätze können auf einen Datenträ­
ger exportiert werden. Alle Para­
meteränderungen und Ereignisse
werden im System erfasst und
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16 4. September 2015 | Ausgabe 17
Staub- und partikelfreie Produktion
Bei Frank Plastic helfen Peripheriegeräte der Wittmann Gruppe dabei,
die Fertigung von medizintechnischen Bauteilen in hoher Qualität zu fertigen
Kunden. Was die medizintechnische Produktion betrifft, stellt der
Reinraum eine Voraussetzung dar.
Frank Plastic produziert die entsprechenden Teile in zwei Reinräumen der Reinraumklasse ISO 8.
Die dort vorhandenen 40 Spritzgießmaschinen sind alle mit Entnahmerobotern ausgerüstet, deren
Greifer aus abriebfestem Material
bestehen, was die geforderte Staubund Partikelreinheit sicherstellt.
Zentrale Trocknungsund Förderanlage
Eine kleine Auswahl der bei Frank Plastic hergestellten medizintechnischen Produkte Foto: Frank Plastic
Medizintechnik Ein Schwerpunkt
der Frank Plastic AG mit Sitz in
Waldachtal liegt in der Fertigung
von Spritzgussbauteilen im Auftrag von Medizintechnikunternehmen. Produziert werden diese
in zwei Reinräumen der Reinraumklasse ISO 8. Die Wittmann
Gruppe liefert das entsprechende
Equipment für die Fertigung – von
der Trocknung des Materials über
dessen Transport und Verarbeitung bis hin zur Entnahme und
Weiterbehandlung der Teile.
Seit über 70 Jahren besteht Frank
Plastic mittlerweile. Nachdem die
Produktion im Laufe der Zeit
mehrere Ausbaustufen erfahren
hat, verarbeitet das Unternehmen
heute im Jahr rund 2.500 t unterschiedlichster thermoplastischer
Materialien, wofür insgesamt 70
Spritzgießmaschinen zum Einsatz
kommen.
Soweit es die Automatisierung der
Anwendungen betrifft, greift
Frank Plastic auf nicht weniger als
40 Automatisierungssysteme –
Angusspicker und CNC-Roboter
– der Wittmann Robot Systeme
GmbH, Nürnberg, zurück. Auch
die Temperierung der Werkzeuge
in den Spritzgießmaschinen geschieht zum größten Teil durch
Tempro Temperiergeräte aus dem
Hause Wittmann.
Die Mess- und Regeltechnik stellt
für die Baden-Württemberger eine
wichtige Kundengruppe dar, für
welche die unterschiedlichsten
Produkte sowohl mit mechanischen Verfahren als auch per Extrusion oder im Spritzgießverfahren herstellt werden. Daneben ist
die medizintechnische Branche
von besonderer Relevanz: Frank
Plastic punktet auf diesem Geschäftsfeld mit zahlreichen Eigenentwicklungen, die sowohl im
klinischen Bereich als auch im
Labor Anwendung finden. Deshalb gehören Unternehmen wie
Asahi/America, Aesculap, Braun
und Dentsply Implants zu den
Die rechtzeitige und korrekte Bereitstellung des getrockneten Granulats für die Spritzgießmaschinen
– auch im Reinraum – wird durch
eine vollautomatisch betriebene
zentrale Trocknungs- und Förderanlage von Wittmann sichergestellt. Die auf einer erhöhten Bühne aufgebaute Trocknungsanlage
besteht aus einem Drymax 300
Zentraltrockner und zwölf Silmax
Trockensilos. Der Zentraltrockner
ist mit einem Taupunktsensor
ausgestattet, darüber hinaus mit
einem Rückluftkühler für Hochtemperaturanwendungen und
einem Vorluftfilter, der die besondere optische Qualität garantiert,
die bestimmte Teile aufzuweisen
haben. Zwei Kupplungsbahnhöfe
sorgen für die fehlerfreie Zuteilung
der Materialien.
Die Trockensilos sind mit Absaugkästen mit integrierter Leersaugfunktion ausgestattet, was wiederum der optischen Qualität der
Fertigteile entgegenkommt. Für
den Betrieb der Zentralanlage sind
drei Vakuumsysteme notwendig,
wobei sich bei Auftreten einer
Störung eine zusätzliche Standby-Pumpe automatisch zuschaltet.
Das erste Vakuumsystem versorgt
die Trocknungsanlage, die beiden
weiteren Systeme bewerkstelligen
die Materialversorgung für jeweils
einen der beiden Reinräume, in
denen zehn bzw. 26 Spritzgieß­
maschinen betrieben werden.
Gesteuert wird das System von
einer Wittmann M7.2 IPC Zentral­
steuerung, über die den einzelnen
Verarbeitungsmaschinen das jeweilige Material zugeordnet werden kann. Der 15-Zoll-Touchscreen der Steuerung erlaubt eine
sehr einfache Eingabe und Verwaltung sämtlicher Parameter. Als
besonderes Feature kann über die
Ethernet-Schnittstellen des beim
Anwender vorhandenen Netzwerks auf die Steuerung zugegriffen werden – und somit auf sämtliche Funktionen der Trocknungsund Förderanlage.
Alle Fördergeräte auf den Einzugszonen der Spritzgießmaschinen
sind mit jeweils zwei Bedarfs­
sensoren ausgestattet, die, wenn
nötig, auch an den Geräten selbst
betätigt werden können. Diese
Sensoren ermöglichen das an den
aktuellen Durchsatz der Verarbeitungsmaschinen angepasste Vari­
ieren der Materialvorlage. Üb­
licherweise wird bei hohen Schussgewichten eine eher größere
Materialvorlage zu wählen sein,
die bei niedrigen Schussgewichten
entsprechend geringer ausfallen
wird.
Die nach dem Spritzgießvorgang
durchzuführende Entnahme von
Teilen und Angüssen erfolgt bei
Frank Plastic ausnahmslos durch
entsprechende automatisierte Entnahmesysteme, die die fertigen
Teile geordnet auf einem Förderband ablegen. sk
www.frankplastic.de
www.wittmann-group.com
Einer der Reinräume bei Frank
Plastic, die der Produktion
medizintechnischer Teile ge­
widmet sind Foto: Wittmann Battenfeld
Einfach sauber durch Licht
Reinheitstechnik-Preis Clean zeichnet zwei innovative Produkte von Dastex und Vacom
für die Anwendung im Reinraum aus
Reinigung Zum dritten Mal hat das
Fraunhofer IPA den Reinheitstechnik-Preis Clean vergeben. Die
Jury überzeugten in diesem Jahr
zwei Beiträge: ein innovatives
System für die Partikelabreinigung und integrierte fotodynamische Desinfektion von Reinraumkleidung sowie ein Sauberkeitsmessgerät, das durch vakuum­
induzierte Desorption filmische
Verunreinigungen auf Bauteil­
oberflächen nachweist.
Der erste Preis ging in diesem Jahr
an die Dastex Reinraumzubehör
GmbH & Co. KG in Muggensturm
für ihr System zur Desinfektion
von Reinraumbekleidung mittels
Licht.
Die Forschungs- und Entwicklungsgemeinschaft hat mit diesem
System nach Ansicht der Juroren
„einen innovativen Schritt in die
Reinraumzukunft gemacht“. Es
eignet sich für Produktions- und
Forschungsbereiche, bei denen
biologische Kontamination eine
wesentliche Rolle spielt. Die Idee,
mithilfe eines spezifischen Textilfarbstoffs eine lichtinduzierte
Sauerstoffproduktion als Des­
infektionsmittel am „Point of use“,
also in unmittelbarer Nähe der
Mikroorganismen, zu nutzen, ist
vielversprechend. Um daraus ein
„Prêt-à-porter“-Produkt zu machen, das dem rauen Industrie­
alltag standhält, war die Zusammenarbeit des Reinraumtextilspe-
zialisten Dastex, des Farbstoffherstellers M. Dohmen, des Gerätebauers Ortner Reinraumtechnik
sowie der wissenschaftlichen
Forschung der TU Graz und des
RCPE Graz unabdingbar. Juror
Professor Arnold Brunner von der
Hochschule Luzern beurteilte in
seiner Laudatio das Resultat als
vorbildlich: „Die Zusammenarbeit
hat ein innovatives und industrie­
taugliches Bekleidungssystem
hervorgebracht, das basierend auf
einer nachhaltigen Technik eine
allfällige Keimbelastung der Textiloberfläche beherrschen, das
heißt abtöten kann.“ Die Jury erachtet dieses Schleusen-Bekleidungs-System als geeignet für den
Einsatz in biologischen Laboratorien, C- und D-klassierten Pharmareinräumen, aber auch in der
Convenience-Food-Industrie im
Bereich der Verpackung.
Den zweiten Preis gewann die
Vacom Vakuum Komponenten &
Messtechnik GmbH, Jena, für ihr
neues Inhouse-Reinheitsmess­
system Vidam: In vielen Industrie­
zweigen ist Sauberkeit ein wichtiges Qualitätsmerkmal für reproduzierbare Prozesse. Die Kenntnis
der Sauberkeit von Bauteilen ist
eine Grundvoraussetzung, um die
Wirksamkeit und Effizienz des
Reinigungsprozesses bewerten
und somit eine hohe und stabile
Qualität des Endprodukts garantieren zu können. Vidam weist
filmische Verunreinigungen integral – also auf der gesamten
Bauteiloberfläche – vollautomatisch nach. Durch das spektrale
Messverfahren können Verunreinigungen auf der Oberfläche eindeutig identifiziert und deren
Ursachen zugeordnet werden.
Darüber hinaus liefert Vidam absolute quantitative Messwerte,
welche die Festlegung zweckmäßiger Grenzwerte ermöglichen.
Damit kann der Fertigungs- und
Reinigungsprozess so optimiert
werden, dass eine hinreichende
Bauteilsauberkeit für alle nachfolgenden Prozesse gewährleistet ist.
Juror Dr. Lothar Gail sagte in seiner Laudatio: „Für filmartige
Kontaminationen, die in der Rein-
raumtechnik keine geringere Rolle spielen, existieren bislang keine
vergleichbaren Standards. Je strenger die Reinheitsanforderungen,
umso vielfältiger ist die Zahl möglicher störender Wechselwirkungen, die Kontaminationen verursachen. Das Vidam-Verfahren
kann daher als wichtiger Fortschritt gewertet werden, um von
der Fehlersuche über die Prozesskontrolle bis hin zur Eingangskontrolle von Materialien ein breites
Spektrum der Erfordernisse der
Kontaminationskontrolle abzudecken.“ sk
www.cleanmanufacturing.
fraunhofer.de
www.dastex.de
www.vacom.de
Das Inhouse-Reinheitsmesssystem Vidam im Produktionsprozess:
Es weist filmische Verunreinigungen auf der gesamten Bauteil­
oberfläche vollautomatisch nach Foto: Vacom
Fünf Sensoren überwachen beim System von Dastex die richtige
Position für eine optimale Partikelabreinigung sowie die mikro­
biologische Entkeimung Foto: Dastex
Matthias Gutbrod
Zuständig für den Bereich
Werkstoffe
TECHNOLOGIE
WERKSTOFFE
0511 7304-132
[email protected]
4. September 2015 | Ausgabe 17 17
PPA mit Lasern schweißen
Mögliche Anwendungen von Polyamid 9T im Motorraum. Typische
Werkstoffe, die für
solche Anwendungen bislang eingesetzt werden, sind
PPA und PPS
Grafik: Kuraray
Cool bleiben, wenn’s heiß wird
Genestar Polyamid 9T – neue Type mit verbesserter Temperaturund Hitzebeständigkeit für Automobilanwendungen
Fahrzeugbau Nordmann, Rass-
mann (NRC) arbeitet schon seit
einiger Zeit mit dem japanischen
Produzenten Kuraray auf dem
Gebiet der Hochleistungskunststoffe zusammen.
Das unter dem Markennamen
Genestar vertriebene Polyamid 9T,
ein aus C9-Monomer entwickeltes
Polyamid, weist außergewöhn­
liche Eigenschaften auf, die besonders für die Automobilindustrie
deutliche Vorteile bringen. Es
zeichnet sich insbesondere aus
durch sehr gute mechanische
Eigen­schaften bei hohen Temperaturen, geringe Wasseraufnahme
und hervorragende Dimensionsstabilität, Chemikalienbeständigkeit und Hydrolysebeständigkeit
sowie eine außergewöhnliche
Barriere gegenüber Kraftstoffen.
Alles Eigenschaften, die speziell
im Automobilmotorraum wichtig
sind.
Vor dem Hintergrund der Abgasnorm Euro 6 beschäftigt sich die
Automobilindustrie zurzeit mit
der Verkleinerung des Motors
mittels Turbolader und Niederdruck-Abgasrückführung. Beides
führt zu steigenden Temperaturen
in aggressiver Umgebung.
PA9 versus PPA und PPS
Typische Werkstoffe, die für solche
Anwendungen eingesetzt werden,
sind Polyphthalamide (PPA) und
Polyphenylensulfid (PPS). Diese
Thermoplaste bieten mit Schmelzpunkten um etwa 300 °C entsprechend hohe Einsatztemperaturen.
Allerdings haben sie Nachteile bei
der Dauerfestigkeit, in der Dimensions-, Chemikalien- und Hydrolysestabilität oder bei der Schlagzähigkeit.
Auf der Fakuma 2015 stellt NRC
mit Genestar TS-373 eine neue
Entwicklung von Kuraray erstmals in Europa offiziell vor. Dabei
handelt es sich um eine Type mit
verbesserten Temperatureigenschaften von bis zu 230 °C. TS-373
zeigt in Langzeituntersuchungen
hervorragende Beständigkeit gegen Hitze und Chemikalien, ohne
die mechanischen Eigenschaften
signifikant zu beeinträchtigen.
Nils Gerlach, Technical Sales &
Produktmanager Technische
Thermoplaste bei NRC, erläutert
dazu: „Mit der Entwicklung dieser
neuen Type ist Kuraray ein innovatives Angebot für Anwendungen
speziell im Motorenantrieb, Abgasrückführungssystem und der
dazugehörigen Temperaturkühlung gelungen. Für diese Teile, die
starker Hitze und aggressiven
Medien ausgesetzt sind, ist das
nochmals verbesserte Genestar
eine ideale Lösung.“ mg
www.nrc.de
Laserverschweißtes Aktuatorgehäuse aus Vestamid HT plus
(PPA) von Evonik in Serie
Verbindungstechnik Das Gehäuse
der neuesten Waste-Gate-Aktuatoren-Serie der Hella KGaA Hueck
& Co. basiert auf Vestamid HT
plus, dem Polyphthalamid (PPA)
der Evonik Resource Efficiency
GmbH, Essen. Das Bauteil wird
bei einer Temperatur von 160 °C
eingesetzt und widersteht mühelos den anspruchsvollen Umgebungsbedingungen im Motorraum. Ein namhafter deutscher
Automobilhersteller verwendet
die Aktuatoren seit Oktober 2014
serienmäßig.
auf innen liegende Elektronikbauteile, homogene, schmale Aufheizzone, hohe Schweißnahtfestigkeit
und kein Schweißaustrieb ins
Gehäuse.
Beide Gehäusebauteile sind mit
40 % Glasfasern verstärkt und
experte für Kunststoffe bei Hella:
„Vestamid HT plus erfüllt alle
Anforderungen, die wir für unsere Aktuator-Serien benötigen.
Somit ist das Polyphthalamid von
Evonik das ideale Material für
unsere Anwendung.“
Spezielle PPA-Typen
fürs Laserschweißen
Das Aktuatorgehäuse besteht aus
einem Gehäusekörper und einer
Gehäuseabdeckung, die durch
Laserschweißen miteinander verbunden werden. Möglich wird dies
durch die unterschiedlichen Materialeigenschaften der Bauteile:
Die Abdeckung besteht aus dem
speziell entwickelten lasertransparenten Vestamid HT plus
M1034, der Gehäusekörper aus
dem laserabsorbierenden Typ
Vestamid HT plus M1634.
Laserschweißen versus
Ultraschallschweißen
Gegenüber dem sonst üblichen
Ultraschallschweißen hat das Laserschweißen gleich mehrere Vorteile: kein schädigender Einfluss
Zweiteiliges Aktuatorgehäuse von Hella. Die beiden Teile aus speziellen PPA-Typen Vestamid HT plus werden durch Laserschweißen verbunden Foto: Evonik
zeichnen sich neben der hohen
Temperaturresistenz durch hohe
Steifigkeit und Festigkeit, gute
Dimensionsstabilität und sehr
gute Chemikalienresistenz aus.
Diese Kombination aus guten mechanischen und thermischen
Eigen­schaften verbunden mit der
Laserverschweißbarkeit schätzt
auch Udo Wallmeier, Material­
Waste-Gate-Aktuatoren steuern
den Gasstrom im Inneren eines
Turboladers. Die Aktuatoren von
Hella zeichnen sich unter anderem
durch eine hohe Präzision in einem
großen Temperaturbereich sowie
durch ein besonders robustes und
zuverlässiges Bauteildesign aus. mg
www.evonik.de
Riesen aus Kunststoff gießen
Das Polyamid 12C Lauramid kann in fast jede Form gegossen werden
Gusstechnik Was haben ein 2,5 m
Wissen und der Erfahrung der
Elteka-Experten auch ein besonderes „Gespür“ für den Guss verlangt.
großer Biogas-Propeller und ein
1,5 m langer Roboterarm gemein?
Und was macht sie gleichzeitig so
außergewöhnlich? Beide Bauteile
sind aus Kunststoff gegossen. Genauer: aus dem PA12C Lauramid.
Und beide veranschaulichen eindrucksvoll das Guss-Know-how
der PA12C-Experten von Handtmann Elteka: Die Komponenten
sind, trotz ihrer immensen Größe,
in einer Kontur am Stück gegossen
und ersparen somit aufwendige
Nachbearbeitung.
Kein Guss
wie der andere
Guss an einem Stück
Bis zu 10 m Länge oder 750 kg
Gewicht – das PA12C Lauramid
kann in fast jede beliebige Form
gegossen werden. Was einfach
klingt, ist nicht einfach umsetzbar.
Je größer das zu gießende Bauteil
und je mehr Material somit vergossen wird, desto schwieriger ist
der Guss an einem Stück. Die
Herausforderung dabei liegt vor
allem im physikalischen Schwinden der Materialmenge während
des Polymerisationsprozesses.
Wie jeder gegossene Werkstoff
unterliegt auch die PA12CSchmelze beim Abkühlen einer
Schwindung. Angesichts der Materialmenge, die zum Beispiel bei
einem großen Bauteil wie dem
2,5 m großen Biogaspropeller ver-
Dank einer speziell konstruierten Gussform mit Schwenkvorrichtung konnte Handtmann Elteka einen 2,5 m langen Biogas-Rührpropeller aus dem Polyamid 12C Lauramid im Konturguss fertigen
Foto: Handtmann
gossen wird, ist dieser Schwund
ein bedeutender Faktor im Herstellungsprozess, denn die Stellen
der Materialschwindung können
nicht immer vorausberechnet
werden. Es gilt, Schwindungs­
lunker zu vermeiden, die Konturtreue der aufwendigen Freiform-
flächen nicht zu verschlechtern
und stets für eine gleichmäßige
Kühlung der Gussform zu sorgen,
um im Ergebnis eine optimale
porenfreie Oberfläche zu erreichen. Notwendig dafür ist ein
intensiver Konstruktions- und
Planungsprozess, der neben dem
Einmal ausgetüftelte Vorgehensweisen können nicht per se eins
zu eins für jedes Folgeprojekt
übernommen werden. So erforderte auch der Biogaspropeller als
jüngstes Projekt echte GussPionier­arbeit. Eine schwindungsbehindernde Stahlnarbe und
starke Wandstärkenunterschiede
erschwerten die Berechenbarkeit
des Formablöseverhaltens und
dadurch die Reproduzierbarkeit
der Konturverläufe. Die Lösung:
eine vom Technikerteam speziell
konstruierte Gussform mit
Schwenkvorrichtung und gezielte
Anpassung der Temperatur­
einwirkung beim Temper- und
Abkühlprozess.
Individuelle Komponenten bringen auch individuelle Rahmenbedingungen mit sich. „Das Herstellen einwandfreier Gussbauteile
erfordert Wissen und Erfahrung
aus der Vergangenheit, aber auch
dieses Wissen ständig zu überdenken und neu zu kombinieren“, so
Georg Petzinger, technischer Leiter bei Handtmann Elteka. mg
www.handtmann.de
24. Fakuma
Internationale Fachmesse
für Kunststoffverarbeitung
Spritzgießmaschinen
Thermo-Umformtechnik
Extrusionsanlagen
Werkzeugsysteme
Werkstoffe und Bauteile
13.– 17.
OKTOBER 2015
FRIEDRICHSHAFEN
www.fakuma-messe.de
Stefan Lenz
Zuständig für den Bereich
Werkzeug- und Formenbau
TECHNOLOGIE
WERKZEUG- UND FORMENBAU
0821 319880-54
[email protected]
18 4. September 2015 | Ausgabe 17
Wirtschaftlich, schnell und sauber
Spritzgießformen für die Herstellung von Klemmen und Kontakten für die Energietechnik und den Schaltschrankbau müssen
höchste Anforderungen an die Maßgenauigkeit der produzierten Teile erfüllen
Stefan Flachmann |
Phoenix Contact | Leiter
Special Tooling Werkzeugbau
Foto: Klaus Vollrath
Erodiertechnik Da Klemmen und
Kontakte oft sehr lange und zudem
dünne Wände aufweisen, müssen
die entsprechenden Formgeometrien häufig durch Senkerodieren
mithilfe von Grafitelektroden
hergestellt werden. Zugleich sind
aber auch zahlreiche Teile aus Stahl
erforderlich. Eine automatisierte
Verarbeitung der Werkstoffe Stahl
und Grafit in der gleichen Fräsmaschine ist wegen der sehr unterschiedlichen Anforderungen
bezüglich Kühlung und Schmierung sowie vor allem mit Blick auf
die Beherrschung der Verschmutzung durch Grafitstaub eher unüblich. Durch Einsatz eines innovativen Mediumverteilers konnten
bei Phoenix Contact alle diesbezüglichen Herausforderungen
gemeistert werden. Positiver Zusatzeffekt sind deutlich erhöhte
Werkzeugstandzeiten.
„Die Herstellung von Kunststoffteilen für anreihbare Klemmen
und Gehäuse für Schaltschränke
stellt höchste Anforderungen an
die Präzision der Spritzgießwerkzeuge“, weiß Stefan Flachmann,
Leiter der Abteilung Special Tooling im Werkzeugbau der Phoenix
Contact GmbH & Co. KG in Blomberg. Schon kleinste Abweichungen addieren sich durch die Anreihung von Element zu Element
auf, so dass über eine größere
Anzahl solcher Elemente hinweg
teils groteske Winkel- und Torsionsfehler auftreten könnten. Das
Unternehmen, das für Komponen-
ten und Systemlösungen im Bereich der Elektrotechnik, Elektro­
nik und Automation Weltmarktführer ist, fertigt daher sämtliche
benötigten Spritzgießwerkzeuge
für die weltweit auf allen Kontinenten angesiedelten Produktionswerke grundsätzlich selbst.
Forschung und Entwicklung haben einen äußerst hohen Stellenwert: Von den rund 7.300 Mit­
arbeitern deutschlandweit haben
mehr als 1.600 einen Abschluss
als Ingenieur oder Naturwissenschaftler.
Hochqualifizierter
Werkzeugbau
„Bei der Entwicklung neuer Werkzeuge geht es aber um weit mehr
als um die Präzision der erzeugten
Teile“, ergänzt Nikolaus Chaintoutis, Werkstattleiter in der Abteilung Special Tooling des Werkzeugbaus von Phoenix Contact.
Ein Team von 35 Mitarbeitern
befasst sich mit der Entwicklung
neuer Werkzeuge und Verfahren
zur Verarbeitung von Kunststoffen sowie mit der Herstellung von
Prototypwerkzeugen. Hierbei
gelten höchste Standards beispielsweise auch mit Blick auf die Prozessfähigkeit bzw. Beherrschbarkeit der späteren Produktion.
Deshalb erstellt man nicht etwa
nur Werkzeuge nach Vorgabe: In
Partnerschaft mit den Anwendern
übernimmt die Abteilung aktiv
Verantwortung für die prozessgerechte und wirtschaftliche Auslegung und für die Qualifizierung
der Standorte.
Aus diesem Grund muss ein
Spritzgießwerkzeug, bevor es die
Abteilung verlassen darf, nicht nur
ein paar Musterstücke ausstoßen,
sondern acht Stunden Produktionsbetrieb mit anschließender
Überprüfung auf Einhaltung der
Soll-Vorgaben durchstehen. Zum
Einsatz kommen modernste Verfahren für Auslegung und Realisierung, nicht nur mit Blick auf
die spätere Anwendung, sondern
auch bereits bezüglich der eigenen
Arbeitsmethoden. So setzt man
bei der Herstellung der einzelnen
Komponenten auf moderne, ver-
netzte Produktionssysteme. Beispiel hierfür ist eine verfahrensgemischte Fertigungskette, die aus
zwei Fräsbearbeitungszentren – je
eines von Röders (für die Hartbearbeitung sowie die Elektrodenherstellung) und von DMG (für
die Weichbearbeitung) –, einer
Senkerodieranlage, einer Koordinatenmessmaschine, einem
Waschautomaten und mehreren
Tellermagazinen für Fräswerkzeuge sowie Paletten für Stahlwerkstücke und Grafitelektroden besteht. Das Ganze wird durch ein
Erowa-Handlingsystem komplettiert. Bei der Hartbearbeitung
sowie der Elektrodenherstellung
spielt Präzision eine entscheidende Rolle, zumal extrem filigrane
Konturen und sehr herausfordernde Verhältnisse von Wanddicke
zu Höhe der Stege an den Bauteilen herzustellen sind. Hier sind
teils feinste Werkzeuge mit Fräser­
durchmessern bis herab zu 0,2 mm
sowie Bearbeitungsgenauigkeiten
im Mikrometereich gefragt.
Die Crux mit Staub und
Spänen
„Im Rahmen dieser Fertigungskette, die Anfang 2014 installiert
wurde, kommt auch ein FünfAchs-Fräsbearbeitungszentrum
RXP 500 DS von Röders zum
Einsatz“, sagt Stefan Flachmann.
Diese HSC-Anlage wurde 2008
installiert und mit sehr gutem
Erfolg für die automatisierte Hartbearbeitung eingesetzt. Hierbei
wurde mit einem konventionellen
Minimalmengenschmiersystem
gearbeitet. Der Hersteller habe von
Anfang nicht nur durch die sehr
guten Leistungen des Systems,
sondern auch durch einfache Bedienbarkeit sowie hervorragenden
Support und Service überzeugt.
Im Problemfall dauere es meist
nur wenige Stunden, bis die Servicemitarbeiter eintreffen. Aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit und erzielbaren Genauigkeit
sind bei Phoenix Contact inzwischen weitere Röders HSC-Fräsmaschinen im Einsatz.
Bei der Verknüpfung der unterschiedlichen Systeme erwies sich
Die Herstellung von Kunststoffteilen für anreihbare Klemmen und Gehäuse für Schaltschränke stellt
höchste Anforderungen an die Präzision der Spritzgießwerkzeuge Foto: Klaus Vollrath
die uneingeschränkte Update­
fähigkeit der Röders-Steuerung
als sehr positiv, da es so einfach
möglich war, sie problemlos an
Konfigurationsänderungen des
Gesamtsystems anzupassen.
Da die Anlage in ihrer neuen Umgebung in erheblichem Maße zur
Bearbeitung von Grafit eingesetzt
werden sollte, war eine Umstellung
der bisherigen Schmierphilosophie erforderlich: Durch die bisher
eingesetzte Minimalmengenschmierung, die aufgrund des
breiten Nebelstrahls recht hoch
dosiert wurde, lagerten sich natürlich Ölreste an Maschinentisch,
Platte und im Arbeitsraum ab. An
diesen öligen Flächen hätte sich
bei der Bearbeitung von Grafit
unweigerlich Grafitstaub abgelagert, was zu Problemen bei einer
Automation geführt hätte. Zur
Vermeidung wäre zum Beispiel
eine manuelle Reinigung beim
Wechsel des zu bearbeitenden
Materials nötig gewesen. Tests
zeigten schnell, dass für die gewünschte Bearbeitungsqualität
auf eine Schmierung bei der Bearbeitung von Stahl nicht verzichtet werden kann. Daher musste
eine Lösung gefunden werden,
welche es gestattete, die unterschiedlichen Anforderungen der
beiden Werkstoffklassen gleichermaßen zu erfüllen.
Die Funktionsweise
des Verteilers
„Bei der Suche stießen wir auf den
Mediumverteiler der Firma MHT,
der es ermöglicht, mit nur einem
System die eigentlich gegensätz­
lichen Anforderungen auf ebenso
einfache wie zuverlässige Weise zu
bewältigen“, erinnert sich Nikolaus
Chaintoutis. Beim Mediumverteiler handelt es sich um eine Art
Hülse, welche den Werkzeughalter
eng umschließt, ohne ihn jedoch
zu berühren. Dieser Düsenkörper
rotiert nicht mit dem Werkzeug,
sondern wird über einen Adapter
fest an der z-Achse angeflanscht
und über zwei Leitungen mit
Druckluft bzw. einem Schmierstoffmedium, im Normalfall Öl,
versorgt. Beide Medien werden im
Düsenkörper gemischt und über
einen Kranz feiner Kanäle im Düsenkörper bis dicht an den Werkzeugschaft geführt. Der Schaft und
die Werkzeugspitze werden so
durch einen scharfen Strahl aus
Luft bzw. aus einem Gemisch aus
Schmierstoff und Luft bis zur
Werkzeugspitze umströmt. Der
scharfe Strahl sorgt gleichzeitig
dafür, dass Abrieb und Späne zielgenau aus dem Arbeitsbereich der
Schneide entfernt werden, was
selbst bei tiefen Schlitzen und Taschen ausgezeichnet funktioniert.
Durch die zielgenaue Zuführung
des Öl-Luft-Gemischs ist es möglich, trotz einer gegenüber der
konventionellen Vorgehensweise
erheblich reduzierten Ölmenge bei
der Hartbearbeitung eine sehr gute
Schmierwirkung zu erzielen. Aufgrund der geringen Ölmenge gibt
es daher quasi keinerlei Ölablagerungen und somit bei einer anschließenden Grafitbearbeitung
auch keine Anhaftungen.
Der Düsenkörper und das Spannfutter mit dem Werkzeug werden
als kombinierte Einheit im Werkzeugmagazin vorgehalten und in
einem Arbeitsgang ausgewechselt.
Als Schnittstelle für das Spannfutter fungiert nach wie vor eine
der üblichen genormten Aufnahmen wie in diesem Fall HSK 40E,
während der Mediumverteiler über
eine eigene Schnittstelle seitlich an
der für ihn vorgesehenen Anschlussstelle unterhalb der Spindel
angedockt wird. Der Austausch
dieser Einheit zwischen Spindel
und Werkzeugwechsler erfolgt
ebenso schnell und effizient wie
ein normaler Werkzeugwechsel.
Lediglich die Aufnahmen in den
Magazinen müssen angepasst werden. Aufgrund dieses Konzepts
war die Nachrüstung an die vorhandene RXP 500 DS mit relativ
geringem Aufwand verbunden. sl
www.phoenixcontact.com
www.mht-gmbh.de
www.roeders.de
Typisches Produkt: Doppelstock-Messertrennklemmen mit universellem Schraubanschluss Foto: Phoenix Contact
Werkstücktausch im Arbeitsraum der Röders RXP 500 DS. Das Handling entnimmt die fertige Elektrode aus dem Nullpunktspannsystem und platziert dann den nächsten Rohling Foto: Klaus Vollrath
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TECHNOLOGIE
WERKZEUG- UND FORMENBAU
4. September 2015 | Ausgabe 17 19
Perfektion aus einer Hand
Kläger baut und wartet Werkzeuge für Hochleistungskunststoff, bietet als Full-Service-Dienstleister seinen Kunden „Lösungen mit
Charakter“ und nutzt dabei Synergien aus Werkzeugbau und Spritzgießproduktion
zent für Serienteile im Spritzgießverfahren.
Kompetenz
Systemlieferant Eine alltägliche
Situation in der Kunststoffteileproduktion: eine Spritzgießmaschine, ein anspruchsvolles Werkzeug, ein komplexes technisches
Gehäusebauteil, eine Gruppe von
Menschen, die Fertigungsprozess
und Produktqualität begutachten.
Nicht alltäglich ist allerdings das
Staunen der aus Vertretern von
Materialherstellern bestehenden
Gruppe, als sie die Teilequalität
des aus Grivory GV5H hergestellten Bauteils begutachten. Denn
trotz des zu 50 % glasfaserverstärkten, abrasiven Materials und der
Produktionszahl von 2,5 Mio.
Schuss produziert das Werkzeug
höchste Qualität.
Auf einen Blick wird klar, dass
komplexe Bauteile und/oder anspruchsvolle Materialien sowie
hohe Stückzahlen besondere Anforderungen an das Know-how des
Werkzeugherstellers, aber auch an
das Spritzgießwerkzeug selbst
stellen: die beim Bau eingesetzten
Stähle, die gesamte Ausführung,
Ausstattung, Technik und auch
der Service sind Grundlage für
eine stabile Produktion, für Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Ort
der Handlung: die Produktionshalle der Kläger Spritzguss GmbH
& Co. KG in Dornstetten bei Freudenstadt. „Qualitätswerkzeuge –
alles andere ist teuer“ – diesem
Motto hat sich Kläger mit hoher
Beratungs- und Umsetzungskompetenz verschrieben. Denn ein
technisch anspruchsvolles, den
Kundenanforderungen gerecht
werdendes und gut gewartetes
Werkzeug besitzt für eine qualitativ hochwertige und wirtschaftlich effiziente Teilefertigung die
absolute Schlüsselposition: Maschine und Peripherie können
leichter ersetzt werden, die technische Kernkompetenz für das
Bauteil – und damit für eine stabile, wirtschaftliche und sichere
Produktion – liegt im Werkzeug.
„Ein nicht funktionsfähiges Werkzeug“, so Stefan Biancardi, Projektmanager im technischen Vertrieb Spritzgussteile bei Kläger,
„bedeutet im Klartext Stillstandzeiten. Und je länger die dauern,
umso größer die Katastrophe.
Denn ein Auftrag, der mit einem
kaputten Werkzeug nicht abge­
arbeitet werden kann, kostet Geld.
Zum einen beim Kunden wegen
der fehlenden Teile, zum anderen
beim Produzenten, der nicht stabil fertigen und damit pünktlich
liefern kann. Deshalb ist bei uns
nicht nur die Werkzeugkonzeption materialgerecht, sondern auch
Wartungsintervalle und -umfänge sind perfekt auf die jeweilige
Aufgabe abgestimmt. So gewährleisten wir eine wirtschaftliche
und sichere Herstellung. Und das
ist ja das Wichtigste für alle Beteiligten.“
Wertschöpfungspartner
Kläger ist bereits seit Jahrzehnten
einer der führenden Hersteller von
komplexen Spritzgussteilen aus
technischer Keramik sowie unterschiedlichsten Kunststoffen. Das
langjährige Know-how in Sachen
Kunststoffteilefertigung, Werkzeugbau und Verarbeitung setzt
Kläger seit vielen Jahren als Wertschöpfungspartner im hauseigenen Formenbau zur Realisierung
anspruchsgerechter Werkzeuge
ein – ob für die Kundenproduktion oder im externen Auftrag als
Lohnwerkzeugbauer. In relativ
kurzer Zeit entwickelte sich Kläger
zu einem kompetenten Full-Service-Dienstleister und Partner für
zahlreiche Hightechunternehmen:
in Entwicklung und Herstellung
qualitativ hochwertiger Spritzgießwerkzeuge sowie als Produ-
Schnecken
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©Aircabin
Die Unterschiede zwischen Werkzeugen und hervorragenden Werkzeugen liegen im Detail Foto: Kläger
In der eigenen Produktion werden
circa 300 unterschiedliche Materialien auf rund 800 aktiven Werkzeugen verarbeitet. „Dieses breite
Materialspektrum hat Auswirkungen: Unser Werkzeugbau hat
große Kompetenz und Erfahrung
in der Herstellung komplexer
Werkzeuge für die Verarbeitung
anspruchsvoller Materialien“,
skizziert der zuständige Werksleiter Hardy Schelkus, Prokurist
und Mitglied Geschäftsleitung,
das Kompetenzfeld Klägers in
Sachen Werkzeuge.
So entscheidend die Qualität des
Werkzeugs ist, so bedeutend ist
auch dessen Pflege im Gebrauch.
Kläger übernimmt für seine Kunden das komplette Life-CycleManagement vom ersten bis zum
letzten Schuss. Der Werkzeugservice steht als separate Abteilung
für kurzfristige Reparaturen und
Optimierungen permanent zur
Verfügung, sorgt aber auch durch
die zyklische Wartung, unter anderem durch die Reinigung der
Werkzeuge in einem Ultraschallbad, für eine hohe Verfügbarkeit
und lange Lebensdauer bei gleichbleibender Spritzgießqualität.
Im Bereich der technischen Hochleistungskunststoffe, zum Beispiel
bei abrasiven, verstärkten Materialien, ist der Know-how-Overflow aus der Keramikverarbeitung
besonders wichtig. Kläger betreut
dabei Werkzeuge über die gesamte Wertschöpfungskette: von der
Konzeption über Materialdefinition und -auswahl, Aufbau und
Wartung bis hin zum Service.
Immer mit dem Ziel, die Qualität
der Bauteile über lange Zeit hochzuhalten – getreu dem Unternehmensmotto: „Das Ganze ist mehr
als die Summe der Einzelteile.“ sl
Kunststoff ist vielfältig
– wie eine
MAKA
5-Achs-Bearbeitung von
¬ Thermo- und Duroplasten
¬ Verbund- und Compositewerkstoffen
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Im Boots-, Fahrzeug- und Flugzeugbau, technische
Kunststoffteile, Modellbau und mehr ..
MAKA 5-Achs-Bearbeitungszentren sind innovative High-End
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Tätigkeiten Foto: Kläger
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Tel: 02351/9292-92, Fax: 02351/9292-50
[email protected], www.weinreich.de
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57635 Weyerbusch, Tel. 02686/215
Laser-Schweißmaschinen
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Bruchweg 28-30, 46509 Xanten
Tel. 02801-9800, www.gala-europe.de
Infrarot-Strahler
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Filtration
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CH-4133 Pratteln
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Coperion GmbH, Stuttgart
[email protected] www.coperion.com
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Maag Pump Systems AG
Maag Automatik GmbH
[email protected] www.maag.com
Factoring
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Ulmer Str. 10, 71229 Leonberg
Tel. 07152/14-0, Fax 07152/14-1303
E-Mail: [email protected], www.lewa.de
Movacolor B.V.
Koperslagersstraat 31, NL-8601 WL Sneek
Tel. +31(0)515 570020, Fax +31(0)515 570021
E-mail: [email protected]
Internet: www.movacolor.com
Kettenführung
Extruder
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Dosier- u. Mischgeräte
www.dressler-group.com
[email protected]
51580 Reichshof, Tel. 02265 / 99 78 0
Internet: www.m-foerdersysteme.de
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Google Play Store
G. E. Habich’s Söhne
34356 Reinhardshagen
Telefon 0 55 44/7 91-0
Telefax 0 55 44/82 38
Entnahmegeräte
Dosier- und Mischanlagen
MFördersysteme
herzog systems ag, CH-9230 Flawil
www.herzog-ag.com, +41 71 394 19 69
Dichtungen
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• Dichtungen aus Perfluorelastomeren
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Das Modulförderbandsystem
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[email protected] x www.fimatech.de
www.hydraucolor.com
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• Kunststoffcompounds & Recompounds
• Lohnvermahlung & Lohngranulierung
• Anwendungsberatung
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Telefon 02524/93120 ∙ Fax 02524/931226
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Fachzeitschriften
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Compoundieren
Kaltmahlen
Förderbänder, Separiersysteme,
Aufnahmeanlagen
Extruder-Folgeeinrichtungen
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Tel. (+49) 9561599-0, Fax (+49) 9561599-199
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Masterbatches
Kreeb GmbH & Co, 73007 Göppingen
Tel. (07161) 9274-0, Fax 9274-14
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Polyamide
Pentac Polymer GmbH
Modifizierte technische Kunststoffe
Otto-Hahn-Str. 12, 64823 Groß-Umstadt
Telefon 06078-9323-0
Fax 06078-9323-99
www.color-service.de
www.A-Z-Rohr.de
D-75228 Ispringen Bahnhofstr. 5/1
Plastic Technologie Service
Marketing- & Vertriebs-GmbH
Hautschenmühle 3
D-91587 Adelshofen
Fon +49-(0)9865-821
Fax +49-(0)9865-720
[email protected]
www.pts-marketing.de
Tel.: 09721 / 1774-0 · Fax: -44
www.deifel-masterbatch.de
G. E. Habich’s Söhne
34356 Reinhardshagen
Telefon 0 55 44/7 91-0
Telefax 0 55 44/82 38
PolyOne Color & Additives Germany GmbH
Postfach 11 51
56155 Bendorf
Telefon 0 26 22/7 00 90
Telefax 0 26 22/1 48 52
ROWA Masterbatch GmbH
D-25421 Pinneberg
Tel. +49 (0) 4101-706-01
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Mess-, Steuer- und Regelgeräte
GEFRAN Deutschland GmbH
63500 Seligenstadt, [email protected]
Tel. 06182 / 809-0, Fax 06182 / 809-222
Pressen/Pressautomaten
Wickert Maschinenbau GmbH
Wollmesheimer Höhe 2, 76829 Landau/Pfalz
Tel: 06341/9343-0 – Fax: 06341/9343-30
Internet: www.wickert-presstech.de
E-Mail: [email protected]
Mischanlagen
Dr. Herfeld GmbH & Co. KG
Niederheide 2, 58809 Neuenrade
Tel. 02392-9644-0, Fax 02392-62013
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Heiz-/Kühlmischer, Container Mischer,
Schnellmischer, Universalmischer,
Sackmischer, Labormischer
Profile
Feinmahlanlagen
Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken
Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pallmann.eu
Reduction Engineering GmbH
Siemensstr. 32, 70825 Korntal-Münchingen
Tel.: 07150-9199-0, Fax: 07150/9199-282
[email protected], www.re-scheer.com
Normalien für den Werkzeug-,
Formen- und Maschnenbau
Hosokawa
Alpine Aktiengesellschaft
Sparte Recycling & Schneidmühlen
Postfach 10 11 51, D-86001 Augsburg
Tel. 0821/59 06-415, Fax 59 06-630
www.amis.de
Tel. 06226 7890-0
Fax 06226 7890-222
Schneidmühlen,
Shredder, Feinmühlen
KVT Bielefeld GmbH
www.kvt-bielefeld.de
Schmelzefilter
Profil kühnplast GmbH + Co. KG
Ziegelfeldstr. 24, D-73563 Mögglingen
Tel. 07174/295, Fax 07174/6380
Internet: www.kuehnplast.de
eprotec
Tel. +41 43 388 90 90
[email protected]
Menke Kunststoffe GmbH & Co. KG
59581 Warstein, Mescheder Schling
Telefon 0 29 02/97 08-0 - Fax 47 54
[email protected] - www.mk-profile.de
Profana GmbH
Im Derrück 7, 76776 Neuburg
Tel.: 07273-94945-0, Fax: -59
www.profana.de, [email protected]
Prüfgeräte
Hess Werkstoffprüfgeräte
47564 Sonsbeck, Tel.: 02838/444
Maag Pump Systems AG
Maag Automatik GmbH
[email protected] www.maag.com
Zweigniederlassung der
Oerlikon Textile GmbH & Co. KG
Leverkuser Str. 65, 42897 Remscheid
Geschäftsbereich Pumpen
Tel.: 02191/67-0, Fax: 02191/67-1794
[email protected], www.pumpen.barmag.de
Abfälle und Rohstoffe
PE-, HDPE- und PP-Regenerat verkauft
DEKU-Kunststofffabrik
E. & J. Bolkart GmbH & Co. KG
Fabrikstraße 1, 91224 Pommelsbrunn, Tel. 09154/28-0
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Extrusion
Schlicht Handelsges. oHG
Rapid Purge
Tel. 040/679942-0 · Fax 040/67994211
Internet: www.schlicht-gmbh.de
Polymac-Robotics b.v.
Entnahme, Handling, IML, Peripherie
Tel. +31 318 648615
[email protected]
HEINRICH DREHER GMBH & CO. KG
Postfach 500545 • D-52089 AACHEN
TEL. (0241) 51563-0, FAX (0241) 526006
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dreher-aachen.de
GETECHA GmbH
Am Gemeindegraben 13
D-63741 Aschaffenburg
Tel.: 06021-84000, Fax: 06021-840035
www.cemas-germany.com
Eintrag
Siebwechsler
KELVIPLAST GmbH & Co. KG
Sandweg 14, 63589 Linsengericht (Gro)
Tel. 06051/96 65-0, Fax 06051/96 65 65
[email protected], www.kelviplast.de
Maag Pump Systems AG
Maag Automatik GmbH
[email protected] www.maag.com
Statische Mischer
Groche Technik GmbH
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Am Lehmstich 12
32689 Kalletal
Tel. 0 52 64/6 56 61-0
Fax 0 52 64/6 56 61-20
Internet: www.GT-Plast.de
Arenz GmbH
Plastifizier- und Verschleiß-Technik
Neuherstellung und Regenerierung
Heidestr. 5, 53340 Meckenheim
Tel.: (02225) 999-0, Fax: 999-250
Internet: www.arenz-gmbh.de
Bernex Bimetall AG, CH-4600 Olten
Tel. +41 62 287 87 87, Fax +41 62 287 87 90
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bernexgroup.com
Plastic Technologie Service
Marketing- & Vertriebs-GmbH
Hautschenmühle 3
D-91587 Adelshofen
Fon +49-(0)9865-821
Fax +49-(0)9865-720
[email protected]
www.pts-marketing.de
Heinrich Dreher GmbH & Co. KG
Maschinenbau – s. unter Schneidmühlen
Technische Kunststoffe
ALBIS PLASTIC GmbH
Mühlenhagen 35, 20539 Hamburg
Tel. 040 7 81 05-0
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Thermo-Formmaschinen
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Thermoplaste,
glasfaserverstärkt
Plastic Technologie Service
Marketing- & Vertriebs-GmbH
Hautschenmühle 3
D-91587 Adelshofen
Fon +49-(0)9865-821
Fax +49-(0)9865-720
[email protected]
www.pts-marketing.de
Thermoplastische Elastomere
Plastic Technologie Service
Marketing- & Vertriebs-GmbH
Hautschenmühle 3
D-91587 Adelshofen
Fon +49-(0)9865-821
Fax +49-(0)9865-720
[email protected]
www.pts-marketing.de
Müller Maschinen
Seegewann 2 · 60489 Frankfurt
Tel. (069) 78 33 26 · Fax (069) 78 40 29
Maschinen- und Anlagenbau GmbH
Wiesenstraße 44, D-74889 Sinsheim
Tel. 07261/9248-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.neue-herbold.de
SCHNEIDMÜHLEN
www.nuga-systems.ch
Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken
Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pallmann.eu
Techn. Spritzgussteile
sowie Formen und Teile
Werner Herr GmbH, Alemannenstraße 2
79285 Ebringen, Tel. 0 76 64/97 13-0
Fax 07664/9713-13, Eig. Werkzeug-Formenbau
Temperatur-, Mess- und
Regeltechnik
Carl-Zeiss-Str. 14, 63322 Rödermark
Tel. +49(6074)8949-0, Fax 8949-49
www.fellereng.de, [email protected]
Gneuß Kunststofftechnik GmbH
Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen
Tel. 05731/53 07 0, Fax 05731/53 07 77
E-Mail: [email protected]
Trennmittel
E. und P. Würtz GmbH & Co. KG
Industriegebiet, 55411 Bingen
Telefon 06721/9690-0, Fax 969040
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pro Ausgabe + Stichwort
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Trockenlufttrockner
Telefon 06027/4665-0, Fax 06027/466517
E-Mail: [email protected]
Internet: www.rapidgranulator.de
KMK Sensoren- und Gerätebau GmbH
Paul-Strähle-Str. 22, 73614 Schorndorf
Tel. 07181/22457, Fax 07181/61407
E-Mail: [email protected]
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TRIA GmbH
Recycling- und Zerkleinerungsmaschinen
Carl-Friedrich-Benz-Str. 1
47877 Willich-Münchheide
Tel.: 0 21 54 / 94 39 0
Fax: 0 21 54 / 94 39 19
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Co. KG, Ind. Gebiet, 53539 Kelberg,
Telefon 02692/9209-0, Telefax 9209-40
Internet: www.ere-kunststoff.de,
E-Mail: [email protected]
(auch Reparaturen)
97877 Wertheim-Reicholzheim
Tel. 09342/30880, Fax 09342/30883
Internet: www.wanner-technik.de
E-Mail: [email protected]
Groche Technik GmbH
WERY GmbH, 66470 Zweibrücken, Pf. 2038
Tel. 06332/3345, Fax 06332/17506
• Plastifiziereinheiten •
• Neufertigung und Regeneration •
Am Lehmstich 12
32689 Kalletal
Tel. 0 52 64/6 56 61-0
Fax 0 52 64/6 56 61-20
Internet: www.GT-Plast.de
Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid
Tel: 02351/9292-92, Fax: 02351/9292-50
[email protected], www.weinreich.de
Strahlenvernetzung
Rubrik:
Schneidmühlen
Fon 02471-4254,
Fax 02471-1630
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(netto)Bezugsquellen
veröffentlichte
Zerkleinerungstechnik
Schnecken und Zylinder
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E. KARG Industrietechnik
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Regranulate
Schweißmaschinen
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Gneuß Kunststofftechnik GmbH
Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen
Tel. 05731/53 07 0, Fax 05731/53 07 77
E-Mail: [email protected]
Schmelzepumpen
Roboter
MEUSBURGER GEORG GMBH & CO KG
Kesselstr. 42, 6960 Wolfurt, Austria
Tel. 0043 (0) 5574/6706-0, Fax -11
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Unter Schneidmühlen
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Profil kühnplast GmbH + Co. KG
Ziegelfeldstr. 24, D-73563 Mögglingen
Tel. 07174/295, Fax 07174/6380
Internet: www.kuehnplast.de
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Mühlen
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Zweigniederlassung der
Oerlikon Textile GmbH & Co. KG
Leverkuser Str. 65, 42897 Remscheid
Geschäftsbereich Pumpen
Tel.: 02191/67-0, Fax: 02191/67-1794
[email protected], www.pumpen.barmag.de
Messtechnik
Bruchweide 2, D-28307 Bremen
Tel. +49 (0) 421 489 00 0, Fax 489 00 90
[email protected], www.sikora.net
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Rotations-Schweißmaschinen
Polypropylen-Compound
Deifel Buntfarbenfabrik
Gabriel-Chemie
Deutschland GmbH
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Foto: Rainer Sturm/pixelio.de/Ergo
24 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
800 Millionen für ein Fußballfeld
Weltmeisterlicher Kunstrasen aus deutscher Maschinenproduktion bei der Fußball-WM der Frauen in Kanada im Einsatz:
Reimotec spielt in der ersten Liga der grünbasierten Sportarten weltweit
Extrusion Wer hat schon je die
Grashalme auf einem Fußballfeld
gezählt? Einer weiß es sehr genau,
obwohl er nicht mit der Lupe,
sondern streng technologisch gezählt hat. Detlef Kolb, Geschäftsleiter Vertrieb der Reimotec Maschinenbau GmbH, kann mit
mathematischer Genauigkeit sagen, dass der Kunstrasen pro Feld
während der kanadischen FußballWM der Frauen fast exakt 800 Mio.
„Grashalme“ hat.
Das Unternehmen entwickelte die
Maschinen- und Produktionstechnik für den Kunstrasen, der
jetzt auch in Stadien bei der Frauen-FIFA-WM in Kanada zum
Einsatz kam. Fußballfan ist Detlef Kolb ohnehin; gleichwohl sein
Interesse besonders den Grundlagen des Fußballs und anderer
Sportarten gilt, die den Sportlern
buchstäblich zu Füßen liegen. Da
die reinen Hallenstadien, wie teils
auch in Kanada zur WM, wegen
der Überdachung nicht mit Naturrasen ausgestattet werden können, bildet Kunstrasen auch dort
die mehr als geeignete Alternative. Zwar ist die Bespielbarkeit von
Kunstrasen besonders dann „gefühlt“ eine andere, wenn die Spieler gewohnt sind, auf „echtem“
Rasen zu spielen, indes ist es in
vielen Ländern klima- und wetter­
technisch gar nicht möglich, Naturrasenplätze anzulegen und
entsprechend zu pflegen oder zu
bewirtschaften. Zudem die Haltbarkeit von Kunstrasen mit mindestens 7 bis 15 Jahren – auch bei
starker Beanspruchung – etwa
beim Dreifachen dessen liegt, was
ein Naturrasen an Lebensdauer
mitbringt und zudem noch keine
Regenerationsphasen benötigt.
Auch in Deutschland und Europa
geht man mehr und mehr dazu
über, viele Sportarten auf Kunstrasenplätzen auszutragen.
Grüne Welle
Ausgetragen werden dazu auch die
Diskussionen über die qualitativen
Unterschiede zwischen dem Kunststoffprodukt und der echten Natur.
Allerdings ist die Diskussion über
Pro und Kontra für Reimotec ohnehin „gelaufen“, wie Detlef Kolb
klar ausführt. „Derzeit werden
weltweit so viele Sportplätze wie nie
zuvor mit Kunstrasen ausgestattet.
In Europa waren es allein im Jahr
2014 über 4.000. U
nd auch hier in Deutschland steigt
die Zahl deutlich an, denn viele
Kommunen und Vereine – auch in
der Bundesliga – schätzen die enormen Vorteile des extrudierten Materials. So hat sich Bundestrainer
Jogi Löw klar dahingehend positioniert, dass technisch versierte
Spieler auf Kunstrasen deutlich im
Vorteil sind.
Kosten im grünen
Bereich
Und bei den kommenden Großturnieren wie in Katar ist es gar nicht
möglich, auf Naturrasen zu spielen,
weil es den dort klimatisch gar nicht
geben kann oder nur mit ungeheurem Aufwand, und über eine nur
kurze Periode aufrechtzuerhalten
Extrusionsprozess der Endlosfäden zur Herstellung von Kunstrasen mit höchsten Qualitätsstandards
mit Reimotec-Monofilamentanlagen Foto: Reimotec
ist. Und klar sagen muss man auch,
dass der Kunstrasen deutliche Kostenvorteile nicht nur durch die
Lebensdauer hat!“
In der Tat ist der Pflegeaufwand
immens. So geben Bundesligavereine die jährlichen Kosten dafür
pro Platz bei Naturrasen mit circa 1 Mio. EUR pro Jahr an. Die
Kosten für das Anlegen eines
Kunstrasenplatzes liegen dem­
gegenüber derzeit bei rund
500.000 EUR. Das rechnet sich
nicht nur, sondern markiert damit
auch weitgehend die Zukunft des
internationalen Sports, so er auf
Rasen ausgetragen wird. Die Entwicklung geht hier nicht nur in
neue Mengendimensionen, sondern auch durch die ständige
Verbesserung in eine noch bessere und „echtrasennähere“ Qualität. Firmen wie Marktführer
Reimotec sehen sich gut aufgestellt für die weitere Entwicklung
zum Thema Kunstrasen. Dazu
Detlef Kolb: „Auch unsere Technik wird immer besser, immer
feiner und immer enger an den
Erfahrungen und Erwartungen
des Sporttreibenden ausgerichtet.
Wir entwickeln diese Technologie
gezielt weiter, auch weil unsere
internationalen Partner, die bei
uns die Maschinen zur Herstellung der Monofilamente für
Kunstrasen bestellen, immer
weiter voranschreiten und große
Aufgaben zu stemmen haben. Da
sind wir vorneweg dabei!“
Die Greenkeeper
Sicherlich bedeutet das eine leichte Umstellung auf andere Gegebenheiten, aber klar ist auch, dass
es ohne Kunstrasen viele Sportarten in vielen Ländern kaum
geben könnte. Die Vorteile sind
enorm. Dahinter steckt eine technologische Entwicklung, an der
das zur Reifenhäuser-Gruppe
gehörende Unternehmen Reimotec maßgeblich beteiligt ist. Denn
die Maschinen, auf denen zwei
amerikanische Unternehmen den
Kunstrasen für die kanadischen
Stadien produzierten, stammen
von den Filamentexperten aus
Lampertheim in Deutschland.
Mit Monofilamentanlagen, Verpackungsbandanlagen und herausragender Wicklertechnik ist
das Unternehmen gut aufgestellt
für die Zukunft. Nicht nur die
amerikanischen Produzenten von
Kunstrasen vertrauen auf die
hochentwickelte Technik von
Reimotec; auch viele andere Hersteller von Kunstrasen weit über
den Leistungssport hinaus wissen
die Vorzüge der Maschinen zu
schätzen. Zufrieden ist Detlef
Kolb auch mit dem Ergebnis der
Frauenfußball-WM in Kanada:
„Leider haben unsere Damen
zwar nur Platz vier geschafft; aber
wer sich das Endspiel Japan gegen
die USA angesehen hat, konnte
feststellen, wie gut der Rasen
mitgespielt hat. Das 46-Meter-Tor
von Carli Lloyd allein war schon
eine Sensation! Und alle sagen,
dass sich auf Kunst­rasen gut und
schnell spielen lässt. Wir gehen
in die nächste Runde!“ sl
www.reimotec.com
Monofilamente in einer Reimotec-Anlage für Kunstrasen mit den gewünschten hochwertigen Eigenschaften Foto: Reimotec
Jubiläum
Seit 80 Jahren prägt Kautex
die Branche mit wegweisenden
Technologien Seite 23
KUNSTSTOFFLAND
NORDRHEIN-WESTFALEN
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
Spezial zur AUSGABE 17
46. JAHRGANG
AUS DEM INHALT
Karl Finke: 8.000 neue Farbtöne aus Wuppertal������������������ 3
ASS: Automatisierte Fertigung selbst mit biegeschlaffen
Organoblechen����������������������������������������������������������������������� 5
Garrelt Duin | Minister für
Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NordrheinWestfalen
GWK: Neues Produktionssystem hat sich bewährt������������� 7
Interview mit Ulrich Reifenhäuser: „Wer die Zukunft
gestalten will, muss heute die Weichen dafür stellen“���� 10
Sonderhoff: Erfolgreich mit umfassender Dienstleistung
zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen������������� 12
Foto: Staatskanzlei NRW/Ralph
Sondermann
Barlog Gruppe investiert in Produktion und Maschinen��� 16
Gemeinsam stark
Brabender: Aufbruchstimmung in Duisburg���������������������� 18
Ter Plastics: Neue Polyamid-Type verbindet Funktionalität mit formvollendeten Oberflächen������������������������������� 22
Ruhla: Wo immer möglich, setzt der Werkzeugbauer
Komponenten von Hasco ein����������������������������������������������� 24
ONI: Wenn die Kühlung den Reinraum heizt, ist Energieeffizienz im Spiel������������������������������������������������������������������ 25
Gneuß: Aktive Viskositätssteuerung bei der Extrusion
von PET ohne Vortrocknug�������������������������������������������������� 28
IKV: Europaweit spitze in der Kunststofftechnik��������������� 30
Tria: Raum für weiteres Wachstum������������������������������������ 32
Nordson: Verbesserungen bei Qualität und Konsistenz����40
EDITORIAL
Sonderbeilage mit Fokus auf NRW
„Kunststoffland Nordrhein-Westfalen“ – dieser Name ist
Programm und steht nicht nur für die hohe KunststoffAffinität der Region. Er steht auch für den gleichnamigen
Verein, der sich mit großem Engagement und inzwischen
130 Mitgliedern als „Mitmachplattform“ für alle Akteure
der Kunststoffwirtschaft etabliert hat.
„Kunststoffland Nordrhein-Westfalen“ ist aber auch der
Titel der traditionsreichen Sonderausgabe der K-ZEITUNG,
die auch dieses Jahr wieder gebündelt und fokussiert über
interessante Neuerungen, innovative Lösungen und aktu­
elle Veränderungen aus dem Kunststoffland an Rhein und
Ruhr berichtet.
Gerade beim Kunststoff überzeugt der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen, der neben Bayern und BadenWürttemberg zu den bedeutendsten Standorten der deutschen Kunststoff- und Kautschukindustrie zählt, durch
eine starke Vernetzung und eine enge Zusammenarbeit
über die gesamte Wertschöpfungskette. Der gesunde Mix
aus innovativen Großunternehmen und leistungsstarken
Mittelständlern – viele davon echte „Hidden Champions“
und Weltmarktführer auf ihrem Gebiet – bildet zusammen
mit der hervorragenden Forschungslandschaft die Basis
für den weltweiten Erfolg.
Zudem bietet NRW durch seine ausgezeichnete Infrastruktur, die guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen
und die hohe Konzentration von Kunststoffbetrieben,
Zulieferern und Forschungseinrichtungen beste Möglichkeiten für branchenübergreifende Allianzen, die viele
Entwicklungen erst möglich machen. Beste Voraussetzungen, um Kunststoff als Werkstoff des 21. Jahrhunderts
weiter nach vorn zu bringen. gk
Grußwort von Minister Garrelt Duin: In NRW steht die
Wertschöpfungskette Kunststoff vor der vierten industriellen Revolution
Wir sind schon mittendrin in der
vierten industriellen Revolution,
die Wirtschaft, Wissenschaft,
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Politik und letztlich die
Gesellschaft insgesamt vor große
Herausforderungen stellt. Diese
Herausforderungen müssen wir
vor allem als Chance begreifen.
Der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen hat zweifellos
beste Chancen, seine Position als
weltweiter Topanbieter für Industrie-4.0-Projekte weiter auszubauen. Denn „intelligente Produktion“ ist künftig mehr denn je gefragt
– Losgröße eins ist Vision und
Auftrag zugleich.
Nach einer aktuellen Emnid-Erhebung wird die deutsche Industrie bis 2020 jährlich zusätzlich
mehr als 40 Mrd. EUR für entsprechende Investitionen einsetzen.
Denn die Unternehmen sehen in
Projekten der Industrie 4.0 eine
große Chance auf eine deutlich
gesteigerte Produktions-, Energieund Ressourceneffizienz. Von der
Digitalisierung der Wertschöpfungsketten erwarten die befragten
Unternehmen Effizienzsteigerungen von durchschnittlich 3,3 % pro
Jahr, also insgesamt 16,5 % für die
nächsten fünf Jahre.
Eine starke Vernetzung von Unter­
nehmen in der Wertschöpfungskette, branchenübergreifende
Produktionsallianzen und der
enge Schulterschluss mit den Forschungseinrichtungen sind wichtige Voraussetzungen für die
Verbindung von Automation und
Digitalisierung. Durch ressourcen­
sparende, intelligente technische
Systeme soll Industrie 4.0 in Nord­
rhein-Westfalen Realität werden.
Die NRW-Unternehmenslandschaft – traditionell ein guter Mix
aus Großunternehmen und leistungsstarken Mittelständlern, oft
genug Weltmarktführer, echte
„Hidden Champions“ – ist dabei
ein großes Pfund. Unsere Betriebe sind Innovationsmotoren, genau das ist ja unsere Stärke. Technologisch, da habe ich gar keine
Sorgen, haben wir in NordrheinWestfalen allerbeste Voraussetzungen, weltweit in der ersten Liga
mitzuspielen.
Wir müssen es schaffen, möglichst
alle Unternehmen im Land – auch
die Klein- und Mittelbetriebe ohne
eigene Forschungsabteilungen – in
die Lage zu versetzen, am digitalen Wandel teilzuhaben. Es muss
uns gelingen, bei allen Schlüssel­
themen der Digitalisierung – von
der IT-Sicherheit über die Entwicklung digitaler Sprachstandards und den Wissenstransfer bis
hin zur Etablierung neuer Geschäftsmodelle und der Gestaltung der Ausbildungs- und Arbeitswelt der Zukunft – weltweiter
Innovationstreiber zu sein. Das
geht nur im Gesamtkonzert aller
gesellschaftlichen Akteure. Der
Wirtschaftsstandort NordrheinWestfalen hat das Zeug dazu.
Als eine wesentliche Industrie­
branche wird die Wertschöpfungskette Kunststoff eine maßgebliche
Rolle spielen. Wir haben hier im
Land eine privilegierte Situation:
In NRW arbeiten engagierte Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung
über den Maschinenbau bis zur
Verarbeitung – seit vielen Jahren
auf eigene Initiative im Cluster
Kunststoff.NRW beziehungswei-
se im Verein kunststoffland NRW
zusammen, um voneinander zu
profitieren – nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“. Diese
Zusammenarbeit ist insbesondere
für die vielen mittelständisch geprägten Unternehmen wichtig.
Ebenso ist das gefasste Vertrauen
auch Voraussetzung für die erfolg-
reiche Implementierung von Industrie 4.0. Etwas Besseres als
diese gewachsene Struktur kann
dem Standort gar nicht passieren.
So wird es gelingen, Innovationen
zu realisieren, gute Geschäfte zu
machen und moderne Jobs zu
schaffen.
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
2
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
EDITORIAL
Plattform für engagierte Akteure
kunststoffland NRW: Engagiert für die Wertschöpfungskette
Kunststoff am Standort Nordrhein-Westfalen
Seit beinahe neun Jahren ist der Verein kunststoff- der Gesetzgeber und Kunden und natürlich Indusland NRW „die“ Mitmachplattform für alle enga- trie 4.0 – immer geht es darum, sich gemeinsam
gierten Akteure der Kunststoffwirtschaft am Stand- neuen und weitreichenden Herausforderungen zu
ort Nordrhein-Westfalen – initiiert und zu einem stellen, Erfahrungen auszutauschen und praxis­
großen Teil selbst getragen von zahlreichen Unter- taug­liche Lösungen zu finden. Tatsächlich füllt
nehmen, F+E- sowie Aus- und Weiterbildungsein- kunststoffland NRW eine Lücke – und wenn es ihn
richtungen und Dienstleistern
nicht schon gäbe, müsste man
mit Bezug zum Werkstoff
diesen Verein glatt erfinden.
Kunststoff. Anders als klassiNur er hat die gesamte Wertsche Verbände, aber auch als
schöpfungskette an Bord und
Trägergesellschaften einzelner
im Blick, nur er kann flexibel
Forschungsinstitute organiThemen aufgreifen, die weit
siert kunststoffland NRW die
auch über das Feld der technischen Innovationen hinausgesamte Wertschöpfungskette und schafft für sie ein Forum
reichen, das von den Forgleichberechtigter Partner,
schungseinrichtungen an
kurz „der“ Kunststoffcluster
unserem Standort bereits
in und für NRW. Auch wenn
exzellent bestellt wird. Und
die mehr als 130 Mitglieder
last, but not least: Nur er findes Vereins am Markt teilweidet so schnell und so treff­
se in Wettbewerbsbeziehunsicher die richtigen Ansprechgen zueinander stehen: Was
partner aufseiten der Landessie eint und antreibt, sind die
und Bundespolitik. Warum
zentralen Herausforderungen,
also außen vor bleiben, wähmit denen die Kunststoffwirtrend gleichgesinnte Akteure
schaft in ihrer Gesamtheit
der Wertschöpfungskette
bereits erfolgreich den Schulkonfrontiert ist. Wie lassen Dr. Bärbel Naderer | Geschäftsführerin
sich die NRW-Leichtbaukom- kunststoffland NRW e.V.
terschluss praktizieren? Unser
petenzen noch stärker sichtbar Foto: kunststoffland NRW
Angebot steht: Werden auch
machen? Wie können wir ge­
Sie Teil unseres erfolgreichen
meinsam potenzielle Anwender von der Innovations­ Netzwerks und stärken damit Ihr Unternehmen
kraft neuer Leichtbaulösungen überzeugen?
und den Standort NRW!
Weitere große Themen sind der Fachkräftemangel,
ständig steigende Materialanforderungen seitens Ihre Dr. Bärbel Naderer
Spritzgieß-Kundendialog im
Technikum Meinerzhagen
Traditionsreicher Standort für Wittmann Battenfeld – Technikkompetenz und intensive Diskussionen mit Praktikern
Kundenveranstaltung im Technikum: Am Standort Meinerzhagen ist Wittmann Battenfeld mit Showroom und Technikum großzügig ausgestattet Foto: K-ZEITUNG
Dialog vor Ort Die Umweltschonung
und Kostenreduzierung durch die
Nutzung von Möglichkeiten der
Energieverbrauchsreduzierung in
kunststoffverarbeitenden Betrieben standen im Fokus des Energieforums der Wittmann-Gruppe
am Standort in Meinerzhagen
Ende Juni. Diese Veranstaltung
stand zudem Pate für ein Folgeforum für süddeutsche Kunden
und Interessenten im Juli am
Standort Nürnberg.
In der kunststoffverarbeitenden
Industrie wird elektrische Energie
in mechanischen und thermischen
Produktionsprozessen eingesetzt.
Ferner besteht Bedarf an elektrischer Energie bei Transportvorgängen, beim Mahlen und Mischen, für die erforderlichen
Wärme- und Kälteanlagen, die
Drucklufterzeugung und diverse
weitere Verbraucher.
Im Meinerzhagener Technikum
wurde den Besuchern von Mit­
arbeitern der Wittmann-Gruppe
und externen Referenten aufgezeigt, dass eine signifikante Energieeinsparung möglich ist und
welche Lösungen hierfür seitens
des Maschinen- und Peripherie-
geräteherstellers angeboten und
gemeinsam mit den Kunden zusätzlich ausgeschöpft werden können.
Energieeffizienz auch
in der Peripherie
In den Vorträgen wurde generell
auf den Energieverbrauch in der
Kunststoffverarbeitung eingegangen und besonders die mögliche
Energieverbrauchssenkung durch
eine effiziente Temperiertechnik
sowie Trocknung der eingesetzten
Kunststoffe beleuchtet. Der offensive Einsatz von Wittmann in
Bezug auf das wichtige Thema
Energieverbrauch zum Schutz der
Umwelt und zur Kosteneinsparung wird durch die Einführung
von Energielabels, mit denen Wittmann seine Produkte wie zum
Beispiel Trockner versieht, unterstrichen.
Spritzgießmaschinen der aktuellen Wittmann Battenfeld-Baureihen sind durch elektrische Antriebe, Servoantriebe, Energierückgewinnung und vieles mehr auf
Energieeffizienz getrimmt. Aus
wirtschaftlichen Gründen können
jedoch nicht alle Altmaschinen in
den Fertigungsbetrieben kurzoder mittelfristig durch neue in
Bezug auf den Energiebedarf besonders effizient ausgerüstete
Maschinen ersetzt werden. Daher
waren auch die bestehenden Möglichkeiten der Nachrüstung bereits
langjährig eingesetzter Spritzgießmaschinen mit energieeffizienten
Pumpensystemen und Umrichtertechnik Thema des Energie­
forums.
Im Anschluss an die Fachvorträge ist die Umsetzung der vorgestellten Themen im Wittmann
Battenfeld Technikum vorgeführt
worden. Unter anderem wurde
durch Nutzung der im Standard
der Smartpower-Serie enthaltenen
Energieverbrauchsanzeige mit
einer Smartpower 120 der nicht
zu unterschätzende Einfluss der
für das herzustellende Produkt
optimalen Maschineneinstellung
demonstriert. In Fachgesprächen
wurden die behandelten Themen
ergänzt und weitere Themen für
zukünftige Fachtagungen diskutiert. gr
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Im größten Know-how Netzwerk für Extrusionstechnologie
denken wir anders, um echte Innovationen zu entwickeln –
für deutliche Wettbewerbsvorteile bei der Produktion von
hochwertigen Blasfolien, Glättwerksfolien, Gießfolien,
Monofilamenten, Verpackungsbändern und Vliesstoffen.
Gut bestückt: Das Technikum in Meinerzhagen versammelt Peripherie- und Maschinentechnik von
der Micropower- bis zur Macropower-Maschine Foto: K-ZEITUNG
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13. - 17. Oktober 2015
Anschauliche Erläuterungen zu
energieeffizienten Gesamtsystemen: Dieter Kremer, Anwendungs- und Verfahrenstechnik
Wittmann Battenfeld, bei seinem Vortrag Foto: K-ZEITUNG
Voll ausgestattet Die Wittmann Battenfeld GmbH & Co. KG mit Sitz in Mei­
nerzhagen agiert heute als deutsche Tochter der Wittmann Battenfeld GmbH
in Kottingbrunn/Österreich. In Deutschland ist Wittmann Battenfeld unter
der Leitung von Geschäftsführer Klaus Ehlig mit einer eigenen Vertriebsund Servicegesellschaft vertreten. Der modern ausgebaute Standort bietet
auf 4.000 m² Bürofläche, Technikum und Maschinen-Showroom sowie
Ersatzteillager, und zwar für Spritzgießmaschinen, Peripherie, Roboter und
Automationssysteme. Firmenintern gilt Meinerzhagen als ein Kompetenz­
zentrum für Spritzgießsonderverfahren.
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Seit mehr als 65 Jahren steht Karl Finke für
Expertise in der Kunststoffeinfärbung
Koloristik Das weltweit agierende
Familienunternehmen Karl Finke
aus Wuppertal bietet ein breites
Sortiment an Masterbatches, Pigmentmischungen, Flüssigfarben
und Farbpasten und umfassenden
Service. Schon Anfang der 1950erJahre, als sich Kunststoffe in großem Maße durchzusetzen begannen, gehörte Finke mit seinen
Farbneuheiten zur Selbsteinfärbung von Kunststoffen zu den
Vorreitern. Heute bietet das Unternehmen maßgeschneiderte
Lösungen für nahezu jeden Kunststoff, angefangen bei Thermoplasten und Duroplasten für verschiedenste Anwendungen über PET,
PVC, Polyurethane und Epoxidharze bis hin zu ungesättigten
Polyesterharzen.
Auf dem Weg von der Farbidee
bis zum fertigen Finke-Farbstoff
kann der Kunde zwischen drei
Servicekonzepten wählen, vom
einfachen Farbmuster bis zum
Koloristik-vor-Ort-Service. Die
beiden Finke-Apps – Ral-Finder
und PAN-Finder – sind bei der
Farbkommunikation eine entscheidende Hilfe. Die hauseigene
Analytik rundet den umfassenden
Service ab. Auf einer der modernsten Fertigungsanlagen Europas
produziert Finke die Fibaplast
Masterbatches. Die Pigmentmischungen in thermoplastischem
Polymer-Trägermaterial eignen
sich für alle Bereiche der thermoplastischen Kunststoffverarbeitung, insbesondere für Spritzgießund Extrusionsanwendungen.
Enge Zusammenarbeit
mit Verarbeitern
Maßgeschneiderte
koloristische Konzepte
Bei der Farbauswahl arbeiten die
Koloristen von Finke eng mit den
Verarbeitern zusammen. Jährlich
erarbeiten sie mehr als 8.000 neue
Farbtöne nach Kundenspezifikation. „Wir legen großen Wert auf
die ganzheitliche Betreuung unserer Kunden“, erläutert Geschäftsführer Felix Finke sein
Erfolgskonzept. „Unsere erfahrenen Techniker und Koloristen
beraten die Anwender vom Design
bis zum Endprodukt.“
Innovation heißt bei Finke daher
nicht allein kontinuierliche Weiterentwicklung der Produktpalette. Mindestens ebenso wichtig sind
Investitionen in das eigene Technikum und die Analytik. Für
optimale Ergebnisse arbeitet Finke mit dem Originalwerkstoff des
Kunden und simuliert im eigenen
Technikum individuelle Produktionsverfahren, von verschiedenen
Spritzgieß- und Extrusionsverfahren bis zum Blasformen. Zur Herstellung von PE- und PP-Musterflaschen stehen eine Mono- sowie
eine Coextrusions-Blasformanlage zur Verfügung. Für komplexe
Themen wie die Verarbeitung und
Einfärbung von PET-C (teilkristallin) und PET-G (Glykol modifiziert) kann Finke durch die eige­
ne Zwei-Stufen Spritz-StreckBlasformtechnik verpackungsspezifische Lösungen anbieten.
Die pulverförmigen Wubalen Trockenpigmente gehören zu den
ersten Produktinnovationen, die
Finke auf den Weg gebracht hat.
Sie sind geeignet für alle thermoplastischen Polymere und ermöglichen durch besondere Additivierung verschiedene Spezialeffekte.
Die Fibasol Flüssigfarben sind in
nahezu allen thermoplastischen
Kunststoffen einsetzbar und besonders interessant für transparente Farbtöne, etwa die Einfärbung von PET-Getränkeflaschen.
Mit Fibadur Farbpasten lassen sich
PVC-Systeme, Duroplaste (Polyurethane, Epoxidharze, ungesättigte Polyesterharze) und Spezialanwendungen einfärben.
Seit mehr als 65 Jahren ist der
Name Finke untrennbar verbunden mit Service und Kundenähe.
Hochmoderne Technik, ein hochklassiges Produktsortiment, fundierte Beratung, Qualität und
Flexibilität sind das stabile Fundament des Unternehmens, dokumentiert durch die Zertifizierung des eigenen Qualitätsmanagements nach ISO 9001. Im
vergangenen Jahr erhielt Finke die
Zertifizierung nach ISO 14001 und
50001. Das erste Wiederholungsaudit zu den ISO-Normen hat das
Unternehmen Ende Juli 2015 erfolgreich bestanden. mg
www.finke-colors.eu
Für optimale Ergebnisse arbeitet Finke mit dem Originalwerkstoff
des Kunden und simuliert im eigenen Technikum verschiedene
Spritzgieß- und Extrusionsverfahren bis zum Blasformen Foto: Finke
Auf dem Weg von der Farbidee bis
zum fertigen Finke-Farbstoff kann
der Kunde zwischen drei Servicekonzepten wählen, vom einfachen
Farbmuster bis zum Koloristik-vorOrt-Service Foto: Finke
Infobox
Schlagwort Text_Infobox
Bild Person
LANXESS DEUTSCHLAND GMBH I BU HIGH PERFORMANCE MATERIALS | 50569 KÖLN | DEUTSCHLAND | LXS-HPM-068DE
8.000 neue Farbtöne
aus Wuppertal
3
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GREEN FUTURE ENERGIZED BY
Der Trend zur Elektromobilität gewinnt, vor dem Hintergrund immer knapper
werdender Ressourcen an fossilen Treibstoffen und strengerem Klimaschutz,
immer mehr an Fahrt. Mit unseren innovativen Werkstoffen tragen wir schon
heute dazu bei, dass Automobile immer leichter und damit umweltfreundlicher
werden. Die Hightech-Thermoplaste Durethan® und Pocan® sowie Tepex®
Composite Sheets eröffnen dabei neue Konstruktions- und Designwelten für
„Grüne Mobilität“. Mit unseren flammgeschützten Produkttypen bieten wir maßgeschneiderte Lösungen speziell für Stecker, Verbindungen, Halterungen und
Gehäuse elektronischer Komponenten. Unsere Experten unterstützen Sie bei
der Entwicklung in jeder Phase aktiv mit ihrem Fachwissen. Mehr Informationen
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
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4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
INTERVIEW
»Frei geformt und trägerlos«
Interview zum Workshop „Innovative Leichtbauwerkstoffe in der Architektur“ –
neue Marktchancen für innovative Werkstoffe
Kreativ Welche Möglichkeiten er-
öffnen innovative Leichtbauwerkstoffe der Architektur? Zu dieser
Fragestellung startete kunststoffland NRW zusammen mit Vollack,
dem Spezialisten für methodische
Gebäudekonzeption, im Frühjahr
eine kreative Workshop-Reihe. Im
Gespräch bewerten die Initiatoren
Jörg Jansen (stellvertretender Geschäftsführer kunststoff land
NRW) und Martin Honak (Partner
Vollack) die ersten Ergebnisse.
: Wie entstand die Idee zu diesem interdisziplinären Dialog?
Jörg Jansen: Leichtbau ist ein gro-
ßes Thema in der Kunststoffbranche. Gerade in den Bereichen
Automotive und Luftfahrt gewinnen Kunststoffe und Faserverbundwerkstoffe immer mehr an
Bedeutung. Hier geht es in erster
Linie um maximale Gewichtseinsparung. Abgesehen von diesem
großen Vorteil können innovative
Werkstoffe noch mehr: Sie ermöglichen neue Wege der Verarbeitung
und Gestaltung. Und das macht
sie auch für andere Anwendungsbereiche attraktiv, so zum Beispiel
für die Architektur. Die Idee zu
diesem interdisziplinären Meinungsaustausch entwickelte sich
in Gesprächen mit Martin Honak
von Vollack, unserem recht jungen
Mitgliedsunternehmen, das für
die Kunststoffwelt plant und baut.
Inzwischen zeichnen sich vielversprechende Ansätze für eine kon-
kretere intensivere Zusammen­
arbeit ab.
: Welche Ziele verfolgen Sie
mit der Workshop-Reihe?
Jansen: Unser Verein möchte die
Kunststoffbranche in NRW stärken, seine Mitglieder optimal
miteinander vernetzen, entlang
der gesamten Wertschöpfungskette Kunststoff Kompetenzen bündeln und den Austausch zwischen
Industrie, Unternehmen und
Politik fördern. In diesem Zusammenhang unterstützt kunststoffland NRW seine Mitglieder intensiv bei der Suche nach neuen
Anwendungsbereichen und neuen
Geschäftsfeldern. Die Kunststoffindustrie in NRW ist weltspitze,
innovativ und gibt Impulse – das
möchte kunststoffland NRW auch
mit dieser neuen Workshop-Reihe demonstrieren und fördern.
Martin Honak: Bei den Werksbesich­
tigungen im Zusammenhang mit
unseren Bauprojekten staunen wir
oft über die Produkte, die die
Kunststoffindustrie herstellt oder
verarbeitet. Die gedankliche Verbindung zu den Werkstoffen, die
wir Architekten herkömmlicherweise einsetzen, liegt nahe. So
entstand die Idee zu diesem Dialog. Uns geht es dabei in erster
Linie darum, die Werkstoffe der
kunststoffland-Mitglieder näher
kennenzulernen, um dann gemeinsam zu erarbeiten: Welche
innovativen Produkte und Tech-
nologien könnten auch für die
Bauwelt interessant sein? Wir
möchten uns von der Leistungsfähigkeit der Werkstoffe inspirieren lassen, architektonische Aufgabenstellungen einmal anders
anzugehen. Neuland zu betreten
und für die Projekte unserer Kunden Neues nutzbar zu machen ist
ein wichtiger Teil unserer Arbeit
bei Vollack. So können planerisch
und technisch Impulse gegeben
werden, die die individuelle Lösung für den Bauherrn beflügeln.
: Gibt es konkrete Architekturprojekte, bei denen Sie neue
Werkstoffe einsetzen könnten?
Honak: Ja, wir haben in den ersten
Workshops zwei konkrete Projekte zur Diskussion gestellt: zum
einen den neuen repräsentativen
Werkszugang mit Pförtnergebäude für Reifenhäuser, zum anderen
die neue Werkszufahrt für ein
Unternehmen der Altana-Gruppe.
Beide Bauvorhaben bieten zu den
Themen Dachkonstruktion und
Fassade genügend Potenzial, um
Ideen für den Einsatz innovativer
Werkstoffe aus dem Leichtbausektor zu entwickeln.
: Welche Schwerpunkte setzten die ersten Workshops?
Honak: Zunächst standen die Pro-
dukte der teilnehmenden Unternehmen im Vordergrund – ihre
Leistungsfähigkeit, ihre bisherige
Anwendung. Dann entwickelten
wir gemeinsam, in Anlehnung an
die beiden Architekturprojekte,
Ansätze zur Anwendung bei Fassade und Dachkonstruktion. Statik und freie Formbarkeit waren
wichtige Themen. Es ging zum
Beispiel um große Bauteildimensionen, die mit traditionellen
Werkstoffen nicht realisierbar
sind. Zusammen entwarfen wir
filigrane, frei geformte und trägerlose Vordächer aus Faserverbundwerkstoffen. Dieses freie,
kreative Denken hat allen Teilnehmern großen Spaß gemacht.
: Wie würden Sie die ersten
Ergebnisse zusammenfassen?
Jansen: Der direkte interdiszipli-
näre Austausch mit Spezialisten
aus dem Bereich Architektur hat
sich als sehr fruchtbar erwiesen.
Die Teilnehmer des Workshops
haben bereits verschiedene Ideen
entwickelt, wie ihre Produkte in
solchen selbsttragenden Konstruktionen einsetzbar wären. Auch
die beiden vorgestellten Architekturprojekte von Vollack waren
hilfreich, um das Thema konkret
zu fassen. Besonders freut mich,
dass diese Form der intensiven
Zusammenarbeit bereits dazu beigetragen hat, mögliche Unternehmenskooperationen auszuloten.
Das ist Netzwerkarbeit erster Güte!
: Und wie geht es nun weiter?
Jansen: In dem Entwicklungs-
workshop wurden viele Fragen
INTERVIEW
»NRW – starker Standort für die K-Industrie«
Holger Lüttgens, Geschäftsführer eines alteingesessenen Verarbeiters in Heiligenhaus,
plädiert für die weitere Stärkung der Infrastruktur
Holger Lüttgens | Dietrich
Lüttgens GmbH & Co. KG |
Geschäftsführer Foto: Lüttgens
: Was spricht für Sie als mittelständisches Unternehmen
für den Standort NRW?
Holger Lüttgens: Wir blicken auf
eine Unternehmenshistorie von
fast 80 Jahren hier in NRW zurück.
Trotz einer bewegten Geschichte
Nordrhein-Westfalens ist unser
Bundesland nach wie vor der wichtigste Industriestandort in
Deutschland. Das gilt nicht zuletzt
auch für die Kunststoffindustrie.
Für uns als Unternehmen heißt
das, dass uns eine hervorragende
„Kunststoff-Infrastruktur“ zur
Verfügung steht. Die hohe Dichte
an kunststoffverarbeitenden Unternehmen bedeutet natürlich
auch ausgeprägten Wettbewerbsdruck. Das zwingt uns einfach
immer wieder, unser Geschäftsmodell zu hinterfragen, es anhand
neuer Anforderungen des Marktes neu zu justieren, Kompetenz
in einem Produktfeld, einer Nische
zu entwickeln und eben technologisch führend zu bleiben. Wer
auf diesem Feld schläft, wird bestraft! Zunehmend wichtig ist
auch, sich mit anderen Firmen
auszutauschen und gemeinsam auf
Probleme, die die ganze Branche
betreffen, zu reagieren. Hier ist ein
Netzwerk wie kunststoffland
NRW ein echter Gewinn.
: Gibt es Bereiche, in denen
die Unterstützung durch kunst-
stoffland NRW für Sie besonders
wichtig ist?
Lüttgens: Wir nutzen regelmäßig
die Gelegenheit, uns auf Messen
auf dem Landesgemeinschaftsstand zu präsentieren. Hier kann
man im Verbund eine größere
Sichtbarkeit erzielen. Auch der
Austausch in den Vereinsplattformen ist für uns eine unkomplizierte Möglichkeit, sich über neue
Trends zu informieren und sich
mit anderen Unternehmen über
branchenspezifische Problemstellungen zu verständigen. Dieser
Informationsaustausch und Wissenstransfer innerhalb der Branche ist für uns der wichtigste
Aspekt bei der Mitarbeit im kunststoffland NRW.
: Welche Wünsche haben Sie
an den Standort NRW? Welche
Rahmenbedingungen müssten
noch verbessert werden?
Lüttgens: Ein drängendes Problem
– nicht nur für die Kunststoff­
industrie – ist sicherlich die in die
Jahre gekommene Verkehrsinfrastruktur. NRW als Drehscheibe
in der Mitte Europas benötigt hier
dringend innovative Lösungs­
ansätze und Konzepte zur Sanierung. Die zahlreichen Staus aufgrund von Überlastung oder
Sperrungen von Verkehrsknotenpunkten erschweren unsere Planungen und kosten ganz konkret
Geld. Dieses Problem muss in der
Politik höchste Priorität haben,
damit der Standort NRW nicht
langfristig geschwächt wird. Unsicher sind für uns immer noch
die künftige Höhe und Ausgestaltung der EEG-Umlage. Es ist noch
nicht erkennbar, dass die Kostendynamik beim Thema EEG durchbrochen wurde. Natürlich sind wir
bereit, uns an der Energiewende
zu beteiligen, fordern aber eine
gerechtere Verteilung der Kosten.
Hier haben wir uns mit anderen
Unternehmen unter der Regie von
kunststoffland NRW besonders
engagiert. Auch mittelständische
Unternehmen stehen im globalen
Wettbewerb und können Strompreissteigerungen nicht einfach
weitergeben. red
www.luettgens.de
Die Initiatoren des Workshops (v.l.): Martin Honak | Vollack
und Jörg Jansen | kunststoffland NRW Foto: Vollack/Jo Schwartz
aufgeworfen, denen wir weiter
nachgehen wollen. Wir werden
den Dialog auf jeden Fall fortsetzen, um diese Ansätze zu vertiefen
und weiter nach vorne zu bringen.
Gerne dehnen wir den Kreis aus
und laden weitere Unternehmen
dazu ein, sich im kunststoffland
NRW zu engagieren und gemein-
sam darüber nachzudenken, wie
Kunststoffindustrie und Architektur voneinander profitieren
könnten. Ich bin mir sicher, dass
wir durch unser Querdenken zu
vielen spannenden Ergebnissen
kommen werden. red
www.vollack.de
INTERVIEW
»Idee einer CompositesLeistungsshow«
Eckhard Scholten, Carbonfaserhersteller
Toho Tenax Europe, zu Leichtbau aus NRW
Hochleistungswerkstoffe Im Gespräch schildert Eckhard Scholten,
Präsident der Toho Tenax Europe
GmbH, Wuppertal, die Chancen
innovativen Leichtbaus in den
Anwenderbranchen, die umfassende Kompetenz der beteiligten
Anbieter in NRW und die Chancen, die innovativen Möglichkeiten für Anwenderunternehmen
attraktiv zu präsentieren.
: Wie beurteilen Sie Bedeutung und Perspektiven des
Leichtbaus für unsere Industrie?
Eckhard Scholten: Die Bedeutung
des innovativen Leichtbaus wird
ganz klar weiter zunehmen. Wichtige Anwenderbranchen wie die
Automobilindustrie, das Transportwesen, der Maschinenbau,
aber auch die Bauindustrie müssen
auf Leichtbauweisen und damit
Hochleistungswerkstoffe setzen,
um Rohstoffe einzusparen – je
mehr, desto besser. Gleichzeitig
stehen nahezu alle Industriezweige unter erheblichem Druck, das
Gewicht und folglich den Energie­
verbrauch ihrer Produkte drastisch zu reduzieren: Energie- und
Ressourceneffizienz sind die entscheidenden Stichwörter. Innovativer Leichtbau, beispielsweise mit
Kohlenstofffasern, ist unverzichtbar, um klimafreundlich zu produzieren – auch wenn wir in
Deutschland die Elektromobilität
voranbringen wollen.
: Wie schätzen Sie die Potenziale der NRW-Wirtschaft im
Leichtbau ein?
Scholten: NRW ist ein führender
Standort für modernen Leichtbau,
sowohl im nationalen als auch im
internationalen Vergleich. Wir
haben hier vom Rohstoff mit dem
einzigen in Deutschland produ-
zierenden Kohlenstofffaserhersteller Toho Tenax über die verschiedenen textilen Verarbeitungsstufen, den großen Kunststoffproduzenten bis hin zu den
Endabnehmern eine hervorragende Industrieinfrastruktur. All diese Unternehmen sind hochinnovative Player, die Composite­
lösungen für unzählige Anwendungsbereiche anbieten und sich
längst zu Global Playern entwickelt
haben. Auch werden hier innovative Prozesse entwickelt, die den
Bedarf nach geringeren Kosten für
Compositelösungen erfüllen. Hier
ergänzt die herausragende Wissenschaftslandschaft die ansässige Industrie.
: Was muss geschehen, damit
Leichtbaulösungen made in
NRW national und international
noch erfolgreicher werden?
Scholten: Die besten Kompetenzen
nützen wenig, wenn sie nicht noch
besser wahrgenommen werden!
Eine meiner Lieblingsideen: Wir
brauchen eine Art Leistungsshow
vor Ort, und zwar genau da, wo
unsere potenziellen Kunden im
Mittelstand ansässig sind. Dazu
müssen alle NRW-Composite­
unternehmen zusammenarbeiten
– in einer klaren Aufstellung. Hier
bietet sich kunststoffland NRW
an, ein Industrienetzwerk, das die
in Nordrhein-Westfalen ansässigen Unternehmen zusammenführt und eine gemeinsame Plattform für große wie für kleinere
mittelständische Unternehmen
anbietet. In diesem Rahmen wird
die Zusammenarbeit intensiviert,
Kontakte zu Hochschulen werden
hergestellt, hier können wir uns
fachlich austauschen, aber auch
gemeinsam Flagge zeigen. red
www.tohotenax-eu.com
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NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
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Automatisierte Fertigung selbst mit biegeschlaffen Organoblechen
Für eine effiziente Herstellung von Leichtbaukomponenten in der Serienfertigung entwickelt ASS Maschinenbau prozesssichere
­Handhabungstechnik – eine besondere Herausforderung ist der Umgang mit erhitzten Halbzeugen
Greifertechnik Der Einsatz von
Leichtbaukomponenten wie Faser­
verbundkunststoffen (FVK) und
speziell carbonfaserverstärkten
Kunststoffteilen (CFK) gewinnt
in der Automobilindustrie an Bedeutung. Im Automobil verbaute
Leichtbaukomponenten reduzieren den Energiebedarf durch die
Einsparung an Gewicht und erhöhen die Sicherheit durch eine
bessere Steifigkeit und Dämpfung
der FVK-Produkte. Zusätzlich
sind die Materialien beständiger
gegenüber Korrosionserscheinungen.
Die ASS Maschinenbau GmbH,
Overath, arbeitet in diesem Be-
reich zum Beispiel als Projektpartner mit dem Fraunhofer-Institut
für Produktionstechnologie (IPT),
Aachen, an der „energieeffizienten
Produktion funktionsintegrierter
thermoplastischer Faserverbundbauteile“ im Projekt „E-Profit“
zusammen.
Ziel des vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung
(BMBF) unterstützten und vom
PTKA (Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe) betreuten
Projekts ist es, optimierte Fertigungsprozesse darzustellen, die
großserientaugliche Zykluszeiten
ermöglichen. Die Handhabung
flächiger, vollständig imprägnierter thermoplastischer FVK-Halbzeuge, auch Organobleche genannt, ist insbesondere im automobilen Leichtbau von großem
Interesse, um die bisher zeitintensive, teils manuelle Herstellung
von FVK-Fahrzeugkomponenten
zu optimieren.
Roboterhand greift in
den Ofen
Theoretischer Greifer zur
Handhabung von Faserverbundkunststoffen (FVK) und
carbonfaserverstärkten Kunststoffteilen (CFK) Foto: ASS
In dem Forschungsprojekt werden
belastungs- und verschnittoptimierte Organobleche (BVO-Orga­
nobleche) verwendet. Die Organobleche sind aus unidirektional
übereinandergefügten, faserverstärkten, thermoplastischen Bändern hergestellt. Die maßgeschneiderten, kalten Organobleche
werden über eine Roboterhand in
einen Ofen eingelegt und aufgeheizt.
Nach der Erhitzung entnimmt die
Roboterhand das erwärmte Organoblech und übergibt es an ein
Umformwerkzeug. Das warme,
biegeschlaffe Organoblech wird
hier den Anforderungen entsprechend umgeformt und erhält seine abschließende Form. Der simulierte Prozess zeigt, dass es
möglich ist, über eine Automatisierung Komponenten für den
Automobilbau herzustellen, die
über eine höhere Sicherheit und
einen Gewichtsvorteil verfügen.
Nachführeinheit im Greifer zur
Handhabung erwärmter und biegeschlaffer FVK-Materialien (hier Organoblech mit Carbonfasern) Foto: ASS
Handling biegeschlaffer
Organobleche
Eine besondere Herausforderung
stellt die prozesssichere Handhabung der Organobleche dar. Während die kalten, unbehandelten
Halbzeuge und auch die fertig
umgeformten und ausgekühlten
Teile herkömmlich behandelt werden können, bedarf es bei erwärmten Organoblechen einer differenzierteren Behandlung.
Während und nach der Erhitzung
des Materials muss sichergestellt
sein, dass das Organoblech in dem
geänderten Aggregatzustand nicht
durchhängt, die definierte Position beibehält und positionsgenau
verformt wird.
Die ASS Maschinenbau hat zahlreiche bedarfsgerechte Handhabungslösungen für ultraleichte
Bauteile aus thermoplastischen
kohlenstofffaserverstärkten Verbundwerkstoffen im praktischen
Einsatz. Der originale Roboter-
handbaukasten bietet zum Beispiel
verschiedenste Nadelgreifer um
biegeschlaffe Materialien sicher
zu halten.
Um den optimalen Halt zu sichern,
sind meist auch Vakuumsauger in
den Automationslösungen enthalten. Dazu bietet ASS speziell entwickelte Sauger an, die die hohen
Temperaturen aushalten und
keine beziehungsweise nur geringfügige Beulen auf dem Material
hinterlassen.
Ein positionsgenaues Arbeiten
wird bedarfsangepasst unterstützt. Dazu können zum Beispiel
verriegelbare Zentriereinheiten,
Zentrierbolzen, Greiffinger und
-zangen, Stapelfühler und/oder
verschiedene Sensoren zur Abfrage genutzt werden.
Definiertes Umformen
ohne Faltenbildung
Ein innovatives Bauteil zum definierten und faltenfreien Umformen von Organoblechen ist die
neue Nachführeinheit mit Linear­
potenziometer. Diese Hightech­
einheit sorgt für hohe Positionsgenauigkeit erwärmter, biegeschlaffer Organobleche. Die
Einheit fährt ein definiertes KraftWege-Spannungsprofil ab und
hält dadurch das aufgeheizte und
schlaffe Organoblech an der benötigten Position. Die neue Einheit
kann bis zu sieben vordefinierte
Positionen anfahren. Zusätzlich
ermöglicht die Nachführeinheit
bessere Umformergebnisse durch
das Einstellen gezielter Spannungen während des Thermoform­
prozesses. gr
www.ass-automation.com
Leichtbaukomponenten im Griff
Übernahme Für das Handling
von CFK- und FVK-Leichtbaukomponenten gelten in der
Automobil­industrie hohe Qualitätsansprüche bei komplexester
Handhabung.
Die ASS Maschinenbau GmbH,
Overath, hat ihre Positionen
als Anbieter für Greiferteile
und Roboterhände im Bereich
Automationsanlagen und Klebetechnik gezielt durch den Zukauf
der Knur Maschinenbau GmbH,
Regensburg, gestärkt und bietet
eine noch größere Kompetenz für
die automatisierte Handhabung
von FVK, Konstruktionen im
RTM-Verfahren (Resin Transfer
Moulding) oder beim Handling von
Organoblechen. Knur ist besonders im Bau von Automationsanlagen und durch Klebetechnik
tief in der Automo­bilindustrie
verwurzelt.
ASS und Knur bieten eine Kompetenzbündelung vom einzelnen
Greiferteil bis hin zur serientauglichen FVK-Automation für die
Leichtbauindustrie.
Exemplarisch dafür steht das
theoretische Modell eines FVKGreifers: Die Verschmelzung von
der automatisierten Serienfertigung mit dem originalen
Roboterhandbaukasten und
der Einbindung von technisch
komplexen Nachführeinheiten für
temperierte Organobleche.
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4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Just the Right Mix
Der Exzentriker
Unter dem Motto „Just the Right Mix“ lädt Frimo Kunden und
Partner rund um die PUR-Verarbeitung zum Frimo Techday
Die besonderen Merkmale des Planetwalzenextruders
turen genauso wie extrem niedrige Mischtemperaturen realisieren.
Firmenevent Unter dem Motto „Just
the Right Mix“ lädt Frimo am
10. September 2015 Kunden und
Partnerunternehmen zum 6. Frimo Techday ins nordrhein-westfälische Lotte bei Osnabrück ein.
Im Fokus stehen Trends und Neuheiten bei der PUR-Verarbeitung
und dem flexiblen Schneiden.
Auch Oberflächen und Leichtbau
stehen auf der Agenda.
Die Teilnehmer erwarten ein bunter Mix von Präsentationen interner und externer Spezialisten, eine
Fachausstellung und eine Reihe
von Livevorführungen an seriennahen Maschinen im Frimo Techcenter.
Strategischer Blick in
die Zukunft
Den Vortragsblock eröffnet Frimo
CEO Hans-Günter Bayer mit
einem­strategischen Blick in die
Zukunft. Günter Deinzer, Leiter
des Technikums im Audi Leichtbauzentrum, knüpft mit einem
Überblick über Multimaterialkonzepte an. In einem Kombivortrag
berichten Dr. Ralf Dopheide, Geschäftsführer und Gesellschafter
bei Dr. Freist Automotive, und
Jürgen Mauß, Leiter Produkt­
management PUR-Anlagen bei
Frimo, aus der Praxis über neue
Herstellungsmöglichkeiten für
Akustikkomponenten. Die virtu-
Fünf Tennisplätze pro
Minute
Frimo CEO Hans-Günter Bayer wird auf dem Frimo Techday am
10. September in Lotte einen strategischen Blick in die Zukunft
werfen Foto: Frimo
elle Werkzeug- und Prozessoptimierung mithilfe der Schäum­
simulation ist das Thema eines
weiteren Gastvortrags von Dr.
Matthias Wohlmuth aus dem
Hause BASF Polyurethanes.
In den Frimo Beiträgen geht es um
Produktneuheiten in den Bereichen PURe & Flextrim (Matthias
Klahr), die neue Mischkopfgeneration und deren globale Verfügbarkeit, um Modelle und Auf­
nahmen im 3D-Druck, ein zukunftsweisendes Dichtsystem für
Schäumwerkzeuge und Neues zur
PURe Skin-Technik (René Ring).
Weiterhin geht es um Kombinationslösungen wie das Fräsen und
Stanzen im flexiblen Frimo Beschnittzentrum (Christian Driskes und Bernd Risse) und Leichtbaulösungen, unter anderem mit
PUR-Composites (Jürgen Mauß)
bis hin zu neuartigen Sandwich­
aufbauten auch mit bionischen
Oberflächen (Karl-Heinz Stelzl).
Ein weiteres Highlight bildet die
Podiumsdiskussion zu „Materialien der Zukunft“, in der Professor
Rudolf Stauber als Moderator mit
Experten von OEMs, Tier-1-Zulieferern, Materialherstellern und
Frimo über Polyurethan als Material für Leichtbau und neue
Oberflächen diskutieren wird. mg
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EXTRUSION | DRUCK | VERARBEITUNG
Was bringt es Ihnen, wenn brillante
Köpfe jeden Baustein der bewährten
VAREX-Blasfolienanlage auf den
Prüfstand stellen? Höhere Ausstoßleistung, ausgezeichnete Ergonomie,
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Abtauschfläche im Verfahrensschnitt Grafik: Entex
Mischer und Reaktor Planetwalzen-
extruder unterscheiden sich in
vielerlei Hinsicht von allen anderen Extrudertypen. Sie lassen sich
als Mischung zwischen Extruder
und Reaktor beschreiben und
bieten damit ein breites Einsatzfeld. Riesige Abtauschflächen,
kühlen, mischen, entgasen, temperieren – all dies ist mit dem
Tausendsassa möglich. Triple C
ist das Motto der Entex GmbH,
Bochum, für ihre Maschinen –
clever cooling compounding.
Die Planetwalzenextruder des
Unternehmens verfügen über
einen­temperierten Walzenzylin-
der mit zwei Temperierzonen,
genauso wie über eine temperierte Zentralspindel und Außentemperierung. Die verzahnten Elemente sind so dünnwandig ausgeführt, dass sie einen optimalen
Wärmeübergang bei hoher Stabilität gewährleisten. Der Wärmeeintrag erfolgt damit nicht ausschließlich durch den mechanischen Antrieb und die dadurch
bedingten Reibungs- und Scherkräfte, sondern lässt sich gezielt
steuern. Durch diese Bauweise
schont der Extruder das Fördergut,
der Schereintrag ist relativ gering.
Es lassen sich sehr hohe Tempera­
Die Abtauschfläche und das freie
Volumen im Extruder hängen
stark vom Spindeltyp ab. Durch
die unterschiedlichen Planetspindelausführungen lassen sich die
Verweilzeiten und die Durch­
mischung im Reaktor beeinflussen. Bei dem im Bild dargestellten
Modell entspricht eine Umdrehung der Zentralspindel mit 14
Planetspindeln einer Abtauschfläche von 14 m². Bei 100 U/min
sind das 1.400 m²/min. Das entspricht einer Fläche von etwa fünf
Tennisplätzen. Durch die Dünnwandigkeit der verzahnten Buchsen lässt sich eine exakte Temperaturführung realisieren.
Rund ein Dutzend Systembauelemente bilden bei den Bochumern
einen Baukasten, aus dem jeder
Kunde seinen individuellen Planetwalzenextruder erhält. Einlass-, Auslass-, Verarbeitungs­
einheiten und Sonderelemente wie
In- und Online-Messsysteme ergänzen die Gesamtanlage. Unterschiedliche Extruderlängen hängen von der Anzahl der Module
auf der Zentralspindel ab. Durch
die Rückwärtsentgasung erfolgen
Extrusion und Trocknung in
einem­ Schritt. rz
www.entex.de
Transportkonzept Förderspirale
Insbesondere schwierig zu fördernde Materialien transportiert
Transitube – zum Beispiel in der PVC-Extrusion
Fördertechnik Bereits seit über 45
Jahren ist das Düsseldorfer Unter­
nehmen Transitube – Timplast
Anlagenbau GmbH, Düsseldorf,
im Bereich Dosier- und Fördertechnik tätig. Hierbei liegt der
Fokus auf dem Einsatz von Förderspiralen als Transportmedium.
Diese für den Transport von Getreide und Mehl erfundene Förderart wurde von Transitube in
den 60er- und 70er-Jahren zum
universellen Spiralförderer weiterentwickelt – eben einer Transi­
tube.
Zunächst in allen Bereichen der
Schüttgutförderung eingesetzt,
wurde mit dem Aufkommen der
pneumatischen Förderung der
Transport mittels Spiralförderer
mehr und mehr zur Problem­
lösung bei eher schwierigen Materialien. Speziell die Förderung
stark brückenbildender Werkstoffe wie Calciumcarbonat, Aluminiumhydroxid oder Titandioxid,
aber auch feinste Pulver wie Feinpolyamid und PVC-Dry-Blend
gehören heute zu den vornehmlichen Einsatzbereichen des Unternehmens. So ist man besonders
stolz darauf, seit nunmehr 15 Jahren als Systemlieferant für einen­
der führenden Hersteller von Lasersintermaschinen im Bereich
Rapid Prototyping und auch für
zahlreiche Gerätehersteller aus
dem Bereich Förder- und Dosiertechnik bei diesen Materialien
behilflich sein zu dürfen.
Auch andere Materialien wie
Duro­plaste, Mahlgüter und Granulate werden natürlich nach wie
vor gefördert. Speziell bei Mehrstellenbeschickungen mit einer
Materialsorte stellt die Spiral­
förderung eine Alternative in
Preis, Wartung und Energieeffizienz dar. So haben sich allein im
vergangenen Jahr zwei große
Hersteller der Elektroindustrie
dafür entschieden, bei der Modernisierung ihrer zentralen Duroplastversorgung weiterhin eine
Mehrstellenbeschickung mit Spiralförderern einzusetzen. Ebenfalls konnte eine Beschickung von
mehreren Großspritzgießmaschinen mit Granulat realisiert werden.
Im Bereich der Kunststoffindustrie liegt der Schwerpunkt des
Anlagenbaus vorwiegend in der
Umsetzung von Zentralanlagen
für die PVC-Extrusion. Daneben
werden zahlreiche Einzellösungen
für die Bereiche Lebensmittel,
Chemie und Pharma gefertigt. gr
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Alternative in Preis,
Wartung und Energieeffizienz: Austragsgerät Typ ZFP
zur Förderung schwerfließender Materialien
Foto: Transitube – Timplast
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4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
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Ein-Jahres-Bilanz: Das neue Produktionssystem hat sich bewährt
„Davon profitieren Kunden, Lieferanten und wir als Unternehmen selbst“ – mit dem Umzug nach Meinerzhagen hat GWK seine
­Fertigung neu organisiert – Dr. Michael Zaun, Geschäftsführer Technik, spricht über die ersten messbaren Erfolge
Temperiertechnik Der 20. und
21. Juni 2014 Juni markieren für
die GWK Gesellschaft Wärme
Kältetechnik ein historisches Datum – und das gleich in doppelter
Hinsicht: Zum einen verließ das
Unternehmen an diesem Pfingstwochenende nach fast fünf Jahrzehnten den bisherigen Standort
in Kierspe und zog nach Meinerzhagen. Zum anderen wurde mit
diesem Umzug auch ein neues
Produktionssystem implementiert, das den Spezialisten für
Kühl- und Temperiertechnik zukunftssicher macht, weil es ihm
die Möglichkeit gibt, das Wachstum seiner Kunden aktiv zu begleiten.
Ein Jahr später machen sich bereits
erste Erfolge des neuen GWK Produktionssystems (GPS) bemerkbar, obwohl noch nicht alle Maßnahmen umgesetzt sind. „Wir
können Verbesserungen hinsichtlich Qualität, Durchlaufzeit, Kosten und Flexibilität feststellen. Die
Potenziale übertreffen die Erwartungen“, zieht Dr. Michael Zaun,
der als Geschäftsführer Technik
das Projekt maßgeblich verantwortet, eine erste Bilanz.
Grundlegender Wechsel
in der Fertigung
„Mit dem Umzug nach Meinerzhagen haben wir einen grund­
legenden Wechsel vollzogen. Wir
wollten weg von der Art und Weise, wie wir in Kierspe unsere Fertigung organisiert haben, und hin
zu einem modernen System. Dabei
ging es um ein Konzept, das alle
Prozessschritte integriert und die
Schnittstellen definiert. Dies ist
uns gelungen“, so Zaun. „Vom
jetzigen Gesamtkonzept aus lassen
sich alle weiteren Maßnahmen
weiter verfeinern und Detail­
verbesserungen erzielen.“
Ein elfköpfiges Team aus allen
fertigungsrelevanten Bereichen
bei GWK definierte unter seiner
Leitung ein Leitbild, das von der
Geschäftsleitung unterschrieben
wurde und künftig alle Veränderungen bestimmt. „Unser Anspruch ist, die vier Faktoren Qualität, Kosten, Lieferfähigkeit und
Flexibilität stets im Auge zu behalten und unsere Prozesse diesbezüglich immer wieder neu zu
bewerten. So können wir als Systemanbieter mit hoher Fertigungstiefe adäquat auf Markt­
bedürfnisse, Umweltveränderungen oder Auslastungsschwankungen reagieren“, erläutert der
44-Jährige. „Davon profitieren
Kunden, Lieferanten und wir als
Unternehmen selbst.“
Standardisierung
eröffnet Flexibilität
Dank GPS sei eine optimalere
Produktstrukturierung möglich,
was sich in besserer Standardisierung bei gleichzeitig hoher Flexibilität, hoher Qualität, verkürzten
Durchlaufzeiten sowie optimierter Transparenz in den Prozessen
ausdrücke, beschreibt er die Vorteile des Konzepts. „Wir haben
verschiedene Szenarien simuliert
und können unsere Kapazitäten
flexibel daran anpassen. So kann
ein Montagebereich die Produkte
einer anderen Abteilung herstel-
len, zudem halten wir extra freie
Flächen vor, die bei Bedarf mit
neuen Maschinen ausgestattet
werden können“, ergänzt Zaun.
Auf diese Weise ließen sich Produktionsspitzen oder neue Aufträge schnell und zuverlässig bearbeiten.
Heutzutage müssten Fertigungsprozesse in immer kürzeren Abständen an Umweltveränderungen,
Auslastungsschwankungen oder
politische Rahmenbedingungen
angepasst werden, meint der Technik-Geschäftsführer. „Das zwingt
unsere Kunden und damit auch
uns, immer schneller auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren.
Entsprechend flexibel muss die
Produktion aufgestellt sein. Dies
wird durch GPS sichergestellt. Hinzu kommt, dass wir neues Personal
sehr schnell in komplexe Fertigungsprozesse einarbeiten können
und gleichzeitig langjährigen Mitarbeitern hohe Verantwortung
überlassen und ihnen eine langfristige Perspektive geben.“
Partnerprogramm für
strategische Zulieferer
Künftig soll auch das Thema Lieferantenbewertung eine größere
Rolle spielen, kündigt Zaun an.
„Wir monitoren mehr und treten
mit Zulieferern, bei denen es Unstimmigkeiten gab, schneller in
Gespräche. Es gibt zudem kritische
Bauteile, deren Hersteller wir uns
besonders aufmerksam ansehen.“
Darüber hinaus werde das Wareneingangsmanagement Stück für
Stück weiter ausgebaut. „Unser Ziel
ist es, strategische Lieferanten zu
Bei der Einführung des GPS wurde auch das Layout der Arbeitsplätze in der Montagehalle am GWKStandort in Meinerzhagen überarbeitet Foto: Fotostudio Kohl, Lüdenscheid
identifizieren und mit diesen zukunftsfähige Kooperationen einzugehen, etwa mit Blick auf Entwicklungspartnerschaften.“
Veränderungen zuerst
in den Köpfen
Doch beim Blick in die Zukunft
weiß der GWK-Manager auch um
die Probleme, die solch tief greifende Umstrukturierungen mit
sich bringen. „Das Wichtigste und
Schwierigste war, die Veränderungen in den Köpfen der Beschäftigten hinzubekommen. Gerade die
Leute, die seit 30, 40 Jahren bei
GWK sind, hohe Verantwortung
in ihrem Arbeitsbereich tragen und
ihre Prozesse selbst gestaltet haben,
die mussten sich umgewöhnen“,
blickt er zurück. „Hier mussten
wir ein ganz neues, gemeinsames
Bewusstsein schaffen. Dies war
und ist eine Herausforderung. Vor
allem gilt es, Verständnis für vorund nachgelagerte Prozesse zu
wecken und die entsprechenden
Schnittstellen zu definieren. Daran arbeiten wir weiter.“
Derzeit werde laut Dr. Zaun an
der Arbeitsplatzgestaltung getüftelt. Überdies stünden erste Layoutkorrekturen nach der ersten
Lernphase an. „Außerdem wollen
wir interne Nahtstellen und
Schnittstellen zum GPS-Umfeld
lokalisieren und Handlungsfelder
priorisieren.“ Die Planung der
nächsten Phase werde durch ein
ERP-Update unterstützt. „Dabei
wollen wir immer die Hauptthemen Standardisierung, Kommunikation, Transparenz, Verantwortung und Verbindlichkeit im
Auge behalten und sie mit den
Methoden der schlanken Produktion und der taktorientierten Fertigung überprüfen und weiterentwickeln.“ Marcus Reichl
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Innovative Ideen vieler
Köpfe – aus einer Hand.
Wieder Zellkautschuk von Köpp
Um unabhängig zu sein und eine hohe Qualität zu gewährleisten, produziert Köpp
ausgewählte Sorten wieder selbst
bringen. Für die Produktentwicklung hat die Firma Köpp an ihrem
zweiten deutschen Standort in
Bovenden bei Göttingen eigens ein
erstklassiges Labor errichtet, um
die idealen Gummimischungen
für die Kundenbedürfnisse zu
finden.
Aktuelle
Neuentwicklungen
Der neue Mischer in Rumänien Foto: Köpp
Insourcing Bereits seit 1972 betrieb
das Unternehmen am Standort in
Berlin die erste eigene Zellkautschukproduktion. Nach der Stilllegung des Berliner Standorts 2007
folgte auch Köpp dem Trend,
Produktionsstandorte nach Osteuropa zu verlagern. Nach ausgiebiger Suche gründet die Firma im
Jahr 2011 die 100%ige Tochter­
gesellschaft SC Koepp Romania
S.R.L. mit der Niederlassung in
Ariniş/Rumänien.
Dort werden nun die in Deutschland entwickelten Produkte unter,
so Köpp, technisch hervorragenden Produktionsbedingungen
hergestellt. Und der in Rumänien
produzierte Zellkautschuk stehe
seinem Vorgänger in Qualität und
Wirtschaftlichkeit in nichts nach
– im Gegenteil: Als Ergebnis dieser Kombination sei das Unternehmen nun in der Lage, Hightechprodukte zu einem wirtschaftlichen Preis auf den Markt zu
Mit EPDM-L und EPDM-S in den
Raumgewichten 130 kg/m³ und
175 kg/m³ bietet das Unternehmen
im Volumensegment der EPDMSchäume gleich zwei neu entwickelte Produkte an. Sie haben laut
Hersteller ein breites Einsatzspektrum und erfüllen alle maßgeb­
lichen Spezifikationen für diese
Materialtypen.
Ergänzt wird das Angebot um die
Naturkautschukqualitäten NR-L/
NR-S und die Chloropren-Produkte CR-L und CR-S fest. Weitere Qualitäten befinden sich in
der Entwicklung und sollen in
Kürze marktreif sein. Die Materialien konkurrieren nun problemlos mit den bekannten und
besten Produkten im Markt, so
der Hersteller.
Umfangreiches
Angebot
Seit nunmehr fast 80 Jahren hat
man es sich bei Köpp zur Aufgabe
gemacht, das jeweils optimale
Dichtungssystem für die verschiedensten Anwendungen auszuwählen. Dabei eignen sich neben Zellkautschuk selbstverständlich auch
andere geschäumte Materialien
wie Polyethylen oder Moosgummi
ideal zum Abdichten – Letzteres
ebenfalls aus Köpp-Eigenproduktion. Auch direkt auf das Bauteil
applizierte Dichtungssysteme
(FIPG/FIPFG) können einer konventionellen Gummidichtung
technisch und wirtschaftlich
gegen­übergestellt werden. Vervollständigt wird das umfassende
Sortiment durch den Produktbereich der Köpp Filtertechnik. Die
Kombination aus Herstellerkompetenz, Verarbeitungs- und Servicestärke sei in dieser geballten
Form einzigartig in Europa. pl
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
8
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Made in NRW für
globale Megatrends
Lanxess ist allein in Nordrhein-Westfalen
mit sieben Standorten vertreten
Globalisierung Lanxess ist 2005 als
Modernste Polyurethan-Verarbeitungstechnik auf mehr als 1.000 m²: das neue Hennecke-Techcenter Foto: Hennecke
PUR-Technikum kurz vor der Eröffnung
Hennecke baut seine Entwicklungskompetenz für Polyurethane in Sankt Augustin aus
Anwendungen Unter dem Begriff
Techcenter bietet Hennecke seinen
Kunden ab September auf mehr
als 1.000 m² Gesamtfläche modernste Polyurethan-Verarbeitungstechnik für alle Anwendungsgebiete. Die Eröffnung des
neuen Anwendungstechnikums
findet im Rahmen der Internatio­
nalen Fachtagung Polyurethan
statt, die der Fachverband
Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (FSK) zusammen mit
Hennecke am 16. und 17. September in Bonn und am HenneckeStandort Sankt Augustin ausrichtet.
Seriennahe
Bedingungen
Das neue Anwendungstechnikum
am Hennecke-Firmenhauptsitz in
Sankt Augustin stellt einerseits
spezifische Bedürfnisse von Kunden und andererseits firmeneigene Forschungsarbeit in den Mittelpunkt. Das umfangreiche Portfolio umfasst dabei Produktentwicklung und -­optimierung genauso wie Prozessentwicklung
und Rohstoff­erprobung unter
seriennahen Bedingungen.
Daneben bieten die PUR-Spezialisten auch Schulungen, Kundendemonstrationen und Abmusterungen an.
Zur verfügbaren Prozess- und
Maschinentechnik im Techcenter
zählen Hoch- und NiederdruckDosiermaschinen mit bis zu sechs
Komponenten und einem breiten
Austragsleistungsbereich, zudem
Anlagentechnik für sämtliche
Verarbeitungsvarianten im Bereich der Sprühverarbeitung von
Polyurethan (PUR-CSM) und
Maschinentechnik für die Herstel-
lung von faserverstärkten Strukturbauteilen (HP-RTM). Daneben
steht den Kunden auch Maschinen- und Anlagentechnik für
verschiedene Injektionsanwendungen, Formschaumapplikationen und Isolierschaumanwendungen zur Verfügung.
Einweihung im Rahmen
der FSK-Fachtagung
Die Einweihung des Techcenters
feiert Hennecke im Rahmen der
internationalen Fachtagung Poly­
urethan, zu der über 200 Vertreter
aus der Polyurethanindustrie erwartet werden. Der Auftakt zu dem
zweitägigen Branchentreff findet
dieses Jahr im Plenarsaal des alten
Bundestags in Bonn statt. Passend
hierzu erwartet die Teilnehmer die
Diskussion aktueller umwelt­
politischer Themen. Eingerahmt
bio CAR
wird die politische Debatte von
technischen Vorträgen von Referenten aus Industrie und Forschung. Im Fokus stehen hierbei
Weichschaumanwendungen im
Automotivesektor, optimierte
Produktionsanlagen für Kühlschranktüren sowie aktuelle Entwicklungen und Fortschritte bei
Leichtbauanwendungen. Ein weiteres Highlight stellt der zweite
Veranstaltungstag auf dem Hen­
necke-Firmengelände dar. Neben
den Vorträgen können sich die
Teilnehmer hierbei unter anderem
auf Livevorführungen und eine
Besichtigung der Hennecke-Produktion freuen.
Interessierte können sich auf der
Website von Hennecke und des
FSK informieren. mg
www.hennecke.com
www.fsk-vsv.de
unabhängiger Konzern am Markt
angetreten. Seitdem hat sich das
Unternehmen zu einem weltweit
agierenden Spezialchemiekonzern
entwickelt, der auf allen Märkten
der Welt präsent ist. Der Konzern
erzielte 2014 einen Umsatz von 8,0
Mrd. EUR und beschäftigt aktuell
rund 16.300 Mitarbeiter in 29
Ländern an 52 Produktionsstandorten.
Dennoch bekennt sich Lanxess
zu m Wir tscha f tssta ndor t
Deutschland. Hier beschäftigt der
Konzern an insgesamt elf Standorten knapp die Hälfte seiner
Mitarbeiter. Allein in NordrheinWestfalen ist Lanxess mit sieben
Standorten und mehr als 6.900
Mitarbeitern vertreten. Mit seinen
insgesamt zehn Geschäftsbereichen hat sich Lanxess auf Premiumprodukte für die vier globalen
Megatrends Mobilität, Landwirtschaft, Urbanisierung und Wasser
ausgerichtet.
Standorte in NRW
In Dormagen befinden sich der
Sitz des Geschäftsbereichs High
Performance Materials (HPM)
sowie ein Forschungs- und Anwendungstechnikum für Hochleistungskunststoffe. Der Bereich
HPM ist einer der führenden
Produzenten von Polyamiden (PA)
und Polybutylenterephthalaten
(PBT), zwei wichtigen und weitverbreiteten technischen Kunststoffen. In Krefeld-Uerdingen
stellt das Unternehmen PA6Compounds her, in Hamm-Uentrop PBT-Compounds.
Zukunft Leichtbau
Die Polyamide (PA6 und PA6.6)
werden unter dem Namen Durethan vermarktet, die PBT-Poly­
ester unter der Marke Pocan.
Beide Kunststoffproduktlinien
werden in erster Linie zur Herstellung technisch besonders anspruchsvoller Bauteile herangezogen. Produkte aus Durethan und
Pocan halten erheblichen mecha-
www.bio-car.info
nischen Belastungen stand. Sie
finden ihre Anwendung vor allem
in der Autobranche, die den größten Abnehmer darstellt. Hier tragen die technischen Kunststoffe
dazu bei, Metalle durch leichtere
Kunststofflösungen zu ersetzen.
Zudem lassen sich mehrere Funktionen in einem Bauteil vereinen
und eröffnen Automobilbauern
und -zulieferern eine kosteneffizientere Herstellung und vereinfachte Montage.
Ebenfalls zum Megatrend Mobilität zählen Verbundwerkstoffe für
den Leichtbau. Die Lanxess Tochtergesellschaft Bond-Laminates
mit Sitz im nordrhein-westfälischen Brilon ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Verbundmaterialien
aus Kunststoffen spezialisiert, die
etwa mit Glasfasern verstärkt sind.
Diese Faserverbundtechnik wird
unter dem Markennamen Tepex
angeboten.
Lanxess unterstützt seine Kunden
dabei in der Entwicklung von
Bauteilen. Die Leistungen sind Teil
des Kundenservicepakets Hi-Ant.
Unter dieser Marke ist das gesamte Ingenieurswissen des Geschäftsbereichs High Performance
Materials gebündelt. Das Knowhow umfasst Thermoplastmaterialien, Compositetechnologien,
Bauteilprüfungen, Simulationsmethoden und die Verarbeitung.
Führender Anbieter von
Synthesekautschuk
Bei dem Namen Lanxess darf natürlich der Kautschuk nicht unerwähnt bleiben. Schließlich wurde vor mehr als 100 Jahren der
Synthesekautschuk in den Laboren
des Unternehmens erfunden, aus
dem Lanxess hervorgegangen ist.
Mit seiner heute noch führenden
Kautschuktechnik – zum Beispiel
für spritsparende Hochleistungsreifen – leistet Lanxess einen weiteren Beitrag beim global immer
wichtiger werdenden Trend Mobilität. mg
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Produktion des Polyamids Durethan bei Lanxess in KrefeldUerdingen Foto: Lanxess
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
9
Die neue Slentite Pilotanlage am BASF-Standort in Lemförde hat
ihren Betrieb aufgenommen. Erste Musterplatten aus dem neuartigen PUR-Aerogel werden hergestellt Foto: BASF
Auf einem Finger präsentiert Dr. Marc Fricke, Entwickler und Projektmanager des neuartigen PUR-Aerogels Slentite, das Ergebnis jahrelanger Forschung Foto: BASF
Klimamanagement aus Lemförde
BASF entwickelt neuartige Platte aus Polyurethan-Aerogel für eine schlanke Dämmung
Dämmstoff Luft ist ein exzellenter
Schutz gegen Kälte. Viele kleine
Lufttaschen sorgen bei klassischen
Dämmstoffen im Bau für eine gute
Wärmedämmung. Doch je höher
die Dämmleistung, desto dicker
werden auch die Dämmstoffe. Die
BASF hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Dämmung zu
verschlanken, ohne dass sich die
Leistung dadurch verschlechtert.
Nach langjähriger Forschung haben der BASF-Chemiker Dr. Marc
Fricke und sein Team eine sehr
gute Lösung gefunden: Slentite
– der erste Hochleistungsdämmstoff auf Basis eines organischen
Polyurethan-Aerogels, der als
mechanisch stabile Platte verfügbar sein wird. Die Platten werden
seit Juni dieses Jahres in einer
Pilotanlage der BASF in Lemförde bei Osnabrück produziert.
Flüssigkeit im Aerogel
gegen Luft tauschen
Aerogele sind in der Dämmung
keine Neuheit. Schon lange ist
bekannt, dass sie über eine extrem
niedrige Wärmeleitfähigkeit verfügen. Bisher kamen sie jedoch vor
allem als Pulver zum Einsatz, das
auf einem Trägermaterial aufgebracht wird. Ziel von Marc Fricke
war es, ein reines Polyurethanaero­
gel zu entwickeln, das als robuste
Platte produziert werden kann und
durch mehr als seine reine Dämmleistung überzeugt. Keine einfache
Aufgabe für Fricke und seine Kollegen.
Eine große Herausforderung war,
die Flüssigkeit im Aerogel gegen
Luft auszutauschen – ohne dass
das Ganze dabei in sich zusammenfällt. Das erzielt man mithilfe eines Vorgangs, der als überkritische Trocknung bezeichnet wird.
„Entscheidend ist, dass das Material nicht schrumpft, sondern
seine Form und Porosität behält“,
betont Fricke, der als Einziger im
Team durchgehend an dem Projekt
gearbeitet hat. Die Arbeit hat sich
gelohnt: Am Ende des Weges steht
eine hoch­effiziente PUR-Platte, die
zu fast 90 % aus Luft besteht. Sie
ist leicht, druckfest, staubfrei und
einfach zu bearbeiten: Sägen, Fräsen, Bohren und Kleben sind kein
Problem. Slentite überzeugt durch
seine sehr gute Feuchtigkeitsregulierung und garantiert eine 25 bis
50 % schlankere Dämmung. Dank
seines minimalen Platzbedarfs
bietet es ein sehr breites Spektrum
an Gestaltungsmöglichkeiten, egal
ob Neubau oder Sanierung.
Nach anderthalb Jahren Planungsund Bauzeit wurde im Juni dieses
Jahres die Pilotanlage zur Fertigung von Slentite in Lemförde in
Betrieb genommen. „Mit dem
Start der Pilotanlage haben wir ein
wichtiges Ziel erreicht“, so Pro-
NRW-Gemeinschaftsstand zur Fakuma
Geballte Kompetenz Über 350 m² Fläche bietet der Landesgemeinschaftsstand, auf dem sich Unternehmen aus NRW auf der diesjährigen Fakuma,
der internationalen Messe für Kunststoffverarbeitung in Friedrichshafen,
präsentieren.
Auch in diesem Jahr war im Vorfeld der großen Herbstmesse die Präsenz auf dem Landesgemeinschaftsstand wieder stark nachgefragt. Die
Unternehmen zeigen ihre Produktpalette und ihre Dienstleistungen entlang
der Wertschöpfungskette Kunststoff. Unter den 21 Ausstellern befinden sich
zahlreiche Mitgliedsunternehmen von kunststoffland NRW: Neben Ornamin
odf GmbH & Co. KG, Frauenhofer IPT, Cos Med GmbH & Co. KG, Josef
Mawick Kunststofftechnik, WMK Plastics GmbH, Achim Pellen Dichtungstechnik GmbH, NP Germany GmbH, Polyoptics GmbH und HPF The Mineral
Engineers werden sich die Zühlke & Bieker GmbH, Innolite GmbH, Hexion
Halle B4, Stand B4-4404
GmbH und die Polymaco GmbH präsentieren. jektleiter Fricke. „Bald können wir
mit der Bemusterung von ausgewählten Partnern beginnen. Zudem sind wir nun in der Lage, ein
großtechnisches Produktions­
verfahren zu entwickeln.“
Die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden werden
steigen und durch die fortschreitende Urbanisierung sind Wohnkonzepte auf kleinstem Raum
gefragt. Mit Slentite möchte BASF
Polyurethanes in Lemförde den
architektonischen Herausforderungen von morgen begegnen.
Über die Weiterentwicklung von
Slentite und über Entwicklungen
der Architektur berichtet das Unternehmen in seinem neuen digitalen Kundemagazin Corpus
Constructing Tomorrow. mg
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Interaktiver Chemieatlas
Webangebot vernetzt 200 K-Unternehmen
Unter den ersten Treffern, wenn „Kunststofftechnologie“ und
„NRW“ gegoogelt wird: Der interaktive Online-Chemieatlas verzeichnet auch 200 Unternehmen der K-Branche Foto: Chemieatlas.de
Weboptimiert Industrie, For-
schung, junge Menschen in Ausbildung – der Chemieatlas zeigt
in interaktiven Karten und großformatigen Fotos, was NordrheinWestfalen in Sachen Chemie und
Kunststofftechnologie zu bieten
hat. Mit der neuen Gestaltung der
Website gehen inhaltliche und
technische Neuerungen einher:
Nun werden auch die Schnittstellen zwischen chemischer Industrie und der Entsorgungswirtschaft
sowie der Biotechnologie in der
Region aufgezeigt.
Seit Mitte des Jahres passt sich
die Seite verschiedenen Bildschirmgrößen an, ist übersichtlicher gestaltet und für Such­
maschinen optimiert. „Wenn
man die Begriffe Kunststofftechnologie und NRW bei Google
eingibt, sind wir unter den ersten
Treffern“, betont Projektleiter
Martin Dworski.
Das wirkt: 30.000 Besuche kann
die Website im Monat verbuchen.
1.000 chemienahe Unternehmen
stellen sich bisher auf der Internetplattform dar, davon allein 200
aus der Kunststoffbranche. Jedes
Unternehmen hat die Möglichkeit,
seinen eigenen Steckbrief mit Kontaktadressen, Produkten, Kompetenzen und Dienstleistungen zu
erstellen. Das Angebot ist kostenlos. Ziel ist es, Unternehmenskontakte zu erleichtern und den Technologietransfer anzustoßen.
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
10 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
INTERVIEW
»Wer die Zukunft gestalten will,
muss heute die Weichen dafür
stellen!«
K 2016 wirft ihre Schatten voraus – hinter den Kulissen viel Action
Weltmarkt Interview mit Ulrich
Die Nachfrage aus den westeuropäischen Nachbarländern wächst
weiterhin, auch aus Osteuropa, den
USA und Teilen Lateinamerikas
gibt es positive Signale. Ganz besonders lebhaft hat sich im vergangenen Jahr der Binnenmarkt
entwickelt. Insofern sollte sich
auch 2015 als insgesamt erfolgreiches Jahr mit Wachstumspotenzial darstellen.
Reifenhäuser, geschäftsführender
Gesellschafter der Reifenhäuser
Gruppe, Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff- und Gummi­
maschinen im VDMA und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der
K 2016.
: Herr Reifenhäuser, als Unternehmer, als Verbandsrepräsentant des deutschen Kunststoffmaschinenbaus und als
Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K Düsseldorf sind Sie
über die Bewegungen im Weltmarkt stets besonders gut informiert. Wie beurteilen Sie die
aktuelle Lage?
Ulrich Reifenhäuser: Bis auf Russ-
: Deutsche Kunststoff- und
Gummimaschinen werden in
über 150 Länder der Erde exportiert, die Unternehmen sind seit
Jahrzehnten Exportweltmeister. Was ist das Geheimnis des
Erfolgs?
Reifenhäuser: Innovative Techno-
land, wo die Krise sich immer
stärker bemerkbar macht, und die
aktuellen Unsicherheiten in China sind die Aussichten in den
wichtigen Absatzmärkten für
unsere Industrie durchweg positiv.
logien in höchster Qualität und
Zuverlässigkeit, abgestimmt auf
die spezifischen Kundenbedürfnisse, gepaart mit exzellentem
Service – das sind sicher einige der
Eigenschaften, die uns an die Spit-
ze geführt haben. Mit knapp 24
Prozent Weltmarktanteil haben
wir eine sehr starke Position, die
wir trotz enormen Wettbewerbsdrucks auch halten werden. In den
letzten Jahren hat zudem die Nachhaltigkeitsinitiative „Blue Competence“ für positive Schlagzeilen
gesorgt: Vor dem Hintergrund
immer knapper und teurer werdender Ressourcen setzen wir
alles daran, mit effizienten Fertigungsprozessen und intelligenten
Endprodukten den unternehmerischen Erfolg unserer Kunden
mitzugestalten.
: Die gesamte Kunststoffwelt
blickt jetzt voller Erwartungen
auf die K 2016, die vom 19. bis
26. Oktober kommenden Jahres
in Düsseldorf stattfinden wird.
Wie bereiten sich die Maschinenbauer, wie bereitet sich Ihr
Unternehmen auf die Leitmesse
der gesamten Branche vor?
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Reifenhäuser: Mit äußerstem
Hochdruck! Die K ist die Premierenplattform der gesamten
Kunststoffwelt, nirgendwo sonst
ist das Angebot so innovativ und
so international wie in Düsseldorf.
Hier sind alle namhaften Anbieter
des globalen Marktes vertreten,
Allrounder wie Spezialisten, etablierte Marken wie interessante
Newcomer. Die Wettbewerber
präsentieren sich also unmittelbar
nebeneinander, und jedes einzelne Unternehmen will natürlich
mit besonderen Highlights aufwarten. Die Besucher, die aus der
ganzen Welt zur K kommen, erwarten neue Produkte und Verfahren. Und sie sind äußerst fachkundig, können ganz genau beurteilen, wo echte Innovationen
gezeigt werden, die für ihr Business
nützlich sind. Dorthin gehen sie,
und dort wird das Geschäft gemacht.
: Wir haben den Eindruck,
dass bei manchen Kunststoffve r ar b eit e r n U n s ich e r h eit
herrscht, ob ein Besuch der
K 2016 lohnt. Es heißt dann: Ist
das Angebot auch wirklich geeignet für uns kleine und mittlere Unternehmen? Sind die Innovationen, die dort vorgestellt
werden, nicht zu anspruchsvoll
und zu teuer für uns? Was entgegnen Sie solchen Bedenken?
Reifenhäuser: Es gibt keine besse-
re Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand und über zukünftige Entwicklungen in der Kunststoffbranche zu informieren als
auf der K in Düsseldorf! Und kein
Unternehmen, das zu dieser Branche gehört, sollte auf diese Chance verzichten. Innovationen sind
nicht nur etwas für die Großen,
sondern das A und O im Wett­
bewerb. Nur wer weiß, wohin die
Reise geht, welche Möglichkeiten
neue Maschinen und Rohstoffe,
neue Verfahren oder Anwendungen bieten, der kann den Anforderungen seiner Kunden gerecht
werden, kann bestehende Geschäftsbeziehungen ausbauen und
neue knüpfen. Wer seine unternehmerische Zukunft gestalten
will, muss heute die Weichen
dafür stellen! Das gilt für alle, für
kleine wie große Unternehmen,
für Hersteller von Standardteilen
ebenso wie für Produzenten von
komplexen Hightechartikeln.
: Hat denn der Repräsentant
eines kleinen Unternehmens
wirklich die Chance, auf der
K 2016 seine geschäftlichen Bedürfnisse intensiv diskutieren
zu können?
Reifenhäuser: Aber natürlich! Das
Angebot auf der K 2016 ist so vielfältig, dass jeder Hersteller von
Ulrich Reifenhäuser | geschäftsführender Gesellschafter der Reifenhäuser Gruppe, Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff- und
Gummimaschinen im VDMA und Vorsitzender des Ausstellerbeirats
der K 2016 Foto: VDMA
Kunststoff- und Gummiwaren
und auch jeder industrielle Verwender von Halbzeugen und technischen Teilen eine Fülle von
Informationen exakt für seinen
Tätigkeitsbereich erwarten kann.
Bereits im Vorfeld haben Besucher
die Möglichkeit, über das Portal
der K 2016 – www.k-online.com
– ganz gezielt ihre Zeit auf der
Messe vorzubereiten. Man kann
spezielle Fragen bereits im Vorfeld
abklären, sich eine persönliche
Auswahl von interessanten Ausstellern zusammenstellen und
Termine am Messestand vereinbaren. Und jeder Fachbesucher ist
willkommen! Durch seine Fragen
und Problemstellungen entwickeln die Anbieter sich weiter,
dank seiner Erfahrungen und
Anregungen werden aus innovativen Ideen marktfähige Produkte. Kunden sind immer auch Ideengeber für Unternehmen.
: Gibt es neben der Präsentation der Aussteller zusätzliche
Angebote auf der K 2016, die
über Neuheiten und Perspektiven der Branche informieren?
Reifenhäuser: In der Tat sind Ent-
wicklungen und Zukunftsaussichten der Kunststoff- und Kautschuk­
industrie nicht nur an den Ständen
der Industrieunternehmen und
Forschungseinrichtungen Thema,
sondern auch im umfangreichen
Rahmenprogramm. Um nur zwei
Elemente zu erwähnen:
In der Sonderschau in Halle 6 wird
dargestellt, wie Kunststoff unsere
Zukunft gestalten wird und die
Probleme von morgen zu lösen
vermag – und zwar in funktionaler, ästhetischer und nachhaltiger
Hinsicht. Es wird multimediale
Präsentationen geben und auch
Vortragsrunden, in denen aktuelle Themen diskutiert werden.
Und auch ein Jugendtag wird organisiert, um schon junge Leute
für unsere Industrie zu begeistern,
Berufschancen aufzuzeigen, aber
auch Probleme wie zum Beispiel
Umweltfragen anzusprechen.
Während die Sonderschau die
Branchenentscheider und via Multiplikatoren und Medien auch die
breite Öffentlichkeit anspricht, ist
der Science Campus der Treffpunkt der wissenschaftlichen
Community. Institutionen, Universitäten und Hochschulen präsentieren hier ihre neuesten Forschungsergebnisse zur komplexen
Gesamtthematik Kunststoff und
Kautschuk und führen den Dialog
mit industriellen Anwendern.
: Welchen Tipp haben Sie speziell für Besucher aus Nordrhein-Westfalen?
Reifenhäuser: Wer in NRW zu
Hause ist, hat alle Vorteile auf
seiner Seite, denn mit der K in
Düsseldorf findet die wichtigste
Veranstaltung seiner Branche
praktisch vor der Haustür statt.
Ganz gleich, ob ich mich für neue
Rohstoffe, Maschinen oder Verfahren interessiere, für die Arbeit
der Branchenverbände oder für
Forschungsvorhaben, für Ausund Weiterbildungsmöglichkeiten, für Kooperationspartner oder
Fachkräfte, für den regionalen
oder internationalen Wettbewerb,
für technische Trends oder Auskünfte zu bestimmten Märkten
– auf der K 2016 gibt es alle Informationen. Die Zeit für einen Besuch ist bestens investiert, die
Messe ist nicht nur der größte
Marktplatz, sondern einfach die
wichtigste Weiterbildungsveranstaltung des Jahres. Das muss man
nutzen, zumal der Weg kurz und
äußerst preiswert ist: Aus vielen
Städten Nordrhein-Westfalens hat
man mit dem Eintrittsticket freie
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12 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Sonderhoff Mitarbeiter in der Lohnfertigung bei der Bauteileinrichtung und Maschinenprogrammierung für das Dichtungsschäumen eines Bauteils Foto: K-ZEITUNG
Von der Idee bis zum fertigen Produkt
Sonderhoff mit umfassender Dienstleistung zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen weltweit erfolgreich
Dichten/Kleben/Vergießen Wenn es
um Dichtungsschäumen, Kleben
und Vergießen in höchster Präzision geht, gehört Sonderhoff in
Köln zu den ersten Adressen –
weltweit. Jedes Jahr werden bei den
Kunden mehr als 300 Mio. Dichtungen mit Systemen von Sonderhoff hergestellt. Allein in der
Automobilindustrie finden sich
über 350 unterschiedliche Anwendungen. Und dies ist nur eine von
vielen Branchen, die auf die umfassende Dienstleistung von Sonderhoff setzt. Diese Dienstleistung
geht weit über die Lieferung von
Misch- und Dosieranlagen sowie
2-Komponenten-Schaumdichtungssystemen, Klebstoffen und
Vergussmassen hinaus.
„Wir begleiten unsere Kunden von
der ersten Idee bis zur Herstellung
des fertigen Produkts – in welchen
Stückzahlen auch immer“, erklärt
Florian Kampf, Senior Manager
Marketing bei der Sonderhoff
Holding GmbH, die Bandbreite,
die mit den drei Unternehmensbereichen Chemicals, Engineering
und Services abgedeckt wird.
Die Begleitung der Kunden reicht
von der Materialentwicklung und
dem Engineering bis zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen von Prototypen und Vorserien sowie der Fertigung von
Klein- und Großserien in einer der
Lohnfertigungen, die Sonderhoff
in verschiedenen Niederlassungen
auf der ganzen Welt betreibt. Zu-
Wird auch unter Druck*
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auf das jeweilige Produkt abgestimmte Anlagen, von kleinen,
flexiblen Systemen bis zu großen
Fertigungsstraßen, und nimmt sie
beim Kunden in Betrieb.
Alles aus einer Hand
Dabei kann der Kunde gerne alles
aus einer Hand erhalten; dann sind
Dichtungs-, Klebstoff- und Vergussmaterialien sowie Maschinen
von Sonderhoff perfekt aufeinander abgestimmt. Ein Muss ist dies
aber nicht. Florian Kampf: „Wir
haben auch Fälle, in denen auf
Sonderhoff Anlagen Materialkomponenten anderer Hersteller
verarbeitet werden. Genauso werden Dichtungs-, Klebstoff- und
Vergussmaterialien von Sonderhoff auf Fremd­anlagen verarbeitet.
Allerdings weisen wir die Kunden
immer darauf hin, dass es für das
Feintuning und die genaue Abstimmung von Anlage und Material eindeutig Vorteile hat, wenn
alles aus einem Haus kommt. Denn
für das Dichtungsschäumen gibt
es keine Simulationen, die den
Prozess exakt abbilden können.
Hier ist nach wie vor die Erfahrung
der Mitarbeiter gefragt.“
Eines der Kernprodukte von Sonderhoff sind weichelastische
2-Komponenten-Schaumstoffdichtungssysteme, die mithilfe der
Misch- und Dosieranlage direkt
auf dem Bauteil aufgetragen werden und dort dann aufschäumen
und ausreagieren. Diese Dichtungstechnik ist bekannt unter
dem Kürzel FIPFG – „Formed
In-Place Foam Gasket“. Einer der
vielen Vorteile: Die aufgespritzten
Dichtungen können nicht wie zum
Beispiel eingelegte Moosgummidichtungen von Feuchtigkeit unterwandert werden. Sollte die gute
Haftung auf Kunststoffbauteilen
nicht ausreichen, lassen sich durch
eine Vorbehandlung mit Primern,
Mikrobeflammen oder Plasma die
nötigen Haftbedingungen herstellen.
Bei den aufgeschäumten Dichtungen werden im Mischkopf von
Sonderhoff entwickelte Rezepturen auf Basis von Polyurethan oder
Silikon (A-Komponente) in einem
vorgegebenen Mischungsverhältnis mit einem Härter (B-Komponente) vermischt. Unmittelbar
nach der Dosierung bildet sich auf
dem Bauteil ein weichelastischer
Dichtungsschaum, der dort aushärtet. Die speziellen Fast-Cure
Dichtungen von Sonderhoff sind
zum Beispiel bereits nach 2 min
klebfrei. Mit den Sonderhoff
Misch- und Dosieranlagen lassen
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 13
Das Mold’n Seal-Verfahren
kombiniert das Spritzgießen
und Dichtungsschäumen in
einer Fertigungszelle auf
engstem Raum
Foto: Sonderhoff
Mikroschaumdichtung: Angesichts der zunehmenden Miniaturisierung werden immer häufiger sehr schmale Dichtungen bis hinunter zu 1 mm Breite angefragt Foto: Sonderhoff
sich die Dichtungsschäume zweiund dreidimensional in Nuten
oder auf Flächen aufbringen.
Schmale Dichtungen –
hohe Temperaturen
Zu den besonders anspruchsvollen
Aufgaben, mit denen die Sonderhoff Mitarbeiter auf diesem Gebiet
aktuell konfrontiert werden, gehö­
ren neben sehr schmalen Dichtungen bis hinunter zu 1 mm Breite,
die angesichts der zunehmenden
Miniaturisierung immer häufiger
angefragt werden, insbesondere
hohe Temperaturen. Dank neuer
Kunststoffe dringen Bauteile in
immer höhere Temperaturbereiche vor, die dann natürlich auch
von den eingesetzten Dichtungen
beherrscht werden müssen.
Florian Kampf: „Wir kommen
schon mit Polyurethan recht weit,
das standardmäßig bei der FIPFGTechnologie eingesetzt wird.
Wenn die Temperaturen aber zu
hoch werden, setzen wir Silikonschäume ein, die dauerhaft Temperaturen zwischen minus 60 Grad
Celsius und plus 180 Grad Celsius
aushalten. Kurzzeitig sind sogar
noch weit höhere Temperaturen
möglich. Aktuell liegt die Obergrenze bei etwa 350 Grad Celsius.
Die Silikonschäume werden zudem bei Explosionsschutzanwendungen eingesetzt.“
Insgesamt kann Sonderhoff mit
den Produktfamilien Fermapor
K31 (Polyurethan-WeichschaumSysteme), Fermadur (PolyurethanGießharz-Systeme), Fermasil (Sili­
konschaum-Systeme), Fermapor
(PVC-Plastisole) und Fermaskin
(Polyurethan-Weichschaum mit
elastomerartiger Außenhaut) auf
die Erfahrungen aus mehr als
1.000 Formulierungen aus PU,
PVC und Silikon zurückgreifen
und damit sehr viele Anwendungen abdecken.
Neue Generation des
Dichtungsschäumens
Fermaskin, das jüngste Produkt
von Sonderhoff, repräsentiert da-
bei „die neue Generation des Dichtungsschäumens“. Die vierkomponentige Polyurethan-Schaumdichtung verfügt über eine nahtlose, elastomerartige, schützende
Außenhaut und einen Polyurethan-Weichschaumkern. Hergestellt wird die Fermaskin-Dichtung – vergleichbar zu einer Coextrusion – mit einem 4-Komponenten-Kopf, der Kern und Hülle
aus jeweils zwei Komponenten
erzeugt. Durch die getrennten
Variationsmöglichkeiten von
Schaumkern und Hüllmaterial
kann das Eigenschaftsspektrum
von FIPFG-Dichtungen sehr variabel eingestellt werden.
Sehr weich und
doch reißfest
Effekt in der Praxis: Mit Ferma­skin
lassen sich erstmals eine sehr hohe
Reißfestigkeit mit gleichzeitig hoher Weichheit, hervorragende
Rückstellfähigkeit und geringste
Wasseraufnahme sowie eine sehr
gute UV-Stabilität realisieren.
Dabei verhindert diese sehr hochwertige Schaumdichtung mit
Außen­haut, dass der PU-Schaum
bei einer Scherung verletzt wird.
Fermaskin gibt es übrigens nicht
nur als FIPFG-Lösung, sondern
in den zwei Standardmaßen 10 ×
5 mm und 16 × 8 mm in den Varianten „super soft“ und „medium
soft“ auch als selbstklebende
Schaumdichtung.
Wie Florian Kampf erklärt, lässt
sich eine 4-Komponenten-Mischund Dosieranlage auch verwenden, wenn auf einem Bauteil zwei
verschiedene 2-KomponentenProdukte aufgebracht werden
müssen, zum Beispiel ein Kleb­
stoff und eine geschäumte Dichtung.
Eine weitere zukunftsorientierte
Lösung hat Sonderhoff in Kooperation mit den Spritzgießmaschinenherstellern Arburg und Engel
entwickelt: das Mold’n Seal-Verfahren als Kombination von
Spritzgieß- mit Misch- und Dosieranlage in einer Fertigungszelle auf engstem Raum. Unmittelbar
nach der Entnahme aus dem
Spritzgießwerkzeug wird auf die
spritzgegossenen Bauteile eine
dafür speziell entwickelte FastCure Polyurethanschaumdichtung aufgetragen. Durch die Inte­
gration der bisher getrennten
Prozesse Spritzgießen und Dichtungsschäumen in einem Fertigungsschritt unter den Gesichtspunkten Effizienz und Produkt­
qualität kann auf eine teure Zwischenlagerung vorproduzierter
Spritzgussteile verzichtet werden.
Schnelle
Weiterverarbeitung
Die kurze Ausreaktion des FastCure Dichtungsmaterials, das
bereits nach circa 120 s klebfrei ist,
erlaubt dabei eine schnelle Weiter­
verarbeitung. Weitere Vorteile:
Anstatt bisher zwei wird nur noch
ein Roboter für das Teilehandling
der beiden Abläufe Spritzgießen
und Dichtungsschäumen benötigt, dadurch können Investitions-,
Lager- und Personalkosten eingespart werden.
Angesichts der enormen Vielfalt
der Anwendungsmöglichkeiten ist
eines sicher: „Je früher Sonderhoff
bei einer neuen Entwicklung mit
ins Boot genommen wird, desto
größer sind die Möglichkeiten, die
Gestaltung so zu beeinflussen,
dass eine technisch und wirtschaftlich optimale Dichtungs-,
Klebe- und Vergusslösung entsteht.“ Günter Kögel
www.sonderhoff.com
Fermaskin im Querschnitt: vierkomponentige PolyurethanSchaumdichtung mit einer nahtlos schützenden Außenhaut und
einem Polyurethan-Weichschaumkern Foto: Sonderhoff
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NORDRHEIN-WESTFALEN
14 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Kernkompetenz: Kälte für die Kunststoffbranche
L&R Kältetechnik liefert seit fast 25 Jahren industrielle Kälteanlagen aus dem Sauerland – genaue Kalkulation des
Return on Investment – deutliche Auswirkungen auf die Qualität der Spritzguss- oder Extrusionsprodukte
Die effizienzsteigernde Wirkung
von Kälteanlagen in der Kunststoffverarbeitung hat noch einen weiteren Aspekt. „Eine exakte Temperierung der Werkzeuge erlaubt
oft auch eine Verkürzung der Zykluszeiten und damit der Produktivität. Außerdem wird dadurch die
Qualität der Spritzguss- oder Extrusionsprodukte erhöht“, berichtet
Rüßmann. Kunststoffverarbeitende Betriebe, die eine neue Kälteanlage anschaffen, können so ihren
Ausstoß um bis zu 15 % steigern.
Neuer Anlagenstandard
im Herbst
Die Containerbauweise von Kälteanlagen spart Platz und beschleunigt die Installation vor Ort. Hier
sorgen Freikühler auf dem Dach für energiesparende Fahrweise bei niedrigeren Außentemperaturen
Foto: L&R
Energieeffizienz Mit hocheffizien-
ten Kälteanlagen leistet L&R Kältetechnik einen Beitrag zur Energieeeinsparung in kunststoffverarbeitenden Betrieben; L&R-Anlagen sind weltweit im Einsatz. In
diesem Messeherbst stellt das
Unternehmen mit der EcoproBaureihe einen neuen Standard
für energieeffiziente Kältetechnik
vor.
In ganz NRW, besonders aber in
Westfalen ist die Kunststoff- und
Gummiindustrie sehr präsent. In
Ostwestfalen sind rund 500 Unternehmen in diesem Bereich tätig.
In Südwestfalen sind es mehr als
600, und sie decken die gesamte
Prozesskette von der Rohmaterial­
erzeugung über die Verarbeitung
(die den weitaus größten Anteil
ausmacht) bis zum Kunststoff­
maschinenbau ab.
Da überrascht es nicht, dass sich
in NRW auch leistungsstarke Partner für die Peripherie etabliert
haben – zum Beispiel L&R Kältetechnik in Sundern/Sauerland.
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Das Unternehmen entwickelt und
fertigt seit knapp 25 Jahren industrielle Kälteanlagen und arbeitet
von Beginn an intensiv mit Kunden aus der Kunststofftechnik
zusammen.
Auf der Fakuma wird L&R eine
neue Baureihe von Kälteanlagen
vorstellen, die Maßstäbe in Sachen
Energieeffizienz setzt. Die EcoproAnlagen sind mit besonders effizienten Baugruppen wie etwa
stufenlos regelbaren, halbhermetischen Bitzer-Schraubenverdichtern, elektronisch geregelten Expansionsventilen und einer optimierten Steuerung aus eigener
Entwicklung ausgestattet. „Diese
Anlagen sorgen für hohe Energieeinsparungen vor allem bei wechselndem Kältebedarf “, betont
Rüßmann.
Stetig steigende
Nachfrage
L&R-Kälteanlagen arbeiten bei
vielen Kunststoffverarbeitern
nicht nur in NRW, sondern
deutschlandweit und zunehmend
Immer im Blick: Die
Energieeffizienz
Dabei haben die Projektingenieure stets die Energieeffizienz der
Anlagen im Blick. Burkhard Rüßmann, geschäftsführender Gesellschafter von L&R, erklärt: „Die
Energiekosten sind der größte
Kostenblock in der Lebenszyklusbetrachtung einer Kälteanlage.
Wir schlagen den Kunststoffverarbeitern bei jedem Projekt energiesparende Technik wie zum
Beispiel eine Winterentlastung
oder eine gleitende Kondensationstemperaturregelung vor. Für
jede dieser Maßnahmen geben wir
den Return on Invest an.“ Aufgrund der Erfahrung aus mehr
als 1.800 projektierten Anlagen
könne das sehr genau kalkuliert
werden.
Mit neuer Anlagentechnik hohe
Energieeinsparungen vor allem
bei wechselndem Kältebedarf:
Burkhard Rüßmann, geschäftsführender Gesellschafter
Foto: L&R
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Die neuen Ecopro-Kälteanlagen zeichnen sich durch deutlich höhere Effizienz und geringen Energieverbrauch aus Foto: L&R
und Softwareprogrammierung
eröffnet. Und am Hauptsitz wird
derzeit mit Hochdruck am neuen
Verwaltungsgebäude – und damit
Platz für weitere Expansion – gearbeitet. gr
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Auf LEDs fokussiert
Polycarbonat aus Krefeld-Uerdingen
ermöglicht effiziente Beleuchtung
Lichttechnik Ein Fünftel des welt-
weiten Stromverbrauchs entfällt
auf die allgemeine Beleuchtung.
Und der Lichthunger wächst: So
rechnet das Umweltprogramm
der Vereinten Nationen (UNEP)
bis 2030 mit einem Anstieg des
Energiekonsums durch Leuchtmittel um 80 %. Die LED-Lichttechnik bietet hier eine energieund kosteneffiziente Lösung und
findet immer mehr Verbreitung.
LEDs haben eine hohe Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden.
Den Anforderungen entsprechend kann ihr Licht fokussiert,
aber auch gestreut werden, um
die Lichtqualität zu verbessern
und die Lichtverschmutzung zu
senken.
Für die Herstellung von LEDLeuchten hat Covestro – vormals
Bayer Material Science – ein komplettes Programm an Polycarbonaten der Marke Makrolon entwickelt. Die Produkte werden
unter anderem im Werk KrefeldUerdingen hergestellt.
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und Anwendungen
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auch im Ausland. Kürzlich erst hat
L&R zwei Anlagen nach Singapur
und Brasilien verschifft. Die stetig
steigende Nachfrage hat räumliche
Expansion zur Folge. Vor zwei
Jahren wurde in Sundern ein zweites Werk nur für Schaltschrankbau
Einsatz finden sie in Linsen und
Optiken, Lichtleitern, Diffusoren,
Reflektoren, Kühlkörpern und
Gehäusen. Ebenso breit gefächert
ist das Spektrum der Anwendungen. Es reicht von der Außen- und
Innenbeleuchtung von Gebäuden
über Straßenlampen, Scheinwerfer und Ampelanlagen bis zu Werbetafeln und Displays.
„Das Makrolon LED-Sortiment
umfasst hochtransparente und
robuste Typen, die im Vergleich
zu anderen transparenten Materialien mit einem guten Flammschutz ausgestattet sind“, erläutert
Dr. Klaus Reinartz, Marketingleiter für LED-Anwendungen in der
Region Europa, Nahost und Afri­
ka bei Covestro. In Form von
Linsen oder Reflektoren bündeln
beziehungsweise lenken sie das
LED-Licht in der gewünschten Art
und Weise. „Die gute Hitzebe­
ständigkeit des Kunststoffs verhindert, dass sich die Transmission der Linsen und damit ihr
optisches Verhalten verändert“, so
Reinartz.
In bestimmten Anwendungen,
zum Beispiel Scheinwerfern, können Linsen sehr komplexe Formen
haben, um die gewünschte Licht­
lenkung zu erreichen. Für die
Herstellung solcher Linsen mit
Im Vergleich zu DruckgussAluminium bietet das wärmeleitende Polycarbonat Makrolon TC8030 viel Freiheit bei der
Formgebung der Kühlkörper
und ermöglicht die Integration
von Elektronikkomponenten in
der Form Foto: Covestro
Freiformflächen hat Covestro innovative und effiziente Spritzgießprozesse entwickelt und unterstützt Kunden bei der Umsetzung.
Kühlkörper
mit coolem Design
Auch wenn LEDs nicht so heiß
werden wie die gute alte Glühbirne, erzeugen sie dennoch Wärme,
die abgeführt werden muss. Bei
der Herstellung von Kühlkörpern
bietet das wärmeleitfähige Makro­
lon TC8030 einige Vorteile im
Vergleich zu Druckguss-Aluminium: Der Kunststoff bietet viel
Freiheit bei der Formgebung – zum
Beispiel bei der Konstruktion der
Kühlrippen. Außerdem überzeugt
das Material durch geringeres
Gewicht und die Möglichkeit,
gleich in der Form Elektronikkomponenten zu integrieren.
Eine besondere Anwendung erleben LEDs in einem kürzlich neu
gestalteten Büro von Covestro in
Schanghai. Dort wurden mehr als
4.000 LED-Lichtröhren aus Makrolon installiert. Trotz ihrer
großen Zahl sparen die Lichtröhren der Firma Skyworth gegenüber
konventioneller Beleuchtung rund
25 % Strom und werden mit geringerem Wartungsaufwand betrieben. mg
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NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 15
Chemiepark Marl feiert Azubis
97 junge Menschen aus dem Chemiepark Marl haben ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden
Ausbildung Der Chemiepark in
Marl im Ruhrgebiet ist einer der
größten Industrieparks in
Deutschland. Er erstreckt sich über
eine Fläche von 6,5 km². Die Anlagen der momentan dort tätigen
30 Unternehmen bieten etwa
10.000 Beschäftigten Arbeit, stehen in einem engen stofflichen
und energetischen Verbund und
werden zum größten Teil vollkon-
tinuierlich betrieben. Betreiber des
Chemieparks ist das „Werk Infracor“, das ein Teil von Evonik Industries ist.
Ende Juli 2015 konnten nun 97
junge Menschen aus dem Chemiepark Marl feiern, denn sie haben
ihre Abschlussprüfung bestanden
und damit die letzte Hürde der
Berufsausbildung erfolgreich gemeistert. „Sie alle haben konsequent ihre Berufsausbildung absolviert und können nun die
Früchte dieser Anstrengungen
ernten“, beglückwünschte Dr.
Hans-Jürgen Metternich, Leiter
Ausbildung Nord der Evonik Technology & Infrastructure GmbH,
die erfolgreich Ausgebildeten.
„Ihre Ausgangslage ist deutlich
besser als die vieler Studierender“,
so der Ausbildungsleiter. Die Zahl
der Studienanfänger steigt stetig,
Ausbildungsleiter Dr. Hans Jürgen Metternich (r.), Betriebsrat
Ali Simsir (2.v.r.) und Christoph
Pieper, Geschäftsbereichsleiter
für Bildung der IHK Nord-Westfalen (l.), mit den besten Ausgebildeten aus dem Chemiepark Marl Foto: Evonik
die der Berufsanfänger in einer
dualen Ausbildung sinkt dagegen.
Rund 350 Ausbildungsberufen mit
meist guten Berufsaussichten stehen heute mehr als 13.000 Studien­
gänge gegenüber und die Zahl der
Studienabbrecher steigt. Das dua­
le Ausbildungssystem weist dagegen nur Abbrecherquoten im ein­
stelligen Prozentbereich aus.
„Sie haben alles richtig gemacht“,
sagte Metternich. „Eine solide
Ausbildung mit exzellenter beruflicher Perspektive und noch bes-
seren Weiterbildungschancen –
damit haben Sie die Poleposition
für jeden denkbaren Weg auf alle
Fälle inne.“
Seit Beginn der Ausbildung im
Chemiepark Marl konnten 15.860
Menschen in die berufliche Zu-
Moderne Roboter ohne Schutzzaun
IIS-Automation vertreibt kollaborative Roboterarme wie den UR5 von Universal Robots
Leichtbauroboter Rauchende Schlo-
te, Lärm und Schmutz? Der Industriestandort Nordrhein-Westfalen steht wie kaum ein anderes
Bundesland für eine expandierende Industrie. Dabei hat sich das
„Land von Kohle und Stahl“ heute auch neuen Produktionsprozessen geöffnet: Kollaborierende
Leichtbauroboter, die intuitiv und
einfach zu programmieren sind,
können flexibel eingesetzt werden
und so eine Vielzahl an Branchen
optimieren.
So ist es auch in der Kunststoffindustrie. Ob für Spritzgießarbeiten, in der Extrusion oder für
Fügearbeiten: Roboterarme wie
beispielsweise der UR5 von Universal Robots bieten Einspar­
potenzial und Arbeitsentlastung
der Mitarbeiter bei repetitiven
Aufgaben. Das nutzt auch das
Kunststoffzentrum SKZ für sich.
Nicht nur im Bereich Spritzgießtechnik, sondern auch in der Qualitätsprüfung lässt das Unternehmen heute den UR5-Roboter als
Produktionsassistenten den Mitarbeitern zur Hand gehen.
Der UR5 ist einer von drei kollaborierenden Leichtbaurobotern
des dänischen Herstellers Universal Robots. Er bietet eine Tragkraft
von 5 kg, hohe Wendigkeit bedingt
durch sechs Achsen sowie eine
Reichweite von 850 mm. In direkter Kollaboration mit dem Menschen gewährleistet der flexible
Roboterarm hohe Arbeitsplatz­
sicherheit durch Sensorik sowie
Kraft-, Geschwindigkeits- und
Beschleunigungsgrenzen.
„Wir benötigen für den Robotereinsatz weder eine Einhausung
noch einen Sicherheitsabstand.
Dadurch wird viel Platz eingespart
und der Roboter greift unseren
Mitarbeitern bei Spritzgießarbeiten fast wortwörtlich unter die
Arme“, freut sich Christian Deubel, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Spritzgießen/additive Fertigung am SKZ.
Reichweite kann
verlängert werden
Eine Besonderheit am SKZ liegt
darin, dass der Roboter an einer
Linearachse montiert ist und somit ein Transport von Material
und Bauteilen über eine Länge
von über 2 m möglich ist. Damit
entnimmt der Roboterarm Teile
aus einem Behälter und legt diese definiert ins Spritzgießwerkzeug, wo sie dann umspritzt
werden. „Der Roboter erhöht
damit unsere Flexibilität, stellt
konstante Zykluszeiten sicher und
verringert Systemkosten“, berichtet Deubel. Im Bereich Qualitätsprüfung sortiert der Leichtbauroboter fehlerhafte Erzeugnisse
aus dem Produktionsprozess aus,
die Informationen dazu erhält er
bei der Bauteilentnahme von
Inline-Messgeräten wie zum Beispiel Inline-Thermografie, Farboder Gewichtsmessung direkt am
Greifer.
Wegbereiter für den Einsatz von
Leichtbaurobotik beim SKZ war
IIS-Automation, ein auf die Modernisierung von Spritzgießmaschinen spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Meinerzhagen.
IIS-Automation hat in den vergangenen zwei Jahren mehrere Spritzgießmaschinen mit der Lösung der
Roboterarme von Universal Robots auf der Linearachse in NRW
installiert. Die Besonderheit an
dieser Kombination ist es, dass die
Kunden die Möglichkeit haben,
einen Roboter außerhalb der
Spritzgießmaschine ohne Schutzzaun zu nutzen. Ein weiterer Vorteil ist der Einsatz bei niedriger
Hallenhöhe. Deutschlandweit
vertreibt IIS-Automation die Ro-
Montiert an einer Linearachse kann der Leichtbau-Roboterarm an der Spritzgießmaschine den
Transport von Material und Bauteilen über eine
Länge von über 2 m erledigen Foto: SKZ
boterarme von Universal Robots
an kleine, mittelständische und
große Industrieunternehmen und
unterstützt sie bei der nahtlosen
Integration der leichten Roboterarme in individuelle Produktionsprozesse. Das SKZ ist nur eines
der Beispiele dafür, wie Robotik
die Fabriken von heute für die
Zukunft fit macht. gr
kunft entlassen werden. Entsprechend den Bedürfnissen des Standorts waren dies 7.091 Ausgebildete im Bereich Naturwissenschaften, 5.462 in technischen Berufen
und 3.307 in kaufmännischen
Ausbildungsgängen. Hinzu kommen 1.189 Teilnehmer, die im
Rahmen einer beruflichen Weiterbildung den IHK-Abschluss
erlangten. mg
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Beumer optimiert die Stretch Hood-Serie
Verpackung Das Thema Sicherheit
bei Transport und Lagerung von
auf Paletten gestapelten Produkten
gewinnt an Bedeutung. Deshalb
hat Beumer aus Beckum eine neue
Maschine aus der bewährten
Stretch Hood-Serie. Um eine höhere Verfügbarkeit der Anlage zu
gewährleisten, kommt die neue
Stretch Hood A komplett ohne
Bühne. Instandhaltungs­arbeiten
wie Wechsel der Messer oder der
Schweißbalken erfolgen auf Bo-
denniveau. Für diese Tätigkeiten
öffnet der Bediener eine Schublade und hat so freien Zugriff auf
Messer und Schweißbalken.
Mit wenigen Handgriffen und
komplett ohne Werkzeug kann der
Bediener die Folie einführen. Rüstund Umbauzeiten lassen sich somit
erheblich reduzieren. Ein weiterer
Vorteil liegt in der geringen Bauhöhe und Aufstellfläche des neuen Beumer Stretch Hood. Mit
einem neuartigen, materialscho-
nenden Folientransportsystem
wird die Folienhaube der Anlage
zugeführt. Auf dem Weg zur Reffund Stretcheinheit kühlt die
Schweißnaht der Folienhaube
bereits ab, so dass diese ohne Zeitverlust gerefft werden kann. Damit
sind weder eine energieaufwendige Kühleinheit noch Kühlzeiten
erforderlich. Die Paletten können
in schneller Taktung verpackt
werden. Das reduziert Stillstandzeiten und sorgt zudem für eine
Kompakter und schneller umrüstbar: Die neue
Maschine aus der Stretch Hood-Serie Foto: Beumer
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NORDRHEIN-WESTFALEN
16 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Mehr aus Polymer
Die Barlog Gruppe in Overath, ein Full-Service-Anbieter rund um Produktkonzeption und Hochleistungskunststoffe,
investiert in eine neue Halle und erweitert seinen Maschinenpark
Branchen – zum Beispiel Auto­
mobilindustrie, Sanitärbereich
oder Haushaltsgerätetechnik. Hier
kümmert sich Barlog auch um den
Vertrieb von technischen, funktionalisierten und Hochleistungskunststoffen. Das Sortiment wird
stetig ausgebaut. Der Fokus liegt
derzeit auf Hochleistungskunststoffen: Neben PPA, PPS, LCP und
PEEK bietet Barlog seit Neuestem
auch tribologisch optimierte
Werkstoffe auf Basis des Hochleistungskunststoffs PEK an. Dieser zeichnet sich durch herausragendes Gleit- und Verschleißverhalten bei hohen Temperaturen
(Dauergebrauchstemperatur bis
300 °C) und hohen Belastungen
aus. Durch die Substitution von
gesinterten Gleitlagern und Führungsbuchsen aus Grafit oder
Bronze sowie spanend hergestellten Gleitelementen aus Hoch­
leistungskunststoffen wie PAI oder
PI werden Kosten deutlich reduziert.
Der Firmensitz der Barlog Gruppe in Overath mit Solarmodulen auf dem Dach und dem Rohbau einer neuen Produktionshalle Foto: Barlog
Erweiterung Die Barlog Gruppe ist
ein Full-Service-Anbieter für die
Entwicklung von Kunststoffteilen,
die Herstellung und den Vertrieb
von Kunststoffcompounds sowie
maßangefertigte Serviceangebote
für verschiedene Kunden und
Branchen.
Am Firmensitz in Overath hat das
Familienunternehmen jetzt infolge seiner Expansionsstrategie eine
neue Halle zur Erweiterung der
Produktionsfläche von 850 m²
gebaut. Auch der Maschinenpark
wurde erweitert: Für die Herstellung von spritzgegossenen Prototypen sind jetzt Maschinen mit
einer Größe von 6 bis 500 t Schließkraft verfügbar. Dadurch ist jetzt
Prototypen- und Kleinserien­
fertigung ab einer Losgröße von
Zukunft und unseren Firmensitz
in Nordrhein-Westfalen“, sagt
Peter Barlog, Geschäftsleitung.
Dazu wurden auch Solarmodule
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zehn Stück vom Mikrospritzguss
bis 1,5 kg Schussgewicht möglich.
„Wir investieren weiter in unsere
auf den Dächern der Bürogebäude installiert. Der selbst erzeugte
Ökostrom deckt 30 % des Ener-
giebedarfs der gesamten Gruppe
ab.
Schon seit geraumer Zeit teilt sich
die Barlog Gruppe in drei verschiedene Unternehmensbereiche auf.
Das Besondere daran ist das Zusammenspiel zwischen den Bereichen Barlog Plastics, Bahsys und
der Barlog Akademie.
Barlog Plastics: HighPerformance-Polymere
Von der Idee bis zur Serie produziert Barlog Plastics maßgeschneiderte Kunststoffcompounds für
die Verwendung in verschiedenen
Präzise Dosierung
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Kunststoffkompetenz
bei Bahsys
Die eigenständige Gesellschaft
Bahsys kümmert sich um die
gesamte Produktkonzeption –
von Machbarkeitsanalysen und
Materialauswahl über kunststoffgerechte Konstruktion bis hin zu
FE-Strukturanalysen und Spritzgießsimulationen. Darüber hinaus gehören die Prototypenentwicklung bis hin zur Serienreife
sowie ein Prüflabor für Material­
prüfung und Schadensanalyse
zum Portfolio. Für spritzgegossene Prototypen können die Kunden mehr als 16 Oberflächenqualitäten auswählen, etwa hochglanzpolierte, gefräste oder gestrahlte Strukturen. Dadurch
bekommt schon ein Prototyp das
Erscheinungsbild eines hochwertigen Endprodukts. Mit der Inbetriebnahme einer automatisierten 5-Achs-CNC-Fräsmaschine
im eigenen Werkzeugbau für
Prototypenformen wird die
Durchlaufzeit vom 3D-Datensatz
zum fertigen Spritzgussteil erheblich verkürzt. Komplettiert wird
das Angebot durch Dienstleistungen wie die Konditionierung von
Polyamidbauteilen und die Laser­
markierung.
Fachexpertise in der
Barlog Akademie
Der dritte Zweig der Gruppe ist
die Barlog Akademie. In den Qualifizierungsschulungen und Fortbildungsmaßnahmen gibt das
Unternehmen seine Fachexpertise und sein Know-how im Bereich
Kunststofftechnik an seine Kunden weiter. Das Programm wird
immer wieder um neue Themen
und Seminare erweitert und an
die aktuellen Marktentwicklungen und Kundenbedürfnisse angepasst. So bietet die Akademie
aktuell das Seminar „Kunststofftechnik für Kaufleute“ an. Hierbei
vermittelt Barlog das notwendige
Know-how und Prozessverständnis, um Einkäufern, Verkäufern
und Controllern einen sicheren
Umgang mit „techniklastigen“
Themen zu ermöglichen. In dem
Seminar „Materialauswahl für
Produktentwickler“ werden in
praxisnahen Workshops die
Grundlagen der Materialauswahl
für technisch anspruchsvolle
Kunststoffteile aufgezeigt. mg
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 17
Kunststoffwissen aus dem Labor
Currenta bieten seinen Kunden Industrieanalytik für Chemie, Life Science und Polymere
Analytik Polymere Werkstoffe ha-
ben sich in wenigen Jahrzehnten
vielfältige Einsatzbereiche erschlossen. Entsprechend ist auch
der Bedarf an zum Teil hochspezialisierten Analysemethoden
gestiegen. Auf diese Weise lässt
sich unter Realbedingungen im
Labor zeigen, warum gesundheitsschädliche Komponenten aus der
Produktion später im Produkt
keine Gefahr darstellen. Darüber
hinaus offenbaren solche Werkstoffuntersuchungen mitunter
weitere Anwendungsbereiche, oft
jedoch auch Verbesserungspotenzial für das später daraus gefertigte Produkt. So lassen sich zum
Beispiel Rollwiderstand oder
Nassrutschfestigkeit eines Autoreifens durch Veränderungen in
der Rezeptur des Kautschuks optimieren. Für diese vermeintlich
einfache Aufgabe bedarf es aber
eines erfahrenen Blickes bis hinunter in die molekulare Ebene.
Die dafür erforderliche Expertise
ist im Geschäftsfeld Analytik der
Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen, reichlich vorhanden.
Denn die 500 Mitarbeiter des
Auftragsanalytik-Labors an den
drei Chempark-Standorten können nicht nur auf eine Vielzahl
Durch das Cypher-Rasterkraftmikroskop lassen sich die Komponenten in Kunststoffgemischen genau lokalisieren und deren mechanische Eigenschaften auf Molekülebene analysieren Foto: Currenta
von Methoden und modernen
Messgeräten auf mehr als 10.000 m²
Laborfläche, sondern auch auf ein
großes Werkstoff-Know-how zurückgreifen. So wurden zum Beispiel in den heutigen ChemparkStandorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen wichtige Kunststoffklassen wie Polycarbonate, Polyurethane und
synthetischer Kautschuk erfunden. Die Currenta-Labore sind
auch heute noch an der Weiter-
entwicklung dieser Stoffe im
Chempark beteiligt.
Analysieren und
bewerten
Inzwischen haben aber auch exter­
ne Kunden für die Currenta Analytik stark an Bedeutung gewonnen. Für über 700 Kunden aus
einer Vielzahl von Branchen in
Deutschland, Europa und weltweit
ist das Geschäftsfeld Analytik des
Joint Ventures von Bayer und Lanxess tätig. So untersuchen die
Currenta Analytiker zum Beispiel
die chemischen und physikalischen Eigenschaften für das Bauwesen, für die Elektronikbranche,
für die Konsumgüterindustrie,
den Verkehrssektor oder die Pharma- und Pflanzenschutzindustrie.
Currenta kann dabei Werkstoffe
wie Polymere sowie deren Rohstoffe, Additive und Füllstoffe nicht
nur analysieren, sondern auch
bewerten. Kunden erhalten so bei
der Produkt- und Verfahrensentwicklung, bei Identitätsprüfungen,
Qualitätskontrollen, Reklamationen und bei der Marktbeobachtung
kompetente Unterstützung. Auch
Kautschuke, genau genommen
Elastomere, Thermoplaste und
Vulkanisate, untersucht das nach
DIN EN ISO/IEC 17025, GLP, GMP
und DIN EN ISO 14001 akkreditierte Labor im Bedarfsfall. Durch
Bestimmung von Molekulargewichtsverteilungen und Teilchengrößen, Strukturuntersuchungen,
Quantifizierung von Stabilisatoren, Emulgatoren, Weichmachern
sowie durch thermoanalytische
Kennzahlen entsteht die Grundlage für Produktoptimierungen.
Zum Portfolio der Currenta-Poly­
meranalytik gehört auch die Analyse von Polyurethanen und Lacken. Angepasst und teils individuell für den Kunden maßgeschneidert wird die Zusammensetzung von Polyurethanen, Lacken und Ausgangskomponenten
wie Polyethern und -estern, Aktivatoren, Treibmitteln und Prepoly­
meren mit ihren Modifizierungen
– qualitativ und quantitativ – analysiert. Mithilfe der Oberflächenund Festkörperanalytik lassen sich
darüber hinaus exakte Aussagen
zur Stoffqualität und Morphologie
von Materialien treffen. Dies erlaubt es, Prozesse zu optimieren
und Fehlern bei Produktionsproblemen schnell auf den Grund zu
gehen, zum Beispiel bei Kunststoffgranulaten, Formteilen wie Stoßstangen oder CDs, Pigmentpulvern
und Lacken. Für Materialien, an
die sicherheitstechnische Anforderungen gestellt werden, ist das
Brandverhalten ein entscheidendes
Kriterium. Auch dies kann Currenta im eigenen Brandschutzlabor
ermitteln anhand brandtechnologischer Materialprüfungen und
-klassifizierungen, numerischer
Brandsimulation sowie der Entwicklung und Optimierung von
Brandprüfmethoden. Kunden pro­
fitieren zudem vom Know-how bei
der gezielten Probenpräparation.
Dies spart Aufwand und sorgt für
genaue sowie repräsentative Messwerte.
Prozesse optimieren
Currenta bietet somit einen vielfältigen Pool an physikalischen
und chemischen Analysen, der
sich von standardisierten Qualitätsprüfungen bis hin zur komplexen Strukturanalytik, von
Basismethoden bis hin zu modernen Kopplungstechniken und
speziellen Verfahren wie der Oberflächenanalytik erstreckt. Dies
versetzt das Auftragslabor in die
Lage, Produktionsprozesse zu
durchleuchten und zu optimieren,
indem sämtliche Materialien geprüft werden können, die entlang
der Wertschöpfungskette zum
Einsatz kommen. Den störungsfreien Betrieb der Produktion
unterstützt Currenta aber auch
durch Fehlersuche und Reklamationsbearbeitung. Darüber hinaus
entwickelt der Dienstleister auf
Wunsch für besondere analytische
Fragestellungen neue Konzepte
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18 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 2015
Aufbruchstimmung in Duisburg
Brabender investiert massiv – in die Gruppe, in Gebäude, in Entwicklung, Innovation und neue Technologien
Prüftechnik Duisburg, Kulturstra-
ße – wer Kultur nicht auf schöne
Bilder, sehenswerte Skulpturen
und ansprechende Musik reduziert, sondern Industriekultur mit
einbezieht, ist hier genau richtig.
Schließlich heißt die Kulturstraße
für viele Duisburger auch Brabender Straße und ist die Heimat
eines traditionsreichen Unternehmens aus dem Ruhrpott mit einer
ganz besonderen Unternehmenskultur: von Brabender.
Genauer gesagt: von drei eigenständigen Unternehmen mit insgesamt 450 Mitarbeitern, die alle
unter dem Namen Brabender
bekannt sind, die aber jedes für
sich mit verschiedenen Produkten
völlig unabhängig am Markt agieren und deren Wirken gerade von
einer besonderen Aufbruchstimmung und einer eigenen Interpretation von „Zusammenwachsen“
geprägt ist – doch dazu später
mehr.
Ich
helfe,
wenn
es
eng
wird.
Die Wurzel des Unternehmens,
die Brabender GmbH & Co. KG,
wurde 1923 von Carl Wilhelm
Brabender gegründet. Als führender Lieferant entwickelt, produziert und vertreibt sie Geräte und
Ausrüstungen zur Prüfung von
Materialqualität und physikalischen Eigenschaften für Forschung, Entwicklung und industrielle Produktion in der Chemieund Nahrungsmittelindustrie
weltweit. Der Umsatz verteilt sich
zu etwa gleichen Teilen auf die
Nahrungsmittel- und die Kunststoffbranche.
„Qualität ist messbar“
Für die Kunststoffverarbeitung
liefert dieser Teil von Brabender
– erkennbar am blauen Firmenlogo – passend zum Firmenmotto
„Qualität ist messbar“ verschiedene Mess- und Prüfgeräte wie
Drehmoment-Rheometer für alle
Arten anwendungstechnischer
Untersuchungen, Messkneter zur
Untersuchung von Thermoplasten, Duroplasten, Elastomeren,
keramischen Formmassen, Füllstoffen, Pigmenten und vielen
anderen plastischen oder plastifizierbaren Materialien sowie
Extruder zur Untersuchung und
Verarbeitung von Polymeren.
Dazu kommen noch verschiedene
Nachfolgeeinrichtungen für die
Kunststoffverarbeitung.
Wer einen dieser „Brabender“ sein
Eigen nennt, kann sich neben hoher Messgenauigkeit, Zuverlässigkeit und einfacher Bedienung auch
häufig über eine extrem lange
Lebensdauer der Geräte freuen.
Geschäftsführer Stephan Lange:
„Es ist nichts Ungewöhnliches,
dass wir Geräte aus den 60erJahren zum Service erhalten, die
Bruno Dautzenberg, Geschäftsführer der Brabender Technologie GmbH & Co. KG (l.), und Stephan
Lange, Geschäftsführer der Brabender GmbH & Co. KG Foto: Brabender
nach wie vor im Einsatz sind. Vor
Kurzem kam sogar ein Gerät zum
Service, das wir 1937 ausgeliefert
haben.“
genauen Feuchtemessung von
körnigen Feststoffen – bei Kunststoffen sowohl in Form von Granulaten als auch von fertigen
»Weltweit werden über 12.000 Produkte mit
Systemen von Brabender Technologie dosiert«
Bruno Dautzenberg
Mit einem einzigartigen Produkt
ist die Brabender Messtechnik
GmbH & Co. KG in der Kunststofftechnik unterwegs: Der inzwischen in der dritten Generation produzierte Aquatrac, ein
Absolutmesssystem zur hoch­
Bauteilen – feiert demnächst sein
25-jähriges Jubiläum (mehr dazu
in der Sonderausgabe der
­K-ZEITUNG im Vorfeld der
Fakuma).­
Die 1957 gegründete Brabender
Technologie GmbH & Co. KG –
erkennbar am roten Logo – produziert unter dem Motto „keep
the flow“ (halte die Produktion
am Laufen) Geräte und Systeme
für die Bereiche Dosieren, Wägen,
Austragen, Steuern sowie Durchflussmessung von Schüttgütern
und beliefert neben der Kunststoffauch die Chemie-, Pharma-, Nahrungsmittel-, Glas- und Baustoffindustrie sowie unzählige andere
Industriebereiche. Zum Liefer­
programm gehören gravimetrische Dosiergeräte wie Dosier­
differenzialwaagen und Dosierbandwaagen, volumetrische Dosierer, Austragsvorrichtungen für
Silos und Behälter, Bigbag-Entleer­
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Das Areal von Brabender in der Duisburger Kulturstraße. Die Hallen ganz links wurden inzwischen abgerissen, um Platz für neue Büroräume, Produktionshallen und die beiden Labore zu schaffen Foto: Brabender
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4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 19
stationen und Durchflussmess­
geräte.
Vom Kunststoffgranulat
bis zum Müsli
Wie Geschäftsführer Bruno Dautzenberg erklärt, werden „weltweit
über 12.000 verschiedene Produkte mit Systemen von Brabender
Technologie dosiert – vom Kunststoffgranulat über Computerchips
bis zum Müsli. Unsere Spezialität
sind kundenspezifische Lösungen,
die wir kostengünstig aus standardisierten Modulen aufbauen oder
auch speziell entwickeln. Alle
Kernkomponenten der Anlagen
werden hier in Duisburg selbst
hergestellt“.
Für Dautzenberg ist die Brabender
Technologie bei aller Internationalität „ein Spiegel des Ruhrgebiets: ehrlich, frei und geradeheraus, zwar bodenständig, aber
dennoch weltoffen und innovativ
– und bis vor Kurzem in der Außendarstellung etwas verstaubt,
was nicht negativ gemeint ist.
Wenn Sie durch unsere Firma gehen, merken Sie sehr schnell: Unsere Mitarbeiter sind offen, freundlich, interkulturell. Wir haben
Tochterunternehmen in Kanada,
Russland, Dubai, China, aber wir
haben dies nicht nach außen dargestellt. Jetzt wischen wir den Staub
ab und kommunizieren dies auch
aktiv unseren Kunden“.
Getrennt und
doch vereint
Dass die drei Firmen seit vielen
Jahren komplett eigenständig sind,
hat gute Gründe. Bruno Dautzenberg: „Die Kunden der verschiedenen Brabender Unternehmen
verfolgen auch unterschiedliche
Ansätze. Wir haben verschiedene
Zielgruppen, die wir unterschiedlich ansprechen müssen. Dies war
auch der Grund, dass in den 50erJahren das Unternehmen in selbstständige Einheiten aufgeteilt wurde. Damals fiel die Entscheidung,
die verschiedenen Kundenstämme
mit separaten Unternehmen zu
bedienen. Dies werden wir auch
so beibehalten.“
Aber nicht nur Produkte und Zielgruppen, oder zumindest die Ansprechpartner bei gemeinsamen
Kunden, sind verschieden. Mehr
noch: Zum Teil beliefert auch einer
der drei einen Wettbewerber des
»Unser Ziel ist es, dass
jeder für sich in seinen
neuen, modernen
Räumen wesentlich
einfacher und in einem
optimalen Umfeld Tests
mit seinen Kunden
durchführen kann«
Stephan Lange
anderen, und hier ist eine strikte
Trennung unverzichtbar.
Dass diese Trennung, die im Werk
in Form einer 5 m breiten Straße
sichtbar ist, durch manche Mit­
arbeiter eher als Hindernis denn
als Verbindungsweg wahrgenommen wurde, war für die beiden
Geschäftsführer Stephan Lange
und Bruno Dautzenberg, die seit
einem beziehungsweise eineinhalb
Jahren im Unternehmen sind,
nicht nachvollziehbar.
Für beide ist es keine Frage, dass
die Trennung in allen Bereichen
erhalten bleibt, bei denen ein Teil
von Brabender mit Kunden des
anderen im Wettbewerb steht –
und hier kennen die beiden auch
keine Kompromisse.
In ausgewählten anderen Bereichen macht aber eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit
durchaus Sinn und wird von den
neuen Geschäftsführern gezielt
gefördert. Stephan Lange: „Wir
sind dabei, die Grenzen einzureißen und die Zusammenarbeit zu
fördern. Wenn man aber so lange
so getrennt gearbeitet hat, muss
man dies langsam verändern. Wir
werden den Wandel in einem langsamen, gut verdaubaren Prozess
durchführen.“
Das erste große Gemeinschafts­
projekt ist bereits sichtbar, denn
direkt neben dem Gebäude der
Brabender GmbH – dem blauen
– entsteht auf dem Gelände eines
bereits abgerissenen Autohauses
ein Neubau, der neben der kompletten Brabender Technologie –
der roten – auch Teile der anderen
Brabender Firmen enthalten wird.
Komplett neues
Technikum
So erhält die Brabender Technologie in der Kulturstraße 49 mit
dem intern K49 genannten Gebäude neue Büroräume und Produktionshallen, die einen optimalen Materialfluss erlauben,
und dazu ein komplett neues
Technikum. In dem Gebäude, das
bis zur Messe K 2016 in Düsseldorf
fertiggestellt sein soll, werden
aber auch die beiden Labore der
Brabender GmbH – das Kunststofflabor und das Nahrungs­
mittellabor – und das Labor der
Messtechnik eine neue Heimat
erhalten.
Stephan Lange: „Unser Ziel ist es,
dass jeder für sich in seinen neuen, modernen Räumen wesentlich
einfacher und in einem optimalen
Umfeld Tests mit seinen Kunden
durchführen kann. Wir haben alle
hochmoderne Geräte, und die
wollen wir unseren Kunden auch
in einer entsprechenden Umgebung zeigen können.“
Wie Bruno Dautzenberg betont,
hat die Zusammenarbeit aber auch
ihre klaren Grenzen: „Jeder hat
seine Technologie, seine Kunden
und seine Ausrichtung, und das
wird auch so bleiben. Aber durch
eine wohldosierte Zusammen­
arbeit an den richtigen Stellen
können wir künftig dem steigenden Wettbewerbsdruck besser
begegnen.“
Einen ersten Eindruck der neuen
Möglichkeiten will jede der drei
Brabender-Firmen für sich auf der
K 2016 im benachbarten Düsseldorf liefern. Stephan Lange: „Die
K ist für uns die Leitmesse, und
wir bündeln unsere Kräfte so, dass
wir auf der K die Neuheiten präsentieren, die der Markt verlangt.“
Die Details sind noch streng geheim, nach etwas gutem Zureden
war Lange aber doch noch zu
einem­Hinweis bereit: „Das Thema Software ist für uns enorm
wichtig. Vorreiter ist hier die Lebensmitteltechnologie, aber wir
werden auch zur K wesentliche
Neuerungen präsentieren.“
Brabender Technologie produziert
Geräte und Systeme für die Bereiche
Dosieren, Wägen, Austragen, Steuern sowie Durchflussmessung von
Schüttgütern Foto: Brabender
Ressourcenschonende Lösungen
Teilnehmerfeld für Effizienz-Preis NRW 2015 steht fest – NRW-Unternehmen zeigen
Innovationskraft
Auszeichnung Insgesamt 42 mittel­
ständische Unternehmen aus
Nordrhein-Westfalen bewerben
sich derzeit um den mit insgesamt
15.000 EUR dotierten EffizienzPreis NRW. Dies steht nach Ablauf
der Bewerbungsfrist Ende Juni nun
fest. Mit dem Effizienz-Preis NRW,
der alle zwei Jahre verliehen wird,
prämiert die Effizienz-Agentur
NRW 2015 innovative ressourcenschonende Produkte „made in
Nordrhein-Westfalen“.
Das Bewerberfeld spiegelt dabei
einen wesentlichen Trend im Bereich „grüner Produkte“ wider:
Ressourcenschonung ist branchen­
übergreifend zu einem wichtigen
Wettbewerbsfaktor und Innovationsmotor geworden. Die Spannbreite der teilnehmenden Unternehmen reicht von Ingenieurbüros
über Produktionsbetriebe aus dem
Bereich Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu gemeinnützigen
Organisationen, vom Ein-Mann-
Betrieb bis zum „klassischen
KMU“ mit 200 bis 400 Mitarbeitern.
Bei den eingereichten Bewerbungen handelt es sich zum Beispiel
um ressourcenschonende Lösungen in den Bereichen Abwasserwärmenutzung, Möbelbau, klima­
neutrale Herstellung von Kunststoffspritzgussteilen, Hochtemperaturkorrosionsschutz, Lüftungssysteme und innovative Verpackungssysteme.
Produktgestaltung
als Schlüssel
Im Mittelpunkt stehen in diesem
Jahr die Produktgestaltung und
das Design. Beide gelten als Schlüssel zum effizienten Material- und
Energieeinsatz über den gesamten
Lebenszyklus eines Produkts hinweg, von der Rohstoffgewinnung
über den Herstellprozess und die
Gebrauchsphase bis hin zur Wiederverwertung.
Effizienz-Preis NRW 2015
Foto: Effizienz-Agentur NRW
Die Entscheidung über die Preisvergabe trifft jetzt eine hochkarätig besetzte Experten-Jury bestehend aus: Dr. Thomas Delschen
(Präsident des Landesamts für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen),
Prof. Karin-Simone Fuhs (Direktorin Hochschule ecosign, Köln),
Prof. Dr. Christa Liedkte (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt,
Energie GmbH), Uwe Lück (Referent Technologie und Innovation IHK Ostwestfalen zu Bielefeld),
Gabriele Poth (Leiterin Zentrum
für Umwelt und Energie der HWK
Düsseldorf), Burkhard Remmers
(Leiter internationale Kommu­
nikation Wilkhahn GmbH & Co.
KG) und Ulrike Schell (Mitglied
der Geschäftsleitung Verbraucherzentrale NRW).
NRW-Umweltminister Johannes
Remmel wird die Preisträger am
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20 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Leuchtendes Beispiel
Für Erco hat die effiziente Fertigung hochwertiger LED-Technik Zukunft –
Sechs-Achs-Roboter übernimmt neben Handhabung der Spritzteile zusätzliche Aufgaben
Der Roboter kann komfortabel
programmiert und auf andere
Produktvarianten umgerüstet
werden Foto: Arburg
Die Zykluszeit 30 mm dicker Linsen beträgt bis zu 18 min Foto: Arburg
Das Licht von Tesis betont die Säulen auf der Terrasse
Foto: Erco/Dirk Vogel
„Metallersatz Award“ für Tesis
Ausgezeichnet Kunststoff statt Metall – die Bodeneinbauleuchte Tesis von
Erco wurde beim 19. Kunststoff-Technologie-Tag (EKTT) in Engelskirchen
mit dem „Metallersatz Award“ ausgezeichnet. Dank innovativer Technologie
müssen einige Leuchtenbauteile nicht mehr aus Metall hergestellt werden,
sondern weisen aus Kunststoff verbesserte Materialeigenschaften auf wie
beispielsweise hohe Korrosionsbeständigkeit. Die neu entwickelten und
gerade prämierten Kunststoffbauteile produziert Erco an seinem Hauptsitz
in Lüdenscheid.
Die Bodeneinbauleuchte Tesis gehört zu den Kernprodukten von Erco. Das
Gehäuse wurde jüngst überarbeitet und besteht nicht mehr aus Aluminiumdruckguss, sondern aus langfaserverstärktem Polyamid. Eine Vielzahl
an Gründen sprachen für das Materialupdate: Tesis hält nicht nur großen
Belastungen stand, sondern überzeugt auch durch hohe Korrosionsbe­
ständigkeit. Das Gehäuse weist eine geringe Einbautiefe auf und lässt
sich einfach im Erdreich installieren.
Die Leuchtenfamilie – bestehend aus Linsenwandflutern, Uplights und
Richtstrahlern – umfasst zahlreiche Designvarianten, beispielsweise mit
überdeckender oder bodenbündiger Montage. Damit ergeben sich neue
Einsatzmöglichkeiten in der Architekturbeleuchtung, da sich das Lichtwerkzeug in Böden mit unterschiedlicher Beschaffenheit verwenden lässt. Nicht
zuletzt konnte das Preis-Leistungs-Verhältnis verbessert werden, wodurch
sich die qualitativ hochwertige Leuchte auch bei kleineren Budgets anbietet.
Da sich der neu eingesetzte Kunststoff innerhalb kurzer Zeit im weltweiten
Einsatz bewährt hat, wird er nun auch für weitere Produkte wie den Streiflichtwandfluter Site verwendet.
Seit 1. Januar 2015 hat Erco sein Sortiment vollständig auf LED-Technologie
umgestellt. Im Rahmen dieser Innovationsstrategie gewinnt Kunststoff
für die Herstellung von Leuchten an Bedeutung. Entsprechend baut das
Unternehmen die Kunststofffertigung in Lüdenscheid weiter aus. Wie die
hochpräzisen optischen Systeme werden auch die innovativen Gehäuse­
bauteile vor Ort produziert.
Automatisierung Die Erco Licht-
fabrik mit Sitz in Lüdenscheid ist
ein Spezialist für Architektur­
beleuchtung mit LED-Technologie. Für die vollautomatische
Herstellung großflächiger und
dickwandiger Hightechlinsen
kommt seit Herbst 2014 eine Fertigungszelle von Arburg zum
Einsatz. Die Besonderheit: Der
6-Achs-Roboter übernimmt nicht
nur die Handhabung der Spritzteile, sondern erledigt während
der Restkühlzeit zusätzliche Aufgaben.
„Mit der Investition in die
vollauto­matische Fertigung und
dem Verketten mehrerer Prozessschritte ist es uns gelungen, sowohl
die Qualität als auch das PreisLeistungs-Verhältnis unserer
Leuchten weiter zu optimieren“,
sagt Holger Thomas, Abteilungsleiter Fertigung und Werkzeugbau
bei Erco. Das Unternehmen hat
sich auf digitale Architekturbeleuchtung spezialisiert und sieht
darin seine Zukunft.
Die Fertigungszelle rund um einen
hydraulischen Allrounder 720 S
mit 3.200 kN Schließkraft ist bei
Erco im Dauereinsatz. Schwerpunktmäßig wird sie derzeit für
die Produktion eines kompakten
LED-Linsensystems aus PMMA
eingesetzt, das in Deckeneinbauleuchten von Büros und Shops
verwendet wird.
Erco fertigt mit der Anlage zahlreiche Varianten von Linsen und
sogenannte Kollimatoren, die den
Lichtstrahl bündeln. Die Handhabung übernimmt ein 6-AchsRoboter mit Selogica-Bedienoberfläche, der vergleichsweise einfach
mit der von der Spritzgießmaschine gewohnten Steuerungsphilosophie programmiert wird. Sein
Greifer lässt sich über Wechselplatten mit produktspezifischen
Aufnahmen im Handumdrehen
an die jeweilige Produktvariante
anpassen.
Eine Anlage – viele
Produktvarianten
„Die Stärke der Anlage liegt ganz
klar in der Präzision, mit der wir
nun unsere optischen Elemente
fertigen können“, betont Thomas.
Die komplette Fertigungszelle
wird zentral über die Selogica gesteuert. Zudem konnten der Ausschuss sowie Kosten für Transport
und Lagerung und somit die Gesamtfertigungskosten deutlich
reduziert werden.
Die hauptsächlich produzierten
Linsen sind 30 mm dick und haben
einen Durchmesser von rund
80 mm. Nach dem Spritzgießen
entnimmt sie der 6-Achs-Roboter
aus dem 2-fach-Werkzeug und legt
sie zunächst mit dem Anguss nach
oben in eine Wendestation. Dann
Die Wurzeln sind
in Lüdenscheid
fasst er das Spritzteil mit seinen
Vakuumsaugern von der Unterseite und positioniert es mit dem
Anguss nach unten in die Vorrichtung der Laserstation. Per frei
programmierbaren Laserstrahl
werden nun von jeder Linse der
Anguss und eine Entformhilfe
abgetrennt. Letztere wird in einem
Behälter in der Laserstation gesammelt.
Der Roboter entnimmt beide Linsen und den Anguss und legt sie
auf ein Förderband ab, das die
Teile aus der Fertigungszelle ausschleust. Zur stichprobenhaften
Qualitätssicherung ist die Anlage
mit einem zweiten Förderband
ausgestattet.
Erco Erco wurde 1934 von
Arnold Reininghaus als
Familienunternehmen gegründet.
Abkühlphase
sinnvoll genutzt
880 Mitarbeiter
weltweit beschäftigt Erco, davon 540 in
Lüdenscheid.
Besonders anspruchsvoll ist die
Lösung, die Restkühlzeit des
Spritzgießprozesses für weitere
Aufgaben zu nutzen. Dazu wird
zunächst ein Schubladensystem
manuell mit sogenannten Mikroprismenlinsen bestückt. Nachdem
die dickwandigen Linsen vom
Anguss getrennt wurden, legt der
Roboter je eine dieser scheibenförmigen LED-Optiken in die
Laserstation, die daraus je nach
Bedarf unterschiedliche Geometrien ausschneidet – und zwar bis
zu drei kreisförmige oder vier
Heute ist das
Unternehmen aus
Lüdenscheid der führende
Spezialist für Architekturbeleuchtung mit LED-Technologie.
Der Maschinenpark für das
Spritzgießen besteht aus 15
Spritzgießmaschinen, davon
sieben Arburg Allroundern.
quadratische Teile. Die Linsen
werden auf das Förderband abgelegt und die Schneidreste über eine
Rutsche entsorgt. Diese zusätz­
liche Leistung kann je nach Zykluszeit mehrmals wiederholt werden. So sind der Roboter und die
Laserstation trotz langer Zykluszeit des Hauptprodukts optimal
ausgelastet. sk
Während der 18 min Zykluszeit führt der 6-Achs-Roboter weitere Produkte einer Laserbearbeitung zu Fotos: Arburg
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4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 21
Ganz schön lang
Rasch bestimmt
Elkom baut über 9 Meter lange Heizplatten
25 Jahre CEM Mikrowellen-Labortechnik
Wärme Mit einer Länge von 9,30 m
in einem Stück hat Elkom nach
eigener Auffassung alle Dimensio­
nen gesprengt.
Das neueste Projekt sind entsprechend lange Heizplatten, die für
eine Mehretagen-Schäumpresse
eingesetzt werden. Hergestellt
werden damit Sandwichelemente
mit Polyurethankern für Kühlhäuser und Kühlauflieger. Wichtig war neben der Länge auch die
besonders gute Wärmeverteilung,
so dass eine optimale Schäum­
temperatur auf der ganzen Fläche
erzielt werden kann. Bei 40 °C
Temperatur kann ein gutes Quellvolumen erreicht werden. Laut
Elkom wurden die Fluidheizplatten System Ökotherm-Plus aus den
Anforderungen der Praxis entwickelt. Präzise Oberflächentemperaturen, niedriger Energiever-
brauch, wartungsfreie Konzeption
sowie universelle Einsatzmöglichkeiten standen dabei im Vordergrund.
Spezialisierung
Die Spezialisierung auf die Entwicklung und Produktion moderner Heizplatten- und Kühlplattensysteme und die partnerschaftliche Kooperation mit Kunden
und Lieferanten haben das Unternehmen zum weltweit an­
erkannten Partner in vielen Industriebereichen gemacht. Unter
anderem zählen die Autozulieferindustrie, die Kunststoffindustrie,
die Glasindustrie und die Composite-Verbundmaterialverarbeitung dazu. pl
Optisch gemessen
Gerät ermittelt Sauerstoffkonzentration
allein mit Licht die Sauerstoffkonzentration in Verpackungen ermitteln – dies ermöglicht die neue
Produktreihe Oxyspot von Witt.
Sicherer Check auf einen Blick:
Das neuen Prüfsystem Oxyspot
von Witt erkennt die Sauerstoffkonzentration in Verpackungen per Lichtsensor
Foto: Witt
vertreibt die CEM GmbH, KampLintfort, ihre Mikrowellen-Labor­
technik für das Labor und die
Fertigungskontrolle. Sie eignet
sich für die Analytik, Synthese und
Prozesskontrolle.
So ermöglicht der KunststoffSchnellverascher Phönix die
schnelle Veraschung einer Vielfalt
von unterschiedlichen Kunststoffen zur Bestimmung des Glasfaserbeziehungsweise Kohlefaser­
anteils. Das Resultat: Was früher
Stunden brauchte, wird jetzt in
Minuten erreicht. Ein Einsatz­
gebiet für derartige Kunststoff-
compounds ist der Automobilbau,
beispielsweise bei Stoßstangen,
Zierleisten, Armaturen, Wannen,
Abdeckungen oder Fertigteilen.
Da die Werkstoffeigenschaften
eines Kunststoffcompounds wesentlich von seinem Füllstoff­gehalt
abhängen, ist eine Schnellbestimmung dieses Füllstoffs, also Glasfaser oder Kohlefaser, zur effektiven Prozesskontrolle unerlässlich.
Mit einem schnellen Eingreifen
in die laufende Produktion kann
viel Geld eingespart werden. Die
Schnellveraschung im Phönix
liefert in nur 10 min die notwendigen Daten.
Das Prinzip: Das Kunststoffpolymer setzt sich schnell mit dem
Sauerstoff um. Also wird im Phönix innerhalb von nur 10 min der
Kunststoff verascht und die Glasbeziehungsweise Kohlefaser wird
in ihrem gesamten Gewebe freigelegt. Die Veraschung findet in
CEM Tiegeln statt, die nur 10 s zur
Abkühlung benötigen. Über eine
Rückwaage erhält man wiederum
nur 1 min später das gewünschte
Ergebnis. sk
www.cem.de
Die Schnellveraschung im Phönix liefert in nur 10 min die notwendigen Daten Foto: CEM
www.elkom.de
Bei der Verladung wird die Dimension der Platte deutlich Foto: Elkom
Verpackungen Schnell und exakt
Compounds Seit jetzt 25 Jahren
Oxyspot ist mit einem optischen
Sensor ausgestattet, der die Konzentration von Sauerstoff in starren oder flexiblen Verpackungen
misst. Die Messung erfolgt äußerst
präzise und schnell. Der Hersteller gibt eine Genauigkeit von 1 %
vom gemessenen Wert über einen
Messbereich von 0 bis 5 % Sauerstoffkonzentration beziehungsweise 2 % vom gemessenen Wert
über einen Messbereich von 5 bis
25 % an.
Das Messsystem arbeitet nach dem
Prinzip der optischen Fluoreszenz
und besteht vereinfacht aus drei
Komponenten: einer LED, einem
Farbstoffträger (Dot) und einer
Fotodiode. Der Dot wird durch
die LED stimuliert. Die Farbschicht nimmt die Lichtenergie auf
und emittiert diese zeitversetzt
wieder. Die Fotodiode ermittelt
aus der emittierten Lichtenergie
die Sauerstoffkonzentration. Abhängig vom Sauerstoffgehalt wird
mehr oder weniger Licht zurückgeworfen. Je mehr Sauerstoff­
moleküle, desto weniger Rückstrahlenergie.
Drei Geräteversionen stehen zur
Auswahl und decken ein breites
Anwendungsfeld ab: von der zerstörungsfreien Analyse zur Langzeitbeobachtung über die Stichprobenanalyse von kleinvolumigen Verpackungen bis hin zur
Permanentkontrolle während des
Verpackungsprozesses. sk
www.wittgas.com
Geformt durch
unsere
Vergangenheit
Bestimmt
durch unsere
Zukunft
Dies ist ein entscheidender Moment in unserer
Geschichte, der unsere Zukunft gestaltet:
Der Start einer visionären neuen Gesellschaft.
Sie reicht mehr als 150 Jahre zurück, sie
hat Bahnbrechendes geleistet. Bayer
MaterialScience ist jetzt Covestro, und die
Erfolge der Vergangenheit stärken uns für das,
was kommt. Es ist Zeit für eine kühne neue
Vision, für eine ưe[iblere $ufstellung s damit
wir uns noch entschiedener und schneller
weiterentwickeln können.
covestro.com
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
22 4. September 2015 | Ausgabe 17
Funktion mit schöner Oberfläche
Eine neue Polyamid-Type von Ter Plastics verbindet technische Funktionalität mit hohen Ansprüchen an die Oberfläche
Design Unter Funktionalismus
versteht man das Zurücktreten
ästhetischer Gestaltungsprinzipi­
en hinter den die Form bestim­
menden Verwendungszweck.
Hieraus entstand auch der Aus­
spruch „form follows function“,
zu Deutsch „die Funktion be­
stimmt die Form“. Visuelles De­
sign hingegen setzt seinen Schwer­
punkt auf Optik und Ästhetik von
formvollendeten Oberflächen. Ein
Widerspruch?
Kunststoffe widmen sich seit Jah­
ren erfolgreich den Themen
Leichtbau, Nachhaltigkeit, wirt­
schaftliche Herstellung und Mi­
niaturisierung. Geringeres Ge­
wicht und höhere Funktionsdich­
ten führen zu höheren Funktio­
nalitäten. Die Anforderungen an
den Kunststoff als Werkstoff sind
aufgrund der erforderlichen Prä­
zision sehr hoch. Eine sehr gute
Dimensionsstabilität des Bauteils
verbunden mit einer guten Fließ­
fähigkeit bei der Herstellung ist
gefordert. Hierbei bieten hochmo­
dulige Werkstoffe ein hervorragen­
des Eigenschaftsspektrum.
Doch lassen sich visuelle und
funktionelle Designansprüche
durch einen Kunststoff lösen? Ob
Kleidung, Haushalt, Automobil
oder auch Industrieanwendungen
– alle haben eines gemeinsam: Sie
müssen den aktuellen Design­
trends entsprechen. Kunststoffe
müssen fein strukturierte Ober­
flächen genauso gut abbilden
können wie hochglänzende Ober­
flächen. All diese Anforderungen
stehen für viele Kunststoffe in
direktem Widerspruch. Struktur­
bauteile erfordern hohe Verstär­
kungsgrade, die sich negativ auf
Oberflächenqualitäten auswirken
können.
Die neue Produktlinie Terez GT2
der Ter Plastics Polymer Group
bietet eine gute Basis für die Lö­
sung dieser Anforderungen. Terez
GT2 ist ein partiell aromatisches
Polyamid, das ein hervorragendes
Eigenschaftsprofil für Struktur­
bauteile mit hohen Oberflächen­
anforderungen bietet.
Hohe Festigkeit
und Steifigkeit
Terez GT2 ist mit Glasfasergehal­
ten von bis zu 60 % erhältlich. Im
Vergleich zu herkömmlichen
Poly­a miden zeigt sich bei glei­
chem Glasfaserverstärkungsgrad
schon im spritzfrischen Zustand
ein Vorteil in der Steifigkeit. Wäh­
rend PA6 oder PA66 nach Kon­
ditionierung einen Steifigkeits­
abfall von bis zu 40 % aufzeigen,
bleiben die Kenndaten für das
Terez GT2 konstant. Das Produkt
ist somit unabhängig von umge­
benden klimatischen Bedingun­
gen und bietet eine zusätzliche
Reserve bei hohen mechanischen
Belastungen.
Verbesserte
Dimensionsstabilität
Die Wasseraufnahme der neuen
Polyamid-Type liegt auf einem
sehr niedrigen Niveau. Für Terez
GT2 300 HG 50 mit 50%iger Glas­
faserverstärkung beträgt die
Wasseraufnahme bei einer Lage­
rung in Wasser bei 23 °C lediglich
0,55 %. Ein PA6 GF 50 zeigt unter
gleichen Bedingungen eine 8-fach
erhöhte Feuchteaufnahme. Im
Gegensatz zu PA6 GF 50 ist somit
auch eine durch die Feuchtigkeits­
aufnahme bedingte Änderung
der Dimensionen eines Bauteils
vernachlässigbar. Ein weiterer
Faktor, der zur verbesserten Di­
mensionsstabilität beiträgt, ist das
verminderte Schwindungs- und
Verzugsniveau. Die Schwindung
des Terez GT2 300 HG 50 verrin­
gert sich in Fließrichtung und
quer zur Fließrichtung um circa
30 % bis 40 %.
Terez GT2 zeichnet sich durch eine
hervorragende Fließfähigkeit aus.
Bei einer Wandstärke von 2 mm
können Fließweglängen von bis
zu 400 mm bei einer Massetem­
peratur von 270 °C und einer
Werkzeugwandtemperatur von
100 °C erreicht werden. Die Er­
höhung der Verarbeitungstempe­
ratur auf 300 °C führt zu einem
weiteren Sprung in der Fließ­
fähigkeit. PA66 GF 50 zeigt unter
gleichen Verarbeitungsbedingun­
gen lediglich ein Fließfähigkeits­
niveau von 60 %. Trotz des hohen
Verstärkungsgrads des Terez GT2
300 HG 50 können Wandstärken
von 0,5 mm bis zu einer Fließ­
weglänge von 90 mm gefüllt wer­
den.
Hohe
Oberflächenqualität
Aufgrund der sehr guten Fließ­
fähigkeit können feine Strukturen,
aber auch hochglänzende Ober­
flächen sehr gut abgeformt wer­
den. Hochglanzoberflächen wer­
den durch Werkzeugtemperaturen
von 120 °C in Kombination mit
hohen Einspritz­geschwindigkeiten
erreicht.
Die Eigenschaften der Produkt­
reihe Terez GT2 bieten somit viel
Potenzial für den Einsatz in Leicht­
bauanwendungen, bei gleichzeitig
hohen Ansprüchen an die Dimen­
sionsstabilität. Ansprüche an
Funktion und Oberflächenquali­
täten stehen somit nicht mehr
zwangsläufig im Wider­spruch. mg
G oran Brkljac, L eiter A nwendungstechnik ,
Ter P lastics Polymer G roup
Terez GT2 ist ein partiell aromatisches Polyamid, das im Vergleich zu anderen PA6 und PA66 ein hervorragendes Eigenschaftsprofil für Strukturbauteile mit hohen
Oberflächenanforderungen bietet Grafik: Ter Plastics Polymer Group
The World’s No. 1 Trade Fair for Plastics and Rubber
www.terplastics.de
Konstante Qualität
Minimierter Ausschuss bei der Produktion
von Folien und Kunststoffbahnen
Sensorlösungen Die BST Procon­
Bild 2
Bildunterschrift_2 Foto: xxxxx
Bild Person
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»Zitat« Name
vermerk
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kmd1602_130x175+3.indd 1
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trol GmbH ist auf die Qualitäts­
kontrolle flachbahniger Materia­
lien spezialisiert. Einen Hauptein­
satzbereich stellen dabei die
Messung und Kontrolle von Foli­
en- und Kunststoffbahnen dar.
Um nicht nur während des Pro­
duktionsprozesses hochwertige
und einwandfreie Materialien,
sondern auch daraus resultierend
optimale Endprodukte zu erzielen,
bietet das Unternehmen mit
Hauptsitz in Wenden im Sauerland
ein breites Spektrum von Sensoren
an, deren Einsatz hohen Qualitäts­
ansprüchen gerecht wird. Sowohl
die Messung von Dicke, Schicht­
dicke, Flächengewicht als auch
anderer Eigenschaften ist möglich.
Je nach Fertigungsanforderung
des Kunden werden spezielle Lö­
sungen implementiert, die exakt
auf die jeweilige Zielsetzung zu­
geschnitten sind. So ist im Zuge
der Folienherstellung eine gleich­
mäßige Beschaffenheit Grund­
voraussetzung für Wirtschaftlich­
keit und Effizienz. Mit dem Indi­
spectro Sensor sieht sich BST
Procontrol führend am Markt im
Bereich der Dicken- und Schicht­
dickenmessung. Sogar Messungen
mit einer Genauigkeit von 0,02 µm
sowie Dicken und Schichtdicken
von 2 µm bis zu 150 µm erfasst er
besonders schnell.
Auch der Shadex Sensor dient der
zuverlässigen Messung der Mate­
rial- und Schichtdicke. Die berüh­
Mit den Sensoren von BST
Procontrol lassen sich Folien- und Kunststoffbahnen
messen und kontrollieren
Foto: BST Procontrol
rungslose Messung erfolgt hier mit
einer Genauigkeit von 1,6 µm und
folgt dem Prinzip der Laser­
abschattung, ein Novum im Be­
reich der Lasermesstechnik.
Ein weiteres Produkthighlight
stellt der Infrarotrückstreusensor
IREX-RS/C/WM mit seiner pa­
tentierten Conesplit Same SpotTechnologie dar. Diese Anwen­
dung zur Schichtdickenmessung
bietet eine Materialkontrolle ohne
Zeitverzögerungen. Da der Sensor
sämtliche Materialschichten in
nur einem Schritt misst, bietet er
vor allem im Rahmen schneller
Produktionen viele Vorzüge.
Auch im Falle von Prozessabwei­
chungen hat BST Procontrol eine
Lösung parat: Schnelle Reaktionen
werden hier anhand der ebenfalls
im eigenen Hause entwickelten
Steuerungssoftware Indicon XL
ermöglicht. Diese bietet nicht nur
eine denkbar einfache Handha­
bung, sondern stellt auch sämtliche
Steuerungs- und Regelungsmög­
lichkeiten auf dem neuesten Stand
der Technik zur Verfügung. sk
www.bst-procontrol.de
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NORDRHEIN-WESTFALEN
4. September 2015 | Ausgabe 17 23
Acht Dekaden voller Innovationskraft
Die Marke Kautex feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen – Kautex Maschinenbau beschreibt, wie das Unternehmen in acht
Dekaden zu einem der führenden Anbieter in der Extrusionsblasformtechnik wurde
wickeln und das technisch Un­
mögliche möglich machen – so
könnte man das Erfolgsrezept von
Kautex Maschinenbau in aller
Kürze zusammenfassen. Zum
80-jährigen Bestehen blickt das
Unternehmen noch einmal auf die
Meilensteine der Firmengeschich­
te zurück.
Die Geschichte von Kautex ist über
weite Strecken auch die Geschich­
te der Extrusionsblasformtechnik.
In beiden Fällen haben der Mut,
die Experimentierfreude und
Technikleidenschaft von Reinold
Hagen und seinen Brüdern viel
auf den Weg gebracht. Was der
Unternehmensgründer vor 80
Jahren begonnen hat, hat Kautex
Maschinenbau konsequent bis
heute weitergeführt. Dabei hat sich
das Unternehmen auf das konzen­
triert, was es am besten kann:
Extrusionsblasformen.
Das Beste aus beiden
Welten
Als geschäftsführender Gesell­
schafter weiß Andreas Lichtenau­
er, dass die bewegte Unterneh­
mensgeschichte einen nicht uner­
heblichen Anteil am Unterneh­
menserfolg hat: „In den 80 Jahren
des Bestehens war Kautex zeitwei­
se eigenständig und inhaberge­
führt und zeitweise Teil eines
weltweiten Konzerns. Wir kennen
somit nicht nur beide Welten, wir
haben das Beste aus beiden Welten
sozusagen in der DNA unseres
Unternehmens verankert.“
Doch bekannt ist Kautex Maschi­
nenbau vor allem durch seine
immer wieder richtungsweisen­
den technischen Innovationen.
Auch in den nächsten zwölf Mo­
naten wird das Unternehmen
wieder eine Fülle an Neuheiten
präsentieren. Darunter eine voll­
elektrische Kanistermaschine, ein
kompaktes, für den Container­
transport optimiertes Maschinen­
design und neue energieeffizien­
te Antriebsmodule für diverse
Export von Blasformmaschinen
in die USA.
Internationale
Expansion
Seit 80 Jahren prägt Kautex die Kunststoffbranche mit wegweisenden Technologien und Service­
leistungen Foto: Kautex Maschinenbau
Maschinenmodelle. Andreas
Lichtenauer ist überzeugt, dass
Kautex Maschinenbau für die
Zukunft gut aufgestellt ist: „Unser
Ziel ist, die Extrusionsblasform­
technik noch flexibler und effi­
zienter zu gestalten, so dass in
Zukunft immer mehr Produkte
im Blasformverfahren hergestellt
werden können.“
Pioniergeist
Mit unternehmerischem Denken
und Experimentierfreudigkeit
führte der Kautex-Gründer Rei­
nold Hagen das Unternehmen vom
Schrumpfschlauch zur Entwick­
lung der weltweit ersten Standard­
anlage für die nahtlose Herstellung
von Kunststoffhohlkörpern. Heu­
te sind über 6.100 aktive Maschi­
nen registriert. Es erfordert viel
Mut und Selbstvertrauen, sich im
Alter von 22 Jahren selbstständig
zu machen. Reinold Hagen besaß
beides, als er 1935 die Galvani­
schen Werkstätten in Siegburg
gründete.
In den ersten Jahren konzentrier­
te sich Reinold Hagen auf die
Oberflächenbehandlung von Me­
tallen. Als dann während der
Kriegsjahre ein Ersatz für die
benötigten Rohstoffe gefunden
werden musste, betrat er in den
1930er-Jahren mit der Verarbei­
tung des thermoplastischen
Kunststoffs Polyvinylchlorid ver­
fahrenstechnisches Neuland. 1949
entwickelte sein Bruder Theo ein
Verfahren zum Aufblasen von
PVC-Schrumpfschläuchen. Rei­
nold Hagen experimentierte wei­
ter und fand schließlich eine Me­
thode, den thermoplastischen
Kunststoff gezielt so aufzublasen,
dass er seine Form behielt.
Dank Stabilisierung der Rohstoff­
situation nach der Währungs­
reform stand kurze Zeit später
blasfähiges Polyethylen erstmals
im großtechnischen Maßstab zur
Verfügung. Mit dem auf einer
Kautex-Maschine geblasenen 10-lBallon entstand 1950 der weltweit
erste nahtlos hergestellte Kunst­
stoffgroßbehälter.
Reinold Hagen konnte dadurch
sein Geschäft ab 1950 weiter aus­
bauen und begann 1955 mit dem
Mit dem auf einer Kautex-Maschine geblasenen 10-l-Ballon entstand 1950 der weltweit erste nahtlos hergestellte Kunststoffgroßbehälter Foto: Kautex Maschinenbau
Der Weg von Kautex zum inter­
national operierenden Unterneh­
men führte über den Wachstums­
markt USA bis hin zum Aufbau
einer eigenen Maschinenproduk­
tion in China.
Mit 550 Mitarbeitern, 6 Nieder­
lassungen, einem Vor-Ort-Service
in 15 sowie Sales Partnern für 106
Länder gehört Kautex Maschinen­
bau heute zu den weltweit führen­
den Anbietern in der Extrusions­
blasformtechnik. Diese internatio­
nale Ausprägung entstand aus dem
Anspruch, Kunden weltweit als
kompetenter Partner und zuver­
lässiger Serviceanbieter zu unter­
stützen. Bereits in den 60er-Jahren
wurde bei Kautex deshalb ein
internationaler Kundenservice ins
Leben gerufen. Den Grundstein
für die internationale Expansion
legte Kautex im Jahr 1955 mit dem
ersten Export einer Blasform­
maschine in die USA. 1995 wurde
unter dem Namen Krupp Chen
das erste deutsche Joint Venture
in der südchinesischen Region
Guangdong gegründet. Im selben
Jahr begann man dort mit der
Produktion der erfolgreichen
KEB2-Serie, die 1996 durch die
KCC1 abgelöst wurde. In geringer
Stückzahl wurde in Shunde 1999
mit der KCM1 außerdem eine
einfache Variante für den chinesi­
schen Markt gefertigt. Das Joint
Venture endete 2003 mit dem
Ausscheiden der chinesischen
Partner. 2004 wurde das Unter­
nehmen in Shunde Kautex umbe­
nannt und kurz darauf 100%ige
Tochter der Kautex Maschinenbau
GmbH. Der Standort Shunde be­
dient in den letzten Jahren mit
seiner Produktion vor allem den
chinesischen und südostasiati­
schen Markt für Konsum- und
Industrieverpackungen. Um Ver­
trieb und Kundendienst in Italien,
Dr.-Ing. Olaf Weiland, Vorsitzender der Geschäftsführung und Mitinhaber der Kautex Maschinenbau GmbH
in Bonn, sprach mit uns über den Erfolg und die Zukunft seines Unternehmens
Dr.-Ing. Olaf Weiland
Vorsitzender der Geschäftsführung Foto:Kautex Maschinenbau
: Wenn Sie das Erfolgsrezept
von Kautex Maschinenbau auf
drei Schlagworte reduzieren
müssen: Welche wären dies?
Dr.-Ing. Olaf Weiland: Kontinuität,
Zuverlässigkeit und Flexibilität.
Kontinuität und Stabilität unseres
Unternehmens, über jetzt 80 Jah­
re, geben unseren Kunden, unse­
ren Mitarbeitern und unseren
anderen Partnern langfristige
Sicherheit.
Langfristige Beziehungen waren
uns immer wichtig, und sie sind
es nach wie vor. Deshalb hat Zu­
verlässigkeit für uns ersten Rang.
Unsere Mannschaft ist zuverlässig,
und unsere technischen Lösungen
sind es ebenso. Flexibilität wird
heute mehr denn je von uns ge­
fordert. Wir kombinieren die
Freude am Lösen von neuen Auf­
gaben mit den kurzen Entschei­
dungswegen eines inhabergeführ­
ten Mittelständlers.
: Was würden Sie als Ihre beste Entscheidung der letzten Jahre bezeichnen?
Weiland: Das Bekenntnis zur pro­
zess- und projektorientierten Ar­
beitsweise. Unsere Kunden for­
dern zunehmend komplexe und
individuelle Lösungen von uns.
Diesen Trend sehen wir seit vielen
Jahren. Deshalb haben wir vor acht
Jahren unsere, bis dahin funkti­
onal geordnete, Organisation
umgestellt auf eine Gliederung,
die es erlaubt, komplexe Kunden­
aufgaben in interdisziplinär zu­
sammengesetzten, überschau­
baren und stabilen Teams zu lösen.
Wir nennen dies Prozessorgani­
sation. Diese Umstellung hat dy­
namisierend gewirkt: Wir waren
uns mit der Mannschaft einig, dass
wir „Neuland“ betreten. Deshalb
haben wir vereinbart, dass die
Veränderungen regelmäßig über­
prüft werden und dass wir, wo
sinnvoll, nachjustieren. Dies wird
so praktiziert, und wir spüren
heute viel weniger Vorbehalte ge­
genüber Änderungen als vor der
Umstellung. Außerdem übertra­
gen wir heute viel mehr Verant­
wortung an unsere Projektleiter
mit ihren Teams, die sich seit
Jahren kontinuierlich weiterent­
wickeln, auch mithilfe regelmä­
ßiger Methodenworkshops. Wir
werden dies weiter stärken und
dabei auch unsere Auslands­
einheiten stärker fördern.
: Ein rundes Jubiläum ist immer ein Anlass, nicht nur zurückzublicken, sondern auch
nach vorn: Worin sehen Sie Ihre
wichtigste Aufgabe, um einen
langfristigen Erfolg von Kautex
Maschinenbau zu sichern?
Weiland: Die wichtigsten Themen
sind Mitarbeiterentwicklung,
Eigen­verantwortung und Innova­
tion. Wir wollen unseren Mitarbei­
tern noch mehr Möglichkeiten
verschaffen, ihre Potenziale zu
verwirklichen, auch um Knowhow und Verantwortung weiter­
zugeben.
Das eigenverantwortliche Handeln
wollen wir weiter fördern, dies
setzt Urteilsvermögen und „unter­
nehmerische“ Sicht, das heißt
ganzheitliche Sicht voraus. Wir
wollen viel Energie in technische
Innovation im Sinne unserer Kun­
den investieren, damit Kautex
Maschinenbau auch in Zukunft
als Pionier des Blasformens gilt.
In den letzten zehn Jahren haben
wir schon viel getan, um uns mit
jungen Talenten zu verstärken. Das
Ergebnis macht mich zuversicht­
lich, dass wir die genannten Auf­
gaben erfüllen werden. sl
dem Sitz weiterer Extrusionsblas­
formmaschinenhersteller, zu opti­
mieren, gründete Kautex 2003 eine
Niederlassung in der Nähe von
Mailand. 2011 folgte ein Vertriebs­
büro in Moskau, das den komplet­
ten russischen Markt sowie die
angrenzenden GUS-Nachbarstaa­
ten abdeckt. Seit 2013 ver­fügt
Kautex Maschinenbau außerdem
über eine internationale Repräsen­
tanz in Bangalore, mit der das
Unternehmen den Wachstums­
markt Indien erschließen will. sl
www.kautex-group.com
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NORDRHEIN-WESTFALEN
24 4. September 2015 | Ausgabe 17
Präzise und zuverlässig wie ein Uhrwerk
Wo immer möglich, setzen die Werkzeugbauer der Werkzeugbau Ruhla GmbH DLC-beschichtete Standardkomponenten
von Hasco für Präzisionsspritzgießwerkzeuge ein
Normalien Präzision und Zuver­
lässigkeit haben bei Werkzeugbau
Ruhla aus dem westthüringischen
Seebach eine lange Tradition. Auch
wenn das Unternehmen erst kurz
nach der deutschen Wiederverei­
nigung gegründet wurde, gehen
dessen Wurzeln auf den Werk­
zeugbau der Uhrenwerke Ruhla
(vor dem Fall des eisernen Vor­
hangs quasi die „Schweizer Uhren
des Ostblocks“) zurück. Die Prä­
zision und Zuverlässigkeit der
Uhrenindustrie, auf die man dort
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noch oder
messen
Sie schon?
Schichtdicken
von 2 µm
bis 150 µm
Lösungen für die
Messung von:
Schichtdicke //
Flächengewicht //
Dichte // Feuchte //
Aschegehalt //
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BST
ProControl
Mitglied
Memberder
of BST-Gruppe
the BST-Group
mit Recht stolz ist, bilden die Ba­
sis für das heutige Leistungs­
potenzial des Unternehmens.
Zum Portfolio des Werkzeugbau­
ers gehören insbesondere an­
spruchsvolle Multikavitätenwerk­
zeuge mit kurzen Zykluszeiten,
Entspindelungswerkzeuge und
Einlegewerkzeuge für den Medi­
zin- und Verpackungsbereich,
Werkzeuge für 2K-Spritzguss und
IML-Werkzeuge für hochwertige
Automobil-Interieurkomponen­
ten. Je nach Komplexität baut der
Werkzeugbau Ruhla jährlich zwi­
schen 20 und 50 Werkzeuge bis
zu 1,5 t Gewicht und bis zu 600 ×
800 mm Grundfläche.
Hasco ist für den Formenbau
Anbieter von modular aufgebauten Normalien und Zubehörteilen, wie hier im Fall
von DLC-beschichteten
Normteilen
Foto: Hasco
Sauber und
verschleißarm
„Ausgelöst durch die besonderen
Ansprüche im Medizinbereich
und mit Unterstützung von Klaus
Kaltwasser, technischer Verkäufer
bei Hasco, erfolgte 2012 der Ein­
stieg in die Nutzung DLC-be­
schichteter Komponenten“, erklärt
Udo Köllner, technischer Leiter
bei Werkzeugbau Ruhla. Diese
bieten neben dem Vorteil der Sau­
berkeit (Schmiermittelfreiheit,
Reinraumbedingungen, echter
Trockenlauf) extrem geringen
Verschleiß und dadurch sehr hohe
Standzeiten. „Der Einsatz DLCbeschichteter Bauteile ermöglicht
es uns, die heute geforderten hohen
garantierten Schusszahlen zu ge­
währleisten“, so Köllner.
Hinzu kommt, dass ein großer Teil
der Kunden im osteuropäischen
Raum und der russischen Föde­
ration sitzt. „Ein Auswerferstift
kostet nicht viel“, sagt Christian
B. Töpfer, Geschäftsführer des
Unternehmens. „Wenn der aber
irgendwo in Russland kaputtgeht
und zu Produktionsausfall führt,
können allein durch Versand­
zeiten und Verzögerungen im Zoll
schnell Kosten entstehen, die mit
hochwertigen DLC-beschichteten
Führungselementen und Auswer­
fern vermeidbar wären.“
Werkzeuge mit DLC-beschichte­
ten Komponenten haben extrem
gute Standzeiten. Die hervorragen­
den Gleiteigenschaften bleiben
über die gesamte Laufzeit der
Werkzeuge stabil. „Das ist es, was
der Kunde will“, so Töpfer und
verweist auf den Mehrwert für
beide Seiten.
Neben der Medizintechnik (Sprit­
zen, Kanülenhalter etc.), in der
Sauberkeit und Präzision eine
besondere Rolle spielen, liefert
Ruhla Werkzeuge für den Verpa­
ckungsbereich, beispielsweise für
Pumpen in Flüssigseifenspendern,
Schraubkappen für Getränkefla­
schen oder anspruchsvolle Teile
für die Automobilindustrie. Hier
sind es in erster Linie Werkzeuge
für Interieurkomponenten wie
Radioblenden oder ähnliche Be­
dienelemente, die mit IML-Dekor­
folien hinterspritzt werden. DLCbeschichtete Auswerfer und Füh­
rungselemente von Hasco ermög­
lichen hier einen wesentlich bes­
seren Werkzeuglauf und längere
Wartungsintervalle.
Klaus Kaltwasser, Hasco, Udo Köllner, technischer Leiter Werkzeugbau Ruhla, und Christian B. Töpfer, Geschäftsführer Werkzeugbau Ruhla, im Expertengespräch (v.l.n.r.) Foto: Michael Thielen
Je nach Komplexität baut der Werkzeugbau Ruhla jährlich zwischen 20 und 50 Werkzeuge bis zu 1,5 t Gewicht und bis zu 600 ×
800 mm Grundfläche Foto: Michael Thielen
Aufgrund der genannten Vortei­
le sind DLC-beschichtete beweg­
te Bauteile beim Werkzeugbau
Ruhla mittlerweile Standard für
nahezu alle Werkzeuge.
Ein weiterer Aspekt, der für den
Bereich Service und Wartung im­
mer mehr an Bedeutung gewinnt,
ist, dass viele neue Werkzeuge kurz
vor der Abmusterung noch einmal
geändert werden. Auch hier ist die
Möglichkeit, Normteile einzuset­
zen, wichtig.
Anders als in Produktionsberei­
chen mit vergleichsweise häufigen
Werkzeugwechseln laufen viele
Werkzeuge bei Ruhlas osteuropä­
ischen Kunden das ganze Jahr
durch. Die extrem langen Werk­
zeugstandzeiten mit DLC-be­
schichteten Komponenten spielen
also eine besonders wichtige Rol­
le. „Einige unserer polnischen
Kunden lassen ihre Werkzeuge
erst nach einer Million Schuss bei
uns warten“, erläutert Udo Köllner.
Konstrukteure
beginnen umzudenken
Die Werkzeugkonstrukteure, die
traditionell für eine optimale
Schmierung entsprechend gefräs­
te Schmiernuten vorgesehen ha­
ben, können darauf heute verzich­
ten, da diese bei beschichteten
Elementen überflüssig geworden
sind. „In solchen Nuten konnte
sich Schmutz ablagern, der dann
in die Kavität gelangen und das
Spritzteil ruinieren konnte“, er­
klärt Udo Köllner. Und die gerin­
gen Mehrkosten für beschichtete
Teile werden von den Einsparun­
gen durch nicht individuell zu
fräsende Nuten kompensiert.
„Sehr entgegen kommt uns dabei,
dass wir DLC-beschichtete Norm­
teile heute bei Hasco nach Katalog
bestellen können“, so Köllner, „die
beschichteten Teile stehen dann
in der Stückliste, was es für die
Beteiligten natürlich viel einfacher
macht.“ So muss niemand überle­
gen, welche Teile beschichtet wer­
den müssen und welche nicht.
„Die Tatsache, dass sich die DLCBeschichtung inzwischen etabliert
hat und dass wir standardisierte
Bauelemente bei Hasco ab Lager
bestellen können, ist für uns ein
echter Mehrwert“, sagt Christian
B. Töpfer, „mit Vorteilen in der
Konstruktion und echten Zeitund Kostenvorteilen – auch für
unsere Kunden.“
Ein nicht zu unterschätzendes
Standbein für den Werkzeugbau
Ruhla ist der Bereich Wartung und
Instandsetzung. „Und hier ist es
natürlich ein enormer Vorteil,
wenn ich auf DLC-beschichtete
Normteile von Hasco zurückgrei­
fen kann und nicht jedes Mal die
Artikel einzeln anfertigen und
beschichten lassen muss“, so Udo
Köllner. „Es sind ja meist Produk­
tionswerkzeuge, die zu uns kom­
men, die möglichst am nächsten
oder übernächsten Tag wieder
eingesetzt werden sollen.“
DLC spart Zeit und Geld
Die Vorteile DLC-beschichteter
beweglicher Werkzeugkomponen­
ten aus Sicht des Werkzeugbauers
Ruhla fasst Geschäftsführer Töp­
fer in wenigen Punkten zusam­
men: „Der Konstrukteur hat we­
sentliche Vorteile, da er einfacher
denken kann. Zu den DLC-be­
schichteten Normbauteilen von
Hasco stehen dem Konstrukteur
Einbaumaße zur Verfügung. Bei
Schmiernuten war die eigene Er­
fahrung gefragt. Durch den Ein­
satz standardisierter Hasco-Pro­
dukte sparen wir Zeit und Kosten.
Die Werkzeuge haben eine höhe­
re Standzeit. Dadurch können wir
höhere Schusszahlen gewährleis­
ten, was ein echter Vorteil für den
Kunden und somit für uns ein
Wettbewerbsvorteil ist. Durch die
schmiermittelfreien Führungen
ist die Wartung wesentlich einfa­
cher. Ausbauen – einbauen – fer­
tig und durch den Wegfall der
Schmiermittel (und Nuten) ge­
langt kein angesammelter
Schmutz in die Kavität.“
„Monetär zu beziffern im Sinne
eines Total Cost of Ownership sind
diese Vorteile bisher noch nicht,
sie tragen aber wesentlich zur
Kundenbindung bei“, führt Chris­
tian B. Töpfer weiter aus. sl
www.hasco.com
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4. September 2015 | Ausgabe 17 25
Wenn die Kühlung den Reinraum heizt, ist Energieeffizienz im Spiel
Energiemanagement und -audits sind heute treibende Kräften für eine ganzheitliche Energiesparpolitik – geeignete Partner für die
Umsetzung ganzheitlicher Konzepte müssen für die gesamte Klaviatur der Energiebereiche erfolgreiche Systemlösungen bieten
Ressourcenschonend Im Hinblick
auf das ehrgeizige Ziel der Bundes­
regierung, die CO2-Emissionen bis
zum Jahr 2020 um 40 % im Verhältnis zu 1990 zu reduzieren, steht
gerade energieintensiven Betrieben möglicherweise ein verpflichtendes Energieeinsparprogramm
ins Haus.
Bis jetzt ist es noch so, dass der
Verpflichtung, ein Energiemanagementsystem zu etablieren und
Energieeinsparmaßnahmen kontinuierlich umzusetzen, nur die
Betriebe nachkommen müssen,
die den sogenannten Spitzenausgleich gemäß § 55 Energiesteuergesetz und § 10 Stromsteuergesetz
in Anspruch nehmen wollen.
Zukünftig wird diese Forderung
möglicherweise für alle Unternehmen verpflichtend. Für alle NichtKMU ist auf jeden Fall verpflichtend, dass bis zum 5. Dezember
2015 ein Energieaudit nach DIN
EN 16247 im Unternehmen durchzuführen ist.
Eines ist sicher: Die Unternehmen
erhalten durch diese Initiativen
erstmalig, durchgängig und detailliert Informationen zur Energiesituation, vergleichbar mit
einem­ unternehmensspezifischen
Energiekataster, in ihrem Hause.
Diese Transparenz schafft dann
auch Chancen, Problembereiche
ganz gezielt anzugehen. Gefragt
ist dann ein Partner, der im Hinblick auf die aktuelle Situation
beziehungsweise auf kurz- und
mittelfristig geplante Struktur­
anpassungen das wirtschaftlich
erfolgreiche und umfassende
Energiesparkonzept zur Hand hat.
Komplexe Prozesse
ganzheitlich optimiert
Gerade in energieintensiven Betrieben, egal aus welchem Branchenbereich, ist die Vielfältigkeit
der peripheren Strukturen enorm.
In Bezug auf die Medienversorgung reicht das Spektrum beispielsweise von der Kühl- und
Kaltwasserversorgung bis zur
Versorgung mit konditionierter
Luft im Reinraum. Für die Ent-
Energieeffiziente Kühlanlagen- und Lüftungstechnik auf dem neuen Forestadent-Gebäude in Pforzheim Foto: ONI
Ganzheitliche Prozesslösungen: Zwei Monteure begutachten Leitungen und Anlagentechnik Foto: ONI
wicklung eines ganzheitlichen
Energiekonzepts braucht man
daher Fachleute, die über eine
langjährige Erfahrung in der Prozessoptimierung bei Kunststoffverarbeitern verfügen sowie in der
erfolgreichen Planung und Ausführung von komplexen, energieeffizienten Anlagensystemen. So
bekommt der Anlagenbetreiber
aus einer Hand die Systemlösung,
die auf seine Situation abgestimmt
ist. Mehr als 4.000 Kunden in über
60 Ländern der Welt haben in
diesem Sinne bereits auf das Leistungsprofil von ONI gesetzt.
der Kühlung von hydraulisch
angetriebenen Spritzgießmaschinen oder Druckluftkompressoren.
ONI hat sich darauf spezialisiert,
mit eigenen Fachingenieuren die
Bereiche Kühl- und Kälteanlagentechnik, Wärmerückgewinnung,
Werkzeugtemperierung, Klima-,
Lüftungs-, Reinraum- und Drucklufttechnik und mit externen
System- und Energieberatern die
Bereiche Finanzierung, Fördermittel, Lastmanagement, Beleuchtung oder Energieeinkauf umfassend zu beraten, anlagentechnische Energiesparkonzepte zu
entwickeln und umzusetzen.
Wenig Energie für
gutes Klima
Ein Beispiel für solch einen ganzheitlichen Systemansatz findet
man im Bereich der Lüftungs-,
Klima- und Reinraumtechnik.
Immer mehr Unternehmen müssen sich mit diesem Themengebiet
auseinandersetzen, weil die Anforderungen an die Raumluft­
bedingungen mit dem Qualitätsanspruch an die gefertigten Produkte steigen. Einflussnehmende
Faktoren sind beispielsweise
kontinuierliche Raumluftbedingungen zur Sicherung der Produktionsbedingungen, die Restschmutzproblematik, erhöhte
Anforderungen hinsichtlich der
Luftqualität bei sensiblen Teilen
für die Automobilindustrie oder
die Hygieneanforderungen im
Bereich der Gesundheitswirtschaft. Die Sicherstellung definierter Raumluftbedingungen gibt es
jedoch nicht zum Nulltarif. Gerade die Energiekosten für den Betrieb von Lüftungsanlagen in
Industriebetrieben sind erfahrungsgemäß erheblich; und leider
leisten Lüftungssysteme in der
Praxis häufig nicht den Dienst, für
den sie ausgelegt wurden.
Anhand von beispielhaften Systemlösungen aus der Praxis zeigen
ONI-Experten den Kunden auf,
welches Lüftungskonzept geeignet
und mit möglichst geringen Energiekosten behaftet ist. Die realisierbaren Einsparungen resultieren beispielsweise aus einer bedarfsgerechten Systemwahl, dem
Einsatz energiesparender Komponenten, einer Wärmerückgewinnung oder einer optimierten
Luftverteilung. ONI hat sich daher
auf die Planung und den Bau besonders energieeffizienter Lüftungsanlagen und Reinraumtechnik spezialisiert. Von der einfachen Be- und Entlüftung über die
kontrollierte Lüftung und Klimatisierung in Sektionen bis zur
Reinraumtechnik für höchste
Neustrukturierung
Die Remscheider Carl Aug. Picard GmbH hat ihr internationales
Geschäftsfeld neu strukturiert
Extrusion Das 1876
C.A.Picard-Produkte aus dem Bereich Extruder Technology Foto: C.A.Picard
gegründete Traditionsu nter neh men
C.A.Picard mit
Hauptsitz in Remscheid ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von hochbeanspruchten Präzisionsteilen aus Metall
und hat sich über die
Jahrzehnte zu einer
mu lt i nat iona len
Gruppe entwickelt.
Derzeit verfügt
C.A.Picard über
Standorte in Remscheid, Monschau, den USA, China sowie Japan
und beschäftigt circa 400 Mitarbeiter. Ende 2014 ist der Geschäftsbereich Schneckenpresstechnik an
das Unternehmen Haarslev übergegangen. Die Transaktion schloss
sowohl den Verkauf der Tochtergesellschaft C.A. Picard Engineering GmbH & Co. KG in Remscheid mit sechs Mitarbeitern als
auch den Verkauf der Schneckenpressenproduktion in Monschau
mit zwölf Mitarbeitern durch die
Carl Aug. Picard GmbH mit ein.
Die Produktion wird am bisherigen Standort in Monschau durch
Ansprüche in den Bereichen Medizintechnik, Kunststoffverarbeitung, Lebensmittel-, Verpackungs- und Druckindustrie
bieten die Energieeffizienzspezialisten ein umfassendes Produktund Leistungsspektrum.
Abwärme wird
konsequent genutzt
Im Bereich der Reinraumtechnik
liefert ONI ganzheitliche Systeme
von der dezentralen Filter Fan Unit
und Laminar Flow Box bis zur
großen Reinraum-Produktionshalle mit ergänzenden Systemkomponenten für die Reinraumklassen ISO 7 bis 8 (Klasse 10.000
und 100.000). Angepasst an den
jeweiligen Bedarfsfall werden Systemlösungen für Luftvolumenströme von 500 bis 500.000 m³/h
geboten. Das geht bei der Neuplanung solcher Anlagen sogar so
weit, dass Vorschläge für die Organisation der Maschinenstell­
flächen, der Materialzuführung
oder der nachgelagerten Handling­
systeme entwickelt werden.
Um die Betriebskosten in lüftungstechnischen Anlagen zu drücken,
werden kostenlose Abwärmemengen aus den unterschiedlichsten
Unternehmensbereichen konsequent genutzt, beispielsweise aus
Haarslev fortgeführt. Im Rahmen
des Gesamtgeschäfts hat die Picard
Holding USA, Inc. ihre Niederlassungen in Belleville, Perham
und Shellman verkauft, die ausschließlich im Bereich der Schneckenpresstechnik tätig waren.
Umfangreicher Invest
C.A.Picard und Haarslev sind seit
vielen Jahren Geschäftspartner,
seit dem Jahr 2000 ist Haarslev
Industries ein geschätzter Kunde
von C.A.Picard, und beide Unternehmen möchten die gute geschäftliche Zusammenarbeit
fortführen. Der Verkauf dieses
Geschäftsbereichs ist Teil der Strategie von C.A.Picard, die Geschäftsbereiche Extruder Technology und Plate Technology weiter
auszubauen und den Kundenservice weiter zu verbessern. Für den
Für bestehende Anlagensysteme
in der Industrie wird ein kostenloser Kurzcheck zur energetischen
Beurteilung angeboten. Der Potenzialanalyse schließt sich die
Erstellung eines Maßnahmenplans unter Berücksichtigung der
Ergebnispriorisierung an. Dabei
muss für den Unternehmer auf den
ersten Blick erkennbar sein, welche
Energiesparschritte welche Energie- und Kosteneinsparungen zur
Folge haben. Die Kurzformel lautet stets: „Was kostet’s und was
bringt’s.“ gr
www.oni.de
Komplexe, energieoptimierte Kühlanlage mit Zwei-Kreis-Kühlsystem plus Wärmerückgewinnung beim Medizintechnikunternehmen
Gambro Foto: ONI
Geschäftsbereich Extruder Technology heißt das, dass hierdurch
umfangreiche Investitionen möglich waren. So wurde in Remscheid
in ein weiteres horizontales Fräszentrum zur Fertigung von Gehäusen und Büchsen sowie in
Monschau in eine zusätzliche
Schleifmaschine zur Produktion
von Schneckenelementen investiert. Um Engpässe bei der Mate-
rialverfügbarkeit zu vermeiden,
wurde das Rohmateriallager für
Schneckenelemente und Wellen
massiv ausgebaut. Zudem werden
die gängigsten Schneckenelemente und Gehäuse künftig ab Lager
verfügbar sein. Der Kunde wird
dann von kürzeren Lieferzeiten
zur Sicherstellung der eigenen
Produktion profitieren. sl
www.capicard.com
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
26 4. September 2015 | Ausgabe 17
Oktabin-Container sicher entleert
Eichholz entwickelt neue vollautomatische Oktabin-Drehstation für die
Schüttgutabwicklung
Gründlich Beim Handling von Ok-
tabins stellt deren Entleerung
Anwender vor Herausforderungen. Häufig ist dies zeitaufwendig
oder die Oktabins werden unzureichend entleert. Um die Schüttgutabwicklung effizienter zu gestalten, hat die Eichholz Silo- und
Anlagenbau GmbH aus Schapen
eine vollautomatische OktabinDrehstation (ODS) zur gründ­
lichen Entleerung der Schüttgüter
entwickelt.
Mit einer Drahtgitter-Schutzeinhausung versehen, besteht die
Oktabin-Drehstation von Eich-
Die neue Oktabin-Drehstation (ODS) zur gründlichen Entleerung
der Schüttgüter: Der Oktabin wird pneumatisch festgehalten und
vollautomatisch gedreht Foto: Eichholz
holz aus einer stabilen Profilstahlkonstruktion in geschweißter
Ausführung. Per Gabelstapler,
Flurfahrzeug oder Hubwagen
platzieren Anwender den zu entleerenden Oktabin in dem Drehbehälter. Innerhalb des Drehbehälters wird der Oktabin dabei
pneumatisch festgehalten. „Durch
die Drehvorrichtung der ODS wird
der Oktabin gedreht und in einen
Container oder anderen Behälter
entleert“, erläutert Eichholz-Techniker Phillip Veerkamp.
„Die Station eignet sich natürlich
auch, um einen Oktabin auf verschiedene Behälter zu verteilen.“
Nach erfolgter Entleerung wird
der Oktabin wieder in die Ausgangsposition gefahren und kann
per Hubwagen, Flurfahrzeug oder
Gabelstapler aus der Station entnommen werden. Sowohl im Auto­
matik- als auch im Handbetrieb
können Anwender die ODS betreiben. In beiden Fällen lassen
sich die Drehgeschwindigkeit und
die damit verbundene Auskippgeschwindigkeit regeln.
Zusätzlich zur Drehnoch die Wendestation
Im Technikum steht neben der
ODS (Drehstation) auch die OWS
(Wendestation) für Tests zur Verfügung. Mit der OWS werden
ganze Oktabins auf den Kopf gestellt. Hier wird der Oktabin als
eigene Umverpackung genutzt und
steht in einem patentierten Oktabin-Container, welcher ebenso die
achteckigen Außenkonturen aufweist. Der Container mit dem
Oktabin kann dann mit Flur­
förderfahrzeugen zu den jeweiligen Verbrauchern transportiert
werden.
Durch passende Eichholz-Schüttgutcontainer, mechanische oder
druckgeführte Förderung sowie
Silos lässt sich das Schüttguthandling jederzeit erweitern. gr
www.eichholz-silos.de
Speziell für das Rotationsformen entwickelte PP- und PE-Mikrogranulate können jetzt auch mit halogenarmem Flammschutz ausgerüstet werden Foto: HD Kunststoffe
Spezialitäten für die Rotation
HD Kunststoffe liefert maßgeschneiderte
Lösungen für das Rotationsformen
Rotational Moulding Die Rotations-
industrie bietet stets neue Möglichkeiten für viele verschiedene
Arten von Kunststoffformteilen.
Durch die technische Weiterentwicklung der Maschinen und
Formen liefern Rotierer qualitativ
hochwertige, technisch komplexe
Teile zu wettbewerbsfähigen Preisen.
Spezielle PE- und PPMikrogranulate
Führungspositionen –
unsere Kompetenz
Harald Seitz
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managementvermittlung
Zentrale Auslandsund Fachvermittlung (ZAV)
Da der Fokus bei der Entwicklung
der miniWDS19 auf den Austausch
bestehender Programmierer namhafter
Hersteller gelegt wurde, haben die Anschlussklemmen die identische Bezeichnung –
der Austausch dauert maximal 60 Minuten.
miniWDS 19“
Die kompakte, elegante und einfachste Lösung für den Ersatz
defekter oder veralteter 19“ WDS Programmierer
Auch die verwendeten Ausgangsmaterialien entwickeln sich weiter.
So hat HD Kunststoffe mit Sitz in
Remscheid/NRW speziell für die
Anwendung in Rotationsformen
eigene patentierte PP-, PE- und
TPE/TPO-Typen entwickelt. Das
Unternehmen liefert die PP- und
PE-Typen unter der geschützten
Marke HD Eco-Tech als verarbeitungsfähige Mikrogranulate in
allen Farben und mit gewünschter
Additivierung mit vielfältigen
Vorteilen für Rotationsanwendungen von thermoplastischen Kunststoffen: keine elektrostatische
Aufladung, keine Staubentwicklung und Vermeidung von Brückenbildung aufgrund einer speziellen Granulatform mit exzellentem Füllverhalten auch bei
schwierigen geometrischen Werkzeugen.
HD Kunststoffe gewährleistet
nach Unternehmensangaben Justin-time-Lieferungen und bedient
Kunden weltweit. Diese nutzen die
Spezialcompounds in Form von
Mikrogranulaten für die kosten­
günstige Herstellung von neuarti­
gen wärmebeständigen, flammhemmenden und chemisch beständigen Endprodukten in den
Branchen Automotive, Chemie,
Bau- und Landwirtschaft, Sport
und Freizeit, Möbel- und Leuchtkörperindustrie sowie in der Elektroindustrie.
Integration
in die Grafe-Gruppe
HD Kunststoffe wurde im Rahmen
eines Asset-Deals von der GrafeGruppe, Blankenhain, zum Jahresbeginn 2015 übernommen. Das
erst 2006 gegründete Unternehmen stellt heute Mikrogranulatcompounds für das Rotationsformen mit einer Kapazität von mehr
als 5.000 jato her. Zudem vertreibt
man 1-a-Typwaren und NT-Waren
für Spritzguss und Extrusion.
Die weiterhin selbstständig agierende HD Kunststoffe konnte
durch die Integration in die Grafe-Gruppe den Kontakt zu Kunden
und Lieferanten intensivieren.
„Für uns als Anbieter für Farb- und
Additivmasterbatches sowie Spezialcompounds sehen wir durch
den Erwerb des Geschäftsbetriebs
von HD Kunststoffe die ideale
ErweiterungunseresProduktange­
bots und Leistungsspektrums“, so
Matthias Grafe, Geschäftsführer
der Grafe-Gruppe. Aber auch HD
Kunststoffe selbst profitiert:
„Durch den Rückgriff auf die Entwicklungskapazitäten der GrafeGruppe kann HD Kunststoffe
weitere kundenspezifi­sche Anforderungen berücksichti­gen. Dadurch werden nicht nur bestehende Kontakte intensiviert, es konnten bereits auch neue Kunden
gewonnen werden“, so Grafe. mg
Die Vorteile der miniWDS19:
• 2 getrennte WDS Kanäle
• 100 Stützwerte (400 interpoliert)
• 100 Markierpunkte
• Schlauchlängen Regelung
• Rezepturverwaltung
• Graphische Istwert Anzeige (Qualitätssicherung)
• Toleranzüberwachung (Qualitätssicherung)
• Sprachumschaltung
W. MÜLLER GmbH . 53842 Troisdorf-Spich . Telefon: +49 (0) 2241 9633-0
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Eine Rotationsform im Betrieb Foto: Polyduct
www.hd-kunststoffe.com
www.grafe.com
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. September 2015 | Ausgabe 17 27
So geht’s schnell zur sauberen Schnecke
Chemische Schneckenreiniger von ES Schulz tilgen Ablagerungen ohne Schneckenausbau
Reinigung Ablagerungen an der
Schnecke, unvollständige Materialwechsel und ebenso Reste von
Reinigungsmitteln sind in Extrusions- und Coextrusions­anlagen
inklusive Schmelzepumpe störend
und können im weiteren Fertigungsprozess die Produkte verunreinigen.
Ähnliches gilt für Spritzgieß­
produktionen und die notwendige Reinigung von Düsen, Heißkanal und Werkzeug. Reinigungsprodukte wie die Mittel Per-tas,
Ver-rus und Sol-pur des Anbieters
E.S. Evelyne Schulz, Reichshof,
beschleunigen die Material- und
Farbwechsel auf einer Maschine
und reduzieren die Fehlchargen
im Anschluss. Die Reiniger sind
von 130 °C bis 450 °C einsetzbar
und wirken nicht abrasiv. Bei einer
Zudosierung von 0,5 bis 3 % sind
sie laut Anbieter mit jedem Kunststoff vermischbar.
Mit den aufschäumenden Mitteln
werden erfahrungsgemäß auch
die kleinsten Totzonen in Maschine und Fließkanälen erreicht. So
lassen sich Fremdkörperein-
Erst wenn das ausgespritzte Per-tas-Gemisch keine Verqueckungspartikel und Farbschlieren mehr aufweist, ist die Reinigung
abgeschlossen Foto: ES Schulz
Die aufgeschäumte Reiniger-Granulat-Mischung: Durch den
Schäumvorgang dringt der Reiniger noch in die hintersten Winkel
von Plastifizierung und Werkzeug Foto: ES Schulz
schlüsse verhindern und durch
restlose Materialwechsel eine
einwandfreie Farbgebung gewährleisten.
Produktion wieder aufnehmen.
Gute Erfahrungen habe der Auto­
mobilhersteller zudem auch mit
Reinigungsgranulaten auf Basis
zalkumverstärkter PP-Compounds gemacht.
Reiniger in Form
individueller Granulate
Neben den reinen Reinigungs­
konzentraten liefert der Spezialist
E.S. Evelyne Schulz auch sämtliche
gewünschte Granulate direkt in
Kombination mit Reiniger im
kundenindividuell passenden Mischungsverhältnis. „Beispiels­
weise haben wir einen großen
Automobil-OEM als Kunden, der
seinen Schneckenreiniger in Form
eines PMMA-Granulats bestellt“,
berichtet Inhaberin Evelyne Lieberum. Durch die Nutzung dieses
glasklaren Materials ist die Maschine nach dem Reinigungsvorgang für Verarbeitungsaufträge
beliebiger Farbe bereit; die aufgeheizte Maschine kann sogleich die
Optimierung des Farbund Materialwechsels
Für die Verarbeiter, die sich fragen, ob sich der Einsatz von Schneckenreinigern bei ihnen rechnet,
liefert Firma E.S. Schulz Beispielrechnungen, die nachvollziehbar
die Ersparnis kalkulieren, welche
durch den Einsatz der Reinigungssysteme realisiert wird. „Darüber
hinaus bieten wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung
heute auch eine Reihe von Ingenieurdienstleistungen an, um den
Ablauf von Farb- und Materialwechselprozessen zu optimieren“,
erläutert Lieberum. Hier werden
Rüstzeitreduzierungen und
Werkzeugabmusterungen betrachtet, Zykluszeitreduzierungen, Prozessoptimierungen zur
Senkung des Ausschusses sowie
der Energie- und Instandhaltungskosten.
Insbesondere für Anwendungen
im Bereich Lebensmittelverpackungen und Medizintechnik
bietet der lebensmittelunbedenkliche Reiniger Ver-rus eine Option
für einen unkomplizierten Einsatz. Für andere Anwendungs­
gebiete erlauben die hochkonzentrierten Reiniger Sol-pur und
Per-tas die gründliche und dabei
schnelle Reinigung.
Letztlich erweist sich die Alternative zur chemischen Schneckenreinigung durch den Ausbau und
die mechanische Reinigung als
aufwendig und zeitraubend, die
Produktionsstillstandzeiten verursachen zusätzliche Kosten. Und
schließlich ist Fertigungsqualität
ein weiteres Argument für die
regelmäßige chemische Schneckenreinigung. gr
www.ver-rus.de
Contura-Einsätze temperieren konturnah
Für Spritzgießer realisiert Contura Werkzeugeinsätze mit konturnahen Temperierkanälen
Temperierung In der Spritzgieß-
branche erhält man auf die Frage,
was denn ein gutes Spritzgießwerkzeug ausmache, häufig eine
Antwort, die hohe Präzision und
Maßhaltigkeit der Formeinsätze
und der Form als Ganzes in den
Vordergrund rückt.
Nur selten wird auf die eigentliche
zentrale Aufgabe eines Spritzgießwerkzeugs eingegangen, nämlich
die des Wärmeaustauschs zwischen dem Temperiermedium und
der Kunststoffschmelze. Ein
Spritzgießwerkzeug kann aber als
ein urformender Wärmetauscher
betrachtet werden, der die schwierige Aufgabe hat, aus einer während ihrer Abkühlung stark
schwindenden Formmasse die
Wärme so effizient wie möglich
abzuführen.
Für den optimalen Einsatz übernimmt die Contura MTC GmbH,
Menden, Planung, Konstruktion
und Fertigung der formgebenden
Werkzeugeinsätze mit kontur­
naher, segmentierter Temperierung. Im späteren Betrieb des
Werkzeugs steht das Unternehmen
Das neue Firmengebäude mit angegliedertem Technikum für
Workshops und Seminare Foto: Contura
auch beratend zur Verfügung,
dabei sind Wirtschaftlichkeit und
Qualität im Fokus. In der Fertigung der Werkzeugeinsätze setzt
Contura bereits seit Jahren auf
Hochtemperatur-Fügetechniken,
aber auch das selektive Laserschmelzen (SLM) gehört zum
Leistungsspektrum.
Gegen Bindenähte für
Topoberflächen
Aktuell gewinnt das Thema vario­
therme Prozessführung an Bedeu-
Effizient und flexibel
Das Gala Eflex Granuliersystem
Granulation Orientiert an den Be-
dürfnissen des Marktes hat Gala
schon oft frühzeitig die Trends der
Zeit erkannt und ist aktiv den
daraus resultierenden Anforderungen mit innovativen Lösungen
begegnet. So auch mit dem neuen
Eflex Granuliersystem, dessen
Name sich aus seinen beiden
Hauptmerkmalen ableitet: Es ist
sowohl effizient als auch flexibel.
Das Granuliersystem wurde speziell für Compoundeure und Masterbatchhersteller entwickelt, um
den ständigen Anforderungsprofilen und immer neuen Materialien, Formulierungen und Farben
dieses Marktsegments Rechnung
zu tragen. Das Eflex zeichnet sich
insbesondere dadurch aus, dass
auch kleinste Produktmengen
und/oder häufige Materialwechsel
tung, um Bindenähte an optisch
exponierten Flächen zu vermeiden, sowie zur Herstellung von
Hochglanzoberflächen. Hier spielt
die konturnahe Temperaturkanal­
führung eine Hauptrolle. Bei Contura definieren die Anforderungen
an das Endprodukt das Fertigungs­
verfahren, nicht umgekehrt.
Die vielseitigen Vorteile einer
konturnahen Werkzeugtemperierung sind in Technikerkreisen
weitgehend bekannt. Dennoch
setzt man diese Art der Temperierung nur zögerlich ein. Fragt
möglich sind. Das System lässt sich
problemlos an die entsprechenden
Extrusionsmaschinen ankoppeln.
Ein besonderer Vorteil ist, dass es
sich binnen Minuten reinigen und
für den nächsten Auftrag vorbereiten lässt. Je nach Option muss
selbst bei einem extremen Farboder Produktwechsel das Wasser
in den meisten Fällen nicht mehr
gewechselt werden. Hierdurch
werden nicht nur Ressourcen geschont und zusätzliche Reinigungszeiten eingespart, es entfallen auch die ansonsten notwendigen Aufheizzeiten des Frischwas-
man nach dem Grund dafür, so
erhält man oft die Antwort, dass
die zusätzlichen Kosten dem Einsatz dieser Technik im Wege stehen. Betriebswirtschaftlich gesehen sind die Kosten sicher ein
wichtiger Faktor, weitaus wichtiger ist jedoch die Paybackzeit für
eine Investition.
Die Investition in ein konturnahes
Temperier­k analsystem rechnet
sich in aller Regel in weniger als
einem Jahr, solange Werkzeuge
mit einer recht hohen Jahresstückzahl ausgewählt werden oder die
qualitätsbedingten Ausschuss­
zahlen so hoch sind, dass sich eine
Optimierung des Werkzeugs
lohnt. Weiter entscheidet auch der
Maschinenstundensatz der Spritzgießmaschine, auf der das Werkzeug betrieben werden soll. Je
größer die Spritzgießmaschine,
desto eher sollte man auch bei
etwas geringeren Jahresstückzahlen den Einsatz der konturnahen,
segmentierten Temperierung in
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
28 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Zuverlässige Viskositätsmessung
Gneuß MRS Extrusionstechnologie für die Verarbeitung von R-PET mit Viskositätssteuerung in Echtzeit –
aktive Viskositätssteuerung bei der Extrusion von PET ohne Vortrocknung
Extrusion In der PET-Extrusion
sind die intrinsische Viskosität
(IV) des Materials und deren Erhaltung ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Endprodukts,
zum Beispiel bei der Herstellung
von Folien, Bändchen oder Fasern.
Die Fähigkeit, die Schmelzevisko­
sität nicht nur zu überwachen,
sondern auch in Echtzeit zu steuern und dadurch Endprodukte mit
tät des Materials reduziert. Normalerweise wird das Material vor
der Verarbeitung auf dem Extruder getrocknet. Dies geschieht in
großen Behältern für eine Zeit von
in der Regel 4 bis 6 h bei Temperaturen von circa 160 °C. Bei der
Verarbeitung von R-PET, insbesondere PET-Bottle-Flakes, kann
der Feuchtigkeitsgehalt 1 % oder
höher sein. In den meisten Fällen
In einer MRS Extrusionslinie kann die Schmelzeviskosität mit dem
Online-Viscometer VIS in Echtzeit gemessen werden Foto: Gneuß
einem sehr konstanten IV-Wert
herzustellen, ist eine der herausra­
genden Eigenschaften der Gneuß
MRS Extrusionstechnologie.
Bei der Verarbeitung von PET auf
einem Extruder muss die Feuchtigkeit aus dem Material entfernt
werden, um eine sogenannte Hydrolyse zu vermeiden, die die Poly­
merketten bricht und die Viskosi­
bestimmt die Güte der Vortrocknung den Wert der intrinsischen
Viskosität (IV) des Endprodukts.
Die Schmelzeviskosität kann mit
einem Online-Viscometer überwacht werden, jedoch kann der
Extrusionsprozess nicht so gesteuert werden, dass der IV-Wert des
Endprodukts wesentlich beeinflusst werden kann (es sei denn,
es werden Additive zugesetzt, die
die intrinsische Viskosität verbessern).
Einige Extrusionstechnologien
bieten eine Alternative zur Vortrocknung an, dazu gehört auch
die MRS Extrusionstechnologie
aus dem Hause Gneuß, mit der
amorphes PET-Granulat oder Rezyklat ohne Vortrocknung verarbeitet werden kann. Mit dieser
Technik wird das PET so verarbeitet, dass die chemische Gleichgewichtsreaktion der Hydro­lyse
durch Entfernen der Feuchtigkeit
in der Schmelzphase hin zu langen
Molekülketten beeinflusst und
somit die notwendige Viskosität
sichergestellt wird. Dies wird
durch den Austausch einer großen
Schmelzeoberfläche im Extruder
unter Vakuum ermöglicht. Der
konstante und schnelle Austausch
der Schmelzeoberfläche sichert
eine effiziente Entfernung von
Feuchtigkeit und anderen flüchtigen Bestandteilen.
Spezielle
Entgasungszone
Der grundlegende Aufbau des
MRS Extruders ist der eines Einschneckenextruders, jedoch mit
einer speziellen Entgasungszone.
Hier wird das Polymer in eine
spezielle Trommel geführt, die sich
zusammen mit der Hauptschnecke
dreht. In der Trommel befinden
sich längs der Drehachse acht kleine, offene Extruderzylinder, in
denen Satellitenschnecken einge-
lassen sind. Diese Schnecken werden über einen Zahnkranz angetrieben und rotieren in entgegengesetzter Richtung zur Hauptschnecke um diese herum. Dadurch verstärkt sich der Effekt des
Oberf lächenaustauschs der
Schmelze überproportional. Der
Zylinder um die Trommel des
Multirotationssystems ist im
äuße­ren Bereich zu etwa 30 %
geöffnet, so dass der Zugang zur
Schmelze optimal gewährleistet
ist.
Die große, konstant ausgetauschte Schmelzeoberfläche, die circa
25-mal größer ist als die eines
gegenläufigen Doppelschneckenextruders mit Entgasung, ermöglicht eine unübertroffene Entgasungsleistung bei einem relativ
moderaten Vakuum. Im Gegensatz zu anderen Technologien, die
ohne Vortrocknung arbeiten, ist
es nicht notwendig, ein tiefes Vakuum zu erzeugen. Ein Vakuum
zwischen 25 und 40 mbar ist ausreichend, auch mit einer Restfeuchte des Eingangsmaterials von
1 % (10.000 ppm). Die Vakuumtiefe wird zu einem zusätzlichen
Parameter, der reguliert werden
kann, um eine bestimmte Schmelzeviskosität zu erreichen. In der
Tat ist die Entfernung flüchtiger
Bestandteile so effektiv, dass dieser Extrudertyp eine uneingeschränkte FDA-Zulassung hat, so
dass PET-Bottle-Flakes zu Produkten, die im direkten Kontakt
zu Lebensmitteln stehen, verarbeitet werden können.
MRS Extruder mit Online-Viscometer VIS von Gneuß Foto: Gneuß
In einer MRS Extrusionslinie kann
die Schmelzeviskosität mit dem
Online-Viscometer VIS in Echtzeit
gemessen werden. Durch den Einsatz einer Präzisionsspinnpumpe
wird ein kleiner Teil vom Hauptpolymerstrom abgezweigt und
durch eine Präzisionskapillare
gedrückt. Sowohl die Schmelzetemperatur als auch der Schmelze­
druck werden gemessen. Durch
den Einsatz einer internen Rechnersoftware liefert das System die
repräsentative Scherrate und Viskosität.
Konstante Viskosität
Bei der Verarbeitung von rezykliertem PET mit einer variierenden
Restfeuchte und Eingangsqualität
ist es mit dieser Schmelzeviskositätsmessung möglich, die Schmelzeviskosität innerhalb einer engen
Toleranz zu halten, indem das
Vakuum der Entgasungszone des
MRS Extruders entsprechend eingestellt wird. Mit einem Regelkreis
vom Online-Viscometer VIS zu
der Vakuumeinheit können die
Schmelzeviskosität und damit der
IV-Wert des Endprodukts auf dem
gewünschten Niveau gehalten
werden. Während auch andere
Hersteller Online-Viskositätsmessungen zum Zweck der Qualitäts­
dokumentation anbieten, ist die
Gneuß MRS Extrusionstechnologie dadurch gekennzeichnet, dass
die intrinsische Viskosität des
Endprodukts nicht nur erfasst und
dokumentiert wird, sondern aktiv
geregelt werden kann. Somit kann
auch bei schwankenden Rohmaterialqualitäten eine konstante
intrinsische Viskosität des Endprodukts gewährleistet werden. sl
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Kunststoffoptik Die 2008 gegrün-
ultrapräzise Genauigkeit mit
höchster Produktivität kombinieren und dank konsistenter Automatisierung, Modularität und
Prozessvielfalt sowie verlässlicher
Steuerungstechnik durch größte
Bauteilakkuratesse charakterisiert
sind. Die Polyvalenz ihrer Maschinentechnik wird ergänzt durch
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präzisionsbearbeitungsprozessen
können Formeinsätze auch mit
komplexen Geometrien für ver-
T l. 028
Te
2842
42/9
42
/9
964
6444-0
0
dete Innolite GmbH versteht sich
als Fertigungspartner für die Auslegung und Herstellung maßgefertigter Kunststoff- und Metalloptiken für Kunststoffspritzgießund Heißprägeprozesse. Durch
ein breites Technologiespektrum
im Bereich der Optikfertigung und
die Einbindung in ein Netzwerk
von Kooperationspartnern, unter
anderem der Auto­mobil-, Photovoltaik- und Beleuchtungsindustrie, können effiziente Lösungen
aus einer Hand angeboten werden,
so dass Zeit- und Kostenoptimierung bei höchster Qualität auf dem
Nährboden der Erfahrung individuell, flexibel und innovativ auf
ein Gesamtoptimum geführt
werden.­
Dabei liegt die Kernkompetenz in
der Herstellung des ultrapräzisen
Abformwerkzeugs für den Kunst-
www.
ww
w ce
w.
cem.
m de
Schnelle Füllstoffbestimmung in Kunststoffen und Kautschuk
Mittels ultraschallunterstützter Diamantzerspanung hergestellter
Formeinsatz mit überlagerter Mikrostruktur für Anwendungen in
der Automobilindustrie Foto: Innolite
schiedenste optische beziehungsweise Präzisionsanwendungen
hergestellt werden.
reichen, diese Segmentierung
umfassenden Dienstleistungsportfolio.
Klare Fokussierung
Innovative
Maschinentechnik
Innolite verdankt seinen Erfolg
der Fokussierung auf die immer
weiter an Bedeutung zunehmende
ultrapräzise Kunststoffoptik bei
simultaner Diversifizierung auf
die zugehörige desiderate Maschinentechnik sowie dem umfang-
Basierend auf jahrelanger Erfahrung seiner Mitarbeiter in der
Diamantbearbeitung hat Innolite
2011 mit der Entwicklung und dem
Vertrieb ultrapräziser Drehmaschinen begonnen, die erstmalig
Innovationsführer
Auch im fortwährenden Wachstum hat sich Innolite die Flexibilität und Innovationskraft der
Anfangszeit erhalten. Dies gelingt
durch die kontinuierliche Investition eines erheblichen Teils des
Umsatzes in F+E und das Engagement in zahlreichen national
und international geförderten
Forschungsprojekten. Leitlinie
dieses Innovationsstrebens ist die
Sicherung des für den Kunden
entscheidenden Wettbewerbsvorsprungs. sl
http://innolite.de
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. September 2015 | Ausgabe 17 29
Lässt der Schmelze keine Chance
Gesteuerter Schließvorgang und hohe Gewichtskonstanz durch Rückstromsperre Smartshut
Rückstromsperre Obwohl moder-
ne elektrische Spritzaggregate alle
Bewegungen nachweislich mit
sehr hoher Reproduzierbarkeit
ausführen, kann das nicht direkt
steuerbare Schließverhalten von
Rückstromsperren noch immer
zu Schwankungen in der Schmelzemenge führen. Mit der neuen
zwangsschließenden Rückstromsperre Smartshut von Engel lassen
sich die Gewichtsschwankungen
durch ein kontrolliertes und steuerbares Verschließen der Rückstromsperre nach dem Plastifiziervorgang auf ein Minimum reduzieren.
Verschiedene Bauformen von
Rückstromsperren sind heute im
Einsatz. Obwohl diese für unter­
schiedliche Anwendungsbereiche
beziehungsweise zu verarbeitende
Kunststoffe optimiert wurden,
haben zahlreiche Faktoren Einfluss auf den Schließvorgang.
Hierzu gehören die Kompressionsentlastung nach dem Dosieren, der Staudruck am Dosierende, die Einspritzgeschwindigkeit,
Verschleiß sowie die Schmelzeviskosität. In Verbindung mit der
neu entwickelten zwangsschließenden Rückstromsperre Smartshut können diese Einflussfakto-
ren größtenteils ausgeschaltet
und die Vorteile elektrischer
Antriebe für den Präzisions-
spritzguss in vollem Umfang
genutzt werden.
Bisher eingesetzte Rückstromsperren werden erst mit dem beginnenden Einspritzvorgang
verschlossen, indem der ansteigende Schmelzdruck, Reibungskräfte und das Rückströmen von
Schmelze in die Schneckengänge
die Schließbewegung des Sperrrings oder der Kugel auslösen. Um
eine Abdichtung zu erzeugen,
muss zudem die Kunststoffschmelze aus dem Durchflussbereich zwischen dem beweglichen
Dichtkörper (Ring oder Kugel)
und der Dichtfläche verdrängt
werden.
Schließvorgang im
Millisekundenbereich
Die neue Rückstromsperre Smartshut wird über eine
Kulisse durch Rückdrehen der Schnecke vor dem
Start des Einspritzvorgangs geschlossen Foto: Engel
Diese Vorgänge können – je nach
Bauform der Rückstromsperre
und den gewählten Prozessbedingungen – unterschiedlich lange
dauern. Der Schließvorgang liegt
im Bereich von Millisekunden.
Dennoch ist es möglich, dass in
diesem Zeitraum eine Leckage
auftritt und Schmelze zurück in
Advertorial
Rohstoff mit Zukunft
Kunststoff ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Von der Verpackung über das Rutscheauto bis zur Hightech-Maschine – für nahezu jeden Anwendungsbereich finden sich
qualitativ hochwertige Produkte. Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt – das ist ein teurer
und knapper Rohstoff. Rezyklate gewinnen daher immer mehr an Bedeutung. Die DKR
Deutsche Gesellschaft für Kreislaufwirtschaft und Rohstoffe mbH aus Köln mit knapp 90
Mitarbeitern gehört zu den wichtigsten Lieferanten hochwertiger Kunststoffrezyklate.
Unter der Marke Systalen bietet
die DKR Kunststoffe aus PostConsumer-Rezyklaten an, also aus
Kunststoffverpackungen und
-produkten, die beim Verbraucher
als Abfall anfallen. „Systalen steht
für hochwertige Rohstoffe für
Spritzguss und Extrusion“, betont
DKR-CEO Frank Böttcher. „Wir
bieten verlässliche Produkte bester Qualität, nach Kundenwunsch
eingestellt und mit entscheidenden
Preisvorteilen gegenüber Primärware.“
Die Produktionsanlagen für
Systalen gehören wie die DKR zur
Unternehmensgruppe des Grünen
Punkts und sind nach EUCert
zertifiziert. Das Zertifikat bestätigt Herkunft und Zusammensetzung der Granulate, Mahlgüter
und Agglomerate und macht die
gesamte Lieferkette bei der Herstellung von Fertigprodukten aus
Rezyklaten transparent und nachvollziehbar. Damit können Hersteller neuer Endprodukte aus
Systalen den Blauen Engel für
diese Erzeugnisse beantragen. So
entstehen aus Joghurtbechern,
Shampooflaschen und Plastiktüten nicht nur ganz neue, sondern
auch umweltschonende Produkte.
Der Schlüssel zu Systalen liegt in
der Qualität – nicht erst in der
Maschinenhalle, sondern schon
zu Hause beim Verbraucher. Mit
dem Gelben Sack und der Gelben
einem eigens eingerichteten Technikum der Duales System Holding
für Systalen Kunststoffrezyklate
in Köln. Hier prüfen die Techniker
des Grünen Punkts die Qualität
der Systalen Mahlgüter sowie Granulate und entwickeln neue Rezepturen und Compounds. Zu
diesem Zweck verfügt das Technikum über mehrere Extruder,
eine Folienblasanlage, eine Spritzgussmaschine und modernste
Labortechnik, um die physikalischen Eigenschaften von Systalen
zu messen.
Aus modernen Systalen Granulaten lassen sich hochwertige
Kunststoffprodukte für den privaten Endverbraucher herstellen –
die, weil aus Recyclingmaterial, auch den Blauen Engel tragen
können Foto: DKR
Tonne hat der Grüne Punkt Standards gesetzt, die eine Nutzung
als Rohstoff überhaupt erst möglich machen. 2,5 Millionen Tonnen
Leichtverpackungen (LVP) aus
Kunststoffen, Metallen und Verbundstoffen sammelt das duale
System Jahr für Jahr auf diese
Weise ein. Da das Gemisch fast
überall in Deutschland eine fast
konstante Zusammensetzung aufweist, kann es mit hoher Qualität
und weitgehend automatisch in
industriellen Anlagen verarbeitet
werden.
Rund 40 Prozent des im Gelben
Sack und in der Gelben Tonne
gesammelten Kunststoffs werden
so sortenrein aussortiert und damit zum Grundstoff für Systalen
Granulate. Die Systec Plastics
GmbH im nordrhein-westfälischen Hörstel gehört zu den modernsten Anlagen im Kunststoffrecycling. Hier werden die
Kunststoffe zerkleinert, von
Fremdstoffen gereinigt und
schließlich im Extruder geschmolzen, entgast und mikrofiltriert.
Am Ende liegt das Granulat als
hochreines Ausgangsmaterial für
neue Kunststoffprodukte vor.
Neue Rezepturen und Verfahren
entwickelt der Grüne Punkt in
Rasante Fortschritte
der Recyclingtechnik
Die Palette neuer Produkte, die
aus Systalen hergestellt werden,
ist nahezu unbegrenzt. Auch Verpackungen, ein besonders sensibles Produkt, entstehen aus
Systalen. Was mit dem Sammeln
von Wertstoffen in den eigenen
vier Wänden anfing, beginnt damit von neuem – hochwertige
Endprodukte aus umweltfreundlichem Granulat treten erneut in
den Wertstoffkreislauf ein.
www.dkr.de
Die DKR auf der Fakuma 2015
vom 13. bis 17. Oktober 2015 auf
der Messe Friedrichshafen:
Halle B2 / Stand 2306
die Gänge der Plastifizierschnecke
strömt. Daraus können Prozessund Gewichtsschwankungen bei
den produzierten Formteilen resultieren.
Um die Schwankungen auf ein
Minimum zu reduzieren, muss der
Sperrring vor dem Einspritzvorgang kontrolliert in die hinterste
Position bewegt werden. Dies wird
durch die Geometrie der neuen
Molder’s Corner
bei Engel in Hagen
Event Mehr über die Smartshut
Rückstromsperre erfahren die
Teilnehmer der traditionellen
Engel Molder’s Corner, die in
diesem Jahr am 19. September
2015 bei Engel Deutschland in
Hagen stattfinden wird. Neben
Vorträgen von Engel Experten
und Vertretern der verarbeitenden
Industrie gibt es Livepräsentatio­
nen im Technikum, jede Menge
Möglichkeiten zum Netzwerken
und Unterhaltung.
Smartshut Rückstromsperre sichergestellt. Dabei wird durch
Rückdrehen der Plastifizierschnecke nach dem Dosiervorgang eine
Kraft von der Spitze auf die Steuerkulisse des Sperrrings ausgeübt
und dieser dadurch axial in die
Dichtposition verschoben.
Ein speziell dafür entwickeltes
Steuerprogramm initia­lisiert diesen Vorgang und sichert das Rückdrehen um einen optimierten
Drehwinkel in die Gegenrichtung
zum Dosieren. Damit wird die
Smartshut Rückstromsperre bereits vor dem Beginn der Einspritzbewegung geschlossen und ein
unde­f inierter Schmelzeverlust
vermieden.
Einsatz bei fast allen
Thermoplasten möglich
Die Smartshut Rückstromsperre
findet für ein breites Anwendungsspektrum Einsatz. Es können
nahezu alle Thermoplaste – auch
fasergefüllte Typen und transparente Materialien – verarbeitet
werden. sk
www.engelglobal.com
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
30 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
IKV: Europaweit spitze in der
Kunststofftechnik
Praxisrelevante Forschung, hochqualifizierte Ausbildung sowie ein globales Industrienetzwerk sind die Garanten des Erfolgs
Compositebauteile im Automobilbau Foto: TEMA/IKV
Prämierung der erfolgreichen Bewerbungen der BMBF-Maßnahme „Internationalisierung von Spitzenclustern,
Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken“ auf der 3. Internationalen Clusterkonferenz des BMBF in Berlin
Foto: BMBF
Forschen für die Praxis Das Institut
für Kunststoffverarbeitung (IKV)
in Industrie und Handwerk an der
RWTH Aachen ist europaweit das
größte Forschungs- und Ausbildungsinstitut auf dem Gebiet der
Kunststofftechnik. Mehr als 300
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bearbeiten hier Fragestellungen
rund um die Verarbeitung, Werkstofftechnik und Bauteilauslegung
von Kunststoffen und Kautschuken. Die enge Verbindung mit
Industrie und Wissenschaft sowie
die exzellente Ausstattung des IKV
ermöglichen es, durch Grund­
lagenforschung, anwendungsnahe
Forschung und Transfer von Forschungsergebnissen in Industrie
und Handwerk neue Technologien zu entwickeln und Prozesse und
Werkstoffverhalten präziser vorherzusagen. Zudem kommt den
Studierenden eine außerordentlich praxisnahe und umfassende
Ausbildung zu. Träger ist ein Industrienetzwerk, dem rund 250
Unternehmen aus der Kunststoffbranche weltweit angehören.
Noch mehr Forschung
international
Erst kürzlich ist das IKV für seine
Initiative zur Internationalisierung „Global network for innovative plastic materials and processes“ ausgezeichnet worden. Die
Bundesministerin für Bildung und
Forschung, Professor Dr. Johanna
Wanka, überreichte die Auszeichnung im Juni 2015 in Berlin. Zuvor
wurde die IKV-Initiative durch
ein unabhängiges Expertengremium begutachtet und zur Förderung durch das BMBF empfohlen.
Die Internationalisierung von
Clustern und Netzwerken ist Bestandteil der neuen Hightechstrategie, mit der die Bundesregierung
aus Ideen Innovationen macht und
Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung
und Gesellschaft knüpft. Gleichzeitig ist sie ein Baustein im Aktionsplan „Internationale Kooperation“ des BMBF.
Das IKV hat sich an der BMBFAusschreibung beteiligt, da es
ZK-Madeby-1-4quer-175x62_PRINT 29.07.15
seine Internationalisierungs­
strategie weiter ausbaut. Diese
beinhaltet neben einer global orientierten Vernetzung der hauptsächlich kleinen und mittständischen Clustermitglieder in weltweiten Forschungsvorhaben auch
eine verstärkt interkulturelle
Ausbildung von Nachwuchskräften in der Kunststoffbranche.
„Das IKV als ältester Cluster der
Kunststoffszene stärkt seine internationalen Aktivitäten und
begleitet so seine 250 Mitgliedsunternehmen auf dem Weg der
Internationalisierung. Wir freuen uns, dass das BMBF diese
Aktivitäten für herausragend
einschätzt und sie unterstützt“,
äußerte sich Professor Christian
Hopmann, Institutsleiter des IKV,
zu dieser Auszeichnung und
großzügigen Förderung des
BMBF.
IKV auf der IAA
Das IKV stellt erstmals seine Forschung zum Automobilbau auf der
IAA, der Internationalen Automobilausstellung, vom 15. bis
27. September 2015 in Frankfurt
aus und zeigt auf dem NRWGemeinschaftsstand (Halle 4,
Stand 7) neueste Entwicklungen
und Forschungsergebnisse mit
Fokus auf automobilen Anwendungen. Kunststoffe sind schon
heute durch ihr vielfältiges Eigenschaftsspektrum ein fest etablierter Werkstoff im Automobil. Und
sie bieten ein unvermindert hohes
Innovationspotenzial. Folglich
bestimmen die Themen Leichtbau,
Funktionsintegration, Produktionseffizienz und nicht zuletzt
Simulation die Schwerpunkte der
IKV-Kunststoffforschung zum
Automobilbau.
IKV auch auf der
Fakuma 2015
Neueste Entwicklungen zum
Spritzgießen optischer Komponenten präsentiert das IKV auf
der diesjährigen Fakuma 2015
vom 13. bis 17. Oktober in Fried-
Das IKV-Projekt „Potenziale weKKen!“ will insbesondere auch junge Frauen und Mädchen für eine Ausbildung im Bereich der Kunststofftechnik gewinnen Foto: Geerd Jacobs/IKV
richshafen.Zusammen mit dem
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT und dem
Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT präsentiert das IKV
unter dem Motto „Kunststoff­
optik aus Aachen“ neueste Entwicklungen von der Optikauslegung über den Werkzeug- und
Formenbau bis hin zur Optik­
replikation. Die enge Kooperation der drei Aachener Forschungsinstitute bietet eine umfassende
Expertise in allen Stufen der
Fertigungskette.
Zu sehen auf dem Gemeinschaftsstand NRW (Halle B4, Stand
4404).
RWTH-Großprojekt zur
CFK-Reparatur
Der wachsende Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen (FVK)
im Automobilbau stellt die Automobilindustrie und die Kfz-Werkstätten auch vor die Herausforderung, wirtschaftliche Reparaturmethoden bereitzustellen. Nun
haben kürzlich sieben Institute der
RWTH Aachen mit der Bewilligung eines Forschungsprojekts aus
dem Förderprogramm der IGF AiF
„Leittechnologien für KMU“ den
Startschuss erhalten, eine Infrastruktur zur Reparatur von CFKbasierten Serienfahrzeugen zu
entwickeln.
Neue Technologien zur Schadenserkennung und Schadens­
bewertung, zur individualisierten
Fertigung von Reparaturmaterialien, sogenannten Patches, sowie
zur Durchführung und Qualitätssicherung der Reparatur sind
Schwerpunkte des Projekts.
Das Projekt verfolgt die Industrie-4.0-Prinzipien: Sämtliche an
der Wertschöpfung beteiligten
Elemente werden auf maximale
Wandlungsfähigkeit ausgelegt
und informationstechnisch verknüpft. Aufgrund des neuen Ansatzes ergeben sich vollkommen
neue Geschäftsmodelle, deren
Entwicklung ebenfalls betrachtet
wird.
An diesem Projekt beteiligt sind
die Institute für Kraftfahrzeuge
(ika), für Schweißtechnik und
Fügetechnik (ISF), für Bildsame
Formgebung (IBF), für MenschMaschine-Interaktion (MMI),
der Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement Werkzeugmaschinenlabor (WZL), das Forschungs­
institut für Rationalisierung
(FIR) an der RWTH Aachen und
das IKV.
Jobstarter-Projekt
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten und vom
Projektträger „Bundesinstitut für
Berufsbildung“ betreuten Ausbildungsstrukturprogramms „Jobstarter – für die Zukunft ausbilden“ hat das IKV eine Zusatzqualifikation für Auszubildende im
Berufsbild „Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik“ erarbeitet. Am 22. September 2015 werden nun die
ersten Absolventen ihr Zertifikat
für diese Zusatzqualifikation erhalten.
Das IKV hat in diesem Projekt
mit dem Namen „Potenziale
weKKen!“­eine Weiterbildungsmaßnahme entwickelt, die zunächst Auszubildende der Pilotregion Aachen parallel zu ihrer
Ausbildung absolvieren können.
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 31
Der Schichtdicke auf der Spur
Noch mobilere und flexiblere Messungen von Oberflächen
Messgeräte Die neuen Schicht­
Moderatorin Andrea Griessmann, Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann,
Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes
Nordrhein-Westfalen, Svenja Schulze (v.l.n.r.) Foto: Reiner Zensen
IKV-Erweiterungsbauten auf dem Campus Melaten:
neuer Bürotrakt mit Seminarraum (rechts im Bild)
Foto: IKV
Im Bereich der Werkstofftechnik
und Werkstoffprüfung soll diese
Maßnahme dazu beitragen, die
Attraktivität der Ausbildung zu
steigern und auf diesem Weg den
Fachkräftemangel in der Kunststoffindustrie zu verringern. Eine
Modularisierung der Inhalte auf
die Module „Erkennen von
Kunststoffen“, „Mechanische
Prüfung“, „Mikroskopische Analyse“ sowie „Schmelzecharakterisierung“ bietet die Möglichkeit,
auf das individuelle Profil des
einzelnen Auszubildenden einzugehen.
Als Projektpartner konnten die
IHK Aachen sowie das Berufskolleg für Technik der Städte­
region Aachen gewonnen werden.
Neun Unternehmen der Region
Aachen haben ihre Azubis zu
dieser Zusatzqualifikation entsandt. Nach erfolgreicher Durchführung und Validierung wird
eine Verbreitung der Qualifikation in ganz Deutschland angestrebt.
NRW-Innovationspreis
2014 an IKV
Im Frühjahr 2014 erhält das IKV
eine ganz besondere Auszeichnung: den NRW-Innovationspreis.
Ausgezeichnet wurde die innovative Spaltimprägniertechnologie
zur Verarbeitung faserverstärkter
Kunststoffe. Der mit 100.000 EUR
dotierte Preis ist der wichtigste
Wissenschaftspreis des Landes
NRW. Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin des Landes
NRW, überreichte diese Auszeichnung im März 2014 an Professor
Christian Hopmann.
Das Spaltimprägnierverfahren
reduziert die Taktzeiten bei der
Verarbeitung faserverstärkter
Kunststoffe (FVK) um bis zu 75 %
im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren. In Anwendungen, bei
denen es auf Leichtbau ankommt,
zum Beispiel in der Luftfahrt- oder
in der Automobilindustrie, werden immer mehr kohlestofffaserverstärkte (CFK) oder glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK)
eingesetzt. Der Vorteil des am IKV
entwickelten Spaltimprägnierverfahrens liegt in der deutlich
schnelleren Herstellung dieser
Bauteile.
Die Entwicklung der bis heute
weit fortgeschrittenen Technologie des Spaltimprägnierens wurde am IKV über viele Forschungsprojekte vorangetrieben. In einem
Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), gefördert
vom BMWi über die AiF, wurde
das Verfahren zunächst im Labormaßstab entwickelt. Es folgte
ein Großprojekt der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG),
in dem die wesentlichen Grundlagen erforscht wurden. Es folgte
dann ein Projekt zusammen mit
einem Firmenkonsortium, das in
die Entwicklung einer CFK-Motorhaube mündete. Ein weiteres
IGF-Projekt zum Spaltimprägnieren beschäftigte sich mit der
Verbesserung der Oberflächenqualität bis hin zur im Automobilbau gefor­derten Class-A-Oberfläche.
Professor Hopmann ist überzeugt,
dass das Spaltimprägnierverfahren den Leichtbau entscheidend
voranbringen wird.
Erweiterung auf dem
Campus Melaten
Die Bauarbeiten der neuen IKVGebäude auf dem Campus Melaten neigen sich ihrem Abschluss
zu. Bis Ende des Jahres entstehen
dort 3.500 m2 Labor- und Büroflächen sowie Seminarräume und
ein größerer Hörsaal, der es dem
IKV erlaubt, Vorlesungen und
Fachtagungen nun im eigenen
Haus durchzuführen und die
räumliche Nähe zu den Technika
und Laboren noch besser zu nutzen. Der Neubau ermöglicht
außer­dem die Erweiterung des
Forschungsspektrums, das zum
Beispiel durch die Einrichtung
eines Labors zur additiven Fertigung inhaltliche Akzente setzt.
Damit ist das Institut für die Zukunft bestens aufgestellt, um seine Ziele, praxisrelevante Forschung und hochqualifizierte
Ausbildung, weiter zu verfolgen.
Ulla Köhne
IKV | Halle B4, Stand 4404
www.ikv-aachen.de
dickenmessgeräte Minitest 725,
735 und 745 von Elektrophysik Dr.
Steingroever GmbH & Co. KG,
Köln, versprechen noch mehr Flexibilität, erweiterte Einsatzmöglichkeiten durch spezialisierte
Sonden und mehr Mobilität mit
der kabellosen Datenübertragung
an Smartphones oder Tablets.
Elektrophysik erweitert mit der
neuen Geräteserie das Einsatzspektrum deutlich: Für Mobilität
und Komfort sorgt die BluetoothSchnittstelle für den kabellose
Datentransfer direkt vor Ort an
Smartphones oder Tablets. Zusätzlich besitzen alle Geräte eine USBSchnittstelle für die schnelle Verbindung mit Computern, Notebooks oder Druckern. Für die
Auswertung steht die CAQ-Software Quipsy zur Verfügung.
Sensoren zur Messung in Rohren
und Miniatursensoren in geraden
und gewinkelten Ausführungen
(45° und 90°) eröffnen neue Anwendungsfelder für spezialisierte
Untersuchungen. Weitere Sonden
speziell zur Messung auf Karosserien zeigen sich in ihrem Messverhalten unempfindlicher gegen-
über Geometrien und verschiedenen Substraten. Die drei Geräte
der neuen Serie besitzen den
gleichen Funktionsumfang und
unterscheiden sich in erster Linie
durch den Sensoranschluss. Während das Minitest 725 mit einem
integrierten Sensor arbeitet, der
direkt am Gerät sitzt, ist der Sensor beim Modell 735 über ein
Kabel mit dem Messgerät verbunden. Damit lassen sich auch Messungen an schwer zugänglichen
und engen Stellen durchführen.
Das Modell 745 bietet die größte
Flexibilität durch wechselbare
Sensoren, die wahlweise direkt am
Gerät eingesetzt werden können
oder über Kabel an das Messgerät
angeschlossen werden. Zudem
besitzt dieses Modell einen größeren Messwertspeicher.
Die Handhabung der Schicht­
dickenmessgeräte ist traditionell
sehr leicht und ergonomisch ausgereift. Das große Display zeigt
deutlich den aktuellen Messwert
und dazu die wichtigsten Parameter und ist um 180° drehbar. Die
digitalen SIDSP-Sensoren (SensorIntegrated Digital Signal Processing) überzeugen durch eine sehr
Die neuen Schichtdickenmessgeräte Minitest 725, 735 und 745
Foto: Elektrophysik
hohe Reproduzierbarkeit der
Mess­ergebnisse. Durch die Kalibrierung mit bis zu 50 Kalibrierpunkten schon während des Fertigungsprozesses werden spätere
Messfehler auf ein Minimum reduziert. Unterschiedliche Kabel-
längen haben keinen Einfluss auf
die Störsicherheit. Die automatische Substraterkennung der FNSensoren hilft, Bedienungsfehler
zu vermeiden. sk
www.elektrophysik.com
Mehr Kompetenzen in der Extrusion
Kooperation von UL TTC und Leistritz
Im Labor des UL TTC steht den Kunden nun ein ZSE 27 MAXX Doppelschneckenextruder von Leistritz samt Zubehör von Brabender
Technologie und Econ zur Verfügung Foto: UL TTC
Materialentwicklung Vor wenigen
Wochen hat das UL Thermoplastics Testing Center (UL TTC) mit
Sitz am Chempark Krefeld-Uerdingen eine Kooperation mit der
Leistritz Extrusionstechnik GmbH,
Nürnberg, vereinbart. Unter dem
Leitsatz „Verarbeiten, Prüfen,
Wissen“ bieten die beiden Unternehmen ihren Kunden ein weites
Portfolio zur Unterstützung in der
Produkt­entwicklung an – durch
das Verbinden von Kompetenzen
rund um das Thema Materialverarbeitung und Analyse von thermoplastischen Kunststoffen.
Die Verknüpfung des Wissens um
Einflussnahme in der Materialverarbeitung mittels Extrusion und
im Spritzgießprozess, mit der Möglichkeit der direkten Überprüfung
durch eine Vielzahl an Prüfmethoden, versetzt Hersteller von thermoplastischen Materialien in die
Lage, zeit- und kosteneffizient
innovative Produkte zu entwickeln
und zu überprüfen.
Die Kooperation von Leistritz und
UL TTC wird dabei von zwei weiteren Partnern unterstützt; und
zwar von der Brabender Technologie mit ihren etablierten Dosierern sowie von Econ als Hersteller
von Unterwassergranulierungen.
Im Labor des UL TTC steht den
Kunden ein ZSE 27 MAXX Doppelschneckenextruder samt Zubehör zur Verfügung, der sich für die
Rezepturentwicklung und die
Herstellung von Mustermengen
und Kleinchargen eignet. Die Vielseitigkeit dieser Anlage erlaubt die
individuelle Anpassung an die
jeweilige Verfahrensaufgabe. Das
UL TTC ist ein nach ISO/IEC 17025
akkreditiertes Prüflabor und stellt
verschiedene akkreditierte Prüfverfahren zur Verfügung. Allein
zur Gruppe der mechanischen und
rheologischen Verfahren zählen
30 Prüfverfahren. Hinzu kommen
physikalische, elektrische, optische
und thermoanalytische Untersuchungsmethoden sowie Brandund Bewitterungsprüfungen.
Bestimmungen der Wärmeformund Chemikalienbeständigkeit,
der thermischen Alterung und der
Verarbeitungsschwindung runden
das Spektrum ab. Diese Vernetzung unterstützt den Materialhersteller, die Abläufe von der Materialentwicklung über die Prüfung
bis hin zur Zertifizierung zu vereinfachen und dadurch auch zu
beschleunigen. sk
www.ulttc.com
www.leistritz.com
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[email protected], www.entex.com.cn
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
32 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Raum für weiteres Wachstum
Tria bezieht neue, deutlich größere Räumlichkeiten in Willich
Expansion Tria, einer der größten
europäischen Anbieter von
Schneidmühlen, hat am traditionellen Standort der deutschen
Niederlassung in Willich ein neues, deutlich größeres Werk bezogen. Das Gebäude an der CarlFriedrich-Benz-Straße bietet mit
220 m² Bürofläche und 550 m²
Hallenfläche beste Voraussetzungen für eine weitere Expansion –
personell und maschinenseitig.
Harald Nilson, Geschäftsführer
der Tria GmbH, zu den neuen
Möglichkeiten: „Einer der wichtigsten Gründe für den Bezug der
neuen Räume war es, endlich genügend Platz für Versuche zu
haben. Gerade im Spritzguss ist
es immer wieder notwendig, Kunden Testmaschinen zur Verfügung
zu stellen oder Versuche bei uns
im Haus durchzuführen. Denn die
Materialien verändern sich, und
es gibt mittlerweile so viele verschiedene Sorten von Kunststoffen
mit den unterschiedlichsten
Eigen­schaften. Wir haben deshalb
in Willich die Möglichkeit geschaffen, unseren Kunden
Schneidmühlen bis 45 Kilowatt
Antriebsleistung und 1.200 Millimeter Einzugsbreite zum Testen
zur Verfügung zu stellen. Damit
können wir etwa 95 Prozent aller
Versuche abdecken und nach den
Tests konkrete Aussagen dazu
geben, wie die Maschine für das
jeweilige Material konfiguriert
werden sollte. Daneben soll die
größere Halle auch genutzt werden, um mehr kleine Standardmaschinen lagern und dadurch
sehr kurzfristig ausliefern zu können, und um mehr Platz für die
Anpassungen an kleinen und
mittleren Schneidmühlen zu haben, die zum Teil hier in Willich
erfolgen. Auch das Angebot für
Instandsetzungsarbeiten wird
ausgeweitet, denn die neue Halle
bietet beste Voraussetzungen, um
größere Reparaturen schneller
und in höherer Qualität durchführen zu können als vor Ort beim
Kunden.“
Auch was die Nutzung der ebenfalls deutlich gewachsenen Bürofläche betrifft, hat Harald Nilson
schon sehr konkrete Vorstellungen: „Wir gehen davon aus, dass
Das neue Gebäude von Tria in Willich bietet beste Voraussetzungen für eine weitere Expansion. Zudem
lassen sich mit der maschinellen Ausstattung rund 95 % aller Tests und Versuche direkt in der deutschen Niederlassung durchführen Foto: Tria
Die größere Halle wird von Tria auch genutzt, um mehr kleine
Standardmaschinen lagern und dadurch sehr kurzfristig ausliefern
zu können Foto: K-ZEITUNG
wir unsere Position in Europa
weiter ausbauen können, und dazu
werden wir weiteres Personal benötigen. Dafür haben wir jetzt
mehr und deutlich größere Büros
zur Verfügung.“
verkauft.“ Was Tria nach Worten
von Harald Nilson am deutschen
Markt zudem schätzt: „Wenn es
um technologische Innovationen
geht, ist Deutschland immer ganz
vorn mit dabei. Wir haben deshalb
oft schon Projekte zu bestimmten
Themen abgewickelt, die erst später in anderen Märkten anfallen.
Hier können wir dann unseren
Kollegen auf der ganzen Welt mit
Rat und Tat zur Seite stehen.“
Dass in Deutschland die Standortwahl bei der Gründung der Tria
GmbH 1998 gerade auf Nordrhein-Westfalen und konkret auf
Willich gefallen ist, hat für Harald
Nilson, der von Anfang an als
Geschäftsführer mit an Bord ist,
verschiedene Gründe: „Sicherlich
liegt dies zum Teil daran, dass
NRW meine Heimat ist und ich
mich hier sehr wohlfühle. Viel
wichtiger: NRW ist eine der vier
deutschen Kernregionen für
Kunststoffe und auch aus Benelux,
das wir von hier aus mitbetreuen,
sehr gut erreichbar. Deshalb war
es für die Gesellschafter von Tria
Mehr Engineering
in Deutschland
In Deutschland betreibt Tria zwar
– anders als in Brasilien, wo einige Maschinen bereits zu 100 %
lokal gefertigt werden – keine
eigene Fertigung. Hier erfolgt aber
schon seit vielen Jahren und mit
steigender Tendenz das Engineering der Anlagen für die deutschen
Kunden. Harald Nilson: „Wir
haben dazu die entsprechenden
Mitarbeiter eingestellt und für
diese Tätigkeiten qualifiziert. Hier
in der deutschen Niederlassung
haben wir damit das Know-how
für viele Anwendungen aufgebaut,
um unsere Kunden entsprechend
beraten zu können. Nur sehr große oder spezielle Anlagen werden
nach wie vor in der Zentrale des
Familienunternehmens in Mailand projektiert und gebaut.“
Mit seinen Schneidmühlen ist Tria
Partner der kunststoffverarbeitenden Industrie. Kunden sind typischerweise Firmen, die Produkte
aus Kunststoff herstellen, und die
ihre produktionsbedingten Abfälle rezyklieren wollen – zum
Beispiel Angüsse beim Spritzgießen, Randstreifen bei der Folienextrusion, Stanzgitter beim
Tiefziehen, Butzen beim Blasformen oder Fehlteile. Um dieses
Spektrum komplett aus einer
Hand abdecken zu können, ist Tria
Weltweit präsent
Harald Nilson, Geschäftsführer
der Tria GmbH: „Einer der
wichtigsten Gründe für den Bezug der neuen Räume war es,
endlich genügend Platz für
Versuche zu haben“
Foto: K-ZEITUNG
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sehr breit aufgestellt und baut
Mühlen von 0,75 kW bis über
250 kW Antriebsleistung und
mehr als 6 t/h Zerkleinerungsleistung.
Neben diesem Hauptgeschäft
deckt Tria aber auch den Recyclingbereich ab, zum Beispiel Firmen, die als externe Partner Produktionsabfälle zerkleinern, und
zu einem kleinen Teil auch Recyclingbetriebe, die Abfälle aus dem
Post-Consumer-Bereich verarbeiten. „Im Prinzip können alle Betriebe, bei denen Kunststoffabfälle mit großem Volumen und
kleinem Gewicht anfallen, durch
das grobe Vorzerkleinern beim
Transport viel Geld sparen“, erklärt Harald Nilson.
Zu den Kunden zählen neben vielen kleinen und mittelständischen
Betrieben auch einige multinatio­
nale Konzerne, die Tria auf der
ganzen Welt begleitet. Deshalb ist
schon vor vielen Jahren die Entscheidung gefallen, in allen wichtigen Regionen eigene Niederlassungen aufzubauen. Inzwischen
ist Tria neben Deutschland auch
in Brasilien, den USA und China
vertreten, damit in allen wichtigen
Märkten die Endkunden vor Ort
mit eigenen Leuten betreut werden
können.
Der deutsche Markt hat dabei für
Tria eine ganz besondere Bedeutung. Harald Nilson: „Deutschland hat am Gesamterfolg von Tria
einen Anteil von etwa 20 Prozent.
Dies liegt auch an den vielen Kontakten zu den Maschinenherstellern, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten, und deren guten
Erfahrungen mit unseren Produkten. Denn der deutsche Markt ist
zwar eingebettet in Europa, dessen
Wachstum seit vielen Jahren recht
überschaubar ausfällt. Es gibt hier
aber viele Hersteller, die ihre Produkte exportieren. Hier sitzen die
größten und wichtigsten Kunststoffmaschinenhersteller der Welt,
und deshalb ist es für Tria sehr
wichtig, in Deutschland präsent
zu sein. Denn viele unserer
Schneidmühlen werden über die
Kunststoffmaschinenhersteller im
Rahmen kompletter Lösungen
rem Wissen die Kollegen im
Stammhaus oder in anderen Ländern unterstützt. Zudem versorgen wir die Anlagen im Feld von
hier aus mit Ersatzteilen aus lokaler Produktion – zum großen
Teil sogar aus NRW. Denn wir
betreiben hier eine recht große
Wertschöpfung.“
Willich als Standort in NRW hat
für Harald Nilson noch ganz spezielle Vorzüge für Tria: „Wir betreuen von hier aus auch Mittel-,
Nord- und Teile von Osteuropa.
Dabei ist es ein großer Vorteil,
dass wir von unserer Niederlassung in Willich in 15 Minuten am
Düsseldorfer Flughafen sind.
Auch die Besuche unserer Zentrale lassen sich dadurch mit einem
vernünftigen Zeitaufwand gestalten.“
Was die Zukunft von Tria in
Deutschland betrifft, ist Harald
Nilson trotz vieler Risiken insgesamt optimistisch: „Wir bewegen
uns zwar in einem Markt, in dem
wir relativ schnell kopiert werden
können. Wir unterscheiden uns
Mit Schneidmühlen bis 45 kW Antriebsleistung und 1.200 mm Einzugsbreite kann Tria künftig in Willich etwa 95 % aller Tests und
Versuche abdecken Foto: K-ZEITUNG
nahe liegend, die deutsche Nieder­
lassung in NRW anzusiedeln.
Inzwischen sind wir hier in Nordrhein-Westfalen fest verankert
und mit einer hohen Autonomie
in der Lage, den Großteil der Projekte zu bearbeiten. Je mehr Projekte wir hier abgewickelt haben,
desto größer wurde das Knowhow und desto geringer die Notwendigkeit, Spezialisten aus dem
Stammwerk hinzuzuziehen. Bei
speziellen Anforderungen erhalten wir aber jederzeit und schnell
die Hilfe, die wir brauchen. Wir
haben aber auch schon mit unse-
aber durch unsere Kompetenz, die
bei vielen Projekten den Ausschlag
gibt. Unser Ziel ist es, beim Knowhow besser zu sein als der Wettbewerb. Oft können wir uns auch
durch unser Spezial-Know-how
von der Masse abheben. Wir können zum Beispiel Komplettsysteme für die Zerkleinerung von
Großbehältern anbieten. Wir
haben hier gezeigt, dass wir gute
Lösungen liefern können, und
dadurch auch die Folgeaufträge
erhalten.“ Günter Kögel
www.triaplastics.de
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 33
Manche (Kunststoffe) mögen’s heiß
Dotherm in Dortmund entwickelt und verarbeitet Kunststoffe der besonderen Art
Isolationswerkstoffe Als Stahl­
region haben NRW und das Ruhr­
gebiet seit jeher einen Bezug zur
Werkstofftechnik. Dotherm in
Dortmund führt diese Tradition
fort, und das in doppelter Hinsicht:
Erstens als Spezialist für hochbe­
lastbare Werkstoffe – wenn auch
aus High-Performance-Kunststof­
fen, zweitens kommen die Produk­
te auch in Industrien zum Einsatz,
die Stahl verarbeiten und dabei
Hochtemperaturprozesse nutzen.
Denn Dotherm ist Spezialist für
High-Performance-Kunststoffe
mit isolierender Funktion.
Hightechverbunde mit
Isolierfunktion
Zum Portfolio des Unternehmens
gehören die Isolationswerkstoffe
der Marken Doglas, Doglide, Do­
tec, Dotex und Dotherm. Basis
dieser Materialien sind überwie­
gend duroplastische Verbund­
werkstoffe auf der Grundlage
unterschiedlicher Harz- und Bin­
dersysteme, die durch Fasern oder
Teilchen verstärkt werden. Diese
Werkstoffe werden in Dortmund
als Halbzeug, als Katalogproduk­
te wie Platten, Gewindestäbe,
Muttern sowie als kundenspezi­
fische Zeichnungsteile gefertigt.
Das breite Werkstoffspektrum
sorgt für eine optimale anwen­
dungsbezogene Auswahl.
Baugruppen im Trend
Zunehmend fertigt Dotherm nicht
nur Halbzeuge und Katalogteile,
sondern komplette Baugruppen.
Christian Metz, Application En­
gineer und Produktmanager: „Im
Greiferbacken und Prüfstecker für
die Elektronikfertigung sowie
Vorrichtungen und Aufnahme­
module für automatisierte
Schweißanlagen.
Neuer Werkstoff für
hohe Temperaturen
Im Trend sind einbaufertige Systemlösungen aus High-Performance-Kunststoffen und höchst belastbarer Keramik
Foto: Moeschter-Group
Trend sind kundenspezifische
Bauteile, die wir oft auch als Ver­
bundlösung mit metallischen
Komponenten oder extrem ver­
schleißfesten keramischen Bau­
teilen fertigen. Dabei profitieren
wir vom Know-how unserer
Schwestergesellschaft Doceram.“
Beispiele für derartige einbaufer­
tige Systeme und Module sind
Eine aktuelle Neuheit ist Doglide
350: ein Kunststoff auf PolyimidBasis (PI), der sich für hohe me­
chanische Beanspruchungen und
ein hohes Temperaturniveau eig­
net. Im Vergleich zu herkömm­
lichen Materialien für technische
Kunststoffteile wie zum Beispiel
PEEK bietet der neue Werkstoff
aufgrund der doppelt so hohen
Glasübergangstemperatur eine
hohe mechanische Festigkeit und
kein Fließverhalten über den ge­
samten Temperaturbereich.
Doglide 350 ermöglicht die Pro­
duktion von Halbzeugen und
Konstruktionselementen, die auch
bei Temperaturen bis zu 280 °C
hohe Stabilität bewahren und nur
sehr geringe Dimensionsänderun­
gen aufweisen. Kurzzeitig verkraf­
ten die Bauteile auch Temperatu­
ren bis 400 °C. Der untere Tem­
peraturwert liegt bei –250 °C.
Somit ist der Werkstoff auch am
anderen Ende der Tieftemperatur­
skala problemlos einsetzbar.
Damit ist der neue Werkstoff bes­
tens geeignet für eine Vielzahl von
High-End- Anwendungsmöglich­
keiten im Maschinen- und Anla­
genbau. Dazu gehören unter ande­
rem Buchsen, Führungselemente,
Kugelschalen, Zahnräder sowie
Isolations- bzw. Farbwechselkap­
pen in der Heißkanaltechnik. mg
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KIO: Wir formen Zukunft
In der Kunststoff Initiative Oberberg rückt die gesamte Wertschöpfungskette zusammen
kompetenzstandort Nummer eins
in Nordrhein-Westfalen.
Die Verarbeitung von Kunststof­
fen hat in der Region eine leben­
dige Tradition. Bereits seit mehr
als 100 Jahren ist oberbergische
Kunststoffkompetenz gefragt. In
mehr als 80 Kunststoffunterneh­
men sind 6.500 Menschen beschäf­
tigt und bilden damit im Ober­
bergischen Kreis die stärkste
Einzelbranche.
Breite Produkt- und
Leistungspalette
Innovations- und Jobmotor im Oberbergischen Kreis: Der KIO-Vorstand (v.l.) H.P. Boyke, Michael Schultheis, David Guitton, Prof. Dr.Ing. Simone Lake, Volker Jung, Uwe Cujai, Andreas Meuser, Rüdiger Dzuban Foto: OBK
Netzwerk Am Anfang stand eine
Idee: die Schaffung eines Netz­
werks aus oberbergischen Unter­
nehmen der Kunststoff-Wert­
schöpfungskette. Denn der Ober­
bergische Kreis gilt als Kunststoff­
Alle wichtigen Sparten wie Mate­
rialcompounding, Werkzeugbau,
Prototyping, Kunststoffverarbei­
tung und Veredelung sowie Ma­
terialrecycling und viele mehr sind
vertreten. Die Produkt- und Leis­
tungspalette der Unternehmen ist
breit gefächert und reicht von
Kunststoffgranulaten für Quali­
tätsprodukte und Spezialanwen­
dungen bis hin zu hochpräzisen
und hochwertigen Produkten für
die unterschiedlichsten Industrie­
branchen.
Um die führende Position weiter
zu stärken, hat sich im Jahr 2009
eine Vielzahl von Unternehmen
zum Branchennetzwerk Kunst­
stoff Initiative Oberberg KIO e.V.
zusammengeschlossen. Mittler­
weile profitieren 36 Unternehmen
vom Erfahrungsaustausch und von
Kooperationen, wodurch sich das
Innovationspotenzial der einzel­
nen Spezialisten noch einmal ver­
stärkt. Gemeinsame Forschungsund Entwicklungsprojekte, Auf­
tritte auf den wichtigen Messen,
Fachseminare und effektive Pro­
jektarbeit verbinden die Mitglieder
und stärken den Standort.
In mehr als 120 Ländern der Welt
vertrauen Kunden auf innovative
und qualitativ hochwertige Pro­
dukte von KIO-Mitgliedsunter­
nehmen aus Oberberg oder nutzen
deren Fachkompetenz und Leis­
tungsbandbreite für die verschie­
densten Anwendungsfälle. Das
Kundenspektrum reicht dabei
vom kleinen mittelständischen
Betrieb bis zum Weltkonzern in
einer Vielzahl von Industriebran­
chen. KIO ist als Gemeinschaft
stark und gut organisiert, um
immer am Puls der Zeit zu sein.
„Sexy Kunststoff“
lockt junge Leute
„Auch wenn es vielleicht trivial
klingt – der größte Vorteil von KIO
liegt in der engen Vernetzung. KIO
bringt unternehmensübergreifend
die passenden Personen zusam­
men, um so auf kurzem Wege
Lösungen zu entwickeln und um­
zusetzen“, erläutert Geschäftsfüh­
rer Uwe Cujai.
Ein gelungenes Beispiel für ein
gemeinsames Projekt ist die Nach­
wuchsgewinnung. Auch wenn die
Unternehmen der KunststoffWertschöpfungskette etwa mit
Werkzeug- oder Verfahrensme­
chanikern über Mechatroniker
und Fachinformatiker bis hin zum
dualen Studium spannende Zu­
kunftsperspektiven bieten, wird
die Branche oft bei jungen Men­
schen übersehen. Mit der Nach­
wuchsoffensive „Sexy Kunststoff“
inklusive eines frechen Kinospots,
einer Internetseite mit umfang­
reichen Informationen bis hin zu
Videos und einem Facebookauf­
tritt gelang es KIO, überregional
Aufsehen zu erregen, in den Me­
dien präsent zu sein und bei der
Zielgruppe der angehenden Aus­
zubildenden Interesse zu wecken.
Die Kunststoff Initiative Oberberg
KIO e.V. wird auch in Zukunft mit
vielen Ideen den Kunststoffstand­
ort prägen und steht interessierten
Unternehmen offen. gr
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
34 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Mit dieser Saug-Blas-Anlage
hat W. Müller auch schon viele
Versuche für die Herstellung
von technischen Teilen mit
physikalisch geschäumter
Innen­schicht gefahren
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Blasformen mit geschäumter
Innenschicht
Hightech made in NRW: Neues Verfahren der W. Müller GmbH reduziert Gewicht blasgeformter
Verpackungen um 20 Prozent
Blasformen Die W. Müller GmbH
aus Troisdorf, Technologieführer
bei Extrusionsschlauchköpfen für
das Hohlkörperblasen, ist ein Pa­
radebeispiel dafür, warum gerade
in NRW sehr oft die Basis für
Hochtechnologie rund um die
Kunststoffverarbeitung gelegt
wird. So ist das 1976 gegründete
Familienunternehmen mit aktuell
rund 80 Mitarbeitern dabei, mit
der Integration des Schäumens ins
Blasformen die Verpackung der
Zukunft deutlich leichter zu ma­
chen. Dazu der geschäftsführende
Gesellschafter Christian Müller,
der zusammen mit seiner Schwes­
ter Brigitte Müller, geschäftsfüh­
rende Gesellschafterin, in der
zweiten Generation das Unterneh­
men leitet: „Schäumen an sich ist
ja nichts Neues, das Verfahren
wird seit vielen Jahren erfolgreich
in der Kunststoffverarbeitung
eingesetzt. Neu ist aber der Einsatz
des physikalischen Schäumens
beim Blasformen.“
die Produkte der weltweit aktiven,
großen Hersteller mit Jahresstück­
zahlen von 2 Mrd. hergestellt
werden, führen 20 % Gewichts­
ersparnis zu einer Senkung des
Materialverbrauch von 8.000 jato
– und dies bei einem einzigen
Produkt. Dies erklärt auch, warum
die großen Hersteller so sehr an
einer Gewichtsreduzierung inte­
ressiert sind und seit vielen Jahren
enorme Anstrengungen unterneh­
men, um ihre Verpackungen leich­
ter zu machen.
Wie Christian Müller betont, dür­
fen allerdings mit der Gewichts­
reduzierung keine Einschränkun­
gen verbunden sein: „In diesem
Bereich gilt nach wie vor: Die
Verpackung verkauft das Produkt.
Auf der anderen Seite ist angesichts
des Umweltbewusstseins vieler
Verbraucher auch die Tatsache,
dass eine Verpackung bei gleichen
Eigenschaften mit bis zu 20 Pro­
zent weniger Kunststoff aus­
kommt, ein zugkräftiges Verkaufs­
argument.“
Sollte es sich zeigen, dass den Kun­
den die Ressourcenschonung
durch geringeren Kunststoffver­
brauch sogar wichtiger ist als die
Optik der Verpackung, hat das
Verfahren sogar noch Potenzial
für weitere Einsparungen. Chris­
tian Müller: „Die mechanischen
Eigenschaften der Flasche bleiben
tendenziell gleich. Je dicker die
geschäumte Schicht wird, desto
mehr sind aber auch die einzelnen
Bläschen erkennbar. Wir könnten
also noch viel mehr schäumen,
wenn die Kunden bereit sind, die
veränderte Optik zu akzeptieren.“
Beim Schäumen von Blasform­
teilen arbeitet Müller grundsätz­
lich mit einem Drei-Schicht-Pro­
zess mit einer geschäumten Mit­
telschicht. Wie Christian Müller
erklärt, sind solche Drei-SchichtProzesse bei vielen blasgeformten
Teilen heute der Standard, da zum
Beispiel nur die äußere Schicht
eingefärbt werden muss und da­
durch Farbe gespart werden kann.
Bei der erwähnten Gewichtsredu­
zierung von 20 % arbeitet Müller
mit einer Schichtdicke von 0,7 mm
und einer geschäumten Mittel­
schicht von etwa 0,35 mm. Deshalb
ist auch die erreichbare Gewichts­
einsparung relativ hoch.
Weniger
Energieverbrauch
Auf einen Nebeneffekt der ge­
schäumten Mittelschicht, der sich
ebenfalls positiv auf Umwelt und
Kosten auswirkt, weist Vertriebs­
leiter Andreas Schneider hin:
„Durch die veränderten Fließ­
eigenschaften wird der extrudier­
te Schlauch flexibler. Dadurch
können wir die Prozesstempera­
turen heruntersetzen und senken
damit den Energieverbrauch.“ Ein
weiterer, entscheidender Vorteil
ist nach Worten von Brigitte Mül­
ler, dass das Verfahren ohne che­
mische Hilfsmittel auskommt:
„Das Schäumen ist bei uns ein rein
physikalischer Prozess und wird
durch das Begasen der Schmelze
mit Stickstoff erreicht. Stickstoff
ist in der Luft enthalten und nicht
giftig und dadurch sind wir auch
in der Lage, Lebensmittel zu ver­
packen. Dies ist bei anderen Pro­
zessen, die mit chemischen Treib­
mitteln arbeiten, nicht unbedingt
gegeben. Zudem lassen sich die
Flaschen sehr einfach und ohne
Einschränkungen einem Recyc­
lingprozess zuführen.“
Wie die Versuche im Technikum
von W. Müller gezeigt haben, las­
sen sich fast alle Materialien schäu­
men – manche etwas besser, man­
che etwas schlechter. Generell hat
sich aber gezeigt, dass sich mit dem
System sehr gleichbleibende
Schaumstrukturen mit einer guten
Verteilung der Blasen herstellen
Bis zu 20 Prozent
leichter
Der entscheidende Vorteil des Ver­
fahrens ist der deutlich geringere
Materialverbrauch. Christian
Müller: „Wir können mit diesem
Prozess bei Flaschen, wie sie zum
Beispiel für Shampoo oder Flüs­
sigseife verwendet werden, bis zu
20 Prozent Material einsparen.“
Bei einem Gewicht einer Kunst­
stoffflasche von etwa 20 g sind
20 % Gewichtsersparnis zwar nicht
viel. Aber wenn man sieht, dass
Für hohe Ergonomie sind bei W. Müller die Montagearbeitsplätze
für die Extrusionsschlauchköpfe in der Höhe und Neigung verstellbar Foto: K-ZEITUNG
Das Produktions- und Verwaltungsgebäude der W. Müller GmbH in
Troisdorf. Das bestens ausgestattete Technikum befindet sich in
einem eigenen Gebäude auf der anderen Straßenseite Foto: K-ZEITUNG
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 35
»Wir können mit
diesem Prozess bei
Flaschen, wie sie zum
Beispiel für Shampoo
oder Flüssigseife
verwendet werden, bis
zu 20 Prozent Material
einsparen«
»Das Schäumen
ist bei uns ein rein
physikalischer Prozess
und wird durch das
Begasen der Schmelze
mit Stickstoff erreicht«
Brigitte Müller
Christian Müller
Christian Müller, geschäftsführender Gesellschafter der W. Müller
GmbH, legt Wert auf eine hohe Fertigungstiefe. Ein Großteil der
Teile entsteht mit modernster Technologie im eigenen Haus
Foto: K-ZEITUNG
lassen. Im Moment laufen die Ver­
suche, mit denen geklärt wird,
welche Kunststofftypen sich am
besten für das Schäumen eignen.
Sehr wichtig beim Blasformen ist
ein extrem feiner Schaum, um dem
Blasdruck beim Umformen stand­
halten zu können. Der Knack­
punkt ist das Aufblasen des Be­
hälters. Um den Blasvorgang mit
einer geschäumten Innenschicht
beherrschen zu können, ist eine
ganz feine Blasenstruktur nötig.
Deshalb wird als Nukleierungs­
mittel Talk zugesetzt, das den
Prozessstart verbessert und den
Schäumprozess stabiler macht.
Wie Andreas Schneider erklärt,
ist auch „der Talk, den wir beimi­
schen, um die Bläschenstruktur
zu verfeinern, ein reines Natur­
produkt und nicht giftig“.
Für Christian Müller ist die Zu­
gabe von Talk aber nur ein Zwi­
schenschritt: „Wir arbeiten derzeit
intensiv an einer Verbesserung der
Gasinjektion und hoffen, dass wir
langfristig auf Nukleierungsmit­
tel und Additive komplett verzich­
ten können. Ob wir dies schaffen,
wissen wir aber noch nicht.“
Alle Versuche erfolgen übrigens
im bestens ausgestatteten Techni­
kum, das W. Müller getrennt vom
Werk in einem eigenen Gebäude
auf der anderen Straßenseite be­
treibt. Andreas Schneider: „Im
Technikum stehen insgesamt drei
Blasformmaschinen für Versuche
zur Verfügung, zwei aus eigener
Produktion und ein Saug-BlasSystem eines anderen Herstellers.
Dieses Technikum wird auch ger­
ne von Materialherstellern ge­
nutzt, mit denen wir eng zusam­
menarbeiten und die bei uns un­
tersuchen, ob sich ein neues Ma­
terial für eine bestimmte Anwen­
dung eignet. So laufen hier aktu­
ell einige Versuche zum Schäumen
von Verpackungen. Aber auch die
Verpackungshersteller selbst nut­
zen unser Technikum sehr gerne,
da wir als Hersteller von Extrusi­
onsschlauchköpfen von den Ma­
schinenherstellern unabhängig
sind und den Prozess neutral
untersuchen können.“
Bei Verpackungen
Serieneinsatz absehbar
Nachdem sämtliche Versuche zum
physikalischen Schäumen von
blasgeformten Verpackungen sehr
erfolgreich verlaufen sind, das
Verfahren ständig weiter verbes­
sert wird und auch die Ergebnis­
se der ersten Abmusterungen
realer Verpackungen bei W. Mül­
ler sehr vielversprechend waren,
stehen die Chancen gut, dass es
schon bald zu einem ersten Serien­
einsatz beim Kunden kommt. Die
ersten Projekte mit Kunden laufen
derzeit an.
Christian Müller: „Die ersten An­
wendungen werden voraussicht­
lich im Kosmetikbereich sein. Hier
achtet der Konsument sehr stark
auf das Image eines Produkts. Hier
sehe ich deshalb auch gute Chan­
cen, dass die Hersteller mit einer
ressourcenschonenden Leicht­
gewichtsflasche zusätzliche Kauf­
anreize schaffen.“
Beim zweiten Einsatzbereich der
Extrusionsschlauchköpfe von
Müller – der Herstellung techni­
scher Teile mittels Blasformen – ist
es bis zum Serieneinsatz noch ein
deutlich längerer Weg.
Christian Müller: „Beim kontinu­
ierlichen Prozess, bei dem ein
Schlauch mit gleichbleibender
Geschwindigkeit aus dem Extru­
der kommt und verarbeitet wird
und der bei den meisten blasge­
formten Verpackungen eingesetzt
wird, haben wir mittlerweile einen
Status erreicht, der durchaus einen
Einsatz in der Serienfertigung
möglich und sinnvoll macht.
Wenn ein kontinuierlicher Prozess
einmal richtig eingestellt ist, läuft
er sehr zuverlässig.
Ganz anders sieht es beim dis­
kontinuierlichen Blasformen aus,
das – vergleichbar zum Spritz­
gießen – mit einem Start-StoppBetrieb arbeitet und mit dem meist
technische Teile hergestellt
werden.­Hier ist der Prozess
wesentlich­schwerer zu beherr­
schen. Wir haben mit unserer
Saug-Blas-Anlage schon viele Ver­
suche gefah­ren, sind aber noch
nicht so weit, dass ein baldiger
Einsatz realistisch ist. Noch haben
wir hier den Schäumprozess nicht
Brigitte Müller, geschäftsführende Gesellschafterin, die in der
zweiten Generation das Unternehmen leitet: „Schäumen an sich
ist ja nichts Neues. Neu ist aber der Einsatz des physikalischen
Schäumens beim Blasformen“ Foto: K-ZEITUNG
so unter Kontrolle, wie es sein
muss.“
Technische Teile
deutlich schwieriger
Christian Müller begründet dies
damit, dass beim Schäumen von
technischen Teilen, die im diskon­
tinuierlichen Prozess über einen
Schmelzespeicher hergestellt wer­
den, noch einige Entwicklungs­
arbeit zu leisten ist, um das Ver­
fahren serienreif zu machen. Doch
der Aufwand lohnt sich. Christi­
an Müller: „Wir können es uns
durchaus vorstellen, dass sich
langfristig bei Teilen wie Ladeluft­
rohren oder Luftführungskanälen
deutliche Gewichtseinsparungen
erreichen lassen.“
Besonderen Charme hätte der
Einsatz geschäumter Strukturen
bei Ladeluftrohren, die heute im
Rahmen des Sound-Engineering
entkoppelt werden. Eine ge­
schäumte Struktur würde das
Eigenfrequenzverhalten vermut­
lich so verändern, dass die Teile
nicht mehr aufwendig über Schel­
len entkoppelt werden müssten.
„Es ist aber extrem schwierig,
diesen Prozess zu steuern. Daran
arbeiten wir schon seit zwei Jahren
sehr intensiv und sind guter Din­
ge, dass wir zu einer prozesssiche­
ren Lösung mit einer geschäumten
Innenschicht kommen“, so And­
reas Schneider. „Das Schwierige
bei den technischen Teilen ist nicht
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der Extrusionsschlauchkopf, son­
dern das Equipment und der Pro­
zess dahinter“, ergänzt Thorsten
Bung, Verkauf bei W. Müller.
„Denn für technische Teile muss
der Schlauch in eine oft recht kom­
plexe Form gesaugt werden, wobei
dann auch noch über die gesamte
Länge eine gleichbleibende Wand­
stärke gefordert ist.“
an Neuentwicklungen und beglei­
ten diese Entwicklungen dann
auch sehr gut mit ihren jungen,
engagierten Studenten. Hier wird
viel industrienahe Forschung be­
trieben, was wir auch sehr gerne
unterstützen.“
Zusammenarbeit
mit Hochschulen
Auch Brigitte Müller lässt auf
Nordrhein-Westfalen nichts kom­
men: „Für uns ist NRW einfach
ein guter Standort, an dem wir uns
sehr wohlfühlen. Die Infrastruk­
tur ist hervorragend, wir sind
bestens vernetzt und auf allen
Verkehrswegen gut erreichbar.
Zudem haben wir hier eine sehr
hohe Konzentration von Kunst­
stoffmaschinenherstellern, und
vor allem das südliche NordrheinWestfalen mit der Region BonnRhein-Sieg ist traditionell sehr mit
der Kunststoffverarbeitung ver­
wurzelt. Vorteile hat die Region
auch bei der Zuliefersituation. Wir
machen zwar viel hier im Haus
und betreiben auch eine große
eigene Zerspanung. Wir können
aber auch alles, was wir für die
Extrusion brauchen, sehr gut in
der näheren Umgebung beschaf­
fen. Alle diese Unternehmen ver­
fügen über eine lange Tradition
und sind mit der Region verwach­
sen.“ Günter Kögel
Zudem muss beim diskontinuier­
lichen Verfahren, bei dem immer
eine definierte Schmelzemenge
ausgebracht wird, die Gasmenge
extrem genau kontrolliert werden,
um die Struktur des Schaums zu
bestimmen. Aber auch hier zeich­
net sich eine Lösung ab. Christian
Müller: „Wir arbeiten gerade zu­
sammen mit Partnern aus der
Wissenschaft sehr intensiv an der
Gasinjektion. Zu den Details
möchte ich zwar im Moment nichts
sagen. Ich möchte aber betonen,
dass uns gerade bei unseren For­
schungen der Standort NRW sehr
zugutekommt. Wir verfügen hier
über eine enorme Dichte von gu­
ten Hochschulen, die sich intensiv
dem Thema Kunststoff widmen.
Dies beginnt beim IKV in Aachen,
geht über die Uni in Paderborn
und die Hochschule Essen bis zu
den Fachhochschulen Köln und
Bonn-Rhein-Sieg. Diese Hoch­
schulen sind immer interessiert
Hervorragende
Infrastruktur in NRW
www.w-mueller-gmbh.de
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
36 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
„Begeistern Sie Führungskräfte?“
Wie Unternehmen bei der Suche nach neuen Führungskräften punkten können
Stellenprofil Welchen Typus Füh-
Ludwig Pierkes (l.) und Harald Seitz sind die Ansprechpartner für Führungskräfte und Unternehmen
mit technischem und naturwissenschaftlichem Hintergrund Foto: ZAV
rungskräfte benötigen zukunftsorientierte Unternehmen? Und
wie finden sie Bewerber, die die
entsprechenden Eigenschaften
mitbringen? In der immer komplexer werdenden Arbeitswelt ist
die richtige Auswahl von Bewerbern für die Besetzung von Führungs- und Expertenpositionen
nicht einfach. Aktuelle Entwicklungen wie die zunehmende internationale Verflechtung der
Geschäftsbeziehungen oder das
rasante technologische Fortschreiten, das neue Produkte und
Produktionsverfahren mit sich
bringt, stellen Unternehmen und
damit auch ihre Entscheidungsträger vor neue Herausforderungen. In diesen Dimensionen
müssen sich moderne Führungskräfte zu Hause fühlen, um ihr
Unternehmen zukunftsfähig zu
halten.
Die Suche nach der geeigneten
Führungskraft wird damit umso
mehr zur strategischen Herausforderung. Denn auch der Arbeitsmarkt verändert sich. Gerade auf Experten- und Führungsebene können sich hochqualifizierte Bewerberinnen und Bewerber ihre Stellen aussuchen und
nicht mehr die Arbeitgeber aus
einem Überangebot an Kandidaten wählen.
Daher reicht es nicht mehr aus,
nur die Frage „Wie definiere ich
das Anforderungsprofil an meine zukünftige Führungskraft?“
zu beantworten. Gleichberechtigt
danebenstehen müssen die Fragen „Wie kann ich diese Führungspersönlichkeit für die ausgeschriebene Tätigkeit begeistern?“ und „Was will ich ihr
bieten?“.
in dem Stellenprofil wieder­
finden.
Und die bestehen für die neue
Generation von Führungskräften
nicht nur in der materiellen Vergütung (Gehalt, Dienstwagen
usw.). Ebenso wichtig sind die
Work-Life-Balance, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder
Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten. Schreiben Sie eine
Stelle aus, sollten Sie auch diese
Angebote von Anfang an klar
kommunizieren. Denn vielleicht
bekommen Sie keine Gelegenheit,
sie später, beispielsweise im Auswahlgespräch, zu unterbreiten – es
werden sich gar nicht erst die gewünschten Bewerber bei Ihnen
melden.
Klare Kommunikation
Der Herausforderung Führungskräftegewinnung müssen sich
Unternehmen nicht alleine stellen.
Hilfe bei der Bewerberansprache
und -auswahl können externe
Experten wie die ZAV-Managementvermittlung bieten. Seriöse
Personaldienstleister erkennt ein
potenzieller Auftraggeber dabei
schnell: Sie kennen den Bewerbermarkt, geben eine realistische
Einschätzung, was in der aktuellen Arbeitsmarktsituation möglich ist, und entwickeln bei Bedarf
Alternativen. Sie stellen dieselben
Fragen, die ein potenzieller Bewerber stellen würde, und vielleicht
sogar noch mehr. So machen sie
das Unternehmen schnell darauf
aufmerksam, wo das Stellenangebot Lücken oder Verbesserungsbedarf aufweist.
Ihr Stellenprofil muss daher zum
einen die von Ihnen gewünschten
Anforderungen klar kommunizieren. Allgemeinplätze wie Motivations- und pauschale Begeisterungsfähigkeit reichen dazu
nicht aus. Welcher Bewerber wird
von sich schon behaupten, dass
er nicht motiviert ist? Vermitteln
Sie stattdessen ein konkretes und
plastisches Bild der Aufgabe und
der mit ihr verbundenen Anforderungen.
Zum anderen sollten Sie das
Stellen­a ngebot als das formulieren, was es ist – ein Angebot an
die gesuchte Führungskraft.
Denn Sie konkurrieren mit vielen
anderen Unternehmen um die
besten Köpfe. Das heißt, auch die
Führungskraft muss ihre Anforderungen an Sie als Arbeitgeber
Davis-Standard
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Harald Seitz, Jahrgang 1957, ist seit
1992 in der Managementvermittlung
der ZAV als Berater tätig. Nach seiner
Berufsausbildung zum Angestellten der
Bundesagentur für Arbeit und anschließender mehrjähriger Tätigkeit dort in
unterschiedlichen Bereichen absolvierte
er 1987 das Studium der Fachhochschule
des Bundes mit dem Abschluss DiplomVerwaltungswirt. Bis zu seinem Wechsel
zur ZAV war er in verschiedenen Funktionen in Beratungs- und VermittlungsbeHarald Seitz Foto: ZAV
reichen der Bundesagentur tätig.
Ludwig Pierkes, Jahrgang 1954, ist seit
2014 in der Managementvermittlung
der ZAV als Berater tätig. Er studierte
zunächst Elektrotechnik an der RWTH
Aachen, arbeitete dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV (Institut für
Kunststoffverarbeitung), bevor er zum
Dr.-Ing. im Bereich Maschinenwesen
promovierte. Nach seiner Promotion
wechselte er in die Industrie, wo er in
unterschiedlichen Funktionen Führungsverantwortung übernahm. In dieser Zeit
war er auch als Hochschullehrer und
Ludwig Pierkes Foto: ZAV
Lehrbeauftragter an den Fachhochschulen Wilhelmshaven und Köln tätig.
Pierkes und Seitz sind Ansprechpartner für Führungskräfte und Unternehmen mit technischem und naturwissenschaftlichem Hintergrund. Schwerpunktbranchen sind die elektrotechnische Industrie, der Maschinen- und
Anlagenbau, der Automotivesektor, die Kunststoffindustrie, die Telekommunikations- und Informationstechnologie.
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 37
Dreimal schneller zu Prototypen
Neues Verfahren, um Kunststoffoptik-Oberflächen
chemisch glattzuziehen
Werkzeugtechnik Ein chemisches
Die Luftführung für Kühler unten mit Ladeluftkühler für die
neue Mercedes-Benz E-Klassen Foto: Kunststofftechnik Backhaus
Hart und Weich geschickt kombiniert
Kunststofftechnik Backhaus setzt komplexe Abdichtungs­
geometrien für die Luftführung eines Kühlers preisverdächtig um
Fahrzeugbau Kunststofftechnik
Backhaus aus dem nordrheinwestfälischen Kierspe konnte mit
der Umsetzung der Luftführung
für den Kühler mit Ladeluftkühler für die Mercedes-Benz E-Klasse nicht nur den OEM überzeugen,
sondern auch die Jury der Society
of Plastics Engineers (SPE). SPE
prämierte bei der diesjährigen
16. Automotive Award Night das
Bauteil mit dem zweiten Platz in
der Kategorie „Body Exterior“.
Die besondere Herausforderung
bei dieser Anwendung war die
Kombination aus Hart- und
Weichkomponente. Die komplexen Abdichtungsgeometrien an
den Seitenteilen des Bauteils dienen als Anlage zum Rohbau. Bei
der Kühleraufnahme muss daher
besonderes Augenmerk auf die
Maßhaltigkeit gelegt werden. Das
Bauteil darf keinen Verzug zeigen,
um eine einwandfreie Anlage zum
Kühler zu gewährleisten. Daher
fiel bei der Hartkomponente die
Wahl auf Hostacom M2 U02, ein
zu 20 % mineralgefülltes PPCompound aus dem Hause Lyon­
dell Basell. Dieser Werkstoff wurde speziell für den Einsatz im
Automobilbereich für Strukturbauteile und sogenannte „Underthe-Hood“-Anwendungen sowie
für Klimaanlagenelemente entwickelt. Er zeichnet sich besonders
durch eine hohe Steifigkeit und
niedrigen Verzug aus.
Montagezeit um
20 Prozent reduziert
Für die mehrseitige Anbindung
der Weichkomponente war eine
komplexe Sperrschiebergeometrie
im Werkzeug erforderlich. Durch
das integrierte Filmscharnier wur-
de das ansonsten anfallende Zusatzbauteil eingespart. Dadurch
konnte die Montagezeit am Band
beim OEM durch das Umklappen
über das Filmscharnier um 20 %
reduziert werden.
Die gute Zusammenarbeit zwischen dem OEM, dem Verarbeiter
und Werkzeugbauer und nicht
zuletzt die Auswahl des optimalen
Rohstoffs haben zur erfolgreichen
Umsetzung des Projekts geführt,
welches am 3. Juli 2015 bei der
Award Night in Düsseldorf ausgezeichnet wurde.
Der Hamburger Kunststoffdistributor K.D. Feddersen, der das
Projekt unterstützte und Kunststofftechnik Backhaus mit dem
Hostacom PP Compound beliefert, gratulierte seinem Kunden
zu diesem Erfolg. mg
www.kb-backhaus.de
www.kdfeddersen.com
Polierverfahren zur Optimierung
der Oberflächenbeschaffenheit
von Spritzgießwerkzeugen hat die
Polyoptics GmbH, Kleve, gemeinsam mit der Hochschule RheinWaal entwickelt.
Die Oberflächenbeschaffenheit
von optischen Komponenten beeinflusst die Qualität der optischen Funktionalität maßgeblich.
Raue Oberflächen führen zu unerwünschten Effekten, reduzieren
folglich die Effizienz der optischen
Komponente und verschlechtern
infolgedessen die Abbildungs­
eigenschaften des gesamten optischen Systems.
Aufwendig gefertigte Werkzeuge
mit ultrapräzisen Werkzeug­
einsätzen sichern die hohen Qualitätsanforderungen der optischen
Komponenten im Spritzgießverfahren. Zusammen mit der Hochschule Rhein-Waal hat Polyoptics,
Spezialist für optische Komponenten und Systeme, deshalb ein chemisches Polierverfahren zur Optimierung der Oberf lächen­
beschaffenheit entwickelt. „Durch
das chemische Polieren können
wir die Qualität der Kunststoffoptiken nachträglich erheblich
optimieren“, sagt Stephan Kopka,
Marketing Manager bei Poly­
optics.
Das Verfahren der chemischen
Politur basiert auf dem Effekt der
Oberflächenspannung. Unter definierten Partialdruck- und Temperaturbedingungen verflüssigt
ein Lösungsmittel die oberflächennahe Schicht der Kunststoff­
optik. Der Effekt der Oberflächenspannung sorgt für eine nahezu
ebene Oberfläche. Dadurch, dass
nur eine sehr dünne oberflächennahe Schicht verflüssigt wird,
bleibt eine hohe Formgenauigkeit
gegeben.
Maße mittels Diamantbearbeitung hergestellt und laut Kopka
„nachträglich im wahrsten Sinne
des Wortes glattgezogen“. Die
kosten- und zeitintensive Diamantbearbeitung von Prototypen
reduziert sich durch den nachträglichen Einsatz der chemischen
Politur um bis zu Faktor 3.
Die deutlich sichtbare Optimierung der Kunststoffoptik-Rauheit:
rechts diffuse diamantbearbeitete Linse, links glasklare diamantbearbeitete Linse mit anschließender chemischer Politur
Foto: Polyoptics
Die eingesetzten Prozessparameter – Partialdruck, Temperatur,
Zeit und Art des Lösungsmittels
– bestimmen, welche Schicht­
dicken und Rauheit chemisch
optimiert werden.
Besonders bei der Herstellung von
Kunststoffoptik-Prototypen spielt
das Verfahren seine wirtschaftlichen und qualitativen Vorteile aus.
Durch den Einsatz der chemischen
Politur wird die Oberflächenrauheit bis zu einem bestimmten
Innovationen gehören zur Unternehmenspolitik von Polyoptics.
Kopka: „Die Teilnahme an Forschungs- und Entwicklungsprojekten ist für uns selbstverständlich. Besonders stolz sind wir aber
auf die internen Optimierungen
durch unsere Mitarbeiter wie zum
Beispiel innovative Kühlsysteme
zur Reduktion der Zykluszeiten
oder ausgefuchste Automatisierungen.“ sk
www.polyoptics.de
Effizienteres Messen
Nur Maschinen bauen reicht nicht
Messprogrammerstellung auf CAD-Basis
Vom Schneidmühlenbauer zum Problemlöser – das Aachener Unternehmen Dreher
geht mit der Zeit
Koordinatenmesstechnik Um bis zu
90 % gegenüber herkömmlichen
Verfahren reduziert die Software
Micat Planner des Messtechnikherstellers Mitutoyo Deutschland
GmbH, Neuss, den Programmieraufwand beim Ausarbeiten von
Teileprogrammen für Koordina-
Der Micat Planner spart durch
automatische Messprogramm­
erstellung Zeit und Kosten
Foto: Mitutoyo
tenmessgeräte. Das Programm
spart durch automatische Messprogrammerstellung in großem
Umfang Zeit und Kosten.
Das Erstellen von Messprogrammen gehört zu den zeitaufwendigsten Tätigkeiten eines Mitarbeiters
in der Qualitätssicherung. Doch
mit dem Micat Planner lassen sich
basierend auf den CAD-Daten der
Werkstücke jetzt Messprogramme
automatisch in wenigen Minuten
aus Messplänen erstellen statt wie
zuvor in Stunden oder gar Tagen.
Idealerweise beinhalten die CADDateien des Werkstücks bereits
Informationen über die zu messen­
den Merkmale und deren Toleranzen, sogenannte Product Manufacturing Information-(PMI-)
Daten. Stehen diese nicht zur
Verfügung, können
die fehlenden Merkmale und Toleranzen
problemlos hinzugefügt werden.
Der Programmierer
wählt für jedes Mess­
programm die zu
erfassenden Merkmale per Mausklick
aus und erstellt so den
Messplan. Änderungen im Plan werden
sofort im Messprogramm berücksichtigt. Am 3D-Modell zeigt die
Software die Messpunkte und
stellt auf Knopfdruck eine Simulation des Messablaufs dar.
Dabei greift der Micat Planner auf
Regeln zurück, mit welcher Messstrategie geometrische Elemente
erfasst werden wie etwa die Anzahl
der Punkte oder Einstellungen
zum Scannen. Regelsätze liefert
Mitutoyo standardmäßig mit,
doch kann der Anwender jederzeit
Anpassungen vornehmen oder
eigene erstellen. sk
www.mitutoyo.de
Recycling Der deutsche Maschi-
nenbau ist eine hochinnovative
Branche. Wo in der Vergangenheit
„nur“ Ingenieurleistungen gefragt
waren, rückt bei den Maschinenbauunternehmen immer mehr die
Problemlösung in den Mittelpunkt. So auch bei der Aachener
Maschinenbaufirma Heinrich
Dreher, wo man über großes
Know-how und 65-jährige Erfahrungen verfügt.
raulischen horizontalen Beschickung inzwischen ein fester Bestandteil im Markt, so der Hersteller. Die Kombination aus auto­
matischer Beschickung mit einer
SRV Mühle, deren Durchsatzleistungen von 100 kg/h bis 4.500 kg/h
reichen, hat sich bewährt.
Bei dieser Beschickungstechnik
werden die Brocken in einen Vorratsbehälter gelegt und anschließend vollautomatisch der Mühle
zugeführt. Der Mühlenbediener
muss also nicht mehr die Maschine kontinuierlich beschicken. Das
übernimmt nun die hydraulische,
Umfangreiches
Angebot
Der ausschließlich in Aachen entwickelnde und fertigende Schneidmühlenspezialist bietet eine große
Palette an robusten Zerkleinerungsmaschinen, die ständig fortentwickelt und als System in die
Verarbeitungsprozesse der Kunden integriert werden. So ist die
seit der letzten K-Messe bekannte
HZ-Baureihe der Firma Dreher
mit ihrer vollautomatischen hyd-
Die HZ-Baureihe
Foto: Dreher
lastabhängige Steuerung des
Schneidmühlensystems.
Brocken bis zu 400 kg
ohne Vorzerkleinerung
Durch das laut Dreher einzigartige SRV-Prinzip können damit
Brocken bis zu 400 kg mit einer
einzigen Maschine zu qualitativ
hochwertigem Mahlgut verarbeitet werden. Die robuste Bauweise
garantiert dabei eine hohe Lebensdauer der Lagerung und der gesamten Maschine.
Durch den Einsatz der Dreher SRVTechnik wird die sonst übliche
Kombination aus Vorschreddern
und Mühle durch nur ein Schneidmühlensystem ersetzt. Die passende Kombination aus Messern und
Füllstücken macht es dem Hersteller zufolge möglich, dass DreherSchneidmühlensysteme sehr genau
auf Material und Leistung eingestellt werden können. pl
www.dreher-aachen.de
Kunststoffkompetenz im Bergischen
Kontakt
Uwe Cujai
Telefon 02261 88-6807
E-Mail [email protected]
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
38 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Speicherband eröffnet mannlose Fertigung
Amboss + Langbein entwickelt sein Förderbandprogramm
­permanent kundenspezifisch weiter
Fördertechnik Robust, individuell
anpassbar, variabel, komplex und
vernetzt – der Kunde entscheidet,
ob das Förderband ein einfaches
Ablageband, ein Band in einem
Reinraum, Produktionspuffer,
eine Kühlstrecke, für Klebungen
geschwindigkeitsgeregelt oder
einen Kalander beschicken soll.
Die Amboss + Langbein Elektro
Elektronik Gerätebau GmbH &
Co. KG, Haan, erweitert perma­
nent ihr Förderbandprogramm
kundenspezifisch. Die hohe Fer­
tigungstiefe, auch im Bereich des
Steuerungsbaus, erschließt nahe­
zu jede Aufgabenstellung, so dass
bei Amboss + Langbein mehr als
nur ein Förderband konstruiert
und der Aufgabenstellung gerecht
geliefert wird; womit der Kunde
bei Bedarf auch auf eine entspre­
chende Beratungskompetenz zu­
greifen kann.
Ein Beispiel dafür ist der Produkt­
bereich Speicherbandanlage. In
diesem Konzept fahren eine be­
stimmte Anzahl Kartons oder
Kleinladungsträger (KLT) im
Kreis, der letzte zu befüllende
Behälter trägt eine Markierung.
Die einzubringende Produkt­
anzahl wird parametriert. Es gibt
an dieser Bandanlage eine dezi­
dierte Befüllposition, an dieser
Stelle wird der zu befüllende
Karton oder KLT festgeklemmt.
Die Befüllung kann über ein
Handling oder über Förderbänder
realisiert werden. Hat der Behäl­
ter seine Soll-Stückzahl erreicht
wird dieser eine Station nach
vorne transportiert. Sind alle Be­
hälter auf dem Band befüllt, bleibt
die Anlage stehen und stoppt die
Produktionsmaschine. Die Behäl­
ter können über eine Abräum­
funktion vom Band entnommen
werden, eine Befüllfunktion be­
füllt die Anlage mit leeren Kar­
tons.
Das Haupteinsatzgebiet dieser
Anlagen liegt in dem Bereich der
mannlosen Fertigung in der drit­
ten Schicht oder am Wochenende.
Die Einheit ist fahrbar und wird
kundenspezifisch auf die je­
weiligen Kartons oder KLT aus­
gelegt.
Die Möglichkeiten der hohen
Ferti­gungstiefe erschließen auch
im Programm der Dosier- und
Trockentechnik individuelle, auf­
gabenspezifische Lösungen, die
die Erfordernisse im Bereich der
Nachhaltigkeit und Energieein­
Prozessautonomie durch
mannlose Fertigung: Die neue
Standardlösung für Speicher­
bandanlagen lässt sich pro­
zessgenau auf den Kunden­
bedarf zuschneiden
Foto: Amboss + Langbein
sparung erfüllen. Auch der Bereich
pneumatische Fördertechnik ist
durch eine Sackaufgabestation für
staubige, toxische Stoffe erweitert.
Die Sackaufgabestation ist für den
Atex-Bereich (Explosionsgefähr­
dung) Zone 2 ausgelegt. Die Staub­
anteile werden gefiltert, die Abluft
hat nahezu keine Partikel größer
6 µm. Die Trocknung wurde durch
die Regelung der Parameter Luft­
menge und Taupunkt erweitert.
Dieses Paket misst den Material­
durchsatz durch den Trocknerkes­
sel und regelt den Trockenluft­
generator dementsprechend. gr
www.amboss-langbein.de
Neue Anwendermesse
Starke regionale Präsenz
Clarion Events stellt in Bad Salzuflen neues Messeformat
für die kunststoffverarbeitende Industrie vor
Distributor Grässlin Nord hat Geschäfts­
tätigkeit in Kirchlengern aufgenommen
Veranstaltungen Die kunststoffver­
arbeitende Industrie hat einen
neuen Branchentreffpunkt: Vom
4. bis 6. November 2015 wird im
Messezentrum Bad Salzuflen
(NRW) erstmals die FKT – An­
wendermesse Kunststofftechnik
veranstaltet, auf der sich die ge­
samte Prozesskette der Kunststoff­
verarbeitung präsentiert.
Ort und Zeit sind mit Bedacht
gewählt. Die Messe findet parallel
zur FMB – Zuliefermesse Maschi­
nenbau statt, auf der rund 500
Aussteller das Zulieferspektrum
für den Maschinen- und Anlagen­
bau abbilden. Die Bandbreite reicht
hier von der Metallverarbeitung
über Antriebs-, Elektro- und Steu­
erungstechnik bis zur Hand­
habungstechnik. Da die Messe­
besucher – Geschäftsführer, Kon­
strukteure und Einkäufer im
Maschinenbau – zum Teil auch
Kunststoffkomponenten beziehen
bzw. selbst konstruieren oder her­
stellen, ergeben sich hier natürli­
che Synergien zwischen der FMBund der neuen FKT-Messe.
Ostwestfalen-Lippe mit
vielen K-Verarbeitern
Auch die Region OstwestfalenLippe spricht für sich: Im unmit­
telbaren Umfeld des Messestand­
orts gibt es rund 500 Unternehmen
der Kunststoff- und Gummiin­
dustrie, die mit circa 17.000 Mit­
technik – vom Rohstoff über die
Plastifizierung, Formgebung und
Bearbeitung bis zum Teilehand­
Kunststoffverarbeiter haben einen neuen Treffpunkt: die FKT –
Anwendermesse Kunststofftechnik in Bad Salzuflen Foto: Clarion Events
arbeitern einen Umsatz von gut
3 Mrd. EUR pro Jahr erzielen.
Hinzu kommen zahlreiche Pro­
duktionsbetriebe, die in hohem
Maße Kunststoffteile verwenden
– beispielsweise die Hersteller von
Klemmen, Schaltgeräten, An­
triebselementen, Haushaltsgerä­
ten und Automobilzulieferteilen.
Ihnen bietet die neue Messe einen
aktuellen Überblick über die ge­
samte Prozesskette der Kunststoff­
ling und zur Weiterverarbeitung.
Auch für Prozesse wie die Tem­
perierung der Werkzeuge sowie
kunststoffspezifische Konstruk­
tionstools (Moldflow-Analyse)
und Prüfprozesse (Bauteilvermes­
sung) werden qualifizierte Anbie­
ter vor Ort sein. Und gerade für die
nachgelagerten Prozessschritte
wie Teilehandling und -bearbei­
tung gibt es auf der FMB nur we­
nige Meter weiter viele Aussteller,
die zum Beispiel Handlingsysteme
und automatisierte Bearbeitungs­
stationen herstellen. Hier sind
Synergieeffekte also garantiert.
Christian Enßle, Show Manager
FMB und FKT: „Wir führen zur­
zeit intensive Gespräche mit nam­
haften Kunststoffmaschinenher­
stellern und sind sehr zuversicht­
lich, dass wir die FKT als festen
Termin im Kalender der Entschei­
dungsträger in der Kunststoff­
branche etablieren können.“
Ein gutes Argument für die Ver­
anstalter ist der umfassende Ser­
vice, der den Ausstellern geboten
wird: Sie können komplette Pake­
te mit Mobiliar, Catering und
Marketingunterstützung buchen.
Und sie kommen mit einem ver­
gleichsweise kleinen Messestand
aus – für interessierte Unterneh­
men also eine kostengünstige
Möglichkeit, sich im ostwestfäli­
schen Netzwerk den Kunststoff­
verarbeitern zu präsentieren.
Christian Enßle: „Die FMB ist auch
deshalb so erfolgreich, weil sie als
,Arbeitsmesse‘ konzipiert ist. Dort
kommen Ingenieure, Einkäufer
und Entscheider zusammen, um
sich konzentriert über mögliche
gemeinsame Projekte auszutau­
schen. Das wird bei der FKT ge­
nauso sein.“ mg
wwww.clarionevents.de
■
■
Rohstoff- und
Rezepturentwicklungen
Produktionsbegleitende
Qualitätskontrollen
■
■
Herstellung von Proben
für weitere Untersuchungen
Materialprüfungen
Grässlin Nord war Mitte 2014 mit
dem Ziel gegründet worden, eine
19.08.2015 10:23:17
starke regionale Präsenz zu schaf­
fen und damit kurze Reaktions­
zeiten bei der Erfüllung von Kun­
denwünschen zu ermöglichen. Im
gleichen Zug war die frühere
Grässlin KBS in Grässlin Süd mit
Standort Villingen-Schwenningen
umgewandelt worden. Das dort
installierte Technikum mit Prüf­
labor steht den Kunden beider
Grässlin Unternehmen zur Ver­
fügung.
„Mit einer Grundfläche von 6.000
Quadratmetern, unserer ver­
kehrsgünstigen Lage in Kirch­
lengern sowie unseren zum Teil
neu eingestellten, langjährige
Erfahrung mitbringenden Mit­
arbeitern in Anwendungstechnik
und Verkauf sind wir optimal
Die Regale sind schon heute randvoll gefüllt mit einer Vielzahl
technischer Kunststoffe und Compounds aus dem umfangreichen
Portfolio von Grässlin Nord Foto: Grässlin
Kurze Reaktionszeiten
Brabender® GmbH & Co. KG · www.brabender.com
Plastograph_deu_175x62.indd 1
technische Kunststoffe ausgerich­
teter Distributor, hat jetzt seine
Geschäftstätigkeit in Kirchlengern
(NRW) aufgenommen. Im neu
erbauten, direkt an der Autobahn
A 30 gelegenen Vertriebszentrum
mit Logistik- und Bürogebäude
konnte Geschäftsführer Thomas
Bücker anlässlich der Eröffnung
Ende Juni 2015 rund 160 Gäste
begrüßen. Die Veranstaltung war
zugleich Schauplatz des 1. Kirch­
lengener Kunststoff-Forums mit
Vorträgen über Kunststoffanwen­
dungen in den Bereichen Mecha­
tronik, LED-Technik, Wasser­
management und Schienenfahr­
zeuge (Sabic), HochleistungsPolyaryletherketone (Victrex),
f lammgeschützte Polyamide
(Eurostar Engineering Plastics),
Verarbeitungseffizienz (Arburg),
Kunststoffveredelung (Sax Poly­
mers), Metallersatz (Solvay) und
Heißkanallösungen (Günther
Heisskanaltechnik). Die genann­
ten Unternehmen sowie Plasma
Kunststofftechnik, Koch-Technik
und Kunststoffe in OWL präsen­
tierten sich zudem auf einer be­
gleitenden Hausmesse.
Eines dieser Granulate hat optimale Eigenschaften.
Der Plastograph® EC findet es heraus.
Der Brabender® Plastograph® EC/EC plus
mit integriertem CAN Bus ist der ideale
Drehmoment-Rheometer für Messkneter und
Laborextruder.
Vertrieb Grässlin Nord, ein auf
aufgestellt, um unsere Dienst­
leistungen unseren Kunden im
Norden, Westen und Osten
Deutschlands auf kurzem Wege
bereitzustellen“, so Bücker.
Das Portfolio beider Grässlin Un­
ternehmen umfasst die Distribu­
tion von über 2.500 Kunststoffen,
unter anderem von Chevron,
Eurostar, Evonik, Invista, Sabic,
Sax Polymers, MCPP und Victrex,
sowie das Compounding im Kun­
denauftrag, die anwendungstech­
nische Beratung und die Prüfung
von Rohstoffen und Produkten im
unternehmenseigenen Labor. mg
www.graesslin-kunststoffe.de
LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 39
Das Mess-, Regel- und Automa­
tisierungssystem Mtron T von
Jumo Foto: Jumo
Touchscreen mit Bedienoberfläche für die ersten acht
Regelzonen Foto: PGT
Home-Seite der Steuerung des Regelsystems. Zone 1 ist aktiv
und regelt auf den gewünschten Soll-Wert Foto: PGT
Regeln mit System
Neues Heißkanalsystem von PGT wurde mit dem Mess-, Regel- und Automatisierungssystem Mtron T von Jumo verknüpft
Regelungstechnik Das neue Heiß­
kanalregelsystem PRS-24-MTR
der PGT Thermprozesstechnik
GmbH, Troisdorf, bietet dem Nut­
zer vielfältige Anwendungsmög­
lichkeiten. Durch die bestehende
Systempartnerschaft zwischen
PGT und Jumo kann auch auf das
Herzstück des Regelsystems von
Jumo zurückgegriffen werden.
Die Komplexität der Regelungs­
aufgaben nahm im Laufe der letz­
ten Jahre gerade in der Kunststoff­
technik stetig zu, so dass mittler­
weile neben flexiblen Einsatzmög­
lichkeiten auch hohe Präzision von
Reglern gefordert wird.
Mithilfe des Mess-, Regel- und
Automat isier u ngssystems
Mtron T von Jumo wurde von PGT
ein neuartiges Heißkanalregelsys­
tem erschaffen, das hohe Anfor­
derungen erfüllt. Dabei wurde zu
Beginn auf eine gute Bedienbar­
keit, Flexibilität und Regelgüte
Wert gelegt.
Standardmäßig stehen 24 Regel­
zonen zur Verfügung – mit Er­
weiterungsmöglichkeiten für bis
zu 120 Regelzonen. Neben den
Eingängen für die Prozesstempe­
raturen besteht auch die Möglich­
keit, einzelne zusätzliche Prozess­
werte als Analogwerte einzuspei­
sen. Im komfortablen Touchscreen
lassen sich diese anschließend
bequem überwachen.
Komfort spielt auch in der Bedie­
nung eine Rolle. So wurde das
Heißkanalregelsystem sowohl für
eine Bedienung über den zugehö­
rigen Touchscreen als auch – via
Schnittstelle – für eine Bedienung
per Maschinensteuerung der
Spritzgießmaschine ausgelegt.
Hierfür stehen verschiedenste
gängige Systeme zur Verfügung.
Der Bediener hat also die Wahl
zwischen der gewohnten Be­
dienoberfläche der Spritzgieß­
maschine und der lokalen Bedie­
nung via Touchscreen.
Der Touchscreen stelle eine wei­
tere Neuerung im Bereich der
Heißkanalregelsysteme dar. Die
menügeführte Bedienung ist ab
Werk für die entsprechende
Zonen­a nzahl ausgelegt und hat
in verschiedenen Bildschirm­
größen Platz. Neben einer Benut­
zerkontensteuerung ermöglicht
auch eine Sprachauswahl die Be­
dienung durch mehrere fachkun­
dige Benutzer. Während eines
gesamten Prozesses erfolgt die
Bedienung vom Touchscreen oder
der Schnittstelle aus. Lästiges Öff­
nen und Schließen des Schalt­
schranks gehören somit der Ver­
gangenheit an. Alle erforderlichen
Prozessmeldungen und -werte
befinden sich ergonomisch güns­
tig auf der Gehäusefront oder im
Touchscreen. Eine LAN-Schnitt­
stelle stellt den Internetanschluss
für einen eventuellen Fernzugriff
her.
Die bereits bei älteren PGT-Regel­
systemen erfolgreich eingeführte
Rezeptverwaltung wurde über­
nommen. Dabei dient die seitliche
USB-Schnittstelle der externen
Speicherung sowie dem externen
Herunterladen von Rezeptdaten.
Für spezifische Heißkanalwerk­
zeuge lassen sich dadurch charak­
teristische Prozesswerte wie zum
Beispiel Temperatur-Soll-Wert
und Regelparameter problemlos
(wieder)aufrufen. Die Überprü­
fung der Werkzeuge auf etwaige
Verdrahtungsfehler oder sonstige
Defekte ist vor Produktionsbeginn
mithilfe der ebenfalls vom Vor­
gängersystem übernommenen
Diagnosefunktion möglich. Even­
tuelle Fehler werden nach Be­
endigung der Diagnose in Klar­
textanzeige für jede Regelzone
angezeigt.
Das Herzstück, das Jumo-Regel­
system Mtron T, bildet durch sei­
nen modularen Aufbau und die
in die Zentraleinheit integrierte
Codesys-SPS die Basis für die gute
Erweiterungsmöglichkeit. Seine
hohe Regelgüte zeichnet sich eben­
so aus wie eine hohe Ausfall­
sicherheit. Beispielsweise lässt sich
ein defektes Regelmodul problem­
los im laufenden Betrieb aus­
tauschen.
Der Aufbau des Gesamtgeräts wird
ebenfalls der Forderung nach Fle­
xibilität gerecht. So ist eine große
Bandbreite an Sensor- beziehungs­
weise Lastanschlusssystemen lie­
ferbar, die ebenfalls modular
aufgebaut sind. Die Hardware ist
darüber hinaus sowohl als fahr­
bares Stand-alone-Gerät als auch
eingebaut in bestehende Leer­
schränke an Spritzgießmaschinen
lieferbar. sk
www.pgt-gmbh.com
www.jumo.mtron-t.net
Wärme leiten, aber Strom isolieren
Quarzwerke präsentieren sich mit neuen Füllstoffkonzepten
auf dem NRW-Gemeinschaftsstand in Friedrichshafen
Wärmeleitung Nadelförmige und
plättchenförmige Füllstoffe ver­
leihen Thermoplasten überragen­
de Werte im Bereich der mecha­
nischen Festigkeiten sowie bei der
thermischen Formbeständigkeit.
In letzter Zeit kommen jedoch zu
den klassischen Anforderungen
an Füllstoffe neue hinzu. Der Ein­
satz von elektrischen Bauelemen­
ten mit hoher energetischer Dich­
te fordert eine effiziente Ableitung
Dr. Jörg Ulrich Zilles, Leiter F&E bei HPF, erläutert die Vorteile des
Füllstoffs Silatherm, der eine deutliche Steigerung der Wärmeleit­
fähigkeit in Kunststoffen bewirkt Foto: Quarzwerke
der entstehenden Wärme bei
gleichzeitiger Beibehaltung der
elektrischen Isolatoreigenschaften
der verwendeten Kunststoff­
materialien.
Mit neuen Mineralien
Wärme besser leiten
Wenn in Kunststoffformmassen
eine hohe Wärmeleitfähigkeit
benötigt wird, ist die Verwendung
von metallischen Fasern oder
Pulvern verbreitet. Jedoch muss
hier der Nachteil des Verlusts der
elektrischen Isolation in Kauf
genommen werden. Bestimmte
mineralische Füllstoffe verfügen
über eine relativ hohe Wärmeleit­
zahl und sind von Natur aus Iso­
latoren, somit erfüllen sie die
Forderung nach Isolationswir­
kung gegenüber dem elektrischen
Strom. Die hohe Wärmeleitzahl
dieser Minerale kann normaler­
weise im Compound nicht beibe­
halten werden. Durch die lang­
Nutzen Sie die herausragenden
genden Vorteile dieser Technik
und profitieren Sie durch:
h:
jährige Erfahrung bei der Aufbe­
reitung und Veredelung minera­
lischer Füllstoffe ist es HPF The
Mineral Engineers, einem Unter­
nehmen der Quarzwerke in Fre­
chen, mit Silatherm gelungen,
neuartige Füllstoffe zu entwi­
ckeln, die eine deutliche Steige­
rung der Wärmeleitfähigkeit in
Kunststoffen bewirken.
Der diesjährige Fakuma-Messe­
auftritt des Unternehmens auf
dem Gemeinschaftsstand des
Landes NRW (Halle B4, Stand
4404) wird daher ganz unter dem
Motto „Wärmeleitfähigkeit von
Kunststoffen“ stehen. Besucher
können sich am Silatherm-De­
monstrator spür- und sichtbar von
der Wirkweise der neuartigen
Füllstoffkonzepte überzeugen.
Ein erklärendes Video auf einem
Großbildschirm fasst alle Vortei­
le der Produktreihe anschaulich
zusammen. mg
www.hpfminerals.com
• Bindenahtbeseitigung
en
• Beseitigung von Schlieren
• Erhöhung des Glanzgrades
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LÄNDERPORTRÄT
NORDRHEIN-WESTFALEN
40 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17
Verbesserungen
der Qualität und Konsistenz
Grundlegend neuer Mechanismus zur Änderung der Plattenstärke
von Extrudaten erhöht die Produktivität, erweitert den Plattenstärkebereich
und verbessert die Qualität
Extrusion Eine neue Technologie
von Nordson Extrusion Dies In­
dustries ermöglicht es Herstellern,
Auftragswechsel in Minuten statt
in Stunden zu vollziehen, und
schafft ohne Weiteres den Über­
gang zu einem breiten Plattenstär­
kenbereich bei gleichzeitiger Ver­
besserung der Qualität.
Unter dem Namen Smart Gap
nutzt das neue, zum Patent ange­
meldete System von Nordson EDI
einen an ei­
nem einzi­
gen
Punkt
einzustellenden Justiermechanis­
mus, der den Lippenspalt ändert
und gleichzeitig die Länge des
Liplands so anpasst, dass die bes­
ten Bedingungen für die neu ein­
gestellte Produktstärke vorliegen,
wenn das Plattenmaterial aus der
Düse austritt. Das Lipland ist der
letzte Spalt in der Düse, der den
Ausgang der Lippe bildet. Durch
eine erstmalige mechanische
Kopplung der Justierung dieser
zwei entscheidenden Prozess­
variablen sorgt das Smart GapSystem für eine ordnungsgemäße
Einstellung der Düse und vermei­
det erheblichen Zeitverbrauch
und viel Raterei bei der
Einstellung der ge­
Das
Smart
Gap-System
korrigiert bei Än­
derungen des Lippen­
austrittsspalts das Lipland,
um jeder Stärke des Plattenma­
terials gerecht zu werden Foto: Nordson
transitube®
tim plast Anlagenbau GmbH
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wünschten Eigenschaften des
Plattenmaterials.
Schluss mit langen
Stillstandzeiten
Das nur bei neuen Düsen verfüg­
bare Smart Gap-System macht
Schluss mit den langen Stillstand­
zeiten bei Änderungen an den
Lippenkomponenten, die bei Auf­
tragswechseln oftmals notwendig
waren, und erledigt die nötigen
Anpassungen, die früher zwei oder
mehr Stunden dauerten, in weni­
gen Minuten.
Darüber hinaus wurden frühere
Einschränkungen des Pro­
duktstärkebereichs aufgrund der
mit der Düsenmodifikation ver­
bundenen Komplexitäten besei­
tigt; das Smart Gap-System er­
möglicht Einstellungen des Dü­
senspalts über einen Bereich von
10,2 mm, so dass die Verarbeiter
mit mehreren Produktwechseln
pro Tag effizient arbeiten können.
Gleichzeitig verbessert das Smart
Gap-System die Produktqualität
und -konsistenz, unter anderem
auch dadurch, dass es die Lippen­
flächen und Liplands bei Ände­
rungen der Produktstärke paral­
lel hält.
„Weil die Produktqualitätsstan­
dards, die vor nur zehn Jahren in
der Plattenmaterialbranche galten,
auf einem immer wettbewerbs­
intensiveren Markt nicht mehr
akzeptabel sind, hat Nordson EDI
das Smart Gap-System als Instru­
ment entwickelt, um die Unsicher­
heiten und Kompromisse zu be­
seitigen, die oftmals mit wesent­
lichen Änderungen der Produkt­
stärke einhergingen“, so der
technische Leiter Sam G. Iuliano.
„Wir glauben, dass Smart Gap der
seit Beginn dieses Jahrhunderts
erste wirkliche Durchbruch in der
Plattendüsentechnologie ist.“
Integrierte Intelligenz
korrigiert die Länge
Die Bediener starten die Pro­
duktstärkeänderung im laufenden
Betrieb, indem sie den Justierme­
chanismus am Ende der Düse ver­
stellen, um eine neue Einstellung
für den Lippenspalt vorzunehmen.
Die Länge des Liplands wird zur
selben Zeit je nach Soll-Produkt­
stärke bei Bedarf automatisch kor­
rigiert. Daher ist das Lipland bei
dünnen Platten kurz, was hilft, den
Staudruck bei kleineren Düsenspal­
ten zu kontrollieren, Verformungen
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reduziert
u nd d ie
Notwendigkeit verringert, das
Endprodukt zu recken. Bei Platten
mittlerer Stärke verändert sich das
Lipland von kurz in mittellang.
Dies sorgt für ausreichend Druck
für wirksame Korrekturen an der
flexiblen Lippe der Düse und hilft,
das Aufschwellen des Extrudats zu
verringern. Bei dicken Platten fährt
das Lipland auf die volle Länge aus,
was den Staudruck großer Lippen­
spalte erhöht und hilft, das Auf­
schwellen des Extrudats zu verrin­
gern.
Vor der Entwicklung des Smart
Gap-Systems gab es zwei Metho­
den, um den Lippenspalt zu än­
dern. Die einfachste bestand da­
rin, die flexible obere Lippe der
Düse zu verstellen. Diese hat einen
beschränkten Stärkeänderungs­
bereich, erfordert mehrere Ein­
stellungen entlang der Düsenbrei­
te und führt zu längeren Still­
standzeiten beim Wechseln einer
austauschbaren unteren oder
festen Lippe, um eine schrittwei­
se Änderung des Liplands und des
Lippenspalts zu bewirken. Bei
einer neueren Methode wird ein
Ein-Punkt-Justiersystem wie zum
Beispiel das Fast Gap von Nordson
EDI verwendet, um die feste Lip­
pe zu biegen, was den Einstellbe­
reich vergrößert, das Lipland selbst
aber nicht anpasst – mit der Folge,
dass das verwendete Lipland ein
Kompromiss mittlerer Länge ist.
Das Verbiegen der Düsenlippen
über erhebliche Distanzen führt
zu Liplands, die nicht parallel sind,
und das bewirkt eine unerwünsch­
te divergente oder konvergente
Geometrie des Fließpfads. Dies
kann bestimmte Probleme erhö­
hen, darunter zum Beispiel Ver­
unreinigungen an der Lippe, die
zu Streifen führen können. Ohne
Vorrichtung für eine Anpassung
des Liplands oder wenn das Ver­
fahren zur Anpassung des Lip­
lands zu zeitraubend ist, haben die
Verarbeiter oftmals mit der Qua­
lität des hergestellten Plattenma­
terials zu kämpfen. Dies gilt ins­
besondere am dünneren und di­
ckeren Ende ihres Produktstärke­
bereichs, wo ein mittellanges
Lip­land weniger geeignet ist. sl
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Integrierte Intelligenz korri­
giert die Länge des Liplands
bei Änderungen des Lippen­
spalts automatisch Foto: Nordson
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