als pdf - Neuhauser Woche

Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung
EINZELPREIS FR. 2.– 5. JAHRGANG, NR.Zahlen
9 DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016
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Zahlen
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und
praktisch
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Neues Pneulager
Mädchen und Technik
Lachs im Wappen
Die Micon Pneu AG expandiert.
Weil es in Neuhausen keinen Platz
hat, tut sie das in Thayngen. Seite 3
Das Ausbildungszentrum Wibilea
hat Mädchen vier technische Be­
rufe nähergebracht. Seite 6
Einst war der Lachs das Neuhauser
Wappentier. Am Rhein konnte man
ihn aus dem Wasser ziehen. Seite 7
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www.bsb.clientis.ch
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SP-Politiker will
eine Fusion
Die Stadt Schaffhausen soll mit
den Gemeinden Neuhausen, Stetten
und Dörflingen Fusionsverhand­
lungen aufnehmen. Das fordert
SP-Grossstadtrat Urs Tanner nach
dem vergangenen Abstimmungs­
sonntag in einem politischen
­Vorstoss. Fusionsverhandlungen
sollen Klarheit bringen, ob die
G emeinden selbständig bleiben
­
wollen. (r.)
Das neue Tanklöschfahrzeug wurde unter dem Wasserstrahl des alten Fahrzeugs getauft. Bild: nk
Eine lohnenswerte Investition
Mit einer Wassertaufe weihte die Neuhauser Feuerwehr
vor versammeltem Publikum am Dienstagabend ihr
neues Tanklöschfahrzeug ein. Nathalie Krebser
Das Publikum hält sich die Ohren zu
und wartet gespannt. Plötzlich explo­
dieren zwei Böller, und ein Motor
heult auf. Frisch poliert und ge­
schmückt mit einem Blumenkranz,
fährt das neue Tanklöschfahrzeug auf
den Platz des Stützpunktes der Feuer­
wehr vor und wird sogleich von sei­
nem Vorgänger unter einem Wasser­
strahl getauft. Auch das neue Fahr­
zeug selbst lässt seine Wasserpumpe
spielen und löscht ein kleines, selbst
erzeugtes Feuer vor sich, um seine
Leistung dem Publikum zu demonst­
rieren und um seinen Vorgänger aus
der Pflicht zu waschen. Dann zum
Schluss nochmals zwei Böller, und die
Zeremonie ist vorbei. Das Publikum
klatscht, und das neue Tanklösch­
fahrzeug trieft von oben bis unten
und ist jetzt offiziell ein Teil der Neu­
hauser Feuerwehr.
Altes Fahrzeug gegen ein neues
Grund für die Neuanschaffung
war ein Tausch mit der Gebäudever­
sicherung des Kantons Schaffhausen,
die schon längere Zeit auf der Suche
nach einem bewährten Einsatz- und
Schulungsfahrzeug war und in Neu­
hausen schliesslich fündig wurde.
Für den Verkauf des alten Fahr­
zeugs an die Feuerpolizei musste aber
selbstverständlich ein neues her, und
das wurde schlussendlich ein Scania
P410 CB 4x4. Die Neuanschaffung
kostete rund 680 000 Franken, von
denen 70 Prozent die Gebäudever­
sicherung übernahm. Das neue Fahr­
zeug hat verschiedene Löschmittelab­
gänge und kann wahlweise Wasser,
Wasser-Schaum oder CAFS (WasserSchaum-Luftgemisch) abgeben, was
vor allem für mögliche zukünftige Ein­
sätze im Galgenbucktunnel gebraucht
werden könnte, um eine optimale
Brandbekämpfung zu garantieren.
Zu­dem verursacht das CAFS-System
geringere Wasserschäden und ist eine
lohnenswerte Investition.
Feuerwehrreferent Dino Tamagni
dankte der Gebäudeversicherung
und der Lieferfirma Brändle für die
gute Zusammenarbeit. Nach kurzen
Ansprachen und Danksagungen vom
Direktor der kantonalen Gebäude­
versicherung, Andreas Rickenbach,
von Claudia Brändle und von Feuer­
wehrkommandant Gerhard Kauf­
mann durften sich die Gäste in die
Wärme des Stützpunktes begeben
und einen feinen Apéro geniessen.
Stimmvolk will
keine Fusion
Das Neuhauser Stimmvolk will
keine Bildung von Grossgemein­
den. Wie die übrige Kantonsbevöl­
kerung hat sie die entsprechende
Vorlage mit 1662 zu 1468 Stimmen
abgelehnt. Noch weniger will sie
die Bildung einer einzigen Gross­
gemeinde, die eins wäre mit dem
ganzen Kanton. 2452 Nein standen
671 Ja gegenüber. Die Stimmbetei­
ligung von 69,2 Prozent war ein­
mal mehr die tiefste im ganzen
Kanton. (r.)
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2 Tribüne
DIE GEMEINDE
INFORMIERT
Schlechte Entsorgungs­
disziplin beim Grünabfall
Leider zeigt der Blick in die
Grünabfallcontainer an den
öffentlichen Sammelstellen,
dass die Umstellung in der
Grünabfallsammlung noch
nicht von allen Einwohnerin­
nen und Einwohnern in
­hinreichend konsequenter
Weise umgesetzt wird. Der
Gemeinderat bedauert
­diesen Umstand sehr, ent­
stehen doch dadurch für die
Gemeinde Mehrkosten, in­
dem Grünabfall als Schwarz­
kehricht entsorgt werden
muss. Dennoch sollen im
Sinne eines Versuchs in den
Monaten März und April die
Grünabfallcontainer an den
öffentlichen Sammelstellen
beibehalten und weiterhin
geleert werden. Sollte sich
aber die Entsorgungsdisziplin
in diesen beiden Monaten
nicht markant verbessern,
wird der Gemeinderat die
definitive Entfernung der
Grüncontainer anordnen
müssen, was er bedauern
würde.
Die Grünabfallsammlung
musste per 1. Januar 2016
umgestellt werden. Deshalb
wird der Grünabfall seit
­Anfang Jahr nicht mehr in
­Säcken, sondern nur noch in
wiederverwendbaren Gebin­
den wie Containern oder
­stabilen Gartensäcken mit
eingebauter Drahtspirale
­gesammelt. Sämtliche bisher
erlaubten wiederverwend­
baren Behälter werden auch
künftig für die Sammlung
­zugelassen. Des Weiteren
sind auch die im Detailhandel
erhältlichen kompostierbaren
Säcke erlaubt, sofern sie in
einem Container oder einem
anderen zugelassenen Ge­
binde bereitgestellt werden.
WITZ DER WOCHE
Der Zahnarzt rutscht mit dem Bohrer ab und sagt zum Patienten:
«Sorry, ich glaube, jetzt habe ich
Ihren Sehnerv angebohrt.» – «Das
macht doch nichts, Herr Doktor, das
kann ja mal vorkommen», meint der
Patient, «deshalb hätten Sie doch
nicht das Licht ausschalten müssen.»
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016
LESERBRIEFE
Die Armee nicht
weiter schwächen
Was tun, «wenn hinten, weit, in der
Türkei, die Völker aufeinander
schlagen»? Die Zeile entliehen von
Goethe («Faust»), zitiere ich nicht
zum ersten Mal, vor allem der
Ursachen der aktuellen Flüchtlingstragödie wegen.
Die Globalisierung – das «Global
Village» – ist Wirklichkeit und nicht
mehr nur Vorstellung. Die Verfügbarkeit von Information zu jedem
Zeitpunkt und an jedem Ort: sofortige Entrüstung, rasche Ankündigung von Massnahmen, und
dann … wird nichts getan.
Wie auch? Kaum ein Staat um uns
herum ist noch in der Lage, selbständig grössere militärische Operationen auszuführen. Die Vereinigten Staaten haben als «Weltpolizist» abgedankt, andere Grossmächte mit weniger demokratischhumanitärer Tradition sind – Gott
sei Dank – noch nicht in der Lage,
so aufzutreten. Aber wie lange
noch? Das alles hat die Welt nicht
besser gemacht, im Gegenteil!
Früher gab es die unterschiedlichsten unabhängigen Korrespondentennetze, heute kommt mehr oder
weniger alles aus denselben Quellen. Das ist gefährlich und eine
Einladung zu Manipulation und
Propaganda.
Denken Sie nur an die Berichterstattung um die Krim und den
Donbas und was darüber der russischen Öffentlichkeit vermittelt
wird. Genauso wie die nicht existierenden Giftgasfabriken des
Iraks. Sie lieferten der internationalen Koalition, angeführt von die
USA, die Rechtfertigung zur Liquidation des Regimes von Saddam
Hussein und standen am Anfang
der Tragödie im Irak und in Syrien.
«Stell Dir vor, es kommt Krieg und
keiner geht hin – dann kommt
der Krieg zu Euch!» Was Bertold
Brecht (1898–1956) teilweise abgeschrieben und in der «Koloman
Wallisch Kantate» verarbeitet hat,
lohnt sich, ganz zu lesen und
nicht nur den bekannten ersten
Absatz.
Unsicherer ist sie geworden, die
Welt, auf der wir alle leben. Umso
mehr ein Grund, um für alle Fälle
gewappnet zu sein.
Gerade deshalb sollte der Bundesrat aufhören, die einzige Sicherheitsreserve unseres Landes, die
Armee, weiter zu schwächen.
Wir erinnern uns: Der Bundesrat
sprach sich in der alten Besetzung
für einen tieferen Ausgaben­
plafond aus. Doch handelte das
Parlament verantwortungsvoller
und korrigierte zugunsten der
­Armee, sodass diese endlich
­wieder eine saubere finanzielle
­Planungsgrundlage (5 Milliarden
Franken pro Jahr) in den nächsten
vier Jahren zur Verfügung hat.
Ich bin gespannt, was die Schaffhauserinnen und Schaffhauser
in Bern daraus machen.
Peter Fischli
Neuhausen
DÖRIG
SVP abgeschifft
Ich feiere Geburtstag heute (28. 2.),
und was mich freut, ihr lieben
Leute, / das Abschiffen der SVP
mit Deutlichkeit, ojemine.
Das schwarze Schaf, es ist noch
hier / und frisst sein Gras und
trinkt sein Bier, /denn es ist wirklich nicht so schwarz, / dass es verdiente all die Hatz.
Die Rösti, sie ist nun gegessen,
die Lektion auch bald vergessen,
und es befürchtet Peter Dörig / noch
mehr Vorstösse, die auch vörig.
Peter Dörig Ex-Neuhauser
Schaffhausen
Provisorium auf SIG-Areal
Während dreier Monate wird bei der Mobiliar in Schaff­
hausen gehämmert, gebohrt, erneuert. Die Mitarbeiten­
den erledigen ihre Arbeit in dieser Zeit in Neuhausen.
Mein Team arbeitet für drei Monate
in Neuhausen auf dem SIG-Areal –
die Öffnungszeiten bleiben gleich.
Unsere Kundinnen und Kunden
können von uns auch während der
Umbauarbeiten den gewohnten
Service erwarten.
Seit dem Bau der Räumlichkeiten vor 25 Jahren ist der Umbau
­nötiger denn je. Die alten Büros
­haben den heutigen Bedürfnissen
nach moderner Arbeitswelt und
teamübergreifender Zusammenarbeit nicht mehr entsprochen.
Deshalb machte mein Team Nägel
mit Köpfen und hat die erste Wand
gleich selbst eingerissen. Die Büros werden komplett ausgehöhlt,
die Räume vergrössert. So entstehen eine offene Zone mit viel Glas,
eine neue Cafeteria und ein schöner Empfangsbereich. Zudem gibt
es mehr Rückzugsmöglichkeiten.
Wir werden mehr Besprechungsräume für Kundengespräche oder
Mitarbeiterin Yasmina Schütz bei
den ersten Abbrucharbeiten in
Schaffhausen. Bild: zvg
Teamsitzungen haben, das ist mir
wichtig. Neu gibt es sogar eine
­Dusche, damit die Mitarbeitenden
am Mittag Sport treiben oder mit
dem Fahrrad zur Arbeit fahren
können.
Die Mobiliar Schaffhausen öffnet ihre Tore wieder am 11. Juni –
mit einem Eröffnungsevent für die
Öffentlichkeit. Unter anderem sendet an diesem Tag Radio Munot live
vor Ort, Besucher können Musik­
titel wünschen.
Die selbständige UnternehmerGeneralagentur Schaffhausen der
Mobiliar beschäftigt 30 Mitarbeitende und bildet fünf Lernende
aus. Die Generalagentur hat neben
dem Standort in Schaffhausen neu
auch eine Agentur in Stein am
Rhein und bietet dank des eigenen
Schadenservices von der Beratung
bis zum Schadenfall einen lokalen
Vollservice.
Philipp Früh Die Mobiliar, Gene­
ralagentur Schaffhausen
DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
Pneus in die ganze Schweiz
Die Thaynger Stimm­
berechtigten haben am
­Wochenende dem Verkauf
von Industrieland zuge­
stimmt. Die Neuhauser
Firma Micon Pneu AG will
darauf ein Pneu­lager
bauen und von da aus die
ganze Schweiz beliefern.
Hinter der Firma Micon Pneu AG
steht Andreas Schulze. Er hat sie
2008 mit einem Investor im ­Rücken
gegründet und ist Geschäftsführer.
Anfänglich war das Unternehmen
an der Schaffhauserstrasse 38 in
Neuhausen tätig. Seit 2012 befin­
det es sich an der Zollstrasse 95,
wenige Hundert Meter vom Grenz­
übergang.
Aufgeteilt ist die Firma in zwei
Geschäftsbereiche. Zufall oder nicht:
Im einen sind nur Männer tätig, im
anderen nur Frauen.
Dem Bereich Einzelhandel ist
die Werkstatt zugeordnet, wo an
Fahrzeugen Pneus gewechselt, da­
neben aber auch Reparatur- und
Serviceleistungen vorgenommen
werden. Hier sind die beiden
­Mechaniker tätig, die beiden Lehr­
linge und der Geschäftsführer. Trotz
technischer Hilfsmittel ist nach wie
vor Muskelkraft gefragt, etwa wenn
grosse 20-Zoll-Pneus für ein SUVGeländefahrzeug ersetzt werden.
«Eine Frau wäre am Abend bei die­
ser Arbeit kaputt», sagt Schulze.
Die weiblichen Qualitäten kom­
men im anderen Geschäftsbereich,
im Grosshandel, zur Geltung. Da
sind zwei Frauen in der Administra­
tion und in der telefonischen Bera­
tung beschäftigt. Die dritte besucht
die Kundschaft. Im Pneugeschäft,
das nach wie vor eine Männer­
Mitarbeiterin Sabrina Stroppel be­
rät die Kundschaft telefonisch.
3
DIE GEMEINDE
INFORMIERT
Beitrag an die Zirkusschule
«et voilà» Bereits zum fünf­
ten Mal gastiert die Zirkus­
schule «et voilà» auf der
Wiese vor dem Schulhaus
Gemeindewiesen I. An zwei
Wochenenden, am 27./28.
Mai sowie am 3./4. Juni, kön­
nen die Kinder und Jugend­
lichen das Erlernte einem
breiten Publikum präsentie­
ren. Da der Gemeinderat
­solche kulturellen Anlässe
begrüsst, hat er an seiner
­Sitzung vom Dienstag einen
Sponsoringbeitrag von 2500
Franken beschlossen.
Andreas Schulze, Geschäftsführer der Micon Pneu AG, sieht im Gross­
handel Wachstumschancen. Bilder: vf
domäne sei, geniesse eine Frau ein
gewisses Wohlwollen, sagt der Ge­
schäftsführer. Natürlich müsse sie
etwas von den Produkten ver­stehen,
die sie anpreise. Im Fall seiner
Aussendienstmitarbeiterin sei das
aber kein Diskussionspunkt: «Sie ist
vom Fach!»
den Bewilligungen ab. Die Pla­
nungsarbeiten seien aber so weit
gediehen, dass man unverzüglich
mit der Ausführung beginnen
könne. Vom Umzug nach Thayngen
betroffen ist nur der Grosshandel.
Die Werkstatt bleibt in Neuhausen.
«Wenn man vor Ort ein Lager
hat, ist man schneller beim Kun­
In Neuhausen kein Bauland
den», erklärt der Geschäftsführer
In der persönlichen Betreuung
die drei bis vier Millionen Franken
der Kundschaft sieht Andreas
teure Investition. Heute bestellt, sei
Schulze
eine
die Ware morgen
Stärke
seiner
ausgeliefert.
«Wenn man vor Ort
Firma. Dies nicht
Werde die Bestel­
zuletzt, weil an­
lung über einen
ein Lager hat, ist man
Importeur abge­
dernorts in die­
sem Bereich ab­ schneller beim Kunden.» wickelt, dauere
es länger. Im
gebaut wurde. Er
Andreas Schulze
Raum Schaffhau­
ist überzeugt, dass
Geschäftsführer
im Pneugross­
sen hat es bislang kein zentra­
handel Wachstum
möglich ist. Allerdings nicht am
les Pneulager, deshalb glaubt
jetzigen Standort, die Platzverhält­
Schulze, dass sich die Investition
rechnen wird. Ausserdem soll das
nisse sind dafür zu knapp. An­
Marktgebiet vergrössert werden.
derswo in Neuhausen war kein
Heute wird der Raum Aargau–
passender Ort zu finden, so ist der
Geschäftsführer nach längerer Su­
Zürich–St. Gallen beliefert. Fernziel
ist die ganze Schweiz – auch die
che auf das Thaynger 6000-Quad­
­Romandie und das Tessin.
ratmeter-Grundstück südlich der
Bahnlinie gestossen.
Da wird in einem ersten Schritt
Kein Nachteil wegen Frankenkurs
ein etwa 1000 Quadratmeter gros­
Seit die Micon Pneu AG im Jahr
2010/11 mit dem Grosshandels­
ses Lager mit Büroräumlichkeiten
geschäft begonnen hat, hat sich der
entstehen. Bis zu fünf Leute – Lage­
Umsatz verdoppelt. Heute werden
risten und Chauffeure – werden
pro Jahr 40 000 bis 50 000 Pneus ver­
hier eine Arbeit haben. Später,
wenn sich der Geschäftsgang wie
kauft. Einen Nachteil wegen des
erhofft entwickelt, wird die Halle
starken Frankenkurses sieht Schulze
vergrössert und mehr Personal be­
nicht. Die Pneus würden im Euro­
schäftigt. Wann mit den Bauarbei­
raum eingekauft. Und die Mitbe­
ten begonnen wird, kann Schulze
werber von ennet der Grenze hätten
noch nicht sagen. Das hänge von
die praktisch gleichen Preise.
Beiträge an Ferienpass/
Snäck 2016
Wie in den letzten Jahren
soll auch 2016 die Möglich­
keit bestehen, mit dem
­Ferienpass/Snäck in der Zeit
vom 9. Juli bis 14. August
gratis die Freibäder in der
Region und damit auch die
Rhyfallbadi Otterstall zu
­besuchen. Dafür hat der Ge­
meinderat an seiner Sitzung
einen Beitrag von 30 Franken
pro verkauften Ferienpass
an ein Neuhauser Kind
­beziehungsweise einen
­Maximalbeitrag von 3600
Franken bewilligt.
Gemeinde ist durchgeschüttelt worden Letzte Wo­
che sind die Messfahrzeuge
der Nagra in Neuhausen am
Rheinfall unterwegs gewe­
sen. Das Baureferat hatte die
Bewilligung für die Messun­
gen erteilt. Die von den Vib­
rationsfahrzeugen (siehe
Bild) ausgehenden Schwin­
gungen waren deutlich ver­
nehmbar und stellten die Sta­
bilität der Häuser auf die
Probe. Die Messungen sind
inzwischen beendet, und mit
dem Abbau der Messgeräte
wurde begonnen. Im Laufe
dieser Woche sollten auch die
Abbauarbeiten beendet sein.
4 Gemeindeleben
Kindergärten in
Planung
Im Zentrum von Neuhausen sind
zwei neue Doppelkindergärten geplant. Der eine Doppelkindergarten
soll ins Schulhaus Kirchacker integriert werden, das erweitert werden
soll. Wo der andere Doppelkindergarten gebaut wird, steht noch
nicht fest. Entweder soll er auf der
Burgunwiese realisiert werden.
Oder eine andere Möglichkeit ist,
dass der bestehende Kindergarten
Rheingold abgerissen und dort ein
neuer Doppelkindergarten gebaut
wird, wie der Neuhauser Schulreferent Ruedi Meier gegenüber Radio
Munot sagte. Eine gemeinderätliche Kommission hat am Montag
über das Thema diskutiert. Als
Nächstes befasst sich der Gemeinderat damit. (r.)
Neuhausen auf
Lohnplatz 53
In ihrer Ausgabe von vorletztem
Wochenende hat die «Sonntags Zeitung» eine Lohnübersicht von Gemeinde- und Stadtpräsidenten veröffentlicht. Von den mehr als 140
Schweizer Gemeinden mit mindestens 10 000 Einwohnern antworteten 133. Die Gemeinde Neuhausen
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016
(10 331 Einwohner) ist mit den
205 700 Franken ihres Gemeindeoberhaupts auf Platz 53.
Grundsätzlich steigt laut der
Untersuchung der Lohn mit der
Grösse der Gemeinde. Doch es bestehen grosse Unterschiede. Die
Stadt Schaffhausen (35 927 Einwohner) hat mit 257 143 Franken
(von 70 auf 100 Prozent umgerechnet) Platz 10. Die grösste
Stadt der Schweiz, Zürich (391 359
Einwohner), ist mit 294 834 Franken auch lohnmässig an der
Spitze. Anlass zur Untersuchung
gaben Städte wie Baden AG und
Biel BE, die im Zusammenhang
mit Sparbemühungen auch die
Lohnhöhe ihrer Stadtoberen hinterfragen. (vf )
Auffahrkollision
vor Lichtsignal
Am Montag in der Früh benutzte
ein 53-jähriger Autofahrer die
­Ausfahrt Bahntal. Vor der Einmündung auf die Schaffhauserstrasse
bremste er ab, da von links zwei
Fahrzeuge kamen. Dies bemerkte
der nachfahrende 54-jährige Personenwagenlenker zu spät, und so
kam es zur Kollision. Dabei wurde
der 53-Jährige verletzt. An den beiden Unfallautos entstand Sachschaden. Beide mussten durch eine
DIE GEMEINDE INFORMIERT
Erledigung der
Petition zur Neubergstrasse und
zu den anliegenden Querstrassen Am 5. Januar 2015
hat Ursula Opitz bei der Gemeindekanzlei eine Petition
eingereicht. Darin wurde unter
anderem moniert, dass mit der
Einführung der Gebührenpflicht auf dem Gemeindewiesen-Parkplatz das Verkehrsaufkommen zugenommen habe
und weniger Parkplätze in der
Neubergstrasse und den anliegenden Querstrassen für
Handwerker und Besucher zur
Verfügung stünden. Des Weiteren vertrat die Petitionärin die
private Bergungsfirma abtransportiert werden, wie die Schaffhauser
Polizei mitteilt. Während der Unfallaufnahme kam es zu Verkehrsbehinderungen. (r.)
Sonnenstore
verursacht Brand
Am vergangenen Donnerstag
wurde der Einsatz- und Verkehrsleitzentrale der Schaffhauser Poli-
Ansicht, dass das Tempolimit
oft nicht eingehalten werde.
Die an der Neubergstrasse
durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen zeigten indessen ein sehr erfreuliches Bild:
Das Tempolimit wurde nie
überschritten; zudem werden
inzwischen auch die Parkplätze auf dem Gemeindewiesen-Parkplatz rege benutzt,
womit die Parkplätze in den
anliegenden Querstrassen wieder allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stehen.
Der Gemeinderat hat daher die
Petition als erledigt abgeschrieben.
zei ein Balkonbrand an der Schützenstrasse, Seite Zollstrasse, gemeldet. Beim Eintreffen der Polizeiund der Feuerwehrkräfte war der
Brand bereits durch die Anwohner
gelöscht worden. Nach ersten Erkenntnissen fing die Sonnenstore
auf dem Balkon im zweiten Obergeschoss an zu brennen. Von dieser
fielen brennende Teile auf die im
ersten Stockwerk befindliche Markise, welche in Folge auch in Brand
geriet. Personen wurden nicht verletzt. (r.)
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Gemeindeleben
DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Neuhauser WOCHE
Kreuzfahrt durch die Weltmeere
des musikalischen Kosmos
Les Papillons waren am
vergangenen Samstag im
Trottentheater. Mit ihrem
Programm «Patchwork
Classics» hatten sie einen
Auftritt der extravaganten
Art. Franziska Bartel
Gleich der Ruhe vor dem Sturm
stand das Piano allein wartend im
Zentrum der Bühne. Dann kamen
die beiden Musiker aus Basel
schwungvoll hinter dem Vorhang
hervor und luden ihr Publikum auf
eine «Kreuzfahrt über die Weltmeere des musikalischen Kosmos»
ein. Recht rassig starteten sie mit
Albinonis italienisch barocken
Klängen, die immer wieder von
moderner Musik durchzogen wurden. Im Stil einer musikalischen
Collage trugen Michael Giertz am
Piano und Giovanni Reber mit der
Violine mehrere Sets vor. Diese hatten jeweils ein spezifisches Thema
zum Inhalt. Mit Antonio Vivaldis
Violinkonzert «Winter» aus den
«Vier Jahreszeiten» präsentierten
Les Papillons beispielsweise verschiedene Versionen eines klassischen Stücks bis in die 1980erJahre. Besonders eindrucksvoll
Konkurrenz für
KBA Hard
Die KBA Hard hat mit neuen
­Pro­blemen zu kämpfen. Laut einer
Meldung von Radio Munot unterbreitet die private Anbieterin
­Arnold Schmid Recycling AG den
Schaffhauser Gemeinden An­
gebote für die Abfallentsorgung.
So sind Lohn, Stetten und Büttenhardt darauf eingegangen. Andere
Gemeinden, wie zum Beispiel
Merishausen, haben ein neues
­
konkurrenzfähiges Angebot der
KBA Hard angenommen. Für die
KBA Hard sei der Konkurrenzdruck
problematisch, sagte Raphaël Rohner, der Präsident der Verwaltungskommission des Kläranlagenverbandes. Wie viele Gemeinden auf
das Gegenangebot der KBA Hard
eingehen, ist noch offen. (r.)
5
Geschäftsführer
freigestellt
Edi Kohler muss per sofort seine
Stelle als Geschäftsführer des Wohnheims Schönhalde in Neuhausen
räumen. Am Donnerstag der letzten
Woche wurde ihm die Kündigung
vom Stiftungsrat des Wohnheims
mitgeteilt. Dazu wurde Kohler per
sofort freigestellt. Begründet wird
der Entscheid mit unüberbrückbaren Differenzen. Kohler kann den
Entscheid nicht nachvollziehen und
ist geschockt. Er kann sich vor­
stellen, dass seine Entlassung ein
Racheakt des Stiftungsrates ist. Vor
wenigen Monaten habe er die Frau
eines Stiftungsrates entlassen müssen. Dies könnte der eigentliche
Grund für seine Freistellung sein,
vermutet Kohler im Gespräch mit
Radio Munot. (r.)
WILDKRÄUTERKÜCHE
Von Antonio Vivaldi bis Umberto Tozzi: Giovanni Reber (links) und Michael Giertz interpretieren bekannte Musiker auf ihre Art. Bild: fb
interpretierten Les Papillons das
Thema Liebe anhand Umberto
Tozzis «Ti amo».
Mit Witz, Charme und Ironie
kommentierten die beiden Künstler einzelne Stücke oder ihre Entstehungsgeschichte und kombinierten präzise gesangliche Einlagen und Schauspiel. Dabei wurden
die Instrumente effektvoll eingesetzt, und es erstaunte durchaus,
welche variablen Töne einer Violine zu entlocken sind.
Passend zum himbeerfarbenen
Outfit der Musiker gestalteten sich
die Vorträge sehr theatralisch. Mitunter wirkten sie zu offensiv, und
die Übergänge zwischen den einzelnen Sequenzen waren zu rasant.
Sicher traf das nicht jedermanns
Erwartung und Geschmack, sodass
sich nach der Pause einige Gäste
verabschiedeten. Dafür liessen sich
die anderen Besucher umso mehr
mitreissen und applaudierten am
Ende bis zur zweiten Zugabe.
Dank für 33 Jahre
Die MS-Regionalgruppe Schaffhausen hielt kürzlich
ihre Generalversammlung ab. Albert Baumann aus
­Neuhausen wurde sein langjähriges Wirken verdankt.
Erstmals seit fünf Jahren musste
Präsident Matthias Schlatter den
Rücktritt von Vorstandsmitgliedern vermelden. Albert Baumann,
Gründungsmitglied, langjähriger
Präsident und Ehrenpräsident,
wurde für seine 33-jährige Tätigkeit für die MS-Regionalgruppe
besonders geehrt. Ebenso wurde
­
Manjit Pannu (Catering an den
­Anlässen) und Susi Schaad (Vertreterin Betroffene) für die je zwölfjährige Tätigkeit im Vorstand gedankt. Da die offizielle Ehrung
­bereits im vergangenen Jahr stattgefunden hatte, hob der Präsident
an der Versammlung die Bedeutung der Kontinuität im Vorstand
hervor und bedankte sich bei den
Partnern der Zurücktretenden mit
einem kleinen Präsent.
Ohne Gegenstimme wurde
Franz Müller (MS-Betroffener) neu
in den Vorstand gewählt und wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Brigitta Berger (Betreuung),
Verena Gloor (Vizepräsidentin), Peter Luginbühl (Administration),
Marianne Schön (Finanzen), Matthias Schlatter (Präsident) und
Roland Tanner (Transporte) mit
­
grossem Applaus bestätigt. (Eing.)
Ein würziger
Brotaufstrich
Da und dort kann bereits Bärlauch
geerntet werden. Dankbar an der in
feuchten Laubwäldern wachsenden
Pflanze ist, dass sie in grossen Mengen vorkommt und man seinen Bedarf schnell gedeckt hat. Am liebsten verarbeite ich Bärlauch zu Pesto,
das unter Spaghetti gemischt oder
aufs Brot gestrichen wird. Dazu die
Blätter mit einem Messer fein hacken, dann mit Öl, geriebenen Nüssen und Reibkäse sowie etwas Salz
zu einer Paste vermengen. Am würzigsten ist der Bärlauch, wenn er
jung ist – je älter der Frühling, desto
flauer sein Aroma. Achtung: beim
Sammeln besteht die Gefahr, dass
man den Bärlauch mit dem Aronstab, der Herbstzeitlose oder dem
Maiglöckchen verwechselt. Bei Unsicherheit Blätter zerreiben: Wenn
es intensiv nach Knoblauch riecht,
ist alles in Ordnung. (vf)
Bärlauch ist an seinem intensiven
Duft leicht zu erkennen. Bild: vf
6 Meitli-Technik-Tag
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016
Technik ist nicht nur Männersache
Das Ausbilungszentrum
Wibilea hat Mädchen der
6. Primar- und der 1. Sek­
undarklassen einen Einblick in die Welt der Technik gewährt. Es führte sie
durch vier verschiedene
Berufe. Nathalie Krebser
Die Welt der Technik wird von Männern dominiert, das ist jedem klar.
Doch werden immerhin fünf bis
zehn Prozent aller technischen Berufe von Frauen ausgeübt. Wahrscheinlich rührt das noch von früher, als Frauen sich um den Haushalt kümmerten und Männer in
den Werkstätten arbeiteten. Die Wibilea wirkte am letzten Mittwoch
den Vorurteilen entgegen und
machte jungen Frauen klar, dass
auch sie in die Welt der Technik einsteigen und genau gleich viel wie
ihre männlichen Kollegen leisten
können, denn auch sie sind tagtäglich umgeben von Technik. «Wir
führen den Meitli-Technik-Tag dieses Jahr zum fünften Mal durch»,
sagte Geschäftsführer Thomas Maag.
«Es schlummert sehr viel Potenzial
in den Mädchen, wir wollen sie animieren, es zu entdecken», fuhr er
fort. Die Meitli-Technik-Tage sind
ein grosser Erfolg. Bereits in den
letzten Jahren waren die Schnuppertage ausgebucht. Ein Mädchen
kam sogar zweimal und entschied
sich anschliessend dafür, einen
technischen Beruf auszuüben.
In vier verschiedene Berufs­
felder durften die jungen Interes-
Die angehende Polymechanikerin Angela Niederer zeigt Fabia, wie man ein Geschicklichkeitsspiel herstellt.
sentinnen hineinschnuppern und
so Erfahrungen sammeln. Unter
­anderem wurden die Berufe Polymechanik, Konstruktion, Automation und Informatik vorgestellt. Die
19 Teilnehmerinnen aus dem Kanton
Schaffhausen und den angrenzenden Regionen teilten sich in vier
Grüppchen auf und absolvierten
­sozusagen einen Postenlauf, damit
jede einen Einblick in alle Berufsfelder erhielt. Von Ausbildnern und
Lehrlingen wurden sie zuerst über
den Beruf informiert und durften
dann selbst Hand anlegen.
Bei der Polymechanik stellten
alle ein Geschicklichkeitsspiel her.
Dafür musste zuerst ein Plättchen
geschliffen, durchbohrt, beschriftet
und montiert werden. Anschliessend
wurden zwei Schnüre mit Ringen an
das Metallplättchen befestigt, und
fertig war das selbst gemachte Spiel!
Nadine aus Trasadingen stellt ihr eigenes Verlängerungskabel her. Bilder: nk
Wie man ein Verlängerungs­
kabel zusammensetzt, wurde den
Teilnehmerinnen in der Automation beigebracht. Stück für Stück
setzten sie die einzelnen Teile zusammen. Danach wurde das Kabel
auf Sicherheit im Alltag getestet,
anschliessend konnten sie es einpacken und mit nach Hause nehmen.
Konstruieren mit dem Computer
Dass Technik auch viel mit
dem PC zu tun hat, lernten die
Mädchen in der Konstruktion und
der Informatik. Sie durften mit
einem CAD-Programm herumspielen und eigene Konstruktionsteile herstellen. Mit dem Computer 3-D-Modelle zu zeichnen, ist
anders als von Hand. Mit diesem
Programm stellten übrigens Wibilea-Lernende die Teile für einen
Heliostat her, welcher kürzlich der
Sternwarte in Schaffhausen übergeben wurde.
Diejenigen, die sich mehr für
das Bearbeiten von Bildern interessierten, kamen beim Berufsfeld
Informatik auf ihre Kosten. Die
­
Mädchen konnten selbst Fotos aus
dem Internet heraussuchen, sie bearbeiten und damit anschliessend
eine Homepage gestalten. Hier
­waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt, und oft ging lautes
­Gelächter durch den Raum, wenn
ein lustiges Bild entdeckt wurde.
Dass die Mädchen an der
Technik interessiert sind, konnte
man ihnen ansehen. Den Ausbildnern wurden viele Fragen gestellt,
und beim selbständigen Arbeiten
waren allesamt konzentriert. Es
kann also keiner sagen, dass technische Berufe nur Männersache
sind.
Diese Teilnehmerin übt sich an einem Zeichnungsprogramm.
DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
7
Der Lachs im Neuhauser Wappen
Einst war der Lachs das Neuhauser Wappentier. Dies
zu einer Zeit, als der begehrte Fisch noch den
Rhein hochwanderte und einigen Dorfbewohnern ein
Einkommen sicherte. Jakob Walter*
Im Gegensatz zum Adel und zu den
Städten brauchten die Dörfer frü­
her kein Wappen – sie waren ja ein­
fach Siedlungen, die einem Fürsten
oder einem Kloster untertan waren,
keine selbständigen Rechte besas­
sen und keine Verträge besiegeln
konnten. Erst im ausgehenden Mit­
telalter wurden Wappen für Dörfer
Mode.
Das erste Neuhauser Wappen,
ein nicht sehr naturgerecht darge­
stellter springender Salm, stammt
von 1569. Die Lachsfischerei war
für Neuhausen ein bedeutender
Broterwerb, vermutlich im Neben­
amt, da Lachse nicht das ganze Jahr
über gefangen werden konnten.
Ebenfalls wichtig war der Güter­
transport – am Rheinfall mussten
die Frachtkähne entladen und die
Ware auf dem Landweg nach
Schaffhausen geführt werden, wo
sie wieder auf Kähne umgeladen
werden konnte.
Unüberwindliches Hindernis
Lachse kommen im Süsswasser
zur Welt, wandern mit gut einem
Jahr ins Meer, wachsen dort innert
etwa dreier Jahre zur Geschlechts­
reife heran und ziehen dann wieder
ins Süsswasser, meist dahin, wo sie
aus dem Ei geschlüpft sind. Weil
der Rheinfall ein unüberwindliches
Hindernis darstellte, stauten sich
die aufsteigenden Lachse hier und
konnten gefangen werden.
Allerdings war das ein kleiner
Rest der grossen Züge, die in Hol­
land in den Rhein einstiegen.
Einerseits schwamm ein Teil in
Nebenflüsse oder fand in unteren
Rheinstrecken geeignete Laich­
plätze. Andererseits muss die Wan­
derung für die Fische ein eigentli­
ches Spiessrutenlaufen gewesen
sein – auf der gesamten Strecke ver­
suchten die Menschen mit allen er­
denklichem Mitteln, die begehrten
Fische zu erbeuten.
Wer kennt nicht die Geschichte
vom Behördenerlass, wonach man
den Bediensteten höchstens zwei­
mal wöchentlich Lachs verfüttern
durfte. Diese Geschichte existiert
ebenfalls an Elbe, Main und Mosel,
und ich biete seit Jahrzehnten
­jedem, der sie mir erzählt, hundert
Franken für eine Kopie dieses Er­
lasses (das Angebot gilt auch jetzt
noch!). Die Fangzahlen sprechen
eine andere Sprache: Zwischen
1894 und 1912 pendelten die Fänge
in den Schaffhauser Rheinrevieren
um 200 Stück pro Jahr, mit einem
durchschnittlichen ­
Gewicht von
7 Kilo. Aus dem Jahr 1653 ist über­
liefert, dass am Rheinfall 8261
Pfund Lachs gefangen wurden.
Erika Seeger vom Staatsarchiv
nahm sich der Frage an. Sie fand
ebenfalls keinen solchen Erlass,
hingegen eine sehr lange Liste von
Beamten, Pfarrern und Institutio­
nen, die je einen Lachs von min­
destens 12 Pfund zu erhalten hat­
ten, bevor ein allfälliger Rest ver­
kauft werden durfte; es war auch
festgelegt, dass die Bezugsberech­
tigten im Falle von schlechten Fän­
gen mit Geld zu entschädigen
waren. Frau Seeger kommt zum
­
Schluss, dass die Geschichte nur
ein Sinnbild dafür ist, dass Luxus
im Übermass nicht mehr erstre­
benswert ist.
Wiedereinführung diskutiert
Das Ende für den Lachs am
Rheinfall kam 1914 mit dem Bau
des Kraftwerks Laufenburg. Aber
schon 1822 hatte Neuhausen sich
für das heutige Gemeindewappen
entschieden. 1949 gab es zwar Dis­
kussionen, wieder zum springen­
den Salm zurückzukehren, aber
Neuhausen blieb bei Kleeblatt und
Rebmesser.
Und heute? Der Lachs ist vor­
derhand Geschichte, aber auch das
Rebmesser hat kaum mehr eine Be­
deutung für unser Dorf (auch wenn
sich der junge Rebbauverein be­
müht, den Rebbau nicht gänzlich
in Vergessenheit geraten zu lassen).
Und der Rheinfall kommt kaum in­
frage, nachdem ein mutloser Ge­
meinderat den Neuhauser Anteil
dem Kanton überlassen hat.
* Jakob Walter war von 1980 bis zu seiner
Pensionierung im Jahr 2010 Fischerei­
aufseher des Kantons Schaffhausen. Er ist
Das Neuhauser Gemeindewappen
von 1569 mit Lachs.
Das heutige Wappen gilt seit dem
19. Jahrhundert. Bilder: zvg
parteiloses Mitglied des Neuhauser Einwoh­
nerrats.
DIE GEMEINDE INFORMIERT
1. Änderung des Quartierplans «Rheingold» Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung
vom 23. Februar die 1. Änderung des Quartierplans «Rheingold» gutgeheissen und das
Planungsreferat mit der Einleitung des Änderungsverfahrens beauftragt. Die Nachfrage
nach attraktivem Wohnraum an zentraler
Lage hat die Planänderung auf dem Kennametalareal ausgelöst. Die im Quartierplan
befindliche Liegenschaft an der Bahnsteigstrasse 1 ist heute vollumfänglich für eine
Büronutzung ausgerichtet. Seit dem Auszug
des Mieters im zweiten Obergeschoss befindet sich jedoch diese Einheit zur Neuvermietung ohne sichtbare Erfolgsaussichten auf
dem Markt. Aufgrund der schlechten Ausnutzung der Büroflächen stellte die Eigentümerin Überlegungen an, eine Wohnnutzung
einzurichten. Die mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossene Lage an der Bahnsteigstrasse ist für eine attraktive Wohnnutzung bestens geeignet und verspricht gute
Mieteinnahmen. Das Neuhauser Architekturbüro Bührer hat deswegen im Auftrag der
Rheingold AG eine Vorprojektstudie ausgearbeitet, die eine Umnutzung des zweiten
und dritten Obergeschosses zu Wohnungen
vorsieht. Beim dritten Obergeschoss ist vorgesehen, das Dach auszubauen und eine
Dachterrasse einzurichten. Diese geplante
und an sich sinnvolle, quartierverträgliche
Umnutzung widerspricht jedoch den Vorschriften des rechtskräftigen Quartierplans
«Rheingold» und verlangt eine Änderung der
Quartierplanvorschriften. Das Grundstück
GB Neuhausen am Rheinfall Nr. 1049 befindet sich gemäss rechtskräftigem Zonenplan
in der Kernzone II. Nach Art. 29 der Bauordnung der Einwohnergemeinde Neuhausen
am Rheinfall vom 1. September 1988 (BauO;
NRB 700.100) umfassen die Kernzonen I und
II Zentrumsgebiete der Gemeinde, in denen
Wohnbauten sowie Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe zugelassen sind. Diese Voraussetzung ist bei der Liegenschaft Bahnsteigstrasse 1 gegeben. Aus diesem Grund
steht der Änderung der Quartierplanvorschriften aus raumplanerischen Gesichtspunkten
nichts entgegen. In den bestehenden Quartierplanvorschriften fehlen Konkretisierungen
für eine nachhaltige Energienutzung. Die
Quartierplanvorschriften mussten daher
in diesem Bereich angepasst werden. Die
Unterlagen liegen vom 26. Februar bis
16. März beim Bausekretariat zu den
­üblichen Öffnungszeiten zur Einsicht auf.
8 Letzte
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016
Rundgang durchs DER HINGUCKER
Unterdorf
Der hängende Garten von der Pestalozzistrasse
Auch in diesem Jahr soll das sogenannte Dialogforum fortgesetzt
werden. Mit einem ersten Rundgang Anfang März soll der Bevölkerung anhand einer persönlich
g eführten Begehung aufgezeigt
­
werden, wo im Zentrum bauliche
Entwicklungen anstehen.
Der Rundgang führt über:
Industrieplatz mit SIG-Areal, Wil­
­
denstrasse–Chilesteig sowie Posthof und Schulhaus Kirchacker. Anschliessend an den Rundgang werden in der Rhyfallhalle Kaffee und
Kuchen offeriert. Moderation: Katrin
Jaggi, dipl. Architektin ETH SIA. (r.)
Samstag, 5. März, 9 bis 11 Uhr, Treffpunkt:
Industrieplatz
Zweimal Börse
für Kinderartikel
Am Samstag ist Kinderartikelbörse,
und zwar von 10 bis 12 Uhr in der
Städlihalle (Schulstrasse 12) in
Neunkirch. In der Kaffistube gibt’s
feine Kuchen und Getränke. Ebenfalls am Samstag ist in Schaff­
hausen die Kinderkleiderbörse. Sie
findet von 8.30 bis 11 Uhr im
Pfarreisaal St. Maria (Promena­
­
denstrasse 23) statt. Details auf
www.nordagenda.ch. (r.)
IMPRESSUM
Verlag und Druck
Kuhn-Druck AG, Neuhausen
Dieter Mändli, [email protected]
Telefon +41 52 672 10 88
Redaktion Vincent Fluck (vf),
Nathalie Krebser (nk)
[email protected]
Telefon +41 52 670 01 30
Abonnement
[email protected]
Telefon +41 52 633 33 66
Anzeigenverkauf Peter Aragai
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 68
Layout Nicole Sturzenegger
Kooperationspartner
Meier + Cie AG, Schaffhausen
Adresse «Neuhauser Woche»,
Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43,
8212 Neuhausen am Rheinfall
Erscheinungsweise Jeweils
wöchentlich am Donnerstag, einmal monatlich in einer Auflage von
5200 Exemplaren kostenlos verteilt
in alle Neuhauser Haushaltungen
Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr
Online www.neuhauserwoche.ch
PERFOR MANCE
neutral
Drucksache
01-12-317927
myclimate.org
Hier war einst der Eingang zu einem Geschäft. Heute gehen keine Kunden mehr ein und aus. Die Treppe ist
­sozusagen zum hängenden Garten geworden – nicht von Babylon, sondern von Neuhausen am Rheinfall, an
der Ecke Pestalozzi-/Rheingoldstrasse. Bild: vf
Filmtage im Kinotheater
Wer Lust auf alte Schweizer Filmklassiker auf der Leinwand hat,
kann sich auf die kommenden Tage
freuen. Ab heute bis Samstag veranstaltet das Kinotheater Central
seine alljährlichen Filmtage. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde
finden diese zweimal im Jahr statt,
einmal im Frühling und einmal im
Herbst, um die Kinotradition in der
Gemeinde aufrechtzuerhalten. Das
Kinotheater stell die nötige Infrastruktur zur Verfügugn, während
die Gemeinde die Filmrechte ein-
holt. Der Film, der den Anfang
macht, ist «Wachtmeister Studer»
von 1939, um 20 Uhr. Am Freitag
und Samstag um die gleiche Zeit
flimmert «Polizischt Wäckerli» über
die Leinwand. Am Freitag die Version aus dem Jahr 1955, am Samstag diejenige aus dem Jahr 1967.
Es ist keine Reservierung nötig.
Jeder, der gerade Lust und Zeit hat,
ist herzlich eingeladen, Platz zu
nehmen und in die Filmklassiker
einzutauchen. Der Eintritt kostet
10 Franken. (r.)
AGENDA
FR., 11. MÄRZ
FR., 4. MÄRZ
Neuhuuser Märkt auf dem
Platz für alli an der Zentralstrasse
34 in Neuhausen am Rheinfall.
­Beginn um 15.30 Uhr, Dauer bis
18.30 Uhr. Mit einem grossen
­Sortiment an Frischprodukten und
Spezialitäten.
■■
Neuhuuser Märkt auf dem Platz
für alli an der Zentralstrasse 34 in
Neuhausen am Rheinfall. Beginn
um 15.30 Uhr, Dauer bis 18.30 Uhr.
Mit einem grossen Sortiment an
Frischprodukten und Spezialitäten.
■■
Theater «Wär isch dä Hugo?» um
20 Uhr im Trottentheater. Eintritt:
25 Franken. Türöffnung um 19 Uhr.
Tickets unter www. ticketino.com.
Weitere Vorstellungen auch am
Samstag, 5. März, Freitag, 11. März
und Samstag, 12. März.
■■
Der Rheinfall
wird grün
Anlässlich des Irischen Nationalfeiertags St. Patrick’s Day erstrahlt
der Rheinfall an drei Abenden in
Grün. Als einziger Standort in der
Schweiz nimmt der Rheinfall zum
dritten Mal am «Global Greenings» teil. Vom 15. bis 17. März
bietet die Werner Mändli AG zwischen 19 und 21 Uhr ab Schlössli
Wörth exklusive Fahrten zum
Rheinfallfelsen an. Auch die Restaurants Schlössli Wörth, Park am
Rheinfall und Schloss Laufen servieren an den drei Abenden zum
Thema passende Menüs und offerieren ihren Gästen die Felsenschifffahrt. (Eing.)
ANZEIGE
Zahlen
e-Banking:
Einfach
und praktisch
SA., 12. MÄRZ
■■ Neuhauser Flohmi auf dem Platz
für alli an der Zentralstrasse 34
in Neuhausen am Rheinfall. Beginn
um 7 Uhr, Dauer bis 16 Uhr. Stöbern, Handeln oder Tauschen.
www.bsb.clientis.ch
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