Alte Herren SW Elmpt Tuppturnier Seite 1 17 Alde Härre trokke sich zurück und schlossen sich ein, 15 von ihnen versuchten ihr Glück, spielten Tuppen wie verrückt. Im schwülen Kiosk saßen die Schwarzweißen bei ihren Karten. Ihre Frauen ließen sie zuhause bracken und warten. Und spielten Spiel um Spiel zu dritt, zu viert, und jeder schwitzte. Ein anderer sah zu, kibit Kibitzte. 28. September 2015 Dramaturgie/ Fotographie: : Peter Clemens "Isch ben düchtisch jeschrubb wuede" Unser diesjähriges "Alteherren-Tuppturnier" Am Samstag trafen sich ach wie gern, 17 Elmpter Alte Herrn zum Tuppen. In gemütlicher Runde wurde rasch besprochen, man benötigt mehrere herkömmliche Kartenspiele mit 32 Karten, mehrere Blocks und Stifte, eine Menge Bier, einen "Dummen" der organisiert und zwei "Holer und Bringer", sowie Erzähler die Schwanks aus der Jugend verzälle. Also alles wie immer .....alles bestens ....flexibel gezaubert und so fiel der Turnier-Startschuss um 19:30 Uhr. Getuppt wurde an allen Tischen gleichzeitig und gesucht wurden der beste Einzeltupper, ....ab sofort ..... dä Tuppes....genannt. Karten hin - Karten her - Karten her - Karten hin Verlust - Gewinn nach Kartengemisch. Es wurde gebucht, gereizt und geflucht. Man klopfte auf den Tisch. Man witzelte seicht. Hätte Pikdame statt Karozehn den Buben genommen, dann wäre vielleicht alles anders gekommen. Und noch einmal und noch und noch, verbissen und besessen. Ein Lüftchen kam durchs Schlüsselloch, roch nach leckerem zum Essen. Der König fiel. Das letzte Spiel, das allerletzte Spiel begann. Und wieder stach die Karozehn. Dä white Mann (Hans), der nichts getan als zugsehn, Gewann. 17 gähnende "Altherren" gingen hinaus ins Morgengraun, sie gingen, nach hause zu ihren Fraun. Keine Angst liebe Leser...es wird zwar .. immer wieder Haus und Hof verspielt – aber in unserer Runde ...nur etliche Kisten Bier. Zugehört habe ich den Tuppern bis in die frühen Morgenstunden, verstanden habe ich nichts, versuche aber denjenigen die nicht dabei waren, hier laienhaft darzustellen …..wat het säch jedoon jet oofend. Diesen Bericht gebe ich nach besten Wissen und Gewissen, hoffentlich richtig, ....aber mit Augenzwinkern weiter. Jelernt han öch ...Tuppen wird im wesentlichen grundsätzlich in zwei "Bundesländern" gespeelt und zwar in Rheinland -Pfalz und in " Elmpt ane Leemkull" bei de Alde Härre von Schwartt Wiiss Älmpt. Beliebt ist es aber auch bei unseren Nachbarn in Ostbelgien und in Limburg. Es ist also ein " typisches "Elmpter Altherren Spiel", das mehr oder weniger jährlich parallel zu einem Heimspiel oder wie jetzt an einem spielfreien Samstag stattfindet. D.h. läuft die Fußball-Saison mal nicht so zufriedenstellend, wird kurzerhand ein Tuppturnier eingeplant und damit die ...........Moral der Truppe erhöht. bzw. gestärkt. Beim Zuhören meine ich auch gehört zu haben, dass unser Tuppen unter den verschiedensten Namen …….weit verbreitet ist. In der Kölner Bucht und am Niederrhein heißt es "Tuppen", in der Nordeifel "Sibbe Schröäm", in der Südeifel "Siewe Schrim", ...es ist aber auch als Schrömen" oder "Schrämen" bekannt. Sowohl die "schäl Sick" als auch der Niederrhein beanspruchen die "eigentliche" Heimat des Tuppens zu sein. Wer Recht hat, lässt sich nicht eindeutig klären, ….aber es deutet Einiges auf die "Alten Herren von Elmpt an der Lehmkul" hin. Da wir Elmpter, ….manchmal auch der Overhetfelder, ...überall in der Welt zu Hause sind, könnte der Name "Tuppen" auch vom französischen Verb "duper" hergeleitet werden, was soviel wie "überlisten" oder "täuschen" bedeutet, …..hier ist ganz klar unser Spielsystem gemeint...also genau dass, was wir fast jeden Samstag mit unseren Spielgegnern veranstalten, ...andererseits gibt es auch die Deutung, "Tuppen" hieße soviel wie "Klopfen", denn die Jungs klopfen permanent auf den Tisch, …..aber nur……..um während des Spiels den Einsatz zu erhöhen. Dat Tuppen ist zweifelsohne ein sehr altes Alte Herrenspiel, also extra für uns mit recht einfachen Grundregeln. Eingeführt wurde es.... um zu ermitteln, wer die Runde bezahlt. Dieses Spiel war historisch betrachtet ein Spiel der Schnapstrinker. Solche Spiele, in denen um Schnapsrunden gespielt wurde, ..sind immer wieder mal verboten worden, denn das "Saufen von Schabau" führte auch manchmal zu nicht näher erläuterten "Exzessen", ...denen sich der gemeine Alt Herren Spieler" öfters hingab. Zu mindestens die "Früheren" . Seite 2 „Tuppen ist kein Glücksspiel“ Historisch belegbar ist, es wurde immer bis 7 gespielt, worauf auch der Name "Sibbe Schröäm" hindeutet. Jeder Spieler zog vor sich auf dem Wirtshaustisch mit Kreide sieben Striche. Das würde ich heute gerne mal bei Paul sehen!! Verlor er, musste er je nach Höhe des Einsatzes die entsprechende Anzahl an Strichen wegwischen. Dieses Wegwischen wurde "Schrubbe" oder auch "Waische" genannt. Daraus entstand dann die Redewendung "Isch ben düchtisch jeschrubb wuede" oder Mich hannt se öentlich jewäische" (beides in der Bedeutung "Ich habe viel verloren"). Anmerkung: Hier meine ich aber ausdrücklich nicht unsere letzten Spiele gegen Kaldenkirchen und Leuth. Da wir Alt Herren Fußballer aber im Großen und Ganzen, an sich ...ein ruhiges strukturiertes Völkchen sind, entwickelte sich aus dem althergebrachten "Schabausaufen" zunehmend unser gepflegtes Biertrinken. Biertrinkende Fußballer sind nämlich gemütlicher aber leider etwas langsamer als Schnapstrinkende Fußballer. hähähä. Unser jährliches Tuppturnier stand wie immer unter jünstigen Vorzeichen, denn vor vielen, vielen Jahren, musste sich ein Landgericht mit der Frage beschäftigen, ob denn Tuppen ein Glücksspiel sei. Zur Vorgeschichte: In E.m.t hatten sich einige Frauen beim ansässigen Pfarrer beschwert, ihre Männer würden sich beim "tuppen" zu oft betrinken und auch zu viel Geld verspielen. Der Pfarrer hatte für dieses Problem eine einfache Lösung: Er zeigte den Wirt des Lokals, in dem die Männer zechten, wegen "Duldung von Glücksspiel" an. Damals waren nämlich Glücksspiele in Elmpt verboten. Der zuständige Rechtsprecher konnte allerdings nicht "tuppen". So bat er den Wirt und drei der anwesenden Altherren, ihm ein typisches Spiel des "tuppens" zu demonstrieren. Die vier Männer spielten also "unter allgemeiner Heiterkeit" eine Runde aus. Am Ende kam der Rechtsprecher zu der sicheren Erkenntnis, dass letztendlich immer.... "der gewandteste oder geschickteste Spieler" ...gewänne, ……………..also …..in unserem Fall "...dä White" …..und schlussendlich ..."Tuppen" also kein Glücksspiel sei und deshalb die Klage abgewiesen werden müsse. Seitdem haben es die Alten Herren gerichtlich anerkannt: Tuppen ist kein Glücksspiel. So genug der langweiligen Worte, wir hatten einen sehr schönen Abend und summasummarum setzte sich wie oben beschrieben...letztlich unser Ehrenspielführer und Alters-Präsident Hans , genannt ……..."dä White", vor LucaTobi und Jörg ......durch. Et wo ne jelungene ovent ! Ich habe fertisch. Peter
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