ATELIER HISTORIA – GESCHICHTE BEGREIFEN

DEPARTEMENT
BILDUNG, KULTUR UND SPORT
Abteilung Volksschule
Sektion Organisation
Aarau, Januar 2016
ATELIER HISTORIA – GESCHICHTE BEGREIFEN
Informationen für Eltern und Lehrpersonen
"Alles Grosse in unserer Welt geschieht nur,
weil jemand mehr tut, als er muss."
H. Gmeiner, Gründer SOS Kinderdorf
Studien haben ergeben, dass Schüler, die im regulären Unterricht zu wenig gefordert werden können, kaum Kompetenzen entwickeln, wie sie anspruchsvolle Aufgaben angehen können. Das regionale Förderangebot "Historia – Geschichte begreifen" ist ein Projekt für Kinder mit einer besonderen
Begabung, die sich ausserdem durch grosse Ausdauer, ausgeprägte Neugier, einem breitgefächerten Allgemeinwissen und dem Interesse zu Forschen auszeichnen. Es wird von einer ausgebildeten
Geschichtslehrperson und Begabungsspezialistin geleitet.
Diese stellt herausfordernde Lernumgebungen bereit und fördert durch motivierende Impulse. Gearbeitet wird mit den interessierten Schülerinnen und Schülern vor allem im Bereich "Problemlösen" –
Strategien werden entwickelt, wie man durch Kreativität damit umgehen kann. Entdeckendes und
forschendes Lernen ist ein weiteres sehr wichtiges Element im Unterricht, begabte Schüler profitieren davon besonders viel.
Das Atelier "Historia – Geschichte begreifen" ist ein kantonales Förderangebot des Departements
Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau, das im Rahmen der Begabungsförderung realisiert
und finanziert wird.
Was bietet das Atelier "Historia – Geschichte begreifen"?
An fünf Impulstagen begeben wir uns auf geschichtlichen Exkursionen auf die Suche nach Spuren
vergangener Zeiten. Das Ziel der Impulstage ist neben dem Wissenszuwachs auch Ideen zu generieren, was man im eigenen Kleinprojekt gerne herausfinden möchte. In einer Intensivwoche werden
die Schüler dann ihrem Kleinprojekt nachgehen. Die "Historia-Schüler" lernen dabei effiziente Wege
kennen, wie Wissen erschlossen werden kann. Zudem wird wissenschaftliches Arbeiten gefördert
sowie die Kompetenz ein Ziel zu verfolgen, einen Zeitplan einzuhalten, Probleme zu analysieren und
kreativ zu lösen. Neben dem alljährlichen Römertag in Brugg treffen sich alle dann noch zu einem
gemeinsamen Ausklang in Windisch. Die Resultate der Projektarbeit werden den Mitschülern präsentiert.
Ende Jahr wird im persönlichen Gespräch mit dem Schüler evaluiert und entschieden, ob er mit dem
Unterricht weitermacht. Zu diesem Zeitpunkt können die Lehrpersonen der ausgefallenen Fächer
mitteilen, ob sich die Schüler kooperativ zeigen und den Ausfall verkraften können.
An wen richtet sich das Atelier "Historia – Geschichte begreifen"?
In das regionale Förderangebot "Historia – Geschichte begreifen" werden in der Regel Schülerinnen
und Schüler von der 3. Klasse Primarschule bis zur 2. Klasse Oberstufe der aargauischen Volksschule aufgenommen, welche folgendem Anforderungsprofil entsprechen:
Merkmal
Indikatoren
Hohe Motivation und Engagement
1. Sie lernen aus Interesse.
2. Sie haben Freude am Bearbeiten von herausfordernden Aufgabenstellungen.
3. Sie sind nicht mit dem erstbesten Resultat zufrieden.
4. Sie können sich über einen längeren Zeitraum hinweg mit einer anspruchsvollen Problemstellung auseinandersetzen, z.B. ein Projektziel verfolgen.
Hohe Kreativität
5. Sie stellen viele Fragen und suchen selbständig
Antworten.
6. Sie entwickeln eigene, ungewöhnliche Lösungswege.
Hohe Fähigkeit in einem bestimmten Fachbereich
7. Sie erbringen in ihrem Begabungsbereich herausragende Leistungen.
8. Sie haben eine für ihr Alter grosse Allgemeinbildung.
Gemäss seriöser Studien ist in jeder zweiten Klasse ein hochbegabtes Kind zu finden!
Es ist ein Mythos, dass hochbegabte Kinder in allen Fächern "Musterschüler" sind, sie fallen in mindestens ein bis zwei Fächern besonders auf und sind unterfordert.
Sie als Eltern und Lehrpersonen kennen das Kind besonders gut und können die Leistung beurteilen.
Vielleicht stossen Sie zu Hause oder in der Schule manchmal auch an Grenzen, die Wissbegierde
des Kindes zu stillen, dafür sind diese Angebote geschaffen worden.
Auch ausserschulische Tätigkeiten können Hinweise geben. Kinder und Jugendliche mit besonderen
Begabungen sind vielfach in ihrer Freizeit sehr aktiv.
Wann und wo wird im Atelier "Historia – Geschichte begreifen" gearbeitet?
Der Projektunterricht beginnt voraussichtlich nach den Sommerferien an einem ausserschulischen
Lernort (Exkursion). Das Projekt umfasst Impulstage und eine Intensivwoche. Dadurch wird der Unterricht in der Regelklasse tangiert. Dieser Ausfall wird mit einer individuellen Lernvereinbarung geregelt. Darin wird festgelegt, wie verpasster Stoff nachgearbeitet wird, was im Fall spezieller Schulanlässe gilt und wie die Informationswege verlaufen. Verantwortlich für das Erstellen dieser
Vereinbarung sind die Klassen- respektive Fachlehrpersonen und das Kind. Die Eltern haben Kenntnis dieser Vereinbarung und sind zusammen mit ihrem Kind für deren Einhaltung verantwortlich.
Die Eltern sind für den Transport und die eventuell anfallenden Reisespesen zum Schulort zuständig.
Verbrauchsmaterialien werden zur Verfügung gestellt. Weitere Kosten können durch Exkursionen
und Eintritte entstehen. In Härtefällen (geringe finanzielle Belastungsmöglichkeit der Eltern) wird
nach einer geeigneten Lösung gesucht.
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Wie meldet man sich an?
Der Schüler erstellt ein Bewerbungsdossier, das folgende Unterlagen enthält:
Dossierteil
Erläuterungen
Verantwortung
Portfolio
Siehe „Portfolio Tipps“
Schüler, eventuell unter Verwen-
Die Arbeiten können aus der Schu-
dung der Tipps fürs Portfolioschrei-
le oder aus der Freizeit stammen.
ben. Einreichen durch die Klassenlehrperson Ende Mai.
Die Fachlehrperson Geschichte oder in der Primarschule die Klassenlehrperson reicht folgendes
Dokument ein:
Dossierteil
Erläuterungen
Verantwortung
Anmeldung regionales Angebot
Die Klassenlehrperson stellt die
Klassenlehrperson.
Begabungsförderung (Link:
administrativen Daten zusammen
Einreichen bis Ende Mai.
www.schulen-aargau.ch
und gibt kurze Angaben über den
Schüler.
Das gesamte Bewerbungsdossier für das kommende Schuljahr ist bis Ende Mai per Post an die Projektleitung einzureichen. Danach entscheidet die Projektleitung abschliessend über die definitive
Aufnahme der Bewerberin bzw. des Bewerbers. Sie teilt ihre Entscheidung allen Beteiligten mit.
In der Regel bleiben die Schüler nach der Probephase bis Ende Schuljahr im Atelier „Historia“. Austritte können nur mit schriftlichem Gesuch in dringenden und begründeten Fällen gemacht werden.
Welche Kontaktmöglichkeiten haben Eltern und Lehrpersonen?
Besuche im Atelier „Historia“ sind nach Absprache möglich. Ebenso können sie jederzeit telefonisch
oder per E-Mail Auskünfte bei der Projektleitung einholen. In der Regel wird via Email kommuniziert.
Auskunft und Beratung bei der Projektleitung:
Nicole Wehrli-Kern, Aarestrasse 18, 5200 Brugg, Telefon privat: 056 535 13 15
E-Mail: [email protected]
Dokumente zum Download: www.schulen-aargau.ch
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