Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung EINZELPREIS FR. 2.– 5. JAHRGANG, NR.Zahlen 9 DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 e-Banking: Zahlen Einfach und praktisch e-Banking: Einfach und praktisch www.bsb.clientis.ch Neues Pneulager Mädchen und Technik Lachs im Wappen Die Micon Pneu AG expandiert. Weil es in Neuhausen keinen Platz hat, tut sie das in Thayngen. Seite 3 Das Ausbildungszentrum Wibilea hat Mädchen vier technische Be rufe nähergebracht. Seite 6 Einst war der Lachs das Neuhauser Wappentier. Am Rhein konnte man ihn aus dem Wasser ziehen. Seite 7 A1407954 www.bsb.clientis.ch A1407954 SP-Politiker will eine Fusion Die Stadt Schaffhausen soll mit den Gemeinden Neuhausen, Stetten und Dörflingen Fusionsverhand lungen aufnehmen. Das fordert SP-Grossstadtrat Urs Tanner nach dem vergangenen Abstimmungs sonntag in einem politischen Vorstoss. Fusionsverhandlungen sollen Klarheit bringen, ob die G emeinden selbständig bleiben wollen. (r.) Das neue Tanklöschfahrzeug wurde unter dem Wasserstrahl des alten Fahrzeugs getauft. Bild: nk Eine lohnenswerte Investition Mit einer Wassertaufe weihte die Neuhauser Feuerwehr vor versammeltem Publikum am Dienstagabend ihr neues Tanklöschfahrzeug ein. Nathalie Krebser Das Publikum hält sich die Ohren zu und wartet gespannt. Plötzlich explo dieren zwei Böller, und ein Motor heult auf. Frisch poliert und ge schmückt mit einem Blumenkranz, fährt das neue Tanklöschfahrzeug auf den Platz des Stützpunktes der Feuer wehr vor und wird sogleich von sei nem Vorgänger unter einem Wasser strahl getauft. Auch das neue Fahr zeug selbst lässt seine Wasserpumpe spielen und löscht ein kleines, selbst erzeugtes Feuer vor sich, um seine Leistung dem Publikum zu demonst rieren und um seinen Vorgänger aus der Pflicht zu waschen. Dann zum Schluss nochmals zwei Böller, und die Zeremonie ist vorbei. Das Publikum klatscht, und das neue Tanklösch fahrzeug trieft von oben bis unten und ist jetzt offiziell ein Teil der Neu hauser Feuerwehr. Altes Fahrzeug gegen ein neues Grund für die Neuanschaffung war ein Tausch mit der Gebäudever sicherung des Kantons Schaffhausen, die schon längere Zeit auf der Suche nach einem bewährten Einsatz- und Schulungsfahrzeug war und in Neu hausen schliesslich fündig wurde. Für den Verkauf des alten Fahr zeugs an die Feuerpolizei musste aber selbstverständlich ein neues her, und das wurde schlussendlich ein Scania P410 CB 4x4. Die Neuanschaffung kostete rund 680 000 Franken, von denen 70 Prozent die Gebäudever sicherung übernahm. Das neue Fahr zeug hat verschiedene Löschmittelab gänge und kann wahlweise Wasser, Wasser-Schaum oder CAFS (WasserSchaum-Luftgemisch) abgeben, was vor allem für mögliche zukünftige Ein sätze im Galgenbucktunnel gebraucht werden könnte, um eine optimale Brandbekämpfung zu garantieren. Zudem verursacht das CAFS-System geringere Wasserschäden und ist eine lohnenswerte Investition. Feuerwehrreferent Dino Tamagni dankte der Gebäudeversicherung und der Lieferfirma Brändle für die gute Zusammenarbeit. Nach kurzen Ansprachen und Danksagungen vom Direktor der kantonalen Gebäude versicherung, Andreas Rickenbach, von Claudia Brändle und von Feuer wehrkommandant Gerhard Kauf mann durften sich die Gäste in die Wärme des Stützpunktes begeben und einen feinen Apéro geniessen. Stimmvolk will keine Fusion Das Neuhauser Stimmvolk will keine Bildung von Grossgemein den. Wie die übrige Kantonsbevöl kerung hat sie die entsprechende Vorlage mit 1662 zu 1468 Stimmen abgelehnt. Noch weniger will sie die Bildung einer einzigen Gross gemeinde, die eins wäre mit dem ganzen Kanton. 2452 Nein standen 671 Ja gegenüber. Die Stimmbetei ligung von 69,2 Prozent war ein mal mehr die tiefste im ganzen Kanton. (r.) ANZEIGE A1410229 A1410229 2 Tribüne DIE GEMEINDE INFORMIERT Schlechte Entsorgungs disziplin beim Grünabfall Leider zeigt der Blick in die Grünabfallcontainer an den öffentlichen Sammelstellen, dass die Umstellung in der Grünabfallsammlung noch nicht von allen Einwohnerin nen und Einwohnern in hinreichend konsequenter Weise umgesetzt wird. Der Gemeinderat bedauert diesen Umstand sehr, ent stehen doch dadurch für die Gemeinde Mehrkosten, in dem Grünabfall als Schwarz kehricht entsorgt werden muss. Dennoch sollen im Sinne eines Versuchs in den Monaten März und April die Grünabfallcontainer an den öffentlichen Sammelstellen beibehalten und weiterhin geleert werden. Sollte sich aber die Entsorgungsdisziplin in diesen beiden Monaten nicht markant verbessern, wird der Gemeinderat die definitive Entfernung der Grüncontainer anordnen müssen, was er bedauern würde. Die Grünabfallsammlung musste per 1. Januar 2016 umgestellt werden. Deshalb wird der Grünabfall seit Anfang Jahr nicht mehr in Säcken, sondern nur noch in wiederverwendbaren Gebin den wie Containern oder stabilen Gartensäcken mit eingebauter Drahtspirale gesammelt. Sämtliche bisher erlaubten wiederverwend baren Behälter werden auch künftig für die Sammlung zugelassen. Des Weiteren sind auch die im Detailhandel erhältlichen kompostierbaren Säcke erlaubt, sofern sie in einem Container oder einem anderen zugelassenen Ge binde bereitgestellt werden. WITZ DER WOCHE Der Zahnarzt rutscht mit dem Bohrer ab und sagt zum Patienten: «Sorry, ich glaube, jetzt habe ich Ihren Sehnerv angebohrt.» – «Das macht doch nichts, Herr Doktor, das kann ja mal vorkommen», meint der Patient, «deshalb hätten Sie doch nicht das Licht ausschalten müssen.» Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 LESERBRIEFE Die Armee nicht weiter schwächen Was tun, «wenn hinten, weit, in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen»? Die Zeile entliehen von Goethe («Faust»), zitiere ich nicht zum ersten Mal, vor allem der Ursachen der aktuellen Flüchtlingstragödie wegen. Die Globalisierung – das «Global Village» – ist Wirklichkeit und nicht mehr nur Vorstellung. Die Verfügbarkeit von Information zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort: sofortige Entrüstung, rasche Ankündigung von Massnahmen, und dann … wird nichts getan. Wie auch? Kaum ein Staat um uns herum ist noch in der Lage, selbständig grössere militärische Operationen auszuführen. Die Vereinigten Staaten haben als «Weltpolizist» abgedankt, andere Grossmächte mit weniger demokratischhumanitärer Tradition sind – Gott sei Dank – noch nicht in der Lage, so aufzutreten. Aber wie lange noch? Das alles hat die Welt nicht besser gemacht, im Gegenteil! Früher gab es die unterschiedlichsten unabhängigen Korrespondentennetze, heute kommt mehr oder weniger alles aus denselben Quellen. Das ist gefährlich und eine Einladung zu Manipulation und Propaganda. Denken Sie nur an die Berichterstattung um die Krim und den Donbas und was darüber der russischen Öffentlichkeit vermittelt wird. Genauso wie die nicht existierenden Giftgasfabriken des Iraks. Sie lieferten der internationalen Koalition, angeführt von die USA, die Rechtfertigung zur Liquidation des Regimes von Saddam Hussein und standen am Anfang der Tragödie im Irak und in Syrien. «Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin – dann kommt der Krieg zu Euch!» Was Bertold Brecht (1898–1956) teilweise abgeschrieben und in der «Koloman Wallisch Kantate» verarbeitet hat, lohnt sich, ganz zu lesen und nicht nur den bekannten ersten Absatz. Unsicherer ist sie geworden, die Welt, auf der wir alle leben. Umso mehr ein Grund, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Gerade deshalb sollte der Bundesrat aufhören, die einzige Sicherheitsreserve unseres Landes, die Armee, weiter zu schwächen. Wir erinnern uns: Der Bundesrat sprach sich in der alten Besetzung für einen tieferen Ausgaben plafond aus. Doch handelte das Parlament verantwortungsvoller und korrigierte zugunsten der Armee, sodass diese endlich wieder eine saubere finanzielle Planungsgrundlage (5 Milliarden Franken pro Jahr) in den nächsten vier Jahren zur Verfügung hat. Ich bin gespannt, was die Schaffhauserinnen und Schaffhauser in Bern daraus machen. Peter Fischli Neuhausen DÖRIG SVP abgeschifft Ich feiere Geburtstag heute (28. 2.), und was mich freut, ihr lieben Leute, / das Abschiffen der SVP mit Deutlichkeit, ojemine. Das schwarze Schaf, es ist noch hier / und frisst sein Gras und trinkt sein Bier, /denn es ist wirklich nicht so schwarz, / dass es verdiente all die Hatz. Die Rösti, sie ist nun gegessen, die Lektion auch bald vergessen, und es befürchtet Peter Dörig / noch mehr Vorstösse, die auch vörig. Peter Dörig Ex-Neuhauser Schaffhausen Provisorium auf SIG-Areal Während dreier Monate wird bei der Mobiliar in Schaff hausen gehämmert, gebohrt, erneuert. Die Mitarbeiten den erledigen ihre Arbeit in dieser Zeit in Neuhausen. Mein Team arbeitet für drei Monate in Neuhausen auf dem SIG-Areal – die Öffnungszeiten bleiben gleich. Unsere Kundinnen und Kunden können von uns auch während der Umbauarbeiten den gewohnten Service erwarten. Seit dem Bau der Räumlichkeiten vor 25 Jahren ist der Umbau nötiger denn je. Die alten Büros haben den heutigen Bedürfnissen nach moderner Arbeitswelt und teamübergreifender Zusammenarbeit nicht mehr entsprochen. Deshalb machte mein Team Nägel mit Köpfen und hat die erste Wand gleich selbst eingerissen. Die Büros werden komplett ausgehöhlt, die Räume vergrössert. So entstehen eine offene Zone mit viel Glas, eine neue Cafeteria und ein schöner Empfangsbereich. Zudem gibt es mehr Rückzugsmöglichkeiten. Wir werden mehr Besprechungsräume für Kundengespräche oder Mitarbeiterin Yasmina Schütz bei den ersten Abbrucharbeiten in Schaffhausen. Bild: zvg Teamsitzungen haben, das ist mir wichtig. Neu gibt es sogar eine Dusche, damit die Mitarbeitenden am Mittag Sport treiben oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren können. Die Mobiliar Schaffhausen öffnet ihre Tore wieder am 11. Juni – mit einem Eröffnungsevent für die Öffentlichkeit. Unter anderem sendet an diesem Tag Radio Munot live vor Ort, Besucher können Musik titel wünschen. Die selbständige UnternehmerGeneralagentur Schaffhausen der Mobiliar beschäftigt 30 Mitarbeitende und bildet fünf Lernende aus. Die Generalagentur hat neben dem Standort in Schaffhausen neu auch eine Agentur in Stein am Rhein und bietet dank des eigenen Schadenservices von der Beratung bis zum Schadenfall einen lokalen Vollservice. Philipp Früh Die Mobiliar, Gene ralagentur Schaffhausen DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Neuhauser WOCHE Gemeindeleben Pneus in die ganze Schweiz Die Thaynger Stimm berechtigten haben am Wochenende dem Verkauf von Industrieland zuge stimmt. Die Neuhauser Firma Micon Pneu AG will darauf ein Pneulager bauen und von da aus die ganze Schweiz beliefern. Hinter der Firma Micon Pneu AG steht Andreas Schulze. Er hat sie 2008 mit einem Investor im Rücken gegründet und ist Geschäftsführer. Anfänglich war das Unternehmen an der Schaffhauserstrasse 38 in Neuhausen tätig. Seit 2012 befin det es sich an der Zollstrasse 95, wenige Hundert Meter vom Grenz übergang. Aufgeteilt ist die Firma in zwei Geschäftsbereiche. Zufall oder nicht: Im einen sind nur Männer tätig, im anderen nur Frauen. Dem Bereich Einzelhandel ist die Werkstatt zugeordnet, wo an Fahrzeugen Pneus gewechselt, da neben aber auch Reparatur- und Serviceleistungen vorgenommen werden. Hier sind die beiden Mechaniker tätig, die beiden Lehr linge und der Geschäftsführer. Trotz technischer Hilfsmittel ist nach wie vor Muskelkraft gefragt, etwa wenn grosse 20-Zoll-Pneus für ein SUVGeländefahrzeug ersetzt werden. «Eine Frau wäre am Abend bei die ser Arbeit kaputt», sagt Schulze. Die weiblichen Qualitäten kom men im anderen Geschäftsbereich, im Grosshandel, zur Geltung. Da sind zwei Frauen in der Administra tion und in der telefonischen Bera tung beschäftigt. Die dritte besucht die Kundschaft. Im Pneugeschäft, das nach wie vor eine Männer Mitarbeiterin Sabrina Stroppel be rät die Kundschaft telefonisch. 3 DIE GEMEINDE INFORMIERT Beitrag an die Zirkusschule «et voilà» Bereits zum fünf ten Mal gastiert die Zirkus schule «et voilà» auf der Wiese vor dem Schulhaus Gemeindewiesen I. An zwei Wochenenden, am 27./28. Mai sowie am 3./4. Juni, kön nen die Kinder und Jugend lichen das Erlernte einem breiten Publikum präsentie ren. Da der Gemeinderat solche kulturellen Anlässe begrüsst, hat er an seiner Sitzung vom Dienstag einen Sponsoringbeitrag von 2500 Franken beschlossen. Andreas Schulze, Geschäftsführer der Micon Pneu AG, sieht im Gross handel Wachstumschancen. Bilder: vf domäne sei, geniesse eine Frau ein gewisses Wohlwollen, sagt der Ge schäftsführer. Natürlich müsse sie etwas von den Produkten verstehen, die sie anpreise. Im Fall seiner Aussendienstmitarbeiterin sei das aber kein Diskussionspunkt: «Sie ist vom Fach!» den Bewilligungen ab. Die Pla nungsarbeiten seien aber so weit gediehen, dass man unverzüglich mit der Ausführung beginnen könne. Vom Umzug nach Thayngen betroffen ist nur der Grosshandel. Die Werkstatt bleibt in Neuhausen. «Wenn man vor Ort ein Lager hat, ist man schneller beim Kun In Neuhausen kein Bauland den», erklärt der Geschäftsführer In der persönlichen Betreuung die drei bis vier Millionen Franken der Kundschaft sieht Andreas teure Investition. Heute bestellt, sei Schulze eine die Ware morgen Stärke seiner ausgeliefert. «Wenn man vor Ort Firma. Dies nicht Werde die Bestel zuletzt, weil an lung über einen ein Lager hat, ist man Importeur abge dernorts in die sem Bereich ab schneller beim Kunden.» wickelt, dauere es länger. Im gebaut wurde. Er Andreas Schulze Raum Schaffhau ist überzeugt, dass Geschäftsführer im Pneugross sen hat es bislang kein zentra handel Wachstum möglich ist. Allerdings nicht am les Pneulager, deshalb glaubt jetzigen Standort, die Platzverhält Schulze, dass sich die Investition rechnen wird. Ausserdem soll das nisse sind dafür zu knapp. An Marktgebiet vergrössert werden. derswo in Neuhausen war kein Heute wird der Raum Aargau– passender Ort zu finden, so ist der Geschäftsführer nach längerer Su Zürich–St. Gallen beliefert. Fernziel ist die ganze Schweiz – auch die che auf das Thaynger 6000-Quad Romandie und das Tessin. ratmeter-Grundstück südlich der Bahnlinie gestossen. Da wird in einem ersten Schritt Kein Nachteil wegen Frankenkurs ein etwa 1000 Quadratmeter gros Seit die Micon Pneu AG im Jahr 2010/11 mit dem Grosshandels ses Lager mit Büroräumlichkeiten geschäft begonnen hat, hat sich der entstehen. Bis zu fünf Leute – Lage Umsatz verdoppelt. Heute werden risten und Chauffeure – werden pro Jahr 40 000 bis 50 000 Pneus ver hier eine Arbeit haben. Später, wenn sich der Geschäftsgang wie kauft. Einen Nachteil wegen des erhofft entwickelt, wird die Halle starken Frankenkurses sieht Schulze vergrössert und mehr Personal be nicht. Die Pneus würden im Euro schäftigt. Wann mit den Bauarbei raum eingekauft. Und die Mitbe ten begonnen wird, kann Schulze werber von ennet der Grenze hätten noch nicht sagen. Das hänge von die praktisch gleichen Preise. Beiträge an Ferienpass/ Snäck 2016 Wie in den letzten Jahren soll auch 2016 die Möglich keit bestehen, mit dem Ferienpass/Snäck in der Zeit vom 9. Juli bis 14. August gratis die Freibäder in der Region und damit auch die Rhyfallbadi Otterstall zu besuchen. Dafür hat der Ge meinderat an seiner Sitzung einen Beitrag von 30 Franken pro verkauften Ferienpass an ein Neuhauser Kind beziehungsweise einen Maximalbeitrag von 3600 Franken bewilligt. Gemeinde ist durchgeschüttelt worden Letzte Wo che sind die Messfahrzeuge der Nagra in Neuhausen am Rheinfall unterwegs gewe sen. Das Baureferat hatte die Bewilligung für die Messun gen erteilt. Die von den Vib rationsfahrzeugen (siehe Bild) ausgehenden Schwin gungen waren deutlich ver nehmbar und stellten die Sta bilität der Häuser auf die Probe. Die Messungen sind inzwischen beendet, und mit dem Abbau der Messgeräte wurde begonnen. Im Laufe dieser Woche sollten auch die Abbauarbeiten beendet sein. 4 Gemeindeleben Kindergärten in Planung Im Zentrum von Neuhausen sind zwei neue Doppelkindergärten geplant. Der eine Doppelkindergarten soll ins Schulhaus Kirchacker integriert werden, das erweitert werden soll. Wo der andere Doppelkindergarten gebaut wird, steht noch nicht fest. Entweder soll er auf der Burgunwiese realisiert werden. Oder eine andere Möglichkeit ist, dass der bestehende Kindergarten Rheingold abgerissen und dort ein neuer Doppelkindergarten gebaut wird, wie der Neuhauser Schulreferent Ruedi Meier gegenüber Radio Munot sagte. Eine gemeinderätliche Kommission hat am Montag über das Thema diskutiert. Als Nächstes befasst sich der Gemeinderat damit. (r.) Neuhausen auf Lohnplatz 53 In ihrer Ausgabe von vorletztem Wochenende hat die «Sonntags Zeitung» eine Lohnübersicht von Gemeinde- und Stadtpräsidenten veröffentlicht. Von den mehr als 140 Schweizer Gemeinden mit mindestens 10 000 Einwohnern antworteten 133. Die Gemeinde Neuhausen Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 (10 331 Einwohner) ist mit den 205 700 Franken ihres Gemeindeoberhaupts auf Platz 53. Grundsätzlich steigt laut der Untersuchung der Lohn mit der Grösse der Gemeinde. Doch es bestehen grosse Unterschiede. Die Stadt Schaffhausen (35 927 Einwohner) hat mit 257 143 Franken (von 70 auf 100 Prozent umgerechnet) Platz 10. Die grösste Stadt der Schweiz, Zürich (391 359 Einwohner), ist mit 294 834 Franken auch lohnmässig an der Spitze. Anlass zur Untersuchung gaben Städte wie Baden AG und Biel BE, die im Zusammenhang mit Sparbemühungen auch die Lohnhöhe ihrer Stadtoberen hinterfragen. (vf ) Auffahrkollision vor Lichtsignal Am Montag in der Früh benutzte ein 53-jähriger Autofahrer die Ausfahrt Bahntal. Vor der Einmündung auf die Schaffhauserstrasse bremste er ab, da von links zwei Fahrzeuge kamen. Dies bemerkte der nachfahrende 54-jährige Personenwagenlenker zu spät, und so kam es zur Kollision. Dabei wurde der 53-Jährige verletzt. An den beiden Unfallautos entstand Sachschaden. Beide mussten durch eine DIE GEMEINDE INFORMIERT Erledigung der Petition zur Neubergstrasse und zu den anliegenden Querstrassen Am 5. Januar 2015 hat Ursula Opitz bei der Gemeindekanzlei eine Petition eingereicht. Darin wurde unter anderem moniert, dass mit der Einführung der Gebührenpflicht auf dem Gemeindewiesen-Parkplatz das Verkehrsaufkommen zugenommen habe und weniger Parkplätze in der Neubergstrasse und den anliegenden Querstrassen für Handwerker und Besucher zur Verfügung stünden. Des Weiteren vertrat die Petitionärin die private Bergungsfirma abtransportiert werden, wie die Schaffhauser Polizei mitteilt. Während der Unfallaufnahme kam es zu Verkehrsbehinderungen. (r.) Sonnenstore verursacht Brand Am vergangenen Donnerstag wurde der Einsatz- und Verkehrsleitzentrale der Schaffhauser Poli- Ansicht, dass das Tempolimit oft nicht eingehalten werde. Die an der Neubergstrasse durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen zeigten indessen ein sehr erfreuliches Bild: Das Tempolimit wurde nie überschritten; zudem werden inzwischen auch die Parkplätze auf dem Gemeindewiesen-Parkplatz rege benutzt, womit die Parkplätze in den anliegenden Querstrassen wieder allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stehen. Der Gemeinderat hat daher die Petition als erledigt abgeschrieben. zei ein Balkonbrand an der Schützenstrasse, Seite Zollstrasse, gemeldet. Beim Eintreffen der Polizeiund der Feuerwehrkräfte war der Brand bereits durch die Anwohner gelöscht worden. Nach ersten Erkenntnissen fing die Sonnenstore auf dem Balkon im zweiten Obergeschoss an zu brennen. Von dieser fielen brennende Teile auf die im ersten Stockwerk befindliche Markise, welche in Folge auch in Brand geriet. Personen wurden nicht verletzt. (r.) ANZEIGEN Kath. Pastoralraum Neuhausen Hallau A1413957 Gottesdienste unter: www.kath.neuhausen-hallau.ch Freitag, 4. März 2016 ab 15:30 bis 18:30 Uhr auf dem Platz für Alli Frische Lebensmittel auch in Bio-Qualität, feine Delikatessen und edle Tropfen, Pâtisserie, Saisonales, Mediterranes & Exotisches, Geräuchtes & Gebackenes. Gastangebot Rosenverkauf zugunsten der Fastenopfer/Brot für alliAktion Grossauflage Haus-Notruf Wir sind 24 Stunden für Sie da! 052 632 44 80 www.notruf24.ch Es ist beruhigend zu wissen, dass man jederzeit Hilfe bekommt! www.ortsmarketing-nh.ch Die nächste Grossauflage mit 5300 Exemplaren erscheint in allen Haushalten der Gemeinde Neuhausen am Donnerstag, 24. März 2016 Nutzen Sie die Gelegenheit, und buchen Sie Ihre Anzeige jetzt. Peter Aragai Telefon 052 633 32 68 / Mobile 076 535 35 25 [email protected] A1411969 Topangebot im Februar und März Jede PIZZA und PASTA zum Abholen Fr. 12.– Brigita Pira und Team, Industrieplatz 6, 8212 Neuhausen Tel. 052 672 25 20, www.cascata-nh.ch A1414527 A1414516 Gemeindeleben DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Neuhauser WOCHE Kreuzfahrt durch die Weltmeere des musikalischen Kosmos Les Papillons waren am vergangenen Samstag im Trottentheater. Mit ihrem Programm «Patchwork Classics» hatten sie einen Auftritt der extravaganten Art. Franziska Bartel Gleich der Ruhe vor dem Sturm stand das Piano allein wartend im Zentrum der Bühne. Dann kamen die beiden Musiker aus Basel schwungvoll hinter dem Vorhang hervor und luden ihr Publikum auf eine «Kreuzfahrt über die Weltmeere des musikalischen Kosmos» ein. Recht rassig starteten sie mit Albinonis italienisch barocken Klängen, die immer wieder von moderner Musik durchzogen wurden. Im Stil einer musikalischen Collage trugen Michael Giertz am Piano und Giovanni Reber mit der Violine mehrere Sets vor. Diese hatten jeweils ein spezifisches Thema zum Inhalt. Mit Antonio Vivaldis Violinkonzert «Winter» aus den «Vier Jahreszeiten» präsentierten Les Papillons beispielsweise verschiedene Versionen eines klassischen Stücks bis in die 1980erJahre. Besonders eindrucksvoll Konkurrenz für KBA Hard Die KBA Hard hat mit neuen Problemen zu kämpfen. Laut einer Meldung von Radio Munot unterbreitet die private Anbieterin Arnold Schmid Recycling AG den Schaffhauser Gemeinden An gebote für die Abfallentsorgung. So sind Lohn, Stetten und Büttenhardt darauf eingegangen. Andere Gemeinden, wie zum Beispiel Merishausen, haben ein neues konkurrenzfähiges Angebot der KBA Hard angenommen. Für die KBA Hard sei der Konkurrenzdruck problematisch, sagte Raphaël Rohner, der Präsident der Verwaltungskommission des Kläranlagenverbandes. Wie viele Gemeinden auf das Gegenangebot der KBA Hard eingehen, ist noch offen. (r.) 5 Geschäftsführer freigestellt Edi Kohler muss per sofort seine Stelle als Geschäftsführer des Wohnheims Schönhalde in Neuhausen räumen. Am Donnerstag der letzten Woche wurde ihm die Kündigung vom Stiftungsrat des Wohnheims mitgeteilt. Dazu wurde Kohler per sofort freigestellt. Begründet wird der Entscheid mit unüberbrückbaren Differenzen. Kohler kann den Entscheid nicht nachvollziehen und ist geschockt. Er kann sich vor stellen, dass seine Entlassung ein Racheakt des Stiftungsrates ist. Vor wenigen Monaten habe er die Frau eines Stiftungsrates entlassen müssen. Dies könnte der eigentliche Grund für seine Freistellung sein, vermutet Kohler im Gespräch mit Radio Munot. (r.) WILDKRÄUTERKÜCHE Von Antonio Vivaldi bis Umberto Tozzi: Giovanni Reber (links) und Michael Giertz interpretieren bekannte Musiker auf ihre Art. Bild: fb interpretierten Les Papillons das Thema Liebe anhand Umberto Tozzis «Ti amo». Mit Witz, Charme und Ironie kommentierten die beiden Künstler einzelne Stücke oder ihre Entstehungsgeschichte und kombinierten präzise gesangliche Einlagen und Schauspiel. Dabei wurden die Instrumente effektvoll eingesetzt, und es erstaunte durchaus, welche variablen Töne einer Violine zu entlocken sind. Passend zum himbeerfarbenen Outfit der Musiker gestalteten sich die Vorträge sehr theatralisch. Mitunter wirkten sie zu offensiv, und die Übergänge zwischen den einzelnen Sequenzen waren zu rasant. Sicher traf das nicht jedermanns Erwartung und Geschmack, sodass sich nach der Pause einige Gäste verabschiedeten. Dafür liessen sich die anderen Besucher umso mehr mitreissen und applaudierten am Ende bis zur zweiten Zugabe. Dank für 33 Jahre Die MS-Regionalgruppe Schaffhausen hielt kürzlich ihre Generalversammlung ab. Albert Baumann aus Neuhausen wurde sein langjähriges Wirken verdankt. Erstmals seit fünf Jahren musste Präsident Matthias Schlatter den Rücktritt von Vorstandsmitgliedern vermelden. Albert Baumann, Gründungsmitglied, langjähriger Präsident und Ehrenpräsident, wurde für seine 33-jährige Tätigkeit für die MS-Regionalgruppe besonders geehrt. Ebenso wurde Manjit Pannu (Catering an den Anlässen) und Susi Schaad (Vertreterin Betroffene) für die je zwölfjährige Tätigkeit im Vorstand gedankt. Da die offizielle Ehrung bereits im vergangenen Jahr stattgefunden hatte, hob der Präsident an der Versammlung die Bedeutung der Kontinuität im Vorstand hervor und bedankte sich bei den Partnern der Zurücktretenden mit einem kleinen Präsent. Ohne Gegenstimme wurde Franz Müller (MS-Betroffener) neu in den Vorstand gewählt und wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Brigitta Berger (Betreuung), Verena Gloor (Vizepräsidentin), Peter Luginbühl (Administration), Marianne Schön (Finanzen), Matthias Schlatter (Präsident) und Roland Tanner (Transporte) mit grossem Applaus bestätigt. (Eing.) Ein würziger Brotaufstrich Da und dort kann bereits Bärlauch geerntet werden. Dankbar an der in feuchten Laubwäldern wachsenden Pflanze ist, dass sie in grossen Mengen vorkommt und man seinen Bedarf schnell gedeckt hat. Am liebsten verarbeite ich Bärlauch zu Pesto, das unter Spaghetti gemischt oder aufs Brot gestrichen wird. Dazu die Blätter mit einem Messer fein hacken, dann mit Öl, geriebenen Nüssen und Reibkäse sowie etwas Salz zu einer Paste vermengen. Am würzigsten ist der Bärlauch, wenn er jung ist – je älter der Frühling, desto flauer sein Aroma. Achtung: beim Sammeln besteht die Gefahr, dass man den Bärlauch mit dem Aronstab, der Herbstzeitlose oder dem Maiglöckchen verwechselt. Bei Unsicherheit Blätter zerreiben: Wenn es intensiv nach Knoblauch riecht, ist alles in Ordnung. (vf) Bärlauch ist an seinem intensiven Duft leicht zu erkennen. Bild: vf 6 Meitli-Technik-Tag Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Technik ist nicht nur Männersache Das Ausbilungszentrum Wibilea hat Mädchen der 6. Primar- und der 1. Sek undarklassen einen Einblick in die Welt der Technik gewährt. Es führte sie durch vier verschiedene Berufe. Nathalie Krebser Die Welt der Technik wird von Männern dominiert, das ist jedem klar. Doch werden immerhin fünf bis zehn Prozent aller technischen Berufe von Frauen ausgeübt. Wahrscheinlich rührt das noch von früher, als Frauen sich um den Haushalt kümmerten und Männer in den Werkstätten arbeiteten. Die Wibilea wirkte am letzten Mittwoch den Vorurteilen entgegen und machte jungen Frauen klar, dass auch sie in die Welt der Technik einsteigen und genau gleich viel wie ihre männlichen Kollegen leisten können, denn auch sie sind tagtäglich umgeben von Technik. «Wir führen den Meitli-Technik-Tag dieses Jahr zum fünften Mal durch», sagte Geschäftsführer Thomas Maag. «Es schlummert sehr viel Potenzial in den Mädchen, wir wollen sie animieren, es zu entdecken», fuhr er fort. Die Meitli-Technik-Tage sind ein grosser Erfolg. Bereits in den letzten Jahren waren die Schnuppertage ausgebucht. Ein Mädchen kam sogar zweimal und entschied sich anschliessend dafür, einen technischen Beruf auszuüben. In vier verschiedene Berufs felder durften die jungen Interes- Die angehende Polymechanikerin Angela Niederer zeigt Fabia, wie man ein Geschicklichkeitsspiel herstellt. sentinnen hineinschnuppern und so Erfahrungen sammeln. Unter anderem wurden die Berufe Polymechanik, Konstruktion, Automation und Informatik vorgestellt. Die 19 Teilnehmerinnen aus dem Kanton Schaffhausen und den angrenzenden Regionen teilten sich in vier Grüppchen auf und absolvierten sozusagen einen Postenlauf, damit jede einen Einblick in alle Berufsfelder erhielt. Von Ausbildnern und Lehrlingen wurden sie zuerst über den Beruf informiert und durften dann selbst Hand anlegen. Bei der Polymechanik stellten alle ein Geschicklichkeitsspiel her. Dafür musste zuerst ein Plättchen geschliffen, durchbohrt, beschriftet und montiert werden. Anschliessend wurden zwei Schnüre mit Ringen an das Metallplättchen befestigt, und fertig war das selbst gemachte Spiel! Nadine aus Trasadingen stellt ihr eigenes Verlängerungskabel her. Bilder: nk Wie man ein Verlängerungs kabel zusammensetzt, wurde den Teilnehmerinnen in der Automation beigebracht. Stück für Stück setzten sie die einzelnen Teile zusammen. Danach wurde das Kabel auf Sicherheit im Alltag getestet, anschliessend konnten sie es einpacken und mit nach Hause nehmen. Konstruieren mit dem Computer Dass Technik auch viel mit dem PC zu tun hat, lernten die Mädchen in der Konstruktion und der Informatik. Sie durften mit einem CAD-Programm herumspielen und eigene Konstruktionsteile herstellen. Mit dem Computer 3-D-Modelle zu zeichnen, ist anders als von Hand. Mit diesem Programm stellten übrigens Wibilea-Lernende die Teile für einen Heliostat her, welcher kürzlich der Sternwarte in Schaffhausen übergeben wurde. Diejenigen, die sich mehr für das Bearbeiten von Bildern interessierten, kamen beim Berufsfeld Informatik auf ihre Kosten. Die Mädchen konnten selbst Fotos aus dem Internet heraussuchen, sie bearbeiten und damit anschliessend eine Homepage gestalten. Hier waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt, und oft ging lautes Gelächter durch den Raum, wenn ein lustiges Bild entdeckt wurde. Dass die Mädchen an der Technik interessiert sind, konnte man ihnen ansehen. Den Ausbildnern wurden viele Fragen gestellt, und beim selbständigen Arbeiten waren allesamt konzentriert. Es kann also keiner sagen, dass technische Berufe nur Männersache sind. Diese Teilnehmerin übt sich an einem Zeichnungsprogramm. DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Neuhauser WOCHE Gemeindeleben 7 Der Lachs im Neuhauser Wappen Einst war der Lachs das Neuhauser Wappentier. Dies zu einer Zeit, als der begehrte Fisch noch den Rhein hochwanderte und einigen Dorfbewohnern ein Einkommen sicherte. Jakob Walter* Im Gegensatz zum Adel und zu den Städten brauchten die Dörfer frü her kein Wappen – sie waren ja ein fach Siedlungen, die einem Fürsten oder einem Kloster untertan waren, keine selbständigen Rechte besas sen und keine Verträge besiegeln konnten. Erst im ausgehenden Mit telalter wurden Wappen für Dörfer Mode. Das erste Neuhauser Wappen, ein nicht sehr naturgerecht darge stellter springender Salm, stammt von 1569. Die Lachsfischerei war für Neuhausen ein bedeutender Broterwerb, vermutlich im Neben amt, da Lachse nicht das ganze Jahr über gefangen werden konnten. Ebenfalls wichtig war der Güter transport – am Rheinfall mussten die Frachtkähne entladen und die Ware auf dem Landweg nach Schaffhausen geführt werden, wo sie wieder auf Kähne umgeladen werden konnte. Unüberwindliches Hindernis Lachse kommen im Süsswasser zur Welt, wandern mit gut einem Jahr ins Meer, wachsen dort innert etwa dreier Jahre zur Geschlechts reife heran und ziehen dann wieder ins Süsswasser, meist dahin, wo sie aus dem Ei geschlüpft sind. Weil der Rheinfall ein unüberwindliches Hindernis darstellte, stauten sich die aufsteigenden Lachse hier und konnten gefangen werden. Allerdings war das ein kleiner Rest der grossen Züge, die in Hol land in den Rhein einstiegen. Einerseits schwamm ein Teil in Nebenflüsse oder fand in unteren Rheinstrecken geeignete Laich plätze. Andererseits muss die Wan derung für die Fische ein eigentli ches Spiessrutenlaufen gewesen sein – auf der gesamten Strecke ver suchten die Menschen mit allen er denklichem Mitteln, die begehrten Fische zu erbeuten. Wer kennt nicht die Geschichte vom Behördenerlass, wonach man den Bediensteten höchstens zwei mal wöchentlich Lachs verfüttern durfte. Diese Geschichte existiert ebenfalls an Elbe, Main und Mosel, und ich biete seit Jahrzehnten jedem, der sie mir erzählt, hundert Franken für eine Kopie dieses Er lasses (das Angebot gilt auch jetzt noch!). Die Fangzahlen sprechen eine andere Sprache: Zwischen 1894 und 1912 pendelten die Fänge in den Schaffhauser Rheinrevieren um 200 Stück pro Jahr, mit einem durchschnittlichen Gewicht von 7 Kilo. Aus dem Jahr 1653 ist über liefert, dass am Rheinfall 8261 Pfund Lachs gefangen wurden. Erika Seeger vom Staatsarchiv nahm sich der Frage an. Sie fand ebenfalls keinen solchen Erlass, hingegen eine sehr lange Liste von Beamten, Pfarrern und Institutio nen, die je einen Lachs von min destens 12 Pfund zu erhalten hat ten, bevor ein allfälliger Rest ver kauft werden durfte; es war auch festgelegt, dass die Bezugsberech tigten im Falle von schlechten Fän gen mit Geld zu entschädigen waren. Frau Seeger kommt zum Schluss, dass die Geschichte nur ein Sinnbild dafür ist, dass Luxus im Übermass nicht mehr erstre benswert ist. Wiedereinführung diskutiert Das Ende für den Lachs am Rheinfall kam 1914 mit dem Bau des Kraftwerks Laufenburg. Aber schon 1822 hatte Neuhausen sich für das heutige Gemeindewappen entschieden. 1949 gab es zwar Dis kussionen, wieder zum springen den Salm zurückzukehren, aber Neuhausen blieb bei Kleeblatt und Rebmesser. Und heute? Der Lachs ist vor derhand Geschichte, aber auch das Rebmesser hat kaum mehr eine Be deutung für unser Dorf (auch wenn sich der junge Rebbauverein be müht, den Rebbau nicht gänzlich in Vergessenheit geraten zu lassen). Und der Rheinfall kommt kaum in frage, nachdem ein mutloser Ge meinderat den Neuhauser Anteil dem Kanton überlassen hat. * Jakob Walter war von 1980 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 Fischerei aufseher des Kantons Schaffhausen. Er ist Das Neuhauser Gemeindewappen von 1569 mit Lachs. Das heutige Wappen gilt seit dem 19. Jahrhundert. Bilder: zvg parteiloses Mitglied des Neuhauser Einwoh nerrats. DIE GEMEINDE INFORMIERT 1. Änderung des Quartierplans «Rheingold» Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 23. Februar die 1. Änderung des Quartierplans «Rheingold» gutgeheissen und das Planungsreferat mit der Einleitung des Änderungsverfahrens beauftragt. Die Nachfrage nach attraktivem Wohnraum an zentraler Lage hat die Planänderung auf dem Kennametalareal ausgelöst. Die im Quartierplan befindliche Liegenschaft an der Bahnsteigstrasse 1 ist heute vollumfänglich für eine Büronutzung ausgerichtet. Seit dem Auszug des Mieters im zweiten Obergeschoss befindet sich jedoch diese Einheit zur Neuvermietung ohne sichtbare Erfolgsaussichten auf dem Markt. Aufgrund der schlechten Ausnutzung der Büroflächen stellte die Eigentümerin Überlegungen an, eine Wohnnutzung einzurichten. Die mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossene Lage an der Bahnsteigstrasse ist für eine attraktive Wohnnutzung bestens geeignet und verspricht gute Mieteinnahmen. Das Neuhauser Architekturbüro Bührer hat deswegen im Auftrag der Rheingold AG eine Vorprojektstudie ausgearbeitet, die eine Umnutzung des zweiten und dritten Obergeschosses zu Wohnungen vorsieht. Beim dritten Obergeschoss ist vorgesehen, das Dach auszubauen und eine Dachterrasse einzurichten. Diese geplante und an sich sinnvolle, quartierverträgliche Umnutzung widerspricht jedoch den Vorschriften des rechtskräftigen Quartierplans «Rheingold» und verlangt eine Änderung der Quartierplanvorschriften. Das Grundstück GB Neuhausen am Rheinfall Nr. 1049 befindet sich gemäss rechtskräftigem Zonenplan in der Kernzone II. Nach Art. 29 der Bauordnung der Einwohnergemeinde Neuhausen am Rheinfall vom 1. September 1988 (BauO; NRB 700.100) umfassen die Kernzonen I und II Zentrumsgebiete der Gemeinde, in denen Wohnbauten sowie Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe zugelassen sind. Diese Voraussetzung ist bei der Liegenschaft Bahnsteigstrasse 1 gegeben. Aus diesem Grund steht der Änderung der Quartierplanvorschriften aus raumplanerischen Gesichtspunkten nichts entgegen. In den bestehenden Quartierplanvorschriften fehlen Konkretisierungen für eine nachhaltige Energienutzung. Die Quartierplanvorschriften mussten daher in diesem Bereich angepasst werden. Die Unterlagen liegen vom 26. Februar bis 16. März beim Bausekretariat zu den üblichen Öffnungszeiten zur Einsicht auf. 8 Letzte Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Rundgang durchs DER HINGUCKER Unterdorf Der hängende Garten von der Pestalozzistrasse Auch in diesem Jahr soll das sogenannte Dialogforum fortgesetzt werden. Mit einem ersten Rundgang Anfang März soll der Bevölkerung anhand einer persönlich g eführten Begehung aufgezeigt werden, wo im Zentrum bauliche Entwicklungen anstehen. Der Rundgang führt über: Industrieplatz mit SIG-Areal, Wil denstrasse–Chilesteig sowie Posthof und Schulhaus Kirchacker. Anschliessend an den Rundgang werden in der Rhyfallhalle Kaffee und Kuchen offeriert. Moderation: Katrin Jaggi, dipl. Architektin ETH SIA. (r.) Samstag, 5. März, 9 bis 11 Uhr, Treffpunkt: Industrieplatz Zweimal Börse für Kinderartikel Am Samstag ist Kinderartikelbörse, und zwar von 10 bis 12 Uhr in der Städlihalle (Schulstrasse 12) in Neunkirch. In der Kaffistube gibt’s feine Kuchen und Getränke. Ebenfalls am Samstag ist in Schaff hausen die Kinderkleiderbörse. Sie findet von 8.30 bis 11 Uhr im Pfarreisaal St. Maria (Promena denstrasse 23) statt. Details auf www.nordagenda.ch. (r.) IMPRESSUM Verlag und Druck Kuhn-Druck AG, Neuhausen Dieter Mändli, [email protected] Telefon +41 52 672 10 88 Redaktion Vincent Fluck (vf), Nathalie Krebser (nk) [email protected] Telefon +41 52 670 01 30 Abonnement [email protected] Telefon +41 52 633 33 66 Anzeigenverkauf Peter Aragai [email protected] Telefon +41 52 633 32 68 Layout Nicole Sturzenegger Kooperationspartner Meier + Cie AG, Schaffhausen Adresse «Neuhauser Woche», Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43, 8212 Neuhausen am Rheinfall Erscheinungsweise Jeweils wöchentlich am Donnerstag, einmal monatlich in einer Auflage von 5200 Exemplaren kostenlos verteilt in alle Neuhauser Haushaltungen Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr Online www.neuhauserwoche.ch PERFOR MANCE neutral Drucksache 01-12-317927 myclimate.org Hier war einst der Eingang zu einem Geschäft. Heute gehen keine Kunden mehr ein und aus. Die Treppe ist sozusagen zum hängenden Garten geworden – nicht von Babylon, sondern von Neuhausen am Rheinfall, an der Ecke Pestalozzi-/Rheingoldstrasse. Bild: vf Filmtage im Kinotheater Wer Lust auf alte Schweizer Filmklassiker auf der Leinwand hat, kann sich auf die kommenden Tage freuen. Ab heute bis Samstag veranstaltet das Kinotheater Central seine alljährlichen Filmtage. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde finden diese zweimal im Jahr statt, einmal im Frühling und einmal im Herbst, um die Kinotradition in der Gemeinde aufrechtzuerhalten. Das Kinotheater stell die nötige Infrastruktur zur Verfügugn, während die Gemeinde die Filmrechte ein- holt. Der Film, der den Anfang macht, ist «Wachtmeister Studer» von 1939, um 20 Uhr. Am Freitag und Samstag um die gleiche Zeit flimmert «Polizischt Wäckerli» über die Leinwand. Am Freitag die Version aus dem Jahr 1955, am Samstag diejenige aus dem Jahr 1967. Es ist keine Reservierung nötig. Jeder, der gerade Lust und Zeit hat, ist herzlich eingeladen, Platz zu nehmen und in die Filmklassiker einzutauchen. Der Eintritt kostet 10 Franken. (r.) AGENDA FR., 11. MÄRZ FR., 4. MÄRZ Neuhuuser Märkt auf dem Platz für alli an der Zentralstrasse 34 in Neuhausen am Rheinfall. Beginn um 15.30 Uhr, Dauer bis 18.30 Uhr. Mit einem grossen Sortiment an Frischprodukten und Spezialitäten. ■■ Neuhuuser Märkt auf dem Platz für alli an der Zentralstrasse 34 in Neuhausen am Rheinfall. Beginn um 15.30 Uhr, Dauer bis 18.30 Uhr. Mit einem grossen Sortiment an Frischprodukten und Spezialitäten. ■■ Theater «Wär isch dä Hugo?» um 20 Uhr im Trottentheater. Eintritt: 25 Franken. Türöffnung um 19 Uhr. Tickets unter www. ticketino.com. Weitere Vorstellungen auch am Samstag, 5. März, Freitag, 11. März und Samstag, 12. März. ■■ Der Rheinfall wird grün Anlässlich des Irischen Nationalfeiertags St. Patrick’s Day erstrahlt der Rheinfall an drei Abenden in Grün. Als einziger Standort in der Schweiz nimmt der Rheinfall zum dritten Mal am «Global Greenings» teil. Vom 15. bis 17. März bietet die Werner Mändli AG zwischen 19 und 21 Uhr ab Schlössli Wörth exklusive Fahrten zum Rheinfallfelsen an. Auch die Restaurants Schlössli Wörth, Park am Rheinfall und Schloss Laufen servieren an den drei Abenden zum Thema passende Menüs und offerieren ihren Gästen die Felsenschifffahrt. (Eing.) ANZEIGE Zahlen e-Banking: Einfach und praktisch SA., 12. MÄRZ ■■ Neuhauser Flohmi auf dem Platz für alli an der Zentralstrasse 34 in Neuhausen am Rheinfall. Beginn um 7 Uhr, Dauer bis 16 Uhr. Stöbern, Handeln oder Tauschen. www.bsb.clientis.ch A1411935
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