Vortrag Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung

Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung
 Warum neue Herausforderung?
 Welche Hilfen gibt es?

Regenereignisse immer intensiver
(Frankreich 600mm)

Jedes Bundesland eigenes
Handbuch

Verschmutzung ja, jedoch welcher
Grad?

Maßnahmen ja, jedoch zu welchen
Kosten
Schadstoffe im Niederschlagswasser
TOC,
CSB,
BSB
gelöst
MKW
frei
Cd, Cr, Cu, Ni, Pb, Zn, Al, Fe
Ba, Ti, V, As, Hg, Mo, Sr, Pt, Pd, Rd
gelöst
Schwermetalle
gelöst
PAK
Pestizid
Pestizide
e
gelöst
Regen
RegenAbf
Partikel
lüssen
Abflüsse
an
Feinstpartikel
adsorbiert
P&N
gelöst
Konzentrationen im Abwasser von
Hauptstraßen und Autobahn
Quelle BOKU Wien – Prof. Fürhacker
Studie
Scholler
(2010)
n=45
Autobahn
Helmreich
et al. (2010)
n=55
Hauptstraße
Einheit
MW
MW
µg/l
µg/l
µg/l
<5
35
< 10
<1
< 10
88
<0.5
191
Art
Parameter
Cd
Cu
Cr
Ni
Pb
Zn
Ba
Ti
V
PAKa
KW
TOC
µg/l
µg/l
µg/l
µg/l
µg/l
µg/l
µg/l
AFS
mg/l
mg/l
mg/l
pH
–
EC
Cl
55
56
847
Göbel
et al. (2007)
300 Studien
HauptAutostraße
bahn
MW
MW
1,9
3,7
Fürhacker
et al. (2012)
AbsetzBecken
n=2
< 0,1
GW
OG
Deutschland
4,5
0,09- 0,26
5
50
97
11
11
65
13
27
682
71,6
68,8
14 – 39
7,7
5,3
1800
45
18
1,6 – 9,3
9
20,3
137
407
224
345
112
2560
471
4,3
81 - 331
25 – 51
9
7,4
8,8 – 53
3 – 34
7
0,19
0,09
**)
0,2
12 – 57
1,65
2,61
4,17
4,76
3
355
163
155
825
7.5
7,4
7,4
7,8
71
132
BBSchV
(1999)
Autobahn
>240.000 DTV
Einzel
1,3
630
44,6
18,3
0,254
0,35
19
Qualitätszielverordnung
Chemie (2010)
0,1
7,7 – 9
11 - 52000
470
414
7200
1210
µS/cm
mg/l
186
106
159
57 - 402
180
a Summe 16 EPA PAK
GW: Qualitätszielverordnung Chemie Grundwasser (PAK bezogen auf 6 PAK)
OG: Qualitätszielverordnung Ökologie Oberflächengewässer
PAK im OG: Anthracen, Fluoranthen, Naphthalin, BaP, BbF, BkF, B(ghi)perylen Indeno(1,2,3-cd)pyren
50
25
500
Welche Vorgaben waren für die Erstellung des
Regelblattes 45 relevant?
• Umsetzung folgender Vorgaben
Rechtliche Vorgaben:
Wasserrechtsgesetz
( §§ 30c, 32, 32a.. )
QZV Chemie GW
Technische Vorgaben:
ÖNORM B 2506 Teil 1 & 2
( 08/2013,11/2012 )
DWA A 138 ( 04/2005 )
• Anwendungsbereich
Das Regelblatt ist anzuwenden auf Fragen der Einbringung von Niederschlagswasser durch
Versickerung in den Untergrund, welches auf den im Regelblatt definierten Flächen
(Dachflächen, Flächen für den fließenden und ruhenden Verkehr, Lager- und
Manipulationsflächen u.Ä.) anfällt.
Umsetzungsschritte
• Identifizierung der Flächen und deren stoffliche Belastung von
Niederschlagsabflüssen
• Kategorisierung der Flächen in Flächentyp F1 bis F5 in
Abhängigkeit möglicher Belastungen
• Definieren von geeigneten Reinigungsverfahren
Systeme mit mineralischem Filter
Systeme mit Rasen
Systeme mit Bodenfilter
Systeme mit technischem Filter (neu!!)
• Zuordnung der Flächentypen zu den geeigneten
Reinigungsverfahren
Flächen
Typ
F1

F2
Art der Fläche
Dachflächen (Glas-, Grün-, Kies-und Tondächer, zementgebundene und
kunststoffbeschichtete Deckungen), gering verschmutzt

Alle anderen Dachflächenmaterialien und Terrassen (gering verschmutzt) mit
einem Gesamtflächenanteil nicht größer als 200 m² projizierter Fläche

Rad- und Gehwege


nicht befahrene Vorplätze und Zufahrten für Einsatzfahrzeuge
Dachflächen und Terrassen, gering verschmutzt, die nicht dem Flächentyp F1
zugeordnet werden können

Parkflächen für PKW nicht größer als 20 Parkplätze bzw. 400 m² (Abstellflächen
inkl. Zufahrt)

Parkflächen für PKW größer als 20 Parkplätze und nicht größer als 75 Parkplätze
bzw. 2.000 m2 (Abstellflächen inkl. Zufahrt) mit nicht häufigem
Fahrzeugwechsel (Wohnhausanlagen, Mitarbeiterparkplätze bei Betrieben, Parkand-Ride Anlagen und Parkplätze mit ähnlich geringem Fahrzeugwechsel)

Fahrflächen mit einer JDTV bis 500 Kfz/24 h bzw. Gleisanlagen bis 5.000 Bto
Flächen
Typ
F3

Art der Fläche
Parkflächen für PKW größer als 20 Parkplätze und nicht größer als 75
Parkplätze bzw. 2.000 m2 (Abstellflächen inkl. Zufahrt) mit häufigem
Fahrzeugwechsel (z.B. Kundenparkplätze von Handelsbetrieben, wie
z.B. Einkaufsmärkte)

Parkflächen für PKW größer 75 Parkplätze und nicht größer als 1.000
Parkplätze

Fahrflächen mit einer JDTV von 500 bis 15.000 Kfz/24 h bzw.
Gleisanlagen größer 5.000 Bto

Park- und Stellflächen für LKW, sofern eine wesentliche Verschmutzung
des Niederschlagswassers durch Emissionen aus den Fahrzeugen (z.B.
Verluste von Kraft- und Schmierstoffen, Frostschutzmitteln, Flüssigkeiten
aus Brems- oder Klimatisierungssystemen etc.) mit hoher
Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann

Lager- und Manipulationsflächen sowie Umschlagplätze (Terminals),
sofern eine wesentliche Verschmutzung des Niederschlagswassers
durch Ladegutverlust oder Manipulation (Tätigkeiten auf diesen Flächen)
mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann
Flächen
Typ
F4

F5
Art der Fläche
Parkflächen für PKW größer 1.000 Parkplätze (z.B. Einkaufszentren)

Betriebliche Fahrflächen mit einer JDTV über 15.000 Kfz/24h (Straßen
mit in der Regel mehr als zwei Fahrstreifen)

Betriebliche Fahrflächen, Plätze und Flächen mit starker Verschmutzung
z.B. durch Landwirtschaft, Fuhrunternehmen und Märkte
Park- und Stellflächen für LKW, sofern eine wesentliche Verschmutzung
des Niederschlagswassers durch Emissionen aus den Fahrzeugen nicht
mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann


Lager- und Manipulationsflächen sowie Umschlagplätze (Terminals),
sofern eine wesentliche Verschmutzung des Niederschlagswassers
durch Ladegutverlust oder Manipulation (Tätigkeiten auf diesen Flächen)
nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann

Dachflächen, stark verschmutzt (z.B. in Industriezonen mit hohen
Emissionen)

Sonstige Flächen, stark verschmutzt
Zuordnung der Flächentypen zu den geeigneten
Reinigungsverfahren
Hydraulische Bemessungsansätze
Bemessungsniederschlag:
• Hydrografischen Zentralbüro des BMLFUW wurden Tabellen zu
Bemessungsniederschlägen veröffentlicht, unter http://ehyd.gv.at verfügbar.
Dauerstufen von 5 Minuten bis zu 6 Tagen und Wiederkehrzeiten (Jährlichkeiten) von
1 bis 100 Jahren
• Gitterpunkte im 6-km-Raster flächendeckend für ganz Österreich.
Jährlichkeit:
• Mind. ein 5-jährliches Niederschlagsereignis
• Bei erhöhten Schutzanforderungen
•
Entleerungszeit max. 24 Stunden bei n=1
Hydraulische Bemessungsansätze
Abflusswirksame Fläche:
• Ermittlung aller zu entwässernden Flächen und der jeweiligen
Oberflächenbeschaffenheit
• Auswahl der Abflussbeiwerte nach der jeweiligen Oberflächenbeschaffenheit aus
ÖNORM B 2506-1
Sickerfähigkeit des Untergrundes/Bodenfilters:
• Durchlässigkeitsbeiwert → kf – Wert (m/s)
• Sickerversuche gemäß ÖNORM B 4422-2
• Ermittlung des Bodenaufbaus
• Vorinformation
Überprüfung von Entwässerungsanlagen
und -systemen
Tab. 5 Art und Umfang der Überprüfungen
Ergebnisse
•
Systeme mit mineralischem Filter (z.B. herkömmliche Sickerschächte) entsprechen
nicht den Anforderungen der QZV Chemie GW
•
Rasenflächen, Rasenmulden, Rasenbecken entsprechen den Anforderungen der
QZV Chemie GW nur dann, wenn
–
–
Flächen des Typs F1 und F2 oder
Fahrflächen mit einer JDTV von 500 bis 15000 KfZ/24 h flächig über eine Böschung
entwässert werden
•
Systeme mit Bodenfilter entsprechen den Anforderungen der QZV Chemie GW und
ermöglichen das Einbringen von in Anlage 2 und 3 angeführten Schadstoffe in das
Grundwasser unter Einhaltung der Schwellenwerte der Anlage 1 der QZV
•
Systeme mit technischem Filter sind auf ihre Eignung zum Rückhalt der Schadstoffe
zu prüfen – entsprechend den Anforderungen der ÖNORM B2506-3
Bewilligungspflicht
Quelle: Ministerialrat DI Michael Samek (Bundesministerium für Land-und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft
Einbringung mit steigender Konzentration des Schadstoffes
Geringfügigkeitskriterien
Verschmutzungskriterien
Geringfügige
Einwirkung
(Beeinträchtigung der natürlichen
Beschaffenheit)
bewilligungsfrei
grundsätzlich bewilligungsfähig
Verunreinigung
Verschmutzung
nicht bewilligungsfähig
Bewilligungspflicht
Behandlungsanlage mit
technischem Filter
•
Behandlungsgrundlage entsprechend § 55 (2)
WHG 2009
•
Anschließbare Verkehrsfläche bis 500m²
•
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
•
Vorbehandlung durch Hydrozyklon
•
Integrierter Schlammspeicher
für absetzbare Stoffe
Behandlungsanlage mit
Bodenfilter oder technischem Filter
Sickerschacht mit technischem Filter
Gewässerschutzanlage mit technischem Filter
Herzlichen Dank
für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!
Wir lassen Sie nicht im Regen stehen!