EINE KURZE ÜBERSICHT ZUM VERSTÄNDNIS DER AUSWIRKUNGEN VON FAHRZEUGEN AUF DIE UMWELT Nicht zu verwechseln: CO2 und Schadstoffe! In den letzten Wochen waren Schadstoffe das zentrale Thema in den Medien. Doch das Thema ist in der breiten Öffentlichkeit nach wie vor nicht klar, denn oft wird CO2 mit Schadstoffen verwechselt. 1. CO2 ERWÄRMT ZWAR DIE ATMOSPHÄRE, IST JEDOCH KEIN SCHADSTOFF Was ist es denn dann? CO2 ist in der Atmosphäre auf natürliche Weise vorhanden. Es ist nach Wasserdampf das in der Atmosphäre am zweithäufigsten vorkommende Treibhausgas (THG). In welchem Zusammenhang steht es mit Fahrzeugen? Fahrzeugmotoren verbrennen Kraftstoff, dabei entsteht Kohlendioxid (CO2). Aus diesem Grund trägt die Fahrzeugnutzung zur Erderwärmung bei. In Europa ist das Transportwesen für fast 25 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Diesel im Vergleich zu Benzin: Durchschnittlich stoßen Dieselmotoren 20 % weniger CO2 aus als Benzinmotoren. Wie können wir die CO2-Emissionen reduzieren? Wenn die CO2-Emissionen reduziert werden sollen, muss der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden. Es gibt eine Reihe von Wegen dieses Ziel zu erreichen, z. B. mit Hybridfahrzeugen, Elektroautos, durch Verringerung des Motorhubraums, Aerodynamik und einem reduzierten Rollwiderstand sowie mit leichteren Fahrzeugen und Rückgewinnung der Abgaswärme - in den beiden letzteren Bereichen entwickelt Faurecia fortlaufend Lösungen: o Reduzierung des Fahrzeuggewichts: Wird das Gewicht eines Fahrzeugs um 10 kg gesenkt, reduzieren sich die CO2-Emissionen um 1 g/km. Eine der effektivsten Methoden dabei ist die Reduzierung des Gewichts der Fahrzeugausstattung durch Verwendung neuer, leichterer Materialien wie Karbon- und Glasfaserverbundwerkstoffe, die stabiler und leichter sind als Stahl, Aluminium oder Magnesium. Der Einsatz von Biomaterialien kann das Gewicht von Fahrzeugteilen aus Kunststoff ebenfalls um 25 % verringern. Durch optimiertes Design und die Entwicklung und Integration alternativer Materialien ist Faurecia in der Lage, Gewichtsreduktionen um bis zu 100 kg pro Fahrzeug anzubieten, wodurch die CO2-Emissionen um 10 g/km gesenkt werden. o Abgaswärmerückgewinnung: In herkömmlichen Abgassystemen geht ein Drittel der Energie aus Kraftstoff typischerweise als Verlustwärme verloren. Faurecias Systeme zur Abgaswärmerückgewinnung (Exhaust Heat Recovery Systems, EHRS) können diese Wärme speichern, sodass die Kraftstoffeffizienz um 3 % verbessert wird, was einer Reduktion der CO2-Emissionen um 4 g/km entspricht. Bis 2020 werden Lösungen zur Umwandlung dieser Wärme in Elektrizität ermöglichen, den Kraftstoffverbrauch (und damit die CO2-Emissionen) von Hybridfahrzeugen um 10 % zu senken. 2. SCHADSTOFFE ERWÄRMEN DIE ATMOSPHÄRE NICHT, VERURSACHEN JEDOCH LUFTVERSCHMUTZUNG 1. FEINSTAUB Was ist das? Feinstaub ist eine komplexe Mischung aus extrem kleinen Teilchen und Flüssigkeitströpfchen in der Atmosphäre. Dazu gehören Aerosole, Rauch, Dämpfe, Staub, Asche und Pollen. In welchem Zusammenhang steht er mit Fahrzeugen? Diese feinen Partikel werden mit Fahrzeugabgasen ausgestoßen. Jedoch sind alle Transportarten zusammengenommen nur für 16 % der Feinstaubemissionen mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern (auch PM10 genannt) verantwortlich und liegen damit weit hinter der Industrie und dem Dienstleistungssektor. Wie können wir die Feinstaubemissionen reduzieren? Diesel im Vergleich zu Benzin: o Dieselpartikelfilter: eine effektive Lösung seit 2009 Feinstaubemissionen, und insbesondere jene aus Dieselmotoren, sind in den letzten 20 Jahren stark zurückgegangen. 99,97 % der Feinstaubemissionen werden nun – gemäß den Vorgaben der 2009 eingeführten Euro-5-Norm – durch die von Faurecia und PSA im Jahr 2000 gemeinsam entwickelten Dieselpartikelfilter (DPF) wirksam verhindert. Diese Filter werden inzwischen von Automobilherstellern weltweit in allen Dieselfahrzeugen, die gegenwärtig auf dem Markt sind, verwendet. o Benzinpartikelfilter: eine effektive Lösung, die bald eingeführt wird Die modernen Motoren mit Direkteinspritzung verbrauchen weniger Kraftstoff und produzieren weniger CO2-Emissionen. Sie stoßen jedoch mehr Feinstaubpartikel aus. Im Hinblick auf die neuen Vorschriften, die im September 2017 in Kraft treten sollen, ist es Faurecia gelungen, den weltweit ersten dem Dieselpartikelfilter ähnlichen Partikelfilter für Benzinmotoren mit Direkteinspritzung zu entwickeln. 2. STICKOXIDE Was ist das? Stickoxide (NOx) werden hauptsächlich bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt und entstehen vor allem aus der Kombination von hohen Temperaturen und Fertigungsprozessen. In welchem Zusammenhang stehen sie mit Fahrzeugen? Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Fahrzeuge „nur“ für 20 % der NOx-Emissionen verantwortlich. Diesel im Vergleich zu Benzin: Dieselfahrzeuge stoßen große Mengen an NOx aus, während Benzinfahrzeuge relativ wenig ausstoßen. Wie können wir die NOx-Emissionen reduzieren? Diesel o Selektive katalytische Reduktion (SCR) Diese innovative Lösung umfasst ein auspuffnahes SCR-System, das durch eine auf Harnstoff basierende Flüssigkeit (AdBlue®) die Stickoxide in harmlosen Stickstoff und Wasser verwandelt. Das System wird bereits in Verbindung bei vielen Dieselmotoren eingesetzt und soll in naher Zukunft für alle Dieselfahrzeuge übernommen werden. Benzin o Drei-Wege-Katalysator Drei-Wege-Katalysatoren (TWC) werden in allen Benzinmotoren eingesetzt, um mithilfe von seltenen Metallen als Katalysator Stickoxide in Stickstoff und Wasser umzuwandeln. 3. EMISSIONSNORMEN: RAUM FÜR VERBESSERUNG Veraltete Fahrzyklen Obwohl die Normen regelmäßig verschärft werden, basieren die heute gültigen Vorgaben auf dem Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), der vor 40 Jahren eingeführt wurde und inzwischen nichts mehr mit den modernen Fahrbedürfnissen zu tun hat. Im Jahr 2017 wird ein neuer Fahrzyklus, der sogenannte harmonisierte Testzyklus für leichte Fahrzeuge (WLTC), es ermöglichen, offizielle Werte für Emissionen und Kraftstoffverbrauch unter realistischeren Bedingungen zu bestimmen. Strengere Normen im Jahr 2017 Die Euro-6-Norm ist seit September 2015 in Kraft und legt Grenzwerte für Schadstoffemissionen, insbesondere für NOx aus Dieselfahrzeugen, fest, die nicht überschritten werden dürfen. Sie macht ähnlich strenge Vorgaben für Dieselmotoren (80 mg/km) und Benzinmotoren (60 mg/km). Mit der Einführung der Euro-6.c-Norm im Jahr 2017 dürfen Benzinmotoren nicht mehr zehnmal so viele Feinstaubpartikel ausstoßen wie Dieselmotoren, wie dies gegenwärtig der Fall ist. Merke: CO2 ist kein Schadstoff, sondern ein Treibhausgas (THG). Die wichtigsten Schadstoffe sind Feinstaub und Stickoxide.
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