PowerPoint‐Präsentation Viel Spaß mit dem Handy und Internet 6 bis 10 Jahre Notizen zu den Folien für Eltern Folie 1: Titelfolie Saferinternet.at unterstützt vor allem Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Auf der Website www.saferinternet.at finden sich aktuelle Informationen und Tipps, kostenlose Broschüren und Materialien zum Download, Beratungsangebote sowie das Veranstaltungsservice. Die Initiative wird im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen des CEF/TelecomProgramms umgesetzt. Folie 4: Beliebte Anwendungen Folgende Anwendungen nutzen Jugendliche am Computer/Handy in ihrer Freizeit: • Fotos: werden meist über Soziale Netzwerke ausgetauscht. Ein Netzwerk, das speziell für den Austausch von Fotos gedacht ist, ist Instagram. Die jüngsten InstagramNutzer/innen sind im Volksschulalter. Die Anwendung ist aber auch bei älteren sehr beliebt. Wichtig sind auch diverse Bildbearbeitungsprogramme rund um Instagram. • Soziale Netzwerke: Während Facebook (www.facebook.com) bei älteren Jugendlichen nach wie vor eine wichtige Rolle spielt, ist das Netzwerk bei jüngeren bis ca. 16 Jahre schon wieder „out“. Viel wichtiger ist die Messenger-App „WhatsApp“, die zum Austausch von Nachrichten, Fotos, Videos und Sprachnachrichten genutzt wird. Besonders wichtig sind die WhatsApp-Gruppen: Sie kommen vor allem bei der Kommunikation in der Klasse und mit der Familie zum Einsatz. Beliebt ist auch die Messenger-App Kik, die ähnlich wie WhatsApp funktioniert, im Gegensatz dazu aber keine SIM-Karte benötigt. • Computerspiele: werden häufig direkt im Sozialen Netzwerk (v. a. Facebook) gespielt. Social Gaming: Man braucht einander, um im Spiel weiter zu kommen. Eine Weile kann gut und erfolgreich gratis gespielt werden. Irgendwann ist die Verlockung aber groß, auf einen kostenpflichtigen Zugang zu wechseln, da man damit im Spiel schneller vorankommt oder bessere Optionen hat. Damit nicht unerwünschte Kosten 1 entstehen, empfiehlt sich die Sperre von In-App-Käufen. • YouTube: Das Video-Portal ist bei allen Kindern bekannt und in Verwendung. Wenn man Videos verlinkt und nicht herunterlädt, ist auch urheberrechtlich alles in Ordnung. Besonders beliebt sind Video-Blogger/innen auf YouTube, die sogenannten YouTuber/innen. Diese sind meist selbst noch Jugendliche bzw. junge Erwachsene, stellen Videos zu bestimmten Themen online (z. B. Beauty, Gaming = Let‘s Play, Fashion, …) und genießen beim jungen Publikum teilweise Popstar-Status. Die berühmtesten YouTuber/innen haben hunderttausende Abonnent/innen. • Wikipedia: Wird sowohl von Kindern, als auch von Lehrenden gerne zur Recherche und Informationsbeschaffung. Schulen haben unterschiedliche Regelungen für die Verwendung. Wikipedia ist sicherlich ein guter Ausgangspunkt für OnlineRecherchen, sollte aber nicht ohne Hinterfragen bzw. weiterführende Recherche genutzt werden (Stichwort: Informationskompetenz!). • Live-Streaming: Seit 2015 ist die Live-Broadcasting-Plattform YouNow auch im deutschsprachigen Raum angekommen und vor allem bei Kinder und Jugendlichen beliebt. Mittels Handy-Kamera oder Webcam können Nutzer/innen einen eigenen Live-Stream starten, dem andere YouNower jederzeit folgen und diesen kommentieren können. Gestreamt wird von überall aus – dem Klassen- oder Kinderzimmer oder der Schultoilette. Die Streams sind meist harmlos, mögliche Gefahren bestehen dann, wenn Jugendliche persönliche Daten (z.B. Wohnadresse, Telefonnummer) preisgeben, mit der Kamera durch die elterliche Wohnung führen, sich zu freizügig zeigen (kommt selten vor) oder im Hintergrund Musik läuft (Urheberrechte!). • Filme: Nur weil Filme oder Serien ganz einfach im Internet abgerufen werden können, heißt das noch lange nicht, dass man diese beliebig verwenden darf. Sowohl der Upload, als auch der Download von illegal bereitgestellten Filmen ist verboten! Man darf also z.B. auch keine DVD-Kopie im Internet zum Download anbieten. Streaming-Portale wie mykino.to sind in Österreich rechtlicher Graubereich – es ist dennoch ratsam, keine Streams aus illegaler Quelle anzusehen. Außerdem sind in diesem Umfeld oft Abzocke-Seiten aktiv; auch die Gefahr von Viren oder Malware ist gegeben. • Google: Die Suche mit Google ist für Kinder selbstverständlich. Sie nutzen die Suchmaschine sehr schnell und zielsicher, können sich aber kaum in neue Suchstrategien eingewöhnen (wie z.B. nach Creative-Commons-Inhalten suchen). Telefon online - Skype: Über den Online-Telefonanbieter wie Skype oder Viber kann mittels App oder Webanwendung telefoniert und gechattet werden. • 2 • iTunes: Einer der größten Online-Shops für Musik oder Filme ist iTunes. Folie 5: Themen für Volksschulkinder Wichtige Themen für Volksschulkinder: • Passwörter: Wie sollte ein geeignetes Passwort aussehen, wie geht man damit um? • Identitäten online und im “realen Leben”: Welche Informationen darf man im Netz von sich preisgeben? Wer steckt hinter anderen Personen im Netz? • Kosten erkennen: Welche Inhalte sind kostenlos, für welche muss ich zahlen? • Ja/Nein: Welche Aussagen im Internet sind “wahr”, welche “falsch”, welchen kann man mit „Ja“ zustimmen, welchen nicht? Es ist für Kinder überhaupt nicht einfach, im Internet zwischen „Ja“ und „Nein“ zu unterscheiden. Denn „Ja“ und „Nein“ heißen im Internet oft anders, z.B. „OK“, „Weiter“, „Abbrechen“ etc. Hier müssen Eltern helfen! • Exzessives Spielen und exzessive Nutzung von Geräten: Hier ist es wichtig, mit dem Kind gemeinsame Regeln zu entwickeln. Kinder erkennen oft selbst ihre Grenzen. Unterstützen kann man sie als Eltern, indem man Alternativen aufzeigt. • Ungeeignete Inhalte: Vor allem junge Kinder sollten auf keinen Fall im Internet alleine gelassen werden. • Umgang miteinander: Wie geht man mit anderen Menschen im Netz um? • Urheberrechte/Recht am eigenen Bild: Wer darf was und wen fotografieren? Welche Rechte haben Kinder? • Umgang mit persönlichen Daten: Welche Informationen können bedenkenlos veröffentlicht werden, welche behält man besser für sich? Folie 6: Der Einstieg beginnt früh… Das Einstiegsalter für digitale Geräte sinkt: Im Schuljahr 2014/2015 hat sich herauskristallisiert, dass die meisten Kinder bereits mit acht Jahren ihr erstes Smartphone bekommen haben. Bereits die Jüngsten nutzen das Smartphone, vor allem zum Anschauen von Fotos oder zum Spielen. Folie 7: Das erste Handy Trend im Schuljahr 2014/15: Kinder erhalten ihr erstes Smartphone rund um die Erstkommunion. Zu ersten Problemen im Schulumfeld kommt es aber meist erst in den 3. und 4. Klassen, vor allem im Zusammenhang mit WhatsApp. Auch in diesem Alter sind bereits beginnende Verunglimpfungen von einzelnen Kindern („Vorstufe“ von Mobbing) zu beobachten. Außerdem fühlen sich auch schon Volksschulkinder von zu vielen Postings und Nachrichten überfordert. 3 Folie 8: Generation 24/7 online Für Kinder ist es mittlerweile selbstverständlich, dass sie immer mit dem Internet verbunden sein können. Sie können sich die Kindheit ihrer Eltern, die meist noch ohne Internet erfolgte, kaum vorstellen. Folie 9: Risiken Privatsphäre schützen: So wenig persönliche Daten wie möglich im Internet angeben; keine Fotos, Videos oder Texte veröffentlichen, die später einmal peinlich sein könnten; anonyme Nicknames anstelle des richtigen Namens verwenden; sichere Passwörter verwenden und diese regelmäßig ändern; Privatsphäre-Einstellungen in Sozialen Netzwerken nutzen. Fotos/Videos: Aus einem Bikinifoto, das per WhatsApp verschickt oder in einem Sozialen Netzwerk gepostet wurde, kann durch Bildbearbeitungsprogramme schnell ein Nacktfoto werden und die Runde machen. Vor problematischen Kontakten schützen: Vorsicht bei Phishing, Beschimpfungen, sexueller Belästigung, Anmache, Kontaktanbahnung, Spam. Gegen Spam (= Zusendung unerwünschter E-Mails) Spamfilter im E-Mail-Programm und beim Provider verwenden; unerwünschte Nutzer/innen im Sozialen Netzwerk oder per Messenger blockieren; E-Mail-Adresse und Handynummer niemals öffentlich angeben, zweite E-Mail-Adresse anlegen; Online-Bekanntschaften nur an öffentlichen Orten (z.B. Kinocenter, Café, ...) und in Begleitung anderer treffen; auf irritierende oder bedrohliche Nachrichten nicht antworten. Folie 10: Spuren im Netz Welche Spuren hinterlasse ich im Netz? Welche möchte ich hinterlassen? Wie erkenne ich andere Personen im Internet? Diese Themen müssen mit Kindern immer wieder besprochen werden – auch wenn sie es nicht immer in der Hand haben und es oft sehr abstrakt ist. Beispiel: WhatsApp hat eine gute Aufnahmefunktion, die bei den Jüngsten sehr beliebt ist, da sie ihre Nachrichten nicht tippen müssen. Kinder sind dann sehr verleitet, diese Funktion auch für ihre persönlichen Notizen zu nutzen. Hier muss den Kindern erklärt werden, dass es sinnvoller ist, für solche persönlichen Aufnahmen lieber die Aufnahmefunktion des Handys selbst zu nutzen. 4 Folie 11: Geheimzuhaltende Informationen Kinder sind in der Regel oft schon früh sehr kompetent und wissen in der Theorie, was in Ordnung ist und was nicht. Das heißt aber nicht, dass sie dies dann in der Praxis auch einhalten können! Grafik: https://www.edugroup.at/service/suche/detail/kinder-entdecken-diemedienwelt.html Folie 12: Passwörter Ein Passwort ist wie eine Zahnbürste: Sie gehört nur mir alleine und sollte öfters gewechselt werden. Wie Zahnbürsten große und kleine Borsten haben, sollte auch ein Passwort idealerweise aus Groß- und Kleinbuchstaben bestehen. Folie 13: Wann entstehen Kosten? Gerade wenn man mit dem Handy im Internet unterwegs ist, sollte man unbedingt darauf achten, dass keine unerwünschten Kosten entstehen. • Mobiles Internet: Wenn möglich immer über das WLAN ins online gehen, um keine Datenlimits zu überschreiten. Im Ausland sollte das mobile Internet deaktiviert werden. • In-App-Käufe: Kinder können nicht so einfach erkennen, wann sie zu In-App-Käufen weitergeleitet werden und wann nicht. Diese sollten daher unbedingt vorab gesperrt bzw. mit einem Passwort geschützt werden. Folie 14: Apps Was ist an Apps problematisch? • Kosten: Durch Apps können schnell intransparente Kosten entstehen. Diese können auch über die Telefonrechnung abgebucht werden (=WAP-Billing). Ist man in eine WAP-Billing-Falle getappt, sollte man die Rechnung beim Mobilfunkanbieter beeinspruchen und die RTR-Schlichtungsstelle einschalten. • Werbung: ist für Kinder nicht immer zu erkennen, vor allem dann, wenn sie zu InApp-Käufen führt; • Unerwünschte Kontaktaufnahme: vor allem in Chats von Spielen; • In-App-Käufe: diese am besten in den Handy-Einstellungen deaktivieren; 5 Folie 15: Online-Sucht? Kinder erkennen in der Regel ihre eigenen physischen Grenzen, sehen aber oft keine Alternativen. Hier sind die Eltern gefragt! Statt Verbote aufzuerlegen, sollten sie ihre Kinder dazu ermutigen, die eigenen Grenzen zu erkennen und nach Überschreitung dieser Grenzen etwas anderes zu tun. Das kann man gemeinsam üben, indem man, wenn es dem Kind zu viel wird, z.B. miteinander rausgeht, kuschelt oder rauft (als Indoor-Aktivität). Das bedeutet unter Umständen auch, dass man einmal seine eigenen Aktivitäten für einen Moment unterbrechen muss. Wichtig ist es, zu vermeiden, dass das Kind von einem Bildschirm zu einem anderen wechselt (z.B. vom Handy zum Fernseher). Folie 16: Online-Sucht? Die exzessive Computer- und Handynutzung bei Jugendlichen muss nicht unbedingt gleich eine Sucht sein. Bei ca. 10% der Jugendlichen oder 3% der Gesamtbevölkerung handelt es sich tatsächlich um eine Sucht. Von Sucht wird gesprochen, wenn Jugendliche sich dessen bewusst sind, aber aus eigenem Antrieb nicht mehr herauskönnen. In den meisten Fällen haben Jugendliche gar keine Motivation mehr, sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Sie dazu zu bewegen, sich auch anderen Dingen zu widmen, kann ein hartes Stück Erziehungsarbeit sein. Übersteigt dies die eigenen Möglichkeiten, so ist es sinnvoll, Unterstützung bei einer Familienberatungsstelle zu suchen. Hilfe für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen bietet auch 147 Rat auf Draht, per Telefon (147 ohne Vorwahl), Online- oder Chat-Beratung (www.rataufdraht.at) Die Definition der Online-Sucht erfolgte hier nach Hahn/Jerusalem. Folie 17: Ja oder Nein? Es ist für Kinder überhaupt nicht einfach, im Internet Aussagen nach „wahr“ oder „falsch“ zu unterscheiden. Oft wissen sie nicht, welche Aussagen mit „ja“ oder „nein“ bewertet werden können. Beispiel: „In der Schule habe ich das Handy auch im Unterricht eingeschaltet“ – ja oder nein? Hier müssen Eltern helfen. Folie 18: Ja oder Nein? Man kann mit Kindern üben zu erkennen, welche Aussagen im Internet „wahr“ oder „falsch“, welche Aussagen mit „ja“ oder „nein“ zu bewerten sind. Bereiten Sie dafür verschiedene Aussagen über das Internet bzw. Smartphones vor und lassen Sie diese von Ihrem Kind bewerten. Besonders viel Spaß macht es, wenn sich die 6 Kinder dabei bewegen können, z.B. wenn sie sich im Raum je nach „ja“ oder „nein“ positionieren müssen. Die Abbildung stammt aus dem Unterrichtsmaterial Volksschule: https://www.saferinternet.at/uploads/tx_simaterials/Safer_Internet_in_der_Volksschule.pd f Die Übung wurde von Alexander Schmelzer und Martin Kern entwickelt. Folie 19: Unangenehme Bilder Kinder kommen im Internet immer wieder mit Inhalten in Kontakt, die ihnen Angst machen können, z.B. Inhalte in Spielen, Filmen, Pornos etc. In der Regel suchen Kinder nicht gezielt nach diesen Inhalten, sondern kommen eher zufällig (z.B. bei der Internet-Suche oder bei Mutproben) damit in Kontakt. Daher: Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass es jederzeit zu Ihnen kommen kann und sich Hilfe holen kann, z.B. wenn es nicht schlafen kann. Achtung: Bevor Sie als Eltern ausflippen, tief durchatmen und nicht vergessen, dass – wenn Sie jetzt mit Verboten reagieren – Ihr Kind sich eventuell nie wieder an Sie wenden wird! Folie 20: Kettenbriefe Viele Kinder kennen Kettenbriefe – Nachrichten, die etwa über WhatsApp verschickt werden, mit der Aufforderung, sie an andere Personen weiterzuleiten. Manche dieser Kettennachrichten beinhalten lustige Geschichten, andere wiederum gruselige Inhalte, die Kindern Angst machen, z.B Morddrohungen oder angsteinflößende Warnungen. Solche Kettenbriefe werden von Kindern als sehr bedrohlich empfunden. Es fällt ihnen schwer zu glauben, dass diese Drohungen nicht wahr werden. Daher ist es besonders wichtig, Kindern viel Platz und Zeit dafür einzuräumen. Fragen Sie regelmäßig bei Ihrem Kind nach, ob es derartige Nachrichten erhalten hat und versichern Sie wiederholt, dass man Kettenbriefe nicht ernst nehmen muss – sondern einfach löschen kann. Erklären Sie auch, dass Ihr Kind die Nachricht nicht selbst weiterleiten soll – sonst bekommen noch mehr Kinder Angst! Folie 21: Ab welchem Alter ist ein Spiel geeignet? Ab welchem Alter ein Spiel geeignet ist, ist sehr stark davon abhängig davon, wie gut sich ein Kind konzentrieren kann. Es gibt also keine allgemeingültigen Regeln! Überlegen Sie bei jedem Spiel, ob bereits für Ihr Kind geeignet ist. Für die meisten Spiele gibt es eine gesetzliche Altersempfehlung, an der Sie sich orientieren können. Achtung: Gehen Sie dabei nicht nur von Ihren eigenen Bedürfnissen aus – auch Kinder haben Wünsche, die ernstgenommen werden sollten. 7 Beispiel: Offiziell ist das Spiel „World of Tanks Blitz“ erst ab 12 zugelassen. Welche Spiele gibt es noch (auch auf der Playstation oder am Nintendo)? Für welches Alter sind diese zugelassen? Welche Spiele können Eltern erlauben, welche nicht? Wie kommen Kinder an Spiele, welche die Eltern nicht erlauben? Hinweis: Wenn Ihr Kind die Chat-App „Talking Angela“ nutzt, kommt eventuell die Angst, dass sich hinter der chattenden Katze Angela Pädophile verstecken können, als Thema zutage. Achtung: In den meisten Online-Spielen gibt es immer einen Chat, in dem sich Kinder mit fremden Leuten unterhalten können. Manchmal können Spiele den Kindern Angst machen. Behalten Sie die Spielerfahrungen Ihres Kindes im Auge und immer wieder fragen Sie immer wieder danach. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass es jederzeit mit Ihnen sprechen kann, wenn es Angst bekommt oder sich mit einem Spiel überfordert fühlt. Eine allzu ablehnende Haltung dem Spiel gegenüber kann dazu führen, dass Ihr Kind sich in Zukunft nicht mehr Sie wenden wird. Hinweis: Spiele wie GTA („Grand Theft Auto“) sind bei Volksschulkindern sehr beliebt – es handelt sich aber keineswegs um ein harmloses Autorennspiel, wie es Kinder ihren Eltern manchmal gerne weismachen. Das Spiel ist erst ab 18 Jahre erlaubt. Folie 22: Minecraft Das Spiel „Minecraft“ ist bei Kindern im Volksschulalter derzeit sehr beliebt. „Minecraft“ ist eine Art „virtuelles Lego“, mit dem Kinder ihre eigene Welt bauen können, ohne dabei irgendwelchen Einschränkungen zu unterliegen. Im „Survival Mode“ kann man allerdings auch andere Spieler abschießen, um sich selbst zu verteidigen. Auch wenn die Grafik pixelig ist, ist Minecraft ein tolles Spiel, in dem Kinder sich frei entfalten können. Auch wenn Sie nicht begeistert sind – verbieten Sie das Spiel nicht gleich, sondern lassen Sie sich erst von Ihrem Kind zeigen und erklären, was es an Minecraft so faszinierend findet. Bestaunen Sie gemeinsam die erschaffene virtuelle Welt – vereinbaren Sie gleichzeitig aber auch Regeln, wann es mit dem Spielen genug ist. 8 Folie 23: Berufswunsch YouTuber/in YouTube führte 2007 das sogenannte „Partnerprogramm“ ein, mit dem die hochgeladene Videos monetarisiert werden können. Mit der steigenden Popularität der Video-Plattform erwachte auch das Interesse großer Firmen und Unternehmen. YouTube erkannte dieses Potential und entwickelte sich zu einer kommerziellen Plattform, die es den größer werdenden Kanälen ermöglicht, mit den Werbeeinnahmen der monetarisierten Videos Geld zu verdienen. Quelle: www.klicksafe.de: http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/youtube/ Folie 24: Computer-/Konsolenspiele PEGI-Symbole: • • • • • • • • • Faust: Gewaltdarstellungen Sprechblase: vulgäre Sprache Spinne: angsterregende Inhalte Männer-Frauen: Spiel enthält Nackt- oder Sexdarstellungen Spritze: Drogenkonsum wird gezeigt Würfel: Glückspielelemente werden gezeigt Personengruppe: Diskriminierung wird verharmlost Weltkugel: es handelt sich um ein Online-Game 3, 7, 12, 16, 18: Altersfreigabe laut Jugendschutzgesetz (in Wien müssen Spiele verpflichtend gekennzeichnet sein) – die Alterskennzeichnung bezieht sich nur auf den Jugendschutz, nicht auf die Spielbarkeit! Internetspiele ungleich Browserspiele! Folie 25: Fotos: Wer darf was? Recht am eigenen Bild: Frage: Wer darf welche Fotos machen? Der Mann mit dem violetten T-Shirt, darf der das? Darf die Person, die das oben gezeigte Foto aufgenommen hat, das? Antwort: Ja! Der Mann darf das Foto schießen, da die beiden Frauen offensichtlich damit einverstanden sind. Die Person, das oben gezeigte Foto aufgenommen hat, tut ebenfalls nichts Unrechtes: Einerseits befinden sich die Personen im öffentlichen Raum, andererseits handelt es sich nicht um eine entstellende, bloßstellende oder intime Situation. Hinweis: Auch Kinder haben ein Recht am eigenen Bild! Wenn diese nicht fotografiert werden wollen oder dagegen sind, dass ein Foto von ihnen veröffentlicht wird, ist dies unbedingt zu akzeptieren! Eltern haben dabei auch eine Vorbildfunktion. Wenn diese das 9 Recht am eigenen Bild missachten, können auch die Kinder nicht lernen, wie man mit den Rechten anderer umgeht. Folie 26: Umgang miteinander Es ist wichtig, klare Regeln für den Umgang miteinander festzulegen. Was dürfen die Kinder und was nicht? Zum Beispiel können medienfreie Mahlzeiten vereinbart werden – das muss für alle Familienmitglieder und auch für Medien wie Bücher, Zeitung, Fernsehen gelten! Folie 27: WhatsApp Das Mindestalter für einen eigenen WhatsApp-Account liegt offiziell bei 16 Jahren. Mit der Erlaubnis der Eltern können aber auch schon jüngere Kinder einen WhatsApp Account erstellen. Kinder sind schon sehr früh in WhatsApp-Gruppen aktiv. Das kann sie teilweise sehr überfordern. Unterstützen Sie daher Ihr Kind, indem Sie zum Beispiel dabei helfen, das Handy einmal wegzulegen. Es ist allerdings nicht ratsam, Verbote aufzuerlegen – es braucht vielmehr einen ständigen Aushandlungsprozess mit dem Kind. In welchen Gruppen sind die Kinder aktiv? Welche Aufgaben haben die Gruppen-Admins? Was ist Spam, was ist wichtig? Achtung: Bei Handy- und Nummernwechsel unbedingt den alten Account am Handy löschen, bevor man die App deinstalliert oder am Gerät löscht. Regeln für Eltern: • Schicken Sie Keine während der Unterrichtszeit keine WhatsApp-Nachrichten an Ihr Kind! Denn dadurch werden Kinder dazu verleitet, ihr Handy aktiv zu nutzen. Auch Eltern haben hier Pflichten! • Posten Sie in Familiengruppen keine Bilder, mit denen die Kinder nicht einverstanden sind! Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und zeigen Sie ihrem Kind auf diese Weise, dass das „Recht am eigenen Bild“ respektiert werden muss. Folie 28: Facebook – was tun? Trend im Jahr 2015: Facebook ist auch bei Kindern im Volksschulalter ein Thema, da sie es zum Spielen nutzen wollen. Oft nutzen Eltern und Kinder dann einen gemeinsamen Account. Achtung! Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Kind in Ihrem Account über eventuell ungeeignete Informationen stolpern kann! Das gilt auch für ältere Beiträge, Nachrichten im News-Feed, Fotos, Privatnachrichten und „Gefällt mir“-Angaben! 10 Beispiel aus der Praxis: Kind erfährt durch Facebook, dass ein Elternteil eine Affäre pflegt. Eine solche Information kann das Kind sehr überfordern: Soll es diese Information dem Papa erzählen? Oder mit der Mutter besprechen? Folie 29: Cyber-Mobbing – Wenn dich online wer fertig macht. In der Volksschule ist Cyber-Mobbing in der Regel noch kein Thema, dennoch lassen sich manchmal bereits „Vorstufen“ von Cyber-Mobbing beobachten. Nehmen Sie Ihr Kind daher unbedingt ernst, wenn es von Verunglimpfungen in Sozialen Netzwerken oder im Internet erzählt! Versuche Sie im Gespräch herauszufinden, ob es sich tatsächlich um Cyber-Mobbing handelt (gezieltes Fertigmachen über einen längeren Zeitraum hinweg) oder um harmlosere Streitereien. Folie 30: Online miteinander streiten Kinder müssen lernen, miteinander streiten zu streiten– auch innerhalb der Familie. Es ist daher nicht sinnvoll, alle Streitereien unter Geschwistern immer sofort zu unterbinden. Folie 31: Technischer Schutz Weitere Informationen auf der Website: • Filterprogramme, -Apps & Co – wie kann ich Computer, Smartphone & Tablet sicherer machen? https://www.saferinternet.at/fuer-eltern/#c2317 • Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu mobile Kinderschutzprodukten: https://www.saferinternet.at/uploads/tx_simaterials/Mobile_Kinderschutzprodukte _Saferinternet.at.pdf Folie 32: Nicht auf Filter verlassen!!! Gilt auch für Apps am Handy! 11 Folie 33: Referat vorbereiten Kinder brauchen Unterstützung und Übung, um den richtigen Umgang mit Google und anderen Suchmaschinen zu erlernen. Viele Kinder beginnen bei der Referatsvorbereitung mit der Bildersuche. Sprechen Sie mit Ihrem Kind unbedingt über das Thema Urheberrechte! Erklären Sie, dass man Fotos aus dem Internet nicht einfach weiterverwenden darf, auch wenn man sie leicht finden kann. Erklären Sie auch, warum das Beachten von Urheberrechten wichtig ist, selbst wenn Lehrende oder andere Kinder nicht darauf achten. Quellen für Bilder mit Creative Commons-Lizenz: www.pixabay.com und www.bilderpool.at. Folie 34: Quellen aus dem Internet – Kann das stimmen? Ist das Blödsinn? Quellen aus dem Internet: Über Sie mit Ihrem Kind, Informationen aus dem Internet zu hinterfragen: • Warum wird das geschrieben? Hintergründe, Autor, Zweck • Wer soll das glauben? Zielgruppe, die angesprochen werden soll • Wozu wird das geschrieben? Welcher Zweck? Interessen der Herausgeber? • Wer hat es bezahlt? Unternehmen, die Werbungschalten Weitere Informationen zum Thema „Informationskompetenz im Internet“ finden Sie im Unterrichtsmaterial „Wahr oder falsch im Internet?“ auf Seite 16: Kostenloser Download der Broschüre: https://www.saferinternet.at/fileadmin/files/Unterricht/Wahr_oder_falsch_im_Internet.pdf Folie 35: Kindersuchmaschinen Spezielle Kindersuchmaschinen wie www.blinde-kuh.de, www.fragfinn.de oder www.helleskoepfchen.de sind beim Erstellen von Referaten sehr hilfreich, da die Suchergebnisse für Kinder besser verständlich sind! Folie 37: Tipps für die Medienerziehung Je mehr Eltern sich für das interessieren, was ihre Kinder im Internet bzw. am Handy machen, desto besser können sie in problematischen Situationen reagieren. Dazu gehört es, die Lieblings-App, -spiele und -websites der Kinder zu kennen und auch zu wissen, warum und wie diese genutzt werden. Überlegen Sie etwa bei Spielen gemeinsam, wann ein guter Zeitpunkt ist, aus einem Spiel auszusteigen (z.B. Level fertig machen, ein Leben noch, …), und vereinbaren Sie solche Zeitpunkte. Sind Regeln eingeführt, dann müssen diese auch von beiden Seiten befolgt werden. Je früher Kinder mit Regeln vertraut sind, desto leichter funktioniert die Einhaltung auch später. 12 Nutzen Sie Ihr Kind auch als Experten/Expertin. Lassen Sie sich dessen Lieblingsanwendungen am Computer bzw. im Internet erklären. Flippen Sie aber nicht aus, wenn Sie mit den Inhalten nichts anfangen können bzw. diese ablehnen. Erklären Sie Ihrem Kind Ihren Standpunkt und machen Sie es auf mögliche Folgen aufmerksam. Folie 38: Tipps für die Medienerziehung Seien Sie nicht zu kritisch bei den Internet-Entdeckungsreisen Ihres Kindes. Ihr Kind kann durch Zufall auf ungeeignete Inhalte stoßen. Nehmen Sie dies zum Anlass, um über diese Inhalte zu sprechen und ev. Regeln zu vereinbaren. Drohen Sie Ihrem Kind aber nicht mit einem Internet- oder Handyverbot, das würde das Vertrauensverhältnis zu Ihrem Kind empfindlich stören! Vergessen Sie nicht: Die Chancen digitaler Medien übertreffen die Risiken! Internet und Handy sind ausgezeichnete Medien, die sowohl zum Lernen als auch in der Freizeit sinnvoll eingesetzt werden können. Ermutigen Sie Ihr Kind, digitale Medien bewusst zu nutzen und alle Möglichkeiten zu erforschen. Unter Anleitung können die Risiken sehr gut eingeschränkt werden. Folie 39: 147 Rat auf Draht: Auch für Eltern! Volksschulkinder kennen die Notruf-Hotline 147 Rat auf Draht meist noch nicht, aber auch Eltern oder andere Bezugspersonen des Kindes können sich Hilfe holen: Per Telefon (147 ohne Vorwahl), per Online-Beratung oder Chat (www.rataufdraht.at) Folie 40: Sheeplive-Videos Sheeplive-Videos zur sicheren Internet- und Handynutzung für 9 bis 12-jährige Kinder Link: http://at.sheeplive.eu/ Folie 41: Hilfe und Links Stopline: Anonyme Meldestelle gegen Kinderpornografie und nationalsozialistische Wiederbetätigung im Internet. 147 Rat auf Draht: Die kostenlose, anonyme 24h-Telefonhotline für Kinder und Jugendliche unter der Nummer 147 (ohne Vorwahl) steht auch Eltern und anderen Bezugspersonen zur Verfügung. Auf der Website www.rataufdraht.at werden zudem Tipps & Informationen sowohl für Jugendliche als auch für Eltern (http://www.rataufdraht.at/eltern) angeboten, u.a. rund um das Thema „Handy & Internet“ angeboten. Jeden Freitag wird von 18-20 Uhr 13 Beratung per Chat angeboten, zusätzlich kann Online-Beratung über ein Formular in Anspruch genommen werden. Saferinternet.at: Infos, Tipps und Materialien zur sicheren Internet- und Handynutzung für Eltern, Lehrende und Schüler/innen. Veranstaltungsservice zum Buchen von Workshops für Schüler/innen, Lehrende und Eltern. Broschürenservice mit kostenlosen Infomaterialien, Unterrichtsmaterialien, Ratgebern und Broschüren zum Bestellen und Downloaden. Aktuelle Infos auch unter facebook.com/saferinternetat, twitter.com/saferinternetat oder instagram.com/saferinternet.at Schulpsychologische Bildungsberatung: Kostenlose Unterstützung und Beratung bei Konflikten in der Schule Internet Ombudsmann: Kostenlose Online-Beratung und Streitschlichtung bei Problemen mit Online-Shopping, Internet-Betrug, Datenschutz & Urheberrecht. Watchlist Internet: Informationsplattform zu Internet-Betrug und betrugsähnlichen OnlineFallen Folie 43: Schlussfolie Es ist unverzichtbar geworden, dass Kinder und Jugendliche sich kompetent im Internet bewegen können. Das Internet ist ein wichtiger Teil von Schule, Freizeit und Beruf. Arbeitgeber/innen erwarten heute, dass junge Erwachsene kompetente Computer- und Internetnutzer/innen sind. Vergessen Sie nie: Die Chancen überwiegen im Vergleich zu den Risiken deutlich! Folie 45: Was ist das Internet? Das Internet nachbauen • Um den Kindern das Internet spielerisch näher zu bringen, kann man sie das Internet mit Wollknäuel „nachbauen“ lassen. Dazu lässt man die Kinder in einem Kreis aufstellen und gibt ihnen erst einen farbigen Wollknäuel in die Hand. Die Kinder können dann spielen, dass sie eine Nachricht weiterschicken, in dem sie den Knäuel an ein anderes Kind weitergeben und dabei den Faden festhalten, sodass sich schlussendlich ein Netz bildet. Später wird ein zweiter und dritter Knäuel in die Runde geschickt, sodass sich ein buntes Geflecht bildet. • Ist erst einmal ein dichtes „Internet“ entstanden, kann man mit den Kindern diskutieren: Was bedeuten die Knoten? Was passiert wenn einer dieser Knoten wegfällt? Was bedeutet es, wenn ein Kind besonders viele Fäden in der Hand hält (wenn es sonst gut integriert ist und es keine Konflikte gibt)? Was ist SPAM? Etc. 14 • Abschließend kann man die Kinder das „Internet zerstören lassen“, wobei klar zu machen ist, dass sich das Internet real nicht zerstören lässt. Folie 46: Womit kommt man ins Internet? Wer glaubt, man kommt mit … ins Internet? „Wer glaubt, man kommt mit ... ins Internet, steht auf!“ Mit dieser Übung lässt sich auch das „Internet of Things“ thematisieren. • • • • • Vor allem „Smart Homes:“ Gardine, Herd, Kochtopf, Rasenmäher, Fernseher „Smart Toys“ Spielzeug gibt es bereits vernetzt, vor allem im Einsatz mit dementen Personen E-Bikes werden bald online sein, ebenso Navigationssysteme Handys, Spielkonsolen und Computer sind natürlich längst online Taschenmesser und Tixo bis lang noch nicht 15
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