Surface-News Lackieren | Galvanisieren | Reinigen Ausgabe 1/2016 • KW 3 Kunststoffe dichter machen Kunststoffe sind durchlässig für Gase. Um das Plastik dichter zu machen, tragen Wissenschaftler mithilfe von Plasmen hauchdünne Schichten auf die Oberflächen auf. Plastikverpackungen sind leichter und bruchsicherer als Glas. Daher füllen beispielsweise PETFlaschen in den Supermärkten vermehrt die Regale. Nun wird auch diskutiert, Babynahrung in Kunststoffgefäßen statt in Gläschen anzubieten – allerdings ist die Sorge zu groß, dass schädliche Stoffe aus der Packung in die Nahrung gelangen könnten. Ganz unbegründet sind diese Befürchtungen nicht. Es ist allgemein bekannt, dass Kunststoff über eine schlechte Gasbarriere verfügt. Damit kann Luft unbeschwert in beide Richtungen durch das Material treten. Deswegen verliert Wasser in PET-Flaschen beispielsweise seine Kohlensäure und Lebensmittel verändern den Geschmack. Neue Beschichtungsverfahren mittels Plasmen könnten Abhilfe schaffen. Ein ForscherTeam der Ruhr-Universität Bochum entwickelt derzeit Verfahren, um Oberflächen mit Schutzschichten zu überziehen, die den Kunststoff dichter machen. Mit dieser Beschichtung wären Plastikverpackungen hundertmal dichter, als sie es heute sind. Lebensmittel wären dementsprechend länger haltbar und besser geschützt vor Substanzen, die aus dem Kunststoff austreten. Das Team erforscht, wie man ein Objekt mit einer beliebigen Form aus einem bestimmten Kunststoff am besten mithilfe eines Plasmas beschichtet. Dafür nutzen die Wissenschaftler die "plasma enhanced chemical vapour deposition", kurz PECVD. In diesem Verfahren wird die Substanz Hexamethyldisiloxan verdampft, mit Sauerstoff vermischt und im Plasma zerlegt. Dadurch scheidet sich Siliziumdioxid auf Alles über die Welt der Oberflächen erfahren Sie bei uns! Global Fairs. Global Business. dem Kunststoff ab. Das Plasma liefert die für den Prozess notwendige Energie. Gerade einmal 50 Nanometer misst diese Barriereschicht. Dickere Schichten würden reißen und außerdem den Recyclingprozess stören. Dabei werden die Schichten nicht direkt auf den Kunststoff aufgetragen. Versuche ergaben, dass der sauerstoffhaltige Plasmaprozess zur Abscheidung von Siliziumdioxid die Kunststoffoberfläche angreift. Um die Zerstörung des Kunststoffes zu verhindern, ist es notwendig, zunächst eine sauerstofffreie Schutzschicht auf den Kunststoff aufzutragen. Auf diese wird dann die sauerstoffhaltige Barriereschicht abgeschieden. Das Team stellte zudem fest, dass verschiedene Gegenstände nicht einfach auf die gleiche Art mit Plasmen beschichtet werden können. Viele Parameter beeinflussen das Resultat, zum Beispiel die Plasmadichte, der Sauerstoffgehalt oder die Intensität des Ionenbeschusses. Die Plasmaparameter wirken sich darauf aus, wie dicht, hart und dehnbar die Barriereschicht am Ende ist. Unterschiedliche Kunststoffe wie PET, Polypropylen oder Polycarbonat erfordern unterschiedliche Plasmaeigenschaften. Auch die Form des Gegenstandes spielt eine Rolle. Das Team der Uni Bochum hat es sich zum Ziel gesetzt, die optimalen Parameter für ein zu beschichtendes Objekt möglichst schnell zu finden. Je nach Gegenstand kann das derzeit zwischen zwei Tagen und einem Jahr in Anspruch nehmen. Allerdings zeigen sich die Wissenschaftler zuversichtlich, denn ihrer Einschätzung nach wird das Verfahren in ein bis zwei Jahren industrietauglich sein. In Kooperation mit REACh IT Am 26. Januar 2016 tritt die Durchführungsverordnung 2016/9 der EU-Kommission in Kraft. Die neuen Vorgaben sollen die Verteilung der Kosten erleichtern, die bei einer gemeinsamen Datennutzung entstehen. Laut Dr. Daniel Mauder, REACh-Experte beim TÜV SÜD, verfolgt die ECHA konsequent das Prinzip „Ein Stoff, eine Registrierung“. Mit dem REACH-IT-Update werden Registrierungen außerhalb der gemeinsamen Einreichung ab dem Frühjahr 2016 nicht mehr möglich sein. Zu erwarten ist dabei, dass der Verwaltungs- und Abstimmungsaufwand der Firmen untereinander zu einer Herausforderung wird. Die Grundidee der Datenteilung und damit einer Kostenreduzierung ist natürlich zu begrüßen. Ob aber die aufgezwungene Interessensverknüpfung wirklich die beste Lösung ist, erscheint fraglich. Irgendwie scheint jedes Problem, das die ECHA versucht zu lösen, zu neuer Bürokratie und neuen Belastungen für die Firmen zu führen. Übrigens – Mitte 2018 endet die Registrierungsfrist für kleinere Stoffmengen. Wer hier noch nicht alles Notwendige geregelt hat, sollte dringend aktiv werden. Institutionen wie der TÜV SÜD (www.tuevsued.de/reach) unterstützen Hersteller und Importeure von Stoffen bei allen Fragen zur Datenteilung und Registrierung sowie rund um das europäische ChemikalienCB recht. Termine Workshop Partikelsimulation für die industrielle Anwendung 26.–27. Januar 2016, Freiburg IWM Auszeichnung für Anlagenbauer Rekordumsatz bei Boge Volvo Car China hat die Dürr Ecoclean, Monschau, und deren Schwesterunternehmen Schenck Shanghai Machinery Ltd als „Excellent Supplier“ ausgezeichnet. Damit wird die Lieferung und Inbetriebnahme von Reinigungsanlagen für eine neue Fertigungslinie der Motorentypen VEP4 und GEP3 bei Volvo Car China in Zhangjikakou gewürdigt. Die Anlagen für die Vorreinigung wurden bei Schenck in Shanghai-Baoshan gefertigt. Die Endreinigungsanlagen kamen von Dürr Ecoclean in Monschau. Mit einem Jahresumsatz von 130 Millionen Euro blickt der Bielefelder Kompressorenhersteller Boge zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Der Vorjahresumsatz wurde um rund 10 Millionen Euro übertroffen. Damit wächst das Unternehmen erneut deutlich stärker als der Branchendurchschnitt. Boge sieht den Grund für den Erfolg unter anderem in der Innovationskraft von Produkten und Dienstleistungen – wie der neuen High Speed Turbo-Technologie (HST). Grund zur Freude gab zum Jahresende zudem die Auszeichnung der HST-Technologie mit dem OWL Innovationspreis „Marktvisionen“ in der Kategorie „Industrie und Handwerk“: Die Jury begründete ihre Entscheidung unter anderem mit dem hohen technischen Innovationsgrad und dem großen Marktpotenzial. www.durr-ecoclean.com www.boge.de DIN-Norm für SurTec 650 Im Rahmen des Ersatzes von Chrom(VI)-Verbindungen bei der Oberflächenbehandlung von Aluminium wurde jetzt mit der DIN Norm 50935-2 ein weiterer Meilenstein realisiert. Mit der neuen Norm lassen sich Chrom(III)-haltige Passivierungen, wie SurTec 650, klassifizieren und mittels eindeutig definierter Standards bezüglich Korrosionsschutz, elektrischer Leitfähigkeit oder Lackhaftung charakterisieren. Kunden aus der Elektronik-, Automobil-, und Bauindustrie können chromatfreie Aluminiumoberflächen jetzt einfach gemäß den in der DIN-Norm spezifizierten Eigenschaften in Auftrag geben oder bestellen. www.surtec.de Physik Instrumente (PI) gründet weitere Niederlassung Physik Instrumente (PI) hat die Mehrheit am niederländischen Unternehmen Applied Laser Technology (ALT) erworben. Das Unternehmen investierte damit in die Erhöhung des Marktanteils in den hochtechnisierten Industrien der BeneluxLänder. ALT war seit der Gründung vor mehr als 30 Jahren Händler für Präzisionspositioniersysteme von PI. Neben Dick Moerman wurde Markus Spanner, Geschäftsführer für den Bereich Finanzen und Controlling der PI Gruppe, zum weiteren Geschäftsführer berufen. Erik Keune hat die Funktion des Key Account Managers inne. www.pi.de Impressum Verlag: I.G.T. Informationsgesellschaft Technik mbH Tagung Reach in der Oberflächentechnik 27. Januar 2016, Stuttgart Fraunhofer IPA Oskar-Maria-Graf-Ring 23 26. Pulversymposium 28.-29. Januar 2016, Dresden Dr. Herrmann GmbH & Co. KG Fax: +49 89 67 36 97-19 D-81737 München Tel.: +49 89 67 36 97-0 Web: www.mo-oberflaeche.de Mail: [email protected] Wechsel der Geschäftsführung bei Thaletec Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 wurde im Rahmen einer Neustrukturierung des Unternehmens Thaletec GmbH, weltweit führender Hersteller von emaillierten Apparaten und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie, die Geschäftsführung des Unternehmens neu geordnet. Stefan Lieschke und Alexander Barkow übernehmen die operative Geschäftsführung des Unternehmens. www.thaletec.com Axalta feiert 150 Jahre 2016 ist für Axalta Coating Systems (NYSE: AXTA) ein Jubiläumsjahr – 150 Jahre Entwicklung und Herstellung von Industrielacken. Im Jahr 1866 kamen in Deutschland die ersten Produkte auf den Markt. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem weltweit führenden Anbieter von Flüssig- und Pulverlacken entwickelt. Charlie Shaver, Axaltas Vorstandsvorsitzender und CEO: „Mit unseren fast 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und für etwa 120.000 Kunden in 130 Ländern werden wir auch in den kommenden Jahren mit Hilfe modernster Technologien die Lackprodukte der nächsten Generation entwickeln und weiterhin Spitzenqualität und einen Top-Service bieten.“ www.axalta.de Herausgeber: Lothar Zobel Redaktion: Carsten Blumenstengel (Chefredakteur) Tel.: +49 89 673697-51 Fax: +49 89 673697-61 Mail: [email protected] Bettina Gabler Tel.: +49 89 673697-58 Fax: +49 89 673697-61 Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Dagmar Batschat Tel.: +49 89 673697-35 Fax: +49 89 673697-19 Mail: [email protected] Produktion / Layout: Marion Hille / Claudia Huth © Copyright by I.G.T., München 2016 Kontrolle von Zink und Nickel im sauren Zink-Nickel-Elektrolyten Eine erhöhte Metallkonzentration im sauren Zink-NickelElektrolyten tritt häufig auf. Mit Atotechs neuen Inertanoden können die Zink- und Nickelkonzentrationen des sauer Zink-Nickel-Elektrolyten kontrolliert werden. Dadurch werden Badverdünnungen vermieden und die Standzeit des Elektrolyten erheblich verlängert. Die neu entwickelten, automatischen Inertanoden zeigen eine hohe Toleranz gegenüber Wartungsausfällen und wirken der chemischen Zinkauflösung entgegen. Zudem können sie einfach und ohne Ausfallzeiten in bestehende Beschichtungslinien integriert werden. Zinni 220, Atotechs neueste Generation der borsäure- und ammonium-freien sauren Zink-Nickel-Elektrolyte, ist das optimale Verfahren zum Betrieb mit Inertanoden, sowohl in Gestell- als auch Trommelanwendung. Aufgrund der Inertanoden-Technologie weist der Elektrolyt immer die empfohlene Metallkonzentration auf.www.atotech.com Neue Kollektion architektonischer Beschichtungen Adapta Color bringt eine neue Kollektion architektonischer Beschichtungen auf den Markt. Bei der "Dichroic Collection" handelt es sich um eine Reihe von Produkten, die entweder zwei Farben oder verschiedene Interferenz-Farben aufweisen, die in der Lage sind, ihre Chromatik in Abhängigkeit von der Richtung des Lichtes oder des Betrachtungswinkels zu ändern. Die Wechselwir- kung zwischen der Absorption und der Reflexion des Lichtes erzeugt faszinierende Effekte, die sogar bei schwachem Licht beobachtbar sind. Diese Effekte werden bei kugelförmigen oder gekrümmten Objekten zusätzlich intensiviert. Alle Farben der Kollektion werden in langlebiger Spitzenqualität geliefert. Sie wurden mit der innovativsten Technologie Adapta Bonding System hergestellt, einer Technik, die eine homogene optische Wirkung gewährleistet. www.adaptacolor.com Kurz gemeldet ■ Jubilare geehrt – Die Ist Metz Firmengruppe ehrt 44 langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bis zu stolze 30 Jahre arbeiten sie bereits für den UV-Anlagenhersteller aus Zizishausen und seine umliegenden Tochwww.ist-uv.de terfirmen. ■ Neue Niederlassung – Zum 1. Januar 2016 hat der Pumpenhersteller WP-ARO GmbH mit der WP-ARO AG eine neue Niederlassung in der Schweiz eröffnet. Als Direktor ist Rémy Geiser der neue Ansprechpartner für den Vertrieb der ARO-Produktfamilie des Ingersoll Rand Konzerns und der WP-ARO Produkte. www.wp-aro.ch ■ Investionen – Evonik hat 2015 mehr als 400 Millionen Euro in seine inländischen Produktionsstätten investiert. Der Großteil der Mittel (etwa zwei Drittel) verteilte sich auf die fünf größten deutschen Evonik-Standorte Marl, Hanau, Essen, Darmstadt und www.evonik.de Wesseling. Der Branchenüberblick #Lackieranlagen #Lackier- und Applikationsgeräte #Reinigungsanlagen und -mittel #Strahlanlagen und Strahlmittel Entlackungsanlagen #Galvanisieranlagen #Galvanisierverfahren #Lohngalvanisierer #Mess- und Prüfgeräte #Industrielle Plasma-Oberflächentechnik #Lohnentlacker #Lohnbeschichter #Pulverlacke #Lackierroboter #Mechanische Oberflächenbearbeitung #Lohnstrahlen #Industrielacke #Fördertechnik #Lavon A wie Applikationstechnik ckieranlagen #Lackier- und Applikationsgeräte #Reinigungsanlagen bis Z wie Zubehör und -mittel #Strahlanlagen und Strahlmittel Entlackungsanlagen #Galvanisieranlagen #Galvanisierverfahren #Lohngalvanisierer #Mess- und Prüfgeräte #Industrielle Plasma-Oberflächentechnik #Lohnentlacker #Lohnbeschichter #Pulverlacke #Lackierroboter #Mechanische Oberflächenbearbeitung #Lohnstrahlen #Industrielacke #Fördertechnik FINDEN SIE, WAS SIE SUCHEN! www.mo-oberflaeche.de/marktuebersichten mo_MÜ_2015_halbequer.indd 1 18.02.15 15:11
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