Interview Denis Poelmann von Ferromatik Milacron zur Konzernstrategie Seite 06 Länderporträt Die Unternehmen aus NRW stellen sich der 4. industriellen Revolution Seite 25/1 bis 64/40 DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE CFK hebt ab Luft- und Raumfahrt bietet weiterhin hervorragende Perspektiven für CFK – Zulieferer für Flugzeughersteller stehen im Fokus der Composites Europe 46. JAHRGANG Ausgabe 17 | 4. September 2015 POLYME ( H ) R Von Muscheln Haltung lernen Miesmuscheln taugen eigentlich nicht als Vorbilder. Sie sind nicht besonders klug, schnell oder schön. Aber sie können sich extrem gut festhalten. Die Fäden, mit denen sich die Weichtiere an Felsen anheften, bestehen aus einem Polymer, das fest und flexibel zugleich ist. Es sind ineinander verwickelte und miteinander verbundene Fasern. Forscher wollen diese Struktur nun im Labor nachahmen. AUS DEM INHALT CFK-Legemaschine für Flugzeug rumpfstrukturen im Werk Nordenham der Premium Aerotec WIRTSCHAFT Silikonelastomere: Teuer, aber leistungsfähig�������������������� 2 Foto: Premium Aerotec BRANCHE Solvay/RTP Company: PPSU schneller im Flugzeug������������ 5 TECHNOLOGIE RWTH-Institute entwickeln Reparaturverfahren für CFK��� 9 Verbundwerkstoffe erobern den Bau��������������������������������� 10 Im FO US Spritzgießformen für die Herstellung von Klemmen und Kontakten müssen hochpräzise sein��������������������������������� 18 Carbon Das Marktsegment Luft- und Raumfahrt inklusive Verteidigung wird auch künftig die Entwicklung des CFK-Marktes prägen. Von der Einschätzung gehen die Experten vom Industrieverbund Carbon Composites e.V. (CCeV) in dem jüngsten Marktbericht der Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. (AVK) aus. Getrieben von aktuellen Großraumflugzeugen wie dem Airbus A380 oder der Boeing 787 Dreamliner und künftigen Modellen wie dem Airbus A350 XWM oder der Boeing 777X prognostizieren die Autoren ein Wachstum zwischen 8 und 13 % in den kommenden Jahren. Für 2022 wird allein für Passagierjets von einem Carbon-CompositesUmsatz in Höhe von rund 6 Mrd. USD ausgegangen. Dazu kommen im Verteidigungsbereich noch einmal 1,4 Mrd. USD. Dieses Segment soll zwischen 6 und 12 % zulegen. Mit einem Bedarf von 13.900 t sind Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung der Analyse zufolge inzwischen der größte Abnehmer von Kohlefasern. Die Branche beanspruche rund 30 % des weltweiten Gesamtbedarfs von 46.500 t, erziele damit jedoch 50 % des weltweiten Umsatzes. „Der CFK-Markt verspricht nach wie vor ein stabiles und hervorragendes Wachstumspotenzial“, resümieren die Autoren. Davon wollen auch die Aussteller der internatio nalen Fachmesse Composites Europe, die vom 22. bis 24. September 2015 in Stuttgart stattfindet, profitieren, denn hier zeigen zahlreiche Firmen ihre branchenspezifischen Neuheiten. mg www.composites-europe.com Strompreisbremse GKV kritisiert Stromkostenanstieg Kunststoff-Rohstoffe Produktkonzeption Prototypenentwicklung Material- und Bauteilprüfung Energiepolitik Der Gesamtverband BESUCHEN SIE UNSERE IDEENFABRIK AUF DER FAKUMA 2015, HALLE A3, STAND 3209 Laut einer aktuellen Untersuchung soll der Weltmarkt für Polystyrol bis zum Jahr 2019 ein Volumen von 28,2 Mrd. USD erreichen. Den Marktforschern von Markets and Markets zufolge werde der Wert der weltweit verbrauchten Styrolkunststoffe in den kommenden vier Jahren jährlich um 5,1 % zulegen. Der Großteil der styrolbasierten Werkstoffe werde für Verpackungen eingesetzt – im Jahr 2014 rund 38 %, danach folgen E&E und Konsumgüter. Die stärksten Zuwächse erwartet man bei Markets and Markets im E&ESektor mit jährlich 5,9 %. Im Raum Asien-Pazifik wird weltweit die größe Menge an Styrolkunststoffen verbraucht, gefolgt von Nord- und Südamerika und Europa. 28,2 Mrd. DIE ZAHL DER WOCHE Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) kritisiert den bevorstehenden weiteren Stromkostenanstieg. Der Branchenverband bekräftigt seine Forderung nach einer grundlegenden Reform des Erneuerbare- Energien-Gesetzes (EEG). „Bundeswirtschaftsminister Gabriel ist mit dem Versprechen angetreten, die Kosten der sogenannten Energiewende für die Stromkunden wirksam zu begrenzen. Bereits ein Jahr nach der letzten EEG-Reform laufen die Kosten erneut aus dem Ruder. Die Kostenbremse zeigt keine Wirkung“, kommentiert Dirk E.O. Westerheide, Präsident des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie, das Bekanntwerden einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), wonach die jährlichen Kosten für die Energiewende auf nunmehr 28 Mrd. EUR pro Jahr ansteigen werden. Verantwortlich für die Entwicklung sind unter anderem die Entscheidungen der Bundes- regierung für Zuschüsse für die Kraft-Wärme-Kopplung und die Regelungen für alte Braunkohlekraftwerke, die künftig als Reserve vorgehalten werden sollen. Die kunststoffverarbeitende Industrie in Deutschland befürchtet aufgrund hoher Strompreise weitere Nachteile im Standortwettbewerb mit anderen Ländern. GKV-Präsident Westerheide bekräftigte die Forderung des Verbands nach einer grundlegenden Reform des Erneuerbare-Ener gien-Gesetzes (EEG): „Der GKV hat bereits im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass die vorgenommene Korrektur beim EEG keinesfalls ausreicht. Der Ausbau der erneuerbaren Energien darf künftig ausschließlich in einem vertretbaren definierten Kostenrahmen erfolgen. Die Finanzierung des Ausbaus erneuerbarer Energien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und kann nicht allein von den Stromverbrauchern finanziert werden.“ sl www.gkv.de Vielleicht werden sich E-Papers eines Tages wie echte Zeitungen anfühlen. IN TOUCH WITH PLASTICS Warum Grenzen setzen, wenn die Zukunft offen ist? Unsere Kunststofflösungen helfen schon heute, innovative E & E Anwendungen umzusetzen. Lassen Sie uns die Branche gemeinsam inspirieren und begleiten Sie uns in die Zukunft. www.albis.com WIRTSCHAFT 2 4. September 2015 | Ausgabe 17 EDITORIAL Gesundes Wachstum Die neue Freiheit Bioabbaubaren Kunststoffen steht einer Studie zufolge eine große Zukunft bevor Der Trend zur Verselbstständigung von Kunststoffsparten nimmt zu – und bringt viele Chancen mit sich Werkstoffe Biologisch abbaubare Kunststoffe gewinnen zunehmend an Bedeutung, wenn auch auf nach wie vor marginalem Niveau im Verhältnis zu herkömmlichen Polymeren. Weniger als 1 % der weltweit verbrauchten Kunststoffe sind derzeit biologisch abbaubar. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „Biodegradable Plastics Market by Type – Global Trends & Forecasts to 2020“ der USMarktforschungsgesellschaft Markets and Markets. Dass große Konzerne einzelne Sparten ausgliedern, zum reinen Chemiekonzern, der sich mit einem ist ja nichts Neues. Prominente Beispiele gibt es Umsatz von zuletzt 11,6 Mrd. EUR in Europa hinmehr als genug. Schon rund zehn Jahre ist es her, ter BASF, Lyondell Bassell und Evonik auf Platz dass Bayer sich von einem Teil seiner traditions- vier in die Liste der Branchengrößen einreiht. Die reichen Chemiesparte getrennt und den Bereich Umsatzrendite von rund 10 % liegt zwar deutlich als Lanxess an die Börse gebracht hat. Nach einem unter denen der Life-Science-Kollegen, würde aber umfangreichen Sparprogramm, das Lanxess-Chef immer noch so manchem Maschinenbauer die Matthias Zachert dem Chemiekonzern verordnet Freudentränen in die Augen treiben. hatte, ist das Kölner Unternehmen aktuell wieder Dass eine Ausgliederung nicht zwangsläufig mit auf der Erfolgsspur und korrigierte vor Kurzem dem Verkauf eines Unternehmensbereichs verbunden für 2015 geplanten Betriebsgewinn um rund den sein muss, zeigen die aktuellen Aktivitäten von 20 Mio. EUR auf 840 bis 880 Mio. EUR nach oben. BASF und Clariant. So wird BASF ab Januar 2016 Gleichzeitig ist Lanxess dabei, das Erfolgsrezept seine kompletten Pigmentaktivitäten ausgliedern der Ausgliederung auf sich selbst zu übertragen. und in einer neuen, eigenständigen Geschäftseinheit So wird derzeit das Kautzusammenfassen – allerschukgeschäft in eine dings nicht mit dem Ziel eigenständige Gesellschaft eines Verkaufs, sondern um überführt, um die Vorausmit einer vollständig auf setzungen zu schaffen, Pigmente fokussierten Ordiesen Bereich in eine wie ganisation die Herausforderungen in der Pigmentauch immer geartete Allianz einzubringen. Wie industrie besser meistern zu können. Matthias Zachert gegenüber dem Handelsblatt Der Schweizer Chemiekonsagte, laufen gute Gespräzern Clariant, der den Geche mit mehreren Interesschäftsbereich Plastics & senten. Konkrete Angaben Coatings in eine eigenständige Tochtergesellschaft zu den VerhandlungspartGünter Kögel | Chefredakteur nern machte er allerdings überführen will, tut dies nicht. ebenfalls nicht mit dem Ziel Es ist aber kein Geheimnis, dass das Kautschuk eines Verkaufs, sondern um in den Bereichen Master geschäft mit den Geschäftsbereichen Reifen- und batches, Additive und Pigmente das WertschöpSpezialkautschuk sowie High-Performance-Elasto fungspotenzial voll auszuschöpfen. mere, das mit rund 3.700 Beschäftigten und 3 Mrd. Die gemeinsame Chance aller Ausgliederungen: EUR Jahresumsatz rund 37 % des Gesamtumsatzes Befreit von den Zwängen großer Einheiten können erwirtschaftet, Lanxess in den vergangenen beiden sich die neuen Unternehmen mit maßgeschneiderJahren erhebliche Ertragseinbußen beschert hat. ten Strukturen und Dienstleistungen voll auf die Der Konzern hat darauf aber mit verschiedenen Bedürfnisse ihrer Kunden ausrichten. Sie können Sparmaßnahmen und einer Neuordnung reagiert, jetzt die Basis schaffen, um fokussiert auf dem Zudie jetzt mit der Suche nach einem geeigneten Part- kunftsmarkt Kunststoff kundenorientiert, flexibel, ner abgeschlossen wird. reaktionsschnell, effizient und wirtschaftlich agieAuch Bayer selbst setzt nach den guten Erfahrun- ren zu können und damit langfristig erfolgreich gen die Ausgliederung fort. Seit 1. September 2015 und profitabel zu sein. firmiert der Kunststoffbereich Bayer Material Scienceunter Covestro und soll bis Mitte 2016 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Bayer spezialisiert sich auf das mit Umsatzrenditen von rund 25 % extrem profitable Pharma- und Agrargeschäft und wandelt sich damit zum reinen Life-Science-Konzern. Covestro wird Fast elf Prozent jährlicher Wertzuwachs Bis zum Jahr 2020 soll sich der Wert der weltweit verbrauchten biologisch abbaubaren Kunststoffe jährlich um 10,8 % entwickeln. Aktuell hat das weltweit verbrauchte Material einen Gesamtwert in Höhe von rund 2 Mrd. USD (1,75 Mrd. EUR). In fünf Jahren soll das Gesamtvolumen der weltweit verbrauchten biologisch abbaubaren Kunststoffe bereits gut 3,4 Mrd. USD betragen. Die Menge werde sich im selben Zeitraum um jährlich 12,5 % erhöhen auf 805.000 t im Jahr 2020. PLA dominiert den Markt Laut den Marktforschern von Markets and Markets ist und bleibt PLA der bedeutendste Werkstoff in dem Segment. Im Jahr 2015 sollen über 45 % der weltweit verbrauchten biologisch abbaubaren Polymere diesen Polymilchsäuren zuzurechnen sein. Auch sollen sie das zweithöchste Wachstum aufweisen. Den Grund hierfür sehen die Marktanalysten in der guten Verarbeitbarkeit und den vorteilhaften mechanischen Eigenschaften von PLA. Das Problem mit dem Preis Die biologisch zersetzbaren Werkstoffe werden in zahlreichen Anwendungsbereichen eingesetzt, insbesondere für Verpackungen. Bei Markets and Markets rechnet man in den kommenden Jahren mit einem starken Anwachsen des Verbrauchs. Gebremst werde das Wachstum vor allem durch den gegenüber erdölbasierten Kunststoffen höheren Herstellungspreis. Allerdings prognostiziert Markets and Markets, dass mit steigenden Erdölpreisen konventionelle Kunststoffe zunehmend teurer werden. Gleichzeitig werden die Anlagen zur Erzeugung von biobasiertem Material größer und effizienter. Diese Entwickung soll laut den Analysten den Preisvorsprung der konventionellen Kunststoffe in den kommenden Jahren erheblich verringern. Wandel im Konsumentenverhalten Haupttreiber für den wachsenden Absatz sei derzeit das sich entwickelnde Umweltbewusstsein der Konsumeten. Sie fordern der Studie zufolge zunehmend umweltverträgliche Verpackungslösungen. Dies sei vor allem in Westeuropa und den USA der Fall. So haben die USA auch die höchsten Zuwachsraten. Bis 2020 sollen hier jährlich fast 13 % mehr bioabbauba re Kunststoffe verbraucht werden. In Westeuropa führt Italien das Feld mit einem erwarteten jährlichen Zuwachs von knapp 12 % an. Konkurrenz zu Nahrungsmitteln Erst kürzlich hat Fraunhofer Umsicht eine Folie für die Reifung von Bananen aus Chitin vorgestellt Foto: Fraunhofer Umsicht Biobasierte Kunststoffe sehen sich oft dem Vorwurf ausgesetzt, die Rohstoffgewinnung stehe in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Auch Markets and Markets weist auf diesen möglichen Konflikt hin. Allerdings sei die Branche mit hohem Aufwand auf der Suche nach alternativen Rohstoffquellen, die nicht als Nahrungsmittel geeignet sind, etwa Algen oder Krebsschalen. pl www.marketsandmarkets.com Teuer, aber leistungsfähig Der Weltmarkt für Silikonelastomere wächst kontinuierlich View Research sind es vor allem die hervorragenden Eigenschaften der Werkstoffe, die sie in bestimmten Anwendungsbereichen unverzichtbar machen. Außerdem erobern Silikonelastomere durch neue Technologien zunehmend auch Anwendungsfelder von anderen Elastomeren, so etwa im Medizin- und Gesundheitsbereich. Dort sind sie unter anderem beliebt, da das menschliche Immunsystem kaum auf sie reagiert. In den kommenden sieben Jahren erwartet man bei Grand View Research einen jährlich um 5,8 % auf gut 10 Mrd. USD anwachsenden Markt für Silikonelastomere. RTV werden auch für Abformmassen eingesetzt Foto: Wacker Elastomere Im Jahr 2014 betrug der Wert der weltweit verbrauchten Silikonelastomere 7,19 Mrd. USD (6,37 Mrd. EUR). Laut der Studie „Silicone Elastomers Market Analysis by Product, by Application and Segment Forecasts to 2022“ der US-Marktforscher von Grand Hohe Kosten Einer schnelleren Verbreitung steht der Studie zufolge vor allem der hohe Preis der Werkstoffe entgegen. Hintergrund dieser höheren Preise seien vor allem die Rohstoffkosten sowie die zur Verarbeitung nötige komplexe Technologie. Silikonelastomere finden neben der Medizin Anwendung in den Bereichen Bau, E&E und Automotive. Die laut Grand View Research positiven Aussichten für diese Branchen lassen auch für Silikon elastomere einen Aufschwung erwarten. In den Industrieländern steige mit der alternden Gesellschaft und dem Wunsch nach Attraktivität die Nachfrage nach Implantaten. Die Schwellenländer hingegen benötigen vor allem Sili konelastomere für Infrastrukturprojekte. Namentlich werden hier China, Indien, Brasilien und Argentinien genannt. Bau häufigste Anwendung Rund 40 % und damit der Löwenanteil der Silikonelastomere wer- den international im Baubereich verbraucht. Allerdings wird in den Anwendungsfeldern E&E und Ge sundheit mit 5,7 % und 6,4 % das rascheste Wachstum erwartet. HTV führen den Markt an Am weitesten verbreitet sind heißvernetzende Silikonkautschuke (HTV). Sie machen über die Hälfte des Weltmarkts für diese Materialien aus. Sie finden unter anderem in der Automobilindus trie, in der Mittel- und Hochspannungstechnik, in der Elektrotechnik, im Lebensmittel- und Humanbereich, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Bau industrie Anwendung. Das dynamischste Wachstum erwartet Grand View Research für bei Raumtemperatur vernetzenden Silikonelastomere (RTV). Jährlich soll sich der Weltmarkt für diese Werkstoffe mit einer Rate von 6,3 % entwickeln. Eingesetzt werden RTV im Formenbau, der Elektronik und Optoelektronik, für Haushaltsgeräte, imMaschinen- und Industrieanlagenbau, sowie in medizinischen Anwendungen oder in der Photovoltaik. Asien-Pazifik vorn, Markt in Unruhe Die Region Asien-Pazifik vereinte im Jahr 2014 insgesamt 55 % des Weltmarkts für Silikonelastomere auf sich. Das erwartete Wachstum ist mit 5,6 % in Mittel- und südamerika am stärksten. Die Branche sei geprägt von zahlreichen Marktteilnehemern, die sich regelmäßig Preiskämpfe liefern. Mit einer Vielzahl von Fusio nen, Übernahmen und Kapazitäts erweiterungen versuchen die Play er Marktanteile zu gewinnen. pl www.grandviewresearch.com WIRTSCHAFT 4. September 2015 | Ausgabe 17 Neue Tochter für Kunststoffe CEO Hariolf Kottmann: „Die neue Tochter Plastics & Coatings wird noch lange Teil von Clariant sein“ Foto: Clariant Clariant möchte sein Segment „Plastics & Coatings“ in eine eigenständige Tochtergesellschaft überführen Ausgliederung Der Schweizer Che- miekonzern Clariant erklärt in seinen Ende Juli veröffentlichten Halbjahresbericht 2015 von dem Vorhaben, den Geschäftsbereich „Plastics & Coatings“ in eine eigenständige Tochtergesellschaft auszugliedern. Mit diesem Schritt möchte man in den Bereichen Masterbatches, Additive und Pigmente das „Wertschöpfungs potenzial voll ausschöpfen“. Clariantsieht also noch Möglichkeiten, in diesen Geschäftsfeldern die „absolute Profitabilität“ deutlich zu steigern. Hintergrund ist, dass bei Plastics & Coatings der Umsatz stagniert. Das stabile Wachstum im Masterbatchegeschäft habe die Schwäche bei den Pigmenten nicht ausgleichen können, heißt es bei Clariant. Die mit 42 % des Konzernumsatzes größte, aber margenschwächste Business Area soll nun per Anfang 2016 in eine eigenständige Tochtergesellschaft ausgegliedert werden. Mit diesem Schritt soll der Bereich zu einer höheren Profitabilität und mehr Cash geführt werden. Tochter steht nicht zum Verkauf Das soll aber nicht heißen, dass der Konzernbereich zum Verkauf steht. „Wir haben die Ausgliederung nicht angekündigt, um einen Verkauf einzuleiten“, erklärte Konzernchef Hariolf Kottmann im Gespräch mit den Schweizer AWP Finanznachrichten. „Der Bereich wird mindestens drei bis Pigmente gebündelt BASF will Pigmentgeschäft neu organisieren Die BASF will ihr Pigmentgeschäft in eigenständige Gesellschaften überführen Foto: BASF fünf Jahre bei uns bleiben“, versicherte er. Kottmann hat auch noch keine Überlegungen darüber angestellt, weitere Investoren an Bord zu nehmen und die Beteiligung an der Tochter auf unter 100 % zu senken. Auch einen Börsengang der Sparte, wie Bayer es mit Covestro (ehemals Bayer Material Science)plant, schloss er aus. Der Branchenprimus BASF hatte gerade vor wenigen Wochen ebenfalls Pläne bekannt gegeben, die eigenen Pigmentaktivitäten auf das kommende Jahr hin in eine Tochter auszulagern. „Wir haben keine Pläne, dieses Geschäft mit einem Mitbewerber zusammenzulegen“, stellte Kottmann klar. „Die neue Tochter Plastics & Coatings wird einen klaren Fokus auf Maximierung des Ertrags haben und ihre Wettbewerbsfähigkeit in bereits etablierten Märkten verbessern. Sie wird dazu beitragen, die Wertschöpfung für den Konzern weiter zu erhöhen und deswegen noch lange Teil von Clariant sein“, so Kottmann abschließend. Die bislang bestehende Business Unit-Struktur mit Masterbatches, Additiven und Pigmenten beschäftigt derzeit rund 7.000 Mitarbeiter weltweit und generierte im Jahr 2014 einen Umsatz von 2,6 Mrd. CHF; die EBITDA- Marge vor Sondereinflüssen betrug 14,0 % – zu wenig, wenn es nach den Zielen des Konzerns geht. mg Restrukturierung BASF wird ab „Mit einer vollständig auf Pigmente fokussierten Organisation können wir die Herausforderungen in der Pigmentindustrie besser meistern. Unsere Kunden werden von maßgeschneiderten Dienstleistungen und einer höheren Reaktionsfähigkeit profitieren“, sagte Dr. Alexander Haunschild, Leiter der regionalen BASF-Geschäftseinheit Pigmente & Harze Europa, der die globale Geschäftseinheit künftig leiten wird. Mit einem Umsatz von 1 Mrd. EUR im Jahr 2014 und einem breiten Produktportfolio im Bereich Pigmente hat BASF eine führende Marktposition. Der Sitz der neuen globalen Geschäftseinheit wird voraussichtlich im Umkreis von Ludwigshafen sein. mg Januar 2016 alle Pigmentaktivitäten in einer neuen globalen Geschäftseinheit zusammenfassen. Im zweiten Halbjahr 2016 will BASF dieses Pigmentgeschäft ausgliedern und eigenständige Gesellschaften gründen. „Durch Akquisitionen sowie eine Reihe erfolgreicher Restrukturierungen haben wir eine führende Position im Pigmentmarkt erreicht und gehalten. Die neue globale Geschäftseinheit wird sich voll und ganz auf das Pigmentgeschäft konzentrieren und sich noch stärker an den Bedürfnissen unserer Kunden im Pigment geschäft ausrichten“, sagte Dr. Markus Kramer, Leiter des BASFUnternehmensbereichs Disper sions & Pigments. 3 www.clariant.com MicroPower 5 — 15 t wirtschaftlich sauber präzise www.basf.com Neuausrichtung voll im Plan Lanxess hat den Carve-out-Prozess für das Kautschukgeschäft gestartet und geht auf Partnersuche Ausgliederung Lanxess hat Anfang August seinen Halbjahresbericht vorgelegt. Das Unternehmen teilte dabei mit, dass das vom Konzern im vergangenen Jahr initiierte Drei-Phasen-Programm zur Neuausrichtung weiterhin voll im Plan liegt. Die erste Phase hat Lanxess bereits umgesetzt. Maßnahmen der zweiten Phase, die auf die Verbesserung der operativen Wettbewerbsfähigkeit zielt, sind ebenfalls eingeleitet, etwa die Neuausrichtung der Produktionsnetzwerke für die Kautschuke EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) und Nd-PBR (Neodymiumbasierter Performance-ButadienKautschuk). Kooperationen im Kautschukbereich Bei der dritten Phase steht die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsportfolios im Fokus, insbesondere durch mögliche Kooperationen im Kau- Produktion von Hochleistungskautschuk bei Lanxess: Allianz gesucht Foto: Lanxess tschukbereich. „Hier sind wir in sehr konstruktiven Gesprächen und gehen davon aus, noch in diesem Jahr zu konkreten Ergebnissen zu kommen“, sagte CEO Matthias Zachert. Der Konzern hat begonnen, sein Kautschukgeschäft im Rahmen eines Carve-out-Prozesses in eine rechtlich eigenständige Geschäfts- einheit innerhalb des Konzerns zu überführen. „Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um das Kautschukgeschäft in eine Allianz einbringen zu können“, so Zachert. Die neue Einheit soll die Geschäftsbereiche Tire & Specialty Rubbers (TSR) und High Performance Elastomers (HPE) mit ihren insgesamt 20 Werken und rund 3.700 Mitarbeitern sowie unterstützende Stabsfunktionen umfassen. Laut Berichten im Handelsblatt werden als potenzielle Partner vor allem der russische Petrochemiehersteller Nizhnekamskneftekhim (NKNK) sowie der saudische Ölkonzern Aramco gehandelt, der sich ebenfalls verstärkt in der Chemie engagiert. Lanxess selbst macht keinerlei Angaben zu den Verhandlungspartnern. Zachert ließ auch offen, ob sich Lanxess im Zuge einer solchen Partnerschaft noch eine Mehrheit am Kautschukgeschäft behalten wird oder in eine Minder heitsposition geht. „Wir würden uns nicht scheuen, das Geschäft weiter zu konsolidieren, auch wenn es in den nächsten Jahren noch von Volatilität und Überkapazitäten geprägt sein wird“, zitiert ihn das Handelsblatt. Das hänge aber letztlich vom Ausgang der Verhandlungen ab. mg www.lanxess.de Halle B1, Stand 1204 vom 13. bis 17. Oktober 2015 in Friedrichshafen, Deutschland. world of innovation www.wittmann-group.com WITTMANN BATTENFELD GmbH & Co. KG Werner-Battenfeld-Straße 1 | D-58540 Meinerzhagen Tel.: +49 2354 72 0 | Fax: +49 2354 72 485 [email protected] WIRTSCHAFT 4 4. September 2015 | Ausgabe 17 Auftrag für Großteil-Anlage aus Russland EHA Composite Machinery liefert Compositeanlage zur Herstellung von Bauteilen für zivile Raumfahrzeuge Maschinenbau Die Maschine stellt Leichtbaukomponenten für bemannte und unbemannte Raumfahrzeuge – beispielsweise die Außenhülle aus Darbonfaserverbundwerkstoffen – her. Klaus Ritter, Verkaufsleiter bei EHA Composite Machinery, erläutert die Herausforderung bei dieser Anlage: „Das Besondere war die zu produzierende Bauteilgröße mit außergewöhnlichen Abmessungen von zweieinhalb Metern Durchmesser und zehn Metern Länge. Diese Teile sollen als geschlossene Strukturen aus Carbonfasern in einem Arbeitsgang EHA Composite Machinery liefert eine Compositeanlage für die zivile Raumfahrt im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojekts „Polarbear“ Foto: Roth Industries Besuchen Sie uns auf der FAKUMA, Halle A6/Stand A6-6401 Maschinen für die Kunststoffindustrie Die von EHA Composite Machinery entwickelte Anlage wird in dem von der EU-Kommission geförderten Forschungsprojekt „Polarbear“ eingesetzt werden, das das Deutsche Zentrum für Luftund Raumfahrt in Köln koordiniert. Im Rahmen von „Polarbear“ (production and analysis evolution for lattice related barrel elements under operations with advanced robustness) werden Produktionsverfahren zur Herstellung von Faserverbundstrukturen für die zivile Raumfahrt erforscht. Abnehmer der Maschine ist CRISM (Central Research Institute for Special Machine Building) im russischen Khotkovo. Es ist eine der größten Maschinen, die das Roth Industries Tochterunternehmen bisher konstruiert, gebaut und in Betrieb genommen hat. Die beteiligten europäischen Unternehmen und Institutionen profitieren durch ihre Beteiligung nicht zuletzt vom Aufbau ihres eigenen Know-hows und fördern ihre Innovationskraft. So auch EHA Composite Machinery in Steffenberg. sl www.ehacomma.com Investition in die Medizintechnik Freudenberg Medical hat 75 Prozent der Anteile der Hemoteq AG übernommen Expansion Hemoteq ist laut dem PROCESS CONTROL GmbH hergestellt werden.“ Bei einer Heizleistung von 200 kW wird das zu verarbeitende Material aus kunstharzgetränktem Carbonfasergewebe (sogenanntes Pre peg) mit einer 12 m langen Heizwalze erwärmt. Solche Carbonfaserverbundwerkstoffe zählen zu den festesten und leichtesten Materialien, die es gibt. Daher verwendet man diese insbesondere in tragenden Strukturen für mobile Anwendungen. Die fertiggestellte Maschine gewährleistet eine Tragfähigkeit von bis zu 30 t für Werkzeug und Produkt. neuen Eigentümer ein weltweit führender Anbieter von Beschichtungstechnologien und -dienstleistungen für medizintechnische Produkte. Die verbleibenden Anteile werden auch künftig von den Gründern der Hemoteq AG, Dr. Michael Hoffmann und Roland Horres, gehalten. Beide Gründer bleiben in der Geschäftsführung des Unternehmens. Das Leistungsangebot von Hemoteq erstreckt sich von der Entwicklung über die Zulassung von Medizinprodukten bis hin zu deren Serienfertigung. Das Unternehmen beschäftigt laut Freudenberg 110 Angestellte und erwirtschaftet einen Umsatz im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Freudenberg Medical fertigt bereits heute minimalinvasive Systeme sowie Spezialkomponenten, deren Eigenschaften durch Beschichtungen für den medizintechnischen Einsatz optimiert werden können. „Einzigartiges Portfolio“ Hemoteq stellt mit patentierten Prozessen unter anderem Kombinationsprodukte wie wirkstofffreigebende Stents und wirkstoffbeschichtete Ballonkatheter her. Daneben entwickelt und fertigt Hemoteq zahlreiche andere innovative Lösungen zur Oberflächenfunktionalisierung von Medizin- produkten wie hydrophile Beschichtungen von Kathetern oder von Applikatoren für Kontakt linsen. „Dank der Kombination aus Werkstoff- und Verarbeitungsexpertise von Freudenberg Medical und führender Beschichtungstechnologie von Hemoteq erhalten Kunden ein einzigartiges Portfolio an Produktlösungen“, sagt Dr. Jörg Schneewind, CEO von Freudenberg Medical. „Exzellenter Marktzugang“ „Der exzellente Marktzugang von Freudenberg Medical bietet der Hemoteq AG die Möglichkeit, unsere Lösungen weltweit anzu- Dr. Jörg Schneewind, CEO Freudenberg Medical Foto: Freudenberg bieten. Durch die langfristige Orientierung und die finanzielle Stabilität von Freudenberg haben unsere Kunden die Gewähr, dass wir sie auch über die langen Entwicklungsprozesse und Produkt lebenszyklen in der Medizintechnik hinweg verlässlich unterstützen“, so Dr. Michael Hoffmann, CO Hemoteq AG. pl www.freudenberg.com www.hemoteq.de Millionengeschäft Ruhla verzeichnet gute Geschäfte Werkzeugbau Nach langen Ver- BASF startet Produktion von MDI im integrierten MDI-Komplex in Chongqing/China Foto: BASF Mehr MDI für China BASF startet MDI-Produktion in Chongqing Rohstoffe BASF hat die Produkti- on von Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) am BASF-eigenen Standort in Chongqing/China aufgenommen. Entsprechend der Marktnachfrage wird die Produktion schrittweise hochgefahren. Die Produktion ist Teil eines insgesamt 860 Mio. EUR teuren neuen Werks im integrierten MDIKomplex im chinesischen Chong qing. Die Fläche des MDI-Komplexes erstreckt sich über 50 ha. Der neue Komplex umfasst Anlagen zur Produktion von jährlich 400.000 t Mononitrobenzol, 300.000 t Anilin und 400.000 t Roh-MDI. Ebenfalls Teil des Komplexes ist ein MDI-Splitter mit einer Kapazität von 400.000 jato. MDI ist ein zentraler Bestandteil von Polyurethan. Polyurethan ist ein äußerst vielseitiger Kunststoff, der für eine verbesserte Isolierung sorgt und für leichtere Materialien im Fahrzeugbau verwendet wird. Außerdem hilft Polyurethan, Energie in Gebäuden einzusparen. Mit der MDI-Produktion wird BASF diese Schlüsselindustrien im Westen Chinas unterstützen. mg www.basf.com handlungen verkündete Christian B. Töpfer, Geschäftsführer der Werkzeugbau Ruhla GmbH, vor Kurzem einen Geschäftsabschluss in Russland mit einem Volumen von über 2,5 Mio. EUR. Dies sei in dieser Art ein Novum in der Firmengeschichte und stelle damit eine neue Entwicklungsstufe dar. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei es gelungen, den Geschäftspartner in Russland von der Qualität der deutschen Werkzeuge aus Seebach zu überzeugen. Die Werkzeugbau Ruhla GmbH verfügt über langjährige Kontakte nach Russland, die auch während der Krise intensiv gepflegt wurden. Doch nicht nur dieser Abschluss, der im Medizinsektor angesiedelt ist, verbindet mit Russland. Man verzeichne stets diverse Aufträge bis zu einer viertel Million Euro aus Russland, Weißrussland und Osteuropa trotz der aktuell schwierigen Situation. Auftragsseitig gefestigt und seit Ende 2014 mit neuer Leitung, durch Geschäftsführer Christian B. Töpfer, blicken die Seebacher optimistisch in die nächsten Monate. Das Unternehmen hat seine Wurzeln in den Uhrenwerken der ehemaligen DDR in Ruhla. Auf Basis dieser Erfahrungen, über zwei Jahrzehnte weiterentwickelt, produziert das Unternehmen für nationale und internationale Kunden hochkomplexe Spritzgießwerkzeuge, insbesondere für den Medizin-, Verpackungs- und Automobilsektor. sl www.werkzeugbau-ruhla.de Christian B. Töpfer, Geschäftsführer der Werkzeugbau Ruhla GmbH in Seebach Foto: Werkzeugbau Ruhla BRANCHE 4. September 2015 | Ausgabe 17 Erst gesintert, dann verschweißt Ein neues Forschungsprojekt untersucht, wie man lasergesinterte Teile verschweißt Additive Fertigung In den vergan genen Jahren haben additive Fer tigungsverfahren wie das selekti ve Lasersintern (SLS) eine rasan te Entwicklung und Marktwachs tum erlebt. Durch die stetige Optimierung sind heute bereits Produktlösun gen wie Operationshilfen, Oto plastiken oder Ventile realisierbar und gehen über die Funktion als reine Anschauungsobjekte für Designstudien oder Produktent wicklung hinaus. Beim SLS werden Bauteile mittels pulverförmiger Ausgangswerkstoffe unter Strahl einwirkung schichtweise aufge baut. Im Vergleich zu konventio nellen Fertigungsverfahren wie Spritzgießen kann etwa auf Form schrägen verzichtet oder Mehr komponententeile können aus einem Teil gefertigt werden. Schweißbarkeit noch unerforscht Dennoch gibt es auch bei additiven Fertigungsverfahren Konstruktio nen, bei denen Bauteile mit ande ren Komponenten verbunden werden müssen. Zum Verbinden konventioneller Kunststoffteile kommen Verfahren wie beispiels weise das Ultraschallschweißen und das Heizelementstumpf schweißen zum Einsatz. Es stellt sich nun zunehmend die Frage, Der computertomografische Längsschnitt durch eine heizelementstumpfgeschweißte PA12-Platte zeigt eine Verdichtung des Materials in der Schweißzone Foto: SKZ ob additiv gefertigte Bauteile eine vergleichbare Schweißbarkeit wie durch Spritzguss gefertigte Bau teile aufweisen. Die Auswirkungen der anisotropen Eigenschaften infolge der Schichtbauweise auf eine mögliche Schweißkonstruk tion sind bislang jedoch unerforscht. Ziel eines Forschungsvorhabens am SKZ ist es, Erkenntnisse über das Schweißverhalten von lasergesinterten (SLS) Materialien be ziehungsweise Bauteilen zu erar beiten. Dadurch soll das Einsatz spektrum additiver Fertigungs verfahren erweitert werden, um nicht zuletzt notwendige Designund Fertigungskriterien für be stehende und zukünftige Anwen dungen zu generieren. Bestandteil des Forschungsvorha bens ist zudem, die Anforderungen an die Schweißprozesse, den Ein fluss der Bauteilmorphologie und SLS-Prozessgrößen auf die resul tierende Nahtqualität nach dem Schweißen zu untersuchen. Hierfür sollen lasergesinterte Bauteile sowohl mit lasergesin terten Bauteilen als auch mit Spritzgussbauteilen geschweißt werden. pl www.skz.de 5 PPSU schneller im Flugzeug Solvay und RTP Company erweitern globale Verfügbarkeit von Radel R-7000 PPSU-Polymeren für Flugzeuganwendungen Lizenz Solvay Specialty Polymers hat Ende August eine neue Lizenz vereinbarung mit der RTP Com pany bekannt gegeben, einem weltweit tätigen Compoundeur. Die Vereinbarung ermöglicht RTP die Fertigung und den Vertrieb von Polyphenylsulfonen (PPSU) der Radel Serie R-7000 von Solvay für die internationale kommerzi elle Luftfahrtindustrie. Sie wird die globale Verfügbarkeit dieser Hochleistungspolymere deutlich erweitern, deren Lieferzeiten re duzieren und das Angebot an Radel R-7000 PPSU-Kunststoffen in kundenspezifischen Farben für kleine bis große Bestellmengen erweitern. Speziell für Flugzeugkabinen Die Kunststoffe dieser PPSUProduktfamilie wurden speziell für den Einsatz in Flugzeugkabi nen entwickelt. Typische Anwen dungen sind Sitze, PassagierServiceeinheiten (PSU), Stau fächer und Lüftungsgitter. Neben ausgezeichneten Oberflächen, guter Schlagzähigkeit und Che mikalienbeständigkeit erfüllen diese Polymere auch die strengen Richtlinien der US-Luftfahrt Die RTP Company darf als Lizenznehmer PPSU-Formulierungen von Solvay verwenden, um das PPSU Radel R-7000 für die Luft fahrtindustrie herzustellen. Damit sind jetzt auch kleinere Mengen in spezifischen Farbeinstellungen lieferbar Foto: Alibaba behörde hinsichtlich Flammwid rigkeit, Wärmeabgabe, Rauchent wicklung und toxischer Gasemis sionen im Brandfall. Solvay selbst wird Radel R-7000 PPSU auch weiterhin produzieren, vertreiben und vermarkten. Die neue Lizenz gestattet RTP die Fer tigung von PPSU nach Formulie rungen von Solvay und den Ver trieb unter den Typenbezeichnun gen für Radel. Darüber hinaus erweitert sie die flexible Verfüg barkeit dieser Kunststoffe für Kunden, die kleinere Mengen in spezifischen Farbeinstellungen passend zu den Farbpaletten von Originalausrüstern oder einzel nen Luftfahrtlinien möchten. „Die Lizenz von Solvay gibt uns die Möglichkeit, eine größere Aus wahl an Hochleistungspolymeren anzubieten, die den Vorschriften der Luftfahrtindustrie entspre chen“, sagt Ben Wiltsie, Geschäfts führer für flammwidrige Produk te bei RTP. „Sie erschließt eine Lieferkette, die optimalen Nutzen aus den Kapazitäten zweier renom mierter Materialanbieter im Markt der Luft- und Raumfahrtindustrie zieht.“ mg www.solvay.com www.rtpcompany.com Andersartig. Die Zugabe von nur 2 % unserer ColorMasterbatches lässt Sie alles vergessen, was Sie über Kunststoff wissen und Ihre individuellen Wünsche wahr werden. Verblüfft? Fordern Sie mit Ihren Ideen unsere Entwickler heraus! GRAFE – Das Beste verbinden. Besuchen Sie uns auf der FAKUMA Halle B5 Stand 5306 MASTERBATCHES WORLDWIDE COLORED VISIONS IN PLASTICS www.grafe.com BRANCHE 6 4. September 2015 | Ausgabe 17 INTERVIEW »Wir wollen in den Massenmarkt vordringen« Denis Poelman, Geschäftsführer von Ferromatik Milacron Europe, zur neuen Strategie von Milacron in Europa und zur Position von Ferromatik Milacron innerhalb des Konzerns Spritzgießmaschinen Spritzgieß- etwa von Mold-Masters zurückgreifen; insgesamt verfügt Milacron über mehr als 120 Vertriebsmitarbeiter. Sie können den Kunden heute ganz andere, integrierte Lösungen aufzeigen als in der Vergangenheit: Dazu gehören Spritzgießmaschinen, Werkzeuge, Temperaturcontroller, Heißk analtechnologie … Wir haben als einziger Hersteller alle diese Technologien unter einem Dach. maschinenhersteller Ferromatik Milacron hat – wieder einmal – ein bewegtes Jahr hinter sich: Vor einem Jahr wechselte die Geschäftsführung in Malterdingen, außerdem gibt es am Standort Kurzarbeit. Parallel dazu hat sich der Milacron-Konzern als Anbieter von Ende-zu-Ende-Lösungen neu aufgestellt. Denis Poelman, Geschäftsführer Ferromatik Milacron Europe, erläutert im Interview mit der K-ZEITUNG die neue Strategie für das Unternehmen in Europa und dessen Position innerhalb des Milacron-Konzerns. : Herr Poelman, Sie sind seit August vergangenen Jahres verantwortlich für das europaweite Spritzgießgeschäft von Ferromatik Milacron. Welche Situation fanden Sie damals vor? Denis Poelman: Ich habe sehr gute Produkte, engagierte und kompetente Mitarbeiter und ein sehr hohes Maß an Ingenieurskunst angetroffen. Doch es fehlte komplett an einer Strategie für Verkauf und Marketing. Das Unternehmen ist seit mehr als einem Jahrzehnt von Ingenieuren geleitet worden. Sie haben sich nicht gefragt, wie der Markt aussieht und was es braucht, um in diesem Markt erfolgreich zu sein. : Welche Maßnahmen haben Sie damals ergriffen? Poelman: Wir mussten eine zwei- spurige Strategie fahren: Zum einen haben wir unsere Kapazitäten hier vor Ort in Malter dingen auf die kurzfristigen Anforderungen hin überprüft. Das heißt, wir haben Kurzarbeit eingeführt. Und zum anderen haben wir nach Synerg ien im Milacron-Konzern geschaut, um mit vorhandenen Produkten die Kundenanforderungen in Europa besser abdecken zu können. Wir treten nach außen als eine Milacron auf – und das heißt, dass auch Ferromatik Milacron in diese globale Welt integriert und nicht länger als Einzelunternehmen getrennt vom Rest des Konzerns agieren wird. : Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres vermeldete die örtliche Tagespresse, dass sich Ferromatik Milacron in Malterdingen – wieder einmal – in einer Krise befindet, die existenzbedrohend sei. Das wurde vom Unternehmen nicht kommentiert. Was war dran an diesen Nachrichten? Poelman: Wir haben diese lokalen Meldungen nicht kommentiert, weil wir innerhalb des globalen Konzerns generell nicht zu einzelnen Standorten Stellung nehmen. Fakt ist aber, dass wir am Standort Malterdingen aufgrund der mangelnden Strategie Überkapazitäten hatten. Wenn ein Autohersteller ab morgen keine Volumenmodelle mehr produ- : Reicht es aus, die Vertriebsmannschaften einfach zusammenzulegen? Poelman: Die Zusammenarbeit Denis Poelman vor einer der typischen High-EndMaschinen der Produktmarke Ferromatik. Diese wird von Malterdingen aus zum Milacron-Tochterunternehmen Kortec geliefert. Kortec fertigt damit Verpackungen mit Barrierefunktion. Dieser Markt boomt laut Poelman Foto: K-ZEITUNG ziert, muss er seine Personal ressourcen entsprechend anpassen. Tut er dies nicht, hat er sehr schnell ein Problem. Genau diese Situation war in Malterdingen Börsengang im Juni Strategie Milacron mit Hauptsitz in Cincinnati OH/USA gehört seit 2012 der Beteiligungsgesellschaft CCMP Capital Advisors LLC. Ende Juni 2015 brachte diese das Unternehmen an die New York Stock Exchange. Milacron hat unter seinem Dach verschiedene Bereiche rund um die Kunststoffverarbeitung, darunter Spritzgieß-, Extrusionsund Blasformmaschinen, Heißkanalsysteme und -technologie, Prozesssteuerungssysteme, Fluidtechnologien und Werkzeugtechnik. Fertigungsstätten bestehen in den USA, Europa, Indien und China. über die vergangenen zehn Jahre entstanden. Da wir überzeugt davon sind, dass der Standort Zukunft hat, haben wir aber keine Mitarbeiter entlassen, sondern auf Kurzarbeit zurückgegriffen. : Das heißt, Ferromatik Milacron will in Europa nun verstärkt den Massenmarkt mit Standardmaschinen bedienen? Poelman: Ja, genau. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Kunden in Europa genau solche Produkte wollen. Um im Bild der Automobil hersteller zu bleiben: Das Gros der Kunden fährt keinen Phaeton, sondern Polo und Golf. Entsprechend werden wir in Zukunft verstärkt Allrounder-Maschinen – weniger komplex, weniger schnell und für Werkzeuge mit weniger Kavitäten – auf den Markt bringen. Unser Know-how aus dem High-End-Bereich wird uns bei diesem Schritt in den mittleren Markt in Europa sehr helfen. Das ist einfacher als der umgekehrte Weg, den Wettbewerber versuchen zu gehen – also vom Massenmarkt in den High-End-Markt vorzudringen. Auf der Fakuma werden wir die Milacron-Maschinen mit Schließkräften von 300 bis 3.500 Kilonewton erstmals in Europa zeigen. Hinzu kommen Neu entwicklungen wie etwa eine Maschine für den Automotivebereich. : Was bedeutet dies für den Standort Malterdingen? Poelman: Wir verfolgen im gesam- ten Unternehmen künftig eine globale Fertigungsstrategie: Wir stellen jeweils Produkte her, die der Kunde vor Ort nachfragt. Steigt die Nachfrage nach Standardmaschinen in Europa so an, wie wir uns das vorstellen, dann werden diese Maschinen künftig auch in Europa, also in Malterdingen, gefertigt. Wir wollen das Volumen hier am Standort verdoppeln, das ist unser Ziel. Dies geht nur, wenn sich der Produktmix hier vergrößert. Das heißt umgekehrt aber auch, dass wir künftig High-End-Maschinen für den Packagingbereich, die bislang in Malterdingen gefertigt wurden, in Produktionsstätten auf anderen Kontinenten herstellen werden. Insbesondere bei Großmaschinen mit hohen Schließkräften macht es keinen Sinn, die Produkte quer über den Globus zu schicken. Die Transportkosten sind einfach zu hoch – und es dauert zu lange, bis sie beim Kunden sind. Wir verfügen heute schon über Ferti- gungskapazitäten auf vier Kontinenten – das hat kein anderer Spritzgießmaschinenhersteller. Insofern können wir schnell agieren. Aufbauerfahrungen Manager Denis Poelman (54) ist seit 2008 für die Milacron-Gruppe tätig, zu Beginn als Geschäftsführer von DME Europe. Er hatte ebenso eine Schlüsselrolle beim Aufbau von DME in Europa sowie bei der Akquise des tschechischen Werkzeugherstellers Tirad. Poelman ist Belgier und hat einen Masterabschluss in Politikwissen schaften der Universität in Brüssel. : Wie wollen Sie die Standardmaschinen in Europa verkaufen? Über die bestehende Mannschaft von Ferromatik Milacron? Poelman: Wir können in Europa auch auf erfahrene Vertriebsleute zwischen den einzelnen Bereichen haben wir in den vergangenen Monaten intensiviert. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Mold-Masters-Experten hier in Malterdingen im Haus sind. Es wird allerdings im Herbst noch größere Veränderungen in der Sales-Organisation geben: In Zukunft muss der Vertrieb mehr leisten als den Ersatzteilverkauf. Er muss die Prozesse beim Kunden verstehen und ihm Lösungen für seine Probleme aufzeigen können. Der Service ist heute extrem wichtig, deshalb wollen wir auch wegkommen vom Vertrieb über Partner. Hinzu kommt, dass der Vertrieb nicht mehr nur Kunden im Packagingbereich bedient, sondern auch Kunden aus den Branchen Automotive, Consumerprodukte und Medizintechnik. : Wird der Name Ferromatik in dieser One-Milcaron-Welt in Zukunft noch weiter existieren? Poelman: Ja, als Produktmarke für Hochgeschwindigkeits-Spritzgießmaschinen für den Verpackungsbereich. Auf internationaler Ebene genießt der Markenname Milacron einen sehr guten Ruf, so dass sämtliche anderen Spritzgießmaschinen – auch in Europa – unter dem MilacronLabel vermarket werden. Sabine K oll www.milacron.com : Wird heute noch immer kurzgearbeitet? Poelman: Ja, wir haben uns damals mit den Gewerkschaften auf zwölf Monate Kurzarbeit verständigt, beginnend am 1. Januar 2015. Doch sind unsere Auftragsbücher aktuell mehr als gut gefüllt, so dass nur noch 60 unserer 300 Mitarbeiter von der Kurzarbeit betroffen sind. Seit dem zweiten Quartal konnten wir die Kurzarbeit reduzieren. Dies zeigt, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind, die Kunden vertrauen uns wieder. Mit Maschinen dieser Art will das Unternehmen in Europa den Massenmarkt adressieren: die Magna T 200. Sie wird auf der Fakuma 2015 erstmals in Europa vorgestellt Foto: Milacron BRANCHE 4. September 2015 | Ausgabe 17 7 Gebündelte Farbkompetenz Beilagenhinweis Romira gründet neues Kompetenz Center Farbkonzepte Romira bündelt sei- ne Kompetenz: Um den stetig steigenden Anforderungen der Kunststoffbranche, insbesondere im Automotivebereich, gerecht zu werden, hat sich Romira entschlossen, die organisatorischen Abläufe innerhalb der Unternehmensgruppe zu optimieren. Aus diesem Grund eröffnete das Unternehmen zum 1. Juli ein neues Farbkompetenz Center unter der Leitung von Julia Paul. Mithilfe des Farbkompetenz Centers bringt das Unternehmen sein gesamtes firmenspezifisches Rohrextrusion Uniwell ist Produ- zent von Rohrsystemen und KeyPlayer im Bereich der Extrusion. Kottmann ist spezialisiert auf die Herstellung von innovativen Schlauchsystemen für die Sanitärund Gebäudetechnik. Durch die Kooperation werden die beidseitigen Stärken gebündelt und somit ein technischer Vorsprung geschaffen. Dabei ist das Hauptziel, möglichst flexibel und schnell auf die jeweiligen Kundenwünsche zu reagieren sowie Komplettlösungen anzubieten. Signifikanter Mehrwert Die gemeinsame Entwicklung der Komponenten ermöglicht einen signifikanten Mehrwert für Kunden: „Wir sehen die Zusammen- Know-how bei jeder Farbentwicklung ein. In enger Zusammen arbeit innerhalb der Rowa Group, insbesondere mit der Rowa Masterbatch und Rowasol, gelingt es Romira, kundenspezifische Lösungen zu entwickeln. Alle Produkte können flexibel angepasst und für individuelle Wünsche maßgeschneidert werden. Farblich exakte Abstimmung Gerade im viel umkämpften Auto motivebereich kommt es auf die farblich exakte Abstimmung der verschiedenen eingesetzten Materialien an. Der Farbton des Kunststoffs soll zum Teppich passen, der Teppich zum Leder und das Leder wiederum zum Dachhimmel. Der Grundfarbton soll dabei unter allen Lichteinflüssen und Situationen möglichst harmonisch und einheitlich bleiben. Denn der optische Eindruck zählt zu den stärksten Kaufkriterien. Das Farbdesign spielt hierbei eine immer wichtigere Rolle. mg www.romira.de Technologiepartnerschaft Kottmann und Uniwell schließen ab sofort eine strategische Partnerschaft arbeit als ideale Plattform, um unseren Geschäftskunden ein breites Produktportfolio an ganzheitlicher Betreuung sowie tief greifendes Fachwissen über die gesamte Wertschöpfungskette zu bieten. Außerdem können kundenindividuelle Anforderungen kostengünstig umgesetzt werden“, sagt Marc Meyer, Geschäftsführer Kottmann Technology. „Wir freuen uns, unsere lang bestehende Beziehung zwischen unseren beiden Unternehmen nun zu erwei- tern. Durch die Kombination der Expertise beider Partner werden wir deutliche Wettbewerbsvorteile schaffen“, erklärt Helmuth Fischer, Geschäftsführer bei Uniwell. „Durch die Kooperation hat Kottmann einen starken Partner im Bereich der Extrusion und der Erstellung von Kunststoffwasserführungen gewonnen, mit dem wir unseren Kunden Produkte mit einem großen Vorteil zu marktüblichen Preisen bieten. Damit können wir schneller auf Marktver- Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender Firma bei: Vollbeilage: L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG, 59846 Sundern Im Automotivebereich kommt es auf die farblich exakte Abstimmung der verschiedenen Materialien an: Der Farbton des Kunststoffs soll zum Teppich passen, der Teppich zum Leder und das Leder zum Dachhimmel Foto: Mini änderungen reagieren, die Bedarfe ‚von morgen‘ erkennen und daraus Innovationen entwickeln“, fügt Simon Planken, Geschäftsführer Kottmann Technology hinzu. Mit ihren komplementären Lösungen und Technologien decken die beiden Partner alle Entwicklungskompetenzen über die gesamte Wertschöpfungskette ab: Vertriebskompetenz im Projektgeschäft, bedarfsunabhängige und wirtschaftlich effiziente 360°-Betreuung der Kunden, profitable Fertigung von Kleinmengen und Massengeschäft sowie Unabhängigkeit der Zukäufe durch eine hohe Fertigungstiefe. sl www.uniwell-rohrsysteme.de www.kottmann.eu Mehr TPE aus Japan Grässlin wird Distributor von Tefabloc TPE Vertrieb Der japanische Erzeuger Die neue Wittmann Battenfeld Vertriebs- und Serviceniederlassung in Budaörs in der Nähe von Budapest Foto: Wittmann Battenfeld Neue Niederlassung Wittmann Gruppe expandiert in Ungarn Neueröffnung Seit Anfang Septem- ber ist die Wittmann Gruppe mit einer neuen Vertriebs- und Serviceniederlassung in Ungarn vertreten. Sitz der Gesellschaft ist Budaörs nahe Budapest. Mit der Ausgliederung der Vertriebs- und Serviceaktivitäten aus der Wittmann Produktionsstätte in Mosonmagyaróvár und deren Verlagerung nach Budaörs ist das Unternehmen für seine Kunden in Ungarn geografisch von allen Landesteilen aus gut erreichbar. Die neue und erweiterte Vertriebsund Serviceorganisation deckt mit nunmehr 14 Mitarbeitern alle kundenrelevanten Bereiche – vom Vertrieb über die Projektierung, den Kundendienst, die Reparatur bis hin zum Ersatzteilservice – ab. Die Organisation wurde komplett neu aufgestellt, um die Kunden optimal und von einem zentralen Standort innerhalb Ungarns betreuen zu können. Die Leitung der neuen Vertriebs niederlassung liegt in den Händen von Zsolt Rapolti, der bereits seit 2012 in der Position eines Regionalverkäufers die Produkte der Wittmann Gruppe in Ungarn vertrieben hat. Dieser Schritt ermöglicht außerdem der Produktion von Wittmann in Mosonmagyaróvár, die notwendigen Kapazitäts- und Gebäudeerweiterungen für die anlaufende Produktion der Ecopower-Maschinenbaureihe sowie die bestehende Produktion der Robotserien bis 12 kg an Trag gewicht und der Temperiergeräte serie Tempro Basic voranzutreiben. sk www.wittmann-group.com Mitsubishi Chemical Performance Polymers (MCPP) vergrößert sein Dist ribut ionsnet zwerk in Deutschland für seine thermoplastischen Elastomere (TPE) namens Tefabloc durch einen Vertragsschluss mit Grässlin Kunststoffe. Grässlin ist Mitglied der Hromatka Gruppe. Die Hromatka Gruppe ist Distributor und Compounder für technische Thermoplaste und in neun europäischen Ländern vertreten. Damit führt MCPP den Expansionskurs in Europa fort, der mit der Übernahme der Firma CTS mit drei Produktionsstandorten in Frankreich und Polen begann. Mit dem Abschließen des Vertrags mit Grässlin stärkt MCPP sein Distributionsnetz in Deutschland, wo bereits Chemie-Plast mit den Tefabloc TPE-Typen handelt. Inhalt des Vertrags ist hauptsächlich der Verkauf von Tefabloc Spritzguss- und Extrusionstypen. „Tefabloc ist ein sehr interessantes Produkt“, sagt Thomas Bücker, Geschäftsführer von Grässlin Nord. „Es bietet ein umfangreiches Paket an Funktionalitäten; es ist grifftrocken mit sehr geringer Härte, einem guten Rückstellvermögen bei erhöhter Temperatur und Flexibilität bei sehr niedriger Temperatur.“ Ein weiterer Pluspunkt dieses TPE ist die gute chemische Bindung Wir bitten unsere Leser um Beachtung. der weichen Komponente beim Umspritzen technischer Kunststoffe. Eingeschlossen sind hochtransparente Lösungen sowie höherwertige Polyamide (PA6, PA66) zur Herstellung von „Soft Grips“, ob im 2K- oder im Umspritzverfahren. Große Zuversicht für den deutschen Markt „Betrachtet man das Know-how der MCPP im Bereich Compoundierung und die Marktkenntnisse der Grässlin Kunststoff Spezialisten, so sind wir zuversichtlich, den deutschsprachigen Markt erfolgreich bedienen zu können“, so Benoit Deriano, MCPP-Verantwortlicher für Distribution in Europa. In den letzten Monaten haben sich das Verkaufsteam, die Servicetechniker und die Anwendungstechniker von Grässlin darauf vorbereitet, ihre Kunden bestmöglich zu bedienen und sie bei der Durchführung von zukünftigen Projekten mit Tefabloc TPE zu unterstützen. Auch die Experten von MCPP werden im Oktober auf der Fakuma an den Messeständen von Grässlin (Halle B3, Stand 3123) und Chemie-Plast (Halle A4, Stand 4214) vertreten sein. mg www.mcpp-europe.com www.graesslin-kunststoffe.de BESUCHEN SIE UNSEREN STAND A3-3213 Kompetenz mit KOCH Peripherietechnik der Spitzenklasse! FASTI-KOCH Granulattrockner Aufsatztrockner für kleine bis mittlere Durchsätze: Intelligente Trocknung mit der ERD Druckluft-Technologie. GRAVIKO Serie Gravimetrisch dosieren und wägen, kontrollieren, korrigieren und auswerten in einem Arbeitsgang. EKO Serie Granulattrocknung auf höchstem Niveau – mit bis zu 40% Energieeinsparung! KEM Dosier- und Einfärbgerät mit Kammervolumendosierung Werner Koch Maschinentechnik GmbH Industriestr. 3 D-75228 Ispringen Tel. +49 7231 8009-0 Fax +49 7231 8009-60 [email protected] www.koch-technik.com Hersteller aus aller Welt setzen auf die souveräne Technik der Komponenten aus dem KOCH-TECHNIK-Baukastensystem. BRANCHE 8 4. September 2015 | Ausgabe 17 IMPRESSUM Hochgefüllte Kunststoffe IKT optimiert das 3D-Drucken Prozessoptimierung Das 3D-Dru- cken ist ein Verarbeitungsverfahren, das in immer mehr Anwendungen in Industrie und Haushalt zum Einsatz kommt. Vor allem die Verwendung neuer, oft mit Funktions-Zusatzstoffen gefüllter Kunststoffe ermöglicht es dem Anwender, neue Ideen und Produkte umzusetzen. Jedoch haben neue Werkstoffe in der Regel auch ein anderes Verarbeitungsverhalten, das bei der Konzipierung der aktuellen 3D-Drucker nicht berücksichtigt wurde und so den Anwender vor Probleme stellt. Das Institut für Kunststofftechnik (IKT) in Stuttgart und das Ingenieurbüro Merkle & Partner in Heidenheim entwickeln daher neue Auslegungs- und Optimierungsverfahren für 3D-Drucker und 3D-Druckprozesse, um das veränderte Verarbeitungsverhalten der neuen Werkstoffe handhabbar zu machen. Damit werden 3D-Drucker für den jeweiligen Prozess ausgelegt und optimiert. Die entwickelten Auslegungsverfahren ermöglichen den reibungsfreien Einsatz neuer Werkstoffe, die Steigerung der Produktqualität und sparen Material sowie Zeit. Das Institut für Kunststofftechnik (IKT) in Stuttgart arbeitet in Lehre, Forschung und industrieller Dienstleistung auf allen Hauptbereichen der Kunststofftechnik: der Werkstofftechnik, der Verarbeitungstechnik wie auch in der Produktentwicklung. sl www.ikt.uni-stuttgart.de www.merkle-partner.de Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kautschuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und Elastomeren in allen Industriezweigen. 46. Jahrgang Das fünfköpfige Managementteam: hinten v.l.: Thorsten Strauß, Claudia Kowalski-Bronny; vorne v.l.: Bernhard Helbich, Ines Filz, Franz Becker Foto: Simcon Zweite Führungsebene Neues fünfköpfiges Managementteam bei Simcon Das 3D-Drucken von hochgefüllten, zum Beispiel wärmeleitfähigen Kunststoffen, stellt den Anwender vor neue Herausforderungen Foto: IKT PERSONEN Plastics Europe ernennt Leonor Garcia zur neuen Direktorin für öffentliche Angelegenheiten Plastics Europe Leonor Garcia wird neue PR-Chefin bei Plastics Europe, dem paneuropäischen Verband der europäischen Kunststofferzeuger. Sie nahm ihre Tätigkeit bei Plastics Europe am 1. September 2015 auf. Derzeit ist Garcia in ähnlicher Funktion bei Coca-Cola. Sie verantwortet dort die Unternehmensleitlinien von Coca-Cola und repräsentiert das Unternehmen in externen Organisationen, die sich mit der Sicherheit von Lebensmittelverpackungen befassen. „Wir freuen uns, mit Leonor Garcia jemanden mit sehr viel Erfahrung im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gewinnen zu können“, sagte KarlH. Foerster, Executive Director von Plastics Europe. „Ihre Erfahrung in leitenden Positionen in verschiedenen Märkten der Industrie wird von unschätzbarem Wert für unsere Mitglieder und externen Partner sein.“ Leonor Garcia, die die belgische und spanische Staatsangehöhigkeit besitzt, fügte hinzu: „Ich fühle mich geehrt, die Position des Director Public Affairs bei Plastics Europe ausfüllen zu dürfen. Nicht zuletzt spielen Kunststoffe auch bei anspruchsvollen gesellschaftlichen Fragen eine wichtige Rolle, zu denen ich mich gerne einbringen möchte.“ mg Leonor Garcia Director Public Affairs Foto: Plastics Europe Spritzgießsimulation Als einer der führenden Anbieter von Simulationssoftware für Spritzgießprozesse setzt die Simcon kunststofftechnische Software GmbH auf zukunftsfähige Lösungen. Um Innovationskraft, Reaktions fähigkeit und Zuverlässigkeit künftig noch sicherer gewährleisten zu können, hat der Partner für Entwickler und Hersteller von Kunststoffteilen und Werkzeugkonstruktionen jetzt eine zusätzliche Führungsebene etabliert. Das junge fünfköpfige Team – alle waren bereits zuvor bei Simcon tätig – unterstützt fortan Geschäftsführer Dr. Paul Filz. Als Mitarbeiterin mit der längsten Unternehmenszugehörigkeit setzt Claudia Kowalski-Bronny ihr Fachwissen aus Rechnungswesen und Personal in der neuen Geschäftsleitung ein. Thorsten Strauß, bisher Abteilungsleiter, widmet sich allen Themen rund um den Vertrieb. Zudem zeichnet sich die neue Führungsriege mit den Ingenieuren Franz Becker und Bernhard Helbich durch hohe Kompetenz im technischen Bereich aus: Becker setzt einen fachlichen Schwerpunkt auf Anwendungs- und Kunststofftechnik, während Helbich Know-how aus der Kunststofftechnik mit Aktivitäten im Marketing verbindet. Als fünftes Mitglied des neuen Managementteams setzt Simcon auf Ines Filz. Die Diplom-Psychologin bringt mit der Erfahrung aus ihrer Zeit im Düsseldorfer Büro der internationalen Unternehmensberatung McKinsey & Company die strategische Firmenentwicklung voran. Wachstum und Nachhaltigkeit Die Umstrukturierung ist eine klare Positionierung Richtung Wachstum und Nachhaltigkeit. Ziel ist es, die Marktposition der Simulationslösungen von Simcon weiter zu festigen und künftigen Marktanforderungen sowie individuellen Kundenwünschen bestens gewappnet begegnen zu können. „Für unsere Partner, Kunden und für uns selber ist die neue Führungsebene ein bedeutender Gewinn. Sie vereint innovative Ideen mit Erfahrung in internen und externen Prozessen. So sind wir nach über 25 erfolgreichen Jahren auch für die Zukunft sicher aufgestellt“, zeigt sich Dr. Filz erfreut. sl www.simcon-worldwide.com Herausgeber: Joachim Rönisch (roe) Tel.0511 7304-136 [email protected] Verlag: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9 30173 Hannover Tel.0511 7304-0 Fax 0511 7304-157 www.giesel.de www.k-zeitung.de Geschäftsführung: Lutz Bandte Die Giesel Verlag GmbH ist ein Tochterunternehmen der Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG www.schluetersche.de Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Günter Kögel (gk) (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Gögginger Str. 105a 86199 Augsburg Tel.0821 319880-50 [email protected] Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr) (stv. Chefredakteur) Tel.0511 7304-152 [email protected] Dipl.-Vw. Jürgen Lindemann (jl) (Content Manager) Tel.0821 319880-55 juergen.lindemann@ schluetersche.de Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg) Tel.0511 7304-132 [email protected] Ing. Stefan Lenz (sl) Tel.0821 319880-54 [email protected] Dipl.-Bw. (FH) Philipp Lubos M.A. (pl) Tel.0821 319880-51 [email protected] Miriam Mörz (mm) Tel.0821 319880-53 [email protected] Sabine Koll (sk) Tel.0176 10428359 [email protected] Dipl.-Ing. Gabriele Rzepka (rz) Tel.06172 8689940 [email protected] Anzeigenverkauf: Axel Gerhartz (Leitung) Tel.0821 319880-52 Fax 0821 319880-80 [email protected] Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 36 vom 1. 10. 2014 Druckunterlagen: anzeigendaten-kuk@ schluetersche.de Tel.0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 10 JAHRE Visions become reality. COMPOSITES EUROPE 22.– 24. Sept. 2015 | Messe Stuttgart 10. Europäische Fachmesse & Forum für Verbundwerkstoffe, Technologie und Anwendungen www.composites-europe.com Parallelveranstaltung: Leser-/Abonnement-Service: Tel.0511 8550-2639 Fax 0511 7304-233 [email protected] Erscheinungsweise: 23 Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 172,00 inkl. Versand und MwSt.; (ausserhalb Deutschlands: € 176,00 inkl. Versand zzgl. MwSt.) Studenten erhalten einen Rabatt von 50 Prozent. Tickets sind gültig für beide Veranstaltungen. Einzelheft: € 7,60 zzgl. Versandkosten. ISSN 1436-6401 Organised by Partners Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG Böcklerstraße 13, 31789 Hameln TECHNOLOGIE Schweiß-/Fügetechnik Herrmann Ultraschall verbindet PU und PP wirtschaftlich mit Aluminium Seite 14 4. September 2015 | Ausgabe 17 CFK-Reparatur 4.0 Sieben RWTH-Institute entwickeln Reparatur von CFK-basierten Serienfahrzeugen 9 AUS DEM INHALT Verbundwerkstoffe: Mit Basaltfasern zu neuen Möglichkeiten�����11 Verbundwerkstoffe: Luftfeder für neun Tonnen von Adete������������12 Verbundwerkstoffe: Leichtbau aus Baden-Württemberg���������������13 Schweiß-/Fügetechnik: Erste elektrische Ultraschallschweißmaschine von Rinco�������������������������������������������������������������������������� 15 Reinraumtechnik: Wittmann-Peripheriegeräte helfen bei Frank Plastic medizintechnische Bauteile in hoher Qualität herzustellen16 Werkstoffe: Handtmann gießt Polyamid 12C Lauramid in einem Stück in fast jede Form���������������������������������������������������������������������17 Im FO US Werkzeug- und Formenbau: Spritzgießformen für die Herstellung von Klemmen und Kontakten müssen hochpräzise sein��������������� 18 Werkzeug- und Formenbau: Kläger bietet als Full-ServiceDienstleister „Lösungen mit Charakter“���������������������������������������� 19 Patches (Pflaster) für neuartige Reparaturverfahren von schadhaften Bauteilen aus faserverstärktem Kunststoff (FVK) Foto: DLR von faserverstärkten Kunststoffen (FVK) im Automobilbau stellt die Automobilindustrie und die KfzWerkstätten vor die Herausforderung, wirtschaftliche Reparaturmethoden bereitzustellen. Hierzu werden an der RWTH Aachen University in enger Zusammenarbeit zwischen sieben Forschungsinstituten und begleitet von circa 50 Industrieunternehmen neue Technologien zur Schadenserkennung und Schadens bewertung, zur individualisierten Fertigung von Reparaturmateria lien – sogenannten Patches – sowie zur Durchführung und Qualitätssicherung der Reparatur entwickelt. Hintergrund für diese Forschungsinitiative ist, dass Fortschritte bei der Effizienz der Produktionsanlagen und der Redu- zierung der Zykluszeiten dazu geführt haben, dass FVK, insbesondere auch kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK), zunehmend in Serienfahrzeugen mit hohen Stückzahlen eingesetzt werden. CFK in Serie erfordert neue Reparaturtechnik Bei der Reparatur von FVK-Bauteilen in Kleinstserien sind derzeit noch der Austausch kompletter Komponenten oder die auf Expertenwissen basierende lokale Bearbeitung des Schadens üblich. Diese Maßnahmen sind im Vergleich zu Reparaturverfahren für metallische Strukturen allerdings teuer und ressourcenintensiv. Der Austausch großer integraler Strukturen wie der CFK-Karosserie eines Elektrofahrzeugs ist nicht mehr mit vertretbarem Aufwand und Kosten zu realisieren. Zur Gewährleistung der Kundenakzeptanz müssen typische Reparaturwerkstätten befähigt werden, eine kostengünstige Bewertung und Reparatur des Schadens vorzunehmen. Vollkommen neue Geschäftsmodelle Das Projekt verfolgt die Prinzipien von Industrie 4.0: Die Schadenserfassung basiert auf der automatischen Fusion von Daten unterschiedlicher Prinzipien zur zerstörungsfreien Prüfung. Die Daten werden automatisiert ausgewertet und es werden Anweisungen zur Bearbeitung der schadhaften Stelle daraus erstellt. Für die Reparatur werden Reparaturmaterialien in Form von fahrzeug- und schadensangepassten Patches mittels eines Systems zur individualisierten Massenproduktion gefertigt. Die Patches werden anschließend an die Werkstatt versandt. Der Werker führt damit die Reparatur unter Anwendung neu zu entwickelnder Reparatur- und Qualitätssicherungsverfahren durch. Geeignete Assistenzsysteme sollen den Werker in Zukunft bei sämtlichen Aufgaben unterstützen. Aufgrund dieses neuen Ansatzes ergeben sich vollkommen neue Geschäftsmodelle, deren Entwicklung ebenfalls betrachtet wird. mg Crédit photo : Yuka Photographie - © Estelle Perdu Forschung Der wachsende Einsatz www.ikv-aachen.de www.wzl.rwth-aachen.de www.ika.rwth-aachen.de www.ibf.rwth-aachen.de www.isf.rwth-aachen.de www.mmi.rwth-aachen.de www.fir.rwth-aachen.de KURZ BERICHTET KURZ BERICHTET Industrie 4.0 am Spritzgießwerkzeug Platzsparender Einbau Industrie 4.0 ist in aller Munde, dennoch gibt es derzeit noch wenig konkrete Anwendungen im Bereich Kunststoffspritzguss. Automatische Fertigungszellen sollen miteinander und mit anderen Betriebssystemen vernetzt werden, aber die Werkzeugverkabelung gleicht eher einem Kabelwirrwarr. Umständliche Werkzeugwechsel mit langen Rüstzeiten, störende armdicke Kabelbündel und häufige Störungen sind die Folge. Die Nolden Regelsysteme GmbH stellt eine weiterer Systeminnovation vor. Mould Connect ist der Name des neuen Werkzeuganschlusssystems, mit dem der Verkabelungsaufwand an komplexen Heißkanal-Spritzgießwerkzeugen drastisch reduziert werden kann. Alle elektrischen Sensoren am Heißkanal wie zum Beispiel Thermofühler und Innendrucksensoren sowie gegebenenfalls Schrittmotoren oder Kernzüge werden auf eine kompakte Anschlussbox verkabelt, die an der Stelle des bisherigen Anschlusskastens auf dem Heißkanal montiert wird. Von dort werden Energie und Signale über ein einziges, stabiles Buskabel zum Heißkanal regler geführt. Dieser steuert die Heizelemente und gegebenenfalls weitere Messfunktionen wie zum Beispiel Innendruck, auch elektrisch angetriebene Nadelverschlusssysteme können angesteuert werden. Mit dem Anschluss des Buskabels werden automatisch alle relevanten Werkzeugdaten übernommen, der Bediener braucht das System nur noch zu starten, alles andere übernimmt die komfortable Touchscreensteuerung. Alle Nolden-Heißkanalregler der Reihe NR7000 sind für den Anschluss von Mould Connect geeignet. Diese neue, innovative Technik ist für Nolden zum deutschen Gebrauchsmuster eingetragen. sl Seit Kurzem ist der neue Endschalter E 6512 bei Meusburger erhältlich. Die kompakte Baugröße des Endschalters ermöglicht dessen platzsparenden Einbau im Werkzeug. Durch die bewährte Endschaltertechnologie wird ein sicherer und vor allem zuverlässiger Produktionsablauf garantiert. Der neue Endschalter ist im Dauerbetrieb bis zu Temperaturen von 120 °C einsetzbar. Als passendes Zubehör sind die E 6614 Anschlusskabel mit Zugsicherung erhältlich. sl Fräserprogramm für Leichtbauwerkstoffe Mapal hat das umfangreiche Fräserprogramm für Leichtbauwerkstoffe um vier neue hochleistungsstarke Fräser erweitert. Das Unternehmen hat zum prozesssicheren Zerspanen von Thermoplasten den Opti MillThermoplastic aus Vollhartmetall mit sehr scharfen Schneidenkanten entwickelt. Für die Bearbeitung von speziellen Thermoplasten mit Faserverstärkung, überwiegend aus Kohlefasern, bietet Mapal zusätz lich den Opti Mill-Thermoplastic-FR. Zum Fräsen von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen wie CFK, die entweder sehr dünn oder schwierig zu bearbeiten sind, wurde der Vollhartmetall-Schaftfräser Opti Mill-Composite-UD im Fräserprogramm ergänzt. Auf die speziellen Anforderungen von Honeycomb ausgerichtet, hat Mapal den Opti MillHoneycomb entwickelt. Die neuen Fräser Opti Mill-Thermoplastic, Opti Mill-Thermoplastic-FR, Opti Mill-Composite-UD und Opti Mill-Honeycomb sind ab sofort in vielen Abmessungen lieferbar. sl Hochleistung bei Hochtemperatur www.staubli.com Die neue HTI Baureihe für den Einsatz bei hohen Temperaturen Die HTI Schnellverschlusskupplung ist für Betriebstemperaturen bis 300 °C geeignet und damit erste Wahl für Einsätze an Spritzgießmaschinen, beim Aluminium-Druckgießen und weiteren Hochtemperaturprozessen. Die neu entwickelte Ventiltechnik macht Dichtungen im Flüssigkeitsstrom überflüssig und die Baureihe somit extrem wartungsfreundlich. Auch als Multikupplung HTM verfügbar. schnell. sicher. effizient. Stäubli Tec-Systems GmbH - Tel.: +49 921 883-0 - E-Mail: [email protected] Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich Verbundwerkstoffe TECHNOLOGIE VERBUNDWERKSTOFFE 0511 7304-132 [email protected] 10 4. September 2015 | Ausgabe 17 Verbundwerkstoffe erobern den Bau Der Bau neuer und die Sanierung maroder Gebäude und Verkehrsinfrastruktur bieten enorme Wachstumschancen für Faserverbundwerkstoffe. Zulieferer für die Bauwirtschaft liegen im Fokus der Fachmesse Composites Europe Messen Die Laminatbauweise im Bausektor bietet fantastische Mög lichkeiten: Mit geringen Flächen gewichten und Wandstärken können hohe Festigkeiten erzielt werden, bezüglich der geometri schen Gestaltung sind kaum Gren zen gesetzt. Die Einsatzmöglich keiten wurden bisher einzig durch die relativ geringe Temperatur beständigkeit der organischen Matrizes und deren Brennbarkeit eingeschränkt. Jetzt hat das Unternehmen Gustav Gerster aus Biberach zusammen mit Keraguss Technische Keramik aus Engstingen eine brandschutz taugliche Lösung namens NFW entwickelt, die erstmals auf der Composites Europe vorgestellt wird. Auf der internationalen Fachmesse, die vom 22. bis 24. Sep tember 2015 in Stuttgart stattfin det, werden Lösungen für den Bereich Bau und Konstruktion gezeigt. Verbundwerkstoffe erfüllen Brandschutz Der neue nicht brennbare Faser verbundwerkstoff NFW hebt die Einschränkungen für den Einsatz im Bau auf: Ein spezielles Glasge webe und eine keramische Matrix sorgen für eine Dauertemperatur beständigkeit bis 600 °C. Der Werkstoff besitzt ein Prüfzeugnis der Klasse A1 nach EN 13501-1 und die Nichtbrennbarkeit nach IMO FTP Code Teil 1 und kann somit auch im Brandschutzbereich eingesetzt werden. „NFW erfüllt die Anforderungen an den Brandschutz. Es besteht aus einem speziellen Glasgewebe, dessen Oberfläche auf eine flüssi ge keramische Matrix abgestimmt School of Management, Skolkovo/Russland: Fassadenverkleidung aus Verbundwerkstoff Foto: 3A Composites Hitzebeständiger keramischer Verbundwerkstoff erfüllt die Brandschutznorm Foto: Gustav Gerster ist. Da in dem Verbundwerkstoff keine organischen Bestandteile enthalten sind, gibt es keine Rauchentwicklung, kein Brennen, kein Abtropfen“, erklärt Gerd Rauenbusch, Sales Manager Com posites bei Gustav Gerster. Die Verarbeitung erfolgt genau so, wie es von organischen Har zen her bekannt ist. Die Matrix wird aus zwei Komponenten angerührt und mit den gängigen Verfahren auf das Gewebe auf gebracht. Die Viskosität ist dabei genauso wie die Härtezeit in weiten Bereichen einstellbar, um für alle denkbaren Einsatzfälle ein optimales Material zu bieten. Die Aushärtung der Matrix ist ein chemischer Prozess, der bei Raumtemperatur abläuft, damit sind Verbundlösungen mit an deren Materialien, zum Beispiel mit Styropor, keine Grenzen gesetzt. Die erzielbaren Biegefes tigkeiten liegen im Bereich der organischen Standardlaminate, die Dichte ist mit circa 1,5 g/cm³ etwas höher. Sehr gut ist die vereint, zeigt 3A Composites aus Singen auf der Stuttgarter Fach messe. Das Produkt namens KapaTech besitzt eine Brandzertifizie rung für Euroklasse B gemäß ISO 13501-1 und ist damit die erste Platte aus dem Kapa-Portfolio mit der Klassifizierung „schwer ent flammbar“. Die Verbundmateri alien des Unternehmens zeichnen sich durch gute Verformbarkeit und Stabilität, Farbvielfalt und Witterungsbeständigkeit, indivi duelles Design und einfache Ver arbeitung sowie geringes Gewicht und große Formate aus. Zudem lassen sie sich einfach verarbeiten und montieren. Unter dem Namen Hylite wird zudem eine Aluminium-Verbund platte mit einem PP-Kern vorge stellt. Einzigartig ist dabei die Eigenschaft, das Material konven tionell tiefziehen zu können. Darü ber hinaus können durch Pulver beschichtung fast alle Oberflä cheneffekte erzielt werden. Dank der Temperaturbeständigkeit von bis zu 150 °C bietet sich Hylite für Druckfestigkeit insbesondere bei hohen Temperaturen, was das Material auch für den Werkzeug bau interessant macht. „Bei der Installation einer neuen Bar im Sicherheitsbereich des Ab flugterminals B am Flughafen Düsseldorf kam der NFW bereits erfolgreich zum Einsatz“, so Rau enbusch. „Es war schnell klar, dass hier kein brennbares Material zum Einsatz kommen darf – denn die Bar steht im Fluchtweg. Mit der nicht brennbaren Laminiermatrix Keraguss P wurde unser Spezial gewebe mittels einer Form in dreidimensionale Bauteile lami niert. Das Finish war ein speziel ler Lack ganz in in Orange, der alle Wünsche des Designers er füllte.“ PUR-Schaumkerne in Aluminium Eine neue Leichtstoffplatte, deren Komposition aus PUR-Schaum kern und Aluminiumdeckschich ten Leichtigkeit mit Stabilität eine Vielzahl von Anwendungen an. Höchste Zugfestigkeit mit Basaltfasern Mit einer Neuentwicklung für die Bauindustrie will auch CG TEC auf sich aufmerksam machen. „Der von uns entwickelte basalt faserverstärkte, profilierte Beweh rungsstab zeichnet sich durch sehr hohe Korrosionsbeständigkeit bei überragender Zugfestigkeit aus“, sagt Vertriebsassistentin Kerstin Zetterer. Normalerweise müssten große Mengen an Bewehrungs stahl bei der Herstellung von Be tonbauteilen eingebracht werden. Um eine Korrosion des Stahls zu verhindern, müsse zudem eine hohe Mindestüberdeckung mit Beton gewährleistet werden, um ein langlebiges Bauteil zu fertigen. Hierfür biete der BFK-Rebar eine Alternative. „Bei unserem Produkt ist eine geringe Betonüberdeckung aus reichend. Neben dem niedrigeren Gewicht liegt ein weiterer Vorteil im gleichen Temperaturausdeh nungsverhalten des Basaltfaser stabs und der ihn umgebenden Betonmatrix. Denn dadurch wer den temperaturinduzierte Span nungen vermindert“, erläutert Zetterer. „Der in einem Prozess schritt hergestellte profilierte Stab wird auf vollautomatisierten An lagen in einem neu entwickelten Verfahren in unserem Werk pro duziert.“ Dadurch sei eine dem Anwendungsfall entsprechende Dimensionierung der Stangen möglich, um die gesamte Band breite der Anforderungen an Be wehrungssysteme abdecken zu können. Carbonbeton etabliert sich im Bausektor Ob Basalt, Carbon oder Glasfaser: Verbundwerkstoffe für die Bau wirtschaft – das zeigen die von den Ausstellern der Composites Europeangekündigten Neuheiten – haben Potenzial. In ihrem Marktbericht 2014 prognostiziert die Industrievereinigung Ver stärkte Kunststoffe (AVK) dem Werkstoff CFK gute Wachstums chancen. „Neben neuen filigranen Strukturen in der Architektur etablieren sich Verstärkungen mittels Carbonbeton zunehmend zur Reparatur von Brücken oder anderen gealterten Gebäuden. Der im Vergleich zum Stahlbeton hohe Preis wird zum Teil durch günsti gere und zeitsparende Montage, leichteren Transport und eine nachhaltige Stabilisierung von Bauwerken ausgeglichen“, so die Autoren. mg www.composites-europe.com +++ HALLE B1 +++ STAND 1212 +++ 13.- 17. OKTOBER 2015 +++ PRECISION LANDING WITH HIGH PERFORMANCE ADDITIVES AND TECHNICAL PLASTICS Technische Kunststoffe und Blends Farb-, Additiv- und Kombinationsmasterbatches Chemische Treib- und Nukleierungsmittel, Additivmasterbatches, Haftvermittler, Primer Flüssige Farb- und Additivcompounds, RAINBOW-System: perfekte Dosierung für unsere Produkte Spezial-Lacksysteme, Toplacke, Pigmentpräparationen ROWA GROUP Holding GmbH Siemensstraße 1- 9 25421 Pinneberg/Germany Phone +49 4101 706-06 rowa-group.com TECHNOLOGIE VERBUNDWERKSTOFFE 4. September 2015 | Ausgabe 17 11 Mit Basalt zu neuen Möglichkeiten Basaltfasernetzwerk präsentiert sich erstmals auf der Composites Europe 2015 Steinfaser Tief unter der Erde liegt in großen Mengen ein Rohstoff mit sehr großem Potenzial: Basalt. Dass dieser Rohstoff auch für die Verbundwerkstoffindustrie zahl reiche Möglichkeiten bietet, de monstriert das Basaltfasernetz werk auf der Composites Europe, die vom 22. bis 24. September in Stuttgart stattfindet. An einem Gemeinschaftsstand klären 28 Unternehmen und Forschungs einrichtungen über das Potenzial der Basaltfaser auf. Ein besonde res Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung textiltechnologi scher Prozesse sowie auf der Er forschung von Verbundwerkstof fen und Halbzeugen. Aktuell beteiligt sich das Basalt fasernetzwerk an insgesamt 38 Forschungs- und Entwicklungs projekten. Zu dem Netzwerk ge hören Rovinghersteller, Spinne reien, Zwirnereien, Webereien, Strickereien, Vliesstoffproduzen ten und Textilveredler, aber auch Hersteller von Halbzeugen. Ge meinsam werden sie den Besu chern der Composites Europe den aktuellen Entwicklungsstand sowie zukünftige Einsatzmöglich keiten der Basaltfaser vorstellen. Sinnvolle Ergänzung zu Carbon und Glas „Basalt hat eine ganze Menge spe zifische Eigenschaften, die auch für den Compositemarkt zu kunftsbringend sind“, erklärt Torsten Bäz vom Forum Techno logie & Wirtschaft e.V. „Zum Beispiel sind Basaltfasern beson ders biegestabil, wodurch Bauteile eine hohe Querfestigkeit erhalten. Dadurch können etwa 3D-For men-Bauteile leichter hergestellt werden, denn die textilen Halb zeuge lassen sich durch die Basalt fasern besser drapieren. Da sie keinen Strom leiten, lassen sich die Fasern außerdem in vielen Fällen wesentlich einfacher in automa tisierten Verarbeitungsprozessen verarbeiten. Natürlich ist Basalt keine Alternative zu Carbon und Glas, aber es ist eine sinnvolle Ergänzung, denn es hat Eigen schaften, die andere Verbund werkstoffe nicht haben.“ Basalt fasern sind korrosions-, chemika lien- und temperaturbeständig. Sie sind sehr flexibel und zugleich mechanisch fest. Beispielsweise bieten basaltfaserverstärkte Sebastian Nendel, Forschungsleiter im Cetex Institut, Chemnitz, prüft die Qualität eines Organoblechs, in dem Basaltfasern in Form von thermoplastischen UD-Tapes verarbeitet sind Foto: Cetex Kunststoffe (BFK) einen um 40 % erhöhten E-Modul bei nur 8 % mehr Gewicht als glasfaserver stärkte Kunststoffe (GFK). Basaltkunststoff im Einsatz Damit sind Basaltfasern optimal für die Textil- und Automobil industrie, den Maschinenbau, das Baugewerbe oder für Unterneh men aus der Umwelttechnik ge eignet. „Für die Compositeindus trie kann Basalt auf lange Sicht eine Kostenersparnis bedeuten, insbesondere da auch das Recyc ling von Basaltfasern völlig un problematisch ist“, so Torsten Bäz weiter. Die im Basaltfasernetzwerk zu sammengeschlossenen Unterneh men haben einige Erfahrungen mit der Verarbeitung von Basalt fasern gesammelt und nutzen diese auch für die Fertigung von Bauteilen aus BFK – unter anderem Wellen und Naben, Basaltfaser kunststoff-Kabeln oder Fixateuren für die Medizintechnik. Aber auch für die Luftfahrt ist diese faszi nierende Faser aus Stein interes sant. Mit Incotelogy präsentiert sich ein führender Hersteller von Basaltfaserprodukten auf der Composites Europe 2015. „Für den Anwendungsbereich Luft- und Raumfahrt besonders interessant sind hochqualitative Basaltfaser gewebe, Gewebe aus Basalt-PP Core-Garn für thermoplastische Anwendungen, Gewebe mit RFLDip-Beschichtung, Prepregs sowie eine Reihe von Basaltvliesen und Multiaxialgelegen“, zählt Woj ciech Dlugosz, Senior Marketing & Sales Manager, auf. „Basalt fasern haben im Vergleich zu E‑Glasfasern eine höhere Zugfes tigkeit sowie bessere chemische und thermische Eigenschaften. Verglichen mit Kohlenfasern sind sie viermal elastischer, federn stär ker und dämpfen besser.“ Das mache Basaltfasern für die Luft fahrtindustrie interessant. „Die kontinuierlich steigende Anfrage zeigt, dass das Material längst seine Nische auf dem Markt ge funden hat“, so Dlugosz. Die Herstellung von BFK-Profilen erfolgt meist im Pultrusionspro zess. Kritische Parameter liegen dabei in der Materialanalytik und der Prozessführung. Dennoch: Die Experten, die sich mit basaltfaser verstärkten Kunststoffen beschäf tigen, rechnen trotz der noch ausstehenden Forschung damit, dass sie sich neben glas- und koh lefaserverstärkten Werkstoffen ihren Platz erobern werden. mg Basaltfasernetzwerk | Halle 5, Stand D14 www.bafanet.com THERMOPLAST ELASTOMERE a: m aku er F 4 d f 1 u 1 2-2 ns a ie u tand B S n S e B2, uch Bes Halle Retrofit für Compositepressen Aus einer alten Vulkanisierpresse wird eine moderne Anlage für CFK-Anwendungen Erneuerung Neben neuen kunden spezifischen Pressensystemen bietet der Pressenhersteller Rucks seit vielen Jahren auch RetrofitLösungen alter Pressen an. Häu fige Ansatzpunkte ist neben der mechanischen Überarbeitung des Pressengestells die Erneuerung von Hydraulik und Heizplatten sowie der Steuerung und Sicher heitstechnik. Genau diese Maß nahmen wurden an einer alten Rucks Vulkanisierpresse durch geführt und so der firmeneigene Maschinenpark für Kundenver suche um eine weitere Techni kumsanlage mit 4.000 kN Press kraft und 450 °C HeizplattenDauertemperatur erweitert. Rahmenpresse aus den 80er-Jahren Grundlage für die neue Techni kumsanlage war eine Rucks Un terkolben-Rahmenpresse aus den 80er-Jahren mit drei Etagen. Um den heutigen Anforderungen in Sachen Parallelität und Ebenheit zu entsprechen, musste die Grund presse überarbeitet werden. Auf lageflächen am Rahmenfenster sowie Kopfstück und Presstisch wurden komplett überfräst. Auch Kolben und Zylinder wurden über arbeitet und ein neues Dichtungs system installiert. Ein neues Hy draulikaggregat sorgt für das nötige Ölvolumen, um Schließund Öffnungsgeschwindigkeiten von 80 mm/s und eine Presskraft von 4.000 kN zu erreichen. In Kombination mit einem Frequenz umrichter können aber auch sehr niedrige Presskräfte von 130 kN angefahren werden. Aus den ehemals drei Etagen ist eine geworden und die 600-×-700mm-Heizplatten wurden auf 600 × 600 mm verkleinert. Eine Heiz rate von 15 K/min sorgt für ein schnelles Aufheizen auf 450 °C, die auch als Dauertemperatur ge fahren werden kann. Dies ist mög lich, da das Maschinengestell aktiv gekühlt wird. Um eine mög lichst gute Temperaturverteilung auf der Heizplattenoberfläche zu realisieren, sind beide Heizplatten mit jeweils neun Regelzonen aus gestattet. Eine Temperaturgenau igkeit von < ±0,3 K konnte so bei 160 °C im eingeschwungenen Zustand erreicht werden. Effizientes Heizen, schnelles Abkühlen Retrofit-Lösung einer alten Vulkanisierpresse zur modernen Technikumsanlage für CFK-Anwendungen Foto: Rucks Für ein schnelles Abkühlen sorgen in die Heizplatte eingebrachte Kühlkanäle. Es gibt zwei Möglich keiten der Kühlung: entweder auf Zieltemperatur oder in frei defi nierbare Rampen. Durch das ebenfalls installierte Rückkühl system wird der heiße Dampf beziehungsweise das Wasser auf 50 °C abgekühlt. Danach kann dieser gefahrlos in das Abwasserka nalsystem eingeleitet werden. Auch die Energieeffizienz wurde berücksichtigt. Die Hydraulik schaltet bei Erreichen des SollDrucks automatisch ab, und über einen Frequenzumrichter wird nur die Energie für die Pumpe bereit gestellt, die für die aktuelle Bewe gungsart benötigt wird. So konn ten gegenüber herkömmlichen Verstellpumpen bis zu 80 % Ener gie gespart werden. Weiterhin sorgt eine starke Isolierung der Heizplatten und der Schutztür für eine deutlich geringere Wärme abstrahlung. Die Steuerung der Maschine er folgt über das Steuerungssystem „Ruxx Logic HP“. Dies beinhaltet eine grafische Bedienoberfläche, Touchscreeneingabe, OnlineSprachumschaltung und Internet kommunikation. Mithilfe des Datenerfassungssystems Rudas können die Prozessparameter auf gezeichnet und nachträglich vom Kunden ausgewertet werden. Für weitere Informationen zu den Retrofit-Lösungen und natürlich auch zu Neuanlagen präsentiert sich Rucks auf der Composites Europe 2015 in Stuttgart. mg Rucks | Halle 7, Stand B52 www.rucks.de PTS-THERMOFLEX ®-A22 für Haftung an nicht modifiziertem Polyamid sehr gute Fließfähigkeit witterungsbeständig Soft-Touch Oberfläche weites Verarbeitungsfenster D i e P T S - G r u p p e – I h r We r k s t o f f s p e z i a l i s t f ü r H a r t / We i c h - Ve r b i n d u n g e n , s t r a h l e n v e r n e t z b a r e Thermoplaste und High-Performance Compounds. PTS Plastic-Technologie-Service, Marketing und Vertriebs GmbH Hautschenmühle 3 91587 Adelshofen/Tauberzell Germany Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 [email protected] www.pts-marketing.de TECHNOLOGIE VERBUNDWERKSTOFFE 12 4. September 2015 | Ausgabe 17 Kunststoff-Luftfeder für neun Tonnen Adete präsentiert auf der Composites Europe unter anderem ein Nfz-Luftfedermodul aus GFK Aneurysmen-Clip für die Neuro chirurgie. Damit stellt Adete sei ne außerordentliche Kompetenz als Entwicklungsdienstleister für Metallsubstitutionen auch für hoch belastete Bauteile unter Be weis. GFK-Luftfedermodul für mehr Nutzlast Neues Leitbau-Achsmodul für Trailer in Faserverbundbauweise mit 9 t Tragkraft Foto: BPW Metallersatz Der Kunststoff-Ent wicklungsspezialist Adete – Ad vanced Engineering & Technolo gies präsentiert zur diesjährigen Composites Europe (22. bis 24. September in Stuttgart) zwei innovative Kunststoff- und Faser verbund-Leichtbaulösungen für zwei sehr unterschiedliche Bran chen: Konkret handelt es sich um ein GFK-Luftfedermodul für Nutzfahrzeuge sowie um einen Die Entwicklung des neuartigen Luftfedermoduls für schwere Nutzfahrzeuge in Kunststoff leichtbauweise für 9 t Tragkraft erzielt gegenüber einem Luftfeder modul aus Metall eine Gewichts ersparnis von mehr als 20 %. Daraus ergibt sich bei einem Drei achsaggregat eine Nutzlasterhö hung von über 200 kg. Bei der Entwicklung galt es vor allem, die hohen Beanspruchungen durch Lastwechsel, Erschütterungen, Stoßbelastungen durch unebene Fahrbahnen sowie Außeneinflüs se wie Steinschläge zu berücksich tigen. Dazu setzte Adete eine systematische numerische Simu lation ein, um die Auslegung sowie Funktionstüchtigkeit zu ermitteln und zu belegen. Aus diesen Kenn zahlen entstand ein Lastenheft, das auch die Werkstoff- und Ver fahrensauswahl sowie die Bauteile prüfung und die Kostenanalyse einschloss. Das Ergebnis: Die BPW Bergische Achsen KG erhielt für das GFK-Luftfedermodul ECO Vision den von renommierten Fachzeitschriften unter Federfüh rung des Kfz-Anzeigers verliehe nen Trailer Innovationspreis. Kunststoffclip hält Blutgefäße zusammen Eine weitere Innovation stellt die Entwicklung eines neuartigen Innoclips aus Kunststoff dar – ein entscheidender Durchbruch in der Medizintechnik: Im Rahmen eines EU-Forschungsprojekts in Zu sammenarbeit mit dem spani schen Unternehmen Neos Surge ry S.L. und dem Institut für Ver bundwerkstoffe, Kaiserslautern, entwickelte Adete einen Kunst stoff-Aneurysmen-Clip, mit dem ein Gehirnaneurysma dauerhaft behandelt werden kann. Ein An eurysma ist eine krankhafte Auf weitung eines vorgeschädigten Blutgefäßes, das zu platzen droht. Der entwickelte Innoclip verhin dert dies dauerhaft, vergleichbar dem Klemmprinzip einer Wäsche klammer. Er soll die bisher ver wendeten Clips aus Metall erset zen. Der Einsatz von Kunststoff bei dem Clip hat den entscheiden den Vorteil, dass vor allem Arte fakte in der bildgebenden Diag nostik wie Röntgen (CT) und Kernspin (MRT) gänzlich vermie den werden. mg Adete | Halle 5, Stand D40 www.adete.com Carbon komplett rezyklieren Cannon zeigt auf der Composites Europe ein breites Spektrum an Verarbeitungsverfahren für Verbundwerkstoffe und PUR Verfahrenstechnik Mit dem Anwendungsschwer punkt Automobil und Transportwesen prä sentiert Cannon auf der Composites Eu rope 2015 seine An lagentechnik zur Verarbeitung von PUR und Composites für Sitze sowie Fahrzeuginnen- und -au ßenteile. Gezeigt werden die Ver fahren HP-RTM, Baypreg, Prep reg, SMC und Carbon-SMC. Cannon stellt hierfür die notwen dige Anlagentechnik in Form großer industriell einsetzbarer Vorformanlagen und Pressen, Werkzeuge und Dosieranlagen zur Verarbeitung von Epoxidharzfor mulierungen sowie spezielle Mischköpfe zur Verfügung, die schnelle Entformzeiten und eine gute Verteilung des Harzes über die gesamte Formenoberfläche garantieren. Neus Projekt für Carbonrecycling Besonders herausstellen möchte Cannon das innovative Projekt Skateboard aus CFK. Die Kohlenstofffasern sind zu 100 % rezykliert. Hergestellt wurde das Board mit der Estrim Liquid Lay DownTechnik von Cannon Foto: Cannon Cresim (Carbon Recycling by Epoxy Special Impregnation) zur Entwicklung eines geeigneten Verarbeitungsverfahrens zur Herstellung von CFK-Teilen aus rezyklierten Kohlenstofffasern. Das unter anderem von der EU geförderte Projekt befasst sich ausschließlich mit der Verwer tung von Abfällen. Durch einen neuen Herstellungsprozess kön nen bis zu 100 % der Carbon faserabfälle aus unterschiedlichen Branchen wiederverwendet wer den. So verwandelt sich ein Um weltproblem von heute in einen ökologischen Produktionspro Besuchen Sie uns auf der CE 2015 vom 22. – 24. September in Stuttgart: Halle 7, Stand B52 Pressensysteme, so individuell wie Ihre Ansprüche. RUCKS Maschinenbau GmbH Auestraße 2, 08371 Glauchau Telefon: 0 37 63/ 60 03- 0, E-Mail: [email protected] www.rucks.de zess mit wirtschaftlichem Nutzen von morgen. Drei Komponenten für riesige Rotorblätter Cannon verzeichnet ein weltweit wachsendes Auftragsvolumen seitens der Windkraftindustrie. Seit der Markteinführung der Niederdruck-Maschinenbaureihe Cannon DX zur Infusion von Ep oxidharz für die Herstellung von riesigen Rotorblättern wurde die se ständig weiterentwickelt. Sie umfasst nun auch ein Dreikom ponenten-Modell, das die flexib le Verwendung von zwei verschiedenen Härtern ermöglicht. So erhält man – entsprechend der Größe des Form teils – unterschied liche Reaktionspro file, eine zwingende Anforderung der Rotor blatthersteller, die bereits die Zweikomponeten-Modelle schät zen. Eine Entgasungseinheit für Harz und eine Kleberauftragein heit zum Aufbringen des Zwei komponenten-Klebstoffs werden ebenfalls präsentiert. Hochdruckmischköpfe für PUR-Schaum Lösungen für universell einsetz bare PUR-Schaumsysteme bis hin zu speziellen MehrkomponentenSchaumsystemen sowie gefüllten und verstärkten Formulierungen, aber auch für spezielle Anwendun gen wie das Ausschäumen von Hohlräumen – auch das wird bei Cannon auf der Composites Europezu sehen sein. mg Cannon | Halle 7, Stand F53 www.cannon-deutschland.de Huntsman zeigt neue Lösungen für Verbundwerkstoffe im Flugzeuginterieur Foto: Huntsman Flammfest im Flugzeug Harze und Klebstoffe für die Luftfahrt Aerospace Huntsman wird in die sem Jahr vom 22. bis 24. Septem ber an der Fachmesse Composites Europe in Stuttgart teilnehmen. Ein Schwerpunkt des Unterneh mens wird auf dessen Materialien für Verbundwerkstoffe für Flug zeuginnenausstattungen liegen. Wachsende Beachtung auch des Interieurs In der Luftfahrt macht der Kero sinverbrauch über ein Drittel der Betriebskosten eines Flugzeugs aus. Da der Kerosinverbrauch entscheidend vom Gewicht eines Flugzeugs abhängt, kommt es auf jedes Gramm an. In diesem Zu sammenhang rückt jetzt auch die Innenausstattung eines Flugzeugs in den Blick. Verbundwerkstoffe für den Innenbereich ermöglichen deutliche Ersparnisse beim Ge wicht. Die Herausforderung: Werkstoffe, die im Flugzeuginte rieur verbaut werden, müssen den strengen Sicherheitsbestimmun gen bezüglich Entflammbarkeit, Rauchdichte und Giftigkeit – den sogenannten Fire-Smoke-Toxici ty-(FST-)Anforderungen – genü gen. Huntsman zeigt auf der Messe mit Araldite FST 40002/40003 ein inhärentes, ungefülltes, flammen festes Epoxidsystem, das für In fusions- und Injektionsverfahren entwickelt wurde und sämtliche FST-Anforderungen der Luftfahrt industrie erfüllt. Außerdem prä sentiert Huntsman eine neue Benzoxazin-Harzreihe für die Herstellung von Compositebau teilen mit im Vergleich zu Epoxid harzen sehr geringer Flammbar keit. Als Antwort auf die zuneh mende Nachfrage auch nach flammhemmenden Klebstoffen rundet das neue Epibond 8000 FR das Angebot an leistungsstarken FST-Strukturklebstoffen von Huntsman ab. mg Huntsman | Halle 5, Stand B14 www.huntsman.com TECHNOLOGIE VERBUNDWERKSTOFFE Kunststoff besser sägen. www.holzma-plastics.com 4. September 2015 | Ausgabe 17 13 Leichtbau aus Baden-Württemberg Trends im Faserverbundleichtbau am Gemeinschaftsstand „Leichtbau aus Baden-Württemberg“ auf der Composites Europe 2015 in Stuttgart TFP-(Tailored-Fiber-Placement-)Fäden werden zum Beispiel zur Herstellung von Composite-Fensterrahmen für die Luftfahrtindustrie verwendet Foto: Amann Carbonpreform aus drehergewebtem Gelege: höhere Festigkeiten und Steifigkeiten in Zug und Druck Foto: FTA Leistungsschau Für die Leichtbau siteprototypen vor. Drehergeweb te Gelege bieten unter anderem höhere Festigkeiten und Steifig keiten in Zug und Druck als ver gleichbare Gelege sowie eine bes sere Drapierbarkeit. branche aus Baden-Württemberg ist die Composites Europe 2015 ein Heimspiel. Die zehnte Auflage der Fachmesse für Verbundwerkstof fe macht vom 22. bis 24. September 2015 turnusmäßig wieder Station in Stuttgart. Zu dieser Gelegenheit präsentieren sich 14 Aussteller aus Baden-Württemberg auf einem Gemeinschaftsstand, der von der Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW), dem Carbon Composites BadenWürttemberg (CC BW), dem Leichtbauzentrum Baden-Würt temberg (LBZ) und der Landes agentur für Leichtbau BadenWürttemberg organisiert wird. Industrie und Forschung Amann & Söhne zeigt am Gemein schaftsstand als einer der führen den Hersteller für hochwertige Nähfäden und technische Spezia litäten mit Comphil die maßge schneiderte Ausrüstung für Gar ne und Zwirne zum Einsatz in Faserverbundanwendungen. Die Comphil Finishing-Technik trägt zu einer besseren Faser-MatrixHaftung, verbesserten Verarbeit barkeit (Nähen, Wirken etc.) und erhöhten Produktivität bei. TFPFäden werden etwa zur Herstel lung von Fensterrahmen für die Luftfahrtindustrie verwendet. Dem Thema Lebenszyklus widmet sich Fiber Engineering, hier wird ein thermoplastischer Sandwich aus Recycling-Carbonfasern prä sentiert. Die Aufbereitung von Carbonfasern gilt als eine der entscheidenden Herausforderun gen für die weitere Verbreitung des Werkstoffs. Als ein weiteres High light stellt die FTA Forschungs gesellschaft für Textiltechnik Albstadt drehergewebte Gelege und daraus hergestellte Compo Am Stand zeigen zugleich fünf Forschungseinrichtungen das große Know-how am Standort Baden-Württemberg. Beim Auf tritt des Fraunhofer IPA gibt es unter anderem ein Handprüfgerät zur optischen Bestimmung der Bearbeitungsqualität an Leicht baustrukturen zu sehen. Das In stitut für Flugzeugbau der Uni versität Stuttgart zeigt den De monstrator eines FaserverbundSandwich-Fahrzeugaufbaus. Er ist aus Kohlefaserdeckschichten und einem gefalteten Sandwichkern sowie geflochtener CFK-Trag struktur aufgebaut. Eine Beson derheit des gefalteten Sandwich kerns ist dessen Ventilierbarkeit: So können zum Beispiel Fluide zur Heizung/Kühlung ohne zusätzli che Rohre direkt durch den Kern geführt werden. Energieeffizientes Pultrusionsverfahren Beim Auftritt des ITV Denkendorf kann man sich über ein energie effizientes Pultrusionsverfahren zur Herstellung von Faserver bundbauteilen mit thermoplasti scher Matrix in Serienanwendun gen informieren (T-Pult). Bei dem Projekt T-Pult ist es den Forschern gelungen, einen hochproduktiven Prozess zur Herstellung von glas faserverstärkten Polyamidrohren mit großer Wandstärke zu entwi ckeln. Im Bereich der Architektur stellen das Institut für Computerbasier tes Entwerfen (ICD) und das In stitut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) die carbonfaserverstärkte Leicht baustruktur eines Messestands vor, der durch computergestützte Entwurfs- und Simulationswerk zeuge sowie einen neuartigen kernlosen robotischen Wickelpro zess für Faserverbundbauteile realisiert wurde, was neue Designund Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. mg Leichtbau aus Baden-Württemberg | Halle 5, Stand F02 www.leichtbau-bw.de Intelligente Maschinen CNC für Automotive und Aerospace 5-Achs-Kopf und Aggregate der Maschinenbaureihe Vision von Reichenbacher Foto: Reichenbacher Zerspanung Auch der Maschinen spezialist Reichenbacher nutzt die Composites Europe, um seine neuesten Entwicklungen im Be reich der CNC-Maschinen zu zeigen. Im Fokus des Messeauf tritts steht eine multivisuelle Prä sentation aktueller Baureihen mit Lösungen für den Automotiveund Aerospace-Sektor. Das Herz stück der modernen Anlagen, ein kardanischer 5-Achs-Arbeitskopf oder ein Gabel-5-Achs-Arbeits kopf, wird mithilfe eines Demons trators vorgestellt. Mit ihm werden die Bewegungsabläufe der beiden Aggregatköpfe live nebeneinander in Originalgeschwindigkeit simu liert. Verbundwerkstoffe für den Leicht bau treiben nicht nur im Automo bilsektor die Innovationen an, sondern prägen seit Jahren auch die Entwicklungen in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Eine wach sende Variantenvielfalt und schnelle Abrufbarkeit der Bauteile prägen die Automobil- und Luft fahrtbranche. Der Wunsch der Kunden nach optimierten Wert schöpfungsketten stand im Mittel punkt der Entwicklungsarbeit der Reifenbacher-Ingenieure. Rei chenbacher bietet den Anwendern mit seinen Maschinenlösungen ein ideales Zusammenspiel aus schneller Bearbeitung, hoher Qua lität und Flexibilität. Die CNCAnlagen der Baureihen Artis, Vision und Eco gewährleisten hochdynamische Zerspanung. mg Innovationen CNC – Laserschneidanlage zur Bearbeitung von Composite Materialien und Thermoplasten Die neueste Generation der CNC-Bearbeitungsmaschinen ECOPlus mit einem TruCoax-Laser von Trumpf als Laserschneidanlage ist besonders geeignet für die Bearbeitung von Composite Materialen wie GFK oder CFK und Thermoplasten. Aufgrund der berührungslosen Bearbeitung der Teile können wesentlich einfacherer und preiswertere Haltevorrichtungen (Auflagen) verwendet werden. Eine aufwendige Nachbearbeitung der Kanten entfällt in den meisten Fällen vollständig. Musterteil der Fa. Brose beschnitten auf einem Laser der Geiss AG D-96145-Seßlach ƒ Tel.: (+49) 9569 9221 0 ƒ Fax: (+49) 9569 9221 20 ƒ www.geiss-ttt.com Reichenbacher | Halle 7, Stand F24 www.reichenbacher.com Besuchen Sie uns: Composites Europe 2015, 22.-24. Sept., Messegelände Stuttgart, Halle 5, Stand B02 (Firma Gaugler & Lutz) Philipp Lubos Zuständig für den Bereich Kleben, Schweißen, Fügen TECHNOLOGIE SCHWEISS-/FÜGETECHNIK 0821 319880-51 [email protected] 14 4. September 2015 | Ausgabe 17 Artfremd und doch unzertrennlich Einen aluminiumkaschierten Absorber aus PU und PP für die Automobilindustrie mit Ultraschall wirtschaftlich zu verbinden – geht das? Bei Herrmann Ultraschall hat man herausgefunden, wie Ultraschallschweißen Für mehrere Absorberformteile – Träger aus PP; Dämmschicht aus PURDicht- und Leichtschaum Modellreihen eines deutschen Automobilherstellers produziert das Schweizer Unternehmen Weidplas GmbH je sechs verschie dene Absorberformteile, die zur akustischen Dämmung und ther mischen Isolierung im Motor raum dienen. Dabei werden vor geformte Polyurethanmatten mit Trägerbauteilen aus glasfaserver stärktem Polypropylen (PP) ver bunden – eine gängige Aufgaben stellung für die Ultraschall schweißtechnologie. Die neue Herausforderung hierbei lag je doch im Fügen des mit Alumini um kaschierten Akustikabsorbers. Der Fügespezialist Herrmann Ultraschall löste die Fragen der Verbindungstechnik. Foto: Herrmann Ultraschall ist mit Fügezeiten von 200 bis 800 ms zwar sehr schnell, jedoch addieren sich bei Roboter anwendungen noch die Fahrbe wegungen der Schweißwerkzeuge zum Schweißpunkt hin und zu rück und der Bewegungsablauf des Roboters von Schweißpunkt zu Schweißpunkt. Bei Bauteilen mit einer großen Anzahl von Schweiß punkten führt dies schnell zu hohen Taktzeiten und die Produk tivität der Roboterschweißzelle sinkt. Schwierige Ausgangslage Konkret handelt es sich um Form teile, welche die Stirnwand, also den Bereich zwischen Fahrgast zelle und Motorraum, und Teile der Batterieeinhausung im Mo torraum akustisch und thermisch dämmen sollen. Hohe Tempera turen im Motorraum erklären die Verwendung von glasfaserver stärktem PP und die Aluminium kaschierung auf den Akustik absorbern. Beides keine optimalen Voraussetzungen für das dauer hafte und sichere Verbinden der Bauteile. Viele der bekannten Vorgespannte Ultra schalleinheit spart Zeit Für die Lösungsfindung holte sich Weidplas die Firma Herrmann Ultraschall mit ins Boot. Im Zuge einer intensiven Anwendungsbe ratung im Vorfeld wurde a n h a nd von Materialmustern die Schweiß barkeit getestet. War es möglich, mit den mechanischen Schwin Werkstückaufnahme mit Werkstück Foto: Herrmann Verbindungtechniken wie zum Beispiel Kleben schieden aufgrund der genannten Materialpaarung und der kostenintensiven Ver brauchsstoffe aus. Aber auch das aufwendige mechanische Befes tigen mit zusätzlichen Klemmele menten oder Schrauben kam wegen sich im Betrieb möglicher weise lösender Teile nicht infrage. Eine Frage der Technik Somit wurde gezielt nach einem Fügeverfahren gesucht, das die gewünschten Anforderungen erfüllen kann. Keine der sonst üblichen Fügemethoden wie La ser, Infrarot oder Vibration zeig te sich geeignet für diese Appli kation. Der Ultraschallschweiß technologie traute man diese nicht ganz triviale Aufgabe zu, jedoch waren viele Fragen zu klären. gungen des Ultraschalls die Alu miniumkaschierung zu durch dringen und die Moleküle im Kunststoff des PP-Formteils zu aktivieren? Erste Versuche mit einer Handschweißpistole und einer Versuchssonotrode, dem Schweißwerkzeug, führten zu positiven Erkenntnissen. Es konn te tatsächlich eine Verbindung zwischen PU-Matte und PPFormteil hergestellt werden, und das trotz störender Aluminium schicht. kommt zu einer dauerhaften und starken Verbindung. Entwicklungsarbeit Es folgte viel Detailarbeit: Die Schweißergebnisse mussten re produzierbar erreicht und die geforderte Abzugskraft von min destens 50 N pro Schweißpunkt nachgewiesen werden. Hierzu wurden unter schiedliche Kontu ren und Struktu ren an den Schweiß we r k z e u gen getes tet, Para meter wie Schweißkraft und -dauer auf L abormaschi nen ermittelt und durch Zug versuche die Abzugskräfte über prüft. Für ein reproduzierbares Schweiß ergebnis ist nicht nur die richtige Kontur des Schweißwerkzeugs (Sonotrode), sondern auch das Sonotrodenmaterial von entschei dender Bedeutung. Die Wahl fiel auf eine verschleißfeste Stahl sonotrode, die dem Kontakt mit der Aluminiumkaschierung ohne nennenswerten Verschleiß lange standhält. Anforderungen an die Aufnahme Nicht minder wichtig ist das Know-how für die Gestaltung und Auslegung der Werkstückaufnah me. Diese nimmt die zu verschwei ßenden Bauteile präzise auf und unterstützt positionsgenau unter den Schweißpunktkoordinaten. Die 3D-Kontur-gefrästen Auflage segmente gewähren eine einwand freie Auflagefläche und somit eine abdruckfreie Verschweißung. Der erfahrene Vorrichtungsbau von Herrmann Ultraschall lieferte für dieses Projekt komplexe Werk stückaufnahmen mit Spannsys temen und Bauteilabfragesenso rik. Rundläufer mit Roboterzellen Die hohe Variantenvielfalt bei verhältnismäßig geringen Einzel losmengen brachten Weidplas zum Entschluss, sich für ein flexibles Fertigungskonzept mit Roboter zellen zu entscheiden. Die Wahl fiel auf die Produktzelle Engel Duo 1300. Es ist ein anspruchsvolles Auto matisierungsprojekt, das nur über eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Zulieferer erfolg reich umgesetzt werden kann. Momentan sind sechs Spritzgieß maschinen von Engel und zwei Rundschalttelleranlagen von En gel Automation mit Roboterbe stückung im Einsatz. Der Roboter hat sozusagen eine Ultraschall schweißeinheit von Herrmann Ultraschall „in der Hand“ und fügt damit Schweißpunkt für Schweiß punkt am Bauteil. Die umrüst baren Rundläufer mit je drei Tei lungen wurden mit je sechs Werk stückaufnahmen besetzt. An zwei Teilungen arbeiten die Roboter, an der dritten Teilung wird be stückt, und zwar über automati sche Bestückung und Entnahme – aus der Spritzgießmaschine beziehungsweise dem Magazin. Die maßgeschneiderte Anlage ist modular aufgebaut und bietet da durch laut Hersteller hohe Pro zesssicherheit und eine Gesamt effizienz (OEE) von 85 %. Wertvolle Zeit wird durch das Vor spannen der pneumatischen An triebszylinder der Ultraschall schweißwerkzeuge eingespart, und zwar bis zu 1 s pro Schweißpunkt, heißt es von Herrmann. Bei vielen Schweißpunkten macht sich das deutlich bemerkbar, die Nebenzei ten reduzieren sich messbar. Vor spannen bedeutet, dass der An triebszylinder über eine intelligen te Pneumatik bereits ausgefahren ist, bevor der Roboter das Schweiß werkzeug auf dem Schweißpunkt aufsetzt. Die Sonotrode wird ins Luftpolster des Zylinders gedrückt und das System kann sofort mit dem Schweißprozess beginnen. Die zur Verfügung stehende Schweiß zykluszeit durfte nach Kundenvor gabe nicht länger als 2 s betragen. Verteilt auf Schweiß- und Haltezeit (Erstarrungszeit der Kunststoff schmelze) konnte Herrmann Ult raschall mit seinem vorgespannten Preloaded Schweißsystem die Ziel vorgabe problemlos erreichen. Diese reproduzierbare Lösung hilft nun, den Ausstoß der Schweißzelle signifikant zu erhö hen. Herrmann Ultraschall hat für das Fügen in Automatisieranlagen kompakte Ultraschallvorschub einheiten mit kleinem Gewicht entwickelt. pl www.herrmannultraschall.com www.weidplas.com www.engelglobal.com Verbindung möglich Genauere Untersuchungen im Herrmann Schweißlabor zeigten, wie die aus elektrischer Spannung erzeugten mechanischen Ultra schallschwingungen die Molekü le im Kunststoff aufplastifizieren und die Schmelze mit dem auf kaschierten Vlies verbinden. Es Produktionszelle Engel Duo 1300 Foto: Herrmann Modul Ultraschallschweißen mit 2 Easix Robotern TX90 Foto: Herrmann TECHNOLOGIE SCHWEISS-/FÜGETECHNIK 4. September 2015 | Ausgabe 17 15 KLINISCH REINE LÖSUNGEN Schutz und Haltbarkeit zwischen –65 °C und +250 °C bieten die neuen Klebstoffe Foto: Delo Kleben bei extremer Hitze und Kälte Delo präsentiert neue Klebstoffe und Vergussmassen für Einsatztemperaturen von bis zu plus 250 Grad Celsius Kleben Delo Industrie Klebstoffe präsentiert neue einkomponenti ge Epoxidharze auf Anhydridba sis, die in einem Temperaturbe reich von –65 °C bis +250 °C eingesetzt werden können. Sie eignen sich speziell zum Verkleben und Vergießen von Sensoren sowie Halbleitern. gen Wärmeausdehnungskoeffizi enten von bis zu 11 ppm/K verdan ken sie unter anderem der äußerst engen Vernetzung. Dadurch heben sie sich deutlich von aminischen Klebstoffen ab, heißt es aus der Delo-Zentrale im bayerischen Windach. Hohe Zuverlässigkeit Verbesserte Eigenschaften Die bisherigen Delo-Klebstoffe auf Anhydridbasis bewähren sich Delo zufolge durch ihre chemische Beständigkeit schon lange für den Einsatz im Hochzuverlässigkeits bereich. Hier überzeugen sie mit einer universellen Haftung, einem hohen Festigkeitsniveau und be sonders vorteilhaften Verarbei tungseigenschaften. Ihre hohe Temperatur- und Chemikalien beständigkeit sowie ihren niedri Neben diesen Vorteilen komme bei den neu entwickelten Klebstof fen hinzu, dass sie in einem Tem peraturbereich von bis zu +250 °C mit Festigkeit sowie Stabilität überzeugen. Damit liegen sie 70 °C über dem Temperatureinsatz bereich bisheriger Standardpro dukte auf Anhydridbasis. Selbst nach 500 Stunden Lagerung bei +250 °C zeigen sie eine Zugfestig keit von 50 MPa, so Delo. Neben der hohen Temperaturbeständig keit weisen die Klebstoffe auch eine hohe Verbundfestigkeit bei Tem peraturen von über +200 °C auf. Nach einer Lagerung von 500 Stunden bei +250 °C wird bei einer Messtemperatur von +220 °C eine Druckscherfestigkeit von 8 MPa auf Keramik erreicht. Einsatzspektrum Aufgrund ihrer Performance eig nen sich die Klebstoffe für Anwen dungen, bei denen verklebte oder vergossene Bauteile hohen Tem peraturen und aggressiven Medi en standhalten müssen, wie es etwa im Automotive-, Leistungselekt ronik- oder auch Ölbohrequip mentbereich immer häufiger ge fordert wird. pl www.delo.de Elektrisches Ultraschallschweißen Rinco Ultrasonics erweitert Maschinenprogramm um erste elektrisch angetriebene Ultraschallschweißmaschine Ultraschallschweißen Mit der Ultraschallschweißmaschine Electrical Motion (Arbeitsfre quenz 20 kHz) beschreitet Rinco mit einem leistungsfähigen Indus trie-PC, der über einen 12-ZollTouchscreen bedient wird; ausge löst wird der Schweißprozess über eine ergonomisch geformte Zwei handbedienung. Einsetzbar ist die neue Electrical Motion für an spruchsvolle Fügeaufgaben im Automobilbau, der Medizintech nik, der Verpackungs-, Textil- oder auch der Hausgeräteindustrie. Vorteile gegenüber Druckluft Die Electrical Motion verfügt über einen elektrischen An trieb und einen leistungsfähi gen Industrie-PC Foto: Rinco Ultrasonics neue Wege: Hiermit lassen sich die für den Fügeprozess relevanten Parameter individuell regeln, von der Positionierung der Sonotrode über die aufgebrachte Schweißkraft bis hin zur Schweiß geschwindigkeit. Neu ist auch die Ausrüstung der Schweißmaschine Die Electrical Motion ist eine Wei terentwicklung der UltraschallSchweißmaschine Dynamic 3000. Anders als bei der druck luftbetriebenen Bauart, bei der der Vorschub für die Sonotrode nach jedem Schweißzyklus stets in die Ausgangsposition im Pneumatik zylinder zurückfährt, ist die Start position bei der Electrical Motion jetzt frei wählbar. Dadurch kann der Schweißzyklus laut Rinco je nach Geometrie des Schweißob jekts zum Teil verkürzt werden. Frei wählbar ist auch der Schweiß modus. Zur Verfügung stehen hierfür insgesamt acht Modi, vom Zeit- über den Weg- und den Ener giemodus sowie die Kombination aus Zeit und Energie bis hin zur Vorgabe der Schmelzgeschwindig keit. Für alle Schweißmodi kann der Ultraschall-Auslösemoment (Trigger) als Kraft, Weg, Zeit oder als externes Signal eingestellt wer den. Dem Hersteller zufolge lassen sich kaum oder nur sehr schwierig schweißbare Bauteile jetzt mit der Electrical Motion prozesssicher mit reproduzierbar gleichmäßiger Schweißnaht fügen. Kompatibel mit Dynamic-Reihe Konverter, Booster und Sonotro de sind baugleich mit der pneuma tischen Baureihe Dynamic 3000, wodurch die dafür bereits gefer tigten Werkzeuge ohne Änderung auch auf der neuen Electrical Mo tion genutzt werden können. Er gebnisse und Parameter-Daten sätze können auf einen Datenträ ger exportiert werden. Alle Para meteränderungen und Ereignisse werden im System erfasst und protokolliert. pl www.rincoultrasonics.de Besuchen Sie uns 13. - 17. 10. 2015 Halle: B1 Stand: B1-1111 Ideal für die Medizintechnik Qualifiziertes Know-how für die Pharma- und Medizinbranchen Von der Design-Qualifizierung (DQ) über die Installations- Qualifizierung (IQ) bis hin zur Funktionsprüfung (OQ) – motan-colortronic bietet ein breites Spektrum qualitativ hochwertiger Lösungen, die strengste hygienische Ansprüche erfüllen. Basierend auf langjähriger Erfahrung, umfassender Kompetenz und höchster Zuverlässigkeit liefern wir Peripherieanlagen für die Kunststoffverarbeitung gemäß den FDA- und GMP Richtlinien. motan-colortronic gmbh [email protected] www.motan-colortronic.com Sabine Koll Zuständig für den Bereich Reinraumtechnik TECHNOLOGIE REINRAUMTECHNIK 07031 416860 [email protected] 16 4. September 2015 | Ausgabe 17 Staub- und partikelfreie Produktion Bei Frank Plastic helfen Peripheriegeräte der Wittmann Gruppe dabei, die Fertigung von medizintechnischen Bauteilen in hoher Qualität zu fertigen Kunden. Was die medizintechnische Produktion betrifft, stellt der Reinraum eine Voraussetzung dar. Frank Plastic produziert die entsprechenden Teile in zwei Reinräumen der Reinraumklasse ISO 8. Die dort vorhandenen 40 Spritzgießmaschinen sind alle mit Entnahmerobotern ausgerüstet, deren Greifer aus abriebfestem Material bestehen, was die geforderte Staubund Partikelreinheit sicherstellt. Zentrale Trocknungsund Förderanlage Eine kleine Auswahl der bei Frank Plastic hergestellten medizintechnischen Produkte Foto: Frank Plastic Medizintechnik Ein Schwerpunkt der Frank Plastic AG mit Sitz in Waldachtal liegt in der Fertigung von Spritzgussbauteilen im Auftrag von Medizintechnikunternehmen. Produziert werden diese in zwei Reinräumen der Reinraumklasse ISO 8. Die Wittmann Gruppe liefert das entsprechende Equipment für die Fertigung – von der Trocknung des Materials über dessen Transport und Verarbeitung bis hin zur Entnahme und Weiterbehandlung der Teile. Seit über 70 Jahren besteht Frank Plastic mittlerweile. Nachdem die Produktion im Laufe der Zeit mehrere Ausbaustufen erfahren hat, verarbeitet das Unternehmen heute im Jahr rund 2.500 t unterschiedlichster thermoplastischer Materialien, wofür insgesamt 70 Spritzgießmaschinen zum Einsatz kommen. Soweit es die Automatisierung der Anwendungen betrifft, greift Frank Plastic auf nicht weniger als 40 Automatisierungssysteme – Angusspicker und CNC-Roboter – der Wittmann Robot Systeme GmbH, Nürnberg, zurück. Auch die Temperierung der Werkzeuge in den Spritzgießmaschinen geschieht zum größten Teil durch Tempro Temperiergeräte aus dem Hause Wittmann. Die Mess- und Regeltechnik stellt für die Baden-Württemberger eine wichtige Kundengruppe dar, für welche die unterschiedlichsten Produkte sowohl mit mechanischen Verfahren als auch per Extrusion oder im Spritzgießverfahren herstellt werden. Daneben ist die medizintechnische Branche von besonderer Relevanz: Frank Plastic punktet auf diesem Geschäftsfeld mit zahlreichen Eigenentwicklungen, die sowohl im klinischen Bereich als auch im Labor Anwendung finden. Deshalb gehören Unternehmen wie Asahi/America, Aesculap, Braun und Dentsply Implants zu den Die rechtzeitige und korrekte Bereitstellung des getrockneten Granulats für die Spritzgießmaschinen – auch im Reinraum – wird durch eine vollautomatisch betriebene zentrale Trocknungs- und Förderanlage von Wittmann sichergestellt. Die auf einer erhöhten Bühne aufgebaute Trocknungsanlage besteht aus einem Drymax 300 Zentraltrockner und zwölf Silmax Trockensilos. Der Zentraltrockner ist mit einem Taupunktsensor ausgestattet, darüber hinaus mit einem Rückluftkühler für Hochtemperaturanwendungen und einem Vorluftfilter, der die besondere optische Qualität garantiert, die bestimmte Teile aufzuweisen haben. Zwei Kupplungsbahnhöfe sorgen für die fehlerfreie Zuteilung der Materialien. Die Trockensilos sind mit Absaugkästen mit integrierter Leersaugfunktion ausgestattet, was wiederum der optischen Qualität der Fertigteile entgegenkommt. Für den Betrieb der Zentralanlage sind drei Vakuumsysteme notwendig, wobei sich bei Auftreten einer Störung eine zusätzliche Standby-Pumpe automatisch zuschaltet. Das erste Vakuumsystem versorgt die Trocknungsanlage, die beiden weiteren Systeme bewerkstelligen die Materialversorgung für jeweils einen der beiden Reinräume, in denen zehn bzw. 26 Spritzgieß maschinen betrieben werden. Gesteuert wird das System von einer Wittmann M7.2 IPC Zentral steuerung, über die den einzelnen Verarbeitungsmaschinen das jeweilige Material zugeordnet werden kann. Der 15-Zoll-Touchscreen der Steuerung erlaubt eine sehr einfache Eingabe und Verwaltung sämtlicher Parameter. Als besonderes Feature kann über die Ethernet-Schnittstellen des beim Anwender vorhandenen Netzwerks auf die Steuerung zugegriffen werden – und somit auf sämtliche Funktionen der Trocknungsund Förderanlage. Alle Fördergeräte auf den Einzugszonen der Spritzgießmaschinen sind mit jeweils zwei Bedarfs sensoren ausgestattet, die, wenn nötig, auch an den Geräten selbst betätigt werden können. Diese Sensoren ermöglichen das an den aktuellen Durchsatz der Verarbeitungsmaschinen angepasste Vari ieren der Materialvorlage. Üb licherweise wird bei hohen Schussgewichten eine eher größere Materialvorlage zu wählen sein, die bei niedrigen Schussgewichten entsprechend geringer ausfallen wird. Die nach dem Spritzgießvorgang durchzuführende Entnahme von Teilen und Angüssen erfolgt bei Frank Plastic ausnahmslos durch entsprechende automatisierte Entnahmesysteme, die die fertigen Teile geordnet auf einem Förderband ablegen. sk www.frankplastic.de www.wittmann-group.com Einer der Reinräume bei Frank Plastic, die der Produktion medizintechnischer Teile ge widmet sind Foto: Wittmann Battenfeld Einfach sauber durch Licht Reinheitstechnik-Preis Clean zeichnet zwei innovative Produkte von Dastex und Vacom für die Anwendung im Reinraum aus Reinigung Zum dritten Mal hat das Fraunhofer IPA den Reinheitstechnik-Preis Clean vergeben. Die Jury überzeugten in diesem Jahr zwei Beiträge: ein innovatives System für die Partikelabreinigung und integrierte fotodynamische Desinfektion von Reinraumkleidung sowie ein Sauberkeitsmessgerät, das durch vakuum induzierte Desorption filmische Verunreinigungen auf Bauteil oberflächen nachweist. Der erste Preis ging in diesem Jahr an die Dastex Reinraumzubehör GmbH & Co. KG in Muggensturm für ihr System zur Desinfektion von Reinraumbekleidung mittels Licht. Die Forschungs- und Entwicklungsgemeinschaft hat mit diesem System nach Ansicht der Juroren „einen innovativen Schritt in die Reinraumzukunft gemacht“. Es eignet sich für Produktions- und Forschungsbereiche, bei denen biologische Kontamination eine wesentliche Rolle spielt. Die Idee, mithilfe eines spezifischen Textilfarbstoffs eine lichtinduzierte Sauerstoffproduktion als Des infektionsmittel am „Point of use“, also in unmittelbarer Nähe der Mikroorganismen, zu nutzen, ist vielversprechend. Um daraus ein „Prêt-à-porter“-Produkt zu machen, das dem rauen Industrie alltag standhält, war die Zusammenarbeit des Reinraumtextilspe- zialisten Dastex, des Farbstoffherstellers M. Dohmen, des Gerätebauers Ortner Reinraumtechnik sowie der wissenschaftlichen Forschung der TU Graz und des RCPE Graz unabdingbar. Juror Professor Arnold Brunner von der Hochschule Luzern beurteilte in seiner Laudatio das Resultat als vorbildlich: „Die Zusammenarbeit hat ein innovatives und industrie taugliches Bekleidungssystem hervorgebracht, das basierend auf einer nachhaltigen Technik eine allfällige Keimbelastung der Textiloberfläche beherrschen, das heißt abtöten kann.“ Die Jury erachtet dieses Schleusen-Bekleidungs-System als geeignet für den Einsatz in biologischen Laboratorien, C- und D-klassierten Pharmareinräumen, aber auch in der Convenience-Food-Industrie im Bereich der Verpackung. Den zweiten Preis gewann die Vacom Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH, Jena, für ihr neues Inhouse-Reinheitsmess system Vidam: In vielen Industrie zweigen ist Sauberkeit ein wichtiges Qualitätsmerkmal für reproduzierbare Prozesse. Die Kenntnis der Sauberkeit von Bauteilen ist eine Grundvoraussetzung, um die Wirksamkeit und Effizienz des Reinigungsprozesses bewerten und somit eine hohe und stabile Qualität des Endprodukts garantieren zu können. Vidam weist filmische Verunreinigungen integral – also auf der gesamten Bauteiloberfläche – vollautomatisch nach. Durch das spektrale Messverfahren können Verunreinigungen auf der Oberfläche eindeutig identifiziert und deren Ursachen zugeordnet werden. Darüber hinaus liefert Vidam absolute quantitative Messwerte, welche die Festlegung zweckmäßiger Grenzwerte ermöglichen. Damit kann der Fertigungs- und Reinigungsprozess so optimiert werden, dass eine hinreichende Bauteilsauberkeit für alle nachfolgenden Prozesse gewährleistet ist. Juror Dr. Lothar Gail sagte in seiner Laudatio: „Für filmartige Kontaminationen, die in der Rein- raumtechnik keine geringere Rolle spielen, existieren bislang keine vergleichbaren Standards. Je strenger die Reinheitsanforderungen, umso vielfältiger ist die Zahl möglicher störender Wechselwirkungen, die Kontaminationen verursachen. Das Vidam-Verfahren kann daher als wichtiger Fortschritt gewertet werden, um von der Fehlersuche über die Prozesskontrolle bis hin zur Eingangskontrolle von Materialien ein breites Spektrum der Erfordernisse der Kontaminationskontrolle abzudecken.“ sk www.cleanmanufacturing. fraunhofer.de www.dastex.de www.vacom.de Das Inhouse-Reinheitsmesssystem Vidam im Produktionsprozess: Es weist filmische Verunreinigungen auf der gesamten Bauteil oberfläche vollautomatisch nach Foto: Vacom Fünf Sensoren überwachen beim System von Dastex die richtige Position für eine optimale Partikelabreinigung sowie die mikro biologische Entkeimung Foto: Dastex Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich Werkstoffe TECHNOLOGIE WERKSTOFFE 0511 7304-132 [email protected] 4. September 2015 | Ausgabe 17 17 PPA mit Lasern schweißen Mögliche Anwendungen von Polyamid 9T im Motorraum. Typische Werkstoffe, die für solche Anwendungen bislang eingesetzt werden, sind PPA und PPS Grafik: Kuraray Cool bleiben, wenn’s heiß wird Genestar Polyamid 9T – neue Type mit verbesserter Temperaturund Hitzebeständigkeit für Automobilanwendungen Fahrzeugbau Nordmann, Rass- mann (NRC) arbeitet schon seit einiger Zeit mit dem japanischen Produzenten Kuraray auf dem Gebiet der Hochleistungskunststoffe zusammen. Das unter dem Markennamen Genestar vertriebene Polyamid 9T, ein aus C9-Monomer entwickeltes Polyamid, weist außergewöhn liche Eigenschaften auf, die besonders für die Automobilindustrie deutliche Vorteile bringen. Es zeichnet sich insbesondere aus durch sehr gute mechanische Eigenschaften bei hohen Temperaturen, geringe Wasseraufnahme und hervorragende Dimensionsstabilität, Chemikalienbeständigkeit und Hydrolysebeständigkeit sowie eine außergewöhnliche Barriere gegenüber Kraftstoffen. Alles Eigenschaften, die speziell im Automobilmotorraum wichtig sind. Vor dem Hintergrund der Abgasnorm Euro 6 beschäftigt sich die Automobilindustrie zurzeit mit der Verkleinerung des Motors mittels Turbolader und Niederdruck-Abgasrückführung. Beides führt zu steigenden Temperaturen in aggressiver Umgebung. PA9 versus PPA und PPS Typische Werkstoffe, die für solche Anwendungen eingesetzt werden, sind Polyphthalamide (PPA) und Polyphenylensulfid (PPS). Diese Thermoplaste bieten mit Schmelzpunkten um etwa 300 °C entsprechend hohe Einsatztemperaturen. Allerdings haben sie Nachteile bei der Dauerfestigkeit, in der Dimensions-, Chemikalien- und Hydrolysestabilität oder bei der Schlagzähigkeit. Auf der Fakuma 2015 stellt NRC mit Genestar TS-373 eine neue Entwicklung von Kuraray erstmals in Europa offiziell vor. Dabei handelt es sich um eine Type mit verbesserten Temperatureigenschaften von bis zu 230 °C. TS-373 zeigt in Langzeituntersuchungen hervorragende Beständigkeit gegen Hitze und Chemikalien, ohne die mechanischen Eigenschaften signifikant zu beeinträchtigen. Nils Gerlach, Technical Sales & Produktmanager Technische Thermoplaste bei NRC, erläutert dazu: „Mit der Entwicklung dieser neuen Type ist Kuraray ein innovatives Angebot für Anwendungen speziell im Motorenantrieb, Abgasrückführungssystem und der dazugehörigen Temperaturkühlung gelungen. Für diese Teile, die starker Hitze und aggressiven Medien ausgesetzt sind, ist das nochmals verbesserte Genestar eine ideale Lösung.“ mg www.nrc.de Laserverschweißtes Aktuatorgehäuse aus Vestamid HT plus (PPA) von Evonik in Serie Verbindungstechnik Das Gehäuse der neuesten Waste-Gate-Aktuatoren-Serie der Hella KGaA Hueck & Co. basiert auf Vestamid HT plus, dem Polyphthalamid (PPA) der Evonik Resource Efficiency GmbH, Essen. Das Bauteil wird bei einer Temperatur von 160 °C eingesetzt und widersteht mühelos den anspruchsvollen Umgebungsbedingungen im Motorraum. Ein namhafter deutscher Automobilhersteller verwendet die Aktuatoren seit Oktober 2014 serienmäßig. auf innen liegende Elektronikbauteile, homogene, schmale Aufheizzone, hohe Schweißnahtfestigkeit und kein Schweißaustrieb ins Gehäuse. Beide Gehäusebauteile sind mit 40 % Glasfasern verstärkt und experte für Kunststoffe bei Hella: „Vestamid HT plus erfüllt alle Anforderungen, die wir für unsere Aktuator-Serien benötigen. Somit ist das Polyphthalamid von Evonik das ideale Material für unsere Anwendung.“ Spezielle PPA-Typen fürs Laserschweißen Das Aktuatorgehäuse besteht aus einem Gehäusekörper und einer Gehäuseabdeckung, die durch Laserschweißen miteinander verbunden werden. Möglich wird dies durch die unterschiedlichen Materialeigenschaften der Bauteile: Die Abdeckung besteht aus dem speziell entwickelten lasertransparenten Vestamid HT plus M1034, der Gehäusekörper aus dem laserabsorbierenden Typ Vestamid HT plus M1634. Laserschweißen versus Ultraschallschweißen Gegenüber dem sonst üblichen Ultraschallschweißen hat das Laserschweißen gleich mehrere Vorteile: kein schädigender Einfluss Zweiteiliges Aktuatorgehäuse von Hella. Die beiden Teile aus speziellen PPA-Typen Vestamid HT plus werden durch Laserschweißen verbunden Foto: Evonik zeichnen sich neben der hohen Temperaturresistenz durch hohe Steifigkeit und Festigkeit, gute Dimensionsstabilität und sehr gute Chemikalienresistenz aus. Diese Kombination aus guten mechanischen und thermischen Eigenschaften verbunden mit der Laserverschweißbarkeit schätzt auch Udo Wallmeier, Material Waste-Gate-Aktuatoren steuern den Gasstrom im Inneren eines Turboladers. Die Aktuatoren von Hella zeichnen sich unter anderem durch eine hohe Präzision in einem großen Temperaturbereich sowie durch ein besonders robustes und zuverlässiges Bauteildesign aus. mg www.evonik.de Riesen aus Kunststoff gießen Das Polyamid 12C Lauramid kann in fast jede Form gegossen werden Gusstechnik Was haben ein 2,5 m Wissen und der Erfahrung der Elteka-Experten auch ein besonderes „Gespür“ für den Guss verlangt. großer Biogas-Propeller und ein 1,5 m langer Roboterarm gemein? Und was macht sie gleichzeitig so außergewöhnlich? Beide Bauteile sind aus Kunststoff gegossen. Genauer: aus dem PA12C Lauramid. Und beide veranschaulichen eindrucksvoll das Guss-Know-how der PA12C-Experten von Handtmann Elteka: Die Komponenten sind, trotz ihrer immensen Größe, in einer Kontur am Stück gegossen und ersparen somit aufwendige Nachbearbeitung. Kein Guss wie der andere Guss an einem Stück Bis zu 10 m Länge oder 750 kg Gewicht – das PA12C Lauramid kann in fast jede beliebige Form gegossen werden. Was einfach klingt, ist nicht einfach umsetzbar. Je größer das zu gießende Bauteil und je mehr Material somit vergossen wird, desto schwieriger ist der Guss an einem Stück. Die Herausforderung dabei liegt vor allem im physikalischen Schwinden der Materialmenge während des Polymerisationsprozesses. Wie jeder gegossene Werkstoff unterliegt auch die PA12CSchmelze beim Abkühlen einer Schwindung. Angesichts der Materialmenge, die zum Beispiel bei einem großen Bauteil wie dem 2,5 m großen Biogaspropeller ver- Dank einer speziell konstruierten Gussform mit Schwenkvorrichtung konnte Handtmann Elteka einen 2,5 m langen Biogas-Rührpropeller aus dem Polyamid 12C Lauramid im Konturguss fertigen Foto: Handtmann gossen wird, ist dieser Schwund ein bedeutender Faktor im Herstellungsprozess, denn die Stellen der Materialschwindung können nicht immer vorausberechnet werden. Es gilt, Schwindungs lunker zu vermeiden, die Konturtreue der aufwendigen Freiform- flächen nicht zu verschlechtern und stets für eine gleichmäßige Kühlung der Gussform zu sorgen, um im Ergebnis eine optimale porenfreie Oberfläche zu erreichen. Notwendig dafür ist ein intensiver Konstruktions- und Planungsprozess, der neben dem Einmal ausgetüftelte Vorgehensweisen können nicht per se eins zu eins für jedes Folgeprojekt übernommen werden. So erforderte auch der Biogaspropeller als jüngstes Projekt echte GussPionierarbeit. Eine schwindungsbehindernde Stahlnarbe und starke Wandstärkenunterschiede erschwerten die Berechenbarkeit des Formablöseverhaltens und dadurch die Reproduzierbarkeit der Konturverläufe. Die Lösung: eine vom Technikerteam speziell konstruierte Gussform mit Schwenkvorrichtung und gezielte Anpassung der Temperatur einwirkung beim Temper- und Abkühlprozess. Individuelle Komponenten bringen auch individuelle Rahmenbedingungen mit sich. „Das Herstellen einwandfreier Gussbauteile erfordert Wissen und Erfahrung aus der Vergangenheit, aber auch dieses Wissen ständig zu überdenken und neu zu kombinieren“, so Georg Petzinger, technischer Leiter bei Handtmann Elteka. mg www.handtmann.de 24. Fakuma Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Spritzgießmaschinen Thermo-Umformtechnik Extrusionsanlagen Werkzeugsysteme Werkstoffe und Bauteile 13.– 17. OKTOBER 2015 FRIEDRICHSHAFEN www.fakuma-messe.de Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Werkzeug- und Formenbau TECHNOLOGIE WERKZEUG- UND FORMENBAU 0821 319880-54 [email protected] 18 4. September 2015 | Ausgabe 17 Wirtschaftlich, schnell und sauber Spritzgießformen für die Herstellung von Klemmen und Kontakten für die Energietechnik und den Schaltschrankbau müssen höchste Anforderungen an die Maßgenauigkeit der produzierten Teile erfüllen Stefan Flachmann | Phoenix Contact | Leiter Special Tooling Werkzeugbau Foto: Klaus Vollrath Erodiertechnik Da Klemmen und Kontakte oft sehr lange und zudem dünne Wände aufweisen, müssen die entsprechenden Formgeometrien häufig durch Senkerodieren mithilfe von Grafitelektroden hergestellt werden. Zugleich sind aber auch zahlreiche Teile aus Stahl erforderlich. Eine automatisierte Verarbeitung der Werkstoffe Stahl und Grafit in der gleichen Fräsmaschine ist wegen der sehr unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Kühlung und Schmierung sowie vor allem mit Blick auf die Beherrschung der Verschmutzung durch Grafitstaub eher unüblich. Durch Einsatz eines innovativen Mediumverteilers konnten bei Phoenix Contact alle diesbezüglichen Herausforderungen gemeistert werden. Positiver Zusatzeffekt sind deutlich erhöhte Werkzeugstandzeiten. „Die Herstellung von Kunststoffteilen für anreihbare Klemmen und Gehäuse für Schaltschränke stellt höchste Anforderungen an die Präzision der Spritzgießwerkzeuge“, weiß Stefan Flachmann, Leiter der Abteilung Special Tooling im Werkzeugbau der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg. Schon kleinste Abweichungen addieren sich durch die Anreihung von Element zu Element auf, so dass über eine größere Anzahl solcher Elemente hinweg teils groteske Winkel- und Torsionsfehler auftreten könnten. Das Unternehmen, das für Komponen- ten und Systemlösungen im Bereich der Elektrotechnik, Elektro nik und Automation Weltmarktführer ist, fertigt daher sämtliche benötigten Spritzgießwerkzeuge für die weltweit auf allen Kontinenten angesiedelten Produktionswerke grundsätzlich selbst. Forschung und Entwicklung haben einen äußerst hohen Stellenwert: Von den rund 7.300 Mit arbeitern deutschlandweit haben mehr als 1.600 einen Abschluss als Ingenieur oder Naturwissenschaftler. Hochqualifizierter Werkzeugbau „Bei der Entwicklung neuer Werkzeuge geht es aber um weit mehr als um die Präzision der erzeugten Teile“, ergänzt Nikolaus Chaintoutis, Werkstattleiter in der Abteilung Special Tooling des Werkzeugbaus von Phoenix Contact. Ein Team von 35 Mitarbeitern befasst sich mit der Entwicklung neuer Werkzeuge und Verfahren zur Verarbeitung von Kunststoffen sowie mit der Herstellung von Prototypwerkzeugen. Hierbei gelten höchste Standards beispielsweise auch mit Blick auf die Prozessfähigkeit bzw. Beherrschbarkeit der späteren Produktion. Deshalb erstellt man nicht etwa nur Werkzeuge nach Vorgabe: In Partnerschaft mit den Anwendern übernimmt die Abteilung aktiv Verantwortung für die prozessgerechte und wirtschaftliche Auslegung und für die Qualifizierung der Standorte. Aus diesem Grund muss ein Spritzgießwerkzeug, bevor es die Abteilung verlassen darf, nicht nur ein paar Musterstücke ausstoßen, sondern acht Stunden Produktionsbetrieb mit anschließender Überprüfung auf Einhaltung der Soll-Vorgaben durchstehen. Zum Einsatz kommen modernste Verfahren für Auslegung und Realisierung, nicht nur mit Blick auf die spätere Anwendung, sondern auch bereits bezüglich der eigenen Arbeitsmethoden. So setzt man bei der Herstellung der einzelnen Komponenten auf moderne, ver- netzte Produktionssysteme. Beispiel hierfür ist eine verfahrensgemischte Fertigungskette, die aus zwei Fräsbearbeitungszentren – je eines von Röders (für die Hartbearbeitung sowie die Elektrodenherstellung) und von DMG (für die Weichbearbeitung) –, einer Senkerodieranlage, einer Koordinatenmessmaschine, einem Waschautomaten und mehreren Tellermagazinen für Fräswerkzeuge sowie Paletten für Stahlwerkstücke und Grafitelektroden besteht. Das Ganze wird durch ein Erowa-Handlingsystem komplettiert. Bei der Hartbearbeitung sowie der Elektrodenherstellung spielt Präzision eine entscheidende Rolle, zumal extrem filigrane Konturen und sehr herausfordernde Verhältnisse von Wanddicke zu Höhe der Stege an den Bauteilen herzustellen sind. Hier sind teils feinste Werkzeuge mit Fräser durchmessern bis herab zu 0,2 mm sowie Bearbeitungsgenauigkeiten im Mikrometereich gefragt. Die Crux mit Staub und Spänen „Im Rahmen dieser Fertigungskette, die Anfang 2014 installiert wurde, kommt auch ein FünfAchs-Fräsbearbeitungszentrum RXP 500 DS von Röders zum Einsatz“, sagt Stefan Flachmann. Diese HSC-Anlage wurde 2008 installiert und mit sehr gutem Erfolg für die automatisierte Hartbearbeitung eingesetzt. Hierbei wurde mit einem konventionellen Minimalmengenschmiersystem gearbeitet. Der Hersteller habe von Anfang nicht nur durch die sehr guten Leistungen des Systems, sondern auch durch einfache Bedienbarkeit sowie hervorragenden Support und Service überzeugt. Im Problemfall dauere es meist nur wenige Stunden, bis die Servicemitarbeiter eintreffen. Aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit und erzielbaren Genauigkeit sind bei Phoenix Contact inzwischen weitere Röders HSC-Fräsmaschinen im Einsatz. Bei der Verknüpfung der unterschiedlichen Systeme erwies sich Die Herstellung von Kunststoffteilen für anreihbare Klemmen und Gehäuse für Schaltschränke stellt höchste Anforderungen an die Präzision der Spritzgießwerkzeuge Foto: Klaus Vollrath die uneingeschränkte Update fähigkeit der Röders-Steuerung als sehr positiv, da es so einfach möglich war, sie problemlos an Konfigurationsänderungen des Gesamtsystems anzupassen. Da die Anlage in ihrer neuen Umgebung in erheblichem Maße zur Bearbeitung von Grafit eingesetzt werden sollte, war eine Umstellung der bisherigen Schmierphilosophie erforderlich: Durch die bisher eingesetzte Minimalmengenschmierung, die aufgrund des breiten Nebelstrahls recht hoch dosiert wurde, lagerten sich natürlich Ölreste an Maschinentisch, Platte und im Arbeitsraum ab. An diesen öligen Flächen hätte sich bei der Bearbeitung von Grafit unweigerlich Grafitstaub abgelagert, was zu Problemen bei einer Automation geführt hätte. Zur Vermeidung wäre zum Beispiel eine manuelle Reinigung beim Wechsel des zu bearbeitenden Materials nötig gewesen. Tests zeigten schnell, dass für die gewünschte Bearbeitungsqualität auf eine Schmierung bei der Bearbeitung von Stahl nicht verzichtet werden kann. Daher musste eine Lösung gefunden werden, welche es gestattete, die unterschiedlichen Anforderungen der beiden Werkstoffklassen gleichermaßen zu erfüllen. Die Funktionsweise des Verteilers „Bei der Suche stießen wir auf den Mediumverteiler der Firma MHT, der es ermöglicht, mit nur einem System die eigentlich gegensätz lichen Anforderungen auf ebenso einfache wie zuverlässige Weise zu bewältigen“, erinnert sich Nikolaus Chaintoutis. Beim Mediumverteiler handelt es sich um eine Art Hülse, welche den Werkzeughalter eng umschließt, ohne ihn jedoch zu berühren. Dieser Düsenkörper rotiert nicht mit dem Werkzeug, sondern wird über einen Adapter fest an der z-Achse angeflanscht und über zwei Leitungen mit Druckluft bzw. einem Schmierstoffmedium, im Normalfall Öl, versorgt. Beide Medien werden im Düsenkörper gemischt und über einen Kranz feiner Kanäle im Düsenkörper bis dicht an den Werkzeugschaft geführt. Der Schaft und die Werkzeugspitze werden so durch einen scharfen Strahl aus Luft bzw. aus einem Gemisch aus Schmierstoff und Luft bis zur Werkzeugspitze umströmt. Der scharfe Strahl sorgt gleichzeitig dafür, dass Abrieb und Späne zielgenau aus dem Arbeitsbereich der Schneide entfernt werden, was selbst bei tiefen Schlitzen und Taschen ausgezeichnet funktioniert. Durch die zielgenaue Zuführung des Öl-Luft-Gemischs ist es möglich, trotz einer gegenüber der konventionellen Vorgehensweise erheblich reduzierten Ölmenge bei der Hartbearbeitung eine sehr gute Schmierwirkung zu erzielen. Aufgrund der geringen Ölmenge gibt es daher quasi keinerlei Ölablagerungen und somit bei einer anschließenden Grafitbearbeitung auch keine Anhaftungen. Der Düsenkörper und das Spannfutter mit dem Werkzeug werden als kombinierte Einheit im Werkzeugmagazin vorgehalten und in einem Arbeitsgang ausgewechselt. Als Schnittstelle für das Spannfutter fungiert nach wie vor eine der üblichen genormten Aufnahmen wie in diesem Fall HSK 40E, während der Mediumverteiler über eine eigene Schnittstelle seitlich an der für ihn vorgesehenen Anschlussstelle unterhalb der Spindel angedockt wird. Der Austausch dieser Einheit zwischen Spindel und Werkzeugwechsler erfolgt ebenso schnell und effizient wie ein normaler Werkzeugwechsel. Lediglich die Aufnahmen in den Magazinen müssen angepasst werden. Aufgrund dieses Konzepts war die Nachrüstung an die vorhandene RXP 500 DS mit relativ geringem Aufwand verbunden. sl www.phoenixcontact.com www.mht-gmbh.de www.roeders.de Typisches Produkt: Doppelstock-Messertrennklemmen mit universellem Schraubanschluss Foto: Phoenix Contact Werkstücktausch im Arbeitsraum der Röders RXP 500 DS. Das Handling entnimmt die fertige Elektrode aus dem Nullpunktspannsystem und platziert dann den nächsten Rohling Foto: Klaus Vollrath Mehr Bilder finden Sie in der K-ZEITUNG-App Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren TECHNOLOGIE WERKZEUG- UND FORMENBAU 4. September 2015 | Ausgabe 17 19 Perfektion aus einer Hand Kläger baut und wartet Werkzeuge für Hochleistungskunststoff, bietet als Full-Service-Dienstleister seinen Kunden „Lösungen mit Charakter“ und nutzt dabei Synergien aus Werkzeugbau und Spritzgießproduktion zent für Serienteile im Spritzgießverfahren. Kompetenz Systemlieferant Eine alltägliche Situation in der Kunststoffteileproduktion: eine Spritzgießmaschine, ein anspruchsvolles Werkzeug, ein komplexes technisches Gehäusebauteil, eine Gruppe von Menschen, die Fertigungsprozess und Produktqualität begutachten. Nicht alltäglich ist allerdings das Staunen der aus Vertretern von Materialherstellern bestehenden Gruppe, als sie die Teilequalität des aus Grivory GV5H hergestellten Bauteils begutachten. Denn trotz des zu 50 % glasfaserverstärkten, abrasiven Materials und der Produktionszahl von 2,5 Mio. Schuss produziert das Werkzeug höchste Qualität. Auf einen Blick wird klar, dass komplexe Bauteile und/oder anspruchsvolle Materialien sowie hohe Stückzahlen besondere Anforderungen an das Know-how des Werkzeugherstellers, aber auch an das Spritzgießwerkzeug selbst stellen: die beim Bau eingesetzten Stähle, die gesamte Ausführung, Ausstattung, Technik und auch der Service sind Grundlage für eine stabile Produktion, für Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Ort der Handlung: die Produktionshalle der Kläger Spritzguss GmbH & Co. KG in Dornstetten bei Freudenstadt. „Qualitätswerkzeuge – alles andere ist teuer“ – diesem Motto hat sich Kläger mit hoher Beratungs- und Umsetzungskompetenz verschrieben. Denn ein technisch anspruchsvolles, den Kundenanforderungen gerecht werdendes und gut gewartetes Werkzeug besitzt für eine qualitativ hochwertige und wirtschaftlich effiziente Teilefertigung die absolute Schlüsselposition: Maschine und Peripherie können leichter ersetzt werden, die technische Kernkompetenz für das Bauteil – und damit für eine stabile, wirtschaftliche und sichere Produktion – liegt im Werkzeug. „Ein nicht funktionsfähiges Werkzeug“, so Stefan Biancardi, Projektmanager im technischen Vertrieb Spritzgussteile bei Kläger, „bedeutet im Klartext Stillstandzeiten. Und je länger die dauern, umso größer die Katastrophe. Denn ein Auftrag, der mit einem kaputten Werkzeug nicht abge arbeitet werden kann, kostet Geld. Zum einen beim Kunden wegen der fehlenden Teile, zum anderen beim Produzenten, der nicht stabil fertigen und damit pünktlich liefern kann. Deshalb ist bei uns nicht nur die Werkzeugkonzeption materialgerecht, sondern auch Wartungsintervalle und -umfänge sind perfekt auf die jeweilige Aufgabe abgestimmt. So gewährleisten wir eine wirtschaftliche und sichere Herstellung. Und das ist ja das Wichtigste für alle Beteiligten.“ Wertschöpfungspartner Kläger ist bereits seit Jahrzehnten einer der führenden Hersteller von komplexen Spritzgussteilen aus technischer Keramik sowie unterschiedlichsten Kunststoffen. Das langjährige Know-how in Sachen Kunststoffteilefertigung, Werkzeugbau und Verarbeitung setzt Kläger seit vielen Jahren als Wertschöpfungspartner im hauseigenen Formenbau zur Realisierung anspruchsgerechter Werkzeuge ein – ob für die Kundenproduktion oder im externen Auftrag als Lohnwerkzeugbauer. In relativ kurzer Zeit entwickelte sich Kläger zu einem kompetenten Full-Service-Dienstleister und Partner für zahlreiche Hightechunternehmen: in Entwicklung und Herstellung qualitativ hochwertiger Spritzgießwerkzeuge sowie als Produ- Schnecken www.bernexgroup.com BERNEX Schnecken Verschleissschutz der Spitzenklasse 13.– 17.10.2015 Halle B3 Stand B3-3004 Bernex Bimetall AG Industriestrasse 211 CH-4600 Olten Switzerland CNC - Spezialmaschinen Besuchen Sie uns in Stuttgart vom 22.09. bis 24.09.2015 in Halle 7 / Stand A32 www.klaeger.de Den ganzen Text finden Sie in der K-ZEITUNG-App Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren Zylinder Lösungen für Ihren Erfolg ©Aircabin Die Unterschiede zwischen Werkzeugen und hervorragenden Werkzeugen liegen im Detail Foto: Kläger In der eigenen Produktion werden circa 300 unterschiedliche Materialien auf rund 800 aktiven Werkzeugen verarbeitet. „Dieses breite Materialspektrum hat Auswirkungen: Unser Werkzeugbau hat große Kompetenz und Erfahrung in der Herstellung komplexer Werkzeuge für die Verarbeitung anspruchsvoller Materialien“, skizziert der zuständige Werksleiter Hardy Schelkus, Prokurist und Mitglied Geschäftsleitung, das Kompetenzfeld Klägers in Sachen Werkzeuge. So entscheidend die Qualität des Werkzeugs ist, so bedeutend ist auch dessen Pflege im Gebrauch. Kläger übernimmt für seine Kunden das komplette Life-CycleManagement vom ersten bis zum letzten Schuss. Der Werkzeugservice steht als separate Abteilung für kurzfristige Reparaturen und Optimierungen permanent zur Verfügung, sorgt aber auch durch die zyklische Wartung, unter anderem durch die Reinigung der Werkzeuge in einem Ultraschallbad, für eine hohe Verfügbarkeit und lange Lebensdauer bei gleichbleibender Spritzgießqualität. Im Bereich der technischen Hochleistungskunststoffe, zum Beispiel bei abrasiven, verstärkten Materialien, ist der Know-how-Overflow aus der Keramikverarbeitung besonders wichtig. Kläger betreut dabei Werkzeuge über die gesamte Wertschöpfungskette: von der Konzeption über Materialdefinition und -auswahl, Aufbau und Wartung bis hin zum Service. Immer mit dem Ziel, die Qualität der Bauteile über lange Zeit hochzuhalten – getreu dem Unternehmensmotto: „Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile.“ sl Kunststoff ist vielfältig – wie eine MAKA 5-Achs-Bearbeitung von ¬ Thermo- und Duroplasten ¬ Verbund- und Compositewerkstoffen Anwendungsbereiche www.maka.com Im Boots-, Fahrzeug- und Flugzeugbau, technische Kunststoffteile, Modellbau und mehr .. MAKA 5-Achs-Bearbeitungszentren sind innovative High-End Überall in der Werkzeugwartung bei Kläger bildet, wie beim Beispiel der Erosion, sehr hohe Präzision die Basis für sämtliche Tätigkeiten Foto: Kläger Das komplette Zerlegen der Werkzeuge und deren periodische Ultraschallreinigung tragen zur langen, problemlosen Fertigung von Spritzteilen bei Foto: Kläger Lösungen. Prozessoptimierung, Präzision, Qualität und Zuverlässigkeit stehen für Produktivität und Flexibilität. 01 AZ Kunststoff 85x175 K-Zeitung.indd 1 14.07.15 11:43 Marktplatz MARKTPLATZ Marktplatz Der Rubrikanzeigenteil besteht aus 6 Spalten zu je 40 mm Breite. Die Preise (1s Rubrikanzeigen EUR 3,30 und für Stellengesuche EUR 2,70 je mm. D Für Chiffreanzeigen wird eine zusätzliche Gebühr von EUR 8,00 besteht aus 6 Spalten zu je 40 mm Breite. Die Preise (1spaltig, 40 mm breit) betragen für Rubrikanzeigen der Kunststoff- und KautschukbrancheDer Rubrikanzeigenteil Rubrikanzeigen EUR 3,30 und für Stellengesuche EUR 2,70 je mm. Die Mindesthöhe beträgt 30 mm. Für Chiffreanzeigen wird eine zusätzliche Gebühr von EUR 8,00 erhoben. Alle Preise zzgl. MwSt. Rubrikanzeigen der Kunststoff- und Kautschukbranche Der Rubrikanzeigenteil besteht aus 6 Spalten zu je 40 mm Breite. Die Preise (1spaltig, 40 mm breit) betragen für Geschäftsverbindungen Maschinenmarkt/Ankauf Maschinenmarkt/Verkauf Rubrikanzeigen EUR 3,30 und für Stellengesuche EUR 2,70 je mm. Die Mindesthöhe beträgt 30 mm. Maschinenmarkt/Ankauf Maschinenmarkt/Verkauf Für Chiffreanzeigen wird eine zusätzliche Gebühr von EUR 8,00 erhoben. Alle Preise zzgl. MwSt. Objekt: K 17 Kunde: Wendt Rubrik: STA Geschäftsverbindungen Rubrikanzeigen der Kunststoff- und Kautschukbranche Kleiner Kunststoff- selbständige Distributeure bzw. Vertreter jeweils für die Märkte Österreich, Schweiz und Süddeutschland. Geschäftsverbindungen Bewerbungen in ENGLISCHER Sprache unter KUK 89236 an K-Zeitung, 30130 Hannover. • LSR-Spritzguss • LSR-Spritzgussformenbau • 2K-Spritzguss • 2K-Spritzgussformenbau Maschinenmarkt/Verkauf • Eigener • 0- und Kleinserien Produktion von • Formenbau Siliconformteilen betrieb mit Werkzeugbau aus Altersgründen zu verkaufen. Preis 120.000,00 €. Wir sind ein international tätiger Compoundeur. Zur Stärkung unserer Vertriebsaktivitäten suchen wir Angebote richten Sie bitte unter Chiffre Maschinenmarkt/Ankauf KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Kleiner Kunststoffbetrieb mit Werkzeugbau aus Altersgründen Rubrikanzeigen in der zu verkaufen. Preis 120.000,00 €. K-ZEITUNG Angebote richten Sie bitte unter Chiffre KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Rohstoffmarkt bringen Erfolg! Für eilige WirAnzeigenaufträge: beraten Sie gern! Tel.: 0821/319880-52 Schnell per E-Mail: K-ZEITUNG • LSR-Spritzguss Maschinenhandel Borowski Für eilige Anzeigenaufträge: Schnell per E-Mail: Die neuen Mediadaten [email protected] finden Sie unter: Ankauf und Verkauf von Spritzgiessmaschinen, Blasformmaschinen und Zubehör tel. 02173-8950790 Fax 8950799 www.mhborowski.de · [email protected] www.K-ZEITUNG.de/ Wir suchen ständig werben-mediadaten/158/1203/ Spritzgießmaschinen sonstige Maschinenhandel und Borowski Ankauf und Verkauf von Spritzgiessmaschinen, Peripheriegeräte Blasformmaschinen Alle und Fabrikate Zubehör und Typen tel. 02173-8950790 Fax 8950799 Tel./Fax: 0048-94-3424831 www.mhborowski.de · [email protected] E-Mail: [email protected] Erscheinungsund Anzeigenschlusstermine Wir suchen kontinuierlich Produktionsabfälle und Mahlgüter aus: Internet: www.tadplast.pl der K-ZEITUNG 2015 Für eilige Anzeigenaufträge: PP, PE, ABS, PA 6., PA 6.6, POM, ABS/PC, PS, PMMA, PBT Rohstoffmarkt [email protected] Wir suchen ständig Schnell per E-Mail: [email protected] +Vermahlung+Granulierung+Einfärbung+Lagerung+Logistik+Kunststoffhandel+ Rohstoffmarkt • 2K-Spritzguss Grafentraubach 707, • Eigener Grafentraubach 707, 84082 Laberweinting Tel.: 08772/1060, Fax 0 Tel.: 08772/1060, Fax 08772/6657 E-mail: info@steinha • FormenbauE-mail: [email protected] Mediadaten, Preise und Werbeformen Zu Verkaufen! finden Sie online Gebr. Aluminium-Silos: 2g230 m³, 10g166 m³, 1g150 m³, 1g125 m³, 8g127 m³, 5g100 m³, 5g95 m³, 3g75 m³, 3g65 m³, 3g60 m³, 4g50 unter Media-Informationen: zu Verkaufen! 1. Stranggranulator - ex ROCKSTEDT, Antrieb: 10 kW- Messerwalze 250 mm breit x 250 mm Ø, Antrieb: 1,5kW- Andruckrolle 250 mm breit x 160 mm Ø, Durchsatz: 250 – 2500 kg/h, Schallschutzhaube, 2 Frequenzumrichter, wegen einstellbarer Granulatlänge, Ersatzmesserwalze 4g20 m³, m³ (2 Kammern), 2g42 m³, 5g30 m³,Grafentraubach 707, 84082 Laberweinting Chromstahlgehärtet, generalüberholt 2012. GFK-Silos: 1g125 m³, 2g80 m³, 2g30 m³, VA08772/1060, Fax 08772/6657 2. Stranggranulator - SCHEER, Typ: SGS 100-E m³, 1g75 Silos: 1g118 m³, 6g100 m³, 1g80Tel.: Baujahr: 1990 Antrieb: 3 kW-Messerwalze 100 m³, 2g70 m³ isol., 1g45 m³, 3g40E-mail: m³; Stahl- [email protected] mm breit x 200mm Ø, Durchsatz: 250 kg/h, geneSilos: 2g60 m³. ralüberholt 2012; KSM-Berlin, Tel.01729466272 Lösch-/Regenwassertanks und Wärmespeicher E-Mail: [email protected] www.K-Zeitung.de von 1.000 – 300.000 l. Mediadaten, Preise und Anzeigenaufträge: Für eilige Spritzgießmaschinen Ausgabe ErscheinungsAnzeigenzu Verkaufen! Tel. 07251/ 9151-0, Fax -75 Werbeformen und sonstige Schnell per E-Mail: [email protected] Stranggranulator - ex ROCKSTEDT, Lohner Kunststoffrecycling GmbH Tel. 04441 – 97800-0 termin schluss E-Mail: [email protected] Antrieb: 10 kW- Messerwalze 250 mm breit x finden Sie online Peripheriegeräte Buchholzstrasse 42 – 44 Fax. 04441 – 97800-1 250 mm Ø, Antrieb: 1,5kW- Andruckrolle 250 mm D-49377 Vechta Recyclingunternehmen Wir suchen kontinuierlich Produktionsabfälle und Mahlgüter aus: an: PP, PE, ABS, PA 6., PA 6.6, POM,bietet ABS/PC, PS,ABS, PMMA, PBT Regranulate: PS, POM, PC, PP Lohnregranulierung+-Vermahlung +Vermahlung+Granulierung+Einfärbung+Lagerung+Logistik+Kunststoffhandel+ sucht Produktionsabfälle + Mahlgut E-Mail. [email protected] Alle Fabrikate und Typen unter Media-Informationen: Tel./Fax: 0048-94-3424831 19 02. Okt. E-Mail: [email protected] 20 23. Okt. Internet: www.tadplast.pl der 21 Rubrikanzeigen 06.in Nov. breit x 160 mm Ø, Durchsatz: 250 – 2500 kg/h, Schallschutzhaube, 2 Frequenzumrichter, wegen einstellbarer Granulatlänge, Ersatzmesserwalze Chromstahlgehärtet, generalüberholt 2012. 2. Stranggranulator - SCHEER, Typ: SGS 100-E Baujahr: 1990 Antrieb: 3 kW-Messerwalze 100 mm breit x 200mm Ø, Durchsatz: 250 kg/h, generalüberholt 2012; KSM-Berlin, Tel.01729466272 E-Mail: [email protected] K-ZEITUNG online Der KunststoffBranchentreff im Internet: Zu V Gebr. Alum 142 m³, 2g m³ (2 Kam GFK-Silo: m³, 3g30 6g100 m³ m³ isol., 4 Silos: 3g Regenwas von 1.000- Zu Verkaufen! www.K-Zeitung.de Gebr. Aluminium-Silos 1g150 m³,8g 142 m³, 2g110 m³, 4g100 m³, 4g50 m³ (2 Kammern), 2g42 m³, 5g30 m³; GFK-Silo: 1g125 m³, 2g80 m³, 2g50 m³, 3g30 m³, 2g23 m³; VA-Silos: 6g100 m³, 1g80 m³, 3g75 m³, 2g70 m³ isol., 4g56 m³, 1g45 m³; StahlSilos: 3g125 m³, 2g60 m³. Lösch-/ Regenwassertanks u. Wärmespeicher von 1.000-300.000 l. Te E- 16. Sept. www.K-Zeitung.deErscheinungs- und Anzeigenschlusstermine 07. Okt. der K-ZEitung für das Jahr 2013 21. Okt. K-Zeitung Für eilige Anzeigenaufträge: Tel. 07251/ 9151-0, Fax -75 bringen Erfolg! Schnell per E-Mail: [email protected] Wir beraten Sie gern! Ausgabe ErscheinungsterminE-Mail: [email protected] Ram-extrusion KG Buchholzstrasse 42 – 44 Fax. GmbH 04441 +– Co. 97800-1 Ind.-Gebiet, 53539 Kelberg D-49377 Vechta E-Mail. [email protected] 19 antworten. 27. September 11. Sep Tel.: 0821/319880-52 Chiffre-Anzeigen? – Einfach Tel. 02692/92090 www.ERE-Kunststoff.de Fax 02692/920940 [email protected] 20 und Anzeigenschlusstermine 11. Oktober 24. Sep ErscheinungsRecyclingunternehmen Kleiner Hinweis für dieder Antwort bietet an: 21 auf Chiffre-Anzeigen. September 11. Sep Rubrikanzeigen in der K-ZEitung für das27. Jahr 2013 Regranulate: PS, ABS, POM, PC, PP Lohnregranulierung+-Vermahlung Bitte besuchen Sie uns Und auf der 2013, 22 15. November 30. Ok soKgeht’s: K-Zeitung Rubrikanzeigen in der sucht Produktionsabfälle + Mahlgut vombringen 16. -Erfolg! 23. Oktober 2013 in Düsseldorf, 23 29. auch November Schreiben Sie bitte außer der Verlagsanschrift dieAnzeigenschluss vollständige Chiffre-13. No Ausgabe Erscheinungstermin eRe Kunststoff Ram-extrusion GmbH + Co. KG Wir beraten Sie Halle gern! 5, Stand E 36 K-ZEITUNG 24Umschlag. Dann 13. Dezember Nummer der Anzeige auf den wissen wir, welcher Chiffre-Anzeige27. No Ind.-Gebiet, 53539 Kelberg 19 27. September 11. September Tel.: 0821/319880-52 Tel. 02692/92090 www.ERE-Kunststoff.de bringen Erfolg! 17.anJanuar 30. De Fax 02692/920940 [email protected] Ihre Antwort gilt oder senden1/2 Sie uns eine E-Mail 20 11. Oktober 24. September Wir beraten Sie gern! [email protected]. 21 27. September 11. September Tel.: 0821/319880-52 Bitte besuchen Sie uns auf der K 2013, 22 15. November 30. Oktober vom 16. - 23. Oktober 2013 in Düsseldorf, Rubrikanzeige in der K-ZeitunG 23 29. November 13. November 14-tägig) Halle 5, Stand(erscheint E 36 Verlag GmbH 24 13. Dezember 27. Giesel November Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Rubrikanzeige in der K-ZEITUNG 1/2 17. Januar 30./ 31Dezember telefon: +49 (0) 821 98 80-52 · Fax: +49 (0) 511 / 7 eRe Kunststoff Lohner Kunststoffrecycling GmbH Tel. 04441 – 97800-0 Giesel Verlag Gmb Chiffre KUK-000 H 00 Hans-Böc kler-Allee 30173 Hannove 9 r www.K-Zeitung.de K-ZeitunG K-ZEITUNG www.K-Zeitung.de Bestellschein (erscheint 14-tägig) BestellscheinBitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext Rubrikanzeige in der K-ZeitunG (erscheint 14-tägig) ____ mal in der/den nächsten Ausgabe/n Bestellschein Rubrik Anzeigentext Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden ____ mal in der/den nächsten Ausgabe/n Geschäftsverbindungen Rubrik Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext Rohstoffmarkt ____ mal in der/den nächsten Ausgabe/n Geschäftsverbindungen Maschinenmarkt Ankauf Rubrik Rohstoffmarkt Maschinenmarkt Verkauf Geschäftsverbindungen Maschinenmarkt Ankauf Stellenangebote Rohstoffmarkt Maschinenmarkt Verkauf Stellengesuche Maschinenmarkt Ankauf Stellenangebote An- und Verkäufe, Stellenangebote Maschinenmarkt Verkauf– mm-Preis 1spaltig EUR 3,30 Stellengesuche Stellengesuche Rabatte: innerhalb eines Stellenangebote An- und Verkäufe, Stellenangebote – mm Preis 1spaltig EUR 2,70 Insertionsjahres – mm-Preis 1spaltig EUR 3,30 – Chiffre-Gebühr EUR 8,-3 Anzeigen 3% – alle Preise zzgl. MwSt. 6 Anzeigen 5% Stellengesuche 12 Anzeigen 10% Rabatte: innerhalb eines Verkäufe, 18 Anzeigen 15% –Anmmund Preis 1spaltig Stellenangebote EUR 2,70 insertionsjahres – mm-Preis 1spaltig EUR 3,30 24 Anzeigen 20% – Chiffre-Gebühr EUR 8,-3 Anzeigen 3% – alle Preise zzgl. MwSt. 6 Anzeigen 5% Stellengesuche 12 Anzeigen 10% – mm Preis 1spaltig EUR 2,70 18 Anzeigen 15% – Chiffre-Gebühr EUR 8,-24 Anzeigen 20% – alle Preise zzgl. MwSt. Stellengesuche Giesel Verlag GmbH e-Mail: [email protected] Gögginger STr. 105a, 86199 Augsburg Telefon: +49 (0) 821 / 31 98 80-52 · Fax: +49 (0) 821 / 31 98 80-80 E-Mail: [email protected] Anzeigentext: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover ---------------------------------------------------------------------telefon: +49 (0) 821 / 31 98 80-52 · Fax: +49 (0) 511 / 73 04-222 Anzeigentext: e-Mail: [email protected] -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- K-ZeitunG Anzeigentext: ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Absender: ----------------------------------------------------------------------------------- ______________________________________________________ Rabatte: innerhalb eines ----------------------------------------------------------------------------------insertionsjahres Absender: 3 Anzeigen 3% 6 Anzeigen 5% ______________________________________________________ ____________________________________________________________ 12 Anzeigen 10% 18 Anzeigen Absender: 15% 24 Anzeigen 20% ______________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ BEZUGSQUELLEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 21 Antistatik-Kunststoffe Extrusion, Blasmaschinen Sicherheitstechnik GmbH Vierlander Str. 2 21502 Geesthacht Tel.: +49 4152 80 86–0 Fax: +49 4152 80 86–45 www.kasiglas.de · [email protected] SEKISUI CHEMICAL GmbH Immermannstraße 65 c 40210 Düsseldorf Tel. 0211/369770, Fax 0211/3697731 Befeuchten/Konditionieren HORO Dr. Hofmann GmbH Befeuchtungs- u. 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Bach GmbH Elektro-Wärmetechnik Hamburger Straße 4b 99885 Ohrdruf Tel. 03624/30 73 0, Fax 03624/30 73 200 E-Mail: [email protected] Internet: www.etb-bach.com ERGE-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH Postfach 40, 91218 Schnaittach Tel. 09153/9210, Fax 09153/921117 www.erge-elektrowaermetechnik.de [email protected] Ihne & Tesch, GmbH, 58468 Lüdenscheid PF 1863, Tel. 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KG Leverkuser Str. 65, 42897 Remscheid Geschäftsbereich Pumpen Tel.: 02191/67-0, Fax: 02191/67-1794 [email protected], www.pumpen.barmag.de Messtechnik Bruchweide 2, D-28307 Bremen Tel. +49 (0) 421 489 00 0, Fax 489 00 90 [email protected], www.sikora.net E-Mail: [email protected] ALPINE Rotations-Schweißmaschinen Polypropylen-Compound Deifel Buntfarbenfabrik Gabriel-Chemie Deutschland GmbH D-87480 Weitnau/Oberallgäu Tel. 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Tel. 08 21 / 31 98 80 - 52 Trocknen von Halbzeugen WIDOS W. Dommer Söhne GmbH 71254 Ditzingen – Heimerdingen Tel.: 0 71 52 / 99 39-0, Fax: -40 [email protected], www.widos.de Vorwärme-, Temperierund Industrieöfen kostenlos online unter www.K-Zeitung.de HORO Dr. Hofmann GmbH (Ultra-) Trocken-/Wärmekammern Temperkammern www.horo.eu Vötsch Industrietechnik GmbH www.voetsch-ovens.com • [email protected] Wärmebehandlung HORO Dr. Hofmann GmbH (Ultra-) Trocken-/Wärmekammern www.horo.eu MASSGESCHNEIDERTE ZERKLEINERUNGSTECHNIK UNTHA Deutschland GmbH D-97753 Karlstadt Tel:09353/906869-0 www.untha.de Wärmeschutzplatten Brandenburger Isoliertechnik GmbH & Co. KG 76829 Landau, Tel. 06341/5104-0, Fax -155 [email protected], www.brandenburger.de Zerkleinerungsmaschinenbau Norken GmbH, D-57629 Norken Tel. 02661 95 96 0, Fax 02661 95 96 47 E-Mail: [email protected], www.zeno.de Eine Bezugsquelle s/w in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort 92,04 € + MwSt. Weitere Informationen unter Tel. 0821 319880-52 DOTHERM GmbH & Co. KG Hesslingsweg 65-67, 44309 Dortmund Tel.-Nr.: 0231/925000-0 www.dotherm.com [email protected] ISOCOS GmbH & Co. KG 76865 Rohrbach, T 06349/93941-0, F – 101 [email protected], www.isocos.com Zahnräder Zertifizierung von Management-Systemen F-MORAT CO. GmbH Zertifzie r SONOTRONIC Nagel GmbH Becker-Göring-Str. 17-25 ▪ 76307 Karlsbad Tel.: +49 72 48 91 66-0 ▪ Fax: -144 ▪ www.sonotronic.de s te Vakuum-Formmaschinen Managem IS O 1 4 0 01 Die nachhaltige Verbindung D-74081 Heilbronn Tel. +49 (0)7131/505-0 www.illig.de www.swiss-sonic.ch [email protected] Weber Ultrasonics Weld & Cut GmbH www.wuwc.de [email protected] HORO Dr. Hofmann GmbH Ultra-Trockenkammern www.horo.eu Der KVT Bielefeld GmbH www.kvt-bielefeld.de automatisch te tsys m en Eine Bezugsquellen-Anzeige s/w in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521 E-Mail: [email protected] Internet: www.pallmann.eu steht auch MaschinenbauTechnologie-Herrde Tiedenkamp 6 D-24558 Henstedt-Ulzburg Tel. 04193-968530, Fax -968532 E-Mail: [email protected] Internet: www: mth-online.com RINCO ULTRASONICS AG Industriestr. 4, 8590 Romanshorn / Schweiz www.rincoultrasonics.com Tel:+41 71 466 41 00 LANCO GmbH Moselstrasse 56-58, D-63452 Hanau Tel. 06181-916000, Telefax 06181/9160040 Internet: www.lanco.de Maschinenfabrik GmbH & Co. KG Zerkleinerungstechnik Vibrations- und Reibschweißmaschinen www.cemas-germany.com Kunststofftechnik GmbH Werner Koch Maschinentechnik GmbH Industriestraße 3 D-75228 Ispringen Tel. 07231/8009-0 Fax 07231/800960 [email protected], www.koch-technik.com Zerkleinerungsanlagen BRANSON T. 0 60 74/497-0 / Fax -199 www.branson.eu / [email protected] Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG Descostr. 3-9, 76307 Karlsbad Tel.: +49 7248 79-0 [email protected] www.herrmannultraschall.com Phone: +49 (0) 2581 78427-0 [email protected] www.gerco-kunststofftechnik.de Walzen D-74081 Heilbronn Tel. +49 (0)7131/505-0 www.illig.de BRANSON T. 0 60 74/497-0 / Fax -199 www.branson.eu / [email protected] Wir beraten Sie gern! Tel. 08 21 / 31 98 80 - 52 Trocken- und Warmlufttrockner Verpackungsmaschinen KIEFEL GMBH, 83395 Freilassing Tel. 08654/78-0, www.kiefel.com Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstraße 1 · D-57562 Herdorf Tel. 02744-9317-0 · Fax 9317-17 E-Mail: [email protected] Internet: www.will-hahnenstein.de Walzen www.breitenbach.de Walzenweg 60 · 57072 Siegen Tel.: +49 (271) 37 58-0 · Fax: +49 (271) 37 58-290 E-Mail: [email protected] Stellenmarkt D-79871 Eisenbach/Hochschwarzwald Tel. (0 76 57) 9106-0, Fax (0 76 57) 91 06-40 E-Mail: [email protected] Internet: www.f-morat.de Die nächstmögliche Ausgabe für Ihren Bezugsquelleneintrag oder Ihre Änderung ist die Nr. 19/2015 vom 02.10.2015 Anzeigenschluss ist am 16.09.2015 der Kunststoffbranche auf www.k-zeitung.de in Kooperation mit t z t e J ! u e n Unsere komplette K-Familie K K-Z E I T U N G • K-Z E I T U N G -A P P • K-Z E I T U N G E PA P E R • K-Z E I T U N G.D E • K-Z E I T U N G - N E W S L E T T E R • K- E X T R A-A P P • K- FA K U M A E X P R E S S • K- FA K U M A E X P R E S S -A P P „Konkrete und kompetente Informationen für die Kunststoff- und Kautschuk-Industrie!“ Wir sind für Sie am Puls der Branche, zuverlässig, präzise, kompetent – von Praktikern für Praktiker! Ihre Ansprechpartner Redaktion Günter Kögel, Telefon +49 (0) 821 319880-50 Anzeigen Axel Gerhartz, Telefon +49 (0) 821 319880-52 [email protected] www.k-zeitung.de @http:// WORLD OF PLASTICS Foto: Rainer Sturm/pixelio.de/Ergo 24 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 800 Millionen für ein Fußballfeld Weltmeisterlicher Kunstrasen aus deutscher Maschinenproduktion bei der Fußball-WM der Frauen in Kanada im Einsatz: Reimotec spielt in der ersten Liga der grünbasierten Sportarten weltweit Extrusion Wer hat schon je die Grashalme auf einem Fußballfeld gezählt? Einer weiß es sehr genau, obwohl er nicht mit der Lupe, sondern streng technologisch gezählt hat. Detlef Kolb, Geschäftsleiter Vertrieb der Reimotec Maschinenbau GmbH, kann mit mathematischer Genauigkeit sagen, dass der Kunstrasen pro Feld während der kanadischen FußballWM der Frauen fast exakt 800 Mio. „Grashalme“ hat. Das Unternehmen entwickelte die Maschinen- und Produktionstechnik für den Kunstrasen, der jetzt auch in Stadien bei der Frauen-FIFA-WM in Kanada zum Einsatz kam. Fußballfan ist Detlef Kolb ohnehin; gleichwohl sein Interesse besonders den Grundlagen des Fußballs und anderer Sportarten gilt, die den Sportlern buchstäblich zu Füßen liegen. Da die reinen Hallenstadien, wie teils auch in Kanada zur WM, wegen der Überdachung nicht mit Naturrasen ausgestattet werden können, bildet Kunstrasen auch dort die mehr als geeignete Alternative. Zwar ist die Bespielbarkeit von Kunstrasen besonders dann „gefühlt“ eine andere, wenn die Spieler gewohnt sind, auf „echtem“ Rasen zu spielen, indes ist es in vielen Ländern klima- und wetter technisch gar nicht möglich, Naturrasenplätze anzulegen und entsprechend zu pflegen oder zu bewirtschaften. Zudem die Haltbarkeit von Kunstrasen mit mindestens 7 bis 15 Jahren – auch bei starker Beanspruchung – etwa beim Dreifachen dessen liegt, was ein Naturrasen an Lebensdauer mitbringt und zudem noch keine Regenerationsphasen benötigt. Auch in Deutschland und Europa geht man mehr und mehr dazu über, viele Sportarten auf Kunstrasenplätzen auszutragen. Grüne Welle Ausgetragen werden dazu auch die Diskussionen über die qualitativen Unterschiede zwischen dem Kunststoffprodukt und der echten Natur. Allerdings ist die Diskussion über Pro und Kontra für Reimotec ohnehin „gelaufen“, wie Detlef Kolb klar ausführt. „Derzeit werden weltweit so viele Sportplätze wie nie zuvor mit Kunstrasen ausgestattet. In Europa waren es allein im Jahr 2014 über 4.000. U nd auch hier in Deutschland steigt die Zahl deutlich an, denn viele Kommunen und Vereine – auch in der Bundesliga – schätzen die enormen Vorteile des extrudierten Materials. So hat sich Bundestrainer Jogi Löw klar dahingehend positioniert, dass technisch versierte Spieler auf Kunstrasen deutlich im Vorteil sind. Kosten im grünen Bereich Und bei den kommenden Großturnieren wie in Katar ist es gar nicht möglich, auf Naturrasen zu spielen, weil es den dort klimatisch gar nicht geben kann oder nur mit ungeheurem Aufwand, und über eine nur kurze Periode aufrechtzuerhalten Extrusionsprozess der Endlosfäden zur Herstellung von Kunstrasen mit höchsten Qualitätsstandards mit Reimotec-Monofilamentanlagen Foto: Reimotec ist. Und klar sagen muss man auch, dass der Kunstrasen deutliche Kostenvorteile nicht nur durch die Lebensdauer hat!“ In der Tat ist der Pflegeaufwand immens. So geben Bundesligavereine die jährlichen Kosten dafür pro Platz bei Naturrasen mit circa 1 Mio. EUR pro Jahr an. Die Kosten für das Anlegen eines Kunstrasenplatzes liegen dem gegenüber derzeit bei rund 500.000 EUR. Das rechnet sich nicht nur, sondern markiert damit auch weitgehend die Zukunft des internationalen Sports, so er auf Rasen ausgetragen wird. Die Entwicklung geht hier nicht nur in neue Mengendimensionen, sondern auch durch die ständige Verbesserung in eine noch bessere und „echtrasennähere“ Qualität. Firmen wie Marktführer Reimotec sehen sich gut aufgestellt für die weitere Entwicklung zum Thema Kunstrasen. Dazu Detlef Kolb: „Auch unsere Technik wird immer besser, immer feiner und immer enger an den Erfahrungen und Erwartungen des Sporttreibenden ausgerichtet. Wir entwickeln diese Technologie gezielt weiter, auch weil unsere internationalen Partner, die bei uns die Maschinen zur Herstellung der Monofilamente für Kunstrasen bestellen, immer weiter voranschreiten und große Aufgaben zu stemmen haben. Da sind wir vorneweg dabei!“ Die Greenkeeper Sicherlich bedeutet das eine leichte Umstellung auf andere Gegebenheiten, aber klar ist auch, dass es ohne Kunstrasen viele Sportarten in vielen Ländern kaum geben könnte. Die Vorteile sind enorm. Dahinter steckt eine technologische Entwicklung, an der das zur Reifenhäuser-Gruppe gehörende Unternehmen Reimotec maßgeblich beteiligt ist. Denn die Maschinen, auf denen zwei amerikanische Unternehmen den Kunstrasen für die kanadischen Stadien produzierten, stammen von den Filamentexperten aus Lampertheim in Deutschland. Mit Monofilamentanlagen, Verpackungsbandanlagen und herausragender Wicklertechnik ist das Unternehmen gut aufgestellt für die Zukunft. Nicht nur die amerikanischen Produzenten von Kunstrasen vertrauen auf die hochentwickelte Technik von Reimotec; auch viele andere Hersteller von Kunstrasen weit über den Leistungssport hinaus wissen die Vorzüge der Maschinen zu schätzen. Zufrieden ist Detlef Kolb auch mit dem Ergebnis der Frauenfußball-WM in Kanada: „Leider haben unsere Damen zwar nur Platz vier geschafft; aber wer sich das Endspiel Japan gegen die USA angesehen hat, konnte feststellen, wie gut der Rasen mitgespielt hat. Das 46-Meter-Tor von Carli Lloyd allein war schon eine Sensation! Und alle sagen, dass sich auf Kunstrasen gut und schnell spielen lässt. Wir gehen in die nächste Runde!“ sl www.reimotec.com Monofilamente in einer Reimotec-Anlage für Kunstrasen mit den gewünschten hochwertigen Eigenschaften Foto: Reimotec Jubiläum Seit 80 Jahren prägt Kautex die Branche mit wegweisenden Technologien Seite 23 KUNSTSTOFFLAND NORDRHEIN-WESTFALEN DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE Spezial zur AUSGABE 17 46. JAHRGANG AUS DEM INHALT Karl Finke: 8.000 neue Farbtöne aus Wuppertal������������������ 3 ASS: Automatisierte Fertigung selbst mit biegeschlaffen Organoblechen����������������������������������������������������������������������� 5 Garrelt Duin | Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NordrheinWestfalen GWK: Neues Produktionssystem hat sich bewährt������������� 7 Interview mit Ulrich Reifenhäuser: „Wer die Zukunft gestalten will, muss heute die Weichen dafür stellen“���� 10 Sonderhoff: Erfolgreich mit umfassender Dienstleistung zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen������������� 12 Foto: Staatskanzlei NRW/Ralph Sondermann Barlog Gruppe investiert in Produktion und Maschinen��� 16 Gemeinsam stark Brabender: Aufbruchstimmung in Duisburg���������������������� 18 Ter Plastics: Neue Polyamid-Type verbindet Funktionalität mit formvollendeten Oberflächen������������������������������� 22 Ruhla: Wo immer möglich, setzt der Werkzeugbauer Komponenten von Hasco ein����������������������������������������������� 24 ONI: Wenn die Kühlung den Reinraum heizt, ist Energieeffizienz im Spiel������������������������������������������������������������������ 25 Gneuß: Aktive Viskositätssteuerung bei der Extrusion von PET ohne Vortrocknug�������������������������������������������������� 28 IKV: Europaweit spitze in der Kunststofftechnik��������������� 30 Tria: Raum für weiteres Wachstum������������������������������������ 32 Nordson: Verbesserungen bei Qualität und Konsistenz����40 EDITORIAL Sonderbeilage mit Fokus auf NRW „Kunststoffland Nordrhein-Westfalen“ – dieser Name ist Programm und steht nicht nur für die hohe KunststoffAffinität der Region. Er steht auch für den gleichnamigen Verein, der sich mit großem Engagement und inzwischen 130 Mitgliedern als „Mitmachplattform“ für alle Akteure der Kunststoffwirtschaft etabliert hat. „Kunststoffland Nordrhein-Westfalen“ ist aber auch der Titel der traditionsreichen Sonderausgabe der K-ZEITUNG, die auch dieses Jahr wieder gebündelt und fokussiert über interessante Neuerungen, innovative Lösungen und aktu elle Veränderungen aus dem Kunststoffland an Rhein und Ruhr berichtet. Gerade beim Kunststoff überzeugt der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen, der neben Bayern und BadenWürttemberg zu den bedeutendsten Standorten der deutschen Kunststoff- und Kautschukindustrie zählt, durch eine starke Vernetzung und eine enge Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette. Der gesunde Mix aus innovativen Großunternehmen und leistungsstarken Mittelständlern – viele davon echte „Hidden Champions“ und Weltmarktführer auf ihrem Gebiet – bildet zusammen mit der hervorragenden Forschungslandschaft die Basis für den weltweiten Erfolg. Zudem bietet NRW durch seine ausgezeichnete Infrastruktur, die guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die hohe Konzentration von Kunststoffbetrieben, Zulieferern und Forschungseinrichtungen beste Möglichkeiten für branchenübergreifende Allianzen, die viele Entwicklungen erst möglich machen. Beste Voraussetzungen, um Kunststoff als Werkstoff des 21. Jahrhunderts weiter nach vorn zu bringen. gk Grußwort von Minister Garrelt Duin: In NRW steht die Wertschöpfungskette Kunststoff vor der vierten industriellen Revolution Wir sind schon mittendrin in der vierten industriellen Revolution, die Wirtschaft, Wissenschaft, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Politik und letztlich die Gesellschaft insgesamt vor große Herausforderungen stellt. Diese Herausforderungen müssen wir vor allem als Chance begreifen. Der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen hat zweifellos beste Chancen, seine Position als weltweiter Topanbieter für Industrie-4.0-Projekte weiter auszubauen. Denn „intelligente Produktion“ ist künftig mehr denn je gefragt – Losgröße eins ist Vision und Auftrag zugleich. Nach einer aktuellen Emnid-Erhebung wird die deutsche Industrie bis 2020 jährlich zusätzlich mehr als 40 Mrd. EUR für entsprechende Investitionen einsetzen. Denn die Unternehmen sehen in Projekten der Industrie 4.0 eine große Chance auf eine deutlich gesteigerte Produktions-, Energieund Ressourceneffizienz. Von der Digitalisierung der Wertschöpfungsketten erwarten die befragten Unternehmen Effizienzsteigerungen von durchschnittlich 3,3 % pro Jahr, also insgesamt 16,5 % für die nächsten fünf Jahre. Eine starke Vernetzung von Unter nehmen in der Wertschöpfungskette, branchenübergreifende Produktionsallianzen und der enge Schulterschluss mit den Forschungseinrichtungen sind wichtige Voraussetzungen für die Verbindung von Automation und Digitalisierung. Durch ressourcen sparende, intelligente technische Systeme soll Industrie 4.0 in Nord rhein-Westfalen Realität werden. Die NRW-Unternehmenslandschaft – traditionell ein guter Mix aus Großunternehmen und leistungsstarken Mittelständlern, oft genug Weltmarktführer, echte „Hidden Champions“ – ist dabei ein großes Pfund. Unsere Betriebe sind Innovationsmotoren, genau das ist ja unsere Stärke. Technologisch, da habe ich gar keine Sorgen, haben wir in NordrheinWestfalen allerbeste Voraussetzungen, weltweit in der ersten Liga mitzuspielen. Wir müssen es schaffen, möglichst alle Unternehmen im Land – auch die Klein- und Mittelbetriebe ohne eigene Forschungsabteilungen – in die Lage zu versetzen, am digitalen Wandel teilzuhaben. Es muss uns gelingen, bei allen Schlüssel themen der Digitalisierung – von der IT-Sicherheit über die Entwicklung digitaler Sprachstandards und den Wissenstransfer bis hin zur Etablierung neuer Geschäftsmodelle und der Gestaltung der Ausbildungs- und Arbeitswelt der Zukunft – weltweiter Innovationstreiber zu sein. Das geht nur im Gesamtkonzert aller gesellschaftlichen Akteure. Der Wirtschaftsstandort NordrheinWestfalen hat das Zeug dazu. Als eine wesentliche Industrie branche wird die Wertschöpfungskette Kunststoff eine maßgebliche Rolle spielen. Wir haben hier im Land eine privilegierte Situation: In NRW arbeiten engagierte Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über den Maschinenbau bis zur Verarbeitung – seit vielen Jahren auf eigene Initiative im Cluster Kunststoff.NRW beziehungswei- se im Verein kunststoffland NRW zusammen, um voneinander zu profitieren – nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“. Diese Zusammenarbeit ist insbesondere für die vielen mittelständisch geprägten Unternehmen wichtig. Ebenso ist das gefasste Vertrauen auch Voraussetzung für die erfolg- reiche Implementierung von Industrie 4.0. Etwas Besseres als diese gewachsene Struktur kann dem Standort gar nicht passieren. So wird es gelingen, Innovationen zu realisieren, gute Geschäfte zu machen und moderne Jobs zu schaffen. G arrelt D uin IHR SPEZIALIST FÜR DOSIEREN, WÄGEN UND AUSTRAGEN Besuchen Sie uns auf der 24. Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, vom 13. – 17. Oktober 2015 in Friedrichshafen, Halle A6, Stand A6-6213. Wir freuen uns auf Sie! KEEP THE FLOW! LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 2 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 EDITORIAL Plattform für engagierte Akteure kunststoffland NRW: Engagiert für die Wertschöpfungskette Kunststoff am Standort Nordrhein-Westfalen Seit beinahe neun Jahren ist der Verein kunststoff- der Gesetzgeber und Kunden und natürlich Indusland NRW „die“ Mitmachplattform für alle enga- trie 4.0 – immer geht es darum, sich gemeinsam gierten Akteure der Kunststoffwirtschaft am Stand- neuen und weitreichenden Herausforderungen zu ort Nordrhein-Westfalen – initiiert und zu einem stellen, Erfahrungen auszutauschen und praxis großen Teil selbst getragen von zahlreichen Unter- taugliche Lösungen zu finden. Tatsächlich füllt nehmen, F+E- sowie Aus- und Weiterbildungsein- kunststoffland NRW eine Lücke – und wenn es ihn richtungen und Dienstleistern nicht schon gäbe, müsste man mit Bezug zum Werkstoff diesen Verein glatt erfinden. Kunststoff. Anders als klassiNur er hat die gesamte Wertsche Verbände, aber auch als schöpfungskette an Bord und Trägergesellschaften einzelner im Blick, nur er kann flexibel Forschungsinstitute organiThemen aufgreifen, die weit siert kunststoffland NRW die auch über das Feld der technischen Innovationen hinausgesamte Wertschöpfungskette und schafft für sie ein Forum reichen, das von den Forgleichberechtigter Partner, schungseinrichtungen an kurz „der“ Kunststoffcluster unserem Standort bereits in und für NRW. Auch wenn exzellent bestellt wird. Und die mehr als 130 Mitglieder last, but not least: Nur er findes Vereins am Markt teilweidet so schnell und so treff se in Wettbewerbsbeziehunsicher die richtigen Ansprechgen zueinander stehen: Was partner aufseiten der Landessie eint und antreibt, sind die und Bundespolitik. Warum zentralen Herausforderungen, also außen vor bleiben, wähmit denen die Kunststoffwirtrend gleichgesinnte Akteure schaft in ihrer Gesamtheit der Wertschöpfungskette bereits erfolgreich den Schulkonfrontiert ist. Wie lassen Dr. Bärbel Naderer | Geschäftsführerin sich die NRW-Leichtbaukom- kunststoffland NRW e.V. terschluss praktizieren? Unser petenzen noch stärker sichtbar Foto: kunststoffland NRW Angebot steht: Werden auch machen? Wie können wir ge Sie Teil unseres erfolgreichen meinsam potenzielle Anwender von der Innovations Netzwerks und stärken damit Ihr Unternehmen kraft neuer Leichtbaulösungen überzeugen? und den Standort NRW! Weitere große Themen sind der Fachkräftemangel, ständig steigende Materialanforderungen seitens Ihre Dr. Bärbel Naderer Spritzgieß-Kundendialog im Technikum Meinerzhagen Traditionsreicher Standort für Wittmann Battenfeld – Technikkompetenz und intensive Diskussionen mit Praktikern Kundenveranstaltung im Technikum: Am Standort Meinerzhagen ist Wittmann Battenfeld mit Showroom und Technikum großzügig ausgestattet Foto: K-ZEITUNG Dialog vor Ort Die Umweltschonung und Kostenreduzierung durch die Nutzung von Möglichkeiten der Energieverbrauchsreduzierung in kunststoffverarbeitenden Betrieben standen im Fokus des Energieforums der Wittmann-Gruppe am Standort in Meinerzhagen Ende Juni. Diese Veranstaltung stand zudem Pate für ein Folgeforum für süddeutsche Kunden und Interessenten im Juli am Standort Nürnberg. In der kunststoffverarbeitenden Industrie wird elektrische Energie in mechanischen und thermischen Produktionsprozessen eingesetzt. Ferner besteht Bedarf an elektrischer Energie bei Transportvorgängen, beim Mahlen und Mischen, für die erforderlichen Wärme- und Kälteanlagen, die Drucklufterzeugung und diverse weitere Verbraucher. Im Meinerzhagener Technikum wurde den Besuchern von Mit arbeitern der Wittmann-Gruppe und externen Referenten aufgezeigt, dass eine signifikante Energieeinsparung möglich ist und welche Lösungen hierfür seitens des Maschinen- und Peripherie- geräteherstellers angeboten und gemeinsam mit den Kunden zusätzlich ausgeschöpft werden können. Energieeffizienz auch in der Peripherie In den Vorträgen wurde generell auf den Energieverbrauch in der Kunststoffverarbeitung eingegangen und besonders die mögliche Energieverbrauchssenkung durch eine effiziente Temperiertechnik sowie Trocknung der eingesetzten Kunststoffe beleuchtet. Der offensive Einsatz von Wittmann in Bezug auf das wichtige Thema Energieverbrauch zum Schutz der Umwelt und zur Kosteneinsparung wird durch die Einführung von Energielabels, mit denen Wittmann seine Produkte wie zum Beispiel Trockner versieht, unterstrichen. Spritzgießmaschinen der aktuellen Wittmann Battenfeld-Baureihen sind durch elektrische Antriebe, Servoantriebe, Energierückgewinnung und vieles mehr auf Energieeffizienz getrimmt. Aus wirtschaftlichen Gründen können jedoch nicht alle Altmaschinen in den Fertigungsbetrieben kurzoder mittelfristig durch neue in Bezug auf den Energiebedarf besonders effizient ausgerüstete Maschinen ersetzt werden. Daher waren auch die bestehenden Möglichkeiten der Nachrüstung bereits langjährig eingesetzter Spritzgießmaschinen mit energieeffizienten Pumpensystemen und Umrichtertechnik Thema des Energie forums. Im Anschluss an die Fachvorträge ist die Umsetzung der vorgestellten Themen im Wittmann Battenfeld Technikum vorgeführt worden. Unter anderem wurde durch Nutzung der im Standard der Smartpower-Serie enthaltenen Energieverbrauchsanzeige mit einer Smartpower 120 der nicht zu unterschätzende Einfluss der für das herzustellende Produkt optimalen Maschineneinstellung demonstriert. In Fachgesprächen wurden die behandelten Themen ergänzt und weitere Themen für zukünftige Fachtagungen diskutiert. gr www.wittmann-group.com Rethinking Technology Im größten Know-how Netzwerk für Extrusionstechnologie denken wir anders, um echte Innovationen zu entwickeln – für deutliche Wettbewerbsvorteile bei der Produktion von hochwertigen Blasfolien, Glättwerksfolien, Gießfolien, Monofilamenten, Verpackungsbändern und Vliesstoffen. Gut bestückt: Das Technikum in Meinerzhagen versammelt Peripherie- und Maschinentechnik von der Micropower- bis zur Macropower-Maschine Foto: K-ZEITUNG Alles rund ums Spritzgießen Mehr Informationen über uns finden Sie unter www.reifenhauser.com Sie haben Fragen? [email protected] Treffen Sie uns auf der FAKUMA Halle A6, Stand 6206 13. - 17. Oktober 2015 Anschauliche Erläuterungen zu energieeffizienten Gesamtsystemen: Dieter Kremer, Anwendungs- und Verfahrenstechnik Wittmann Battenfeld, bei seinem Vortrag Foto: K-ZEITUNG Voll ausgestattet Die Wittmann Battenfeld GmbH & Co. KG mit Sitz in Mei nerzhagen agiert heute als deutsche Tochter der Wittmann Battenfeld GmbH in Kottingbrunn/Österreich. In Deutschland ist Wittmann Battenfeld unter der Leitung von Geschäftsführer Klaus Ehlig mit einer eigenen Vertriebsund Servicegesellschaft vertreten. Der modern ausgebaute Standort bietet auf 4.000 m² Bürofläche, Technikum und Maschinen-Showroom sowie Ersatzteillager, und zwar für Spritzgießmaschinen, Peripherie, Roboter und Automationssysteme. Firmenintern gilt Meinerzhagen als ein Kompetenz zentrum für Spritzgießsonderverfahren. LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Seit mehr als 65 Jahren steht Karl Finke für Expertise in der Kunststoffeinfärbung Koloristik Das weltweit agierende Familienunternehmen Karl Finke aus Wuppertal bietet ein breites Sortiment an Masterbatches, Pigmentmischungen, Flüssigfarben und Farbpasten und umfassenden Service. Schon Anfang der 1950erJahre, als sich Kunststoffe in großem Maße durchzusetzen begannen, gehörte Finke mit seinen Farbneuheiten zur Selbsteinfärbung von Kunststoffen zu den Vorreitern. Heute bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für nahezu jeden Kunststoff, angefangen bei Thermoplasten und Duroplasten für verschiedenste Anwendungen über PET, PVC, Polyurethane und Epoxidharze bis hin zu ungesättigten Polyesterharzen. Auf dem Weg von der Farbidee bis zum fertigen Finke-Farbstoff kann der Kunde zwischen drei Servicekonzepten wählen, vom einfachen Farbmuster bis zum Koloristik-vor-Ort-Service. Die beiden Finke-Apps – Ral-Finder und PAN-Finder – sind bei der Farbkommunikation eine entscheidende Hilfe. Die hauseigene Analytik rundet den umfassenden Service ab. Auf einer der modernsten Fertigungsanlagen Europas produziert Finke die Fibaplast Masterbatches. Die Pigmentmischungen in thermoplastischem Polymer-Trägermaterial eignen sich für alle Bereiche der thermoplastischen Kunststoffverarbeitung, insbesondere für Spritzgießund Extrusionsanwendungen. Enge Zusammenarbeit mit Verarbeitern Maßgeschneiderte koloristische Konzepte Bei der Farbauswahl arbeiten die Koloristen von Finke eng mit den Verarbeitern zusammen. Jährlich erarbeiten sie mehr als 8.000 neue Farbtöne nach Kundenspezifikation. „Wir legen großen Wert auf die ganzheitliche Betreuung unserer Kunden“, erläutert Geschäftsführer Felix Finke sein Erfolgskonzept. „Unsere erfahrenen Techniker und Koloristen beraten die Anwender vom Design bis zum Endprodukt.“ Innovation heißt bei Finke daher nicht allein kontinuierliche Weiterentwicklung der Produktpalette. Mindestens ebenso wichtig sind Investitionen in das eigene Technikum und die Analytik. Für optimale Ergebnisse arbeitet Finke mit dem Originalwerkstoff des Kunden und simuliert im eigenen Technikum individuelle Produktionsverfahren, von verschiedenen Spritzgieß- und Extrusionsverfahren bis zum Blasformen. Zur Herstellung von PE- und PP-Musterflaschen stehen eine Mono- sowie eine Coextrusions-Blasformanlage zur Verfügung. Für komplexe Themen wie die Verarbeitung und Einfärbung von PET-C (teilkristallin) und PET-G (Glykol modifiziert) kann Finke durch die eige ne Zwei-Stufen Spritz-StreckBlasformtechnik verpackungsspezifische Lösungen anbieten. Die pulverförmigen Wubalen Trockenpigmente gehören zu den ersten Produktinnovationen, die Finke auf den Weg gebracht hat. Sie sind geeignet für alle thermoplastischen Polymere und ermöglichen durch besondere Additivierung verschiedene Spezialeffekte. Die Fibasol Flüssigfarben sind in nahezu allen thermoplastischen Kunststoffen einsetzbar und besonders interessant für transparente Farbtöne, etwa die Einfärbung von PET-Getränkeflaschen. Mit Fibadur Farbpasten lassen sich PVC-Systeme, Duroplaste (Polyurethane, Epoxidharze, ungesättigte Polyesterharze) und Spezialanwendungen einfärben. Seit mehr als 65 Jahren ist der Name Finke untrennbar verbunden mit Service und Kundenähe. Hochmoderne Technik, ein hochklassiges Produktsortiment, fundierte Beratung, Qualität und Flexibilität sind das stabile Fundament des Unternehmens, dokumentiert durch die Zertifizierung des eigenen Qualitätsmanagements nach ISO 9001. Im vergangenen Jahr erhielt Finke die Zertifizierung nach ISO 14001 und 50001. Das erste Wiederholungsaudit zu den ISO-Normen hat das Unternehmen Ende Juli 2015 erfolgreich bestanden. mg www.finke-colors.eu Für optimale Ergebnisse arbeitet Finke mit dem Originalwerkstoff des Kunden und simuliert im eigenen Technikum verschiedene Spritzgieß- und Extrusionsverfahren bis zum Blasformen Foto: Finke Auf dem Weg von der Farbidee bis zum fertigen Finke-Farbstoff kann der Kunde zwischen drei Servicekonzepten wählen, vom einfachen Farbmuster bis zum Koloristik-vorOrt-Service Foto: Finke Infobox Schlagwort Text_Infobox Bild Person LANXESS DEUTSCHLAND GMBH I BU HIGH PERFORMANCE MATERIALS | 50569 KÖLN | DEUTSCHLAND | LXS-HPM-068DE 8.000 neue Farbtöne aus Wuppertal 3 Name | Firma | Position. Fotovermerk GREEN FUTURE ENERGIZED BY Der Trend zur Elektromobilität gewinnt, vor dem Hintergrund immer knapper werdender Ressourcen an fossilen Treibstoffen und strengerem Klimaschutz, immer mehr an Fahrt. Mit unseren innovativen Werkstoffen tragen wir schon heute dazu bei, dass Automobile immer leichter und damit umweltfreundlicher werden. Die Hightech-Thermoplaste Durethan® und Pocan® sowie Tepex® Composite Sheets eröffnen dabei neue Konstruktions- und Designwelten für „Grüne Mobilität“. Mit unseren flammgeschützten Produkttypen bieten wir maßgeschneiderte Lösungen speziell für Stecker, Verbindungen, Halterungen und Gehäuse elektronischer Komponenten. Unsere Experten unterstützen Sie bei der Entwicklung in jeder Phase aktiv mit ihrem Fachwissen. Mehr Informationen unter www.e-mobility.lanxess.de Besuchen Sie uns auf der Fakuma 2015 in Friedrichshafen Halle B4 | Stand-Nr. 4209 | 13. bis 17. Oktober 2015 LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 INTERVIEW »Frei geformt und trägerlos« Interview zum Workshop „Innovative Leichtbauwerkstoffe in der Architektur“ – neue Marktchancen für innovative Werkstoffe Kreativ Welche Möglichkeiten er- öffnen innovative Leichtbauwerkstoffe der Architektur? Zu dieser Fragestellung startete kunststoffland NRW zusammen mit Vollack, dem Spezialisten für methodische Gebäudekonzeption, im Frühjahr eine kreative Workshop-Reihe. Im Gespräch bewerten die Initiatoren Jörg Jansen (stellvertretender Geschäftsführer kunststoff land NRW) und Martin Honak (Partner Vollack) die ersten Ergebnisse. : Wie entstand die Idee zu diesem interdisziplinären Dialog? Jörg Jansen: Leichtbau ist ein gro- ßes Thema in der Kunststoffbranche. Gerade in den Bereichen Automotive und Luftfahrt gewinnen Kunststoffe und Faserverbundwerkstoffe immer mehr an Bedeutung. Hier geht es in erster Linie um maximale Gewichtseinsparung. Abgesehen von diesem großen Vorteil können innovative Werkstoffe noch mehr: Sie ermöglichen neue Wege der Verarbeitung und Gestaltung. Und das macht sie auch für andere Anwendungsbereiche attraktiv, so zum Beispiel für die Architektur. Die Idee zu diesem interdisziplinären Meinungsaustausch entwickelte sich in Gesprächen mit Martin Honak von Vollack, unserem recht jungen Mitgliedsunternehmen, das für die Kunststoffwelt plant und baut. Inzwischen zeichnen sich vielversprechende Ansätze für eine kon- kretere intensivere Zusammen arbeit ab. : Welche Ziele verfolgen Sie mit der Workshop-Reihe? Jansen: Unser Verein möchte die Kunststoffbranche in NRW stärken, seine Mitglieder optimal miteinander vernetzen, entlang der gesamten Wertschöpfungskette Kunststoff Kompetenzen bündeln und den Austausch zwischen Industrie, Unternehmen und Politik fördern. In diesem Zusammenhang unterstützt kunststoffland NRW seine Mitglieder intensiv bei der Suche nach neuen Anwendungsbereichen und neuen Geschäftsfeldern. Die Kunststoffindustrie in NRW ist weltspitze, innovativ und gibt Impulse – das möchte kunststoffland NRW auch mit dieser neuen Workshop-Reihe demonstrieren und fördern. Martin Honak: Bei den Werksbesich tigungen im Zusammenhang mit unseren Bauprojekten staunen wir oft über die Produkte, die die Kunststoffindustrie herstellt oder verarbeitet. Die gedankliche Verbindung zu den Werkstoffen, die wir Architekten herkömmlicherweise einsetzen, liegt nahe. So entstand die Idee zu diesem Dialog. Uns geht es dabei in erster Linie darum, die Werkstoffe der kunststoffland-Mitglieder näher kennenzulernen, um dann gemeinsam zu erarbeiten: Welche innovativen Produkte und Tech- nologien könnten auch für die Bauwelt interessant sein? Wir möchten uns von der Leistungsfähigkeit der Werkstoffe inspirieren lassen, architektonische Aufgabenstellungen einmal anders anzugehen. Neuland zu betreten und für die Projekte unserer Kunden Neues nutzbar zu machen ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit bei Vollack. So können planerisch und technisch Impulse gegeben werden, die die individuelle Lösung für den Bauherrn beflügeln. : Gibt es konkrete Architekturprojekte, bei denen Sie neue Werkstoffe einsetzen könnten? Honak: Ja, wir haben in den ersten Workshops zwei konkrete Projekte zur Diskussion gestellt: zum einen den neuen repräsentativen Werkszugang mit Pförtnergebäude für Reifenhäuser, zum anderen die neue Werkszufahrt für ein Unternehmen der Altana-Gruppe. Beide Bauvorhaben bieten zu den Themen Dachkonstruktion und Fassade genügend Potenzial, um Ideen für den Einsatz innovativer Werkstoffe aus dem Leichtbausektor zu entwickeln. : Welche Schwerpunkte setzten die ersten Workshops? Honak: Zunächst standen die Pro- dukte der teilnehmenden Unternehmen im Vordergrund – ihre Leistungsfähigkeit, ihre bisherige Anwendung. Dann entwickelten wir gemeinsam, in Anlehnung an die beiden Architekturprojekte, Ansätze zur Anwendung bei Fassade und Dachkonstruktion. Statik und freie Formbarkeit waren wichtige Themen. Es ging zum Beispiel um große Bauteildimensionen, die mit traditionellen Werkstoffen nicht realisierbar sind. Zusammen entwarfen wir filigrane, frei geformte und trägerlose Vordächer aus Faserverbundwerkstoffen. Dieses freie, kreative Denken hat allen Teilnehmern großen Spaß gemacht. : Wie würden Sie die ersten Ergebnisse zusammenfassen? Jansen: Der direkte interdiszipli- näre Austausch mit Spezialisten aus dem Bereich Architektur hat sich als sehr fruchtbar erwiesen. Die Teilnehmer des Workshops haben bereits verschiedene Ideen entwickelt, wie ihre Produkte in solchen selbsttragenden Konstruktionen einsetzbar wären. Auch die beiden vorgestellten Architekturprojekte von Vollack waren hilfreich, um das Thema konkret zu fassen. Besonders freut mich, dass diese Form der intensiven Zusammenarbeit bereits dazu beigetragen hat, mögliche Unternehmenskooperationen auszuloten. Das ist Netzwerkarbeit erster Güte! : Und wie geht es nun weiter? Jansen: In dem Entwicklungs- workshop wurden viele Fragen INTERVIEW »NRW – starker Standort für die K-Industrie« Holger Lüttgens, Geschäftsführer eines alteingesessenen Verarbeiters in Heiligenhaus, plädiert für die weitere Stärkung der Infrastruktur Holger Lüttgens | Dietrich Lüttgens GmbH & Co. KG | Geschäftsführer Foto: Lüttgens : Was spricht für Sie als mittelständisches Unternehmen für den Standort NRW? Holger Lüttgens: Wir blicken auf eine Unternehmenshistorie von fast 80 Jahren hier in NRW zurück. Trotz einer bewegten Geschichte Nordrhein-Westfalens ist unser Bundesland nach wie vor der wichtigste Industriestandort in Deutschland. Das gilt nicht zuletzt auch für die Kunststoffindustrie. Für uns als Unternehmen heißt das, dass uns eine hervorragende „Kunststoff-Infrastruktur“ zur Verfügung steht. Die hohe Dichte an kunststoffverarbeitenden Unternehmen bedeutet natürlich auch ausgeprägten Wettbewerbsdruck. Das zwingt uns einfach immer wieder, unser Geschäftsmodell zu hinterfragen, es anhand neuer Anforderungen des Marktes neu zu justieren, Kompetenz in einem Produktfeld, einer Nische zu entwickeln und eben technologisch führend zu bleiben. Wer auf diesem Feld schläft, wird bestraft! Zunehmend wichtig ist auch, sich mit anderen Firmen auszutauschen und gemeinsam auf Probleme, die die ganze Branche betreffen, zu reagieren. Hier ist ein Netzwerk wie kunststoffland NRW ein echter Gewinn. : Gibt es Bereiche, in denen die Unterstützung durch kunst- stoffland NRW für Sie besonders wichtig ist? Lüttgens: Wir nutzen regelmäßig die Gelegenheit, uns auf Messen auf dem Landesgemeinschaftsstand zu präsentieren. Hier kann man im Verbund eine größere Sichtbarkeit erzielen. Auch der Austausch in den Vereinsplattformen ist für uns eine unkomplizierte Möglichkeit, sich über neue Trends zu informieren und sich mit anderen Unternehmen über branchenspezifische Problemstellungen zu verständigen. Dieser Informationsaustausch und Wissenstransfer innerhalb der Branche ist für uns der wichtigste Aspekt bei der Mitarbeit im kunststoffland NRW. : Welche Wünsche haben Sie an den Standort NRW? Welche Rahmenbedingungen müssten noch verbessert werden? Lüttgens: Ein drängendes Problem – nicht nur für die Kunststoff industrie – ist sicherlich die in die Jahre gekommene Verkehrsinfrastruktur. NRW als Drehscheibe in der Mitte Europas benötigt hier dringend innovative Lösungs ansätze und Konzepte zur Sanierung. Die zahlreichen Staus aufgrund von Überlastung oder Sperrungen von Verkehrsknotenpunkten erschweren unsere Planungen und kosten ganz konkret Geld. Dieses Problem muss in der Politik höchste Priorität haben, damit der Standort NRW nicht langfristig geschwächt wird. Unsicher sind für uns immer noch die künftige Höhe und Ausgestaltung der EEG-Umlage. Es ist noch nicht erkennbar, dass die Kostendynamik beim Thema EEG durchbrochen wurde. Natürlich sind wir bereit, uns an der Energiewende zu beteiligen, fordern aber eine gerechtere Verteilung der Kosten. Hier haben wir uns mit anderen Unternehmen unter der Regie von kunststoffland NRW besonders engagiert. Auch mittelständische Unternehmen stehen im globalen Wettbewerb und können Strompreissteigerungen nicht einfach weitergeben. red www.luettgens.de Die Initiatoren des Workshops (v.l.): Martin Honak | Vollack und Jörg Jansen | kunststoffland NRW Foto: Vollack/Jo Schwartz aufgeworfen, denen wir weiter nachgehen wollen. Wir werden den Dialog auf jeden Fall fortsetzen, um diese Ansätze zu vertiefen und weiter nach vorne zu bringen. Gerne dehnen wir den Kreis aus und laden weitere Unternehmen dazu ein, sich im kunststoffland NRW zu engagieren und gemein- sam darüber nachzudenken, wie Kunststoffindustrie und Architektur voneinander profitieren könnten. Ich bin mir sicher, dass wir durch unser Querdenken zu vielen spannenden Ergebnissen kommen werden. red www.vollack.de INTERVIEW »Idee einer CompositesLeistungsshow« Eckhard Scholten, Carbonfaserhersteller Toho Tenax Europe, zu Leichtbau aus NRW Hochleistungswerkstoffe Im Gespräch schildert Eckhard Scholten, Präsident der Toho Tenax Europe GmbH, Wuppertal, die Chancen innovativen Leichtbaus in den Anwenderbranchen, die umfassende Kompetenz der beteiligten Anbieter in NRW und die Chancen, die innovativen Möglichkeiten für Anwenderunternehmen attraktiv zu präsentieren. : Wie beurteilen Sie Bedeutung und Perspektiven des Leichtbaus für unsere Industrie? Eckhard Scholten: Die Bedeutung des innovativen Leichtbaus wird ganz klar weiter zunehmen. Wichtige Anwenderbranchen wie die Automobilindustrie, das Transportwesen, der Maschinenbau, aber auch die Bauindustrie müssen auf Leichtbauweisen und damit Hochleistungswerkstoffe setzen, um Rohstoffe einzusparen – je mehr, desto besser. Gleichzeitig stehen nahezu alle Industriezweige unter erheblichem Druck, das Gewicht und folglich den Energie verbrauch ihrer Produkte drastisch zu reduzieren: Energie- und Ressourceneffizienz sind die entscheidenden Stichwörter. Innovativer Leichtbau, beispielsweise mit Kohlenstofffasern, ist unverzichtbar, um klimafreundlich zu produzieren – auch wenn wir in Deutschland die Elektromobilität voranbringen wollen. : Wie schätzen Sie die Potenziale der NRW-Wirtschaft im Leichtbau ein? Scholten: NRW ist ein führender Standort für modernen Leichtbau, sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich. Wir haben hier vom Rohstoff mit dem einzigen in Deutschland produ- zierenden Kohlenstofffaserhersteller Toho Tenax über die verschiedenen textilen Verarbeitungsstufen, den großen Kunststoffproduzenten bis hin zu den Endabnehmern eine hervorragende Industrieinfrastruktur. All diese Unternehmen sind hochinnovative Player, die Composite lösungen für unzählige Anwendungsbereiche anbieten und sich längst zu Global Playern entwickelt haben. Auch werden hier innovative Prozesse entwickelt, die den Bedarf nach geringeren Kosten für Compositelösungen erfüllen. Hier ergänzt die herausragende Wissenschaftslandschaft die ansässige Industrie. : Was muss geschehen, damit Leichtbaulösungen made in NRW national und international noch erfolgreicher werden? Scholten: Die besten Kompetenzen nützen wenig, wenn sie nicht noch besser wahrgenommen werden! Eine meiner Lieblingsideen: Wir brauchen eine Art Leistungsshow vor Ort, und zwar genau da, wo unsere potenziellen Kunden im Mittelstand ansässig sind. Dazu müssen alle NRW-Composite unternehmen zusammenarbeiten – in einer klaren Aufstellung. Hier bietet sich kunststoffland NRW an, ein Industrienetzwerk, das die in Nordrhein-Westfalen ansässigen Unternehmen zusammenführt und eine gemeinsame Plattform für große wie für kleinere mittelständische Unternehmen anbietet. In diesem Rahmen wird die Zusammenarbeit intensiviert, Kontakte zu Hochschulen werden hergestellt, hier können wir uns fachlich austauschen, aber auch gemeinsam Flagge zeigen. red www.tohotenax-eu.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 5 Automatisierte Fertigung selbst mit biegeschlaffen Organoblechen Für eine effiziente Herstellung von Leichtbaukomponenten in der Serienfertigung entwickelt ASS Maschinenbau prozesssichere Handhabungstechnik – eine besondere Herausforderung ist der Umgang mit erhitzten Halbzeugen Greifertechnik Der Einsatz von Leichtbaukomponenten wie Faser verbundkunststoffen (FVK) und speziell carbonfaserverstärkten Kunststoffteilen (CFK) gewinnt in der Automobilindustrie an Bedeutung. Im Automobil verbaute Leichtbaukomponenten reduzieren den Energiebedarf durch die Einsparung an Gewicht und erhöhen die Sicherheit durch eine bessere Steifigkeit und Dämpfung der FVK-Produkte. Zusätzlich sind die Materialien beständiger gegenüber Korrosionserscheinungen. Die ASS Maschinenbau GmbH, Overath, arbeitet in diesem Be- reich zum Beispiel als Projektpartner mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT), Aachen, an der „energieeffizienten Produktion funktionsintegrierter thermoplastischer Faserverbundbauteile“ im Projekt „E-Profit“ zusammen. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten und vom PTKA (Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe) betreuten Projekts ist es, optimierte Fertigungsprozesse darzustellen, die großserientaugliche Zykluszeiten ermöglichen. Die Handhabung flächiger, vollständig imprägnierter thermoplastischer FVK-Halbzeuge, auch Organobleche genannt, ist insbesondere im automobilen Leichtbau von großem Interesse, um die bisher zeitintensive, teils manuelle Herstellung von FVK-Fahrzeugkomponenten zu optimieren. Roboterhand greift in den Ofen Theoretischer Greifer zur Handhabung von Faserverbundkunststoffen (FVK) und carbonfaserverstärkten Kunststoffteilen (CFK) Foto: ASS In dem Forschungsprojekt werden belastungs- und verschnittoptimierte Organobleche (BVO-Orga nobleche) verwendet. Die Organobleche sind aus unidirektional übereinandergefügten, faserverstärkten, thermoplastischen Bändern hergestellt. Die maßgeschneiderten, kalten Organobleche werden über eine Roboterhand in einen Ofen eingelegt und aufgeheizt. Nach der Erhitzung entnimmt die Roboterhand das erwärmte Organoblech und übergibt es an ein Umformwerkzeug. Das warme, biegeschlaffe Organoblech wird hier den Anforderungen entsprechend umgeformt und erhält seine abschließende Form. Der simulierte Prozess zeigt, dass es möglich ist, über eine Automatisierung Komponenten für den Automobilbau herzustellen, die über eine höhere Sicherheit und einen Gewichtsvorteil verfügen. Nachführeinheit im Greifer zur Handhabung erwärmter und biegeschlaffer FVK-Materialien (hier Organoblech mit Carbonfasern) Foto: ASS Handling biegeschlaffer Organobleche Eine besondere Herausforderung stellt die prozesssichere Handhabung der Organobleche dar. Während die kalten, unbehandelten Halbzeuge und auch die fertig umgeformten und ausgekühlten Teile herkömmlich behandelt werden können, bedarf es bei erwärmten Organoblechen einer differenzierteren Behandlung. Während und nach der Erhitzung des Materials muss sichergestellt sein, dass das Organoblech in dem geänderten Aggregatzustand nicht durchhängt, die definierte Position beibehält und positionsgenau verformt wird. Die ASS Maschinenbau hat zahlreiche bedarfsgerechte Handhabungslösungen für ultraleichte Bauteile aus thermoplastischen kohlenstofffaserverstärkten Verbundwerkstoffen im praktischen Einsatz. Der originale Roboter- handbaukasten bietet zum Beispiel verschiedenste Nadelgreifer um biegeschlaffe Materialien sicher zu halten. Um den optimalen Halt zu sichern, sind meist auch Vakuumsauger in den Automationslösungen enthalten. Dazu bietet ASS speziell entwickelte Sauger an, die die hohen Temperaturen aushalten und keine beziehungsweise nur geringfügige Beulen auf dem Material hinterlassen. Ein positionsgenaues Arbeiten wird bedarfsangepasst unterstützt. Dazu können zum Beispiel verriegelbare Zentriereinheiten, Zentrierbolzen, Greiffinger und -zangen, Stapelfühler und/oder verschiedene Sensoren zur Abfrage genutzt werden. Definiertes Umformen ohne Faltenbildung Ein innovatives Bauteil zum definierten und faltenfreien Umformen von Organoblechen ist die neue Nachführeinheit mit Linear potenziometer. Diese Hightech einheit sorgt für hohe Positionsgenauigkeit erwärmter, biegeschlaffer Organobleche. Die Einheit fährt ein definiertes KraftWege-Spannungsprofil ab und hält dadurch das aufgeheizte und schlaffe Organoblech an der benötigten Position. Die neue Einheit kann bis zu sieben vordefinierte Positionen anfahren. Zusätzlich ermöglicht die Nachführeinheit bessere Umformergebnisse durch das Einstellen gezielter Spannungen während des Thermoform prozesses. gr www.ass-automation.com Leichtbaukomponenten im Griff Übernahme Für das Handling von CFK- und FVK-Leichtbaukomponenten gelten in der Automobilindustrie hohe Qualitätsansprüche bei komplexester Handhabung. Die ASS Maschinenbau GmbH, Overath, hat ihre Positionen als Anbieter für Greiferteile und Roboterhände im Bereich Automationsanlagen und Klebetechnik gezielt durch den Zukauf der Knur Maschinenbau GmbH, Regensburg, gestärkt und bietet eine noch größere Kompetenz für die automatisierte Handhabung von FVK, Konstruktionen im RTM-Verfahren (Resin Transfer Moulding) oder beim Handling von Organoblechen. Knur ist besonders im Bau von Automationsanlagen und durch Klebetechnik tief in der Automobilindustrie verwurzelt. ASS und Knur bieten eine Kompetenzbündelung vom einzelnen Greiferteil bis hin zur serientauglichen FVK-Automation für die Leichtbauindustrie. Exemplarisch dafür steht das theoretische Modell eines FVKGreifers: Die Verschmelzung von der automatisierten Serienfertigung mit dem originalen Roboterhandbaukasten und der Einbindung von technisch komplexen Nachführeinheiten für temperierte Organobleche. TEREZ GT2 ® VEREINIGT VISUELLE UND FUNKTIONELLE DESIGNANSPRÜCHE Herausragendes Festigkeitsniveau auch im konditionierten Zustand Hervorragende Oberflächenqualität Sehr gute Fließfähigkeit auch bei geringen Wandstärken Einfärbbarkeit auch in schwierigen Bunttönen www.terplastics.com www.tergroup.com lastics TER P kuma r Fa auf de e 1 Hall 1206 Stand LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 6 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Just the Right Mix Der Exzentriker Unter dem Motto „Just the Right Mix“ lädt Frimo Kunden und Partner rund um die PUR-Verarbeitung zum Frimo Techday Die besonderen Merkmale des Planetwalzenextruders turen genauso wie extrem niedrige Mischtemperaturen realisieren. Firmenevent Unter dem Motto „Just the Right Mix“ lädt Frimo am 10. September 2015 Kunden und Partnerunternehmen zum 6. Frimo Techday ins nordrhein-westfälische Lotte bei Osnabrück ein. Im Fokus stehen Trends und Neuheiten bei der PUR-Verarbeitung und dem flexiblen Schneiden. Auch Oberflächen und Leichtbau stehen auf der Agenda. Die Teilnehmer erwarten ein bunter Mix von Präsentationen interner und externer Spezialisten, eine Fachausstellung und eine Reihe von Livevorführungen an seriennahen Maschinen im Frimo Techcenter. Strategischer Blick in die Zukunft Den Vortragsblock eröffnet Frimo CEO Hans-Günter Bayer mit einemstrategischen Blick in die Zukunft. Günter Deinzer, Leiter des Technikums im Audi Leichtbauzentrum, knüpft mit einem Überblick über Multimaterialkonzepte an. In einem Kombivortrag berichten Dr. Ralf Dopheide, Geschäftsführer und Gesellschafter bei Dr. Freist Automotive, und Jürgen Mauß, Leiter Produkt management PUR-Anlagen bei Frimo, aus der Praxis über neue Herstellungsmöglichkeiten für Akustikkomponenten. Die virtu- Fünf Tennisplätze pro Minute Frimo CEO Hans-Günter Bayer wird auf dem Frimo Techday am 10. September in Lotte einen strategischen Blick in die Zukunft werfen Foto: Frimo elle Werkzeug- und Prozessoptimierung mithilfe der Schäum simulation ist das Thema eines weiteren Gastvortrags von Dr. Matthias Wohlmuth aus dem Hause BASF Polyurethanes. In den Frimo Beiträgen geht es um Produktneuheiten in den Bereichen PURe & Flextrim (Matthias Klahr), die neue Mischkopfgeneration und deren globale Verfügbarkeit, um Modelle und Auf nahmen im 3D-Druck, ein zukunftsweisendes Dichtsystem für Schäumwerkzeuge und Neues zur PURe Skin-Technik (René Ring). Weiterhin geht es um Kombinationslösungen wie das Fräsen und Stanzen im flexiblen Frimo Beschnittzentrum (Christian Driskes und Bernd Risse) und Leichtbaulösungen, unter anderem mit PUR-Composites (Jürgen Mauß) bis hin zu neuartigen Sandwich aufbauten auch mit bionischen Oberflächen (Karl-Heinz Stelzl). Ein weiteres Highlight bildet die Podiumsdiskussion zu „Materialien der Zukunft“, in der Professor Rudolf Stauber als Moderator mit Experten von OEMs, Tier-1-Zulieferern, Materialherstellern und Frimo über Polyurethan als Material für Leichtbau und neue Oberflächen diskutieren wird. mg www.frimo.com EXTRUSION | DRUCK | VERARBEITUNG Was bringt es Ihnen, wenn brillante Köpfe jeden Baustein der bewährten VAREX-Blasfolienanlage auf den Prüfstand stellen? Höhere Ausstoßleistung, ausgezeichnete Ergonomie, verbesserte Sicherheit und neue Maßstäbe in der Energieeffizienz. Mehr als nur ein schönes Kleid: VAREX II. Der modulare Aufbau der VAREX II gewährleistet Flexibilität in der Herstellung von Blasfolien aus unterschiedlichen Rohstoffen. Das neue Modul ENERGY MONITORING liefert Ihnen Echtzeitdaten und macht es so leicht wie nie, Einsparungspotenziale zu erkennen. Und das ist nur der Anfang ... Windmöller & Hölscher KG Postfach 1660 · 49516 Lengerich · Deutschland Phone: +49 5481 14-0 · [email protected] · www.wuh-group.com Abtauschfläche im Verfahrensschnitt Grafik: Entex Mischer und Reaktor Planetwalzen- extruder unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von allen anderen Extrudertypen. Sie lassen sich als Mischung zwischen Extruder und Reaktor beschreiben und bieten damit ein breites Einsatzfeld. Riesige Abtauschflächen, kühlen, mischen, entgasen, temperieren – all dies ist mit dem Tausendsassa möglich. Triple C ist das Motto der Entex GmbH, Bochum, für ihre Maschinen – clever cooling compounding. Die Planetwalzenextruder des Unternehmens verfügen über einentemperierten Walzenzylin- der mit zwei Temperierzonen, genauso wie über eine temperierte Zentralspindel und Außentemperierung. Die verzahnten Elemente sind so dünnwandig ausgeführt, dass sie einen optimalen Wärmeübergang bei hoher Stabilität gewährleisten. Der Wärmeeintrag erfolgt damit nicht ausschließlich durch den mechanischen Antrieb und die dadurch bedingten Reibungs- und Scherkräfte, sondern lässt sich gezielt steuern. Durch diese Bauweise schont der Extruder das Fördergut, der Schereintrag ist relativ gering. Es lassen sich sehr hohe Tempera Die Abtauschfläche und das freie Volumen im Extruder hängen stark vom Spindeltyp ab. Durch die unterschiedlichen Planetspindelausführungen lassen sich die Verweilzeiten und die Durch mischung im Reaktor beeinflussen. Bei dem im Bild dargestellten Modell entspricht eine Umdrehung der Zentralspindel mit 14 Planetspindeln einer Abtauschfläche von 14 m². Bei 100 U/min sind das 1.400 m²/min. Das entspricht einer Fläche von etwa fünf Tennisplätzen. Durch die Dünnwandigkeit der verzahnten Buchsen lässt sich eine exakte Temperaturführung realisieren. Rund ein Dutzend Systembauelemente bilden bei den Bochumern einen Baukasten, aus dem jeder Kunde seinen individuellen Planetwalzenextruder erhält. Einlass-, Auslass-, Verarbeitungs einheiten und Sonderelemente wie In- und Online-Messsysteme ergänzen die Gesamtanlage. Unterschiedliche Extruderlängen hängen von der Anzahl der Module auf der Zentralspindel ab. Durch die Rückwärtsentgasung erfolgen Extrusion und Trocknung in einem Schritt. rz www.entex.de Transportkonzept Förderspirale Insbesondere schwierig zu fördernde Materialien transportiert Transitube – zum Beispiel in der PVC-Extrusion Fördertechnik Bereits seit über 45 Jahren ist das Düsseldorfer Unter nehmen Transitube – Timplast Anlagenbau GmbH, Düsseldorf, im Bereich Dosier- und Fördertechnik tätig. Hierbei liegt der Fokus auf dem Einsatz von Förderspiralen als Transportmedium. Diese für den Transport von Getreide und Mehl erfundene Förderart wurde von Transitube in den 60er- und 70er-Jahren zum universellen Spiralförderer weiterentwickelt – eben einer Transi tube. Zunächst in allen Bereichen der Schüttgutförderung eingesetzt, wurde mit dem Aufkommen der pneumatischen Förderung der Transport mittels Spiralförderer mehr und mehr zur Problem lösung bei eher schwierigen Materialien. Speziell die Förderung stark brückenbildender Werkstoffe wie Calciumcarbonat, Aluminiumhydroxid oder Titandioxid, aber auch feinste Pulver wie Feinpolyamid und PVC-Dry-Blend gehören heute zu den vornehmlichen Einsatzbereichen des Unternehmens. So ist man besonders stolz darauf, seit nunmehr 15 Jahren als Systemlieferant für einen der führenden Hersteller von Lasersintermaschinen im Bereich Rapid Prototyping und auch für zahlreiche Gerätehersteller aus dem Bereich Förder- und Dosiertechnik bei diesen Materialien behilflich sein zu dürfen. Auch andere Materialien wie Duroplaste, Mahlgüter und Granulate werden natürlich nach wie vor gefördert. Speziell bei Mehrstellenbeschickungen mit einer Materialsorte stellt die Spiral förderung eine Alternative in Preis, Wartung und Energieeffizienz dar. So haben sich allein im vergangenen Jahr zwei große Hersteller der Elektroindustrie dafür entschieden, bei der Modernisierung ihrer zentralen Duroplastversorgung weiterhin eine Mehrstellenbeschickung mit Spiralförderern einzusetzen. Ebenfalls konnte eine Beschickung von mehreren Großspritzgießmaschinen mit Granulat realisiert werden. Im Bereich der Kunststoffindustrie liegt der Schwerpunkt des Anlagenbaus vorwiegend in der Umsetzung von Zentralanlagen für die PVC-Extrusion. Daneben werden zahlreiche Einzellösungen für die Bereiche Lebensmittel, Chemie und Pharma gefertigt. gr www.timplast.de Alternative in Preis, Wartung und Energieeffizienz: Austragsgerät Typ ZFP zur Förderung schwerfließender Materialien Foto: Transitube – Timplast LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 7 Ein-Jahres-Bilanz: Das neue Produktionssystem hat sich bewährt „Davon profitieren Kunden, Lieferanten und wir als Unternehmen selbst“ – mit dem Umzug nach Meinerzhagen hat GWK seine Fertigung neu organisiert – Dr. Michael Zaun, Geschäftsführer Technik, spricht über die ersten messbaren Erfolge Temperiertechnik Der 20. und 21. Juni 2014 Juni markieren für die GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik ein historisches Datum – und das gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen verließ das Unternehmen an diesem Pfingstwochenende nach fast fünf Jahrzehnten den bisherigen Standort in Kierspe und zog nach Meinerzhagen. Zum anderen wurde mit diesem Umzug auch ein neues Produktionssystem implementiert, das den Spezialisten für Kühl- und Temperiertechnik zukunftssicher macht, weil es ihm die Möglichkeit gibt, das Wachstum seiner Kunden aktiv zu begleiten. Ein Jahr später machen sich bereits erste Erfolge des neuen GWK Produktionssystems (GPS) bemerkbar, obwohl noch nicht alle Maßnahmen umgesetzt sind. „Wir können Verbesserungen hinsichtlich Qualität, Durchlaufzeit, Kosten und Flexibilität feststellen. Die Potenziale übertreffen die Erwartungen“, zieht Dr. Michael Zaun, der als Geschäftsführer Technik das Projekt maßgeblich verantwortet, eine erste Bilanz. Grundlegender Wechsel in der Fertigung „Mit dem Umzug nach Meinerzhagen haben wir einen grund legenden Wechsel vollzogen. Wir wollten weg von der Art und Weise, wie wir in Kierspe unsere Fertigung organisiert haben, und hin zu einem modernen System. Dabei ging es um ein Konzept, das alle Prozessschritte integriert und die Schnittstellen definiert. Dies ist uns gelungen“, so Zaun. „Vom jetzigen Gesamtkonzept aus lassen sich alle weiteren Maßnahmen weiter verfeinern und Detail verbesserungen erzielen.“ Ein elfköpfiges Team aus allen fertigungsrelevanten Bereichen bei GWK definierte unter seiner Leitung ein Leitbild, das von der Geschäftsleitung unterschrieben wurde und künftig alle Veränderungen bestimmt. „Unser Anspruch ist, die vier Faktoren Qualität, Kosten, Lieferfähigkeit und Flexibilität stets im Auge zu behalten und unsere Prozesse diesbezüglich immer wieder neu zu bewerten. So können wir als Systemanbieter mit hoher Fertigungstiefe adäquat auf Markt bedürfnisse, Umweltveränderungen oder Auslastungsschwankungen reagieren“, erläutert der 44-Jährige. „Davon profitieren Kunden, Lieferanten und wir als Unternehmen selbst.“ Standardisierung eröffnet Flexibilität Dank GPS sei eine optimalere Produktstrukturierung möglich, was sich in besserer Standardisierung bei gleichzeitig hoher Flexibilität, hoher Qualität, verkürzten Durchlaufzeiten sowie optimierter Transparenz in den Prozessen ausdrücke, beschreibt er die Vorteile des Konzepts. „Wir haben verschiedene Szenarien simuliert und können unsere Kapazitäten flexibel daran anpassen. So kann ein Montagebereich die Produkte einer anderen Abteilung herstel- len, zudem halten wir extra freie Flächen vor, die bei Bedarf mit neuen Maschinen ausgestattet werden können“, ergänzt Zaun. Auf diese Weise ließen sich Produktionsspitzen oder neue Aufträge schnell und zuverlässig bearbeiten. Heutzutage müssten Fertigungsprozesse in immer kürzeren Abständen an Umweltveränderungen, Auslastungsschwankungen oder politische Rahmenbedingungen angepasst werden, meint der Technik-Geschäftsführer. „Das zwingt unsere Kunden und damit auch uns, immer schneller auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Entsprechend flexibel muss die Produktion aufgestellt sein. Dies wird durch GPS sichergestellt. Hinzu kommt, dass wir neues Personal sehr schnell in komplexe Fertigungsprozesse einarbeiten können und gleichzeitig langjährigen Mitarbeitern hohe Verantwortung überlassen und ihnen eine langfristige Perspektive geben.“ Partnerprogramm für strategische Zulieferer Künftig soll auch das Thema Lieferantenbewertung eine größere Rolle spielen, kündigt Zaun an. „Wir monitoren mehr und treten mit Zulieferern, bei denen es Unstimmigkeiten gab, schneller in Gespräche. Es gibt zudem kritische Bauteile, deren Hersteller wir uns besonders aufmerksam ansehen.“ Darüber hinaus werde das Wareneingangsmanagement Stück für Stück weiter ausgebaut. „Unser Ziel ist es, strategische Lieferanten zu Bei der Einführung des GPS wurde auch das Layout der Arbeitsplätze in der Montagehalle am GWKStandort in Meinerzhagen überarbeitet Foto: Fotostudio Kohl, Lüdenscheid identifizieren und mit diesen zukunftsfähige Kooperationen einzugehen, etwa mit Blick auf Entwicklungspartnerschaften.“ Veränderungen zuerst in den Köpfen Doch beim Blick in die Zukunft weiß der GWK-Manager auch um die Probleme, die solch tief greifende Umstrukturierungen mit sich bringen. „Das Wichtigste und Schwierigste war, die Veränderungen in den Köpfen der Beschäftigten hinzubekommen. Gerade die Leute, die seit 30, 40 Jahren bei GWK sind, hohe Verantwortung in ihrem Arbeitsbereich tragen und ihre Prozesse selbst gestaltet haben, die mussten sich umgewöhnen“, blickt er zurück. „Hier mussten wir ein ganz neues, gemeinsames Bewusstsein schaffen. Dies war und ist eine Herausforderung. Vor allem gilt es, Verständnis für vorund nachgelagerte Prozesse zu wecken und die entsprechenden Schnittstellen zu definieren. Daran arbeiten wir weiter.“ Derzeit werde laut Dr. Zaun an der Arbeitsplatzgestaltung getüftelt. Überdies stünden erste Layoutkorrekturen nach der ersten Lernphase an. „Außerdem wollen wir interne Nahtstellen und Schnittstellen zum GPS-Umfeld lokalisieren und Handlungsfelder priorisieren.“ Die Planung der nächsten Phase werde durch ein ERP-Update unterstützt. „Dabei wollen wir immer die Hauptthemen Standardisierung, Kommunikation, Transparenz, Verantwortung und Verbindlichkeit im Auge behalten und sie mit den Methoden der schlanken Produktion und der taktorientierten Fertigung überprüfen und weiterentwickeln.“ Marcus Reichl www.gwk.com Innovative Ideen vieler Köpfe – aus einer Hand. Wieder Zellkautschuk von Köpp Um unabhängig zu sein und eine hohe Qualität zu gewährleisten, produziert Köpp ausgewählte Sorten wieder selbst bringen. Für die Produktentwicklung hat die Firma Köpp an ihrem zweiten deutschen Standort in Bovenden bei Göttingen eigens ein erstklassiges Labor errichtet, um die idealen Gummimischungen für die Kundenbedürfnisse zu finden. Aktuelle Neuentwicklungen Der neue Mischer in Rumänien Foto: Köpp Insourcing Bereits seit 1972 betrieb das Unternehmen am Standort in Berlin die erste eigene Zellkautschukproduktion. Nach der Stilllegung des Berliner Standorts 2007 folgte auch Köpp dem Trend, Produktionsstandorte nach Osteuropa zu verlagern. Nach ausgiebiger Suche gründet die Firma im Jahr 2011 die 100%ige Tochter gesellschaft SC Koepp Romania S.R.L. mit der Niederlassung in Ariniş/Rumänien. Dort werden nun die in Deutschland entwickelten Produkte unter, so Köpp, technisch hervorragenden Produktionsbedingungen hergestellt. Und der in Rumänien produzierte Zellkautschuk stehe seinem Vorgänger in Qualität und Wirtschaftlichkeit in nichts nach – im Gegenteil: Als Ergebnis dieser Kombination sei das Unternehmen nun in der Lage, Hightechprodukte zu einem wirtschaftlichen Preis auf den Markt zu Mit EPDM-L und EPDM-S in den Raumgewichten 130 kg/m³ und 175 kg/m³ bietet das Unternehmen im Volumensegment der EPDMSchäume gleich zwei neu entwickelte Produkte an. Sie haben laut Hersteller ein breites Einsatzspektrum und erfüllen alle maßgeb lichen Spezifikationen für diese Materialtypen. Ergänzt wird das Angebot um die Naturkautschukqualitäten NR-L/ NR-S und die Chloropren-Produkte CR-L und CR-S fest. Weitere Qualitäten befinden sich in der Entwicklung und sollen in Kürze marktreif sein. Die Materialien konkurrieren nun problemlos mit den bekannten und besten Produkten im Markt, so der Hersteller. Umfangreiches Angebot Seit nunmehr fast 80 Jahren hat man es sich bei Köpp zur Aufgabe gemacht, das jeweils optimale Dichtungssystem für die verschiedensten Anwendungen auszuwählen. Dabei eignen sich neben Zellkautschuk selbstverständlich auch andere geschäumte Materialien wie Polyethylen oder Moosgummi ideal zum Abdichten – Letzteres ebenfalls aus Köpp-Eigenproduktion. Auch direkt auf das Bauteil applizierte Dichtungssysteme (FIPG/FIPFG) können einer konventionellen Gummidichtung technisch und wirtschaftlich gegenübergestellt werden. Vervollständigt wird das umfassende Sortiment durch den Produktbereich der Köpp Filtertechnik. Die Kombination aus Herstellerkompetenz, Verarbeitungs- und Servicestärke sei in dieser geballten Form einzigartig in Europa. pl www.koepp.de Erleben Sie Sonderhoff auf den Messen: Kunststoffen 2015 in Veldhoven (NL), Stand-Nr. 156, vom 23. bis 24. September 2015 Fakuma 2015 in Friedrichshafen (D), Halle A5 / A5-5109, vom 13. bis 17. Oktober 2015 Chemicals · Engineering · Services Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen mit höchster Präzision. Sonderhoff – DER System-Lieferant für polymere Dichtungssysteme, Anlagenbau, Automation und Dienstleistungen. Die besten Voraussetzungen für die Umsetzung Ihrer Idee. www.sonderhoff.com • [email protected] LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 8 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Made in NRW für globale Megatrends Lanxess ist allein in Nordrhein-Westfalen mit sieben Standorten vertreten Globalisierung Lanxess ist 2005 als Modernste Polyurethan-Verarbeitungstechnik auf mehr als 1.000 m²: das neue Hennecke-Techcenter Foto: Hennecke PUR-Technikum kurz vor der Eröffnung Hennecke baut seine Entwicklungskompetenz für Polyurethane in Sankt Augustin aus Anwendungen Unter dem Begriff Techcenter bietet Hennecke seinen Kunden ab September auf mehr als 1.000 m² Gesamtfläche modernste Polyurethan-Verarbeitungstechnik für alle Anwendungsgebiete. Die Eröffnung des neuen Anwendungstechnikums findet im Rahmen der Internatio nalen Fachtagung Polyurethan statt, die der Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (FSK) zusammen mit Hennecke am 16. und 17. September in Bonn und am HenneckeStandort Sankt Augustin ausrichtet. Seriennahe Bedingungen Das neue Anwendungstechnikum am Hennecke-Firmenhauptsitz in Sankt Augustin stellt einerseits spezifische Bedürfnisse von Kunden und andererseits firmeneigene Forschungsarbeit in den Mittelpunkt. Das umfangreiche Portfolio umfasst dabei Produktentwicklung und -optimierung genauso wie Prozessentwicklung und Rohstofferprobung unter seriennahen Bedingungen. Daneben bieten die PUR-Spezialisten auch Schulungen, Kundendemonstrationen und Abmusterungen an. Zur verfügbaren Prozess- und Maschinentechnik im Techcenter zählen Hoch- und NiederdruckDosiermaschinen mit bis zu sechs Komponenten und einem breiten Austragsleistungsbereich, zudem Anlagentechnik für sämtliche Verarbeitungsvarianten im Bereich der Sprühverarbeitung von Polyurethan (PUR-CSM) und Maschinentechnik für die Herstel- lung von faserverstärkten Strukturbauteilen (HP-RTM). Daneben steht den Kunden auch Maschinen- und Anlagentechnik für verschiedene Injektionsanwendungen, Formschaumapplikationen und Isolierschaumanwendungen zur Verfügung. Einweihung im Rahmen der FSK-Fachtagung Die Einweihung des Techcenters feiert Hennecke im Rahmen der internationalen Fachtagung Poly urethan, zu der über 200 Vertreter aus der Polyurethanindustrie erwartet werden. Der Auftakt zu dem zweitägigen Branchentreff findet dieses Jahr im Plenarsaal des alten Bundestags in Bonn statt. Passend hierzu erwartet die Teilnehmer die Diskussion aktueller umwelt politischer Themen. Eingerahmt bio CAR wird die politische Debatte von technischen Vorträgen von Referenten aus Industrie und Forschung. Im Fokus stehen hierbei Weichschaumanwendungen im Automotivesektor, optimierte Produktionsanlagen für Kühlschranktüren sowie aktuelle Entwicklungen und Fortschritte bei Leichtbauanwendungen. Ein weiteres Highlight stellt der zweite Veranstaltungstag auf dem Hen necke-Firmengelände dar. Neben den Vorträgen können sich die Teilnehmer hierbei unter anderem auf Livevorführungen und eine Besichtigung der Hennecke-Produktion freuen. Interessierte können sich auf der Website von Hennecke und des FSK informieren. mg www.hennecke.com www.fsk-vsv.de unabhängiger Konzern am Markt angetreten. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem weltweit agierenden Spezialchemiekonzern entwickelt, der auf allen Märkten der Welt präsent ist. Der Konzern erzielte 2014 einen Umsatz von 8,0 Mrd. EUR und beschäftigt aktuell rund 16.300 Mitarbeiter in 29 Ländern an 52 Produktionsstandorten. Dennoch bekennt sich Lanxess zu m Wir tscha f tssta ndor t Deutschland. Hier beschäftigt der Konzern an insgesamt elf Standorten knapp die Hälfte seiner Mitarbeiter. Allein in NordrheinWestfalen ist Lanxess mit sieben Standorten und mehr als 6.900 Mitarbeitern vertreten. Mit seinen insgesamt zehn Geschäftsbereichen hat sich Lanxess auf Premiumprodukte für die vier globalen Megatrends Mobilität, Landwirtschaft, Urbanisierung und Wasser ausgerichtet. Standorte in NRW In Dormagen befinden sich der Sitz des Geschäftsbereichs High Performance Materials (HPM) sowie ein Forschungs- und Anwendungstechnikum für Hochleistungskunststoffe. Der Bereich HPM ist einer der führenden Produzenten von Polyamiden (PA) und Polybutylenterephthalaten (PBT), zwei wichtigen und weitverbreiteten technischen Kunststoffen. In Krefeld-Uerdingen stellt das Unternehmen PA6Compounds her, in Hamm-Uentrop PBT-Compounds. Zukunft Leichtbau Die Polyamide (PA6 und PA6.6) werden unter dem Namen Durethan vermarktet, die PBT-Poly ester unter der Marke Pocan. Beide Kunststoffproduktlinien werden in erster Linie zur Herstellung technisch besonders anspruchsvoller Bauteile herangezogen. Produkte aus Durethan und Pocan halten erheblichen mecha- www.bio-car.info nischen Belastungen stand. Sie finden ihre Anwendung vor allem in der Autobranche, die den größten Abnehmer darstellt. Hier tragen die technischen Kunststoffe dazu bei, Metalle durch leichtere Kunststofflösungen zu ersetzen. Zudem lassen sich mehrere Funktionen in einem Bauteil vereinen und eröffnen Automobilbauern und -zulieferern eine kosteneffizientere Herstellung und vereinfachte Montage. Ebenfalls zum Megatrend Mobilität zählen Verbundwerkstoffe für den Leichtbau. Die Lanxess Tochtergesellschaft Bond-Laminates mit Sitz im nordrhein-westfälischen Brilon ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Verbundmaterialien aus Kunststoffen spezialisiert, die etwa mit Glasfasern verstärkt sind. Diese Faserverbundtechnik wird unter dem Markennamen Tepex angeboten. Lanxess unterstützt seine Kunden dabei in der Entwicklung von Bauteilen. Die Leistungen sind Teil des Kundenservicepakets Hi-Ant. Unter dieser Marke ist das gesamte Ingenieurswissen des Geschäftsbereichs High Performance Materials gebündelt. Das Knowhow umfasst Thermoplastmaterialien, Compositetechnologien, Bauteilprüfungen, Simulationsmethoden und die Verarbeitung. Führender Anbieter von Synthesekautschuk Bei dem Namen Lanxess darf natürlich der Kautschuk nicht unerwähnt bleiben. Schließlich wurde vor mehr als 100 Jahren der Synthesekautschuk in den Laboren des Unternehmens erfunden, aus dem Lanxess hervorgegangen ist. Mit seiner heute noch führenden Kautschuktechnik – zum Beispiel für spritsparende Hochleistungsreifen – leistet Lanxess einen weiteren Beitrag beim global immer wichtiger werdenden Trend Mobilität. mg www.lanxess.de Biobased materials for automotive applications conference 24.-25. Sept 2015 Stuttgart Media Partner co-organized by in cooperation with supported by VK Produktion des Polyamids Durethan bei Lanxess in KrefeldUerdingen Foto: Lanxess LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 9 Die neue Slentite Pilotanlage am BASF-Standort in Lemförde hat ihren Betrieb aufgenommen. Erste Musterplatten aus dem neuartigen PUR-Aerogel werden hergestellt Foto: BASF Auf einem Finger präsentiert Dr. Marc Fricke, Entwickler und Projektmanager des neuartigen PUR-Aerogels Slentite, das Ergebnis jahrelanger Forschung Foto: BASF Klimamanagement aus Lemförde BASF entwickelt neuartige Platte aus Polyurethan-Aerogel für eine schlanke Dämmung Dämmstoff Luft ist ein exzellenter Schutz gegen Kälte. Viele kleine Lufttaschen sorgen bei klassischen Dämmstoffen im Bau für eine gute Wärmedämmung. Doch je höher die Dämmleistung, desto dicker werden auch die Dämmstoffe. Die BASF hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Dämmung zu verschlanken, ohne dass sich die Leistung dadurch verschlechtert. Nach langjähriger Forschung haben der BASF-Chemiker Dr. Marc Fricke und sein Team eine sehr gute Lösung gefunden: Slentite – der erste Hochleistungsdämmstoff auf Basis eines organischen Polyurethan-Aerogels, der als mechanisch stabile Platte verfügbar sein wird. Die Platten werden seit Juni dieses Jahres in einer Pilotanlage der BASF in Lemförde bei Osnabrück produziert. Flüssigkeit im Aerogel gegen Luft tauschen Aerogele sind in der Dämmung keine Neuheit. Schon lange ist bekannt, dass sie über eine extrem niedrige Wärmeleitfähigkeit verfügen. Bisher kamen sie jedoch vor allem als Pulver zum Einsatz, das auf einem Trägermaterial aufgebracht wird. Ziel von Marc Fricke war es, ein reines Polyurethanaero gel zu entwickeln, das als robuste Platte produziert werden kann und durch mehr als seine reine Dämmleistung überzeugt. Keine einfache Aufgabe für Fricke und seine Kollegen. Eine große Herausforderung war, die Flüssigkeit im Aerogel gegen Luft auszutauschen – ohne dass das Ganze dabei in sich zusammenfällt. Das erzielt man mithilfe eines Vorgangs, der als überkritische Trocknung bezeichnet wird. „Entscheidend ist, dass das Material nicht schrumpft, sondern seine Form und Porosität behält“, betont Fricke, der als Einziger im Team durchgehend an dem Projekt gearbeitet hat. Die Arbeit hat sich gelohnt: Am Ende des Weges steht eine hocheffiziente PUR-Platte, die zu fast 90 % aus Luft besteht. Sie ist leicht, druckfest, staubfrei und einfach zu bearbeiten: Sägen, Fräsen, Bohren und Kleben sind kein Problem. Slentite überzeugt durch seine sehr gute Feuchtigkeitsregulierung und garantiert eine 25 bis 50 % schlankere Dämmung. Dank seines minimalen Platzbedarfs bietet es ein sehr breites Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten, egal ob Neubau oder Sanierung. Nach anderthalb Jahren Planungsund Bauzeit wurde im Juni dieses Jahres die Pilotanlage zur Fertigung von Slentite in Lemförde in Betrieb genommen. „Mit dem Start der Pilotanlage haben wir ein wichtiges Ziel erreicht“, so Pro- NRW-Gemeinschaftsstand zur Fakuma Geballte Kompetenz Über 350 m² Fläche bietet der Landesgemeinschaftsstand, auf dem sich Unternehmen aus NRW auf der diesjährigen Fakuma, der internationalen Messe für Kunststoffverarbeitung in Friedrichshafen, präsentieren. Auch in diesem Jahr war im Vorfeld der großen Herbstmesse die Präsenz auf dem Landesgemeinschaftsstand wieder stark nachgefragt. Die Unternehmen zeigen ihre Produktpalette und ihre Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette Kunststoff. Unter den 21 Ausstellern befinden sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen von kunststoffland NRW: Neben Ornamin odf GmbH & Co. KG, Frauenhofer IPT, Cos Med GmbH & Co. KG, Josef Mawick Kunststofftechnik, WMK Plastics GmbH, Achim Pellen Dichtungstechnik GmbH, NP Germany GmbH, Polyoptics GmbH und HPF The Mineral Engineers werden sich die Zühlke & Bieker GmbH, Innolite GmbH, Hexion Halle B4, Stand B4-4404 GmbH und die Polymaco GmbH präsentieren. jektleiter Fricke. „Bald können wir mit der Bemusterung von ausgewählten Partnern beginnen. Zudem sind wir nun in der Lage, ein großtechnisches Produktions verfahren zu entwickeln.“ Die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden werden steigen und durch die fortschreitende Urbanisierung sind Wohnkonzepte auf kleinstem Raum gefragt. Mit Slentite möchte BASF Polyurethanes in Lemförde den architektonischen Herausforderungen von morgen begegnen. Über die Weiterentwicklung von Slentite und über Entwicklungen der Architektur berichtet das Unternehmen in seinem neuen digitalen Kundemagazin Corpus Constructing Tomorrow. mg Wir sorgen für optimale PerFORMance! www.polyurethanes.basf.de Interaktiver Chemieatlas Webangebot vernetzt 200 K-Unternehmen Unter den ersten Treffern, wenn „Kunststofftechnologie“ und „NRW“ gegoogelt wird: Der interaktive Online-Chemieatlas verzeichnet auch 200 Unternehmen der K-Branche Foto: Chemieatlas.de Weboptimiert Industrie, For- schung, junge Menschen in Ausbildung – der Chemieatlas zeigt in interaktiven Karten und großformatigen Fotos, was NordrheinWestfalen in Sachen Chemie und Kunststofftechnologie zu bieten hat. Mit der neuen Gestaltung der Website gehen inhaltliche und technische Neuerungen einher: Nun werden auch die Schnittstellen zwischen chemischer Industrie und der Entsorgungswirtschaft sowie der Biotechnologie in der Region aufgezeigt. Seit Mitte des Jahres passt sich die Seite verschiedenen Bildschirmgrößen an, ist übersichtlicher gestaltet und für Such maschinen optimiert. „Wenn man die Begriffe Kunststofftechnologie und NRW bei Google eingibt, sind wir unter den ersten Treffern“, betont Projektleiter Martin Dworski. Das wirkt: 30.000 Besuche kann die Website im Monat verbuchen. 1.000 chemienahe Unternehmen stellen sich bisher auf der Internetplattform dar, davon allein 200 aus der Kunststoffbranche. Jedes Unternehmen hat die Möglichkeit, seinen eigenen Steckbrief mit Kontaktadressen, Produkten, Kompetenzen und Dienstleistungen zu erstellen. Das Angebot ist kostenlos. Ziel ist es, Unternehmenskontakte zu erleichtern und den Technologietransfer anzustoßen. Der Chemieatlas ist ein Kooperationsprojekt von WiN EmscherLippe GmbH und Kreis Recklinghausen und wird gefördert durch Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen und der EU. gr www.chemieatlas.de Wirtschaftlich, schnell, prozesssicher. Mit innovativer FRIMO Technologie setzen Sie Maßstäbe beim Thermoformen. Vertrauen Sie auf die Kompetenz des Technologiespezialisten. Besuchen Sie uns! Fakuma 2015 Friedrichshafen, Germany Halle A1 / Stand 1334 13.10. – 17.10.2015 FRIMO Group GmbH | Tel.: +49 (0) 5404 886 - 0 | [email protected] www.frimo.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 10 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 INTERVIEW »Wer die Zukunft gestalten will, muss heute die Weichen dafür stellen!« K 2016 wirft ihre Schatten voraus – hinter den Kulissen viel Action Weltmarkt Interview mit Ulrich Die Nachfrage aus den westeuropäischen Nachbarländern wächst weiterhin, auch aus Osteuropa, den USA und Teilen Lateinamerikas gibt es positive Signale. Ganz besonders lebhaft hat sich im vergangenen Jahr der Binnenmarkt entwickelt. Insofern sollte sich auch 2015 als insgesamt erfolgreiches Jahr mit Wachstumspotenzial darstellen. Reifenhäuser, geschäftsführender Gesellschafter der Reifenhäuser Gruppe, Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff- und Gummi maschinen im VDMA und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K 2016. : Herr Reifenhäuser, als Unternehmer, als Verbandsrepräsentant des deutschen Kunststoffmaschinenbaus und als Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K Düsseldorf sind Sie über die Bewegungen im Weltmarkt stets besonders gut informiert. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage? Ulrich Reifenhäuser: Bis auf Russ- : Deutsche Kunststoff- und Gummimaschinen werden in über 150 Länder der Erde exportiert, die Unternehmen sind seit Jahrzehnten Exportweltmeister. Was ist das Geheimnis des Erfolgs? Reifenhäuser: Innovative Techno- land, wo die Krise sich immer stärker bemerkbar macht, und die aktuellen Unsicherheiten in China sind die Aussichten in den wichtigen Absatzmärkten für unsere Industrie durchweg positiv. logien in höchster Qualität und Zuverlässigkeit, abgestimmt auf die spezifischen Kundenbedürfnisse, gepaart mit exzellentem Service – das sind sicher einige der Eigenschaften, die uns an die Spit- ze geführt haben. Mit knapp 24 Prozent Weltmarktanteil haben wir eine sehr starke Position, die wir trotz enormen Wettbewerbsdrucks auch halten werden. In den letzten Jahren hat zudem die Nachhaltigkeitsinitiative „Blue Competence“ für positive Schlagzeilen gesorgt: Vor dem Hintergrund immer knapper und teurer werdender Ressourcen setzen wir alles daran, mit effizienten Fertigungsprozessen und intelligenten Endprodukten den unternehmerischen Erfolg unserer Kunden mitzugestalten. : Die gesamte Kunststoffwelt blickt jetzt voller Erwartungen auf die K 2016, die vom 19. bis 26. Oktober kommenden Jahres in Düsseldorf stattfinden wird. Wie bereiten sich die Maschinenbauer, wie bereitet sich Ihr Unternehmen auf die Leitmesse der gesamten Branche vor? Präzisionsregelsysteme für 24 / 48 / 96 Regelzonen Inklusive Hotspot-Free-Überwachung im.de www.nr 33 333 41-25 22 e: +49- Hotlin im.de www.nr 33 333 41-25 22 e: +49- Hotlin Slogan: No Risk n Injectio g Mouldin alb des m innerh : Clai endung Logo-Verwd. 4 cm - kleine röße: min - Logo-G Strichs Hotspot-Free Heizstrom-Überwachung Diagnose-Funktion integrierbar in Spritzgussmaschinenbedienung (Arburg, KraussMaffei, Engel, Netstal) voll integrierbar in Maschinenleerschaltschrank Reifenhäuser: Mit äußerstem Hochdruck! Die K ist die Premierenplattform der gesamten Kunststoffwelt, nirgendwo sonst ist das Angebot so innovativ und so international wie in Düsseldorf. Hier sind alle namhaften Anbieter des globalen Marktes vertreten, Allrounder wie Spezialisten, etablierte Marken wie interessante Newcomer. Die Wettbewerber präsentieren sich also unmittelbar nebeneinander, und jedes einzelne Unternehmen will natürlich mit besonderen Highlights aufwarten. Die Besucher, die aus der ganzen Welt zur K kommen, erwarten neue Produkte und Verfahren. Und sie sind äußerst fachkundig, können ganz genau beurteilen, wo echte Innovationen gezeigt werden, die für ihr Business nützlich sind. Dorthin gehen sie, und dort wird das Geschäft gemacht. : Wir haben den Eindruck, dass bei manchen Kunststoffve r ar b eit e r n U n s ich e r h eit herrscht, ob ein Besuch der K 2016 lohnt. Es heißt dann: Ist das Angebot auch wirklich geeignet für uns kleine und mittlere Unternehmen? Sind die Innovationen, die dort vorgestellt werden, nicht zu anspruchsvoll und zu teuer für uns? Was entgegnen Sie solchen Bedenken? Reifenhäuser: Es gibt keine besse- re Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand und über zukünftige Entwicklungen in der Kunststoffbranche zu informieren als auf der K in Düsseldorf! Und kein Unternehmen, das zu dieser Branche gehört, sollte auf diese Chance verzichten. Innovationen sind nicht nur etwas für die Großen, sondern das A und O im Wett bewerb. Nur wer weiß, wohin die Reise geht, welche Möglichkeiten neue Maschinen und Rohstoffe, neue Verfahren oder Anwendungen bieten, der kann den Anforderungen seiner Kunden gerecht werden, kann bestehende Geschäftsbeziehungen ausbauen und neue knüpfen. Wer seine unternehmerische Zukunft gestalten will, muss heute die Weichen dafür stellen! Das gilt für alle, für kleine wie große Unternehmen, für Hersteller von Standardteilen ebenso wie für Produzenten von komplexen Hightechartikeln. : Hat denn der Repräsentant eines kleinen Unternehmens wirklich die Chance, auf der K 2016 seine geschäftlichen Bedürfnisse intensiv diskutieren zu können? Reifenhäuser: Aber natürlich! Das Angebot auf der K 2016 ist so vielfältig, dass jeder Hersteller von Ulrich Reifenhäuser | geschäftsführender Gesellschafter der Reifenhäuser Gruppe, Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K 2016 Foto: VDMA Kunststoff- und Gummiwaren und auch jeder industrielle Verwender von Halbzeugen und technischen Teilen eine Fülle von Informationen exakt für seinen Tätigkeitsbereich erwarten kann. Bereits im Vorfeld haben Besucher die Möglichkeit, über das Portal der K 2016 – www.k-online.com – ganz gezielt ihre Zeit auf der Messe vorzubereiten. Man kann spezielle Fragen bereits im Vorfeld abklären, sich eine persönliche Auswahl von interessanten Ausstellern zusammenstellen und Termine am Messestand vereinbaren. Und jeder Fachbesucher ist willkommen! Durch seine Fragen und Problemstellungen entwickeln die Anbieter sich weiter, dank seiner Erfahrungen und Anregungen werden aus innovativen Ideen marktfähige Produkte. Kunden sind immer auch Ideengeber für Unternehmen. : Gibt es neben der Präsentation der Aussteller zusätzliche Angebote auf der K 2016, die über Neuheiten und Perspektiven der Branche informieren? Reifenhäuser: In der Tat sind Ent- wicklungen und Zukunftsaussichten der Kunststoff- und Kautschuk industrie nicht nur an den Ständen der Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen Thema, sondern auch im umfangreichen Rahmenprogramm. Um nur zwei Elemente zu erwähnen: In der Sonderschau in Halle 6 wird dargestellt, wie Kunststoff unsere Zukunft gestalten wird und die Probleme von morgen zu lösen vermag – und zwar in funktionaler, ästhetischer und nachhaltiger Hinsicht. Es wird multimediale Präsentationen geben und auch Vortragsrunden, in denen aktuelle Themen diskutiert werden. Und auch ein Jugendtag wird organisiert, um schon junge Leute für unsere Industrie zu begeistern, Berufschancen aufzuzeigen, aber auch Probleme wie zum Beispiel Umweltfragen anzusprechen. Während die Sonderschau die Branchenentscheider und via Multiplikatoren und Medien auch die breite Öffentlichkeit anspricht, ist der Science Campus der Treffpunkt der wissenschaftlichen Community. Institutionen, Universitäten und Hochschulen präsentieren hier ihre neuesten Forschungsergebnisse zur komplexen Gesamtthematik Kunststoff und Kautschuk und führen den Dialog mit industriellen Anwendern. : Welchen Tipp haben Sie speziell für Besucher aus Nordrhein-Westfalen? Reifenhäuser: Wer in NRW zu Hause ist, hat alle Vorteile auf seiner Seite, denn mit der K in Düsseldorf findet die wichtigste Veranstaltung seiner Branche praktisch vor der Haustür statt. Ganz gleich, ob ich mich für neue Rohstoffe, Maschinen oder Verfahren interessiere, für die Arbeit der Branchenverbände oder für Forschungsvorhaben, für Ausund Weiterbildungsmöglichkeiten, für Kooperationspartner oder Fachkräfte, für den regionalen oder internationalen Wettbewerb, für technische Trends oder Auskünfte zu bestimmten Märkten – auf der K 2016 gibt es alle Informationen. Die Zeit für einen Besuch ist bestens investiert, die Messe ist nicht nur der größte Marktplatz, sondern einfach die wichtigste Weiterbildungsveranstaltung des Jahres. Das muss man nutzen, zumal der Weg kurz und äußerst preiswert ist: Aus vielen Städten Nordrhein-Westfalens hat man mit dem Eintrittsticket freie Fahrt mit Bus und Bahn. red www.k-online.de GEFERTIGT AUS KUNSTSTOFF. GEMACHT MIT KOMPETENZ. 7IRåSINDåMEHRåALSåNURåEINå+UNSTSTOFFHÊNDLERå0ROTOTYPERåODERå0RßmABORå $IEå"!2,/'å'RUPPEåISTåVORåALLEMåAUCHå0ROBLEMLÙSERåFßRåUNTERSCHIEDLICHSTEå+UNDENANFORDERUNGENå 5NSERå+ARABINERåAUSå+UNSTSTOFFåUNDå#ARBONåHATåEINEå4RAGLASTåVONååKGåUNDåISTåNURåEINå"EISPIELåFßRå UNSEREåUMFASSENDENå+OMPETENZEN såå-ATERIALHERSTELLUNGåå såå0RODUKTKONZEPTIONå såå0ROTOTYPENENTWICKLUNGåBISåZURå3ERIENREIFEåå såå+UNSTSTOFF2OHSTOFFE såå-ATERIALåUNDå"AUTEILPRßFUNG såå3CHULUNGå)HRERå-ITARBEITER +ONTAKTIERENå3IEåUNSåUNTERååå ODERåPERå%-AILåKONTAKT BARLOGDEå Die Herausforderung; einteiliger Materialkarabiner hochfest und gleichzeitig flexibel Materiallieferant mit Entwicklungs-Know-how; BARLOG Plastics Funktionsintegration durch Sandwich-Spritzguss hergestellt im protosys R RapidTooling-Verfahren flexible Aussenhaut durch KEBAFORM C90.0 rot (POM unverstärkt) entwickelt und getestet von BAHSYS hochfester Kern aus KEBAFORM C904CF (POM + Carbonfaser) integriertes Federelement ermöglicht 10 % Dehnung WWWBARLOGDE LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 12 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Sonderhoff Mitarbeiter in der Lohnfertigung bei der Bauteileinrichtung und Maschinenprogrammierung für das Dichtungsschäumen eines Bauteils Foto: K-ZEITUNG Von der Idee bis zum fertigen Produkt Sonderhoff mit umfassender Dienstleistung zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen weltweit erfolgreich Dichten/Kleben/Vergießen Wenn es um Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen in höchster Präzision geht, gehört Sonderhoff in Köln zu den ersten Adressen – weltweit. Jedes Jahr werden bei den Kunden mehr als 300 Mio. Dichtungen mit Systemen von Sonderhoff hergestellt. Allein in der Automobilindustrie finden sich über 350 unterschiedliche Anwendungen. Und dies ist nur eine von vielen Branchen, die auf die umfassende Dienstleistung von Sonderhoff setzt. Diese Dienstleistung geht weit über die Lieferung von Misch- und Dosieranlagen sowie 2-Komponenten-Schaumdichtungssystemen, Klebstoffen und Vergussmassen hinaus. „Wir begleiten unsere Kunden von der ersten Idee bis zur Herstellung des fertigen Produkts – in welchen Stückzahlen auch immer“, erklärt Florian Kampf, Senior Manager Marketing bei der Sonderhoff Holding GmbH, die Bandbreite, die mit den drei Unternehmensbereichen Chemicals, Engineering und Services abgedeckt wird. Die Begleitung der Kunden reicht von der Materialentwicklung und dem Engineering bis zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen von Prototypen und Vorserien sowie der Fertigung von Klein- und Großserien in einer der Lohnfertigungen, die Sonderhoff in verschiedenen Niederlassungen auf der ganzen Welt betreibt. Zu- Wird auch unter Druck* nicht heiß * bis 700 N/mm2 - Hochtemperaturwerkstoffe für industrielle Anwendungen. Halbzeuge und Zeichnungsteile. Mehr unter unt dotherm.de LEADING TECHNOLOGIES Führende Technologien für das Polyester Recycling: Besuchen Sie uns! 13.10.15 - 17.10.15 Halle A6, Stand 6501 www.gneuss.com • Gneuß MRS Extrusionstechnologie • Gneuß Rotary Filtrationstechnologie • Gneuß Messtechnik dem liefert Sonderhoff individuell auf das jeweilige Produkt abgestimmte Anlagen, von kleinen, flexiblen Systemen bis zu großen Fertigungsstraßen, und nimmt sie beim Kunden in Betrieb. Alles aus einer Hand Dabei kann der Kunde gerne alles aus einer Hand erhalten; dann sind Dichtungs-, Klebstoff- und Vergussmaterialien sowie Maschinen von Sonderhoff perfekt aufeinander abgestimmt. Ein Muss ist dies aber nicht. Florian Kampf: „Wir haben auch Fälle, in denen auf Sonderhoff Anlagen Materialkomponenten anderer Hersteller verarbeitet werden. Genauso werden Dichtungs-, Klebstoff- und Vergussmaterialien von Sonderhoff auf Fremdanlagen verarbeitet. Allerdings weisen wir die Kunden immer darauf hin, dass es für das Feintuning und die genaue Abstimmung von Anlage und Material eindeutig Vorteile hat, wenn alles aus einem Haus kommt. Denn für das Dichtungsschäumen gibt es keine Simulationen, die den Prozess exakt abbilden können. Hier ist nach wie vor die Erfahrung der Mitarbeiter gefragt.“ Eines der Kernprodukte von Sonderhoff sind weichelastische 2-Komponenten-Schaumstoffdichtungssysteme, die mithilfe der Misch- und Dosieranlage direkt auf dem Bauteil aufgetragen werden und dort dann aufschäumen und ausreagieren. Diese Dichtungstechnik ist bekannt unter dem Kürzel FIPFG – „Formed In-Place Foam Gasket“. Einer der vielen Vorteile: Die aufgespritzten Dichtungen können nicht wie zum Beispiel eingelegte Moosgummidichtungen von Feuchtigkeit unterwandert werden. Sollte die gute Haftung auf Kunststoffbauteilen nicht ausreichen, lassen sich durch eine Vorbehandlung mit Primern, Mikrobeflammen oder Plasma die nötigen Haftbedingungen herstellen. Bei den aufgeschäumten Dichtungen werden im Mischkopf von Sonderhoff entwickelte Rezepturen auf Basis von Polyurethan oder Silikon (A-Komponente) in einem vorgegebenen Mischungsverhältnis mit einem Härter (B-Komponente) vermischt. Unmittelbar nach der Dosierung bildet sich auf dem Bauteil ein weichelastischer Dichtungsschaum, der dort aushärtet. Die speziellen Fast-Cure Dichtungen von Sonderhoff sind zum Beispiel bereits nach 2 min klebfrei. Mit den Sonderhoff Misch- und Dosieranlagen lassen LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 13 Das Mold’n Seal-Verfahren kombiniert das Spritzgießen und Dichtungsschäumen in einer Fertigungszelle auf engstem Raum Foto: Sonderhoff Mikroschaumdichtung: Angesichts der zunehmenden Miniaturisierung werden immer häufiger sehr schmale Dichtungen bis hinunter zu 1 mm Breite angefragt Foto: Sonderhoff sich die Dichtungsschäume zweiund dreidimensional in Nuten oder auf Flächen aufbringen. Schmale Dichtungen – hohe Temperaturen Zu den besonders anspruchsvollen Aufgaben, mit denen die Sonderhoff Mitarbeiter auf diesem Gebiet aktuell konfrontiert werden, gehö ren neben sehr schmalen Dichtungen bis hinunter zu 1 mm Breite, die angesichts der zunehmenden Miniaturisierung immer häufiger angefragt werden, insbesondere hohe Temperaturen. Dank neuer Kunststoffe dringen Bauteile in immer höhere Temperaturbereiche vor, die dann natürlich auch von den eingesetzten Dichtungen beherrscht werden müssen. Florian Kampf: „Wir kommen schon mit Polyurethan recht weit, das standardmäßig bei der FIPFGTechnologie eingesetzt wird. Wenn die Temperaturen aber zu hoch werden, setzen wir Silikonschäume ein, die dauerhaft Temperaturen zwischen minus 60 Grad Celsius und plus 180 Grad Celsius aushalten. Kurzzeitig sind sogar noch weit höhere Temperaturen möglich. Aktuell liegt die Obergrenze bei etwa 350 Grad Celsius. Die Silikonschäume werden zudem bei Explosionsschutzanwendungen eingesetzt.“ Insgesamt kann Sonderhoff mit den Produktfamilien Fermapor K31 (Polyurethan-WeichschaumSysteme), Fermadur (PolyurethanGießharz-Systeme), Fermasil (Sili konschaum-Systeme), Fermapor (PVC-Plastisole) und Fermaskin (Polyurethan-Weichschaum mit elastomerartiger Außenhaut) auf die Erfahrungen aus mehr als 1.000 Formulierungen aus PU, PVC und Silikon zurückgreifen und damit sehr viele Anwendungen abdecken. Neue Generation des Dichtungsschäumens Fermaskin, das jüngste Produkt von Sonderhoff, repräsentiert da- bei „die neue Generation des Dichtungsschäumens“. Die vierkomponentige Polyurethan-Schaumdichtung verfügt über eine nahtlose, elastomerartige, schützende Außenhaut und einen Polyurethan-Weichschaumkern. Hergestellt wird die Fermaskin-Dichtung – vergleichbar zu einer Coextrusion – mit einem 4-Komponenten-Kopf, der Kern und Hülle aus jeweils zwei Komponenten erzeugt. Durch die getrennten Variationsmöglichkeiten von Schaumkern und Hüllmaterial kann das Eigenschaftsspektrum von FIPFG-Dichtungen sehr variabel eingestellt werden. Sehr weich und doch reißfest Effekt in der Praxis: Mit Fermaskin lassen sich erstmals eine sehr hohe Reißfestigkeit mit gleichzeitig hoher Weichheit, hervorragende Rückstellfähigkeit und geringste Wasseraufnahme sowie eine sehr gute UV-Stabilität realisieren. Dabei verhindert diese sehr hochwertige Schaumdichtung mit Außenhaut, dass der PU-Schaum bei einer Scherung verletzt wird. Fermaskin gibt es übrigens nicht nur als FIPFG-Lösung, sondern in den zwei Standardmaßen 10 × 5 mm und 16 × 8 mm in den Varianten „super soft“ und „medium soft“ auch als selbstklebende Schaumdichtung. Wie Florian Kampf erklärt, lässt sich eine 4-Komponenten-Mischund Dosieranlage auch verwenden, wenn auf einem Bauteil zwei verschiedene 2-KomponentenProdukte aufgebracht werden müssen, zum Beispiel ein Kleb stoff und eine geschäumte Dichtung. Eine weitere zukunftsorientierte Lösung hat Sonderhoff in Kooperation mit den Spritzgießmaschinenherstellern Arburg und Engel entwickelt: das Mold’n Seal-Verfahren als Kombination von Spritzgieß- mit Misch- und Dosieranlage in einer Fertigungszelle auf engstem Raum. Unmittelbar nach der Entnahme aus dem Spritzgießwerkzeug wird auf die spritzgegossenen Bauteile eine dafür speziell entwickelte FastCure Polyurethanschaumdichtung aufgetragen. Durch die Inte gration der bisher getrennten Prozesse Spritzgießen und Dichtungsschäumen in einem Fertigungsschritt unter den Gesichtspunkten Effizienz und Produkt qualität kann auf eine teure Zwischenlagerung vorproduzierter Spritzgussteile verzichtet werden. Schnelle Weiterverarbeitung Die kurze Ausreaktion des FastCure Dichtungsmaterials, das bereits nach circa 120 s klebfrei ist, erlaubt dabei eine schnelle Weiter verarbeitung. Weitere Vorteile: Anstatt bisher zwei wird nur noch ein Roboter für das Teilehandling der beiden Abläufe Spritzgießen und Dichtungsschäumen benötigt, dadurch können Investitions-, Lager- und Personalkosten eingespart werden. Angesichts der enormen Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten ist eines sicher: „Je früher Sonderhoff bei einer neuen Entwicklung mit ins Boot genommen wird, desto größer sind die Möglichkeiten, die Gestaltung so zu beeinflussen, dass eine technisch und wirtschaftlich optimale Dichtungs-, Klebe- und Vergusslösung entsteht.“ Günter Kögel www.sonderhoff.com Fermaskin im Querschnitt: vierkomponentige PolyurethanSchaumdichtung mit einer nahtlos schützenden Außenhaut und einem Polyurethan-Weichschaumkern Foto: Sonderhoff NEW HORIZONS FOR COLOR. Schwarzblau oder Kobaltblau? Wir colorieren den richtigen Ton. e uns Besuchen Si MA“ U AK „F r de auf and 4208 Halle A4 · St Neue App: FINKE RAL-FINDER Einfach QR-Code scannen, App laden und alle RAL-Farben ab sofort sicher und schnell finden. www.finke-colors.eu LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 14 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Kernkompetenz: Kälte für die Kunststoffbranche L&R Kältetechnik liefert seit fast 25 Jahren industrielle Kälteanlagen aus dem Sauerland – genaue Kalkulation des Return on Investment – deutliche Auswirkungen auf die Qualität der Spritzguss- oder Extrusionsprodukte Die effizienzsteigernde Wirkung von Kälteanlagen in der Kunststoffverarbeitung hat noch einen weiteren Aspekt. „Eine exakte Temperierung der Werkzeuge erlaubt oft auch eine Verkürzung der Zykluszeiten und damit der Produktivität. Außerdem wird dadurch die Qualität der Spritzguss- oder Extrusionsprodukte erhöht“, berichtet Rüßmann. Kunststoffverarbeitende Betriebe, die eine neue Kälteanlage anschaffen, können so ihren Ausstoß um bis zu 15 % steigern. Neuer Anlagenstandard im Herbst Die Containerbauweise von Kälteanlagen spart Platz und beschleunigt die Installation vor Ort. Hier sorgen Freikühler auf dem Dach für energiesparende Fahrweise bei niedrigeren Außentemperaturen Foto: L&R Energieeffizienz Mit hocheffizien- ten Kälteanlagen leistet L&R Kältetechnik einen Beitrag zur Energieeeinsparung in kunststoffverarbeitenden Betrieben; L&R-Anlagen sind weltweit im Einsatz. In diesem Messeherbst stellt das Unternehmen mit der EcoproBaureihe einen neuen Standard für energieeffiziente Kältetechnik vor. In ganz NRW, besonders aber in Westfalen ist die Kunststoff- und Gummiindustrie sehr präsent. In Ostwestfalen sind rund 500 Unternehmen in diesem Bereich tätig. In Südwestfalen sind es mehr als 600, und sie decken die gesamte Prozesskette von der Rohmaterial erzeugung über die Verarbeitung (die den weitaus größten Anteil ausmacht) bis zum Kunststoff maschinenbau ab. Da überrascht es nicht, dass sich in NRW auch leistungsstarke Partner für die Peripherie etabliert haben – zum Beispiel L&R Kältetechnik in Sundern/Sauerland. Your Partner for Engineering Plastics ABS · PC/ABS · ASA · LCP · PA 6 · PA 66 · PBT · PC POM · PP · PP-‐LGF · SAN · Spezial-‐Compounds Profitieren Sie von unserer über 40-jährigen Erfahrung: Maßgeschneiderte Lösungen (Automotive, Elektro-, Hausgeräte-, Möbelindustrie, Medizintechnik) Durchdachte Logistikkonzepte Das Unternehmen entwickelt und fertigt seit knapp 25 Jahren industrielle Kälteanlagen und arbeitet von Beginn an intensiv mit Kunden aus der Kunststofftechnik zusammen. Auf der Fakuma wird L&R eine neue Baureihe von Kälteanlagen vorstellen, die Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz setzt. Die EcoproAnlagen sind mit besonders effizienten Baugruppen wie etwa stufenlos regelbaren, halbhermetischen Bitzer-Schraubenverdichtern, elektronisch geregelten Expansionsventilen und einer optimierten Steuerung aus eigener Entwicklung ausgestattet. „Diese Anlagen sorgen für hohe Energieeinsparungen vor allem bei wechselndem Kältebedarf “, betont Rüßmann. Stetig steigende Nachfrage L&R-Kälteanlagen arbeiten bei vielen Kunststoffverarbeitern nicht nur in NRW, sondern deutschlandweit und zunehmend Immer im Blick: Die Energieeffizienz Dabei haben die Projektingenieure stets die Energieeffizienz der Anlagen im Blick. Burkhard Rüßmann, geschäftsführender Gesellschafter von L&R, erklärt: „Die Energiekosten sind der größte Kostenblock in der Lebenszyklusbetrachtung einer Kälteanlage. Wir schlagen den Kunststoffverarbeitern bei jedem Projekt energiesparende Technik wie zum Beispiel eine Winterentlastung oder eine gleitende Kondensationstemperaturregelung vor. Für jede dieser Maßnahmen geben wir den Return on Invest an.“ Aufgrund der Erfahrung aus mehr als 1.800 projektierten Anlagen könne das sehr genau kalkuliert werden. Mit neuer Anlagentechnik hohe Energieeinsparungen vor allem bei wechselndem Kältebedarf: Burkhard Rüßmann, geschäftsführender Gesellschafter Foto: L&R REACH: Wir informieren und beraten Sie Unsere Partner: GKG Goldmann Kunststoffe GmbH & Co. KG Halle A4 – Stand 4210 Die neuen Ecopro-Kälteanlagen zeichnen sich durch deutlich höhere Effizienz und geringen Energieverbrauch aus Foto: L&R und Softwareprogrammierung eröffnet. Und am Hauptsitz wird derzeit mit Hochdruck am neuen Verwaltungsgebäude – und damit Platz für weitere Expansion – gearbeitet. gr www.lr-kaelte.de Auf LEDs fokussiert Polycarbonat aus Krefeld-Uerdingen ermöglicht effiziente Beleuchtung Lichttechnik Ein Fünftel des welt- weiten Stromverbrauchs entfällt auf die allgemeine Beleuchtung. Und der Lichthunger wächst: So rechnet das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bis 2030 mit einem Anstieg des Energiekonsums durch Leuchtmittel um 80 %. Die LED-Lichttechnik bietet hier eine energieund kosteneffiziente Lösung und findet immer mehr Verbreitung. LEDs haben eine hohe Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden. Den Anforderungen entsprechend kann ihr Licht fokussiert, aber auch gestreut werden, um die Lichtqualität zu verbessern und die Lichtverschmutzung zu senken. Für die Herstellung von LEDLeuchten hat Covestro – vormals Bayer Material Science – ein komplettes Programm an Polycarbonaten der Marke Makrolon entwickelt. Die Produkte werden unter anderem im Werk KrefeldUerdingen hergestellt. Viele Funktionen und Anwendungen professioneller technischer Support Schillerstr. 79, 33609 Bielefeld Tel.: 05 21 / 9 32 78–0 www.gold-mann.de auch im Ausland. Kürzlich erst hat L&R zwei Anlagen nach Singapur und Brasilien verschifft. Die stetig steigende Nachfrage hat räumliche Expansion zur Folge. Vor zwei Jahren wurde in Sundern ein zweites Werk nur für Schaltschrankbau Einsatz finden sie in Linsen und Optiken, Lichtleitern, Diffusoren, Reflektoren, Kühlkörpern und Gehäusen. Ebenso breit gefächert ist das Spektrum der Anwendungen. Es reicht von der Außen- und Innenbeleuchtung von Gebäuden über Straßenlampen, Scheinwerfer und Ampelanlagen bis zu Werbetafeln und Displays. „Das Makrolon LED-Sortiment umfasst hochtransparente und robuste Typen, die im Vergleich zu anderen transparenten Materialien mit einem guten Flammschutz ausgestattet sind“, erläutert Dr. Klaus Reinartz, Marketingleiter für LED-Anwendungen in der Region Europa, Nahost und Afri ka bei Covestro. In Form von Linsen oder Reflektoren bündeln beziehungsweise lenken sie das LED-Licht in der gewünschten Art und Weise. „Die gute Hitzebe ständigkeit des Kunststoffs verhindert, dass sich die Transmission der Linsen und damit ihr optisches Verhalten verändert“, so Reinartz. In bestimmten Anwendungen, zum Beispiel Scheinwerfern, können Linsen sehr komplexe Formen haben, um die gewünschte Licht lenkung zu erreichen. Für die Herstellung solcher Linsen mit Im Vergleich zu DruckgussAluminium bietet das wärmeleitende Polycarbonat Makrolon TC8030 viel Freiheit bei der Formgebung der Kühlkörper und ermöglicht die Integration von Elektronikkomponenten in der Form Foto: Covestro Freiformflächen hat Covestro innovative und effiziente Spritzgießprozesse entwickelt und unterstützt Kunden bei der Umsetzung. Kühlkörper mit coolem Design Auch wenn LEDs nicht so heiß werden wie die gute alte Glühbirne, erzeugen sie dennoch Wärme, die abgeführt werden muss. Bei der Herstellung von Kühlkörpern bietet das wärmeleitfähige Makro lon TC8030 einige Vorteile im Vergleich zu Druckguss-Aluminium: Der Kunststoff bietet viel Freiheit bei der Formgebung – zum Beispiel bei der Konstruktion der Kühlrippen. Außerdem überzeugt das Material durch geringeres Gewicht und die Möglichkeit, gleich in der Form Elektronikkomponenten zu integrieren. Eine besondere Anwendung erleben LEDs in einem kürzlich neu gestalteten Büro von Covestro in Schanghai. Dort wurden mehr als 4.000 LED-Lichtröhren aus Makrolon installiert. Trotz ihrer großen Zahl sparen die Lichtröhren der Firma Skyworth gegenüber konventioneller Beleuchtung rund 25 % Strom und werden mit geringerem Wartungsaufwand betrieben. mg www.covestro.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 15 Chemiepark Marl feiert Azubis 97 junge Menschen aus dem Chemiepark Marl haben ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden Ausbildung Der Chemiepark in Marl im Ruhrgebiet ist einer der größten Industrieparks in Deutschland. Er erstreckt sich über eine Fläche von 6,5 km². Die Anlagen der momentan dort tätigen 30 Unternehmen bieten etwa 10.000 Beschäftigten Arbeit, stehen in einem engen stofflichen und energetischen Verbund und werden zum größten Teil vollkon- tinuierlich betrieben. Betreiber des Chemieparks ist das „Werk Infracor“, das ein Teil von Evonik Industries ist. Ende Juli 2015 konnten nun 97 junge Menschen aus dem Chemiepark Marl feiern, denn sie haben ihre Abschlussprüfung bestanden und damit die letzte Hürde der Berufsausbildung erfolgreich gemeistert. „Sie alle haben konsequent ihre Berufsausbildung absolviert und können nun die Früchte dieser Anstrengungen ernten“, beglückwünschte Dr. Hans-Jürgen Metternich, Leiter Ausbildung Nord der Evonik Technology & Infrastructure GmbH, die erfolgreich Ausgebildeten. „Ihre Ausgangslage ist deutlich besser als die vieler Studierender“, so der Ausbildungsleiter. Die Zahl der Studienanfänger steigt stetig, Ausbildungsleiter Dr. Hans Jürgen Metternich (r.), Betriebsrat Ali Simsir (2.v.r.) und Christoph Pieper, Geschäftsbereichsleiter für Bildung der IHK Nord-Westfalen (l.), mit den besten Ausgebildeten aus dem Chemiepark Marl Foto: Evonik die der Berufsanfänger in einer dualen Ausbildung sinkt dagegen. Rund 350 Ausbildungsberufen mit meist guten Berufsaussichten stehen heute mehr als 13.000 Studien gänge gegenüber und die Zahl der Studienabbrecher steigt. Das dua le Ausbildungssystem weist dagegen nur Abbrecherquoten im ein stelligen Prozentbereich aus. „Sie haben alles richtig gemacht“, sagte Metternich. „Eine solide Ausbildung mit exzellenter beruflicher Perspektive und noch bes- seren Weiterbildungschancen – damit haben Sie die Poleposition für jeden denkbaren Weg auf alle Fälle inne.“ Seit Beginn der Ausbildung im Chemiepark Marl konnten 15.860 Menschen in die berufliche Zu- Moderne Roboter ohne Schutzzaun IIS-Automation vertreibt kollaborative Roboterarme wie den UR5 von Universal Robots Leichtbauroboter Rauchende Schlo- te, Lärm und Schmutz? Der Industriestandort Nordrhein-Westfalen steht wie kaum ein anderes Bundesland für eine expandierende Industrie. Dabei hat sich das „Land von Kohle und Stahl“ heute auch neuen Produktionsprozessen geöffnet: Kollaborierende Leichtbauroboter, die intuitiv und einfach zu programmieren sind, können flexibel eingesetzt werden und so eine Vielzahl an Branchen optimieren. So ist es auch in der Kunststoffindustrie. Ob für Spritzgießarbeiten, in der Extrusion oder für Fügearbeiten: Roboterarme wie beispielsweise der UR5 von Universal Robots bieten Einspar potenzial und Arbeitsentlastung der Mitarbeiter bei repetitiven Aufgaben. Das nutzt auch das Kunststoffzentrum SKZ für sich. Nicht nur im Bereich Spritzgießtechnik, sondern auch in der Qualitätsprüfung lässt das Unternehmen heute den UR5-Roboter als Produktionsassistenten den Mitarbeitern zur Hand gehen. Der UR5 ist einer von drei kollaborierenden Leichtbaurobotern des dänischen Herstellers Universal Robots. Er bietet eine Tragkraft von 5 kg, hohe Wendigkeit bedingt durch sechs Achsen sowie eine Reichweite von 850 mm. In direkter Kollaboration mit dem Menschen gewährleistet der flexible Roboterarm hohe Arbeitsplatz sicherheit durch Sensorik sowie Kraft-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsgrenzen. „Wir benötigen für den Robotereinsatz weder eine Einhausung noch einen Sicherheitsabstand. Dadurch wird viel Platz eingespart und der Roboter greift unseren Mitarbeitern bei Spritzgießarbeiten fast wortwörtlich unter die Arme“, freut sich Christian Deubel, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Spritzgießen/additive Fertigung am SKZ. Reichweite kann verlängert werden Eine Besonderheit am SKZ liegt darin, dass der Roboter an einer Linearachse montiert ist und somit ein Transport von Material und Bauteilen über eine Länge von über 2 m möglich ist. Damit entnimmt der Roboterarm Teile aus einem Behälter und legt diese definiert ins Spritzgießwerkzeug, wo sie dann umspritzt werden. „Der Roboter erhöht damit unsere Flexibilität, stellt konstante Zykluszeiten sicher und verringert Systemkosten“, berichtet Deubel. Im Bereich Qualitätsprüfung sortiert der Leichtbauroboter fehlerhafte Erzeugnisse aus dem Produktionsprozess aus, die Informationen dazu erhält er bei der Bauteilentnahme von Inline-Messgeräten wie zum Beispiel Inline-Thermografie, Farboder Gewichtsmessung direkt am Greifer. Wegbereiter für den Einsatz von Leichtbaurobotik beim SKZ war IIS-Automation, ein auf die Modernisierung von Spritzgießmaschinen spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Meinerzhagen. IIS-Automation hat in den vergangenen zwei Jahren mehrere Spritzgießmaschinen mit der Lösung der Roboterarme von Universal Robots auf der Linearachse in NRW installiert. Die Besonderheit an dieser Kombination ist es, dass die Kunden die Möglichkeit haben, einen Roboter außerhalb der Spritzgießmaschine ohne Schutzzaun zu nutzen. Ein weiterer Vorteil ist der Einsatz bei niedriger Hallenhöhe. Deutschlandweit vertreibt IIS-Automation die Ro- Montiert an einer Linearachse kann der Leichtbau-Roboterarm an der Spritzgießmaschine den Transport von Material und Bauteilen über eine Länge von über 2 m erledigen Foto: SKZ boterarme von Universal Robots an kleine, mittelständische und große Industrieunternehmen und unterstützt sie bei der nahtlosen Integration der leichten Roboterarme in individuelle Produktionsprozesse. Das SKZ ist nur eines der Beispiele dafür, wie Robotik die Fabriken von heute für die Zukunft fit macht. gr kunft entlassen werden. Entsprechend den Bedürfnissen des Standorts waren dies 7.091 Ausgebildete im Bereich Naturwissenschaften, 5.462 in technischen Berufen und 3.307 in kaufmännischen Ausbildungsgängen. Hinzu kommen 1.189 Teilnehmer, die im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung den IHK-Abschluss erlangten. mg www.evonik.de www.chemsite.de A7/7001 J13-5 Fördern Dosieren Beschicken Engineering g www.iis-automation.de www.universal-robots.com Schutz für Palettengut Pulver oder Staub, b, dafür nimmt man eine transitube® Beumer optimiert die Stretch Hood-Serie Verpackung Das Thema Sicherheit bei Transport und Lagerung von auf Paletten gestapelten Produkten gewinnt an Bedeutung. Deshalb hat Beumer aus Beckum eine neue Maschine aus der bewährten Stretch Hood-Serie. Um eine höhere Verfügbarkeit der Anlage zu gewährleisten, kommt die neue Stretch Hood A komplett ohne Bühne. Instandhaltungsarbeiten wie Wechsel der Messer oder der Schweißbalken erfolgen auf Bo- denniveau. Für diese Tätigkeiten öffnet der Bediener eine Schublade und hat so freien Zugriff auf Messer und Schweißbalken. Mit wenigen Handgriffen und komplett ohne Werkzeug kann der Bediener die Folie einführen. Rüstund Umbauzeiten lassen sich somit erheblich reduzieren. Ein weiterer Vorteil liegt in der geringen Bauhöhe und Aufstellfläche des neuen Beumer Stretch Hood. Mit einem neuartigen, materialscho- nenden Folientransportsystem wird die Folienhaube der Anlage zugeführt. Auf dem Weg zur Reffund Stretcheinheit kühlt die Schweißnaht der Folienhaube bereits ab, so dass diese ohne Zeitverlust gerefft werden kann. Damit sind weder eine energieaufwendige Kühleinheit noch Kühlzeiten erforderlich. Die Paletten können in schneller Taktung verpackt werden. Das reduziert Stillstandzeiten und sorgt zudem für eine Kompakter und schneller umrüstbar: Die neue Maschine aus der Stretch Hood-Serie Foto: Beumer höhere Verpackungsleistung bei geringerem Energieverbrauch. gr www.beumergroup.com Eichsfelder Straße 3 40595 Düsseldorf +49 211-970 98-0 [email protected] www.timplast.de LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 16 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Mehr aus Polymer Die Barlog Gruppe in Overath, ein Full-Service-Anbieter rund um Produktkonzeption und Hochleistungskunststoffe, investiert in eine neue Halle und erweitert seinen Maschinenpark Branchen – zum Beispiel Auto mobilindustrie, Sanitärbereich oder Haushaltsgerätetechnik. Hier kümmert sich Barlog auch um den Vertrieb von technischen, funktionalisierten und Hochleistungskunststoffen. Das Sortiment wird stetig ausgebaut. Der Fokus liegt derzeit auf Hochleistungskunststoffen: Neben PPA, PPS, LCP und PEEK bietet Barlog seit Neuestem auch tribologisch optimierte Werkstoffe auf Basis des Hochleistungskunststoffs PEK an. Dieser zeichnet sich durch herausragendes Gleit- und Verschleißverhalten bei hohen Temperaturen (Dauergebrauchstemperatur bis 300 °C) und hohen Belastungen aus. Durch die Substitution von gesinterten Gleitlagern und Führungsbuchsen aus Grafit oder Bronze sowie spanend hergestellten Gleitelementen aus Hoch leistungskunststoffen wie PAI oder PI werden Kosten deutlich reduziert. Der Firmensitz der Barlog Gruppe in Overath mit Solarmodulen auf dem Dach und dem Rohbau einer neuen Produktionshalle Foto: Barlog Erweiterung Die Barlog Gruppe ist ein Full-Service-Anbieter für die Entwicklung von Kunststoffteilen, die Herstellung und den Vertrieb von Kunststoffcompounds sowie maßangefertigte Serviceangebote für verschiedene Kunden und Branchen. Am Firmensitz in Overath hat das Familienunternehmen jetzt infolge seiner Expansionsstrategie eine neue Halle zur Erweiterung der Produktionsfläche von 850 m² gebaut. Auch der Maschinenpark wurde erweitert: Für die Herstellung von spritzgegossenen Prototypen sind jetzt Maschinen mit einer Größe von 6 bis 500 t Schließkraft verfügbar. Dadurch ist jetzt Prototypen- und Kleinserien fertigung ab einer Losgröße von Zukunft und unseren Firmensitz in Nordrhein-Westfalen“, sagt Peter Barlog, Geschäftsleitung. Dazu wurden auch Solarmodule Our Experience. Your Success! www.rjginc.com zehn Stück vom Mikrospritzguss bis 1,5 kg Schussgewicht möglich. „Wir investieren weiter in unsere auf den Dächern der Bürogebäude installiert. Der selbst erzeugte Ökostrom deckt 30 % des Ener- giebedarfs der gesamten Gruppe ab. Schon seit geraumer Zeit teilt sich die Barlog Gruppe in drei verschiedene Unternehmensbereiche auf. Das Besondere daran ist das Zusammenspiel zwischen den Bereichen Barlog Plastics, Bahsys und der Barlog Akademie. Barlog Plastics: HighPerformance-Polymere Von der Idee bis zur Serie produziert Barlog Plastics maßgeschneiderte Kunststoffcompounds für die Verwendung in verschiedenen Präzise Dosierung ist Ihr Gewinn! Kunststoffkompetenz bei Bahsys Die eigenständige Gesellschaft Bahsys kümmert sich um die gesamte Produktkonzeption – von Machbarkeitsanalysen und Materialauswahl über kunststoffgerechte Konstruktion bis hin zu FE-Strukturanalysen und Spritzgießsimulationen. Darüber hinaus gehören die Prototypenentwicklung bis hin zur Serienreife sowie ein Prüflabor für Material prüfung und Schadensanalyse zum Portfolio. Für spritzgegossene Prototypen können die Kunden mehr als 16 Oberflächenqualitäten auswählen, etwa hochglanzpolierte, gefräste oder gestrahlte Strukturen. Dadurch bekommt schon ein Prototyp das Erscheinungsbild eines hochwertigen Endprodukts. Mit der Inbetriebnahme einer automatisierten 5-Achs-CNC-Fräsmaschine im eigenen Werkzeugbau für Prototypenformen wird die Durchlaufzeit vom 3D-Datensatz zum fertigen Spritzgussteil erheblich verkürzt. Komplettiert wird das Angebot durch Dienstleistungen wie die Konditionierung von Polyamidbauteilen und die Laser markierung. Fachexpertise in der Barlog Akademie Der dritte Zweig der Gruppe ist die Barlog Akademie. In den Qualifizierungsschulungen und Fortbildungsmaßnahmen gibt das Unternehmen seine Fachexpertise und sein Know-how im Bereich Kunststofftechnik an seine Kunden weiter. Das Programm wird immer wieder um neue Themen und Seminare erweitert und an die aktuellen Marktentwicklungen und Kundenbedürfnisse angepasst. So bietet die Akademie aktuell das Seminar „Kunststofftechnik für Kaufleute“ an. Hierbei vermittelt Barlog das notwendige Know-how und Prozessverständnis, um Einkäufern, Verkäufern und Controllern einen sicheren Umgang mit „techniklastigen“ Themen zu ermöglichen. In dem Seminar „Materialauswahl für Produktentwickler“ werden in praxisnahen Workshops die Grundlagen der Materialauswahl für technisch anspruchsvolle Kunststoffteile aufgezeigt. mg www.barlog.de www.barlogplastics.de www.bahsys.de ENGEL automotive Kompetenz serienmäßig 15 13.–17.10 . 20 AND 4404 HALLE B 4| ST FEN FRIEDRICHSHA ZU HEISS? WIR HABEN DIE LÖSUNG! Förderer Trockner Dosierer »Zitat« Name Das Baustein System Förderbänder SILATHERM® – FÜLLSTOFFE FÜR MORGEN Hohe Wärmeleitfähigkeit bei gleichzeitig elektrischer Isolation. Die Automobilindustrie macht sich mit intelligenter Technik auf den Weg in die Zukunft. Und ENGEL begleitet Ihr Unternehmen gerne dabei: Egal ob Ihre Kunststoff-Komponenten besonders sicher, funktionell, leicht oder schön sein sollen, wir von ENGEL arbeiten mit Ihnen Hand in Hand, damit Sie Ihre spritzgegossenen Innovationen noch schneller serienreif auf den Markt bringen können. 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Darüber hinaus offenbaren solche Werkstoffuntersuchungen mitunter weitere Anwendungsbereiche, oft jedoch auch Verbesserungspotenzial für das später daraus gefertigte Produkt. So lassen sich zum Beispiel Rollwiderstand oder Nassrutschfestigkeit eines Autoreifens durch Veränderungen in der Rezeptur des Kautschuks optimieren. Für diese vermeintlich einfache Aufgabe bedarf es aber eines erfahrenen Blickes bis hinunter in die molekulare Ebene. Die dafür erforderliche Expertise ist im Geschäftsfeld Analytik der Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen, reichlich vorhanden. Denn die 500 Mitarbeiter des Auftragsanalytik-Labors an den drei Chempark-Standorten können nicht nur auf eine Vielzahl Durch das Cypher-Rasterkraftmikroskop lassen sich die Komponenten in Kunststoffgemischen genau lokalisieren und deren mechanische Eigenschaften auf Molekülebene analysieren Foto: Currenta von Methoden und modernen Messgeräten auf mehr als 10.000 m² Laborfläche, sondern auch auf ein großes Werkstoff-Know-how zurückgreifen. So wurden zum Beispiel in den heutigen ChemparkStandorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen wichtige Kunststoffklassen wie Polycarbonate, Polyurethane und synthetischer Kautschuk erfunden. Die Currenta-Labore sind auch heute noch an der Weiter- entwicklung dieser Stoffe im Chempark beteiligt. Analysieren und bewerten Inzwischen haben aber auch exter ne Kunden für die Currenta Analytik stark an Bedeutung gewonnen. Für über 700 Kunden aus einer Vielzahl von Branchen in Deutschland, Europa und weltweit ist das Geschäftsfeld Analytik des Joint Ventures von Bayer und Lanxess tätig. So untersuchen die Currenta Analytiker zum Beispiel die chemischen und physikalischen Eigenschaften für das Bauwesen, für die Elektronikbranche, für die Konsumgüterindustrie, den Verkehrssektor oder die Pharma- und Pflanzenschutzindustrie. Currenta kann dabei Werkstoffe wie Polymere sowie deren Rohstoffe, Additive und Füllstoffe nicht nur analysieren, sondern auch bewerten. Kunden erhalten so bei der Produkt- und Verfahrensentwicklung, bei Identitätsprüfungen, Qualitätskontrollen, Reklamationen und bei der Marktbeobachtung kompetente Unterstützung. Auch Kautschuke, genau genommen Elastomere, Thermoplaste und Vulkanisate, untersucht das nach DIN EN ISO/IEC 17025, GLP, GMP und DIN EN ISO 14001 akkreditierte Labor im Bedarfsfall. Durch Bestimmung von Molekulargewichtsverteilungen und Teilchengrößen, Strukturuntersuchungen, Quantifizierung von Stabilisatoren, Emulgatoren, Weichmachern sowie durch thermoanalytische Kennzahlen entsteht die Grundlage für Produktoptimierungen. Zum Portfolio der Currenta-Poly meranalytik gehört auch die Analyse von Polyurethanen und Lacken. Angepasst und teils individuell für den Kunden maßgeschneidert wird die Zusammensetzung von Polyurethanen, Lacken und Ausgangskomponenten wie Polyethern und -estern, Aktivatoren, Treibmitteln und Prepoly meren mit ihren Modifizierungen – qualitativ und quantitativ – analysiert. Mithilfe der Oberflächenund Festkörperanalytik lassen sich darüber hinaus exakte Aussagen zur Stoffqualität und Morphologie von Materialien treffen. Dies erlaubt es, Prozesse zu optimieren und Fehlern bei Produktionsproblemen schnell auf den Grund zu gehen, zum Beispiel bei Kunststoffgranulaten, Formteilen wie Stoßstangen oder CDs, Pigmentpulvern und Lacken. Für Materialien, an die sicherheitstechnische Anforderungen gestellt werden, ist das Brandverhalten ein entscheidendes Kriterium. Auch dies kann Currenta im eigenen Brandschutzlabor ermitteln anhand brandtechnologischer Materialprüfungen und -klassifizierungen, numerischer Brandsimulation sowie der Entwicklung und Optimierung von Brandprüfmethoden. Kunden pro fitieren zudem vom Know-how bei der gezielten Probenpräparation. Dies spart Aufwand und sorgt für genaue sowie repräsentative Messwerte. Prozesse optimieren Currenta bietet somit einen vielfältigen Pool an physikalischen und chemischen Analysen, der sich von standardisierten Qualitätsprüfungen bis hin zur komplexen Strukturanalytik, von Basismethoden bis hin zu modernen Kopplungstechniken und speziellen Verfahren wie der Oberflächenanalytik erstreckt. Dies versetzt das Auftragslabor in die Lage, Produktionsprozesse zu durchleuchten und zu optimieren, indem sämtliche Materialien geprüft werden können, die entlang der Wertschöpfungskette zum Einsatz kommen. Den störungsfreien Betrieb der Produktion unterstützt Currenta aber auch durch Fehlersuche und Reklamationsbearbeitung. Darüber hinaus entwickelt der Dienstleister auf Wunsch für besondere analytische Fragestellungen neue Konzepte und individuelle Lösungen. sl www.analytik.currenta.de 13.10.-17.10.2015 Halle A5 · Stand 5103 Über 4.000 Kunden in mehr als 60 Ländern der Welt setzen auf ausgezeichnete ONI-Technik. Kühlanlagentechnik Initiativpreis-NRW Kategorie Neue Arbeitsplätze in NRW FINALIST ONI-Wärmetrafo GmbH Wärmerückgewinnung Temperiersysteme Lüftungstechnik Reinraumtechnik ONI-Wärmetrafo GmbH TopAusbildungsbetrieb „Ehrenpreis“ für herausragende betriebliche Ausbildungsleistungen Maschinenoptimierung Druckluftsysteme ...wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihren Besuch! ONI-Wärmetrafo GmbH · Niederhabbach 17 · D-51789 Lindlar-Frielingsdorf · Tel. +49 (0) 2266 4748-0 · Fax +49 (0) 2266 3927 · www.oni.de · [email protected] 265_195_23_08_15.indd 1 23.08.15 19:13 LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 18 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 2015 Aufbruchstimmung in Duisburg Brabender investiert massiv – in die Gruppe, in Gebäude, in Entwicklung, Innovation und neue Technologien Prüftechnik Duisburg, Kulturstra- ße – wer Kultur nicht auf schöne Bilder, sehenswerte Skulpturen und ansprechende Musik reduziert, sondern Industriekultur mit einbezieht, ist hier genau richtig. Schließlich heißt die Kulturstraße für viele Duisburger auch Brabender Straße und ist die Heimat eines traditionsreichen Unternehmens aus dem Ruhrpott mit einer ganz besonderen Unternehmenskultur: von Brabender. Genauer gesagt: von drei eigenständigen Unternehmen mit insgesamt 450 Mitarbeitern, die alle unter dem Namen Brabender bekannt sind, die aber jedes für sich mit verschiedenen Produkten völlig unabhängig am Markt agieren und deren Wirken gerade von einer besonderen Aufbruchstimmung und einer eigenen Interpretation von „Zusammenwachsen“ geprägt ist – doch dazu später mehr. Ich helfe, wenn es eng wird. Die Wurzel des Unternehmens, die Brabender GmbH & Co. KG, wurde 1923 von Carl Wilhelm Brabender gegründet. Als führender Lieferant entwickelt, produziert und vertreibt sie Geräte und Ausrüstungen zur Prüfung von Materialqualität und physikalischen Eigenschaften für Forschung, Entwicklung und industrielle Produktion in der Chemieund Nahrungsmittelindustrie weltweit. Der Umsatz verteilt sich zu etwa gleichen Teilen auf die Nahrungsmittel- und die Kunststoffbranche. „Qualität ist messbar“ Für die Kunststoffverarbeitung liefert dieser Teil von Brabender – erkennbar am blauen Firmenlogo – passend zum Firmenmotto „Qualität ist messbar“ verschiedene Mess- und Prüfgeräte wie Drehmoment-Rheometer für alle Arten anwendungstechnischer Untersuchungen, Messkneter zur Untersuchung von Thermoplasten, Duroplasten, Elastomeren, keramischen Formmassen, Füllstoffen, Pigmenten und vielen anderen plastischen oder plastifizierbaren Materialien sowie Extruder zur Untersuchung und Verarbeitung von Polymeren. Dazu kommen noch verschiedene Nachfolgeeinrichtungen für die Kunststoffverarbeitung. Wer einen dieser „Brabender“ sein Eigen nennt, kann sich neben hoher Messgenauigkeit, Zuverlässigkeit und einfacher Bedienung auch häufig über eine extrem lange Lebensdauer der Geräte freuen. Geschäftsführer Stephan Lange: „Es ist nichts Ungewöhnliches, dass wir Geräte aus den 60erJahren zum Service erhalten, die Bruno Dautzenberg, Geschäftsführer der Brabender Technologie GmbH & Co. KG (l.), und Stephan Lange, Geschäftsführer der Brabender GmbH & Co. KG Foto: Brabender nach wie vor im Einsatz sind. Vor Kurzem kam sogar ein Gerät zum Service, das wir 1937 ausgeliefert haben.“ genauen Feuchtemessung von körnigen Feststoffen – bei Kunststoffen sowohl in Form von Granulaten als auch von fertigen »Weltweit werden über 12.000 Produkte mit Systemen von Brabender Technologie dosiert« Bruno Dautzenberg Mit einem einzigartigen Produkt ist die Brabender Messtechnik GmbH & Co. KG in der Kunststofftechnik unterwegs: Der inzwischen in der dritten Generation produzierte Aquatrac, ein Absolutmesssystem zur hoch Bauteilen – feiert demnächst sein 25-jähriges Jubiläum (mehr dazu in der Sonderausgabe der K-ZEITUNG im Vorfeld der Fakuma). Die 1957 gegründete Brabender Technologie GmbH & Co. KG – erkennbar am roten Logo – produziert unter dem Motto „keep the flow“ (halte die Produktion am Laufen) Geräte und Systeme für die Bereiche Dosieren, Wägen, Austragen, Steuern sowie Durchflussmessung von Schüttgütern und beliefert neben der Kunststoffauch die Chemie-, Pharma-, Nahrungsmittel-, Glas- und Baustoffindustrie sowie unzählige andere Industriebereiche. Zum Liefer programm gehören gravimetrische Dosiergeräte wie Dosier differenzialwaagen und Dosierbandwaagen, volumetrische Dosierer, Austragsvorrichtungen für Silos und Behälter, Bigbag-Entleer Abgesetzter, DLC beschichteter Auswerferstift Z 443 /... Eignet sich für kleinste Räume und minimiert die Gefahr der Knickung: - Lieferbar ab 0,5 mm Durchmesser für kleinste Platzverhältnisse am Artikel - Höhere Stabilität durch abgesetzten und durchgehärteten Schaft - Optimale tribologische Eigenschaften dank DLC-Gleitbeschichtung - Ideal für den Lebensmittel- und Medizinbereich - Auch in Sonderabmessungen erhältlich Jetzt im Onlineshop unter www.hasco.com ma Faku hshafen ric Fried 10.2015 7. 13. – 1 2-2202 A d n Sta Das Areal von Brabender in der Duisburger Kulturstraße. Die Hallen ganz links wurden inzwischen abgerissen, um Platz für neue Büroräume, Produktionshallen und die beiden Labore zu schaffen Foto: Brabender LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 19 stationen und Durchflussmess geräte. Vom Kunststoffgranulat bis zum Müsli Wie Geschäftsführer Bruno Dautzenberg erklärt, werden „weltweit über 12.000 verschiedene Produkte mit Systemen von Brabender Technologie dosiert – vom Kunststoffgranulat über Computerchips bis zum Müsli. Unsere Spezialität sind kundenspezifische Lösungen, die wir kostengünstig aus standardisierten Modulen aufbauen oder auch speziell entwickeln. Alle Kernkomponenten der Anlagen werden hier in Duisburg selbst hergestellt“. Für Dautzenberg ist die Brabender Technologie bei aller Internationalität „ein Spiegel des Ruhrgebiets: ehrlich, frei und geradeheraus, zwar bodenständig, aber dennoch weltoffen und innovativ – und bis vor Kurzem in der Außendarstellung etwas verstaubt, was nicht negativ gemeint ist. Wenn Sie durch unsere Firma gehen, merken Sie sehr schnell: Unsere Mitarbeiter sind offen, freundlich, interkulturell. Wir haben Tochterunternehmen in Kanada, Russland, Dubai, China, aber wir haben dies nicht nach außen dargestellt. Jetzt wischen wir den Staub ab und kommunizieren dies auch aktiv unseren Kunden“. Getrennt und doch vereint Dass die drei Firmen seit vielen Jahren komplett eigenständig sind, hat gute Gründe. Bruno Dautzenberg: „Die Kunden der verschiedenen Brabender Unternehmen verfolgen auch unterschiedliche Ansätze. Wir haben verschiedene Zielgruppen, die wir unterschiedlich ansprechen müssen. Dies war auch der Grund, dass in den 50erJahren das Unternehmen in selbstständige Einheiten aufgeteilt wurde. Damals fiel die Entscheidung, die verschiedenen Kundenstämme mit separaten Unternehmen zu bedienen. Dies werden wir auch so beibehalten.“ Aber nicht nur Produkte und Zielgruppen, oder zumindest die Ansprechpartner bei gemeinsamen Kunden, sind verschieden. Mehr noch: Zum Teil beliefert auch einer der drei einen Wettbewerber des »Unser Ziel ist es, dass jeder für sich in seinen neuen, modernen Räumen wesentlich einfacher und in einem optimalen Umfeld Tests mit seinen Kunden durchführen kann« Stephan Lange anderen, und hier ist eine strikte Trennung unverzichtbar. Dass diese Trennung, die im Werk in Form einer 5 m breiten Straße sichtbar ist, durch manche Mit arbeiter eher als Hindernis denn als Verbindungsweg wahrgenommen wurde, war für die beiden Geschäftsführer Stephan Lange und Bruno Dautzenberg, die seit einem beziehungsweise eineinhalb Jahren im Unternehmen sind, nicht nachvollziehbar. Für beide ist es keine Frage, dass die Trennung in allen Bereichen erhalten bleibt, bei denen ein Teil von Brabender mit Kunden des anderen im Wettbewerb steht – und hier kennen die beiden auch keine Kompromisse. In ausgewählten anderen Bereichen macht aber eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit durchaus Sinn und wird von den neuen Geschäftsführern gezielt gefördert. Stephan Lange: „Wir sind dabei, die Grenzen einzureißen und die Zusammenarbeit zu fördern. Wenn man aber so lange so getrennt gearbeitet hat, muss man dies langsam verändern. Wir werden den Wandel in einem langsamen, gut verdaubaren Prozess durchführen.“ Das erste große Gemeinschafts projekt ist bereits sichtbar, denn direkt neben dem Gebäude der Brabender GmbH – dem blauen – entsteht auf dem Gelände eines bereits abgerissenen Autohauses ein Neubau, der neben der kompletten Brabender Technologie – der roten – auch Teile der anderen Brabender Firmen enthalten wird. Komplett neues Technikum So erhält die Brabender Technologie in der Kulturstraße 49 mit dem intern K49 genannten Gebäude neue Büroräume und Produktionshallen, die einen optimalen Materialfluss erlauben, und dazu ein komplett neues Technikum. In dem Gebäude, das bis zur Messe K 2016 in Düsseldorf fertiggestellt sein soll, werden aber auch die beiden Labore der Brabender GmbH – das Kunststofflabor und das Nahrungs mittellabor – und das Labor der Messtechnik eine neue Heimat erhalten. Stephan Lange: „Unser Ziel ist es, dass jeder für sich in seinen neuen, modernen Räumen wesentlich einfacher und in einem optimalen Umfeld Tests mit seinen Kunden durchführen kann. Wir haben alle hochmoderne Geräte, und die wollen wir unseren Kunden auch in einer entsprechenden Umgebung zeigen können.“ Wie Bruno Dautzenberg betont, hat die Zusammenarbeit aber auch ihre klaren Grenzen: „Jeder hat seine Technologie, seine Kunden und seine Ausrichtung, und das wird auch so bleiben. Aber durch eine wohldosierte Zusammen arbeit an den richtigen Stellen können wir künftig dem steigenden Wettbewerbsdruck besser begegnen.“ Einen ersten Eindruck der neuen Möglichkeiten will jede der drei Brabender-Firmen für sich auf der K 2016 im benachbarten Düsseldorf liefern. Stephan Lange: „Die K ist für uns die Leitmesse, und wir bündeln unsere Kräfte so, dass wir auf der K die Neuheiten präsentieren, die der Markt verlangt.“ Die Details sind noch streng geheim, nach etwas gutem Zureden war Lange aber doch noch zu einemHinweis bereit: „Das Thema Software ist für uns enorm wichtig. Vorreiter ist hier die Lebensmitteltechnologie, aber wir werden auch zur K wesentliche Neuerungen präsentieren.“ Brabender Technologie produziert Geräte und Systeme für die Bereiche Dosieren, Wägen, Austragen, Steuern sowie Durchflussmessung von Schüttgütern Foto: Brabender Ressourcenschonende Lösungen Teilnehmerfeld für Effizienz-Preis NRW 2015 steht fest – NRW-Unternehmen zeigen Innovationskraft Auszeichnung Insgesamt 42 mittel ständische Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen bewerben sich derzeit um den mit insgesamt 15.000 EUR dotierten EffizienzPreis NRW. Dies steht nach Ablauf der Bewerbungsfrist Ende Juni nun fest. Mit dem Effizienz-Preis NRW, der alle zwei Jahre verliehen wird, prämiert die Effizienz-Agentur NRW 2015 innovative ressourcenschonende Produkte „made in Nordrhein-Westfalen“. Das Bewerberfeld spiegelt dabei einen wesentlichen Trend im Bereich „grüner Produkte“ wider: Ressourcenschonung ist branchen übergreifend zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor und Innovationsmotor geworden. Die Spannbreite der teilnehmenden Unternehmen reicht von Ingenieurbüros über Produktionsbetriebe aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu gemeinnützigen Organisationen, vom Ein-Mann- Betrieb bis zum „klassischen KMU“ mit 200 bis 400 Mitarbeitern. Bei den eingereichten Bewerbungen handelt es sich zum Beispiel um ressourcenschonende Lösungen in den Bereichen Abwasserwärmenutzung, Möbelbau, klima neutrale Herstellung von Kunststoffspritzgussteilen, Hochtemperaturkorrosionsschutz, Lüftungssysteme und innovative Verpackungssysteme. Produktgestaltung als Schlüssel Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die Produktgestaltung und das Design. Beide gelten als Schlüssel zum effizienten Material- und Energieeinsatz über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg, von der Rohstoffgewinnung über den Herstellprozess und die Gebrauchsphase bis hin zur Wiederverwertung. Effizienz-Preis NRW 2015 Foto: Effizienz-Agentur NRW Die Entscheidung über die Preisvergabe trifft jetzt eine hochkarätig besetzte Experten-Jury bestehend aus: Dr. Thomas Delschen (Präsident des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen), Prof. Karin-Simone Fuhs (Direktorin Hochschule ecosign, Köln), Prof. Dr. Christa Liedkte (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH), Uwe Lück (Referent Technologie und Innovation IHK Ostwestfalen zu Bielefeld), Gabriele Poth (Leiterin Zentrum für Umwelt und Energie der HWK Düsseldorf), Burkhard Remmers (Leiter internationale Kommu nikation Wilkhahn GmbH & Co. KG) und Ulrike Schell (Mitglied der Geschäftsleitung Verbraucherzentrale NRW). NRW-Umweltminister Johannes Remmel wird die Preisträger am 21. Oktober in festlichem Rahmen in Essen auszeichnen. sl www.effizienzpreis-nrw.de Pur(e) Fascination... ... wie auch immer Sie es drehen – mit innovativen Technologien und dem weltweit breitesten Anlagenspektrum für faszinierende Polyurethan-Erzeugnisse legt Hennecke seit mehr als 65 Jahren den Grundstein für überlegene Produktqualität und effiziente Rohstoffnutzung in sämtlichen Anwendungsbereichen. >> Dosiermaschinen >> Sandwichpanel-Anlagen >> Formschaum-Anlagen >> Kühlmöbel-Anlagen >> PUR-CSM-Sprühtechnologie >> 360˚ Service >> Blockschaum-Anlagen >> 100% Know-how für Ihre Idee G ünter K ögel www.brabender.com www.brabender-technologie.com www.brabender-mt.de COMPOSITES EUROPE / Stuttgart 22.09. - 24.09.2015, Stand 7/B01 FAKUMA / Friedrichshafen 13.10. - 17.10.2015, Halle A5, Stand A5-5217 www.hennecke.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 20 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Leuchtendes Beispiel Für Erco hat die effiziente Fertigung hochwertiger LED-Technik Zukunft – Sechs-Achs-Roboter übernimmt neben Handhabung der Spritzteile zusätzliche Aufgaben Der Roboter kann komfortabel programmiert und auf andere Produktvarianten umgerüstet werden Foto: Arburg Die Zykluszeit 30 mm dicker Linsen beträgt bis zu 18 min Foto: Arburg Das Licht von Tesis betont die Säulen auf der Terrasse Foto: Erco/Dirk Vogel „Metallersatz Award“ für Tesis Ausgezeichnet Kunststoff statt Metall – die Bodeneinbauleuchte Tesis von Erco wurde beim 19. Kunststoff-Technologie-Tag (EKTT) in Engelskirchen mit dem „Metallersatz Award“ ausgezeichnet. Dank innovativer Technologie müssen einige Leuchtenbauteile nicht mehr aus Metall hergestellt werden, sondern weisen aus Kunststoff verbesserte Materialeigenschaften auf wie beispielsweise hohe Korrosionsbeständigkeit. Die neu entwickelten und gerade prämierten Kunststoffbauteile produziert Erco an seinem Hauptsitz in Lüdenscheid. Die Bodeneinbauleuchte Tesis gehört zu den Kernprodukten von Erco. Das Gehäuse wurde jüngst überarbeitet und besteht nicht mehr aus Aluminiumdruckguss, sondern aus langfaserverstärktem Polyamid. Eine Vielzahl an Gründen sprachen für das Materialupdate: Tesis hält nicht nur großen Belastungen stand, sondern überzeugt auch durch hohe Korrosionsbe ständigkeit. Das Gehäuse weist eine geringe Einbautiefe auf und lässt sich einfach im Erdreich installieren. Die Leuchtenfamilie – bestehend aus Linsenwandflutern, Uplights und Richtstrahlern – umfasst zahlreiche Designvarianten, beispielsweise mit überdeckender oder bodenbündiger Montage. Damit ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten in der Architekturbeleuchtung, da sich das Lichtwerkzeug in Böden mit unterschiedlicher Beschaffenheit verwenden lässt. Nicht zuletzt konnte das Preis-Leistungs-Verhältnis verbessert werden, wodurch sich die qualitativ hochwertige Leuchte auch bei kleineren Budgets anbietet. Da sich der neu eingesetzte Kunststoff innerhalb kurzer Zeit im weltweiten Einsatz bewährt hat, wird er nun auch für weitere Produkte wie den Streiflichtwandfluter Site verwendet. Seit 1. Januar 2015 hat Erco sein Sortiment vollständig auf LED-Technologie umgestellt. Im Rahmen dieser Innovationsstrategie gewinnt Kunststoff für die Herstellung von Leuchten an Bedeutung. Entsprechend baut das Unternehmen die Kunststofffertigung in Lüdenscheid weiter aus. Wie die hochpräzisen optischen Systeme werden auch die innovativen Gehäuse bauteile vor Ort produziert. Automatisierung Die Erco Licht- fabrik mit Sitz in Lüdenscheid ist ein Spezialist für Architektur beleuchtung mit LED-Technologie. Für die vollautomatische Herstellung großflächiger und dickwandiger Hightechlinsen kommt seit Herbst 2014 eine Fertigungszelle von Arburg zum Einsatz. Die Besonderheit: Der 6-Achs-Roboter übernimmt nicht nur die Handhabung der Spritzteile, sondern erledigt während der Restkühlzeit zusätzliche Aufgaben. „Mit der Investition in die vollautomatische Fertigung und dem Verketten mehrerer Prozessschritte ist es uns gelungen, sowohl die Qualität als auch das PreisLeistungs-Verhältnis unserer Leuchten weiter zu optimieren“, sagt Holger Thomas, Abteilungsleiter Fertigung und Werkzeugbau bei Erco. Das Unternehmen hat sich auf digitale Architekturbeleuchtung spezialisiert und sieht darin seine Zukunft. Die Fertigungszelle rund um einen hydraulischen Allrounder 720 S mit 3.200 kN Schließkraft ist bei Erco im Dauereinsatz. Schwerpunktmäßig wird sie derzeit für die Produktion eines kompakten LED-Linsensystems aus PMMA eingesetzt, das in Deckeneinbauleuchten von Büros und Shops verwendet wird. Erco fertigt mit der Anlage zahlreiche Varianten von Linsen und sogenannte Kollimatoren, die den Lichtstrahl bündeln. Die Handhabung übernimmt ein 6-AchsRoboter mit Selogica-Bedienoberfläche, der vergleichsweise einfach mit der von der Spritzgießmaschine gewohnten Steuerungsphilosophie programmiert wird. Sein Greifer lässt sich über Wechselplatten mit produktspezifischen Aufnahmen im Handumdrehen an die jeweilige Produktvariante anpassen. Eine Anlage – viele Produktvarianten „Die Stärke der Anlage liegt ganz klar in der Präzision, mit der wir nun unsere optischen Elemente fertigen können“, betont Thomas. Die komplette Fertigungszelle wird zentral über die Selogica gesteuert. Zudem konnten der Ausschuss sowie Kosten für Transport und Lagerung und somit die Gesamtfertigungskosten deutlich reduziert werden. Die hauptsächlich produzierten Linsen sind 30 mm dick und haben einen Durchmesser von rund 80 mm. Nach dem Spritzgießen entnimmt sie der 6-Achs-Roboter aus dem 2-fach-Werkzeug und legt sie zunächst mit dem Anguss nach oben in eine Wendestation. Dann Die Wurzeln sind in Lüdenscheid fasst er das Spritzteil mit seinen Vakuumsaugern von der Unterseite und positioniert es mit dem Anguss nach unten in die Vorrichtung der Laserstation. Per frei programmierbaren Laserstrahl werden nun von jeder Linse der Anguss und eine Entformhilfe abgetrennt. Letztere wird in einem Behälter in der Laserstation gesammelt. Der Roboter entnimmt beide Linsen und den Anguss und legt sie auf ein Förderband ab, das die Teile aus der Fertigungszelle ausschleust. Zur stichprobenhaften Qualitätssicherung ist die Anlage mit einem zweiten Förderband ausgestattet. Erco Erco wurde 1934 von Arnold Reininghaus als Familienunternehmen gegründet. Abkühlphase sinnvoll genutzt 880 Mitarbeiter weltweit beschäftigt Erco, davon 540 in Lüdenscheid. Besonders anspruchsvoll ist die Lösung, die Restkühlzeit des Spritzgießprozesses für weitere Aufgaben zu nutzen. Dazu wird zunächst ein Schubladensystem manuell mit sogenannten Mikroprismenlinsen bestückt. Nachdem die dickwandigen Linsen vom Anguss getrennt wurden, legt der Roboter je eine dieser scheibenförmigen LED-Optiken in die Laserstation, die daraus je nach Bedarf unterschiedliche Geometrien ausschneidet – und zwar bis zu drei kreisförmige oder vier Heute ist das Unternehmen aus Lüdenscheid der führende Spezialist für Architekturbeleuchtung mit LED-Technologie. Der Maschinenpark für das Spritzgießen besteht aus 15 Spritzgießmaschinen, davon sieben Arburg Allroundern. quadratische Teile. Die Linsen werden auf das Förderband abgelegt und die Schneidreste über eine Rutsche entsorgt. Diese zusätz liche Leistung kann je nach Zykluszeit mehrmals wiederholt werden. So sind der Roboter und die Laserstation trotz langer Zykluszeit des Hauptprodukts optimal ausgelastet. sk Während der 18 min Zykluszeit führt der 6-Achs-Roboter weitere Produkte einer Laserbearbeitung zu Fotos: Arburg www.erco.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 21 Ganz schön lang Rasch bestimmt Elkom baut über 9 Meter lange Heizplatten 25 Jahre CEM Mikrowellen-Labortechnik Wärme Mit einer Länge von 9,30 m in einem Stück hat Elkom nach eigener Auffassung alle Dimensio nen gesprengt. Das neueste Projekt sind entsprechend lange Heizplatten, die für eine Mehretagen-Schäumpresse eingesetzt werden. Hergestellt werden damit Sandwichelemente mit Polyurethankern für Kühlhäuser und Kühlauflieger. Wichtig war neben der Länge auch die besonders gute Wärmeverteilung, so dass eine optimale Schäum temperatur auf der ganzen Fläche erzielt werden kann. Bei 40 °C Temperatur kann ein gutes Quellvolumen erreicht werden. Laut Elkom wurden die Fluidheizplatten System Ökotherm-Plus aus den Anforderungen der Praxis entwickelt. Präzise Oberflächentemperaturen, niedriger Energiever- brauch, wartungsfreie Konzeption sowie universelle Einsatzmöglichkeiten standen dabei im Vordergrund. Spezialisierung Die Spezialisierung auf die Entwicklung und Produktion moderner Heizplatten- und Kühlplattensysteme und die partnerschaftliche Kooperation mit Kunden und Lieferanten haben das Unternehmen zum weltweit an erkannten Partner in vielen Industriebereichen gemacht. Unter anderem zählen die Autozulieferindustrie, die Kunststoffindustrie, die Glasindustrie und die Composite-Verbundmaterialverarbeitung dazu. pl Optisch gemessen Gerät ermittelt Sauerstoffkonzentration allein mit Licht die Sauerstoffkonzentration in Verpackungen ermitteln – dies ermöglicht die neue Produktreihe Oxyspot von Witt. Sicherer Check auf einen Blick: Das neuen Prüfsystem Oxyspot von Witt erkennt die Sauerstoffkonzentration in Verpackungen per Lichtsensor Foto: Witt vertreibt die CEM GmbH, KampLintfort, ihre Mikrowellen-Labor technik für das Labor und die Fertigungskontrolle. Sie eignet sich für die Analytik, Synthese und Prozesskontrolle. So ermöglicht der KunststoffSchnellverascher Phönix die schnelle Veraschung einer Vielfalt von unterschiedlichen Kunststoffen zur Bestimmung des Glasfaserbeziehungsweise Kohlefaser anteils. Das Resultat: Was früher Stunden brauchte, wird jetzt in Minuten erreicht. Ein Einsatz gebiet für derartige Kunststoff- compounds ist der Automobilbau, beispielsweise bei Stoßstangen, Zierleisten, Armaturen, Wannen, Abdeckungen oder Fertigteilen. Da die Werkstoffeigenschaften eines Kunststoffcompounds wesentlich von seinem Füllstoffgehalt abhängen, ist eine Schnellbestimmung dieses Füllstoffs, also Glasfaser oder Kohlefaser, zur effektiven Prozesskontrolle unerlässlich. Mit einem schnellen Eingreifen in die laufende Produktion kann viel Geld eingespart werden. Die Schnellveraschung im Phönix liefert in nur 10 min die notwendigen Daten. Das Prinzip: Das Kunststoffpolymer setzt sich schnell mit dem Sauerstoff um. Also wird im Phönix innerhalb von nur 10 min der Kunststoff verascht und die Glasbeziehungsweise Kohlefaser wird in ihrem gesamten Gewebe freigelegt. Die Veraschung findet in CEM Tiegeln statt, die nur 10 s zur Abkühlung benötigen. Über eine Rückwaage erhält man wiederum nur 1 min später das gewünschte Ergebnis. sk www.cem.de Die Schnellveraschung im Phönix liefert in nur 10 min die notwendigen Daten Foto: CEM www.elkom.de Bei der Verladung wird die Dimension der Platte deutlich Foto: Elkom Verpackungen Schnell und exakt Compounds Seit jetzt 25 Jahren Oxyspot ist mit einem optischen Sensor ausgestattet, der die Konzentration von Sauerstoff in starren oder flexiblen Verpackungen misst. Die Messung erfolgt äußerst präzise und schnell. Der Hersteller gibt eine Genauigkeit von 1 % vom gemessenen Wert über einen Messbereich von 0 bis 5 % Sauerstoffkonzentration beziehungsweise 2 % vom gemessenen Wert über einen Messbereich von 5 bis 25 % an. Das Messsystem arbeitet nach dem Prinzip der optischen Fluoreszenz und besteht vereinfacht aus drei Komponenten: einer LED, einem Farbstoffträger (Dot) und einer Fotodiode. Der Dot wird durch die LED stimuliert. Die Farbschicht nimmt die Lichtenergie auf und emittiert diese zeitversetzt wieder. Die Fotodiode ermittelt aus der emittierten Lichtenergie die Sauerstoffkonzentration. Abhängig vom Sauerstoffgehalt wird mehr oder weniger Licht zurückgeworfen. Je mehr Sauerstoff moleküle, desto weniger Rückstrahlenergie. Drei Geräteversionen stehen zur Auswahl und decken ein breites Anwendungsfeld ab: von der zerstörungsfreien Analyse zur Langzeitbeobachtung über die Stichprobenanalyse von kleinvolumigen Verpackungen bis hin zur Permanentkontrolle während des Verpackungsprozesses. sk www.wittgas.com Geformt durch unsere Vergangenheit Bestimmt durch unsere Zukunft Dies ist ein entscheidender Moment in unserer Geschichte, der unsere Zukunft gestaltet: Der Start einer visionären neuen Gesellschaft. Sie reicht mehr als 150 Jahre zurück, sie hat Bahnbrechendes geleistet. Bayer MaterialScience ist jetzt Covestro, und die Erfolge der Vergangenheit stärken uns für das, was kommt. Es ist Zeit für eine kühne neue Vision, für eine ưe[iblere $ufstellung s damit wir uns noch entschiedener und schneller weiterentwickeln können. covestro.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 22 4. September 2015 | Ausgabe 17 Funktion mit schöner Oberfläche Eine neue Polyamid-Type von Ter Plastics verbindet technische Funktionalität mit hohen Ansprüchen an die Oberfläche Design Unter Funktionalismus versteht man das Zurücktreten ästhetischer Gestaltungsprinzipi en hinter den die Form bestim menden Verwendungszweck. Hieraus entstand auch der Aus spruch „form follows function“, zu Deutsch „die Funktion be stimmt die Form“. Visuelles De sign hingegen setzt seinen Schwer punkt auf Optik und Ästhetik von formvollendeten Oberflächen. Ein Widerspruch? Kunststoffe widmen sich seit Jah ren erfolgreich den Themen Leichtbau, Nachhaltigkeit, wirt schaftliche Herstellung und Mi niaturisierung. Geringeres Ge wicht und höhere Funktionsdich ten führen zu höheren Funktio nalitäten. Die Anforderungen an den Kunststoff als Werkstoff sind aufgrund der erforderlichen Prä zision sehr hoch. Eine sehr gute Dimensionsstabilität des Bauteils verbunden mit einer guten Fließ fähigkeit bei der Herstellung ist gefordert. Hierbei bieten hochmo dulige Werkstoffe ein hervorragen des Eigenschaftsspektrum. Doch lassen sich visuelle und funktionelle Designansprüche durch einen Kunststoff lösen? Ob Kleidung, Haushalt, Automobil oder auch Industrieanwendungen – alle haben eines gemeinsam: Sie müssen den aktuellen Design trends entsprechen. Kunststoffe müssen fein strukturierte Ober flächen genauso gut abbilden können wie hochglänzende Ober flächen. All diese Anforderungen stehen für viele Kunststoffe in direktem Widerspruch. Struktur bauteile erfordern hohe Verstär kungsgrade, die sich negativ auf Oberflächenqualitäten auswirken können. Die neue Produktlinie Terez GT2 der Ter Plastics Polymer Group bietet eine gute Basis für die Lö sung dieser Anforderungen. Terez GT2 ist ein partiell aromatisches Polyamid, das ein hervorragendes Eigenschaftsprofil für Struktur bauteile mit hohen Oberflächen anforderungen bietet. Hohe Festigkeit und Steifigkeit Terez GT2 ist mit Glasfasergehal ten von bis zu 60 % erhältlich. Im Vergleich zu herkömmlichen Polya miden zeigt sich bei glei chem Glasfaserverstärkungsgrad schon im spritzfrischen Zustand ein Vorteil in der Steifigkeit. Wäh rend PA6 oder PA66 nach Kon ditionierung einen Steifigkeits abfall von bis zu 40 % aufzeigen, bleiben die Kenndaten für das Terez GT2 konstant. Das Produkt ist somit unabhängig von umge benden klimatischen Bedingun gen und bietet eine zusätzliche Reserve bei hohen mechanischen Belastungen. Verbesserte Dimensionsstabilität Die Wasseraufnahme der neuen Polyamid-Type liegt auf einem sehr niedrigen Niveau. Für Terez GT2 300 HG 50 mit 50%iger Glas faserverstärkung beträgt die Wasseraufnahme bei einer Lage rung in Wasser bei 23 °C lediglich 0,55 %. Ein PA6 GF 50 zeigt unter gleichen Bedingungen eine 8-fach erhöhte Feuchteaufnahme. Im Gegensatz zu PA6 GF 50 ist somit auch eine durch die Feuchtigkeits aufnahme bedingte Änderung der Dimensionen eines Bauteils vernachlässigbar. Ein weiterer Faktor, der zur verbesserten Di mensionsstabilität beiträgt, ist das verminderte Schwindungs- und Verzugsniveau. Die Schwindung des Terez GT2 300 HG 50 verrin gert sich in Fließrichtung und quer zur Fließrichtung um circa 30 % bis 40 %. Terez GT2 zeichnet sich durch eine hervorragende Fließfähigkeit aus. Bei einer Wandstärke von 2 mm können Fließweglängen von bis zu 400 mm bei einer Massetem peratur von 270 °C und einer Werkzeugwandtemperatur von 100 °C erreicht werden. Die Er höhung der Verarbeitungstempe ratur auf 300 °C führt zu einem weiteren Sprung in der Fließ fähigkeit. PA66 GF 50 zeigt unter gleichen Verarbeitungsbedingun gen lediglich ein Fließfähigkeits niveau von 60 %. Trotz des hohen Verstärkungsgrads des Terez GT2 300 HG 50 können Wandstärken von 0,5 mm bis zu einer Fließ weglänge von 90 mm gefüllt wer den. Hohe Oberflächenqualität Aufgrund der sehr guten Fließ fähigkeit können feine Strukturen, aber auch hochglänzende Ober flächen sehr gut abgeformt wer den. Hochglanzoberflächen wer den durch Werkzeugtemperaturen von 120 °C in Kombination mit hohen Einspritzgeschwindigkeiten erreicht. Die Eigenschaften der Produkt reihe Terez GT2 bieten somit viel Potenzial für den Einsatz in Leicht bauanwendungen, bei gleichzeitig hohen Ansprüchen an die Dimen sionsstabilität. Ansprüche an Funktion und Oberflächenquali täten stehen somit nicht mehr zwangsläufig im Widerspruch. mg G oran Brkljac, L eiter A nwendungstechnik , Ter P lastics Polymer G roup Terez GT2 ist ein partiell aromatisches Polyamid, das im Vergleich zu anderen PA6 und PA66 ein hervorragendes Eigenschaftsprofil für Strukturbauteile mit hohen Oberflächenanforderungen bietet Grafik: Ter Plastics Polymer Group The World’s No. 1 Trade Fair for Plastics and Rubber www.terplastics.de Konstante Qualität Minimierter Ausschuss bei der Produktion von Folien und Kunststoffbahnen Sensorlösungen Die BST Procon Bild 2 Bildunterschrift_2 Foto: xxxxx Bild Person Name | Firma | Position. Foto- »Zitat« Name vermerk k-online.com kmd1602_130x175+3.indd 1 27.08.15 09:38 trol GmbH ist auf die Qualitäts kontrolle flachbahniger Materia lien spezialisiert. Einen Hauptein satzbereich stellen dabei die Messung und Kontrolle von Foli en- und Kunststoffbahnen dar. Um nicht nur während des Pro duktionsprozesses hochwertige und einwandfreie Materialien, sondern auch daraus resultierend optimale Endprodukte zu erzielen, bietet das Unternehmen mit Hauptsitz in Wenden im Sauerland ein breites Spektrum von Sensoren an, deren Einsatz hohen Qualitäts ansprüchen gerecht wird. Sowohl die Messung von Dicke, Schicht dicke, Flächengewicht als auch anderer Eigenschaften ist möglich. Je nach Fertigungsanforderung des Kunden werden spezielle Lö sungen implementiert, die exakt auf die jeweilige Zielsetzung zu geschnitten sind. So ist im Zuge der Folienherstellung eine gleich mäßige Beschaffenheit Grund voraussetzung für Wirtschaftlich keit und Effizienz. Mit dem Indi spectro Sensor sieht sich BST Procontrol führend am Markt im Bereich der Dicken- und Schicht dickenmessung. Sogar Messungen mit einer Genauigkeit von 0,02 µm sowie Dicken und Schichtdicken von 2 µm bis zu 150 µm erfasst er besonders schnell. Auch der Shadex Sensor dient der zuverlässigen Messung der Mate rial- und Schichtdicke. Die berüh Mit den Sensoren von BST Procontrol lassen sich Folien- und Kunststoffbahnen messen und kontrollieren Foto: BST Procontrol rungslose Messung erfolgt hier mit einer Genauigkeit von 1,6 µm und folgt dem Prinzip der Laser abschattung, ein Novum im Be reich der Lasermesstechnik. Ein weiteres Produkthighlight stellt der Infrarotrückstreusensor IREX-RS/C/WM mit seiner pa tentierten Conesplit Same SpotTechnologie dar. Diese Anwen dung zur Schichtdickenmessung bietet eine Materialkontrolle ohne Zeitverzögerungen. Da der Sensor sämtliche Materialschichten in nur einem Schritt misst, bietet er vor allem im Rahmen schneller Produktionen viele Vorzüge. Auch im Falle von Prozessabwei chungen hat BST Procontrol eine Lösung parat: Schnelle Reaktionen werden hier anhand der ebenfalls im eigenen Hause entwickelten Steuerungssoftware Indicon XL ermöglicht. Diese bietet nicht nur eine denkbar einfache Handha bung, sondern stellt auch sämtliche Steuerungs- und Regelungsmög lichkeiten auf dem neuesten Stand der Technik zur Verfügung. sk www.bst-procontrol.de LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. September 2015 | Ausgabe 17 23 Acht Dekaden voller Innovationskraft Die Marke Kautex feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen – Kautex Maschinenbau beschreibt, wie das Unternehmen in acht Dekaden zu einem der führenden Anbieter in der Extrusionsblasformtechnik wurde wickeln und das technisch Un mögliche möglich machen – so könnte man das Erfolgsrezept von Kautex Maschinenbau in aller Kürze zusammenfassen. Zum 80-jährigen Bestehen blickt das Unternehmen noch einmal auf die Meilensteine der Firmengeschich te zurück. Die Geschichte von Kautex ist über weite Strecken auch die Geschich te der Extrusionsblasformtechnik. In beiden Fällen haben der Mut, die Experimentierfreude und Technikleidenschaft von Reinold Hagen und seinen Brüdern viel auf den Weg gebracht. Was der Unternehmensgründer vor 80 Jahren begonnen hat, hat Kautex Maschinenbau konsequent bis heute weitergeführt. Dabei hat sich das Unternehmen auf das konzen triert, was es am besten kann: Extrusionsblasformen. Das Beste aus beiden Welten Als geschäftsführender Gesell schafter weiß Andreas Lichtenau er, dass die bewegte Unterneh mensgeschichte einen nicht uner heblichen Anteil am Unterneh menserfolg hat: „In den 80 Jahren des Bestehens war Kautex zeitwei se eigenständig und inhaberge führt und zeitweise Teil eines weltweiten Konzerns. Wir kennen somit nicht nur beide Welten, wir haben das Beste aus beiden Welten sozusagen in der DNA unseres Unternehmens verankert.“ Doch bekannt ist Kautex Maschi nenbau vor allem durch seine immer wieder richtungsweisen den technischen Innovationen. Auch in den nächsten zwölf Mo naten wird das Unternehmen wieder eine Fülle an Neuheiten präsentieren. Darunter eine voll elektrische Kanistermaschine, ein kompaktes, für den Container transport optimiertes Maschinen design und neue energieeffizien te Antriebsmodule für diverse Export von Blasformmaschinen in die USA. Internationale Expansion Seit 80 Jahren prägt Kautex die Kunststoffbranche mit wegweisenden Technologien und Service leistungen Foto: Kautex Maschinenbau Maschinenmodelle. Andreas Lichtenauer ist überzeugt, dass Kautex Maschinenbau für die Zukunft gut aufgestellt ist: „Unser Ziel ist, die Extrusionsblasform technik noch flexibler und effi zienter zu gestalten, so dass in Zukunft immer mehr Produkte im Blasformverfahren hergestellt werden können.“ Pioniergeist Mit unternehmerischem Denken und Experimentierfreudigkeit führte der Kautex-Gründer Rei nold Hagen das Unternehmen vom Schrumpfschlauch zur Entwick lung der weltweit ersten Standard anlage für die nahtlose Herstellung von Kunststoffhohlkörpern. Heu te sind über 6.100 aktive Maschi nen registriert. Es erfordert viel Mut und Selbstvertrauen, sich im Alter von 22 Jahren selbstständig zu machen. Reinold Hagen besaß beides, als er 1935 die Galvani schen Werkstätten in Siegburg gründete. In den ersten Jahren konzentrier te sich Reinold Hagen auf die Oberflächenbehandlung von Me tallen. Als dann während der Kriegsjahre ein Ersatz für die benötigten Rohstoffe gefunden werden musste, betrat er in den 1930er-Jahren mit der Verarbei tung des thermoplastischen Kunststoffs Polyvinylchlorid ver fahrenstechnisches Neuland. 1949 entwickelte sein Bruder Theo ein Verfahren zum Aufblasen von PVC-Schrumpfschläuchen. Rei nold Hagen experimentierte wei ter und fand schließlich eine Me thode, den thermoplastischen Kunststoff gezielt so aufzublasen, dass er seine Form behielt. Dank Stabilisierung der Rohstoff situation nach der Währungs reform stand kurze Zeit später blasfähiges Polyethylen erstmals im großtechnischen Maßstab zur Verfügung. Mit dem auf einer Kautex-Maschine geblasenen 10-lBallon entstand 1950 der weltweit erste nahtlos hergestellte Kunst stoffgroßbehälter. Reinold Hagen konnte dadurch sein Geschäft ab 1950 weiter aus bauen und begann 1955 mit dem Mit dem auf einer Kautex-Maschine geblasenen 10-l-Ballon entstand 1950 der weltweit erste nahtlos hergestellte Kunststoffgroßbehälter Foto: Kautex Maschinenbau Der Weg von Kautex zum inter national operierenden Unterneh men führte über den Wachstums markt USA bis hin zum Aufbau einer eigenen Maschinenproduk tion in China. Mit 550 Mitarbeitern, 6 Nieder lassungen, einem Vor-Ort-Service in 15 sowie Sales Partnern für 106 Länder gehört Kautex Maschinen bau heute zu den weltweit führen den Anbietern in der Extrusions blasformtechnik. Diese internatio nale Ausprägung entstand aus dem Anspruch, Kunden weltweit als kompetenter Partner und zuver lässiger Serviceanbieter zu unter stützen. Bereits in den 60er-Jahren wurde bei Kautex deshalb ein internationaler Kundenservice ins Leben gerufen. Den Grundstein für die internationale Expansion legte Kautex im Jahr 1955 mit dem ersten Export einer Blasform maschine in die USA. 1995 wurde unter dem Namen Krupp Chen das erste deutsche Joint Venture in der südchinesischen Region Guangdong gegründet. Im selben Jahr begann man dort mit der Produktion der erfolgreichen KEB2-Serie, die 1996 durch die KCC1 abgelöst wurde. In geringer Stückzahl wurde in Shunde 1999 mit der KCM1 außerdem eine einfache Variante für den chinesi schen Markt gefertigt. Das Joint Venture endete 2003 mit dem Ausscheiden der chinesischen Partner. 2004 wurde das Unter nehmen in Shunde Kautex umbe nannt und kurz darauf 100%ige Tochter der Kautex Maschinenbau GmbH. Der Standort Shunde be dient in den letzten Jahren mit seiner Produktion vor allem den chinesischen und südostasiati schen Markt für Konsum- und Industrieverpackungen. Um Ver trieb und Kundendienst in Italien, Dr.-Ing. Olaf Weiland, Vorsitzender der Geschäftsführung und Mitinhaber der Kautex Maschinenbau GmbH in Bonn, sprach mit uns über den Erfolg und die Zukunft seines Unternehmens Dr.-Ing. Olaf Weiland Vorsitzender der Geschäftsführung Foto:Kautex Maschinenbau : Wenn Sie das Erfolgsrezept von Kautex Maschinenbau auf drei Schlagworte reduzieren müssen: Welche wären dies? Dr.-Ing. Olaf Weiland: Kontinuität, Zuverlässigkeit und Flexibilität. Kontinuität und Stabilität unseres Unternehmens, über jetzt 80 Jah re, geben unseren Kunden, unse ren Mitarbeitern und unseren anderen Partnern langfristige Sicherheit. Langfristige Beziehungen waren uns immer wichtig, und sie sind es nach wie vor. Deshalb hat Zu verlässigkeit für uns ersten Rang. Unsere Mannschaft ist zuverlässig, und unsere technischen Lösungen sind es ebenso. Flexibilität wird heute mehr denn je von uns ge fordert. Wir kombinieren die Freude am Lösen von neuen Auf gaben mit den kurzen Entschei dungswegen eines inhabergeführ ten Mittelständlers. : Was würden Sie als Ihre beste Entscheidung der letzten Jahre bezeichnen? Weiland: Das Bekenntnis zur pro zess- und projektorientierten Ar beitsweise. Unsere Kunden for dern zunehmend komplexe und individuelle Lösungen von uns. Diesen Trend sehen wir seit vielen Jahren. Deshalb haben wir vor acht Jahren unsere, bis dahin funkti onal geordnete, Organisation umgestellt auf eine Gliederung, die es erlaubt, komplexe Kunden aufgaben in interdisziplinär zu sammengesetzten, überschau baren und stabilen Teams zu lösen. Wir nennen dies Prozessorgani sation. Diese Umstellung hat dy namisierend gewirkt: Wir waren uns mit der Mannschaft einig, dass wir „Neuland“ betreten. Deshalb haben wir vereinbart, dass die Veränderungen regelmäßig über prüft werden und dass wir, wo sinnvoll, nachjustieren. Dies wird so praktiziert, und wir spüren heute viel weniger Vorbehalte ge genüber Änderungen als vor der Umstellung. Außerdem übertra gen wir heute viel mehr Verant wortung an unsere Projektleiter mit ihren Teams, die sich seit Jahren kontinuierlich weiterent wickeln, auch mithilfe regelmä ßiger Methodenworkshops. Wir werden dies weiter stärken und dabei auch unsere Auslands einheiten stärker fördern. : Ein rundes Jubiläum ist immer ein Anlass, nicht nur zurückzublicken, sondern auch nach vorn: Worin sehen Sie Ihre wichtigste Aufgabe, um einen langfristigen Erfolg von Kautex Maschinenbau zu sichern? Weiland: Die wichtigsten Themen sind Mitarbeiterentwicklung, Eigenverantwortung und Innova tion. Wir wollen unseren Mitarbei tern noch mehr Möglichkeiten verschaffen, ihre Potenziale zu verwirklichen, auch um Knowhow und Verantwortung weiter zugeben. Das eigenverantwortliche Handeln wollen wir weiter fördern, dies setzt Urteilsvermögen und „unter nehmerische“ Sicht, das heißt ganzheitliche Sicht voraus. Wir wollen viel Energie in technische Innovation im Sinne unserer Kun den investieren, damit Kautex Maschinenbau auch in Zukunft als Pionier des Blasformens gilt. In den letzten zehn Jahren haben wir schon viel getan, um uns mit jungen Talenten zu verstärken. Das Ergebnis macht mich zuversicht lich, dass wir die genannten Auf gaben erfüllen werden. sl dem Sitz weiterer Extrusionsblas formmaschinenhersteller, zu opti mieren, gründete Kautex 2003 eine Niederlassung in der Nähe von Mailand. 2011 folgte ein Vertriebs büro in Moskau, das den komplet ten russischen Markt sowie die angrenzenden GUS-Nachbarstaa ten abdeckt. Seit 2013 verfügt Kautex Maschinenbau außerdem über eine internationale Repräsen tanz in Bangalore, mit der das Unternehmen den Wachstums markt Indien erschließen will. sl www.kautex-group.com Vom Brocken zum Mahlgut Wir stellen aus: 13.- 17. Ok t. 20 15 Halle A2 · St and 2205 in einem Schritt. Baureihe SRV-GF Jubiläum Zuhören, Lösungen ent Warum zwei Schritte, wenn einer reicht. Mit unseren Brockenmühlen der Baureihe SRV-GF lassen sich mühelos Brocken bis 400 kg in einem Arbeitschritt vermahlen und das ohne aufwendiges Vorshreddern. So reduzieren Sie Ihre Investitions-, Energie- und Handlingkosten bei hohen Durchsatzleistungen. Wir beraten Sie gerne und ausführlich. HEINRICH DREHER GmbH & Co.KG Maschinenbau Telefon: +49 (0) 2 41 / 5 15 63 -0 E-Mail:[email protected] w w w. d r e h e r - a a c h e n . d e ard. ol.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 24 4. September 2015 | Ausgabe 17 Präzise und zuverlässig wie ein Uhrwerk Wo immer möglich, setzen die Werkzeugbauer der Werkzeugbau Ruhla GmbH DLC-beschichtete Standardkomponenten von Hasco für Präzisionsspritzgießwerkzeuge ein Normalien Präzision und Zuver lässigkeit haben bei Werkzeugbau Ruhla aus dem westthüringischen Seebach eine lange Tradition. Auch wenn das Unternehmen erst kurz nach der deutschen Wiederverei nigung gegründet wurde, gehen dessen Wurzeln auf den Werk zeugbau der Uhrenwerke Ruhla (vor dem Fall des eisernen Vor hangs quasi die „Schweizer Uhren des Ostblocks“) zurück. Die Prä zision und Zuverlässigkeit der Uhrenindustrie, auf die man dort Suchen Sie noch oder messen Sie schon? Schichtdicken von 2 µm bis 150 µm Lösungen für die Messung von: Schichtdicke // Flächengewicht // Dichte // Feuchte // Aschegehalt // Strichgewicht Besuchen Sie uns in Be inspired. Halle 04, Stand C34 Move forward. bst-procontrol.com BST ProControl Mitglied Memberder of BST-Gruppe the BST-Group mit Recht stolz ist, bilden die Ba sis für das heutige Leistungs potenzial des Unternehmens. Zum Portfolio des Werkzeugbau ers gehören insbesondere an spruchsvolle Multikavitätenwerk zeuge mit kurzen Zykluszeiten, Entspindelungswerkzeuge und Einlegewerkzeuge für den Medi zin- und Verpackungsbereich, Werkzeuge für 2K-Spritzguss und IML-Werkzeuge für hochwertige Automobil-Interieurkomponen ten. Je nach Komplexität baut der Werkzeugbau Ruhla jährlich zwi schen 20 und 50 Werkzeuge bis zu 1,5 t Gewicht und bis zu 600 × 800 mm Grundfläche. Hasco ist für den Formenbau Anbieter von modular aufgebauten Normalien und Zubehörteilen, wie hier im Fall von DLC-beschichteten Normteilen Foto: Hasco Sauber und verschleißarm „Ausgelöst durch die besonderen Ansprüche im Medizinbereich und mit Unterstützung von Klaus Kaltwasser, technischer Verkäufer bei Hasco, erfolgte 2012 der Ein stieg in die Nutzung DLC-be schichteter Komponenten“, erklärt Udo Köllner, technischer Leiter bei Werkzeugbau Ruhla. Diese bieten neben dem Vorteil der Sau berkeit (Schmiermittelfreiheit, Reinraumbedingungen, echter Trockenlauf) extrem geringen Verschleiß und dadurch sehr hohe Standzeiten. „Der Einsatz DLCbeschichteter Bauteile ermöglicht es uns, die heute geforderten hohen garantierten Schusszahlen zu ge währleisten“, so Köllner. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Kunden im osteuropäischen Raum und der russischen Föde ration sitzt. „Ein Auswerferstift kostet nicht viel“, sagt Christian B. Töpfer, Geschäftsführer des Unternehmens. „Wenn der aber irgendwo in Russland kaputtgeht und zu Produktionsausfall führt, können allein durch Versand zeiten und Verzögerungen im Zoll schnell Kosten entstehen, die mit hochwertigen DLC-beschichteten Führungselementen und Auswer fern vermeidbar wären.“ Werkzeuge mit DLC-beschichte ten Komponenten haben extrem gute Standzeiten. Die hervorragen den Gleiteigenschaften bleiben über die gesamte Laufzeit der Werkzeuge stabil. „Das ist es, was der Kunde will“, so Töpfer und verweist auf den Mehrwert für beide Seiten. Neben der Medizintechnik (Sprit zen, Kanülenhalter etc.), in der Sauberkeit und Präzision eine besondere Rolle spielen, liefert Ruhla Werkzeuge für den Verpa ckungsbereich, beispielsweise für Pumpen in Flüssigseifenspendern, Schraubkappen für Getränkefla schen oder anspruchsvolle Teile für die Automobilindustrie. Hier sind es in erster Linie Werkzeuge für Interieurkomponenten wie Radioblenden oder ähnliche Be dienelemente, die mit IML-Dekor folien hinterspritzt werden. DLCbeschichtete Auswerfer und Füh rungselemente von Hasco ermög lichen hier einen wesentlich bes seren Werkzeuglauf und längere Wartungsintervalle. Klaus Kaltwasser, Hasco, Udo Köllner, technischer Leiter Werkzeugbau Ruhla, und Christian B. Töpfer, Geschäftsführer Werkzeugbau Ruhla, im Expertengespräch (v.l.n.r.) Foto: Michael Thielen Je nach Komplexität baut der Werkzeugbau Ruhla jährlich zwischen 20 und 50 Werkzeuge bis zu 1,5 t Gewicht und bis zu 600 × 800 mm Grundfläche Foto: Michael Thielen Aufgrund der genannten Vortei le sind DLC-beschichtete beweg te Bauteile beim Werkzeugbau Ruhla mittlerweile Standard für nahezu alle Werkzeuge. Ein weiterer Aspekt, der für den Bereich Service und Wartung im mer mehr an Bedeutung gewinnt, ist, dass viele neue Werkzeuge kurz vor der Abmusterung noch einmal geändert werden. Auch hier ist die Möglichkeit, Normteile einzuset zen, wichtig. Anders als in Produktionsberei chen mit vergleichsweise häufigen Werkzeugwechseln laufen viele Werkzeuge bei Ruhlas osteuropä ischen Kunden das ganze Jahr durch. Die extrem langen Werk zeugstandzeiten mit DLC-be schichteten Komponenten spielen also eine besonders wichtige Rol le. „Einige unserer polnischen Kunden lassen ihre Werkzeuge erst nach einer Million Schuss bei uns warten“, erläutert Udo Köllner. Konstrukteure beginnen umzudenken Die Werkzeugkonstrukteure, die traditionell für eine optimale Schmierung entsprechend gefräs te Schmiernuten vorgesehen ha ben, können darauf heute verzich ten, da diese bei beschichteten Elementen überflüssig geworden sind. „In solchen Nuten konnte sich Schmutz ablagern, der dann in die Kavität gelangen und das Spritzteil ruinieren konnte“, er klärt Udo Köllner. Und die gerin gen Mehrkosten für beschichtete Teile werden von den Einsparun gen durch nicht individuell zu fräsende Nuten kompensiert. „Sehr entgegen kommt uns dabei, dass wir DLC-beschichtete Norm teile heute bei Hasco nach Katalog bestellen können“, so Köllner, „die beschichteten Teile stehen dann in der Stückliste, was es für die Beteiligten natürlich viel einfacher macht.“ So muss niemand überle gen, welche Teile beschichtet wer den müssen und welche nicht. „Die Tatsache, dass sich die DLCBeschichtung inzwischen etabliert hat und dass wir standardisierte Bauelemente bei Hasco ab Lager bestellen können, ist für uns ein echter Mehrwert“, sagt Christian B. Töpfer, „mit Vorteilen in der Konstruktion und echten Zeitund Kostenvorteilen – auch für unsere Kunden.“ Ein nicht zu unterschätzendes Standbein für den Werkzeugbau Ruhla ist der Bereich Wartung und Instandsetzung. „Und hier ist es natürlich ein enormer Vorteil, wenn ich auf DLC-beschichtete Normteile von Hasco zurückgrei fen kann und nicht jedes Mal die Artikel einzeln anfertigen und beschichten lassen muss“, so Udo Köllner. „Es sind ja meist Produk tionswerkzeuge, die zu uns kom men, die möglichst am nächsten oder übernächsten Tag wieder eingesetzt werden sollen.“ DLC spart Zeit und Geld Die Vorteile DLC-beschichteter beweglicher Werkzeugkomponen ten aus Sicht des Werkzeugbauers Ruhla fasst Geschäftsführer Töp fer in wenigen Punkten zusam men: „Der Konstrukteur hat we sentliche Vorteile, da er einfacher denken kann. Zu den DLC-be schichteten Normbauteilen von Hasco stehen dem Konstrukteur Einbaumaße zur Verfügung. Bei Schmiernuten war die eigene Er fahrung gefragt. Durch den Ein satz standardisierter Hasco-Pro dukte sparen wir Zeit und Kosten. Die Werkzeuge haben eine höhe re Standzeit. Dadurch können wir höhere Schusszahlen gewährleis ten, was ein echter Vorteil für den Kunden und somit für uns ein Wettbewerbsvorteil ist. Durch die schmiermittelfreien Führungen ist die Wartung wesentlich einfa cher. Ausbauen – einbauen – fer tig und durch den Wegfall der Schmiermittel (und Nuten) ge langt kein angesammelter Schmutz in die Kavität.“ „Monetär zu beziffern im Sinne eines Total Cost of Ownership sind diese Vorteile bisher noch nicht, sie tragen aber wesentlich zur Kundenbindung bei“, führt Chris tian B. Töpfer weiter aus. sl www.hasco.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. September 2015 | Ausgabe 17 25 Wenn die Kühlung den Reinraum heizt, ist Energieeffizienz im Spiel Energiemanagement und -audits sind heute treibende Kräften für eine ganzheitliche Energiesparpolitik – geeignete Partner für die Umsetzung ganzheitlicher Konzepte müssen für die gesamte Klaviatur der Energiebereiche erfolgreiche Systemlösungen bieten Ressourcenschonend Im Hinblick auf das ehrgeizige Ziel der Bundes regierung, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 % im Verhältnis zu 1990 zu reduzieren, steht gerade energieintensiven Betrieben möglicherweise ein verpflichtendes Energieeinsparprogramm ins Haus. Bis jetzt ist es noch so, dass der Verpflichtung, ein Energiemanagementsystem zu etablieren und Energieeinsparmaßnahmen kontinuierlich umzusetzen, nur die Betriebe nachkommen müssen, die den sogenannten Spitzenausgleich gemäß § 55 Energiesteuergesetz und § 10 Stromsteuergesetz in Anspruch nehmen wollen. Zukünftig wird diese Forderung möglicherweise für alle Unternehmen verpflichtend. Für alle NichtKMU ist auf jeden Fall verpflichtend, dass bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit nach DIN EN 16247 im Unternehmen durchzuführen ist. Eines ist sicher: Die Unternehmen erhalten durch diese Initiativen erstmalig, durchgängig und detailliert Informationen zur Energiesituation, vergleichbar mit einem unternehmensspezifischen Energiekataster, in ihrem Hause. Diese Transparenz schafft dann auch Chancen, Problembereiche ganz gezielt anzugehen. Gefragt ist dann ein Partner, der im Hinblick auf die aktuelle Situation beziehungsweise auf kurz- und mittelfristig geplante Struktur anpassungen das wirtschaftlich erfolgreiche und umfassende Energiesparkonzept zur Hand hat. Komplexe Prozesse ganzheitlich optimiert Gerade in energieintensiven Betrieben, egal aus welchem Branchenbereich, ist die Vielfältigkeit der peripheren Strukturen enorm. In Bezug auf die Medienversorgung reicht das Spektrum beispielsweise von der Kühl- und Kaltwasserversorgung bis zur Versorgung mit konditionierter Luft im Reinraum. Für die Ent- Energieeffiziente Kühlanlagen- und Lüftungstechnik auf dem neuen Forestadent-Gebäude in Pforzheim Foto: ONI Ganzheitliche Prozesslösungen: Zwei Monteure begutachten Leitungen und Anlagentechnik Foto: ONI wicklung eines ganzheitlichen Energiekonzepts braucht man daher Fachleute, die über eine langjährige Erfahrung in der Prozessoptimierung bei Kunststoffverarbeitern verfügen sowie in der erfolgreichen Planung und Ausführung von komplexen, energieeffizienten Anlagensystemen. So bekommt der Anlagenbetreiber aus einer Hand die Systemlösung, die auf seine Situation abgestimmt ist. Mehr als 4.000 Kunden in über 60 Ländern der Welt haben in diesem Sinne bereits auf das Leistungsprofil von ONI gesetzt. der Kühlung von hydraulisch angetriebenen Spritzgießmaschinen oder Druckluftkompressoren. ONI hat sich darauf spezialisiert, mit eigenen Fachingenieuren die Bereiche Kühl- und Kälteanlagentechnik, Wärmerückgewinnung, Werkzeugtemperierung, Klima-, Lüftungs-, Reinraum- und Drucklufttechnik und mit externen System- und Energieberatern die Bereiche Finanzierung, Fördermittel, Lastmanagement, Beleuchtung oder Energieeinkauf umfassend zu beraten, anlagentechnische Energiesparkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Wenig Energie für gutes Klima Ein Beispiel für solch einen ganzheitlichen Systemansatz findet man im Bereich der Lüftungs-, Klima- und Reinraumtechnik. Immer mehr Unternehmen müssen sich mit diesem Themengebiet auseinandersetzen, weil die Anforderungen an die Raumluft bedingungen mit dem Qualitätsanspruch an die gefertigten Produkte steigen. Einflussnehmende Faktoren sind beispielsweise kontinuierliche Raumluftbedingungen zur Sicherung der Produktionsbedingungen, die Restschmutzproblematik, erhöhte Anforderungen hinsichtlich der Luftqualität bei sensiblen Teilen für die Automobilindustrie oder die Hygieneanforderungen im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Die Sicherstellung definierter Raumluftbedingungen gibt es jedoch nicht zum Nulltarif. Gerade die Energiekosten für den Betrieb von Lüftungsanlagen in Industriebetrieben sind erfahrungsgemäß erheblich; und leider leisten Lüftungssysteme in der Praxis häufig nicht den Dienst, für den sie ausgelegt wurden. Anhand von beispielhaften Systemlösungen aus der Praxis zeigen ONI-Experten den Kunden auf, welches Lüftungskonzept geeignet und mit möglichst geringen Energiekosten behaftet ist. Die realisierbaren Einsparungen resultieren beispielsweise aus einer bedarfsgerechten Systemwahl, dem Einsatz energiesparender Komponenten, einer Wärmerückgewinnung oder einer optimierten Luftverteilung. ONI hat sich daher auf die Planung und den Bau besonders energieeffizienter Lüftungsanlagen und Reinraumtechnik spezialisiert. Von der einfachen Be- und Entlüftung über die kontrollierte Lüftung und Klimatisierung in Sektionen bis zur Reinraumtechnik für höchste Neustrukturierung Die Remscheider Carl Aug. Picard GmbH hat ihr internationales Geschäftsfeld neu strukturiert Extrusion Das 1876 C.A.Picard-Produkte aus dem Bereich Extruder Technology Foto: C.A.Picard gegründete Traditionsu nter neh men C.A.Picard mit Hauptsitz in Remscheid ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von hochbeanspruchten Präzisionsteilen aus Metall und hat sich über die Jahrzehnte zu einer mu lt i nat iona len Gruppe entwickelt. Derzeit verfügt C.A.Picard über Standorte in Remscheid, Monschau, den USA, China sowie Japan und beschäftigt circa 400 Mitarbeiter. Ende 2014 ist der Geschäftsbereich Schneckenpresstechnik an das Unternehmen Haarslev übergegangen. Die Transaktion schloss sowohl den Verkauf der Tochtergesellschaft C.A. Picard Engineering GmbH & Co. KG in Remscheid mit sechs Mitarbeitern als auch den Verkauf der Schneckenpressenproduktion in Monschau mit zwölf Mitarbeitern durch die Carl Aug. Picard GmbH mit ein. Die Produktion wird am bisherigen Standort in Monschau durch Ansprüche in den Bereichen Medizintechnik, Kunststoffverarbeitung, Lebensmittel-, Verpackungs- und Druckindustrie bieten die Energieeffizienzspezialisten ein umfassendes Produktund Leistungsspektrum. Abwärme wird konsequent genutzt Im Bereich der Reinraumtechnik liefert ONI ganzheitliche Systeme von der dezentralen Filter Fan Unit und Laminar Flow Box bis zur großen Reinraum-Produktionshalle mit ergänzenden Systemkomponenten für die Reinraumklassen ISO 7 bis 8 (Klasse 10.000 und 100.000). Angepasst an den jeweiligen Bedarfsfall werden Systemlösungen für Luftvolumenströme von 500 bis 500.000 m³/h geboten. Das geht bei der Neuplanung solcher Anlagen sogar so weit, dass Vorschläge für die Organisation der Maschinenstell flächen, der Materialzuführung oder der nachgelagerten Handling systeme entwickelt werden. Um die Betriebskosten in lüftungstechnischen Anlagen zu drücken, werden kostenlose Abwärmemengen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen konsequent genutzt, beispielsweise aus Haarslev fortgeführt. Im Rahmen des Gesamtgeschäfts hat die Picard Holding USA, Inc. ihre Niederlassungen in Belleville, Perham und Shellman verkauft, die ausschließlich im Bereich der Schneckenpresstechnik tätig waren. Umfangreicher Invest C.A.Picard und Haarslev sind seit vielen Jahren Geschäftspartner, seit dem Jahr 2000 ist Haarslev Industries ein geschätzter Kunde von C.A.Picard, und beide Unternehmen möchten die gute geschäftliche Zusammenarbeit fortführen. Der Verkauf dieses Geschäftsbereichs ist Teil der Strategie von C.A.Picard, die Geschäftsbereiche Extruder Technology und Plate Technology weiter auszubauen und den Kundenservice weiter zu verbessern. Für den Für bestehende Anlagensysteme in der Industrie wird ein kostenloser Kurzcheck zur energetischen Beurteilung angeboten. Der Potenzialanalyse schließt sich die Erstellung eines Maßnahmenplans unter Berücksichtigung der Ergebnispriorisierung an. Dabei muss für den Unternehmer auf den ersten Blick erkennbar sein, welche Energiesparschritte welche Energie- und Kosteneinsparungen zur Folge haben. Die Kurzformel lautet stets: „Was kostet’s und was bringt’s.“ gr www.oni.de Komplexe, energieoptimierte Kühlanlage mit Zwei-Kreis-Kühlsystem plus Wärmerückgewinnung beim Medizintechnikunternehmen Gambro Foto: ONI Geschäftsbereich Extruder Technology heißt das, dass hierdurch umfangreiche Investitionen möglich waren. So wurde in Remscheid in ein weiteres horizontales Fräszentrum zur Fertigung von Gehäusen und Büchsen sowie in Monschau in eine zusätzliche Schleifmaschine zur Produktion von Schneckenelementen investiert. Um Engpässe bei der Mate- rialverfügbarkeit zu vermeiden, wurde das Rohmateriallager für Schneckenelemente und Wellen massiv ausgebaut. Zudem werden die gängigsten Schneckenelemente und Gehäuse künftig ab Lager verfügbar sein. Der Kunde wird dann von kürzeren Lieferzeiten zur Sicherstellung der eigenen Produktion profitieren. sl www.capicard.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 26 4. September 2015 | Ausgabe 17 Oktabin-Container sicher entleert Eichholz entwickelt neue vollautomatische Oktabin-Drehstation für die Schüttgutabwicklung Gründlich Beim Handling von Ok- tabins stellt deren Entleerung Anwender vor Herausforderungen. Häufig ist dies zeitaufwendig oder die Oktabins werden unzureichend entleert. Um die Schüttgutabwicklung effizienter zu gestalten, hat die Eichholz Silo- und Anlagenbau GmbH aus Schapen eine vollautomatische OktabinDrehstation (ODS) zur gründ lichen Entleerung der Schüttgüter entwickelt. Mit einer Drahtgitter-Schutzeinhausung versehen, besteht die Oktabin-Drehstation von Eich- Die neue Oktabin-Drehstation (ODS) zur gründlichen Entleerung der Schüttgüter: Der Oktabin wird pneumatisch festgehalten und vollautomatisch gedreht Foto: Eichholz holz aus einer stabilen Profilstahlkonstruktion in geschweißter Ausführung. Per Gabelstapler, Flurfahrzeug oder Hubwagen platzieren Anwender den zu entleerenden Oktabin in dem Drehbehälter. Innerhalb des Drehbehälters wird der Oktabin dabei pneumatisch festgehalten. „Durch die Drehvorrichtung der ODS wird der Oktabin gedreht und in einen Container oder anderen Behälter entleert“, erläutert Eichholz-Techniker Phillip Veerkamp. „Die Station eignet sich natürlich auch, um einen Oktabin auf verschiedene Behälter zu verteilen.“ Nach erfolgter Entleerung wird der Oktabin wieder in die Ausgangsposition gefahren und kann per Hubwagen, Flurfahrzeug oder Gabelstapler aus der Station entnommen werden. Sowohl im Auto matik- als auch im Handbetrieb können Anwender die ODS betreiben. In beiden Fällen lassen sich die Drehgeschwindigkeit und die damit verbundene Auskippgeschwindigkeit regeln. Zusätzlich zur Drehnoch die Wendestation Im Technikum steht neben der ODS (Drehstation) auch die OWS (Wendestation) für Tests zur Verfügung. Mit der OWS werden ganze Oktabins auf den Kopf gestellt. Hier wird der Oktabin als eigene Umverpackung genutzt und steht in einem patentierten Oktabin-Container, welcher ebenso die achteckigen Außenkonturen aufweist. Der Container mit dem Oktabin kann dann mit Flur förderfahrzeugen zu den jeweiligen Verbrauchern transportiert werden. Durch passende Eichholz-Schüttgutcontainer, mechanische oder druckgeführte Förderung sowie Silos lässt sich das Schüttguthandling jederzeit erweitern. gr www.eichholz-silos.de Speziell für das Rotationsformen entwickelte PP- und PE-Mikrogranulate können jetzt auch mit halogenarmem Flammschutz ausgerüstet werden Foto: HD Kunststoffe Spezialitäten für die Rotation HD Kunststoffe liefert maßgeschneiderte Lösungen für das Rotationsformen Rotational Moulding Die Rotations- industrie bietet stets neue Möglichkeiten für viele verschiedene Arten von Kunststoffformteilen. Durch die technische Weiterentwicklung der Maschinen und Formen liefern Rotierer qualitativ hochwertige, technisch komplexe Teile zu wettbewerbsfähigen Preisen. Spezielle PE- und PPMikrogranulate Führungspositionen – unsere Kompetenz Harald Seitz Dr. Ludwig Pierkes +49 (228) 713 1418 +49 (228) 713 1012 [email protected] www.zav.de/ managementvermittlung Zentrale Auslandsund Fachvermittlung (ZAV) Da der Fokus bei der Entwicklung der miniWDS19 auf den Austausch bestehender Programmierer namhafter Hersteller gelegt wurde, haben die Anschlussklemmen die identische Bezeichnung – der Austausch dauert maximal 60 Minuten. miniWDS 19“ Die kompakte, elegante und einfachste Lösung für den Ersatz defekter oder veralteter 19“ WDS Programmierer Auch die verwendeten Ausgangsmaterialien entwickeln sich weiter. So hat HD Kunststoffe mit Sitz in Remscheid/NRW speziell für die Anwendung in Rotationsformen eigene patentierte PP-, PE- und TPE/TPO-Typen entwickelt. Das Unternehmen liefert die PP- und PE-Typen unter der geschützten Marke HD Eco-Tech als verarbeitungsfähige Mikrogranulate in allen Farben und mit gewünschter Additivierung mit vielfältigen Vorteilen für Rotationsanwendungen von thermoplastischen Kunststoffen: keine elektrostatische Aufladung, keine Staubentwicklung und Vermeidung von Brückenbildung aufgrund einer speziellen Granulatform mit exzellentem Füllverhalten auch bei schwierigen geometrischen Werkzeugen. HD Kunststoffe gewährleistet nach Unternehmensangaben Justin-time-Lieferungen und bedient Kunden weltweit. Diese nutzen die Spezialcompounds in Form von Mikrogranulaten für die kosten günstige Herstellung von neuarti gen wärmebeständigen, flammhemmenden und chemisch beständigen Endprodukten in den Branchen Automotive, Chemie, Bau- und Landwirtschaft, Sport und Freizeit, Möbel- und Leuchtkörperindustrie sowie in der Elektroindustrie. Integration in die Grafe-Gruppe HD Kunststoffe wurde im Rahmen eines Asset-Deals von der GrafeGruppe, Blankenhain, zum Jahresbeginn 2015 übernommen. Das erst 2006 gegründete Unternehmen stellt heute Mikrogranulatcompounds für das Rotationsformen mit einer Kapazität von mehr als 5.000 jato her. Zudem vertreibt man 1-a-Typwaren und NT-Waren für Spritzguss und Extrusion. Die weiterhin selbstständig agierende HD Kunststoffe konnte durch die Integration in die Grafe-Gruppe den Kontakt zu Kunden und Lieferanten intensivieren. „Für uns als Anbieter für Farb- und Additivmasterbatches sowie Spezialcompounds sehen wir durch den Erwerb des Geschäftsbetriebs von HD Kunststoffe die ideale ErweiterungunseresProduktange bots und Leistungsspektrums“, so Matthias Grafe, Geschäftsführer der Grafe-Gruppe. Aber auch HD Kunststoffe selbst profitiert: „Durch den Rückgriff auf die Entwicklungskapazitäten der GrafeGruppe kann HD Kunststoffe weitere kundenspezifische Anforderungen berücksichtigen. Dadurch werden nicht nur bestehende Kontakte intensiviert, es konnten bereits auch neue Kunden gewonnen werden“, so Grafe. mg Die Vorteile der miniWDS19: • 2 getrennte WDS Kanäle • 100 Stützwerte (400 interpoliert) • 100 Markierpunkte • Schlauchlängen Regelung • Rezepturverwaltung • Graphische Istwert Anzeige (Qualitätssicherung) • Toleranzüberwachung (Qualitätssicherung) • Sprachumschaltung W. MÜLLER GmbH . 53842 Troisdorf-Spich . Telefon: +49 (0) 2241 9633-0 www.w-mueller-gmbh.de Eine Rotationsform im Betrieb Foto: Polyduct www.hd-kunststoffe.com www.grafe.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. September 2015 | Ausgabe 17 27 So geht’s schnell zur sauberen Schnecke Chemische Schneckenreiniger von ES Schulz tilgen Ablagerungen ohne Schneckenausbau Reinigung Ablagerungen an der Schnecke, unvollständige Materialwechsel und ebenso Reste von Reinigungsmitteln sind in Extrusions- und Coextrusionsanlagen inklusive Schmelzepumpe störend und können im weiteren Fertigungsprozess die Produkte verunreinigen. Ähnliches gilt für Spritzgieß produktionen und die notwendige Reinigung von Düsen, Heißkanal und Werkzeug. Reinigungsprodukte wie die Mittel Per-tas, Ver-rus und Sol-pur des Anbieters E.S. Evelyne Schulz, Reichshof, beschleunigen die Material- und Farbwechsel auf einer Maschine und reduzieren die Fehlchargen im Anschluss. Die Reiniger sind von 130 °C bis 450 °C einsetzbar und wirken nicht abrasiv. Bei einer Zudosierung von 0,5 bis 3 % sind sie laut Anbieter mit jedem Kunststoff vermischbar. Mit den aufschäumenden Mitteln werden erfahrungsgemäß auch die kleinsten Totzonen in Maschine und Fließkanälen erreicht. So lassen sich Fremdkörperein- Erst wenn das ausgespritzte Per-tas-Gemisch keine Verqueckungspartikel und Farbschlieren mehr aufweist, ist die Reinigung abgeschlossen Foto: ES Schulz Die aufgeschäumte Reiniger-Granulat-Mischung: Durch den Schäumvorgang dringt der Reiniger noch in die hintersten Winkel von Plastifizierung und Werkzeug Foto: ES Schulz schlüsse verhindern und durch restlose Materialwechsel eine einwandfreie Farbgebung gewährleisten. Produktion wieder aufnehmen. Gute Erfahrungen habe der Auto mobilhersteller zudem auch mit Reinigungsgranulaten auf Basis zalkumverstärkter PP-Compounds gemacht. Reiniger in Form individueller Granulate Neben den reinen Reinigungs konzentraten liefert der Spezialist E.S. Evelyne Schulz auch sämtliche gewünschte Granulate direkt in Kombination mit Reiniger im kundenindividuell passenden Mischungsverhältnis. „Beispiels weise haben wir einen großen Automobil-OEM als Kunden, der seinen Schneckenreiniger in Form eines PMMA-Granulats bestellt“, berichtet Inhaberin Evelyne Lieberum. Durch die Nutzung dieses glasklaren Materials ist die Maschine nach dem Reinigungsvorgang für Verarbeitungsaufträge beliebiger Farbe bereit; die aufgeheizte Maschine kann sogleich die Optimierung des Farbund Materialwechsels Für die Verarbeiter, die sich fragen, ob sich der Einsatz von Schneckenreinigern bei ihnen rechnet, liefert Firma E.S. Schulz Beispielrechnungen, die nachvollziehbar die Ersparnis kalkulieren, welche durch den Einsatz der Reinigungssysteme realisiert wird. „Darüber hinaus bieten wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung heute auch eine Reihe von Ingenieurdienstleistungen an, um den Ablauf von Farb- und Materialwechselprozessen zu optimieren“, erläutert Lieberum. Hier werden Rüstzeitreduzierungen und Werkzeugabmusterungen betrachtet, Zykluszeitreduzierungen, Prozessoptimierungen zur Senkung des Ausschusses sowie der Energie- und Instandhaltungskosten. Insbesondere für Anwendungen im Bereich Lebensmittelverpackungen und Medizintechnik bietet der lebensmittelunbedenkliche Reiniger Ver-rus eine Option für einen unkomplizierten Einsatz. Für andere Anwendungs gebiete erlauben die hochkonzentrierten Reiniger Sol-pur und Per-tas die gründliche und dabei schnelle Reinigung. Letztlich erweist sich die Alternative zur chemischen Schneckenreinigung durch den Ausbau und die mechanische Reinigung als aufwendig und zeitraubend, die Produktionsstillstandzeiten verursachen zusätzliche Kosten. Und schließlich ist Fertigungsqualität ein weiteres Argument für die regelmäßige chemische Schneckenreinigung. gr www.ver-rus.de Contura-Einsätze temperieren konturnah Für Spritzgießer realisiert Contura Werkzeugeinsätze mit konturnahen Temperierkanälen Temperierung In der Spritzgieß- branche erhält man auf die Frage, was denn ein gutes Spritzgießwerkzeug ausmache, häufig eine Antwort, die hohe Präzision und Maßhaltigkeit der Formeinsätze und der Form als Ganzes in den Vordergrund rückt. Nur selten wird auf die eigentliche zentrale Aufgabe eines Spritzgießwerkzeugs eingegangen, nämlich die des Wärmeaustauschs zwischen dem Temperiermedium und der Kunststoffschmelze. Ein Spritzgießwerkzeug kann aber als ein urformender Wärmetauscher betrachtet werden, der die schwierige Aufgabe hat, aus einer während ihrer Abkühlung stark schwindenden Formmasse die Wärme so effizient wie möglich abzuführen. Für den optimalen Einsatz übernimmt die Contura MTC GmbH, Menden, Planung, Konstruktion und Fertigung der formgebenden Werkzeugeinsätze mit kontur naher, segmentierter Temperierung. Im späteren Betrieb des Werkzeugs steht das Unternehmen Das neue Firmengebäude mit angegliedertem Technikum für Workshops und Seminare Foto: Contura auch beratend zur Verfügung, dabei sind Wirtschaftlichkeit und Qualität im Fokus. In der Fertigung der Werkzeugeinsätze setzt Contura bereits seit Jahren auf Hochtemperatur-Fügetechniken, aber auch das selektive Laserschmelzen (SLM) gehört zum Leistungsspektrum. Gegen Bindenähte für Topoberflächen Aktuell gewinnt das Thema vario therme Prozessführung an Bedeu- Effizient und flexibel Das Gala Eflex Granuliersystem Granulation Orientiert an den Be- dürfnissen des Marktes hat Gala schon oft frühzeitig die Trends der Zeit erkannt und ist aktiv den daraus resultierenden Anforderungen mit innovativen Lösungen begegnet. So auch mit dem neuen Eflex Granuliersystem, dessen Name sich aus seinen beiden Hauptmerkmalen ableitet: Es ist sowohl effizient als auch flexibel. Das Granuliersystem wurde speziell für Compoundeure und Masterbatchhersteller entwickelt, um den ständigen Anforderungsprofilen und immer neuen Materialien, Formulierungen und Farben dieses Marktsegments Rechnung zu tragen. Das Eflex zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass auch kleinste Produktmengen und/oder häufige Materialwechsel tung, um Bindenähte an optisch exponierten Flächen zu vermeiden, sowie zur Herstellung von Hochglanzoberflächen. Hier spielt die konturnahe Temperaturkanal führung eine Hauptrolle. Bei Contura definieren die Anforderungen an das Endprodukt das Fertigungs verfahren, nicht umgekehrt. Die vielseitigen Vorteile einer konturnahen Werkzeugtemperierung sind in Technikerkreisen weitgehend bekannt. Dennoch setzt man diese Art der Temperierung nur zögerlich ein. Fragt möglich sind. Das System lässt sich problemlos an die entsprechenden Extrusionsmaschinen ankoppeln. Ein besonderer Vorteil ist, dass es sich binnen Minuten reinigen und für den nächsten Auftrag vorbereiten lässt. Je nach Option muss selbst bei einem extremen Farboder Produktwechsel das Wasser in den meisten Fällen nicht mehr gewechselt werden. Hierdurch werden nicht nur Ressourcen geschont und zusätzliche Reinigungszeiten eingespart, es entfallen auch die ansonsten notwendigen Aufheizzeiten des Frischwas- man nach dem Grund dafür, so erhält man oft die Antwort, dass die zusätzlichen Kosten dem Einsatz dieser Technik im Wege stehen. Betriebswirtschaftlich gesehen sind die Kosten sicher ein wichtiger Faktor, weitaus wichtiger ist jedoch die Paybackzeit für eine Investition. Die Investition in ein konturnahes Temperierk analsystem rechnet sich in aller Regel in weniger als einem Jahr, solange Werkzeuge mit einer recht hohen Jahresstückzahl ausgewählt werden oder die qualitätsbedingten Ausschuss zahlen so hoch sind, dass sich eine Optimierung des Werkzeugs lohnt. Weiter entscheidet auch der Maschinenstundensatz der Spritzgießmaschine, auf der das Werkzeug betrieben werden soll. Je größer die Spritzgießmaschine, desto eher sollte man auch bei etwas geringeren Jahresstückzahlen den Einsatz der konturnahen, segmentierten Temperierung in Erwägung ziehen. gr www.contura-mtc.de www.elkom.de Heizplatten - Kühlplatten Heiztische - Kühltische - Vakuum Tel.: +49 5731 - 77820 Fax: +49 5731 - 778212 Mail: [email protected] KOMPETENZ Seit über 30 Jahren entwickeln und fertigen wir Sondermaschinen, Kühlmaschinen und Temperiergeräte mit Temperaturanforderungen von -40°C bis +350°C. A+ A B C CO 2 Sav er D E F G Energieeffizienz Montagefreundlichkeit Maximale Innovative Technologien Zuverlässigkeit Hochwertige Komponenten Langlebigkeit Sprechen Sie mit uns, wir sind für Sie da! Besuchen Sie uns auf der Fakuma 2015. 13. – 17. Oktober 2015 Halle A4 · Stand 4212 Das Eflex Granuliersystem wurde unter anderem für Compoundeure entwickelt Foto: Gala sers und die damit verbundenen Energiekosten. sl www.gala-industries.com Weinreich Industriekühlung GmbH Hohe Steinert 7 · D-58509 Lüdenscheid Tel.: 02351 9292-92 · Fax: 02351 9292-50 [email protected] · www.weinreich.de LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 28 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Zuverlässige Viskositätsmessung Gneuß MRS Extrusionstechnologie für die Verarbeitung von R-PET mit Viskositätssteuerung in Echtzeit – aktive Viskositätssteuerung bei der Extrusion von PET ohne Vortrocknung Extrusion In der PET-Extrusion sind die intrinsische Viskosität (IV) des Materials und deren Erhaltung ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Endprodukts, zum Beispiel bei der Herstellung von Folien, Bändchen oder Fasern. Die Fähigkeit, die Schmelzevisko sität nicht nur zu überwachen, sondern auch in Echtzeit zu steuern und dadurch Endprodukte mit tät des Materials reduziert. Normalerweise wird das Material vor der Verarbeitung auf dem Extruder getrocknet. Dies geschieht in großen Behältern für eine Zeit von in der Regel 4 bis 6 h bei Temperaturen von circa 160 °C. Bei der Verarbeitung von R-PET, insbesondere PET-Bottle-Flakes, kann der Feuchtigkeitsgehalt 1 % oder höher sein. In den meisten Fällen In einer MRS Extrusionslinie kann die Schmelzeviskosität mit dem Online-Viscometer VIS in Echtzeit gemessen werden Foto: Gneuß einem sehr konstanten IV-Wert herzustellen, ist eine der herausra genden Eigenschaften der Gneuß MRS Extrusionstechnologie. Bei der Verarbeitung von PET auf einem Extruder muss die Feuchtigkeit aus dem Material entfernt werden, um eine sogenannte Hydrolyse zu vermeiden, die die Poly merketten bricht und die Viskosi bestimmt die Güte der Vortrocknung den Wert der intrinsischen Viskosität (IV) des Endprodukts. Die Schmelzeviskosität kann mit einem Online-Viscometer überwacht werden, jedoch kann der Extrusionsprozess nicht so gesteuert werden, dass der IV-Wert des Endprodukts wesentlich beeinflusst werden kann (es sei denn, es werden Additive zugesetzt, die die intrinsische Viskosität verbessern). Einige Extrusionstechnologien bieten eine Alternative zur Vortrocknung an, dazu gehört auch die MRS Extrusionstechnologie aus dem Hause Gneuß, mit der amorphes PET-Granulat oder Rezyklat ohne Vortrocknung verarbeitet werden kann. Mit dieser Technik wird das PET so verarbeitet, dass die chemische Gleichgewichtsreaktion der Hydrolyse durch Entfernen der Feuchtigkeit in der Schmelzphase hin zu langen Molekülketten beeinflusst und somit die notwendige Viskosität sichergestellt wird. Dies wird durch den Austausch einer großen Schmelzeoberfläche im Extruder unter Vakuum ermöglicht. Der konstante und schnelle Austausch der Schmelzeoberfläche sichert eine effiziente Entfernung von Feuchtigkeit und anderen flüchtigen Bestandteilen. Spezielle Entgasungszone Der grundlegende Aufbau des MRS Extruders ist der eines Einschneckenextruders, jedoch mit einer speziellen Entgasungszone. Hier wird das Polymer in eine spezielle Trommel geführt, die sich zusammen mit der Hauptschnecke dreht. In der Trommel befinden sich längs der Drehachse acht kleine, offene Extruderzylinder, in denen Satellitenschnecken einge- lassen sind. Diese Schnecken werden über einen Zahnkranz angetrieben und rotieren in entgegengesetzter Richtung zur Hauptschnecke um diese herum. Dadurch verstärkt sich der Effekt des Oberf lächenaustauschs der Schmelze überproportional. Der Zylinder um die Trommel des Multirotationssystems ist im äußeren Bereich zu etwa 30 % geöffnet, so dass der Zugang zur Schmelze optimal gewährleistet ist. Die große, konstant ausgetauschte Schmelzeoberfläche, die circa 25-mal größer ist als die eines gegenläufigen Doppelschneckenextruders mit Entgasung, ermöglicht eine unübertroffene Entgasungsleistung bei einem relativ moderaten Vakuum. Im Gegensatz zu anderen Technologien, die ohne Vortrocknung arbeiten, ist es nicht notwendig, ein tiefes Vakuum zu erzeugen. Ein Vakuum zwischen 25 und 40 mbar ist ausreichend, auch mit einer Restfeuchte des Eingangsmaterials von 1 % (10.000 ppm). Die Vakuumtiefe wird zu einem zusätzlichen Parameter, der reguliert werden kann, um eine bestimmte Schmelzeviskosität zu erreichen. In der Tat ist die Entfernung flüchtiger Bestandteile so effektiv, dass dieser Extrudertyp eine uneingeschränkte FDA-Zulassung hat, so dass PET-Bottle-Flakes zu Produkten, die im direkten Kontakt zu Lebensmitteln stehen, verarbeitet werden können. MRS Extruder mit Online-Viscometer VIS von Gneuß Foto: Gneuß In einer MRS Extrusionslinie kann die Schmelzeviskosität mit dem Online-Viscometer VIS in Echtzeit gemessen werden. Durch den Einsatz einer Präzisionsspinnpumpe wird ein kleiner Teil vom Hauptpolymerstrom abgezweigt und durch eine Präzisionskapillare gedrückt. Sowohl die Schmelzetemperatur als auch der Schmelze druck werden gemessen. Durch den Einsatz einer internen Rechnersoftware liefert das System die repräsentative Scherrate und Viskosität. Konstante Viskosität Bei der Verarbeitung von rezykliertem PET mit einer variierenden Restfeuchte und Eingangsqualität ist es mit dieser Schmelzeviskositätsmessung möglich, die Schmelzeviskosität innerhalb einer engen Toleranz zu halten, indem das Vakuum der Entgasungszone des MRS Extruders entsprechend eingestellt wird. Mit einem Regelkreis vom Online-Viscometer VIS zu der Vakuumeinheit können die Schmelzeviskosität und damit der IV-Wert des Endprodukts auf dem gewünschten Niveau gehalten werden. Während auch andere Hersteller Online-Viskositätsmessungen zum Zweck der Qualitäts dokumentation anbieten, ist die Gneuß MRS Extrusionstechnologie dadurch gekennzeichnet, dass die intrinsische Viskosität des Endprodukts nicht nur erfasst und dokumentiert wird, sondern aktiv geregelt werden kann. Somit kann auch bei schwankenden Rohmaterialqualitäten eine konstante intrinsische Viskosität des Endprodukts gewährleistet werden. sl www.gneuss.com Maßgeschneiderte Lösungen Die Innolite GmbH ist Fertigungspartner für Kunststoff- und Metalloptiken Kunststoffoptik Die 2008 gegrün- ultrapräzise Genauigkeit mit höchster Produktivität kombinieren und dank konsistenter Automatisierung, Modularität und Prozessvielfalt sowie verlässlicher Steuerungstechnik durch größte Bauteilakkuratesse charakterisiert sind. Die Polyvalenz ihrer Maschinentechnik wird ergänzt durch fabrikatsunabhängige Nachrüsttechnik wie die Nanogrip Spanntechnik und das Ultraschallsystem ILSonic zur direkten grafitisierungsminimierten Diamantzerspanung von Stahl. Die IL300 ist die weltweit erste Ultrapräzisionsmaschine mit hydrostatischen Linearführungen und hydrostatischer Hauptspindel Foto: Innolite stoffspritzgießprozess. Durch Anwendung eines breiten Port folios an Präzisions- und Ultra www.busse.cc Heiz- und Kühlplatten, Heiz- und Kühltische Postfach 1107 • 32325 Espelkamp • Telefon (0 57 72) 97 75-0 Telefax (0 57 72) 97 75-55 • [email protected] präzisionsbearbeitungsprozessen können Formeinsätze auch mit komplexen Geometrien für ver- T l. 028 Te 2842 42/9 42 /9 964 6444-0 0 dete Innolite GmbH versteht sich als Fertigungspartner für die Auslegung und Herstellung maßgefertigter Kunststoff- und Metalloptiken für Kunststoffspritzgießund Heißprägeprozesse. Durch ein breites Technologiespektrum im Bereich der Optikfertigung und die Einbindung in ein Netzwerk von Kooperationspartnern, unter anderem der Automobil-, Photovoltaik- und Beleuchtungsindustrie, können effiziente Lösungen aus einer Hand angeboten werden, so dass Zeit- und Kostenoptimierung bei höchster Qualität auf dem Nährboden der Erfahrung individuell, flexibel und innovativ auf ein Gesamtoptimum geführt werden. Dabei liegt die Kernkompetenz in der Herstellung des ultrapräzisen Abformwerkzeugs für den Kunst- www. ww w ce w. cem. m de Schnelle Füllstoffbestimmung in Kunststoffen und Kautschuk Mittels ultraschallunterstützter Diamantzerspanung hergestellter Formeinsatz mit überlagerter Mikrostruktur für Anwendungen in der Automobilindustrie Foto: Innolite schiedenste optische beziehungsweise Präzisionsanwendungen hergestellt werden. reichen, diese Segmentierung umfassenden Dienstleistungsportfolio. Klare Fokussierung Innovative Maschinentechnik Innolite verdankt seinen Erfolg der Fokussierung auf die immer weiter an Bedeutung zunehmende ultrapräzise Kunststoffoptik bei simultaner Diversifizierung auf die zugehörige desiderate Maschinentechnik sowie dem umfang- Basierend auf jahrelanger Erfahrung seiner Mitarbeiter in der Diamantbearbeitung hat Innolite 2011 mit der Entwicklung und dem Vertrieb ultrapräziser Drehmaschinen begonnen, die erstmalig Innovationsführer Auch im fortwährenden Wachstum hat sich Innolite die Flexibilität und Innovationskraft der Anfangszeit erhalten. Dies gelingt durch die kontinuierliche Investition eines erheblichen Teils des Umsatzes in F+E und das Engagement in zahlreichen national und international geförderten Forschungsprojekten. Leitlinie dieses Innovationsstrebens ist die Sicherung des für den Kunden entscheidenden Wettbewerbsvorsprungs. sl http://innolite.de LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. September 2015 | Ausgabe 17 29 Lässt der Schmelze keine Chance Gesteuerter Schließvorgang und hohe Gewichtskonstanz durch Rückstromsperre Smartshut Rückstromsperre Obwohl moder- ne elektrische Spritzaggregate alle Bewegungen nachweislich mit sehr hoher Reproduzierbarkeit ausführen, kann das nicht direkt steuerbare Schließverhalten von Rückstromsperren noch immer zu Schwankungen in der Schmelzemenge führen. Mit der neuen zwangsschließenden Rückstromsperre Smartshut von Engel lassen sich die Gewichtsschwankungen durch ein kontrolliertes und steuerbares Verschließen der Rückstromsperre nach dem Plastifiziervorgang auf ein Minimum reduzieren. Verschiedene Bauformen von Rückstromsperren sind heute im Einsatz. Obwohl diese für unter schiedliche Anwendungsbereiche beziehungsweise zu verarbeitende Kunststoffe optimiert wurden, haben zahlreiche Faktoren Einfluss auf den Schließvorgang. Hierzu gehören die Kompressionsentlastung nach dem Dosieren, der Staudruck am Dosierende, die Einspritzgeschwindigkeit, Verschleiß sowie die Schmelzeviskosität. In Verbindung mit der neu entwickelten zwangsschließenden Rückstromsperre Smartshut können diese Einflussfakto- ren größtenteils ausgeschaltet und die Vorteile elektrischer Antriebe für den Präzisions- spritzguss in vollem Umfang genutzt werden. Bisher eingesetzte Rückstromsperren werden erst mit dem beginnenden Einspritzvorgang verschlossen, indem der ansteigende Schmelzdruck, Reibungskräfte und das Rückströmen von Schmelze in die Schneckengänge die Schließbewegung des Sperrrings oder der Kugel auslösen. Um eine Abdichtung zu erzeugen, muss zudem die Kunststoffschmelze aus dem Durchflussbereich zwischen dem beweglichen Dichtkörper (Ring oder Kugel) und der Dichtfläche verdrängt werden. Schließvorgang im Millisekundenbereich Die neue Rückstromsperre Smartshut wird über eine Kulisse durch Rückdrehen der Schnecke vor dem Start des Einspritzvorgangs geschlossen Foto: Engel Diese Vorgänge können – je nach Bauform der Rückstromsperre und den gewählten Prozessbedingungen – unterschiedlich lange dauern. Der Schließvorgang liegt im Bereich von Millisekunden. Dennoch ist es möglich, dass in diesem Zeitraum eine Leckage auftritt und Schmelze zurück in Advertorial Rohstoff mit Zukunft Kunststoff ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Von der Verpackung über das Rutscheauto bis zur Hightech-Maschine – für nahezu jeden Anwendungsbereich finden sich qualitativ hochwertige Produkte. Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt – das ist ein teurer und knapper Rohstoff. Rezyklate gewinnen daher immer mehr an Bedeutung. Die DKR Deutsche Gesellschaft für Kreislaufwirtschaft und Rohstoffe mbH aus Köln mit knapp 90 Mitarbeitern gehört zu den wichtigsten Lieferanten hochwertiger Kunststoffrezyklate. Unter der Marke Systalen bietet die DKR Kunststoffe aus PostConsumer-Rezyklaten an, also aus Kunststoffverpackungen und -produkten, die beim Verbraucher als Abfall anfallen. „Systalen steht für hochwertige Rohstoffe für Spritzguss und Extrusion“, betont DKR-CEO Frank Böttcher. „Wir bieten verlässliche Produkte bester Qualität, nach Kundenwunsch eingestellt und mit entscheidenden Preisvorteilen gegenüber Primärware.“ Die Produktionsanlagen für Systalen gehören wie die DKR zur Unternehmensgruppe des Grünen Punkts und sind nach EUCert zertifiziert. Das Zertifikat bestätigt Herkunft und Zusammensetzung der Granulate, Mahlgüter und Agglomerate und macht die gesamte Lieferkette bei der Herstellung von Fertigprodukten aus Rezyklaten transparent und nachvollziehbar. Damit können Hersteller neuer Endprodukte aus Systalen den Blauen Engel für diese Erzeugnisse beantragen. So entstehen aus Joghurtbechern, Shampooflaschen und Plastiktüten nicht nur ganz neue, sondern auch umweltschonende Produkte. Der Schlüssel zu Systalen liegt in der Qualität – nicht erst in der Maschinenhalle, sondern schon zu Hause beim Verbraucher. Mit dem Gelben Sack und der Gelben einem eigens eingerichteten Technikum der Duales System Holding für Systalen Kunststoffrezyklate in Köln. Hier prüfen die Techniker des Grünen Punkts die Qualität der Systalen Mahlgüter sowie Granulate und entwickeln neue Rezepturen und Compounds. Zu diesem Zweck verfügt das Technikum über mehrere Extruder, eine Folienblasanlage, eine Spritzgussmaschine und modernste Labortechnik, um die physikalischen Eigenschaften von Systalen zu messen. Aus modernen Systalen Granulaten lassen sich hochwertige Kunststoffprodukte für den privaten Endverbraucher herstellen – die, weil aus Recyclingmaterial, auch den Blauen Engel tragen können Foto: DKR Tonne hat der Grüne Punkt Standards gesetzt, die eine Nutzung als Rohstoff überhaupt erst möglich machen. 2,5 Millionen Tonnen Leichtverpackungen (LVP) aus Kunststoffen, Metallen und Verbundstoffen sammelt das duale System Jahr für Jahr auf diese Weise ein. Da das Gemisch fast überall in Deutschland eine fast konstante Zusammensetzung aufweist, kann es mit hoher Qualität und weitgehend automatisch in industriellen Anlagen verarbeitet werden. Rund 40 Prozent des im Gelben Sack und in der Gelben Tonne gesammelten Kunststoffs werden so sortenrein aussortiert und damit zum Grundstoff für Systalen Granulate. Die Systec Plastics GmbH im nordrhein-westfälischen Hörstel gehört zu den modernsten Anlagen im Kunststoffrecycling. Hier werden die Kunststoffe zerkleinert, von Fremdstoffen gereinigt und schließlich im Extruder geschmolzen, entgast und mikrofiltriert. Am Ende liegt das Granulat als hochreines Ausgangsmaterial für neue Kunststoffprodukte vor. Neue Rezepturen und Verfahren entwickelt der Grüne Punkt in Rasante Fortschritte der Recyclingtechnik Die Palette neuer Produkte, die aus Systalen hergestellt werden, ist nahezu unbegrenzt. Auch Verpackungen, ein besonders sensibles Produkt, entstehen aus Systalen. Was mit dem Sammeln von Wertstoffen in den eigenen vier Wänden anfing, beginnt damit von neuem – hochwertige Endprodukte aus umweltfreundlichem Granulat treten erneut in den Wertstoffkreislauf ein. www.dkr.de Die DKR auf der Fakuma 2015 vom 13. bis 17. Oktober 2015 auf der Messe Friedrichshafen: Halle B2 / Stand 2306 die Gänge der Plastifizierschnecke strömt. Daraus können Prozessund Gewichtsschwankungen bei den produzierten Formteilen resultieren. Um die Schwankungen auf ein Minimum zu reduzieren, muss der Sperrring vor dem Einspritzvorgang kontrolliert in die hinterste Position bewegt werden. Dies wird durch die Geometrie der neuen Molder’s Corner bei Engel in Hagen Event Mehr über die Smartshut Rückstromsperre erfahren die Teilnehmer der traditionellen Engel Molder’s Corner, die in diesem Jahr am 19. September 2015 bei Engel Deutschland in Hagen stattfinden wird. Neben Vorträgen von Engel Experten und Vertretern der verarbeitenden Industrie gibt es Livepräsentatio nen im Technikum, jede Menge Möglichkeiten zum Netzwerken und Unterhaltung. Smartshut Rückstromsperre sichergestellt. Dabei wird durch Rückdrehen der Plastifizierschnecke nach dem Dosiervorgang eine Kraft von der Spitze auf die Steuerkulisse des Sperrrings ausgeübt und dieser dadurch axial in die Dichtposition verschoben. Ein speziell dafür entwickeltes Steuerprogramm initialisiert diesen Vorgang und sichert das Rückdrehen um einen optimierten Drehwinkel in die Gegenrichtung zum Dosieren. Damit wird die Smartshut Rückstromsperre bereits vor dem Beginn der Einspritzbewegung geschlossen und ein undef inierter Schmelzeverlust vermieden. Einsatz bei fast allen Thermoplasten möglich Die Smartshut Rückstromsperre findet für ein breites Anwendungsspektrum Einsatz. Es können nahezu alle Thermoplaste – auch fasergefüllte Typen und transparente Materialien – verarbeitet werden. sk www.engelglobal.com LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 30 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 IKV: Europaweit spitze in der Kunststofftechnik Praxisrelevante Forschung, hochqualifizierte Ausbildung sowie ein globales Industrienetzwerk sind die Garanten des Erfolgs Compositebauteile im Automobilbau Foto: TEMA/IKV Prämierung der erfolgreichen Bewerbungen der BMBF-Maßnahme „Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken“ auf der 3. Internationalen Clusterkonferenz des BMBF in Berlin Foto: BMBF Forschen für die Praxis Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen ist europaweit das größte Forschungs- und Ausbildungsinstitut auf dem Gebiet der Kunststofftechnik. Mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten hier Fragestellungen rund um die Verarbeitung, Werkstofftechnik und Bauteilauslegung von Kunststoffen und Kautschuken. Die enge Verbindung mit Industrie und Wissenschaft sowie die exzellente Ausstattung des IKV ermöglichen es, durch Grund lagenforschung, anwendungsnahe Forschung und Transfer von Forschungsergebnissen in Industrie und Handwerk neue Technologien zu entwickeln und Prozesse und Werkstoffverhalten präziser vorherzusagen. Zudem kommt den Studierenden eine außerordentlich praxisnahe und umfassende Ausbildung zu. Träger ist ein Industrienetzwerk, dem rund 250 Unternehmen aus der Kunststoffbranche weltweit angehören. Noch mehr Forschung international Erst kürzlich ist das IKV für seine Initiative zur Internationalisierung „Global network for innovative plastic materials and processes“ ausgezeichnet worden. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Professor Dr. Johanna Wanka, überreichte die Auszeichnung im Juni 2015 in Berlin. Zuvor wurde die IKV-Initiative durch ein unabhängiges Expertengremium begutachtet und zur Förderung durch das BMBF empfohlen. Die Internationalisierung von Clustern und Netzwerken ist Bestandteil der neuen Hightechstrategie, mit der die Bundesregierung aus Ideen Innovationen macht und Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft knüpft. Gleichzeitig ist sie ein Baustein im Aktionsplan „Internationale Kooperation“ des BMBF. Das IKV hat sich an der BMBFAusschreibung beteiligt, da es ZK-Madeby-1-4quer-175x62_PRINT 29.07.15 seine Internationalisierungs strategie weiter ausbaut. Diese beinhaltet neben einer global orientierten Vernetzung der hauptsächlich kleinen und mittständischen Clustermitglieder in weltweiten Forschungsvorhaben auch eine verstärkt interkulturelle Ausbildung von Nachwuchskräften in der Kunststoffbranche. „Das IKV als ältester Cluster der Kunststoffszene stärkt seine internationalen Aktivitäten und begleitet so seine 250 Mitgliedsunternehmen auf dem Weg der Internationalisierung. Wir freuen uns, dass das BMBF diese Aktivitäten für herausragend einschätzt und sie unterstützt“, äußerte sich Professor Christian Hopmann, Institutsleiter des IKV, zu dieser Auszeichnung und großzügigen Förderung des BMBF. IKV auf der IAA Das IKV stellt erstmals seine Forschung zum Automobilbau auf der IAA, der Internationalen Automobilausstellung, vom 15. bis 27. September 2015 in Frankfurt aus und zeigt auf dem NRWGemeinschaftsstand (Halle 4, Stand 7) neueste Entwicklungen und Forschungsergebnisse mit Fokus auf automobilen Anwendungen. Kunststoffe sind schon heute durch ihr vielfältiges Eigenschaftsspektrum ein fest etablierter Werkstoff im Automobil. Und sie bieten ein unvermindert hohes Innovationspotenzial. Folglich bestimmen die Themen Leichtbau, Funktionsintegration, Produktionseffizienz und nicht zuletzt Simulation die Schwerpunkte der IKV-Kunststoffforschung zum Automobilbau. IKV auch auf der Fakuma 2015 Neueste Entwicklungen zum Spritzgießen optischer Komponenten präsentiert das IKV auf der diesjährigen Fakuma 2015 vom 13. bis 17. Oktober in Fried- Das IKV-Projekt „Potenziale weKKen!“ will insbesondere auch junge Frauen und Mädchen für eine Ausbildung im Bereich der Kunststofftechnik gewinnen Foto: Geerd Jacobs/IKV richshafen.Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT und dem Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT präsentiert das IKV unter dem Motto „Kunststoff optik aus Aachen“ neueste Entwicklungen von der Optikauslegung über den Werkzeug- und Formenbau bis hin zur Optik replikation. Die enge Kooperation der drei Aachener Forschungsinstitute bietet eine umfassende Expertise in allen Stufen der Fertigungskette. Zu sehen auf dem Gemeinschaftsstand NRW (Halle B4, Stand 4404). RWTH-Großprojekt zur CFK-Reparatur Der wachsende Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen (FVK) im Automobilbau stellt die Automobilindustrie und die Kfz-Werkstätten auch vor die Herausforderung, wirtschaftliche Reparaturmethoden bereitzustellen. Nun haben kürzlich sieben Institute der RWTH Aachen mit der Bewilligung eines Forschungsprojekts aus dem Förderprogramm der IGF AiF „Leittechnologien für KMU“ den Startschuss erhalten, eine Infrastruktur zur Reparatur von CFKbasierten Serienfahrzeugen zu entwickeln. Neue Technologien zur Schadenserkennung und Schadens bewertung, zur individualisierten Fertigung von Reparaturmaterialien, sogenannten Patches, sowie zur Durchführung und Qualitätssicherung der Reparatur sind Schwerpunkte des Projekts. Das Projekt verfolgt die Industrie-4.0-Prinzipien: Sämtliche an der Wertschöpfung beteiligten Elemente werden auf maximale Wandlungsfähigkeit ausgelegt und informationstechnisch verknüpft. Aufgrund des neuen Ansatzes ergeben sich vollkommen neue Geschäftsmodelle, deren Entwicklung ebenfalls betrachtet wird. An diesem Projekt beteiligt sind die Institute für Kraftfahrzeuge (ika), für Schweißtechnik und Fügetechnik (ISF), für Bildsame Formgebung (IBF), für MenschMaschine-Interaktion (MMI), der Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement Werkzeugmaschinenlabor (WZL), das Forschungs institut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen und das IKV. Jobstarter-Projekt Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten und vom Projektträger „Bundesinstitut für Berufsbildung“ betreuten Ausbildungsstrukturprogramms „Jobstarter – für die Zukunft ausbilden“ hat das IKV eine Zusatzqualifikation für Auszubildende im Berufsbild „Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik“ erarbeitet. Am 22. September 2015 werden nun die ersten Absolventen ihr Zertifikat für diese Zusatzqualifikation erhalten. Das IKV hat in diesem Projekt mit dem Namen „Potenziale weKKen!“eine Weiterbildungsmaßnahme entwickelt, die zunächst Auszubildende der Pilotregion Aachen parallel zu ihrer Ausbildung absolvieren können. LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 31 Der Schichtdicke auf der Spur Noch mobilere und flexiblere Messungen von Oberflächen Messgeräte Die neuen Schicht Moderatorin Andrea Griessmann, Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Svenja Schulze (v.l.n.r.) Foto: Reiner Zensen IKV-Erweiterungsbauten auf dem Campus Melaten: neuer Bürotrakt mit Seminarraum (rechts im Bild) Foto: IKV Im Bereich der Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung soll diese Maßnahme dazu beitragen, die Attraktivität der Ausbildung zu steigern und auf diesem Weg den Fachkräftemangel in der Kunststoffindustrie zu verringern. Eine Modularisierung der Inhalte auf die Module „Erkennen von Kunststoffen“, „Mechanische Prüfung“, „Mikroskopische Analyse“ sowie „Schmelzecharakterisierung“ bietet die Möglichkeit, auf das individuelle Profil des einzelnen Auszubildenden einzugehen. Als Projektpartner konnten die IHK Aachen sowie das Berufskolleg für Technik der Städte region Aachen gewonnen werden. Neun Unternehmen der Region Aachen haben ihre Azubis zu dieser Zusatzqualifikation entsandt. Nach erfolgreicher Durchführung und Validierung wird eine Verbreitung der Qualifikation in ganz Deutschland angestrebt. NRW-Innovationspreis 2014 an IKV Im Frühjahr 2014 erhält das IKV eine ganz besondere Auszeichnung: den NRW-Innovationspreis. Ausgezeichnet wurde die innovative Spaltimprägniertechnologie zur Verarbeitung faserverstärkter Kunststoffe. Der mit 100.000 EUR dotierte Preis ist der wichtigste Wissenschaftspreis des Landes NRW. Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin des Landes NRW, überreichte diese Auszeichnung im März 2014 an Professor Christian Hopmann. Das Spaltimprägnierverfahren reduziert die Taktzeiten bei der Verarbeitung faserverstärkter Kunststoffe (FVK) um bis zu 75 % im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren. In Anwendungen, bei denen es auf Leichtbau ankommt, zum Beispiel in der Luftfahrt- oder in der Automobilindustrie, werden immer mehr kohlestofffaserverstärkte (CFK) oder glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) eingesetzt. Der Vorteil des am IKV entwickelten Spaltimprägnierverfahrens liegt in der deutlich schnelleren Herstellung dieser Bauteile. Die Entwicklung der bis heute weit fortgeschrittenen Technologie des Spaltimprägnierens wurde am IKV über viele Forschungsprojekte vorangetrieben. In einem Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), gefördert vom BMWi über die AiF, wurde das Verfahren zunächst im Labormaßstab entwickelt. Es folgte ein Großprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), in dem die wesentlichen Grundlagen erforscht wurden. Es folgte dann ein Projekt zusammen mit einem Firmenkonsortium, das in die Entwicklung einer CFK-Motorhaube mündete. Ein weiteres IGF-Projekt zum Spaltimprägnieren beschäftigte sich mit der Verbesserung der Oberflächenqualität bis hin zur im Automobilbau geforderten Class-A-Oberfläche. Professor Hopmann ist überzeugt, dass das Spaltimprägnierverfahren den Leichtbau entscheidend voranbringen wird. Erweiterung auf dem Campus Melaten Die Bauarbeiten der neuen IKVGebäude auf dem Campus Melaten neigen sich ihrem Abschluss zu. Bis Ende des Jahres entstehen dort 3.500 m2 Labor- und Büroflächen sowie Seminarräume und ein größerer Hörsaal, der es dem IKV erlaubt, Vorlesungen und Fachtagungen nun im eigenen Haus durchzuführen und die räumliche Nähe zu den Technika und Laboren noch besser zu nutzen. Der Neubau ermöglicht außerdem die Erweiterung des Forschungsspektrums, das zum Beispiel durch die Einrichtung eines Labors zur additiven Fertigung inhaltliche Akzente setzt. Damit ist das Institut für die Zukunft bestens aufgestellt, um seine Ziele, praxisrelevante Forschung und hochqualifizierte Ausbildung, weiter zu verfolgen. Ulla Köhne IKV | Halle B4, Stand 4404 www.ikv-aachen.de dickenmessgeräte Minitest 725, 735 und 745 von Elektrophysik Dr. Steingroever GmbH & Co. KG, Köln, versprechen noch mehr Flexibilität, erweiterte Einsatzmöglichkeiten durch spezialisierte Sonden und mehr Mobilität mit der kabellosen Datenübertragung an Smartphones oder Tablets. Elektrophysik erweitert mit der neuen Geräteserie das Einsatzspektrum deutlich: Für Mobilität und Komfort sorgt die BluetoothSchnittstelle für den kabellose Datentransfer direkt vor Ort an Smartphones oder Tablets. Zusätzlich besitzen alle Geräte eine USBSchnittstelle für die schnelle Verbindung mit Computern, Notebooks oder Druckern. Für die Auswertung steht die CAQ-Software Quipsy zur Verfügung. Sensoren zur Messung in Rohren und Miniatursensoren in geraden und gewinkelten Ausführungen (45° und 90°) eröffnen neue Anwendungsfelder für spezialisierte Untersuchungen. Weitere Sonden speziell zur Messung auf Karosserien zeigen sich in ihrem Messverhalten unempfindlicher gegen- über Geometrien und verschiedenen Substraten. Die drei Geräte der neuen Serie besitzen den gleichen Funktionsumfang und unterscheiden sich in erster Linie durch den Sensoranschluss. Während das Minitest 725 mit einem integrierten Sensor arbeitet, der direkt am Gerät sitzt, ist der Sensor beim Modell 735 über ein Kabel mit dem Messgerät verbunden. Damit lassen sich auch Messungen an schwer zugänglichen und engen Stellen durchführen. Das Modell 745 bietet die größte Flexibilität durch wechselbare Sensoren, die wahlweise direkt am Gerät eingesetzt werden können oder über Kabel an das Messgerät angeschlossen werden. Zudem besitzt dieses Modell einen größeren Messwertspeicher. Die Handhabung der Schicht dickenmessgeräte ist traditionell sehr leicht und ergonomisch ausgereift. Das große Display zeigt deutlich den aktuellen Messwert und dazu die wichtigsten Parameter und ist um 180° drehbar. Die digitalen SIDSP-Sensoren (SensorIntegrated Digital Signal Processing) überzeugen durch eine sehr Die neuen Schichtdickenmessgeräte Minitest 725, 735 und 745 Foto: Elektrophysik hohe Reproduzierbarkeit der Messergebnisse. Durch die Kalibrierung mit bis zu 50 Kalibrierpunkten schon während des Fertigungsprozesses werden spätere Messfehler auf ein Minimum reduziert. Unterschiedliche Kabel- längen haben keinen Einfluss auf die Störsicherheit. Die automatische Substraterkennung der FNSensoren hilft, Bedienungsfehler zu vermeiden. sk www.elektrophysik.com Mehr Kompetenzen in der Extrusion Kooperation von UL TTC und Leistritz Im Labor des UL TTC steht den Kunden nun ein ZSE 27 MAXX Doppelschneckenextruder von Leistritz samt Zubehör von Brabender Technologie und Econ zur Verfügung Foto: UL TTC Materialentwicklung Vor wenigen Wochen hat das UL Thermoplastics Testing Center (UL TTC) mit Sitz am Chempark Krefeld-Uerdingen eine Kooperation mit der Leistritz Extrusionstechnik GmbH, Nürnberg, vereinbart. Unter dem Leitsatz „Verarbeiten, Prüfen, Wissen“ bieten die beiden Unternehmen ihren Kunden ein weites Portfolio zur Unterstützung in der Produktentwicklung an – durch das Verbinden von Kompetenzen rund um das Thema Materialverarbeitung und Analyse von thermoplastischen Kunststoffen. Die Verknüpfung des Wissens um Einflussnahme in der Materialverarbeitung mittels Extrusion und im Spritzgießprozess, mit der Möglichkeit der direkten Überprüfung durch eine Vielzahl an Prüfmethoden, versetzt Hersteller von thermoplastischen Materialien in die Lage, zeit- und kosteneffizient innovative Produkte zu entwickeln und zu überprüfen. Die Kooperation von Leistritz und UL TTC wird dabei von zwei weiteren Partnern unterstützt; und zwar von der Brabender Technologie mit ihren etablierten Dosierern sowie von Econ als Hersteller von Unterwassergranulierungen. Im Labor des UL TTC steht den Kunden ein ZSE 27 MAXX Doppelschneckenextruder samt Zubehör zur Verfügung, der sich für die Rezepturentwicklung und die Herstellung von Mustermengen und Kleinchargen eignet. Die Vielseitigkeit dieser Anlage erlaubt die individuelle Anpassung an die jeweilige Verfahrensaufgabe. Das UL TTC ist ein nach ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflabor und stellt verschiedene akkreditierte Prüfverfahren zur Verfügung. Allein zur Gruppe der mechanischen und rheologischen Verfahren zählen 30 Prüfverfahren. Hinzu kommen physikalische, elektrische, optische und thermoanalytische Untersuchungsmethoden sowie Brandund Bewitterungsprüfungen. Bestimmungen der Wärmeformund Chemikalienbeständigkeit, der thermischen Alterung und der Verarbeitungsschwindung runden das Spektrum ab. Diese Vernetzung unterstützt den Materialhersteller, die Abläufe von der Materialentwicklung über die Prüfung bis hin zur Zertifizierung zu vereinfachen und dadurch auch zu beschleunigen. sk www.ulttc.com www.leistritz.com Der Planetwalzenextruder Die Neue Generation der Planetwalzenextruder Dünn wie eine Eierschale - stark wie ein Panzer - gleichermaßen zum Kühlen und Entgasen geeignet Das Piano der Prozeßtechnik - Beeinflussung der Verweilzeiten und Durchmischung durch unterschiedliche Planetspindeln Temperaturen vom Vulkan bis zum Eisberg - Extruder für unterschiedliche Verfahrensschritte clever...cooling... compounding and D e g a s si n g Kühlextruder TP-WE 200/2000-M2 in horizontaler Ausführung Wir schaffen Ihre Atmosphäre - nach dem Prinzip der Rückwärtsentgasung - Trocknung und Extrusion in einem Schritt ns en Sie u Besuch A M U K FA auf der -6403 6 A d Stan Trocknung und Extrusion in einem Schritt Zentrale ENTEX Rust & Mitschke GmbH, Heinrichstraße 67, 44805 Bochum, Deutschland Telefon +49(0) 234/89122-0, Fax +49(0) 234/89122-99 [email protected], www.entex.de Niederlassung ENTEX International Trading (Shanghai) CO., Ltd., No. 6, Lane 360, Dongchen Road Malu Town, Jiading District, Shanghai 201801, China Telefon +86-21-62340160, Fax +86-21-62334655 [email protected], www.entex.com.cn LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 32 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Raum für weiteres Wachstum Tria bezieht neue, deutlich größere Räumlichkeiten in Willich Expansion Tria, einer der größten europäischen Anbieter von Schneidmühlen, hat am traditionellen Standort der deutschen Niederlassung in Willich ein neues, deutlich größeres Werk bezogen. Das Gebäude an der CarlFriedrich-Benz-Straße bietet mit 220 m² Bürofläche und 550 m² Hallenfläche beste Voraussetzungen für eine weitere Expansion – personell und maschinenseitig. Harald Nilson, Geschäftsführer der Tria GmbH, zu den neuen Möglichkeiten: „Einer der wichtigsten Gründe für den Bezug der neuen Räume war es, endlich genügend Platz für Versuche zu haben. Gerade im Spritzguss ist es immer wieder notwendig, Kunden Testmaschinen zur Verfügung zu stellen oder Versuche bei uns im Haus durchzuführen. Denn die Materialien verändern sich, und es gibt mittlerweile so viele verschiedene Sorten von Kunststoffen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. Wir haben deshalb in Willich die Möglichkeit geschaffen, unseren Kunden Schneidmühlen bis 45 Kilowatt Antriebsleistung und 1.200 Millimeter Einzugsbreite zum Testen zur Verfügung zu stellen. Damit können wir etwa 95 Prozent aller Versuche abdecken und nach den Tests konkrete Aussagen dazu geben, wie die Maschine für das jeweilige Material konfiguriert werden sollte. Daneben soll die größere Halle auch genutzt werden, um mehr kleine Standardmaschinen lagern und dadurch sehr kurzfristig ausliefern zu können, und um mehr Platz für die Anpassungen an kleinen und mittleren Schneidmühlen zu haben, die zum Teil hier in Willich erfolgen. Auch das Angebot für Instandsetzungsarbeiten wird ausgeweitet, denn die neue Halle bietet beste Voraussetzungen, um größere Reparaturen schneller und in höherer Qualität durchführen zu können als vor Ort beim Kunden.“ Auch was die Nutzung der ebenfalls deutlich gewachsenen Bürofläche betrifft, hat Harald Nilson schon sehr konkrete Vorstellungen: „Wir gehen davon aus, dass Das neue Gebäude von Tria in Willich bietet beste Voraussetzungen für eine weitere Expansion. Zudem lassen sich mit der maschinellen Ausstattung rund 95 % aller Tests und Versuche direkt in der deutschen Niederlassung durchführen Foto: Tria Die größere Halle wird von Tria auch genutzt, um mehr kleine Standardmaschinen lagern und dadurch sehr kurzfristig ausliefern zu können Foto: K-ZEITUNG wir unsere Position in Europa weiter ausbauen können, und dazu werden wir weiteres Personal benötigen. Dafür haben wir jetzt mehr und deutlich größere Büros zur Verfügung.“ verkauft.“ Was Tria nach Worten von Harald Nilson am deutschen Markt zudem schätzt: „Wenn es um technologische Innovationen geht, ist Deutschland immer ganz vorn mit dabei. Wir haben deshalb oft schon Projekte zu bestimmten Themen abgewickelt, die erst später in anderen Märkten anfallen. Hier können wir dann unseren Kollegen auf der ganzen Welt mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ Dass in Deutschland die Standortwahl bei der Gründung der Tria GmbH 1998 gerade auf Nordrhein-Westfalen und konkret auf Willich gefallen ist, hat für Harald Nilson, der von Anfang an als Geschäftsführer mit an Bord ist, verschiedene Gründe: „Sicherlich liegt dies zum Teil daran, dass NRW meine Heimat ist und ich mich hier sehr wohlfühle. Viel wichtiger: NRW ist eine der vier deutschen Kernregionen für Kunststoffe und auch aus Benelux, das wir von hier aus mitbetreuen, sehr gut erreichbar. Deshalb war es für die Gesellschafter von Tria Mehr Engineering in Deutschland In Deutschland betreibt Tria zwar – anders als in Brasilien, wo einige Maschinen bereits zu 100 % lokal gefertigt werden – keine eigene Fertigung. Hier erfolgt aber schon seit vielen Jahren und mit steigender Tendenz das Engineering der Anlagen für die deutschen Kunden. Harald Nilson: „Wir haben dazu die entsprechenden Mitarbeiter eingestellt und für diese Tätigkeiten qualifiziert. Hier in der deutschen Niederlassung haben wir damit das Know-how für viele Anwendungen aufgebaut, um unsere Kunden entsprechend beraten zu können. Nur sehr große oder spezielle Anlagen werden nach wie vor in der Zentrale des Familienunternehmens in Mailand projektiert und gebaut.“ Mit seinen Schneidmühlen ist Tria Partner der kunststoffverarbeitenden Industrie. Kunden sind typischerweise Firmen, die Produkte aus Kunststoff herstellen, und die ihre produktionsbedingten Abfälle rezyklieren wollen – zum Beispiel Angüsse beim Spritzgießen, Randstreifen bei der Folienextrusion, Stanzgitter beim Tiefziehen, Butzen beim Blasformen oder Fehlteile. Um dieses Spektrum komplett aus einer Hand abdecken zu können, ist Tria Weltweit präsent Harald Nilson, Geschäftsführer der Tria GmbH: „Einer der wichtigsten Gründe für den Bezug der neuen Räume war es, endlich genügend Platz für Versuche zu haben“ Foto: K-ZEITUNG %HLXQVLVW,KUH:HUEXQJ LQJXWHQ+lQGHQ 0LQNHOVFKHV)HOG _+DPPLQNHOQ 7HO _ZZZMZPHGLHQGH )D[ _LQIR#MZPHGLHQGH sehr breit aufgestellt und baut Mühlen von 0,75 kW bis über 250 kW Antriebsleistung und mehr als 6 t/h Zerkleinerungsleistung. Neben diesem Hauptgeschäft deckt Tria aber auch den Recyclingbereich ab, zum Beispiel Firmen, die als externe Partner Produktionsabfälle zerkleinern, und zu einem kleinen Teil auch Recyclingbetriebe, die Abfälle aus dem Post-Consumer-Bereich verarbeiten. „Im Prinzip können alle Betriebe, bei denen Kunststoffabfälle mit großem Volumen und kleinem Gewicht anfallen, durch das grobe Vorzerkleinern beim Transport viel Geld sparen“, erklärt Harald Nilson. Zu den Kunden zählen neben vielen kleinen und mittelständischen Betrieben auch einige multinatio nale Konzerne, die Tria auf der ganzen Welt begleitet. Deshalb ist schon vor vielen Jahren die Entscheidung gefallen, in allen wichtigen Regionen eigene Niederlassungen aufzubauen. Inzwischen ist Tria neben Deutschland auch in Brasilien, den USA und China vertreten, damit in allen wichtigen Märkten die Endkunden vor Ort mit eigenen Leuten betreut werden können. Der deutsche Markt hat dabei für Tria eine ganz besondere Bedeutung. Harald Nilson: „Deutschland hat am Gesamterfolg von Tria einen Anteil von etwa 20 Prozent. Dies liegt auch an den vielen Kontakten zu den Maschinenherstellern, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten, und deren guten Erfahrungen mit unseren Produkten. Denn der deutsche Markt ist zwar eingebettet in Europa, dessen Wachstum seit vielen Jahren recht überschaubar ausfällt. Es gibt hier aber viele Hersteller, die ihre Produkte exportieren. Hier sitzen die größten und wichtigsten Kunststoffmaschinenhersteller der Welt, und deshalb ist es für Tria sehr wichtig, in Deutschland präsent zu sein. Denn viele unserer Schneidmühlen werden über die Kunststoffmaschinenhersteller im Rahmen kompletter Lösungen rem Wissen die Kollegen im Stammhaus oder in anderen Ländern unterstützt. Zudem versorgen wir die Anlagen im Feld von hier aus mit Ersatzteilen aus lokaler Produktion – zum großen Teil sogar aus NRW. Denn wir betreiben hier eine recht große Wertschöpfung.“ Willich als Standort in NRW hat für Harald Nilson noch ganz spezielle Vorzüge für Tria: „Wir betreuen von hier aus auch Mittel-, Nord- und Teile von Osteuropa. Dabei ist es ein großer Vorteil, dass wir von unserer Niederlassung in Willich in 15 Minuten am Düsseldorfer Flughafen sind. Auch die Besuche unserer Zentrale lassen sich dadurch mit einem vernünftigen Zeitaufwand gestalten.“ Was die Zukunft von Tria in Deutschland betrifft, ist Harald Nilson trotz vieler Risiken insgesamt optimistisch: „Wir bewegen uns zwar in einem Markt, in dem wir relativ schnell kopiert werden können. Wir unterscheiden uns Mit Schneidmühlen bis 45 kW Antriebsleistung und 1.200 mm Einzugsbreite kann Tria künftig in Willich etwa 95 % aller Tests und Versuche abdecken Foto: K-ZEITUNG nahe liegend, die deutsche Nieder lassung in NRW anzusiedeln. Inzwischen sind wir hier in Nordrhein-Westfalen fest verankert und mit einer hohen Autonomie in der Lage, den Großteil der Projekte zu bearbeiten. Je mehr Projekte wir hier abgewickelt haben, desto größer wurde das Knowhow und desto geringer die Notwendigkeit, Spezialisten aus dem Stammwerk hinzuzuziehen. Bei speziellen Anforderungen erhalten wir aber jederzeit und schnell die Hilfe, die wir brauchen. Wir haben aber auch schon mit unse- aber durch unsere Kompetenz, die bei vielen Projekten den Ausschlag gibt. Unser Ziel ist es, beim Knowhow besser zu sein als der Wettbewerb. Oft können wir uns auch durch unser Spezial-Know-how von der Masse abheben. Wir können zum Beispiel Komplettsysteme für die Zerkleinerung von Großbehältern anbieten. Wir haben hier gezeigt, dass wir gute Lösungen liefern können, und dadurch auch die Folgeaufträge erhalten.“ Günter Kögel www.triaplastics.de LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 33 Manche (Kunststoffe) mögen’s heiß Dotherm in Dortmund entwickelt und verarbeitet Kunststoffe der besonderen Art Isolationswerkstoffe Als Stahl region haben NRW und das Ruhr gebiet seit jeher einen Bezug zur Werkstofftechnik. Dotherm in Dortmund führt diese Tradition fort, und das in doppelter Hinsicht: Erstens als Spezialist für hochbe lastbare Werkstoffe – wenn auch aus High-Performance-Kunststof fen, zweitens kommen die Produk te auch in Industrien zum Einsatz, die Stahl verarbeiten und dabei Hochtemperaturprozesse nutzen. Denn Dotherm ist Spezialist für High-Performance-Kunststoffe mit isolierender Funktion. Hightechverbunde mit Isolierfunktion Zum Portfolio des Unternehmens gehören die Isolationswerkstoffe der Marken Doglas, Doglide, Do tec, Dotex und Dotherm. Basis dieser Materialien sind überwie gend duroplastische Verbund werkstoffe auf der Grundlage unterschiedlicher Harz- und Bin dersysteme, die durch Fasern oder Teilchen verstärkt werden. Diese Werkstoffe werden in Dortmund als Halbzeug, als Katalogproduk te wie Platten, Gewindestäbe, Muttern sowie als kundenspezi fische Zeichnungsteile gefertigt. Das breite Werkstoffspektrum sorgt für eine optimale anwen dungsbezogene Auswahl. Baugruppen im Trend Zunehmend fertigt Dotherm nicht nur Halbzeuge und Katalogteile, sondern komplette Baugruppen. Christian Metz, Application En gineer und Produktmanager: „Im Greiferbacken und Prüfstecker für die Elektronikfertigung sowie Vorrichtungen und Aufnahme module für automatisierte Schweißanlagen. Neuer Werkstoff für hohe Temperaturen Im Trend sind einbaufertige Systemlösungen aus High-Performance-Kunststoffen und höchst belastbarer Keramik Foto: Moeschter-Group Trend sind kundenspezifische Bauteile, die wir oft auch als Ver bundlösung mit metallischen Komponenten oder extrem ver schleißfesten keramischen Bau teilen fertigen. Dabei profitieren wir vom Know-how unserer Schwestergesellschaft Doceram.“ Beispiele für derartige einbaufer tige Systeme und Module sind Eine aktuelle Neuheit ist Doglide 350: ein Kunststoff auf PolyimidBasis (PI), der sich für hohe me chanische Beanspruchungen und ein hohes Temperaturniveau eig net. Im Vergleich zu herkömm lichen Materialien für technische Kunststoffteile wie zum Beispiel PEEK bietet der neue Werkstoff aufgrund der doppelt so hohen Glasübergangstemperatur eine hohe mechanische Festigkeit und kein Fließverhalten über den ge samten Temperaturbereich. Doglide 350 ermöglicht die Pro duktion von Halbzeugen und Konstruktionselementen, die auch bei Temperaturen bis zu 280 °C hohe Stabilität bewahren und nur sehr geringe Dimensionsänderun gen aufweisen. Kurzzeitig verkraf ten die Bauteile auch Temperatu ren bis 400 °C. Der untere Tem peraturwert liegt bei –250 °C. Somit ist der Werkstoff auch am anderen Ende der Tieftemperatur skala problemlos einsetzbar. Damit ist der neue Werkstoff bes tens geeignet für eine Vielzahl von High-End- Anwendungsmöglich keiten im Maschinen- und Anla genbau. Dazu gehören unter ande rem Buchsen, Führungselemente, Kugelschalen, Zahnräder sowie Isolations- bzw. Farbwechselkap pen in der Heißkanaltechnik. mg www.moeschter-group.com KIO: Wir formen Zukunft In der Kunststoff Initiative Oberberg rückt die gesamte Wertschöpfungskette zusammen kompetenzstandort Nummer eins in Nordrhein-Westfalen. Die Verarbeitung von Kunststof fen hat in der Region eine leben dige Tradition. Bereits seit mehr als 100 Jahren ist oberbergische Kunststoffkompetenz gefragt. In mehr als 80 Kunststoffunterneh men sind 6.500 Menschen beschäf tigt und bilden damit im Ober bergischen Kreis die stärkste Einzelbranche. Breite Produkt- und Leistungspalette Innovations- und Jobmotor im Oberbergischen Kreis: Der KIO-Vorstand (v.l.) H.P. Boyke, Michael Schultheis, David Guitton, Prof. Dr.Ing. Simone Lake, Volker Jung, Uwe Cujai, Andreas Meuser, Rüdiger Dzuban Foto: OBK Netzwerk Am Anfang stand eine Idee: die Schaffung eines Netz werks aus oberbergischen Unter nehmen der Kunststoff-Wert schöpfungskette. Denn der Ober bergische Kreis gilt als Kunststoff Alle wichtigen Sparten wie Mate rialcompounding, Werkzeugbau, Prototyping, Kunststoffverarbei tung und Veredelung sowie Ma terialrecycling und viele mehr sind vertreten. Die Produkt- und Leis tungspalette der Unternehmen ist breit gefächert und reicht von Kunststoffgranulaten für Quali tätsprodukte und Spezialanwen dungen bis hin zu hochpräzisen und hochwertigen Produkten für die unterschiedlichsten Industrie branchen. Um die führende Position weiter zu stärken, hat sich im Jahr 2009 eine Vielzahl von Unternehmen zum Branchennetzwerk Kunst stoff Initiative Oberberg KIO e.V. zusammengeschlossen. Mittler weile profitieren 36 Unternehmen vom Erfahrungsaustausch und von Kooperationen, wodurch sich das Innovationspotenzial der einzel nen Spezialisten noch einmal ver stärkt. Gemeinsame Forschungsund Entwicklungsprojekte, Auf tritte auf den wichtigen Messen, Fachseminare und effektive Pro jektarbeit verbinden die Mitglieder und stärken den Standort. In mehr als 120 Ländern der Welt vertrauen Kunden auf innovative und qualitativ hochwertige Pro dukte von KIO-Mitgliedsunter nehmen aus Oberberg oder nutzen deren Fachkompetenz und Leis tungsbandbreite für die verschie densten Anwendungsfälle. Das Kundenspektrum reicht dabei vom kleinen mittelständischen Betrieb bis zum Weltkonzern in einer Vielzahl von Industriebran chen. KIO ist als Gemeinschaft stark und gut organisiert, um immer am Puls der Zeit zu sein. „Sexy Kunststoff“ lockt junge Leute „Auch wenn es vielleicht trivial klingt – der größte Vorteil von KIO liegt in der engen Vernetzung. KIO bringt unternehmensübergreifend die passenden Personen zusam men, um so auf kurzem Wege Lösungen zu entwickeln und um zusetzen“, erläutert Geschäftsfüh rer Uwe Cujai. Ein gelungenes Beispiel für ein gemeinsames Projekt ist die Nach wuchsgewinnung. Auch wenn die Unternehmen der KunststoffWertschöpfungskette etwa mit Werkzeug- oder Verfahrensme chanikern über Mechatroniker und Fachinformatiker bis hin zum dualen Studium spannende Zu kunftsperspektiven bieten, wird die Branche oft bei jungen Men schen übersehen. Mit der Nach wuchsoffensive „Sexy Kunststoff“ inklusive eines frechen Kinospots, einer Internetseite mit umfang reichen Informationen bis hin zu Videos und einem Facebookauf tritt gelang es KIO, überregional Aufsehen zu erregen, in den Me dien präsent zu sein und bei der Zielgruppe der angehenden Aus zubildenden Interesse zu wecken. Die Kunststoff Initiative Oberberg KIO e.V. wird auch in Zukunft mit vielen Ideen den Kunststoffstand ort prägen und steht interessierten Unternehmen offen. gr www.kio-oberberg.de www.sexy-kunststoff.de PROBEKÖRPERHERSTELLUNG COMPOUNDIERUNG MODERNSTE PRÜFTECHNOLOGIEN UL Thermoplastics Testing Center ZERTIFIZIERUNG AKKREDITIERTES FULL-SERVICE TESTING CENTER ENGINEERING BERATUNG FÜR PRÜFUNGEN TECHNISCHE ÜBERWACHUNG VON ZERTIFIZIERUNGEN UL Thermoplastics Testing Center | T: +49.(0)2151.5370.370 | F: +49.(0)2151.5370.371 | www.ulttc.com UL and the UL logo are trademarks of UL LLC © 2015 LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 34 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Mit dieser Saug-Blas-Anlage hat W. Müller auch schon viele Versuche für die Herstellung von technischen Teilen mit physikalisch geschäumter Innenschicht gefahren T l. 028 Te 2842 42/9 42 /9 964 6444-0 0 Foto: K-ZEITUNG www. ww w ce w. cem. m de In nur 10 Minuten: Gehalte von Kohle- und Glasfaser in Kunststoff Temperatur ist unsere Welt... Thermoelemente Widerstandsfühler Heizbänder Heizpatronen Keramikstrahler Temperatur-Regler Duisbergstraße 2 Tel.: 02338/9186-0 D-58339 Breckerfeld Fax: 02338/9186-40 E-Mail: [email protected] Internet: www.mennicken.de Blasformen mit geschäumter Innenschicht Hightech made in NRW: Neues Verfahren der W. Müller GmbH reduziert Gewicht blasgeformter Verpackungen um 20 Prozent Blasformen Die W. Müller GmbH aus Troisdorf, Technologieführer bei Extrusionsschlauchköpfen für das Hohlkörperblasen, ist ein Pa radebeispiel dafür, warum gerade in NRW sehr oft die Basis für Hochtechnologie rund um die Kunststoffverarbeitung gelegt wird. So ist das 1976 gegründete Familienunternehmen mit aktuell rund 80 Mitarbeitern dabei, mit der Integration des Schäumens ins Blasformen die Verpackung der Zukunft deutlich leichter zu ma chen. Dazu der geschäftsführende Gesellschafter Christian Müller, der zusammen mit seiner Schwes ter Brigitte Müller, geschäftsfüh rende Gesellschafterin, in der zweiten Generation das Unterneh men leitet: „Schäumen an sich ist ja nichts Neues, das Verfahren wird seit vielen Jahren erfolgreich in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt. Neu ist aber der Einsatz des physikalischen Schäumens beim Blasformen.“ die Produkte der weltweit aktiven, großen Hersteller mit Jahresstück zahlen von 2 Mrd. hergestellt werden, führen 20 % Gewichts ersparnis zu einer Senkung des Materialverbrauch von 8.000 jato – und dies bei einem einzigen Produkt. Dies erklärt auch, warum die großen Hersteller so sehr an einer Gewichtsreduzierung inte ressiert sind und seit vielen Jahren enorme Anstrengungen unterneh men, um ihre Verpackungen leich ter zu machen. Wie Christian Müller betont, dür fen allerdings mit der Gewichts reduzierung keine Einschränkun gen verbunden sein: „In diesem Bereich gilt nach wie vor: Die Verpackung verkauft das Produkt. Auf der anderen Seite ist angesichts des Umweltbewusstseins vieler Verbraucher auch die Tatsache, dass eine Verpackung bei gleichen Eigenschaften mit bis zu 20 Pro zent weniger Kunststoff aus kommt, ein zugkräftiges Verkaufs argument.“ Sollte es sich zeigen, dass den Kun den die Ressourcenschonung durch geringeren Kunststoffver brauch sogar wichtiger ist als die Optik der Verpackung, hat das Verfahren sogar noch Potenzial für weitere Einsparungen. Chris tian Müller: „Die mechanischen Eigenschaften der Flasche bleiben tendenziell gleich. Je dicker die geschäumte Schicht wird, desto mehr sind aber auch die einzelnen Bläschen erkennbar. Wir könnten also noch viel mehr schäumen, wenn die Kunden bereit sind, die veränderte Optik zu akzeptieren.“ Beim Schäumen von Blasform teilen arbeitet Müller grundsätz lich mit einem Drei-Schicht-Pro zess mit einer geschäumten Mit telschicht. Wie Christian Müller erklärt, sind solche Drei-SchichtProzesse bei vielen blasgeformten Teilen heute der Standard, da zum Beispiel nur die äußere Schicht eingefärbt werden muss und da durch Farbe gespart werden kann. Bei der erwähnten Gewichtsredu zierung von 20 % arbeitet Müller mit einer Schichtdicke von 0,7 mm und einer geschäumten Mittel schicht von etwa 0,35 mm. Deshalb ist auch die erreichbare Gewichts einsparung relativ hoch. Weniger Energieverbrauch Auf einen Nebeneffekt der ge schäumten Mittelschicht, der sich ebenfalls positiv auf Umwelt und Kosten auswirkt, weist Vertriebs leiter Andreas Schneider hin: „Durch die veränderten Fließ eigenschaften wird der extrudier te Schlauch flexibler. Dadurch können wir die Prozesstempera turen heruntersetzen und senken damit den Energieverbrauch.“ Ein weiterer, entscheidender Vorteil ist nach Worten von Brigitte Mül ler, dass das Verfahren ohne che mische Hilfsmittel auskommt: „Das Schäumen ist bei uns ein rein physikalischer Prozess und wird durch das Begasen der Schmelze mit Stickstoff erreicht. Stickstoff ist in der Luft enthalten und nicht giftig und dadurch sind wir auch in der Lage, Lebensmittel zu ver packen. Dies ist bei anderen Pro zessen, die mit chemischen Treib mitteln arbeiten, nicht unbedingt gegeben. Zudem lassen sich die Flaschen sehr einfach und ohne Einschränkungen einem Recyc lingprozess zuführen.“ Wie die Versuche im Technikum von W. Müller gezeigt haben, las sen sich fast alle Materialien schäu men – manche etwas besser, man che etwas schlechter. Generell hat sich aber gezeigt, dass sich mit dem System sehr gleichbleibende Schaumstrukturen mit einer guten Verteilung der Blasen herstellen Bis zu 20 Prozent leichter Der entscheidende Vorteil des Ver fahrens ist der deutlich geringere Materialverbrauch. Christian Müller: „Wir können mit diesem Prozess bei Flaschen, wie sie zum Beispiel für Shampoo oder Flüs sigseife verwendet werden, bis zu 20 Prozent Material einsparen.“ Bei einem Gewicht einer Kunst stoffflasche von etwa 20 g sind 20 % Gewichtsersparnis zwar nicht viel. Aber wenn man sieht, dass Für hohe Ergonomie sind bei W. Müller die Montagearbeitsplätze für die Extrusionsschlauchköpfe in der Höhe und Neigung verstellbar Foto: K-ZEITUNG Das Produktions- und Verwaltungsgebäude der W. Müller GmbH in Troisdorf. Das bestens ausgestattete Technikum befindet sich in einem eigenen Gebäude auf der anderen Straßenseite Foto: K-ZEITUNG LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 35 »Wir können mit diesem Prozess bei Flaschen, wie sie zum Beispiel für Shampoo oder Flüssigseife verwendet werden, bis zu 20 Prozent Material einsparen« »Das Schäumen ist bei uns ein rein physikalischer Prozess und wird durch das Begasen der Schmelze mit Stickstoff erreicht« Brigitte Müller Christian Müller Christian Müller, geschäftsführender Gesellschafter der W. Müller GmbH, legt Wert auf eine hohe Fertigungstiefe. Ein Großteil der Teile entsteht mit modernster Technologie im eigenen Haus Foto: K-ZEITUNG lassen. Im Moment laufen die Ver suche, mit denen geklärt wird, welche Kunststofftypen sich am besten für das Schäumen eignen. Sehr wichtig beim Blasformen ist ein extrem feiner Schaum, um dem Blasdruck beim Umformen stand halten zu können. Der Knack punkt ist das Aufblasen des Be hälters. Um den Blasvorgang mit einer geschäumten Innenschicht beherrschen zu können, ist eine ganz feine Blasenstruktur nötig. Deshalb wird als Nukleierungs mittel Talk zugesetzt, das den Prozessstart verbessert und den Schäumprozess stabiler macht. Wie Andreas Schneider erklärt, ist auch „der Talk, den wir beimi schen, um die Bläschenstruktur zu verfeinern, ein reines Natur produkt und nicht giftig“. Für Christian Müller ist die Zu gabe von Talk aber nur ein Zwi schenschritt: „Wir arbeiten derzeit intensiv an einer Verbesserung der Gasinjektion und hoffen, dass wir langfristig auf Nukleierungsmit tel und Additive komplett verzich ten können. Ob wir dies schaffen, wissen wir aber noch nicht.“ Alle Versuche erfolgen übrigens im bestens ausgestatteten Techni kum, das W. Müller getrennt vom Werk in einem eigenen Gebäude auf der anderen Straßenseite be treibt. Andreas Schneider: „Im Technikum stehen insgesamt drei Blasformmaschinen für Versuche zur Verfügung, zwei aus eigener Produktion und ein Saug-BlasSystem eines anderen Herstellers. Dieses Technikum wird auch ger ne von Materialherstellern ge nutzt, mit denen wir eng zusam menarbeiten und die bei uns un tersuchen, ob sich ein neues Ma terial für eine bestimmte Anwen dung eignet. So laufen hier aktu ell einige Versuche zum Schäumen von Verpackungen. Aber auch die Verpackungshersteller selbst nut zen unser Technikum sehr gerne, da wir als Hersteller von Extrusi onsschlauchköpfen von den Ma schinenherstellern unabhängig sind und den Prozess neutral untersuchen können.“ Bei Verpackungen Serieneinsatz absehbar Nachdem sämtliche Versuche zum physikalischen Schäumen von blasgeformten Verpackungen sehr erfolgreich verlaufen sind, das Verfahren ständig weiter verbes sert wird und auch die Ergebnis se der ersten Abmusterungen realer Verpackungen bei W. Mül ler sehr vielversprechend waren, stehen die Chancen gut, dass es schon bald zu einem ersten Serien einsatz beim Kunden kommt. Die ersten Projekte mit Kunden laufen derzeit an. Christian Müller: „Die ersten An wendungen werden voraussicht lich im Kosmetikbereich sein. Hier achtet der Konsument sehr stark auf das Image eines Produkts. Hier sehe ich deshalb auch gute Chan cen, dass die Hersteller mit einer ressourcenschonenden Leicht gewichtsflasche zusätzliche Kauf anreize schaffen.“ Beim zweiten Einsatzbereich der Extrusionsschlauchköpfe von Müller – der Herstellung techni scher Teile mittels Blasformen – ist es bis zum Serieneinsatz noch ein deutlich längerer Weg. Christian Müller: „Beim kontinu ierlichen Prozess, bei dem ein Schlauch mit gleichbleibender Geschwindigkeit aus dem Extru der kommt und verarbeitet wird und der bei den meisten blasge formten Verpackungen eingesetzt wird, haben wir mittlerweile einen Status erreicht, der durchaus einen Einsatz in der Serienfertigung möglich und sinnvoll macht. Wenn ein kontinuierlicher Prozess einmal richtig eingestellt ist, läuft er sehr zuverlässig. Ganz anders sieht es beim dis kontinuierlichen Blasformen aus, das – vergleichbar zum Spritz gießen – mit einem Start-StoppBetrieb arbeitet und mit dem meist technische Teile hergestellt werden.Hier ist der Prozess wesentlichschwerer zu beherr schen. Wir haben mit unserer Saug-Blas-Anlage schon viele Ver suche gefahren, sind aber noch nicht so weit, dass ein baldiger Einsatz realistisch ist. Noch haben wir hier den Schäumprozess nicht Brigitte Müller, geschäftsführende Gesellschafterin, die in der zweiten Generation das Unternehmen leitet: „Schäumen an sich ist ja nichts Neues. Neu ist aber der Einsatz des physikalischen Schäumens beim Blasformen“ Foto: K-ZEITUNG so unter Kontrolle, wie es sein muss.“ Technische Teile deutlich schwieriger Christian Müller begründet dies damit, dass beim Schäumen von technischen Teilen, die im diskon tinuierlichen Prozess über einen Schmelzespeicher hergestellt wer den, noch einige Entwicklungs arbeit zu leisten ist, um das Ver fahren serienreif zu machen. Doch der Aufwand lohnt sich. Christi an Müller: „Wir können es uns durchaus vorstellen, dass sich langfristig bei Teilen wie Ladeluft rohren oder Luftführungskanälen deutliche Gewichtseinsparungen erreichen lassen.“ Besonderen Charme hätte der Einsatz geschäumter Strukturen bei Ladeluftrohren, die heute im Rahmen des Sound-Engineering entkoppelt werden. Eine ge schäumte Struktur würde das Eigenfrequenzverhalten vermut lich so verändern, dass die Teile nicht mehr aufwendig über Schel len entkoppelt werden müssten. „Es ist aber extrem schwierig, diesen Prozess zu steuern. Daran arbeiten wir schon seit zwei Jahren sehr intensiv und sind guter Din ge, dass wir zu einer prozesssiche ren Lösung mit einer geschäumten Innenschicht kommen“, so And reas Schneider. „Das Schwierige bei den technischen Teilen ist nicht Driving Productivity in Ultra Precision Technology ...und immer noch up to date. Besuchen Sie uns: FAKUMA Halle A6 Stand 6208 Optischer Formenbau Diamantzerspanung Prototypenfertigung Ultraschallunterstütztes Stahldrehen AQUATRAC -3E ® Restfeuchtemessung in Kunststoffen NANOGRIP Spanntechnik Design & Beratung UP-Maschinen www.brabender-mt.de [email protected] www.innolite.de 13.-17.10.15 B4 - 4404 der Extrusionsschlauchkopf, son dern das Equipment und der Pro zess dahinter“, ergänzt Thorsten Bung, Verkauf bei W. Müller. „Denn für technische Teile muss der Schlauch in eine oft recht kom plexe Form gesaugt werden, wobei dann auch noch über die gesamte Länge eine gleichbleibende Wand stärke gefordert ist.“ an Neuentwicklungen und beglei ten diese Entwicklungen dann auch sehr gut mit ihren jungen, engagierten Studenten. Hier wird viel industrienahe Forschung be trieben, was wir auch sehr gerne unterstützen.“ Zusammenarbeit mit Hochschulen Auch Brigitte Müller lässt auf Nordrhein-Westfalen nichts kom men: „Für uns ist NRW einfach ein guter Standort, an dem wir uns sehr wohlfühlen. Die Infrastruk tur ist hervorragend, wir sind bestens vernetzt und auf allen Verkehrswegen gut erreichbar. Zudem haben wir hier eine sehr hohe Konzentration von Kunst stoffmaschinenherstellern, und vor allem das südliche NordrheinWestfalen mit der Region BonnRhein-Sieg ist traditionell sehr mit der Kunststoffverarbeitung ver wurzelt. Vorteile hat die Region auch bei der Zuliefersituation. Wir machen zwar viel hier im Haus und betreiben auch eine große eigene Zerspanung. Wir können aber auch alles, was wir für die Extrusion brauchen, sehr gut in der näheren Umgebung beschaf fen. Alle diese Unternehmen ver fügen über eine lange Tradition und sind mit der Region verwach sen.“ Günter Kögel Zudem muss beim diskontinuier lichen Verfahren, bei dem immer eine definierte Schmelzemenge ausgebracht wird, die Gasmenge extrem genau kontrolliert werden, um die Struktur des Schaums zu bestimmen. Aber auch hier zeich net sich eine Lösung ab. Christian Müller: „Wir arbeiten gerade zu sammen mit Partnern aus der Wissenschaft sehr intensiv an der Gasinjektion. Zu den Details möchte ich zwar im Moment nichts sagen. Ich möchte aber betonen, dass uns gerade bei unseren For schungen der Standort NRW sehr zugutekommt. Wir verfügen hier über eine enorme Dichte von gu ten Hochschulen, die sich intensiv dem Thema Kunststoff widmen. Dies beginnt beim IKV in Aachen, geht über die Uni in Paderborn und die Hochschule Essen bis zu den Fachhochschulen Köln und Bonn-Rhein-Sieg. Diese Hoch schulen sind immer interessiert Hervorragende Infrastruktur in NRW www.w-mueller-gmbh.de LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 36 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 „Begeistern Sie Führungskräfte?“ Wie Unternehmen bei der Suche nach neuen Führungskräften punkten können Stellenprofil Welchen Typus Füh- Ludwig Pierkes (l.) und Harald Seitz sind die Ansprechpartner für Führungskräfte und Unternehmen mit technischem und naturwissenschaftlichem Hintergrund Foto: ZAV rungskräfte benötigen zukunftsorientierte Unternehmen? Und wie finden sie Bewerber, die die entsprechenden Eigenschaften mitbringen? In der immer komplexer werdenden Arbeitswelt ist die richtige Auswahl von Bewerbern für die Besetzung von Führungs- und Expertenpositionen nicht einfach. Aktuelle Entwicklungen wie die zunehmende internationale Verflechtung der Geschäftsbeziehungen oder das rasante technologische Fortschreiten, das neue Produkte und Produktionsverfahren mit sich bringt, stellen Unternehmen und damit auch ihre Entscheidungsträger vor neue Herausforderungen. In diesen Dimensionen müssen sich moderne Führungskräfte zu Hause fühlen, um ihr Unternehmen zukunftsfähig zu halten. Die Suche nach der geeigneten Führungskraft wird damit umso mehr zur strategischen Herausforderung. Denn auch der Arbeitsmarkt verändert sich. Gerade auf Experten- und Führungsebene können sich hochqualifizierte Bewerberinnen und Bewerber ihre Stellen aussuchen und nicht mehr die Arbeitgeber aus einem Überangebot an Kandidaten wählen. Daher reicht es nicht mehr aus, nur die Frage „Wie definiere ich das Anforderungsprofil an meine zukünftige Führungskraft?“ zu beantworten. Gleichberechtigt danebenstehen müssen die Fragen „Wie kann ich diese Führungspersönlichkeit für die ausgeschriebene Tätigkeit begeistern?“ und „Was will ich ihr bieten?“. in dem Stellenprofil wieder finden. Und die bestehen für die neue Generation von Führungskräften nicht nur in der materiellen Vergütung (Gehalt, Dienstwagen usw.). Ebenso wichtig sind die Work-Life-Balance, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten. Schreiben Sie eine Stelle aus, sollten Sie auch diese Angebote von Anfang an klar kommunizieren. Denn vielleicht bekommen Sie keine Gelegenheit, sie später, beispielsweise im Auswahlgespräch, zu unterbreiten – es werden sich gar nicht erst die gewünschten Bewerber bei Ihnen melden. Klare Kommunikation Der Herausforderung Führungskräftegewinnung müssen sich Unternehmen nicht alleine stellen. Hilfe bei der Bewerberansprache und -auswahl können externe Experten wie die ZAV-Managementvermittlung bieten. Seriöse Personaldienstleister erkennt ein potenzieller Auftraggeber dabei schnell: Sie kennen den Bewerbermarkt, geben eine realistische Einschätzung, was in der aktuellen Arbeitsmarktsituation möglich ist, und entwickeln bei Bedarf Alternativen. Sie stellen dieselben Fragen, die ein potenzieller Bewerber stellen würde, und vielleicht sogar noch mehr. So machen sie das Unternehmen schnell darauf aufmerksam, wo das Stellenangebot Lücken oder Verbesserungsbedarf aufweist. Ihr Stellenprofil muss daher zum einen die von Ihnen gewünschten Anforderungen klar kommunizieren. Allgemeinplätze wie Motivations- und pauschale Begeisterungsfähigkeit reichen dazu nicht aus. Welcher Bewerber wird von sich schon behaupten, dass er nicht motiviert ist? Vermitteln Sie stattdessen ein konkretes und plastisches Bild der Aufgabe und der mit ihr verbundenen Anforderungen. Zum anderen sollten Sie das Stellena ngebot als das formulieren, was es ist – ein Angebot an die gesuchte Führungskraft. Denn Sie konkurrieren mit vielen anderen Unternehmen um die besten Köpfe. Das heißt, auch die Führungskraft muss ihre Anforderungen an Sie als Arbeitgeber Davis-Standard a dard an and anda andard Introduces e the es e dsX flex-pack pac p pack ack ck k™ Unterstützung durch Experten ludwig pierkes, harald seitz www.zav.de Ansprechpartner Helping Converters Profit from the Flexible Packaging Market The new dsX flex-pack™ extrusion coating line from Davis-Standard provides converters and package printers with a high-value, competitively-priced system that will give them advantages in the price-sensitive global flexible packaging market. All of the components are based on DavisStandard’s proven, feature-rich designs and technology that minimize technical risks and lower cost of ownership. And delivery can be in as a little as 6 months. The T dsX flex-pack™ extrusion coating line represents the first of many new innovations r being introduced by Davis-Standard to help b customers be more competitive by optimizing c their ability to respond to market and its evert changing needs. c Mettmanner Strasse 51 | D-40699 Erkrath/Düsseldorf GERMANY | +49-211-2404-0 | www.davis-standard.com | [email protected] Harald Seitz, Jahrgang 1957, ist seit 1992 in der Managementvermittlung der ZAV als Berater tätig. Nach seiner Berufsausbildung zum Angestellten der Bundesagentur für Arbeit und anschließender mehrjähriger Tätigkeit dort in unterschiedlichen Bereichen absolvierte er 1987 das Studium der Fachhochschule des Bundes mit dem Abschluss DiplomVerwaltungswirt. Bis zu seinem Wechsel zur ZAV war er in verschiedenen Funktionen in Beratungs- und VermittlungsbeHarald Seitz Foto: ZAV reichen der Bundesagentur tätig. Ludwig Pierkes, Jahrgang 1954, ist seit 2014 in der Managementvermittlung der ZAV als Berater tätig. Er studierte zunächst Elektrotechnik an der RWTH Aachen, arbeitete dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV (Institut für Kunststoffverarbeitung), bevor er zum Dr.-Ing. im Bereich Maschinenwesen promovierte. Nach seiner Promotion wechselte er in die Industrie, wo er in unterschiedlichen Funktionen Führungsverantwortung übernahm. In dieser Zeit war er auch als Hochschullehrer und Ludwig Pierkes Foto: ZAV Lehrbeauftragter an den Fachhochschulen Wilhelmshaven und Köln tätig. Pierkes und Seitz sind Ansprechpartner für Führungskräfte und Unternehmen mit technischem und naturwissenschaftlichem Hintergrund. Schwerpunktbranchen sind die elektrotechnische Industrie, der Maschinen- und Anlagenbau, der Automotivesektor, die Kunststoffindustrie, die Telekommunikations- und Informationstechnologie. LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 37 Dreimal schneller zu Prototypen Neues Verfahren, um Kunststoffoptik-Oberflächen chemisch glattzuziehen Werkzeugtechnik Ein chemisches Die Luftführung für Kühler unten mit Ladeluftkühler für die neue Mercedes-Benz E-Klassen Foto: Kunststofftechnik Backhaus Hart und Weich geschickt kombiniert Kunststofftechnik Backhaus setzt komplexe Abdichtungs geometrien für die Luftführung eines Kühlers preisverdächtig um Fahrzeugbau Kunststofftechnik Backhaus aus dem nordrheinwestfälischen Kierspe konnte mit der Umsetzung der Luftführung für den Kühler mit Ladeluftkühler für die Mercedes-Benz E-Klasse nicht nur den OEM überzeugen, sondern auch die Jury der Society of Plastics Engineers (SPE). SPE prämierte bei der diesjährigen 16. Automotive Award Night das Bauteil mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Body Exterior“. Die besondere Herausforderung bei dieser Anwendung war die Kombination aus Hart- und Weichkomponente. Die komplexen Abdichtungsgeometrien an den Seitenteilen des Bauteils dienen als Anlage zum Rohbau. Bei der Kühleraufnahme muss daher besonderes Augenmerk auf die Maßhaltigkeit gelegt werden. Das Bauteil darf keinen Verzug zeigen, um eine einwandfreie Anlage zum Kühler zu gewährleisten. Daher fiel bei der Hartkomponente die Wahl auf Hostacom M2 U02, ein zu 20 % mineralgefülltes PPCompound aus dem Hause Lyon dell Basell. Dieser Werkstoff wurde speziell für den Einsatz im Automobilbereich für Strukturbauteile und sogenannte „Underthe-Hood“-Anwendungen sowie für Klimaanlagenelemente entwickelt. Er zeichnet sich besonders durch eine hohe Steifigkeit und niedrigen Verzug aus. Montagezeit um 20 Prozent reduziert Für die mehrseitige Anbindung der Weichkomponente war eine komplexe Sperrschiebergeometrie im Werkzeug erforderlich. Durch das integrierte Filmscharnier wur- de das ansonsten anfallende Zusatzbauteil eingespart. Dadurch konnte die Montagezeit am Band beim OEM durch das Umklappen über das Filmscharnier um 20 % reduziert werden. Die gute Zusammenarbeit zwischen dem OEM, dem Verarbeiter und Werkzeugbauer und nicht zuletzt die Auswahl des optimalen Rohstoffs haben zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts geführt, welches am 3. Juli 2015 bei der Award Night in Düsseldorf ausgezeichnet wurde. Der Hamburger Kunststoffdistributor K.D. Feddersen, der das Projekt unterstützte und Kunststofftechnik Backhaus mit dem Hostacom PP Compound beliefert, gratulierte seinem Kunden zu diesem Erfolg. mg www.kb-backhaus.de www.kdfeddersen.com Polierverfahren zur Optimierung der Oberflächenbeschaffenheit von Spritzgießwerkzeugen hat die Polyoptics GmbH, Kleve, gemeinsam mit der Hochschule RheinWaal entwickelt. Die Oberflächenbeschaffenheit von optischen Komponenten beeinflusst die Qualität der optischen Funktionalität maßgeblich. Raue Oberflächen führen zu unerwünschten Effekten, reduzieren folglich die Effizienz der optischen Komponente und verschlechtern infolgedessen die Abbildungs eigenschaften des gesamten optischen Systems. Aufwendig gefertigte Werkzeuge mit ultrapräzisen Werkzeug einsätzen sichern die hohen Qualitätsanforderungen der optischen Komponenten im Spritzgießverfahren. Zusammen mit der Hochschule Rhein-Waal hat Polyoptics, Spezialist für optische Komponenten und Systeme, deshalb ein chemisches Polierverfahren zur Optimierung der Oberf lächen beschaffenheit entwickelt. „Durch das chemische Polieren können wir die Qualität der Kunststoffoptiken nachträglich erheblich optimieren“, sagt Stephan Kopka, Marketing Manager bei Poly optics. Das Verfahren der chemischen Politur basiert auf dem Effekt der Oberflächenspannung. Unter definierten Partialdruck- und Temperaturbedingungen verflüssigt ein Lösungsmittel die oberflächennahe Schicht der Kunststoff optik. Der Effekt der Oberflächenspannung sorgt für eine nahezu ebene Oberfläche. Dadurch, dass nur eine sehr dünne oberflächennahe Schicht verflüssigt wird, bleibt eine hohe Formgenauigkeit gegeben. Maße mittels Diamantbearbeitung hergestellt und laut Kopka „nachträglich im wahrsten Sinne des Wortes glattgezogen“. Die kosten- und zeitintensive Diamantbearbeitung von Prototypen reduziert sich durch den nachträglichen Einsatz der chemischen Politur um bis zu Faktor 3. Die deutlich sichtbare Optimierung der Kunststoffoptik-Rauheit: rechts diffuse diamantbearbeitete Linse, links glasklare diamantbearbeitete Linse mit anschließender chemischer Politur Foto: Polyoptics Die eingesetzten Prozessparameter – Partialdruck, Temperatur, Zeit und Art des Lösungsmittels – bestimmen, welche Schicht dicken und Rauheit chemisch optimiert werden. Besonders bei der Herstellung von Kunststoffoptik-Prototypen spielt das Verfahren seine wirtschaftlichen und qualitativen Vorteile aus. Durch den Einsatz der chemischen Politur wird die Oberflächenrauheit bis zu einem bestimmten Innovationen gehören zur Unternehmenspolitik von Polyoptics. Kopka: „Die Teilnahme an Forschungs- und Entwicklungsprojekten ist für uns selbstverständlich. Besonders stolz sind wir aber auf die internen Optimierungen durch unsere Mitarbeiter wie zum Beispiel innovative Kühlsysteme zur Reduktion der Zykluszeiten oder ausgefuchste Automatisierungen.“ sk www.polyoptics.de Effizienteres Messen Nur Maschinen bauen reicht nicht Messprogrammerstellung auf CAD-Basis Vom Schneidmühlenbauer zum Problemlöser – das Aachener Unternehmen Dreher geht mit der Zeit Koordinatenmesstechnik Um bis zu 90 % gegenüber herkömmlichen Verfahren reduziert die Software Micat Planner des Messtechnikherstellers Mitutoyo Deutschland GmbH, Neuss, den Programmieraufwand beim Ausarbeiten von Teileprogrammen für Koordina- Der Micat Planner spart durch automatische Messprogramm erstellung Zeit und Kosten Foto: Mitutoyo tenmessgeräte. Das Programm spart durch automatische Messprogrammerstellung in großem Umfang Zeit und Kosten. Das Erstellen von Messprogrammen gehört zu den zeitaufwendigsten Tätigkeiten eines Mitarbeiters in der Qualitätssicherung. Doch mit dem Micat Planner lassen sich basierend auf den CAD-Daten der Werkstücke jetzt Messprogramme automatisch in wenigen Minuten aus Messplänen erstellen statt wie zuvor in Stunden oder gar Tagen. Idealerweise beinhalten die CADDateien des Werkstücks bereits Informationen über die zu messen den Merkmale und deren Toleranzen, sogenannte Product Manufacturing Information-(PMI-) Daten. Stehen diese nicht zur Verfügung, können die fehlenden Merkmale und Toleranzen problemlos hinzugefügt werden. Der Programmierer wählt für jedes Mess programm die zu erfassenden Merkmale per Mausklick aus und erstellt so den Messplan. Änderungen im Plan werden sofort im Messprogramm berücksichtigt. Am 3D-Modell zeigt die Software die Messpunkte und stellt auf Knopfdruck eine Simulation des Messablaufs dar. Dabei greift der Micat Planner auf Regeln zurück, mit welcher Messstrategie geometrische Elemente erfasst werden wie etwa die Anzahl der Punkte oder Einstellungen zum Scannen. Regelsätze liefert Mitutoyo standardmäßig mit, doch kann der Anwender jederzeit Anpassungen vornehmen oder eigene erstellen. sk www.mitutoyo.de Recycling Der deutsche Maschi- nenbau ist eine hochinnovative Branche. Wo in der Vergangenheit „nur“ Ingenieurleistungen gefragt waren, rückt bei den Maschinenbauunternehmen immer mehr die Problemlösung in den Mittelpunkt. So auch bei der Aachener Maschinenbaufirma Heinrich Dreher, wo man über großes Know-how und 65-jährige Erfahrungen verfügt. raulischen horizontalen Beschickung inzwischen ein fester Bestandteil im Markt, so der Hersteller. Die Kombination aus auto matischer Beschickung mit einer SRV Mühle, deren Durchsatzleistungen von 100 kg/h bis 4.500 kg/h reichen, hat sich bewährt. Bei dieser Beschickungstechnik werden die Brocken in einen Vorratsbehälter gelegt und anschließend vollautomatisch der Mühle zugeführt. Der Mühlenbediener muss also nicht mehr die Maschine kontinuierlich beschicken. Das übernimmt nun die hydraulische, Umfangreiches Angebot Der ausschließlich in Aachen entwickelnde und fertigende Schneidmühlenspezialist bietet eine große Palette an robusten Zerkleinerungsmaschinen, die ständig fortentwickelt und als System in die Verarbeitungsprozesse der Kunden integriert werden. So ist die seit der letzten K-Messe bekannte HZ-Baureihe der Firma Dreher mit ihrer vollautomatischen hyd- Die HZ-Baureihe Foto: Dreher lastabhängige Steuerung des Schneidmühlensystems. Brocken bis zu 400 kg ohne Vorzerkleinerung Durch das laut Dreher einzigartige SRV-Prinzip können damit Brocken bis zu 400 kg mit einer einzigen Maschine zu qualitativ hochwertigem Mahlgut verarbeitet werden. Die robuste Bauweise garantiert dabei eine hohe Lebensdauer der Lagerung und der gesamten Maschine. Durch den Einsatz der Dreher SRVTechnik wird die sonst übliche Kombination aus Vorschreddern und Mühle durch nur ein Schneidmühlensystem ersetzt. Die passende Kombination aus Messern und Füllstücken macht es dem Hersteller zufolge möglich, dass DreherSchneidmühlensysteme sehr genau auf Material und Leistung eingestellt werden können. pl www.dreher-aachen.de Kunststoffkompetenz im Bergischen Kontakt Uwe Cujai Telefon 02261 88-6807 E-Mail [email protected] LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 38 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Speicherband eröffnet mannlose Fertigung Amboss + Langbein entwickelt sein Förderbandprogramm permanent kundenspezifisch weiter Fördertechnik Robust, individuell anpassbar, variabel, komplex und vernetzt – der Kunde entscheidet, ob das Förderband ein einfaches Ablageband, ein Band in einem Reinraum, Produktionspuffer, eine Kühlstrecke, für Klebungen geschwindigkeitsgeregelt oder einen Kalander beschicken soll. Die Amboss + Langbein Elektro Elektronik Gerätebau GmbH & Co. KG, Haan, erweitert perma nent ihr Förderbandprogramm kundenspezifisch. Die hohe Fer tigungstiefe, auch im Bereich des Steuerungsbaus, erschließt nahe zu jede Aufgabenstellung, so dass bei Amboss + Langbein mehr als nur ein Förderband konstruiert und der Aufgabenstellung gerecht geliefert wird; womit der Kunde bei Bedarf auch auf eine entspre chende Beratungskompetenz zu greifen kann. Ein Beispiel dafür ist der Produkt bereich Speicherbandanlage. In diesem Konzept fahren eine be stimmte Anzahl Kartons oder Kleinladungsträger (KLT) im Kreis, der letzte zu befüllende Behälter trägt eine Markierung. Die einzubringende Produkt anzahl wird parametriert. Es gibt an dieser Bandanlage eine dezi dierte Befüllposition, an dieser Stelle wird der zu befüllende Karton oder KLT festgeklemmt. Die Befüllung kann über ein Handling oder über Förderbänder realisiert werden. Hat der Behäl ter seine Soll-Stückzahl erreicht wird dieser eine Station nach vorne transportiert. Sind alle Be hälter auf dem Band befüllt, bleibt die Anlage stehen und stoppt die Produktionsmaschine. Die Behäl ter können über eine Abräum funktion vom Band entnommen werden, eine Befüllfunktion be füllt die Anlage mit leeren Kar tons. Das Haupteinsatzgebiet dieser Anlagen liegt in dem Bereich der mannlosen Fertigung in der drit ten Schicht oder am Wochenende. Die Einheit ist fahrbar und wird kundenspezifisch auf die je weiligen Kartons oder KLT aus gelegt. Die Möglichkeiten der hohen Fertigungstiefe erschließen auch im Programm der Dosier- und Trockentechnik individuelle, auf gabenspezifische Lösungen, die die Erfordernisse im Bereich der Nachhaltigkeit und Energieein Prozessautonomie durch mannlose Fertigung: Die neue Standardlösung für Speicher bandanlagen lässt sich pro zessgenau auf den Kunden bedarf zuschneiden Foto: Amboss + Langbein sparung erfüllen. Auch der Bereich pneumatische Fördertechnik ist durch eine Sackaufgabestation für staubige, toxische Stoffe erweitert. Die Sackaufgabestation ist für den Atex-Bereich (Explosionsgefähr dung) Zone 2 ausgelegt. Die Staub anteile werden gefiltert, die Abluft hat nahezu keine Partikel größer 6 µm. Die Trocknung wurde durch die Regelung der Parameter Luft menge und Taupunkt erweitert. Dieses Paket misst den Material durchsatz durch den Trocknerkes sel und regelt den Trockenluft generator dementsprechend. gr www.amboss-langbein.de Neue Anwendermesse Starke regionale Präsenz Clarion Events stellt in Bad Salzuflen neues Messeformat für die kunststoffverarbeitende Industrie vor Distributor Grässlin Nord hat Geschäfts tätigkeit in Kirchlengern aufgenommen Veranstaltungen Die kunststoffver arbeitende Industrie hat einen neuen Branchentreffpunkt: Vom 4. bis 6. November 2015 wird im Messezentrum Bad Salzuflen (NRW) erstmals die FKT – An wendermesse Kunststofftechnik veranstaltet, auf der sich die ge samte Prozesskette der Kunststoff verarbeitung präsentiert. Ort und Zeit sind mit Bedacht gewählt. Die Messe findet parallel zur FMB – Zuliefermesse Maschi nenbau statt, auf der rund 500 Aussteller das Zulieferspektrum für den Maschinen- und Anlagen bau abbilden. Die Bandbreite reicht hier von der Metallverarbeitung über Antriebs-, Elektro- und Steu erungstechnik bis zur Hand habungstechnik. Da die Messe besucher – Geschäftsführer, Kon strukteure und Einkäufer im Maschinenbau – zum Teil auch Kunststoffkomponenten beziehen bzw. selbst konstruieren oder her stellen, ergeben sich hier natürli che Synergien zwischen der FMBund der neuen FKT-Messe. Ostwestfalen-Lippe mit vielen K-Verarbeitern Auch die Region OstwestfalenLippe spricht für sich: Im unmit telbaren Umfeld des Messestand orts gibt es rund 500 Unternehmen der Kunststoff- und Gummiin dustrie, die mit circa 17.000 Mit technik – vom Rohstoff über die Plastifizierung, Formgebung und Bearbeitung bis zum Teilehand Kunststoffverarbeiter haben einen neuen Treffpunkt: die FKT – Anwendermesse Kunststofftechnik in Bad Salzuflen Foto: Clarion Events arbeitern einen Umsatz von gut 3 Mrd. EUR pro Jahr erzielen. Hinzu kommen zahlreiche Pro duktionsbetriebe, die in hohem Maße Kunststoffteile verwenden – beispielsweise die Hersteller von Klemmen, Schaltgeräten, An triebselementen, Haushaltsgerä ten und Automobilzulieferteilen. Ihnen bietet die neue Messe einen aktuellen Überblick über die ge samte Prozesskette der Kunststoff ling und zur Weiterverarbeitung. Auch für Prozesse wie die Tem perierung der Werkzeuge sowie kunststoffspezifische Konstruk tionstools (Moldflow-Analyse) und Prüfprozesse (Bauteilvermes sung) werden qualifizierte Anbie ter vor Ort sein. Und gerade für die nachgelagerten Prozessschritte wie Teilehandling und -bearbei tung gibt es auf der FMB nur we nige Meter weiter viele Aussteller, die zum Beispiel Handlingsysteme und automatisierte Bearbeitungs stationen herstellen. Hier sind Synergieeffekte also garantiert. Christian Enßle, Show Manager FMB und FKT: „Wir führen zur zeit intensive Gespräche mit nam haften Kunststoffmaschinenher stellern und sind sehr zuversicht lich, dass wir die FKT als festen Termin im Kalender der Entschei dungsträger in der Kunststoff branche etablieren können.“ Ein gutes Argument für die Ver anstalter ist der umfassende Ser vice, der den Ausstellern geboten wird: Sie können komplette Pake te mit Mobiliar, Catering und Marketingunterstützung buchen. Und sie kommen mit einem ver gleichsweise kleinen Messestand aus – für interessierte Unterneh men also eine kostengünstige Möglichkeit, sich im ostwestfäli schen Netzwerk den Kunststoff verarbeitern zu präsentieren. Christian Enßle: „Die FMB ist auch deshalb so erfolgreich, weil sie als ,Arbeitsmesse‘ konzipiert ist. Dort kommen Ingenieure, Einkäufer und Entscheider zusammen, um sich konzentriert über mögliche gemeinsame Projekte auszutau schen. Das wird bei der FKT ge nauso sein.“ mg wwww.clarionevents.de ■ ■ Rohstoff- und Rezepturentwicklungen Produktionsbegleitende Qualitätskontrollen ■ ■ Herstellung von Proben für weitere Untersuchungen Materialprüfungen Grässlin Nord war Mitte 2014 mit dem Ziel gegründet worden, eine 19.08.2015 10:23:17 starke regionale Präsenz zu schaf fen und damit kurze Reaktions zeiten bei der Erfüllung von Kun denwünschen zu ermöglichen. Im gleichen Zug war die frühere Grässlin KBS in Grässlin Süd mit Standort Villingen-Schwenningen umgewandelt worden. Das dort installierte Technikum mit Prüf labor steht den Kunden beider Grässlin Unternehmen zur Ver fügung. „Mit einer Grundfläche von 6.000 Quadratmetern, unserer ver kehrsgünstigen Lage in Kirch lengern sowie unseren zum Teil neu eingestellten, langjährige Erfahrung mitbringenden Mit arbeitern in Anwendungstechnik und Verkauf sind wir optimal Die Regale sind schon heute randvoll gefüllt mit einer Vielzahl technischer Kunststoffe und Compounds aus dem umfangreichen Portfolio von Grässlin Nord Foto: Grässlin Kurze Reaktionszeiten Brabender® GmbH & Co. KG · www.brabender.com Plastograph_deu_175x62.indd 1 technische Kunststoffe ausgerich teter Distributor, hat jetzt seine Geschäftstätigkeit in Kirchlengern (NRW) aufgenommen. Im neu erbauten, direkt an der Autobahn A 30 gelegenen Vertriebszentrum mit Logistik- und Bürogebäude konnte Geschäftsführer Thomas Bücker anlässlich der Eröffnung Ende Juni 2015 rund 160 Gäste begrüßen. Die Veranstaltung war zugleich Schauplatz des 1. Kirch lengener Kunststoff-Forums mit Vorträgen über Kunststoffanwen dungen in den Bereichen Mecha tronik, LED-Technik, Wasser management und Schienenfahr zeuge (Sabic), HochleistungsPolyaryletherketone (Victrex), f lammgeschützte Polyamide (Eurostar Engineering Plastics), Verarbeitungseffizienz (Arburg), Kunststoffveredelung (Sax Poly mers), Metallersatz (Solvay) und Heißkanallösungen (Günther Heisskanaltechnik). Die genann ten Unternehmen sowie Plasma Kunststofftechnik, Koch-Technik und Kunststoffe in OWL präsen tierten sich zudem auf einer be gleitenden Hausmesse. Eines dieser Granulate hat optimale Eigenschaften. Der Plastograph® EC findet es heraus. Der Brabender® Plastograph® EC/EC plus mit integriertem CAN Bus ist der ideale Drehmoment-Rheometer für Messkneter und Laborextruder. Vertrieb Grässlin Nord, ein auf aufgestellt, um unsere Dienst leistungen unseren Kunden im Norden, Westen und Osten Deutschlands auf kurzem Wege bereitzustellen“, so Bücker. Das Portfolio beider Grässlin Un ternehmen umfasst die Distribu tion von über 2.500 Kunststoffen, unter anderem von Chevron, Eurostar, Evonik, Invista, Sabic, Sax Polymers, MCPP und Victrex, sowie das Compounding im Kun denauftrag, die anwendungstech nische Beratung und die Prüfung von Rohstoffen und Produkten im unternehmenseigenen Labor. mg www.graesslin-kunststoffe.de LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 39 Das Mess-, Regel- und Automa tisierungssystem Mtron T von Jumo Foto: Jumo Touchscreen mit Bedienoberfläche für die ersten acht Regelzonen Foto: PGT Home-Seite der Steuerung des Regelsystems. Zone 1 ist aktiv und regelt auf den gewünschten Soll-Wert Foto: PGT Regeln mit System Neues Heißkanalsystem von PGT wurde mit dem Mess-, Regel- und Automatisierungssystem Mtron T von Jumo verknüpft Regelungstechnik Das neue Heiß kanalregelsystem PRS-24-MTR der PGT Thermprozesstechnik GmbH, Troisdorf, bietet dem Nut zer vielfältige Anwendungsmög lichkeiten. Durch die bestehende Systempartnerschaft zwischen PGT und Jumo kann auch auf das Herzstück des Regelsystems von Jumo zurückgegriffen werden. Die Komplexität der Regelungs aufgaben nahm im Laufe der letz ten Jahre gerade in der Kunststoff technik stetig zu, so dass mittler weile neben flexiblen Einsatzmög lichkeiten auch hohe Präzision von Reglern gefordert wird. Mithilfe des Mess-, Regel- und Automat isier u ngssystems Mtron T von Jumo wurde von PGT ein neuartiges Heißkanalregelsys tem erschaffen, das hohe Anfor derungen erfüllt. Dabei wurde zu Beginn auf eine gute Bedienbar keit, Flexibilität und Regelgüte Wert gelegt. Standardmäßig stehen 24 Regel zonen zur Verfügung – mit Er weiterungsmöglichkeiten für bis zu 120 Regelzonen. Neben den Eingängen für die Prozesstempe raturen besteht auch die Möglich keit, einzelne zusätzliche Prozess werte als Analogwerte einzuspei sen. Im komfortablen Touchscreen lassen sich diese anschließend bequem überwachen. Komfort spielt auch in der Bedie nung eine Rolle. So wurde das Heißkanalregelsystem sowohl für eine Bedienung über den zugehö rigen Touchscreen als auch – via Schnittstelle – für eine Bedienung per Maschinensteuerung der Spritzgießmaschine ausgelegt. Hierfür stehen verschiedenste gängige Systeme zur Verfügung. Der Bediener hat also die Wahl zwischen der gewohnten Be dienoberfläche der Spritzgieß maschine und der lokalen Bedie nung via Touchscreen. Der Touchscreen stelle eine wei tere Neuerung im Bereich der Heißkanalregelsysteme dar. Die menügeführte Bedienung ist ab Werk für die entsprechende Zonena nzahl ausgelegt und hat in verschiedenen Bildschirm größen Platz. Neben einer Benut zerkontensteuerung ermöglicht auch eine Sprachauswahl die Be dienung durch mehrere fachkun dige Benutzer. Während eines gesamten Prozesses erfolgt die Bedienung vom Touchscreen oder der Schnittstelle aus. Lästiges Öff nen und Schließen des Schalt schranks gehören somit der Ver gangenheit an. Alle erforderlichen Prozessmeldungen und -werte befinden sich ergonomisch güns tig auf der Gehäusefront oder im Touchscreen. Eine LAN-Schnitt stelle stellt den Internetanschluss für einen eventuellen Fernzugriff her. Die bereits bei älteren PGT-Regel systemen erfolgreich eingeführte Rezeptverwaltung wurde über nommen. Dabei dient die seitliche USB-Schnittstelle der externen Speicherung sowie dem externen Herunterladen von Rezeptdaten. Für spezifische Heißkanalwerk zeuge lassen sich dadurch charak teristische Prozesswerte wie zum Beispiel Temperatur-Soll-Wert und Regelparameter problemlos (wieder)aufrufen. Die Überprü fung der Werkzeuge auf etwaige Verdrahtungsfehler oder sonstige Defekte ist vor Produktionsbeginn mithilfe der ebenfalls vom Vor gängersystem übernommenen Diagnosefunktion möglich. Even tuelle Fehler werden nach Be endigung der Diagnose in Klar textanzeige für jede Regelzone angezeigt. Das Herzstück, das Jumo-Regel system Mtron T, bildet durch sei nen modularen Aufbau und die in die Zentraleinheit integrierte Codesys-SPS die Basis für die gute Erweiterungsmöglichkeit. Seine hohe Regelgüte zeichnet sich eben so aus wie eine hohe Ausfall sicherheit. Beispielsweise lässt sich ein defektes Regelmodul problem los im laufenden Betrieb aus tauschen. Der Aufbau des Gesamtgeräts wird ebenfalls der Forderung nach Fle xibilität gerecht. So ist eine große Bandbreite an Sensor- beziehungs weise Lastanschlusssystemen lie ferbar, die ebenfalls modular aufgebaut sind. Die Hardware ist darüber hinaus sowohl als fahr bares Stand-alone-Gerät als auch eingebaut in bestehende Leer schränke an Spritzgießmaschinen lieferbar. sk www.pgt-gmbh.com www.jumo.mtron-t.net Wärme leiten, aber Strom isolieren Quarzwerke präsentieren sich mit neuen Füllstoffkonzepten auf dem NRW-Gemeinschaftsstand in Friedrichshafen Wärmeleitung Nadelförmige und plättchenförmige Füllstoffe ver leihen Thermoplasten überragen de Werte im Bereich der mecha nischen Festigkeiten sowie bei der thermischen Formbeständigkeit. In letzter Zeit kommen jedoch zu den klassischen Anforderungen an Füllstoffe neue hinzu. Der Ein satz von elektrischen Bauelemen ten mit hoher energetischer Dich te fordert eine effiziente Ableitung Dr. Jörg Ulrich Zilles, Leiter F&E bei HPF, erläutert die Vorteile des Füllstoffs Silatherm, der eine deutliche Steigerung der Wärmeleit fähigkeit in Kunststoffen bewirkt Foto: Quarzwerke der entstehenden Wärme bei gleichzeitiger Beibehaltung der elektrischen Isolatoreigenschaften der verwendeten Kunststoff materialien. Mit neuen Mineralien Wärme besser leiten Wenn in Kunststoffformmassen eine hohe Wärmeleitfähigkeit benötigt wird, ist die Verwendung von metallischen Fasern oder Pulvern verbreitet. Jedoch muss hier der Nachteil des Verlusts der elektrischen Isolation in Kauf genommen werden. Bestimmte mineralische Füllstoffe verfügen über eine relativ hohe Wärmeleit zahl und sind von Natur aus Iso latoren, somit erfüllen sie die Forderung nach Isolationswir kung gegenüber dem elektrischen Strom. Die hohe Wärmeleitzahl dieser Minerale kann normaler weise im Compound nicht beibe halten werden. Durch die lang Nutzen Sie die herausragenden genden Vorteile dieser Technik und profitieren Sie durch: h: jährige Erfahrung bei der Aufbe reitung und Veredelung minera lischer Füllstoffe ist es HPF The Mineral Engineers, einem Unter nehmen der Quarzwerke in Fre chen, mit Silatherm gelungen, neuartige Füllstoffe zu entwi ckeln, die eine deutliche Steige rung der Wärmeleitfähigkeit in Kunststoffen bewirken. Der diesjährige Fakuma-Messe auftritt des Unternehmens auf dem Gemeinschaftsstand des Landes NRW (Halle B4, Stand 4404) wird daher ganz unter dem Motto „Wärmeleitfähigkeit von Kunststoffen“ stehen. Besucher können sich am Silatherm-De monstrator spür- und sichtbar von der Wirkweise der neuartigen Füllstoffkonzepte überzeugen. Ein erklärendes Video auf einem Großbildschirm fasst alle Vortei le der Produktreihe anschaulich zusammen. mg www.hpfminerals.com • Bindenahtbeseitigung en • Beseitigung von Schlieren • Erhöhung des Glanzgrades des Be esu suc su uch u che hen en n Sie uns auff der d er F FAKUMA MA 201 2015 5 Halle: B5 Stand: B5-5414 Vertrauen Sie auf die Erfahrung der Werkzeugtemperierer. Nehmen Sie Kontakt auf! www.contura-mtc.de Hämmerstraße 6 · D-58708 Menden Tel.:+49 2373 3964650 · [email protected] LÄNDERPORTRÄT NORDRHEIN-WESTFALEN 40 4. SEPTEMBER 2015 | AUSGABE 17 Verbesserungen der Qualität und Konsistenz Grundlegend neuer Mechanismus zur Änderung der Plattenstärke von Extrudaten erhöht die Produktivität, erweitert den Plattenstärkebereich und verbessert die Qualität Extrusion Eine neue Technologie von Nordson Extrusion Dies In dustries ermöglicht es Herstellern, Auftragswechsel in Minuten statt in Stunden zu vollziehen, und schafft ohne Weiteres den Über gang zu einem breiten Plattenstär kenbereich bei gleichzeitiger Ver besserung der Qualität. Unter dem Namen Smart Gap nutzt das neue, zum Patent ange meldete System von Nordson EDI einen an ei nem einzi gen Punkt einzustellenden Justiermechanis mus, der den Lippenspalt ändert und gleichzeitig die Länge des Liplands so anpasst, dass die bes ten Bedingungen für die neu ein gestellte Produktstärke vorliegen, wenn das Plattenmaterial aus der Düse austritt. Das Lipland ist der letzte Spalt in der Düse, der den Ausgang der Lippe bildet. Durch eine erstmalige mechanische Kopplung der Justierung dieser zwei entscheidenden Prozess variablen sorgt das Smart GapSystem für eine ordnungsgemäße Einstellung der Düse und vermei det erheblichen Zeitverbrauch und viel Raterei bei der Einstellung der ge Das Smart Gap-System korrigiert bei Än derungen des Lippen austrittsspalts das Lipland, um jeder Stärke des Plattenma terials gerecht zu werden Foto: Nordson transitube® tim plast Anlagenbau GmbH Maschinen und Ausrüstung Dosier- und Fördertechniken Eichsfelder Straße 3 40595 Düsseldorf Telefon 0211 970 98-0 www.timplast.de wünschten Eigenschaften des Plattenmaterials. Schluss mit langen Stillstandzeiten Das nur bei neuen Düsen verfüg bare Smart Gap-System macht Schluss mit den langen Stillstand zeiten bei Änderungen an den Lippenkomponenten, die bei Auf tragswechseln oftmals notwendig waren, und erledigt die nötigen Anpassungen, die früher zwei oder mehr Stunden dauerten, in weni gen Minuten. Darüber hinaus wurden frühere Einschränkungen des Pro duktstärkebereichs aufgrund der mit der Düsenmodifikation ver bundenen Komplexitäten besei tigt; das Smart Gap-System er möglicht Einstellungen des Dü senspalts über einen Bereich von 10,2 mm, so dass die Verarbeiter mit mehreren Produktwechseln pro Tag effizient arbeiten können. Gleichzeitig verbessert das Smart Gap-System die Produktqualität und -konsistenz, unter anderem auch dadurch, dass es die Lippen flächen und Liplands bei Ände rungen der Produktstärke paral lel hält. „Weil die Produktqualitätsstan dards, die vor nur zehn Jahren in der Plattenmaterialbranche galten, auf einem immer wettbewerbs intensiveren Markt nicht mehr akzeptabel sind, hat Nordson EDI das Smart Gap-System als Instru ment entwickelt, um die Unsicher heiten und Kompromisse zu be seitigen, die oftmals mit wesent lichen Änderungen der Produkt stärke einhergingen“, so der technische Leiter Sam G. Iuliano. „Wir glauben, dass Smart Gap der seit Beginn dieses Jahrhunderts erste wirkliche Durchbruch in der Plattendüsentechnologie ist.“ Integrierte Intelligenz korrigiert die Länge Die Bediener starten die Pro duktstärkeänderung im laufenden Betrieb, indem sie den Justierme chanismus am Ende der Düse ver stellen, um eine neue Einstellung für den Lippenspalt vorzunehmen. Die Länge des Liplands wird zur selben Zeit je nach Soll-Produkt stärke bei Bedarf automatisch kor rigiert. Daher ist das Lipland bei dünnen Platten kurz, was hilft, den Staudruck bei kleineren Düsenspal ten zu kontrollieren, Verformungen UL International TTC GmbH PLAMA Engineering GmbH Dienstleistungen Rheinuferstr. 7-9, Geb. R33 47829 Krefeld-Uerdingen Telefon 02151 5370-370 www.ulttc.com Maschinen und Ausrüstung Bergische Str. 15 42781 Haan Telefon 02129 9416-0 www.plama.de Wilhelm Köpp Zellkautschuk GmbH & Co. KG reduziert u nd d ie Notwendigkeit verringert, das Endprodukt zu recken. Bei Platten mittlerer Stärke verändert sich das Lipland von kurz in mittellang. Dies sorgt für ausreichend Druck für wirksame Korrekturen an der flexiblen Lippe der Düse und hilft, das Aufschwellen des Extrudats zu verringern. Bei dicken Platten fährt das Lipland auf die volle Länge aus, was den Staudruck großer Lippen spalte erhöht und hilft, das Auf schwellen des Extrudats zu verrin gern. Vor der Entwicklung des Smart Gap-Systems gab es zwei Metho den, um den Lippenspalt zu än dern. Die einfachste bestand da rin, die flexible obere Lippe der Düse zu verstellen. Diese hat einen beschränkten Stärkeänderungs bereich, erfordert mehrere Ein stellungen entlang der Düsenbrei te und führt zu längeren Still standzeiten beim Wechseln einer austauschbaren unteren oder festen Lippe, um eine schrittwei se Änderung des Liplands und des Lippenspalts zu bewirken. Bei einer neueren Methode wird ein Ein-Punkt-Justiersystem wie zum Beispiel das Fast Gap von Nordson EDI verwendet, um die feste Lip pe zu biegen, was den Einstellbe reich vergrößert, das Lipland selbst aber nicht anpasst – mit der Folge, dass das verwendete Lipland ein Kompromiss mittlerer Länge ist. Das Verbiegen der Düsenlippen über erhebliche Distanzen führt zu Liplands, die nicht parallel sind, und das bewirkt eine unerwünsch te divergente oder konvergente Geometrie des Fließpfads. Dies kann bestimmte Probleme erhö hen, darunter zum Beispiel Ver unreinigungen an der Lippe, die zu Streifen führen können. Ohne Vorrichtung für eine Anpassung des Liplands oder wenn das Ver fahren zur Anpassung des Lip lands zu zeitraubend ist, haben die Verarbeiter oftmals mit der Qua lität des hergestellten Plattenma terials zu kämpfen. Dies gilt ins besondere am dünneren und di ckeren Ende ihres Produktstärke bereichs, wo ein mittellanges Lipland weniger geeignet ist. sl WMK Plastics GmbH Rohstoffe, Hilfsstoffe Lüneschloßstraße 42 42657 Solingen Telefon: 0212 382418-0 www.wmk-plastics.de Nordrhein-Westfalen Dienstleistungen Hergelsbendenstraße 20 52080 Aachen Telefon 0241 16605-0 www.koepp.de Integrierte Intelligenz korri giert die Länge des Liplands bei Änderungen des Lippen spalts automatisch Foto: Nordson OKA-Tec GmbH Rohstoffe, Hilfsstoffe Robert-Bosch-Straße 5 59199 Bönen Telefon 02283 936-510 www.oka-tec.com Wilhelm Köpp Zellkautschuk GmbH & Co. KG Maschinen und Ausrüstung Hergelsbendenstraße 20 52080 Aachen Telefon 0241 16605-0 www.koepp.de Sonderhoff Chemicals GmbH Kautex Maschinenbau GmbH Kunststoffwaren, -verarbeitung (Flüssigdichtungen) Richard-Byrd-Str. 26 50829 Köln Telefon 0221 956850 www.sonderhoff.com Maschinen und Ausrüstung Kautexstr. 54 53229 Bonn Telefon: 0228 489-0 www.kautex-group.com Carl Aug. Picard GmbH Maschinen und Ausrüstung Hasteraue 9 42857 Remscheid Telefon: 02191 893-0 www.capicard.de Boyke Wear Technology GmbH Dienstleistungen Gerberstraße 11a 51789 Lindlar Telefon: 02266 46347-0 www.boyke-tec.de www.nordson.com
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