UpDate Economic August 2015 Schweizer Konjunktur leidet unter starkem Franken Wie befürchtet, wirkt sich der durch den SNB-Entscheid gestärkte Schweizerfranken negativ auf die Exportindustrie aus. Trotz eines Anstiegs des privaten Konsums war das BIP im ersten Quartal 2015 rückläufig, und auch für das zweite Quartal gehen Analysten von einem negativen Wachstum aus. Entsprechend kann zumindest eine kurze Rezession nicht ausgeschlossen werden. Trotzdem gibt es auch positive Zeichen. Nachdem die Unsicherheiten bezüglich eines Grexits – zumindest momentan – beseitigt werden konnten, ist die europäische Wirtschaft in die Wachstumszone zurückgekehrt. Dementsprechend wird auch für die Schweiz mit einer baldigen Erholung gerechnet. Sind die Wachstumsannahmen für das laufende Jahr noch tief, wird be- reits für das nächste Jahr mit einem BIP-Wachstum von etwas mehr als einem Prozent gerechnet. Die Aktienmärkte blieben mehrheitlich unbeeindruckt von der aktuellen wirtschaftlichen Schwäche. Nach einem kurzfristigen Einbruch am 15. Januar 2015, erholte sich die Börse, beflügelt durch tiefe Zinsen, rasch wieder und verzeichnete in den ersten sieben Monaten des Jahres ein Plus (SMI: 5.0%, SPI: 7.9%). Der Druck auf den Schweizerfranken scheint sich in naher Zukunft nicht stark genug abzuschwächen. Entsprechend wird die SNB das Zinszielband auf einem tiefen Niveau belassen. Kredit-/Kapitalmarkt: Zinsen bleiben tief Konjunktur: Tiefes Wachstum und Preisrückgang 3-Monats LIBOR CHF und Rendite 10-Jahres CH-Bundesobligation Reales BIP-Wachstum und Inflation in der Schweiz 1.5 % 2.5 % 2.0 % 1.0 % 1.5 % 1.0 % 0.5 % 0.5 % 0% 0% -0.5 % -0.5 % -1.0 % -1.0 % 2012 2013 2014 2015 2016 -1.5 % ■ ■ Aufgrund des SNB-Entscheids fielen die Zinsen Anfang Jahr deutlich, wobei die langfristigen Zinsen sich seither wieder leicht erholt haben. Die Analysten rechnen für das kommende Jahr nicht mit einem signifikanten Zinsanstieg. Entsprechend dürften die kurzfristigen Zinsen im negativen und die langfristigen Zinsen im nur leicht positiven Bereich verharren. ø 2009 bis 2013 2014 BIP-Wachstum ø-Prognose BIP-Wachstum Bandbreite der Prognosen Rendite CH-Bundesobligation (Laufzeit: 10 Jahre) Prognosen Rendite CH-Bundesobligation (Laufzeit: 10 Jahre) 3-Monats LIBOR CHF Prognosen 3-Monats LIBOR CHF ■ ■ ■ 2015 Inflation 2016 ø-Prognose Inflation Für 2015 wird trotz schwachem Start mit einem leichten BIP-Wachstum von etwa 0.6% gerechnet. Die Effekte des starken Schweizerfrankens werden dabei voraussichtlich durch den robusten inländischen Konsum sowie die erstarkte EURO-Zone wettgemacht. Gemäss Prognosen wird sich die Schweizer Wirtschaft 2016 erholen und das BIP um rund 1.3% wachsen. Für 2015 wird mit einem Rückgang des Preisniveaus gerechnet. 2016 dürfte dieses stabil bleiben. Quellen: Bloomberg, Credit Suisse, KOF, SNB, SECO, UBS und ZKB. UpDate/Economic August 2015 Kredit- & Kapitalmarkt: Gesteigerte Emissionstätigkeit Rückgang der Ausnutzung der vorhandenen Kreditlimiten Ausstehende Kreditlimiten von Schweizer Unternehmen (in Mrd. CHF) ■ Beanspruchung der Kreditlimiten von Schweizer Unternehmen (in %) 300 100% 250 ■ 80% 200 60% 150 ■ 40% 100 20% 50 0% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Kreditlimiten insgesamt Beanspruchte Kreditlimiten Beanspruchte Kreditlimiten insgesamt Bandbreite der Beanspruchung einzelner Branchen ■ Berechnung: IFBC, Daten: SNB (Juli 2015). Mittlere Restlaufzeit der ausstehenden Anleihen beträgt 5.6 Jahre Fälligkeit kotierter Anleihen Schweizer Unternehmen per 31.07.2015 (in Mio. CHF, ohne Finanzindustrie) ■ Anteil ausstehender Anleihen (nach Branchen) 7’000 6’000 4% ■ 26% 5’000 23% 4’000 ■ 3’000 9% 18% 2’000 15% 1’000 5% ■ 0 2015 2018 2021 2024 2027 >2028 Öl & Gas, Chemie, Rohstoffe, Bauwesen & Materialien Industrie & Dienstleistung Verbraucherservice Telekommunikation & Versorgung Technologie Verbrauchsgüter Gesundheitswesen Berechnung: IFBC, Daten: Bloomberg (August 2015). ■ Das Volumen der nicht hypothekarisch gedeckten Kreditlimiten reduzierte sich in der ersten Jahreshälfte 2015 leicht, blieb jedoch auf hohem Niveau. Die Beanspruchung der ausstehenden Kreditlimiten nahm seit Ende 2015 stark ab. Die durchschnittliche Nutzung der Kreditlimiten liegt über alle Branchen gesehen bei 42.2% und somit deutlich unter dem Langzeitdurchschnitt von 52.2%. Im Branchenvergleich fällt auf, dass der Sektor „Kommunikation und Immobilienwesen“ durchschnittlich nur gerade 26.3% der ausstehenden Limiten nutzt. Per 31. Juli 2015 hatten Industrieunternehmen Anleihen im Wert von CHF 53.5 Mrd. ausstehend, wovon in der zweiten Jahreshälfte 2015 Anleihen im Wert von CHF 1.6 Mrd. fällig werden. Gegenüber Ende 2014 hat das Anleihenvolumen insgesamt leicht zugenommen. Die durchschnittliche Gesamtlaufzeit der ausstehenden Anleihen zum Emissionszeitpunkt betrug 9.1 Jahre. Neben Firmen aus der Versorgungsindustrie sowie Verkehrsunternehmen haben anfangs 2015 auch Unternehmen aus diversen anderen Branchen Anleihen mit langen Laufzeiten emittiert. Aryzta, Alpiq, Hero und Valora haben Anleihen ohne Fälligkeit ausstehend. Ausgewählte Neuemissionen Schweizer Industrieunternehmen Name Ausgabedatum Rating Betrag (ZKB) (in Mio. CHF) Laufzeit Coupon (in Jahre) (in %) YtM bei Ausgabe (in %) Credit Spread (in bp)1 COOP-GRUPPE 31.07.2015 BBB+ 200 9 COOP-GRUPPE 31.07.2015 BBB+ 300 5 0.88% 0.82% 61 0.25% 0.25% ALPIQ HOLDING AG 30.06.2015 BBB 175 55 8 2.13% 2.05% 185 IMPLENIA 30.06.2015 BBB 175 7 0.50% 0.50% 44 TEMENOS 17.06.2015 BB+ 175 7 SPITAL LIMMATTAL 15.05.2015 A+ 120 10 2.00% 2.00% 193 0.55% 0.51% KUDELSKI SA 12.05.2015 BBB- 200 7.3 23 1.88% 1.87% 179 SGS SA 08.05.2015 A 325 SGS SA 08.05.2015 A 225 8 0.25% 0.24% 10 15 0.88% 0.86% U-BLOX HOLDING 27.04.2015 n/a 60 6 32 1.63% 1.63% 185 PARGESA HOLDING 24.04.2015 A 150 9 0.88% 0.81% 76 GEBERIT AG 17.04.2015 A 150 4 0.05% 0.05% 56 GEBERIT AG 17.04.2015 A 150 8 0.30% 0.30% 40 SWISSCOM AG 17.04.2015 A- 150 20 1.00% 0.94% 60 SWISSCOM AG 17.04.2015 A- 250 8 0.25% 0.22% 31 ALLREAL HOLDING 31.03.2015 BBB+ 120 6 0.75% 0.61% 79 ALLREAL HOLDING 31.03.2015 BBB+ 100 10 1.38% 1.28% 110 ENGADINER KRAFTW 02.03.2015 A 100 7 0.13% 0.12% 24 SWISSGRID 25.02.2015 AA 150 15 0.63% 0.53% 0 Quellen: Bloomberg (August 2015) und ZKB (Juni 2015). 1) Spread der Rendite auf Verfall (YtM) zum fristenkongruenten Swap-Satz bei Ausgabe. ■ ■ ■ ■ Industrieunternehmen nutzten vermehrt das im Mehrjahresvergleich tiefe Zinsniveau, um sich am Kapitalmarkt zu finanzieren. Selbst Unternehmen ohne Investment Grade Rating konnten eine Anleihe emittieren (Temenos). Im ersten Semester des laufenden Jahres wurden Anleihen im Umfang von rund CHF 5.6 Mrd. emittiert sowie Anleihen im Umfang von rund CHF 2.9 Mio. zurückbezahlt. Das Netto-Emissionsvolumen nahm gegenüber der Vorjahresperiode von CHF -0.2 Mrd. auf CHF 2.8 Mrd. deutlich zu. UpDate/Economic Kredit- und Kapitalmarkt: Zinsniveau bis zu einer Laufzeit von 7 Jahren negativ Zinskurve bleibt nach SNB-Entscheid mittelfristig negativ Zinskurven CHF 1-12 Monate: LIBOR, 2-15 Jahre: Swap Sätze (in %) ■ 1.0 % 0.5 % ■ 0.0 % ■ -0.5 % -1.0 % 1 2 31.12.2014 3 4 31.01.2015 5 6 7 8 9 10 11 31.07.2015 12 13 14 Die Zinskurve per Ende Juli 2015 hat sich im Vergleich zur Zinskurve gleich nach dem SNB-Entscheid im Januar leicht erhöht. Insbesondere in der langen Frist bewegen sich die Zinssätze wieder auf das Niveau per Ende 2014 zu. Zinssätze per 31. Juli 2015: - 3 Monats Libor: -0.74% - 5 Jahres Swap-Satz: -0.30% - 10 Jahres Swap-Satz: 0.30% 15 Jahre Quelle: Bloomberg (August 2015). Zinsprognosen stagnieren auf tiefem Niveau Aktuelle Zinsprognosen für die Schweiz (in %) Historisch ■ Prognosen 06/2016 12/2015 12/14 07/15 UBS 3-Monats LIBOR -0.06 -0.74 0.05 -0.8 0.1 -0.7* 0.1 -0.7* 10-Jahres Bundesobligation 0.71 0.29 -0.04 1.3 0.4 CS 0.2* ZKB 0.1* KOF Seco Trend UBS CS ZKB KOF Seco Trend -0.8 -0.8 Æ -0.7 -0.7 -0.5 -0.8** -0.8** Æ 1.4 0.0 0.0 Æ Ê 0.5 0.5 0.1 0.0** 0.2** Æ ■ Es wird erwartet, dass sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Zinsen 2015 und 2016 weiter auf einem tiefen Niveau verharren. Die kurzfristigen Zinsen sind im ersten Halbjahr aufgrund des durch die SNB festgelegten Zins-Zielbands deutlich gesunken. Quellen: Bloomberg (August 2015), UBS (August 2015), CS (August 2015), ZKB (Juli 2015), KOF (Juli 2015), Seco (Juni 215). *Zinsprognose per September 2015 **Zinsprognose per Ende 2015. Kurzfristige Yields to Maturity sinken ■ Yields to Maturity (YtM) Schweizer Industrieanleihen per 31.07.2015 (in %, ohne Finanzdienstleister und öffentlichem Sektor) ■ 2.5% Rating 2.0% 1.5% 1.0% 0.5% 0.0% -0.5% AA A Laufzeit 1-4 Jahre (Mittelwert) Laufzeit 6-8 Jahre (Mittelwert) Bandbreite der Renditen 1 bis 4 4 bis 6 6 bis 8 Jahre Jahre Jahre >8 Jahre Trend ■ AA -0.24 (n=3) -0.09 (n=1) 0.19 (n=1) 0.64 (n=5) Ì A -0.02 (n=24) 0.18 (n=8) 0.44 (n=17) 0.96 (n=24) Æ BBB 0.38 (n=29) 0.49 (n=12) 1.27 (n=10) 1.21 (n=10) Æ BBB Laufzeit 4-6 Jahre (Mittelwert) Laufzeit > 8 Jahre (Mittelwert) Für die Berechnung der Yield to Maturities wurden in der Schweiz ausstehende Anleihen (ohne Finanzdienstleister und öffentlicher Sektor) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und einem Emissionsvolumen von mehr als CHF 100 Mio. berücksichtigt, für welche ein Rating der ZKB und/oder der CS vorliegt. Convertible bzw. Callable Bonds wurden nicht in die Berechnungen miteinbezogen. Quelle: IFBC Credit Spread Index, Datengrundlage: Bloomberg (August 2015), ZKB (Juni 2015) und CS (August 2014). ■ Die aktuelle Analyse zeigt eine uneinheitliche Tendenz der Yield to Maturity. Diverse Anleihen mit kürzeren Restlaufzeiten und Rating AA & A werden mit einer negativen Rendite gehandelt. Aktuell ist beobachtbar, dass die mehrheitlich negative Zinskurve sowohl im Kredit- als auch im Kapitalmarkt nur bedingt als Refinanzierungsbasis herangezogen wird. Insbesondere im Kreditmarkt wird aufgrund der eingeschränkten Refinanzierungsmöglichkeiten der Banken zu Negativzinsen mehrheitlich ein Basiszinssatz von 0% angewendet. Ausgehend von einer Refinanzierungsbasis von 0% können zumindest für die Laufzeiten bis 7 Jahre die aktuellen Credit Spreads direkt aus den YtM indikativ abgeleitet werden. UpDate/Economic Konjunktur: Uneinheitliche Wachstumserwartungen Mittelfristige Erholung vom Währungsschock erwartet Konjunkturelle Prognosen Schweiz (in %) Historisch CS 2013 2014 UBS CS ■ Prognosen ZKB2015KOF 2016 Seco Trend Trend UBS UBS CSCS ZKB ZKB KOF Seco Trend ZKB KOF Seco BIPWachstum 1.9 2.0 0.5 0.8 0.5 0.4 0.8 Ì 1.1 1.2 1.2 1.3 1.6 Ê Inflation -0.2 0.0 -1.0 -1.3 -1.1 -1.1 -1.0 Ì 0.2 0.0 -0.2 -0.3 0.3 Ê Arbeitslosenquote 3.2 3.2 3.6 n/a n/a 3.3 3.3 Æ 3.5 n/a n/a 3.6 3.5 Ê Erdölpreis 110.0 (USD/Barrel) 99.0 59.0 n/a n/a 62.0 60.0 Ì 72.0 n/a n/a 66.0 70.0 Ê ■ ■ ■ Quellen: Bloomberg (August 2015), BfS (August 2015), UBS (Juli und August 2015), CS (August 2015), KOF (Juli 2015), Seco (Juni 2015), ZKB (Juli 2015). Nachdem die Wachstumserwartungen für 2014 erfüllt wurden, mussten die Prognosen für 2015 aufgrund des SNB-Entscheids deutlich gesenkt werden. Nach einem tiefen Wachstum im aktuellen Jahr wird für 2016 mit einem leichten Anstieg des BIP-Wachstums gerechnet. Gemäss Analysten sinken die Preise im aktuellen Jahr und stagnieren im Jahr 2016. Die Arbeitslosenquote dürfte 2016 leicht ansteigen. Heterogener Ausblick der Unternehmen Purchase Managers Index (PMI, saisonbereinigt) ■ 75 31.07.2015 Trend 48.7 53.4 52.7 54.7 49.7 Æ Æ Æ Ì Æ Schweiz Deutschland EURO-Zone USA 50 China ■ ■ 25 2011 2012 2013 2014 Der PMI ist ein Indikator für die künftige wirtschaftliche Aktivität. Ein Wert von über 50 deutet auf eine steigende, von unter 50 auf eine rückläufige Produktion hin. 2015 Nachdem der Schweizer PMI im Jahr 2014 relativ stabil blieb, reduzierte er sich im ersten Halbjahr 2015 deutlich und liegt neu unter der kritischen Marke von 50. Der PMI der Euro-Zone stagnierte im vergangenen Semester, lag jedoch immer deutlich im positiven Bereich. Der PMI in den USA hatte im ersten Semester 2015 einen sehr volatilen Verlauf. Quelle: Bloomberg (August 2015). Europa wächst wieder, Schweizer Franken bleibt stark Konjunkturelle Prognosen (in %) ■ Historisch CS 2010 2014 2011 2013 UBS Reales BIP Wachstum (in %) Deutschland Deutschland EURO-Zone EURO-Zone USA USA China China 0.2 3.6 -0.5 1.8 2.2 3.0 7.8 10.3 1.6 3.0* 0.9 1.6* 2.4 1.7* 7.4 9.1* 2.1 0.7 2.0 0.6 1.6 -0.5 1.6 -0.7 2.3 2.3 2.5 2.1 6.8 8.0 7.1 8.0 Inflation Inflation (in %) Deutschland EURO-Zone USA China 1.6 1.3 1.5 2.6 0.8 0.4 1.6 2.0 Wechselkurse (per 31.12.) EUR/CHF USD/CHF CNY/CHF 1.23 1.20 0.89 0.99 0.15 0.16 Prognosen 2015 IMF WB IMF OECD Trend UBS 2016 CS IMF OECD Trend 1.6 1.3 1.5 1.1 3.1 1.8 6.8 9.0 1.6 n/a 1.4 1.3 2.0 2.2 6.8 8.4 Ê Ì Ê Ì Æ Ê Ì Ì 2.4 1.6 2.0 0.8 2.8 2.6 6.5 8.0 1.8 n/a 1.8 1.7 2.5 2.0 7.3 8.2 1.7 n/a 1.6 1.9 3.1 2.4 6.3 8.3 2.3 Ê Æ n/a 2.1 Ê Ê n/a 2.8 Ê Ê n/a 6.7 Æ Æ n/a 0.4 0.2 0.3 1.5 0.2 0.1 0.1 1.2 0.2 0.0 0.1 1.6 Ì Ì Ì Ì 1.5 1.5 2.3 1.8 1.3 1.1 2.1 2.1 1.3 1.0 1.5 1.5 1.8 1.3 1.8 2.0 Ê Ê Ê Æ 1.10 1.03* 1.02 0.99* 0.16 0.16* n/a n/a n/a n/a n/a n/a Ì 1.10** 1.08** Æ 1.00** 1.09** Æ 0.15** 0.18** n/a n/a n/a n/a n/a n/a Æ Æ Æ 0.5 0.3 0.3 1.5 Quellen: Bloomberg (August 2015), UBS (August 2015), CS (August 2015), IMF: Internationaler Währungsfonds (April 2015), OECD (Juni 2015). *per Ende Oktober 2015, **per Juni 2016. ■ ■ ■ Nachdem die Wirtschaft in der EuroZone in den Jahren 2012 und 2013 schrumpfte, erzielte sie 2014 ein leichtes Wachstum. Für das aktuelle und das kommende Jahr wird eine weitere Steigerung des BIP-Wachstums erwartet. Für die USA wird erwartet, dass das solide Wachstum von 2-3% gehalten werden kann. In China reagierte die Börse u.a. aufgrund der Reduktion der Wachstumserwartungen auf unter 7.0% stark negativ. Bei den Wechselkursprognosen sind sich die Analysten uneinig, wie sich der Schweizerfranken gegenüber den Weltwährungen im nächsten Jahr entwickeln wird. UpDate/Economic Folgerungen: Erhöhte Anforderungen an die finanzielle Führung Aktuelles Marktumfeld 1. Weiterhin starker Schweizer Franken Der Entscheid der SNB, den EUR-Mindestkurs aufzuheben, hatte eine starke Aufwertung des Schweizer Frankens insbesondere gegenüber dem Euro zur Folge. Nicht nur die tiefen Umrechnungskurse zum Schweizer Franken sondern auch die grossen Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Währungen stellen Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Die aktuellen Aktivitäten der Notenbanken übersteuern zudem bisher geltende gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. 2. Unsicheres wirtschaftliches Umfeld Die anhaltenden gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten, gepaart mit den zusätzlichen währungsbedingten Risiken, erschweren die strategische Ausrichtung sowie die Zukunftsprognosen für Unternehmen. 3. Gesunkene Wachstumserwartungen Der SNB-Entscheid hat sich in der ersten Jahreshälfte bereits negativ auf die Exporte und somit auf das Wachstum der Schweiz ausgewirkt. Obwohl mit einer leichten Erholung in der zweiten Jahreshälfte gerechnet wird, zeigt der PMI Index sowie die erwartete Zunahme der Arbeitslosigkeit die anhaltende wirtschaftliche Unsichersicherheit. So sind die Wachstumserwartungen der Schweiz für 2016 deutlich tiefer als z.B. in der Euro-Zone. 4. Negative Zinsen Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage der Schweiz bzw. wegen des starken Schweizerfrankens ist davon auszugehen, dass die SNB das Zinszielband bis auf weiteres im negativen Bereich hält. Entsprechend werden Unternehmen weiterhin das historisch tiefe Zinsumfeld nutzen, um sich günstig zu (re)finanzieren. Durch das verzerrte Zinsumfeld werden aber alle Marktteilnehmer mit Problemstellungen konfrontiert, welchen nicht mit bekannten Modellen und Fundamentaldaten begegnet werden können. Aktuelle Handlungsfelder 1. Liquidität sicherstellen und optimieren Die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit – gerade auch in Zeiten konjunktureller Unsicherheit – erfordert ein auf Szenarien basiertes und proaktives Liquiditätsmanagement. 2. Währungsrisiken steuern und senken Die Aufhebung des EUR-Mindestkurses akzentuierte nochmals die Bedeutung des Fremdwährungsmanagements für ein Unternehmen. Währungsrisiken gilt es konsequent zu identifizieren und effizient zu steuern. Bisherige HedgingStrategien sind vor dem Hintergrund des aktuellen Umfeldes kritisch zu hinterfragen. 3. Flexible Planungsinstrumente notwendig Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen sind die Planungsinstrumente flexibel auszugestalten und auf das firmenspezifische Geschäftsmodell abzustimmen. Die Planungsunsicherheiten sollten mittels Simulationen, Szenarioplanung und Sensitiväten transparent gemacht und analysiert werden. 4. Impairment Risiken korrekt beurteilen Die zins- und währungsbedingten Unsicherheiten sind in den Impairmentmodellen bewertungstechnisch korrekt und konsistent abzubilden, um Fehlbeurteilungen zu vermeiden. 5. Überprüfung der Kapitalkosten im aktuellen Zinsumfeld Aufgrund der jüngsten Zinsentwicklungen ist aus Sicht der finanziellen Führung die Frage zu beantworten, ob sich die risikogerechten Renditeerwartungen der Investoren und damit die Kapitalkosten der Unternehmen verändert haben. Die Kapitalkosten spielen auch bei der Bewertungen im Rahmen von Akquisitionen oder bei der Durchführung von Impairment Tests eine zentrale Rolle. 6. Akquisitionsmöglichkeiten überlegt nutzen Die günstigen Finanzierungsbedingungen sowie der erstarkte Schweizer Franken lassen gezielte Investitionen und Akquisitionen im Ausland attraktiv erscheinen. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren sind dabei stets ein guter strategischer Fit sowie eine ausgewogene Transaktionsund Finanzierungsgestaltung. Die in dieser Publikation veröffentlichten Angaben basieren auf folgenden Quellen: Bloomberg: Diverse. Bundesamt für Statistik (BfS): Arbeitslosenstatistik (August 2015), Bruttoinlandprodukt gemäss Verwendungsansatz (August 2015), Landesindex der Konsumentenpreise (August 2015). Credit Suisse (CS): Wirtschaft und Märkte (August 2015), Swiss Credit Handbook 2014 (August 2014). Internationaler Währungsfond (IMF): World Economic Outlook (April 2015). KOF Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich (KOF): KOF Bulletin, Nr. 87 (Juli 2015). Schweizerische Nationalbank (SNB): Bankenstatistisches Monatsheft der Schweizerischen Nationalbank (Juli 2015), Statistisches Monatsheft der Schweizerischen Nationalbank (Juli 2015). Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco): Prognosen vom 16.06.2015 (Juni 2015). UBS AG (UBS): UBS Global Forecasts (August 2015), UBS Outlook Schweiz (Juli 2015). Zürcher Kantonalbank (ZKB): Monthly Economic Review (Juli 2015), Swiss Rating Guide (Juni 2015). UpDate/Economic August 2015 Mehrwert durch Professionalität Eine integrierte finanzielle Führung stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung dar. Mit dem Blick für die bedeutenden finanziellen Zusammenhänge unterstützen wir Sie bei Unternehmenstransaktionen und Finanzierungen, bei der Ausgestaltung der finanziellen Führung und bei ausgewählten Themen der Rechnungslegung. Als Experten für massgeschneiderte Lösungen berücksichtigen wir dabei sowohl die unternehmensspezifischen Besonderheiten als auch den Aktualitätsbezug. Unsere Unabhängigkeit stellt sicher, dass der objektive Blick bewahrt wird und Lösungen im Sinne der Best Practice resultieren. IFBC verfügt über langjährige Erfahrung und Kernkompetenzen in den Bereichen Corporate Finance & Financial Advisory, Financial Business Consulting sowie IFRS Advisory. Corporate Finance & Financial Advisory Unternehmensbewertung Firmentransaktionen Finanzierungen Financial Business Consulting Finanzielle Gesamtführung Treasury & Financial Risk Management Financial Modelling IFRS Advisory Purchase Price Allocation Impairment Testing Bewertung von Finanzinstrumenten Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen zu den Dienstleistungen der IFBC oder dem vorliegenden Update: Dr. Thomas Vettiger Managing Partner Christian Hirzel Partner Christian Gätzi, CFA Senior Advisor [email protected] [email protected] [email protected] IFBC Panorama Fairness Opinion für ADB Group IFBC erstellte im Rahmen des öffentlichen Kaufangebots der 4T SA die Fairness Opinion zuhanden des Verwaltungsrates der ADB Group. Steuerung des Betriebsaufwandes bei Helsana Im Rahmen der Strategieüberarbeitung unterstützte IFBC Helsana bei der Weiterentwicklung der strategischen Steuerung des Betriebsaufwandes. Tool für Investitionsbeurteilungen für IWB IFBC entwickelte für IWB ein umfassendes, auf die spezifischen Bedürfnisse von IWB ausgerichtetes Planungs- und Analysetool für Investitionsbeurteilungen. Planungsmodelle für Anliker IFBC realisierte für die Anliker-Gruppe unternehmensspezifische Modelle für die Budgetierung sowie die Mittelfristplanung. Bewertung für CRH Group Im Rahmen einer internen Reorganisation unterstütze IFBC die CRH Group bei der Bewertung von drei Tochterunternehmen mit Sitz in der Schweiz. Bewertung von Minderheitsbeteiligungen für Alpiq IFBC hat für Alpiq im Rahmen einer Portfoliobereinigung ausgewählte Minderheitsbeteiligungen bewertet. IFBC AG . Riedtlistrasse 19 . CH 8006 Zürich . Tel. +41.43.255 14 55 . [email protected] . www.ifbc.ch ©IFBC . Zürich 2015
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