Bildung baut Brücken Geschäftsbericht 2014 Bildung baut Brücken Inhalt 02 12 10 Geschäftsbericht 2014 Inhalt 03 04 05 06 Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden Statement der Geschäftsführung Das BNW auf einen Blick Bildung baut Brücken: Handlungsfelder des BNW Schule 08 Schulmanagement und Schulentwicklung Übergang Schule-Beruf 24 28 16 09 Praxisbezogene Berufsorientierung 10 Berufsorientierung und Berufsvorbereitung 12Berufsorientierungsmodule Thema: Zuwanderung 14 Wir schlagen Brücken zwischen Kulturen 16 Vielfalt als Chance Arbeitsmarktdienstleistungen 18 Beratung, Qualifizierung und Vermittlung Thema: Inklusion 20 Jedes Talent zählt 22 Wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung 20 Unternehmensdienstleistungen 24Ausbildungsmanagement 26 Beratung und Training 28 Personalentwicklung und -gewinnung 30 Unser Leitbild 31Teilnehmerzahlen 32 Adressen und Kontakte 33 Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Gesellschafter 34Impressum Bildung baut Brücken Vorwort 03 Vorwort Werte erkennen, Chancen nutzen Die Entwicklung des Arbeitsmarktes wird in den kommenden Jahren weiter zu Lasten der Verfügbarkeit von Fachkräften verlaufen, sagen aktuelle Statistiken. Schon jetzt fehlt vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen qualifiziertes Fachpersonal — eine Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren somit weiter verschärfen wird. Mehr denn je gilt es, vorhandene Potenziale zu fördern und neue Chancen zu nutzen. Potenziale bringen etwa die Zuwanderer mit, die in Niedersachsen jährlich zu Zehntausenden eine neue Heimat suchen. Gezielte Unterstützung und Qualifizierung bieten nicht nur den Rahmen zur Entfaltung persönlicher Potenziale, sie bringen auch individuelle Entwicklung und unternehmerisches Wachstum zueinander. Fähig- und Fertigkeiten erkennen, fördern und nutzen — das gilt für Zuwanderer genauso wie für Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose, die Generation Ü-50, Menschen mit Handicap und jeden anderen im erwerbsfähigen Alter. Mit flexiblen Arbeitsplatzmodellen sowie individueller Förderung und Qualifizierung kann jeder seinen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Chancen nutzen heißt Inklusion. Inklusion bedeutet, Potenziale nicht mehr aus dem Blick auszuschließen. Nachhaltige Strategien zur Fachkräftesicherung setzen zusätzlich dort an, wo die Grundlagen für ein erfolgreiches Erwerbsleben gelegt werden: in den Schulen. Denn dort sitzen heute die Fachkräfte von morgen. Frühzeitige Berufsorientierung und -vorbereitung sind wichtige Instrumente, um die Ausbildungsreife von Jugendlichen sicherzustellen. Dabei können Unternehmen mit Praktika und Betriebsbesichtigungen unterstützen und gleichzeitig potenzielle Auszubildende auf sich aufmerksam machen. Mit dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft haben Unternehmen, öffentliche Auftraggeber und Privatpersonen einen starken Partner mit langjähriger Erfahrung an ihrer Seite. Von der Schule bis ins Rentenalter bietet das BNW bedarfsorientierte Förderung und Qualifizierung und trägt damit zur Zukunftsfähigkeit niedersächsischer Unternehmen bei. Der neue Geschäftsbericht informiert darüber, welche Wege das BNW geht, um gesellschaftliche und unternehmerische Herausforderungen zu meistern. ———— Dr.-Ing. Rolf Mayer, Aufsichtsratsvorsitzender »Fähig- und Fertigkeiten erkennen, fördern und nutzen — das ist unsere Aufgabe.« Statement der Geschäftsführung 04 Statement der Geschäftsführung Tobias Lohmann und Bastian Schmidt-Faber Brücken bauen — Menschen und Möglichkeiten verbinden Wer nicht nur den Fachkräftebedarf von heute, sondern auch von morgen sichern will, der muss heute anfangen, Brücken zu bauen. Sie müssen das Wechselspiel von Organisation und Individuum, von Chancen und Potenzialen und von menschlichen Gemeinschaften insgesamt stabil und gleichzeitig flexibel — in jedem Fall immer sicher verbinden. Seit mehr als 45 Jahren steht das BNW als »Brückenbauer« an der Seite der niedersächsischen Verbände und Unternehmen sowie der öffentlich-rechtlichen Auftraggeber. Was als kleiner Verein mit 20 Mitarbeitenden begann, ist heute ein Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten. Sie alle verbindet in ihrem außergewöhnlichen Engagement ein Ziel: Menschen und Organisationen in ihren vielfältigen Lern-, Entwicklungs- und Veränderungsprozessen zu begleiten. Unsere landesweit an knapp 60 Standorten tätigen Mitarbeiter bewegen sich heute einerseits im Wechselspiel von Industrie 4.0, sich rasant verändernden Qualifikationsanforderungen und einem kaum zu deckenden Fachkräfte- und Nachwuchsbedarf. Andererseits arbeiten wir täglich mit Menschen, die außerhalb dieser Dynamik stehen: 17,6 Prozent der gemeldeten Bewerber blieben 2014 in Niedersachsen ohne Ausbildungsplatz. Kommt ein Ausbildungsvertrag zustande, wird von allen Ausbildungsverträgen ein Viertel vorzeitig wieder gelöst. Fast ein Siebtel der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 34 Jahren hat keinen Berufsabschluss. Bildung baut Brücken Daher beginnt die Arbeit des BNW bereits früh: Im Jahr 2014 haben die Mitarbeiter des BNW mehr als 14.000 Jugendliche in der Berufsorientierung an Schulen, der Berufsvorbereitung und auch ganz konkret im Berufseinstieg und der Ausbildung begleitet und damit eine Brücke von der Schule in die Wirtschaft gebaut. In den Unternehmen begleiten wir den Lernprozess weiter: Fast 5.500 Fachkräfte waren als Teilnehmende in einem unserer BNW-Seminare zu Gast. Weiter ausgebaut hat das BNW sein Angebot für Menschen, die nach Niedersachsen zuwandern. Gut 1.500 von ihnen haben die Menschen des BNW in beruflichen Sprach- und Integrationskursen begleitet. Hinzu kommt ein Coaching-Angebot für die ersten Monate in Unternehmen, damit Integration beiderseits gelingen kann. Unser Ziel ist es, den Fachkräftebedarf in Niedersachsen weiter zu sichern. Unsere Aufgabe ist es, das BNW so weiter zu entwickeln, dass der Schatz langjähriger Erfahrungsprozesse ergänzt wird durch neue Leistungsangebote und Geschäftsfelder. Unsere Verpflichtung ist es, die Leistung der bisherigen Geschäftsführung des BNW als Saat zu betrachten und nicht in der Ernte bequem zu verharren. Wir danken der bisherigen Geschäftsführung, Herrn Dr. Brauckmüller und Herrn Kowalewski, für die Brücken, die sie bereits gebaut haben, und für die Fundamente, die sie für neue Brücken gelegt haben. ———— Das BNW auf einen Blick 05 Arbeitsmarktdienstleistungen Schule Unternehmensdienstleistungen Das BNW auf einen Blick Übergang Schule-Beruf 1.000 Mitarbeiter, 59 Standorte, 4 Geschäftsfelder: Schule, Übergang Schule-Beruf, Arbeitsmarktdienstleistungen, Unternehmensdienstleistungen q Cuxhaven q Cadenberge q Stade q Bremerhaven q Jever q Wilhelmshaven q Bremervörde q Nordenham q Aurich Seevetal q Varel q q Emden q Brake q Zeven q Leer q Bad Zwischenahn q Osterholz-Scharmbeck Wittmund q H Zentrale Hannover qStandorte P Schloss Etelsen Stand der Karte: Mai 2015 q Winsen q Lüneburg q Oldenburg q Rotenburg (Wümme) q Papenburg q Delmenhorst q Friesoythe P Schloss Etelsen q Soltau q Syke q Verden Wildeshausen q q Walsrode q Cloppenburg q Sögel q Vechta q Lingen Bersenbrück q q Diepholz q Sulingen q Nienburg Garbsen q q Nordhorn q Osnabrück q Melle q Dissen q Celle q Burgwedel q Burgdorf H Hannover Peine q q Wennigsen q Hameln q Gifhorn q Wolfsburg q Braunschweig q Helmstedt q Wolfenbüttel q Salzgitter q Goslar q Göttingen Handlungsfelder des BNW 06 Handlungsfelder des BNW Bildung baut Brücken Übergang Schule-Beruf Kindertagesstätten und Schulen Grundlagen legen Schulqualität entwickeln Übergänge gestalten An wen wir uns richten An wen wir uns richten An wen wir uns richten Erzieher, Eltern, Kinder Schulleitungen, Lehrer, Schüler, Eltern Schüler, Jugendliche, Eltern Konkrete Angebote a Qualifizierung und Weiterbildung a Prozessbegleitung und Teamentwicklung aVernetzung Bildung baut Brücken Konkrete Angebote a Ökonomische Bildung und MINT-Förderung aElternprojekte a Inklusion und individuelle Förderung aFortbildungsprogramm für Lehrer a Schulentwicklung und Schulmanagement aLandesarbeitsgemeinschaft SCHULE WIRTSCHAFT Unsere Auftraggeber und Partner Ministerien, Schulen, Unternehmen, Verbände, Stiftungen, Rentenversicherungsträger, Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Kommunen Konkrete Angebote a Module und Projekte zur Berufsorientierung aKompetenzfeststellungen und Potenzialanalysen aBerufseinstiegsbegleitung aBerufsstartbegleitung aSchüler-Elternprojekte aProduktionsschulen a Triale Ausbildung aBerufsvorbereitung und außerbetriebliche Berufsausbildung a MoVer (Team-, Motivations- und Vertrauenstraining) Handlungsfelder des BNW Ausbildung, Beruf und Weiterbildung Nachwuchs fördern An wen wir uns richten Jugendliche, Ausbilder Konkrete Angebote aRekrutierung aVermittlung aAusbildungsmanagement (Ausbildungsmarketing, Trainings, Stützunterricht, Auslandspraktika, sozialpädagogische Begleitung) aAusbilderseminare Arbeitskräfte qualifizieren und vermitteln Fach- und Führungskräfte weiterbilden An wen wir uns richten An wen wir uns richten Arbeitsuchende, Rehabilitanden, Migranten, Alleinerziehende Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte Konkrete Angebote a Bewerbungs- und Schlüsselkompetenztrainings a Berufliche Qualifizierung und Umschulung a Integration in Arbeit aSprachkurse a Grundbildung für Arbeitnehmer a Begleitung, Förderung und Eingliederung von Menschen mit Handicap aIndividuelles Rehamanagement Konkrete Angebote a Seminare und Trainings für Fach- und Führungskräfte a IHK-Lehrgänge aFachkräftesicherung und -entwicklung aInternationale Fachkräfterekrutierung aDemografie-Beratung aQ MANAGEMENT Beratung & Training aInklusionsberatung aGesundheitsmanagement a Offene Hochschule 07 08 Schule Schulmanagement und Schulentwicklung Ganztägig lernen: Wir schaffen Strukturen für mehr Chancengleichheit in der Bildung. 01 02 U nterricht von acht bis halb zwei? Für den Großteil der Niedersächsischen Schulen ist das ein Auslaufmodell. Bereits jetzt gibt es 1.700 Ganztagsschulen — das sind 60 Prozent aller öffentlichen Schulen im Land. Sie sollen zum einen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum anderen die individuelle Förderung von Schülern ermöglichen. Durch die ganztägige Beschulung soll mehr Zeit sein, Kinder nach ihren persönlichen Stärken, Interessen und Begabungen zu fördern. Das Ziel: Chancengleichheit in der Bildung — unabhängig von der sozialen Herkunft. Der Ganztagsschulerlass, der am 1. August 2014 in Kraft getreten ist, gibt Rückenwind. Er spricht den Ganztagsschulen mehr Ressourcen und Gestaltungsmöglichkeiten zu. Seitdem sind über 100 Ganztagsschulen in Niedersachsen hinzugekommen, weitere Schulen bauen ihr Angebot aus und entwickeln neue Konzepte der Nachmittagsbetreuung. Unser Team von Q MANAGEMENT Beratung & Training unterstützt sie dabei. Schulakteure begleiten, Qualitäts- und Schulentwicklungsprozesse vorantreiben — das ist Kern der Arbeit von »Q MANAGEMENT«. Diesen Wandel begleiten wir nicht nur an einzelnen Schulen, sondern auch in städtischen Verwaltungsstrukturen: Seit 2014 berät unser Team die Stadt Hameln bei der Umsetzung eines Konzepts zur Ganztagsschulbildung. Dabei werden neben Schulen auch externe Partner wie Vereine ins Boot geholt und in den Nachmittagsbetrieb eingebunden. Akteure vernetzen, Synergien schaffen — das ist auch die Idee, die »Q MANAGEMENT Beratung & Training« bei einem Projekt in Wischhafen verfolgt. Ziel ist der Aufbau eines Bildungshauses im Auftrag der Gemeinde. Dafür wurde in den Räumen einer Grundschule bereits eine Bücherei untergebracht, eine Kindertagesstätte soll ebenfalls integriert werden. Das Konzept bindet auch örtliche Vereine ein. Die Idee: Die Angebote sollen miteinander verzahnt werden und so voneinander profitieren. 03 01 »Kulturelle Bildung in Ganztagsschulen« war das Thema der vierten Landesfachtagung für Ganztagsschulen in Niedersachsen auf dem Rittergut Großgoltern in Barsinghausen. Über Chancen und Möglichkeiten der Ganztagsschule sprach die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. 02 In Workshops gab es Raum, erfolgreiche Projekte und Methoden vorzustellen und zu diskutieren. 03 140 Gäste nahmen 2014 an der Landesfachtagung teil. Bildung statt Betreuung Unsere Expertise in Sachen Ganztagsschule sammeln wir bereits seit zehn Jahren. Bis Ende 2014 war das BNW Träger der Serviceagentur »ganztägig lernen« und hat im Auftrag des Niedersächsischen Kultusministeriums und der deutschen Kinder- und Jugendstiftung Schulen bei der Entwicklung ihres Ganztagsangebots unterstützt. Das Projekt wurde durch uns geleitet und nach zehn Jahren erfolgreich abgeschlossen. Die Serviceagentur bot Möglichkeiten zur Weiterbildung von Schulakteuren und baute Brücken zwischen Schulen und externen Partnern. So geschehen auf der vierten Landesfachtagung der Serviceagentur am 13. Oktober 2014 mit dem Thema »Kulturelle Bildung in Ganztagsschulen« auf dem Rittergut Großgoltern in Barsinghausen. In Workshops wurden Projekte und Methoden gezeigt, wie Theater, Literatur, Tanz und Film in das Ganztagsangebot integriert werden können — das Ziel: Bildung statt Betreuung. Denn mit dem Ganztagsschulerlass erhofft sich die Landesregierung vor allem mehr Qualität des Nachmittagsangebots. »Der Erlass hat unsere Arbeit 2014 sehr geprägt«, sagt Claudia Bockholt, ehemals Leiterin der Serviceagentur. So war auch das Weiterbildungsprogramm ganz auf die veränderten Rahmenbedingungen abgestimmt. Themen wie Rhythmisierung von Unterricht, multiprofessionelle Teams oder individuelle Lernzeiten standen im Vordergrund. ———— pwww.q-management-schule.de Übergang Schule-Beruf 09 Praxisbezogene Berufsorientierung Heute sind wir Chef! Schüler lernen spielend, was die Berufswelt bietet. V om Satz des Pythagoras und Kurvendiskussion über Gedichtinterpretation bis hin zu englischer Grammatik — womit man sich nicht alles in der Schule quälen muss. Wofür brauche ich das später überhaupt? Das fragen sich Schülerinnen und Schüler beim Büffeln für die Prüfung. Fest steht: Die Schule muss viel Theorie vermitteln — da bleibt die praktische Anwendung des Gelernten oft auf der Strecke. Doch Bildung kann nur dann Brücken bauen, wenn klar ist, wohin der Weg führen soll, wofür die Theorie in der Praxis taugt. Wer ein Ziel hat, hat mehr Motivation zu lernen, bemüht sich eher um einen guten Abschluss und kann nach der Schule selbstbewusst ins Berufsleben starten. Wir sorgen für mehr Praxis an der Schule und bauen damit eine Brücke zwischen Schule und Wirtschaft. Unter praxisbezogener Berufsorientierung verstehen wir das spielerische Heranführen Jugendlicher an die Realität unternehmerischen Denkens und Handelns. Über Wirtschaftsplanspiele und Betriebsexkursionen bieten wir Schülerinnen und Schülern Einblick in die Berufswelt. Wie funktioniert ein Betrieb? Worauf muss ich als 01 02 Unternehmer achten? In unseren Planspielen werden Jugendliche zu Handelnden, üben strategisches Denken und übernehmen Verantwortung. 2014 haben über 2.000 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen zehn und elf an unseren Planspielen »Management Information Game« (MIG) und »Investor« teilgenommen. Nachwuchs für MINT begeistern MINT* ist in aller Munde. Seit Jahren ist das Ringen der Wirtschaft um Fachkräfte aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik unvermindert hart. Neben der Anwerbung von Facharbeiterinnen und -arbeitern aus dem Ausland hat in Deutschland die Nachwuchsförderung oberste Priorität. Je früher die Förderung ansetzt, desto besser. Das bedeutet für uns: Kinder und Jugendliche bereits in der Schule für Naturwissenschaften und Technik begeistern. Über 2.900 Schülerinnen und Schüler nahmen 2014 an unseren MINTPraxisprojekten teil und knapp 300 Lehrer besuchten unsere Fortbildungen im MINT-Bereich. Wir unterstützen Projekte für die Nachwuchskräfte von morgen. Unsere Partner sind die Stiftung NiedersachsenMetall, die VME-Stiftung Osnabrück-Emsland sowie der Arbeitgeberverband NORDMETALL. Wir stehen mit unseren Experten Verbänden und Stiftungen zur Seite, wenn es um die Konzeption und Umsetzung praxisbezogener Angebote für Schüler, Erzieher und Lehrkräfte geht. Unser Ziel: Kräfte bündeln und Synergien schaffen, um gemeinsam den Wirtschaftsstandort Niedersachen zu stärken. 2014 haben wir für die VME-Stiftung im Rahmen von Berufsfelderkundungen und dem Technikplanspiel »Soundtrack Technik« rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht. Für die Stiftung NiedersachsenMetall waren wir 2014 in sechs Projekten mit rund 550 Teilnehmern aktiv. Beteiligt ist das BNW auch an der Mädchen-Ingenieur-Akademie. Das Pilotprojekt zur vertieften Berufsorientierung ist im November 2014 an den Start gegangen. Mit dem Arbeitgeberverband NORDMETALL haben wir 2014 in sechs verschiedenen Projekten mit insgesamt über 1.200 Teilnehmern erfolgreich zusammengearbeitet. ———— * Die Abkürzung MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. 03 01 Schweißen, sägen, rechnen: Im Rahmen der Mädchen-IngenieurAkademie bauen Schülerinnen eines achten und neunten Jahrgangs ein Gewächshaus für ihre Schule. Dabei erfahren sie nicht nur viel über technische Sachverhalte, sondern erhalten Einblick in technische Berufsbilder und Studiengänge und lernen, wie man ein Projekt managt. 02 Stolze Gewinner: Schülerinnen und Schüler der Graf-Friedrich-Schule bewiesen Köpfchen beim »Management Information Game« im Werk der ZF Friedrichshafen AG in Diepholz. 03 Zu Gast bei der Unternehmensgruppe Kesseböhmer in Bad Essen: Mit der Veranstaltungsreihe »Ausbildung vor Ort« bieten wir auch Lehrern und Berufsberatern die Möglichkeit, spannende Berufsbilder direkt im Betrieb kennenzulernen. 10 Übergang Schule-Beruf 01 02 Berufsorientierung und Berufsvorbereitung Die Qual der Berufswahl leichter machen: Wir schaffen gelungene Übergänge. K omfortabler könnte die Situation für junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt heute kaum sein: Unternehmen und Betriebe reißen sich um den Nachwuchs. Ausbildungsplätze stehen mit Blick auf die Bewerberzahlen genug zur Verfügung. Die Übernahme nach einer erfolgreichen Ausbildung ist häufig garantiert, denn der Bedarf an Fachkräften ist groß. Was des einen Freude ist, ist des anderen Leid: Rückläufige Schülerzahlen und nicht besetzte Ausbildungsplätze bringen Betriebe in Bedrängnis. Die wirtschaftliche Perspektive hat sich gewandelt: Jede Nachwuchskraft zählt. Leistungsschwächere Jugendliche haben deswegen zwar nicht automatisch Top-Einstiegschancen bei Betrieben — doch ihre Unterstützung und Integration in den Ausbildungsmarkt ist auf einem guten Weg. Diesen weiter zu begleiten, ist unsere Aufgabe! Vom Schlaraffenland für Schülerinnen und Schüler kann trotz Fachkräftemangel noch lange keine Rede sein. Nur weil für den Nachwuchs die Ausbildungsplatzlage entspannter ist als je zuvor, fällt die Berufsorientierung nicht automatisch leichter. Im Gegenteil: Die Ausbildungslandschaft ist heute vielfältiger und dadurch unübersichtlicher geworden. Neue Berufszweige sind hinzugekommen, alte haben sich stark ausdifferenziert und spezialisiert. Die Frage »was will ich werden« ist für viele junge Menschen schwerer denn je zu beantworten. Hier stehen wir den Jugendlichen zur Seite. Wir unterstützen auf dem Weg von der Schule in den Beruf, helfen, die Ausbildungsreife zu erlangen und Übergänge fließend zu gestalten. Für Schulen und Unternehmen sind wir zuverlässiger Partner und Experte zugleich. Berufsorientierung ist Vertrauenssache und Vertrauen muss sich entwickeln. Bereits seit 2009 bieten wir dazu an Schulen die langfristige individuelle Betreuung von Jugendlichen in Form unserer Berufseinstiegsbegleitung an. Unsere pädagogischen Mitarbeiter stehen insbesondere den leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern ab der siebten Klasse über mehrere Jahre zur Seite und sind täglich präsent an der Schule. Neben der Kompetenzfeststellung zum Auftakt gehören ein individueller Förderplan ebenso zum Angebot wie die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche sowie Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern ist dabei selbstverständlich. 2014 haben wir über 3.300 Schülerinnen und Schüler an 122 Förder-, Haupt- und Oberschulen in Niedersachsen erfolgreich auf ihrem Weg in den Beruf begleitet. Speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse für Jugendliche in Tagesbildungsstätten und an Förderschulen mit dem Schwerpunkt körperliche, motorische und geistige Entwicklung sind seit 2012 unsere Angebote im Rahmen der Maßnahme Initiative Inklusion des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Unser Ziel: Förderschülern eine berufliche Zukunft in einem Betrieb ermöglichen anstatt in einer Werkstatt für Menschen mit Handicap. Denn: Besonders die Teilhabe am Arbeitsleben gemeinsam mit Menschen ohne Handicap führt zu realer gesellschaftlicher Gleichstellung, die eine echte Bereicherung für jeden Betrieb darstellt. 2014 haben wir rund 540 Schülerinnen und Schüler an 26 Tagesbildungsstätten und Förderschulen begleitet. Übergang Schule-Beruf 11 03 Ihre Meinung, bitte Dörte Korn, Gesamtschuldirektorin IGS Obernkirchen, Landkreis Schaumburg 01 Helfende Hand: Unser Programm MoVer bringt Jugendlichen Teamkompetenzen bei. 02 Gruppenfreizeit als Lernraum: Schülerinnen und Schüler diskutieren verschiedene Lösungswege einer Teamaufgabe. 03 Eltern im Gespräch: Unsere Interkulturellen Elternmoderatoren lernen die Möglichkeiten des deutschen Bildungssystems kennen. Eltern als Zukunftsberater Eltern sind die wichtigsten Berater ihrer Kinder und können ihnen durch die schwierige Phase der Berufswahlentscheidung helfen. Um kompetent begleiten zu können, sind ausreichende Kenntnisse über das deutsche Schul- und Ausbildungssystem erforderlich. Bei den vielen Möglichkeiten, die das Bildungssystem heute bietet, ist das Know-how keine Selbstverständlichkeit. Dies gilt besonders für Eltern mit Zuwanderungshintergrund. Im Rahmen unseres Projekts Interkulturelle Elternmoderatoren zur Berufsorientierung haben wir seit 2012 im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung an den Standorten Hannover, Braunschweig und Cloppenburg 85 Elternmoderatoren geschult. Ihre Aufgabe: Als Multiplikatoren in sogenannten Elterntreffs ihr neu erworbenes Wissen an andere Eltern weitergeben. Auf diesem Wege wurden seit 2012 über 2.700 Eltern in zwölf Sprachen erreicht. Besonders erfreulich: Das Projekt wurde 2014 zum Integrationsprojekt des Jahres nominiert. Darüber hinaus entwickelt das Niedersächsische Kultusministerium seit 2014 mit Unterstützung unserer Elternmoderatoren neues Informationsmaterial zum Thema Schule für Menschen mit Migrationshintergrund. Freizeitkonzept weckt Sozialkompetenzen So kommen Jugendliche in Bewegung: Unser Programm MoVer weckt Motivation und Vertrauen bei Jugendlichen. Bei den mehrtägigen Gruppenfreizeiten entwickeln junge Menschen in der Berufsvorbereitung ebenso wie Auszubildende spielerisch soziale Kompetenzen und übernehmen Verantwortung für die Gemeinschaft. Die neue Umgebung und die freizeitpädagogischen Elemente sorgen für ein besonderes Gruppengefühl und eine gute Basis, um sich motiviert mit Berufsvorbereitung und »Wir bieten die ›Praktische Berufsweltorientierung‹ des BNW an unserer Schule an und sind sehr zufrieden damit. Das BNW hat die Veranstaltung sehr gut organisiert und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des BNW während der Planungs-, Durchführungs- und Nachbereitungsphase funktioniert tadellos. Anregungen zu Veränderungen werden in Folgeveranstaltungen integriert und gut umgesetzt. Mit dem BNW haben wir einen kompetenten und zuverlässigen Partner in unsere Schule holen können.« ———— Ausbildung auseinanderzusetzen. 2014 sind wir 118 Mal auf große Fahrt gegangen und haben rund 640 Teilnehmer erreicht. Ziel waren unter anderem der Alfsee im Osnabrücker Land und das Torfhaus im Harz. Den Berufseinstieg trotz Hürden schaffen Die Ausbildungsreife von Schulabgängern ist Voraussetzung, um ins Erwerbsleben starten zu können. Diese Reife bringen jedoch nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit, die ihre Schulpflicht erfüllt haben. Um diesen Nachwuchs stark zu machen und für die Berufswelt zu rüsten, stehen wir mit Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen zur Seite, die durch die Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. 2014 konnten wir niedersachsenweit rund 1.300 Plätze für diese praxisbezogene berufliche Vorbereitung zur Verfügung stellen. Das Ziel: Die Jugendlichen in der zehnmonatigen Maßnahme zur Ausbildungsreife und in Ausbildung bringen. Unterwegs kann auch der Hauptschulabschluss erworben werden. Starthilfe für Jugendliche mit Förderbedarf Fachliche Ausbildung und sozialpädagogische Betreuung in einem: Mit der Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung bieten wir Jugendlichen mit erhöhtem Förderbedarf oder Handicap Unterstützung. Die betriebliche Ausbildung findet entweder bei einem unserer Kooperationsbetriebe aus der Wirtschaft oder in unseren Ausbildungswerkstätten statt. 845 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in insgesamt 62 Berufen waren dadurch 2014 in einem Ausbildungsverhältnis. Zu den beliebtesten Berufen zählten Verkäufer und Fachlagerist. Ihren Abschluss erreichten rund 90 Prozent der Auszubildenden. ———— 12 Übergang Schule-Beruf Berufsorientierungsmodule Auf den Nachwuchs zugehen: Bei der Berufsorientierung sind nicht nur Schulen, sondern auch Betriebe gefordert — wir helfen dabei. D onnerstag, 10 Uhr, an der IGS Obernkirchen: Die Klassenräume der Jahrgangsstufe acht sind verwaist. Heute steht statt Mathe und Deutsch »Praktische Berufsweltorientierung« auf dem Stundenplan. Das bedeutet: Das BNW hat das »Forum«, den Versammlungsraum der Gesamtschule im Landkreis Schaumburg, zum Markt der beruflichen Möglichkeiten umfunktioniert. Alles andere als normaler Schulalltag: Zwei Polizistinnen inspizieren ein Fahrrad, im Hintergrund pflanzen drei Jungen Blumen um und daneben versucht sich eine Gruppe Jugendlicher an einer Rückenübung. Mit dem Berufsorientierungsmodul sorgt das BNW für willkommene Abwechslung in der Schule und bringt Ausbildungsbetriebe mit dem heiß begehrten Nachwuchs zusammen. Betriebe, aktiv zu werden. Ein Tag zur Berufsorientierung an einer Schule ist dafür bestens geeignet: »Der Aufwand für den Stand hält sich in Grenzen und es macht Freude zu sehen, wie sich die Schülerinnen und Schüler begeistern lassen«, sagt Michael Lücker, der bei der Bundeswehr am Standort Wunstorf Elektriker und Fluggerätemechaniker ausbildet. Das kann Laura Madroch von der Porta-Unternehmensgruppe bestätigen: »Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dieser Veranstaltung gemacht und sind schon zum zweiten Mal dabei.« »Glückliche Betriebe, gut beratene Jugendliche und eine zufriedene Schulleitung — das ist unsere Welt«, freut sich Küchler über den gelungenen Tag, zu dem auch eine intensive Vor- und Nachbereitung mit den Schülerinnen und Schülern gehört. »Wir organisieren hier bereits zum dritten Mal einen Tag zur Berufsorientierung für über 142 Schülerinnen und Schüler«, erklärt BNW-Mitarbeiterin Sabine Küchler. »Dabei präsentieren sich rund 30 Betriebe aus dem Landkreis und stellen verschiedene Ausbildungsberufe vor.« Die Bandbreite ist groß: Von Handwerk und Technik über die Gesundheitsbranche bis hin zu kaufmännischen Berufen ist alles dabei. Jeder Betrieb zeigt an seinem Stand, was er zu bieten hat und stellt den Jugendlichen kurze, praktische Aufgaben. »So bekommen die jungen Leute ein Gefühl für die Tätigkeit und können schauen, ob sie ihnen liegt«, erklärt Glasermeister Tim Veersmann. Mit seiner Hilfe versucht Marius gerade ein Stück Spiegelglas zu schneiden: »Basteln macht Spaß und mit Glas habe ich noch nie was gemacht.« Der 13-Jährige probiert gerne aus. »Aber eigentlich will ich später mal zur Polizei oder Flugzeugmechaniker werden«, ist sich Marius sicher. Praxis weckt Neugier So konkrete Vorstellungen von ihrem Traumberuf haben die meisten seiner Klassenkameraden noch nicht. »Ich weiß nicht genau, was ich werden will — vielleicht Hotelfachfrau«, sagt die 14-jährige Hannah und lässt sich am Stand des Schaumburger Ritter Hotels und Restaurants erklären, worauf es bei dem Beruf ankommt. »Viele Betriebe haben enorme Nachwuchsprobleme«, sagt Küchler. »Das heißt aber noch lange nicht, dass sie automatisch von sich aus auf den künftigen Nachwuchs zugehen.« Das BNW pflegt den direkten Kontakt zur Wirtschaft und animiert Die Vorteile der Veranstaltung für Unternehmen liegen auf der Hand: Sie haben die Chance, Jugendliche als potenzielle Azubis anzusprechen, die Ausbildungsangebote ihrer Branche erlebbar zu machen und sich als kompetenten Ausbildungsbetrieb darzustellen. Was tut ein Elektriker für Automatisierungstechnik? Wo kommt eine Fachkraft für Möbel- und Küchenmontage zum Einsatz? Viele Schülerinnen und Schüler wissen nicht, welche Tätigkeiten sich hinter einer Berufsbezeichnung verbergen. Bei der »Praktischen Berufsweltorientierung« haben Betriebe die Chance, diese Wissenslücken zu schließen und neugierig auf ihre Branche zu machen. Die »Praktische Berufsweltorientierung« — von BNW-Mitarbeitern liebevoll »die Welt« genannt — ist eines von insgesamt sieben Modulen zur Berufsorientierung, die das BNW Schulen in ganz Niedersachsen anbietet. Die Berufsorientierungsmodule ergänzen sich, können von Schulen aber auch einzeln gebucht werden. Das Modul »Berufsfelderkundungen« setzt auf die Erprobung realer Arbeitsabläufe an fünf Tagen. Das Ziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Ausbildungsberufe innerhalb eines Berufsfeldes kennen und erleben einen echten Arbeitstag im Betrieb. Durch diese Erfahrungen und die Vorund Nachbereitung durch unsere Mitarbeiter können sie ihren Berufswunsch enger eingrenzen. Übergang Schule-Beruf Ähnlich aufgebaut ist unser Modul »Branchenbezogene Praxiserfahrung«, das wir in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Wirtschaft und Verwaltung, Energie, Elektro, Kunststoffe, Metall, Lager und Handel, Gesundheit und Pflege, Bau sowie MINT anbieten. Schülerinnen und Schüler, die ihren Berufswunsch bereits auf eine bestimmte Branche eingrenzen können, lernen an drei Tagen in drei unterschiedlichen Betrieben verschiedene Ausbildungsberufe dieser Branche kennen. Schülerinnen und Schüler, die bereits einen Ausbildungsberuf vor Augen haben, erfahren in der »Talentwerkstatt« — neben einer Vor- und Nachbereitung — an drei Tagen in einem Betrieb mehr über ihren Wunschberuf. So lernen sie einen Ausbildungsbetrieb kennen und die Betriebsvertreter können sich einen ersten Eindruck von ihrem potenziellen Azubi machen. 01 13 Mit unserem »Handlungsorientierten Training für die Realisierung von Ausbildungswünschen« können sich die Schülerinnen und Schüler optimal auf die Bewerbungsphase vorbereiten. Engagierte Personal- und Ausbildungsverantwortliche begleiten gemeinsam mit BNW-Mitarbeitern die Jugendlichen im beruflichen Bewerbungsprozess. Ob Suchstrategien, Telefontraining oder Vorstellungsgespräch — hier wird alles geübt und reflektiert. Nicht nur die Jugendlichen sind bei der Berufsorientierung gefragt — auch die Eltern nehmen eine zentrale Rolle ein und stehen ihren Kindern in unserem »Schüler-Eltern-Seminar« durch gezielte Unterstützung im Berufswahlprozess aktiv zur Seite. Welche beruflichen Möglichkeiten gibt es? Welche Voraussetzungen sind zu beachten? Diese und andere Fragen lernen Eltern und Jugendliche gemeinsam zu beantworten. Am Ende erstellen sie einen »Berufswahlfahrplan«, der festhält, welche wichtigen Schritte weiter verfolgt werden. Immer an ihrer Seite: unsere pädagogisch geschulten Berufsorientierungsexperten. Berufsorientierung an Gymnasien Seit Oktober 2014 bieten wir zusätzlich zu den sechs Modulen für allgemeinbildende Schulen ein siebtes Modul speziell zur Berufsorientierung an allgemeinbildenden Gymnasien sowie an den gymnasialen Zweigen der Kooperativen und der Integrierten Gesamtschulen an. Bei der »Reflexion der Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten nach der Sekundarstufe II« setzen sich die Jugendlichen mit ihren eigenen Wünschen und Stärken auseinander und bekommen Orientierungshilfen bei der Vielzahl an Berufsmöglichkeiten. Im nächsten Schritt werden Ausbildungsverantwortliche von Betrieben und Expertinnen und Experten von Hochschulen in den Prozess eingebunden, um zu informieren, Fragen zu beantworten und weitere Hilfestellung zu geben. 02 Unsere Berufsorientierungsmodule setzen wir im Auftrag der Koordinierungsstelle Berufsorientierung um, die vom Niedersächsischen Kultusministerium und der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit finanziert wird. ———— 03 01 Selber ausprobieren macht Spaß: Glasermeister Tim Veersmann zeigt den Schülerinnen und Schülern die richtigen Handgriffe. 02 Traumberuf Gärtner? Der Umgang mit Blumen und Pflanzen will gelernt sein. 03 Fingerspitzengefühl gefragt: Wer Elektriker für Geräte und Systeme werden will, muss lernen, genau hinzuschauen. Berufsorientierungsmodule Die Steigerung der Ausbildungsfähigkeit und Berufswahlkompetenz bei Schülerinnen und Schülern steht auch im Fokus der Landesregierung Niedersachsens. Maßnahmen zur beruflichen Orientierung sind für Schulen verpflichtend. Seit 2012 führt das BNW im Auftrag der Koordinierungsstelle Berufsorientierung die qualitätsgeprüften Berufsorientierungsmodule an Schulen durch. 2014 waren wir damit landesweit an insgesamt 86 Schulen aktiv und haben rund 7.000 Schülerinnen und Schüler erreicht. Zwei zusätzliche Module haben wir 2014 erfolgreich eingeführt: Das »Schüler-ElternSeminar« und das Modul »Reflexion der Studienund Ausbildungsmöglichkeiten nach der Sekundarstufe II«. 2015 kommt ein neues Modul für die Zielgruppe der allgemeinbildenden Gymnasien, der gymnasialen Zweige der Kooperativen Gesamtschulen und der Integrierten Gesamtschulen hinzu: »Erkundung zu Studium und Beruf im Internet, an der Hochschule und im Betrieb«. 14 Thema: Zuwanderung 01 Bildung baut Brücken Thema: Zuwanderung Wir schlagen Brücken zwischen Kulturen: Mit gezielter Förderung, Begleitung und Rekrutierung ebnen wir Zuwanderern Wege in die Gesellschaft und die Beschäftigung. I n Deutschland fehlen Arbeitskräfte. Diese Lücke in der Erwerbsbevölkerung lässt sich ohne Migration nicht schließen. Um den Bedarf an Arbeitskräften zu sichern, braucht es mehr als eine halbe Million Zuwanderer pro Jahr, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und die Hochschule in Coburg im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung ermittelten. Auch in der Politik wird der Ruf nach einem Einwanderungsgesetz lauter. Das Ziel: Hürden abbauen, um qualifizierten Fachkräften die Einwanderung und Asylbewerbern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. In der Praxis benötigt dies jedoch mehr als den Abbau bürokratischer Hürden: Nur wer in Deutschland beruflich und sozial ankommt, kann sich und seine Potenziale langfristig einbringen. Hier setzt das BNW an. Mit unseren Angeboten bauen wir Brücken zwischen Kulturen und ebnen Migrantinnen und Migranten Wege in die Gesellschaft und in die Beschäftigung. Sprache ist die Basis für Integration — beruflich wie privat. Die Vermittlung von alltagsnahem Deutsch ist daher Kern der Integrationskurse sowie der Berufsbezogenen Deutschförderung, die wir in Kooperation mit dem Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) anbieten. In Integrationskursen vermitteln wir grundlegende Deutschkenntnisse sowie Wissen über Deutschland, seine Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Die neue Heimat kennenlernen, Anschluss finden — in dem sechsmonatigen Kurs erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben Grundwissen auch Gelegenheit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Integrationskurse legen den Grundstein, auf dem die Berufsbezogene Deutschförderung aufbaut. Neben berufspraktischem Sprachunterricht vermitteln wir in unseren Kursen berufliches Fachwissen verschiedener Branchen und begleiten bei praktischen Erprobungen in Betrieben. Dabei bauen wir auf vorhandene Fähigkeiten und Kenntnisse der Migranten auf. Insgesamt rund 520 Zuwanderern haben wir 2014 in unseren Sprachkursen Starthilfe für das Leben und Arbeiten in Deutschland gegeben. Praxisnahe Weiterbildung und berufsbezogene Sprachförderung Einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt will die Niedersächsische Landesregierung vor allem der wachsenden Zahl an Flüchtlingen ermöglichen. Während des laufenden Asylverfahrens haben sie derzeit nur eingeschränkt das Recht, einer Beschäftigung nachzugehen. Sollte die Landesregierung den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern, bedarf es neben frühzeitiger Sprachkurse vor allem Unterstützung bei der beruflichen Orientierung, Qualifizierung und Vermittlung. Wie das aussehen kann, zeigen wir in unserer Berufspraktischen Weiterbildung für Migran ten. Diese kombiniert praxisnahe Weiterbildung mit berufsbezogener Sprachförderung. Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, erarbeiten unsere Mitarbeiter mit ihnen berufliche Perspektiven, coachen im Bewerbungsprozess und begleiten bei betrieblichen Praktika. Ein Großteil der Zuwanderer bringt bereits einen Studien- oder Berufsabschluss mit — Fachwissen, das es zu nutzen gilt, statt es in geringqualifizierten Jobs brachliegen zu lassen. Als Teil des »Netzwerks IQ« (Integration durch Qualifizierung) Niedersachsen unterstützen wir in unseren Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstellen in Oldenburg und Lüneburg Zuwanderer, die sich ihren Studien- oder Berufsabschluss anerkennen lassen Thema: Zuwanderung 02 15 Ihre Meinung, bitte 03 01 Praxistext: In Murcia organisierte das BNW im Rahmen des Projekts »Bienvenido! Willkommen in Niedersachsen« eine Arbeitsprobe. 02 Ankommen durch Sprache: Im Integrationskurs in Burgwedel lernen 19 Teilnehmer aus neun Nationen. 03 Eltern helfen Eltern: Die Interkulturellen Elternmoderatoren trafen sich mit Projektleiterin Anna Braun (3.v.l.) zum Austausch in Hannover. wollen. Neben der Unterstützung bei der Antragstellung vermitteln wir ergänzende Qualifizierungsmöglichkeiten und sensibilisieren Arbeitgeber für die vorhandenen Potenziale. Fachkräfte dort einsetzen, wo sie gebraucht werden — das ist nicht nur eine Bereicherung für Unternehmen: Für die Menschen bedeutet die Anerkennung eine Wertschätzung ihrer beruflichen Leistung. 2014 fanden in Niedersachsen etwa 2.700 Beratungen statt, davon rund 350 beim BNW. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden hatte einen akademischen Abschluss. Gezielte Akquirierung von Fachkräften aus dem Ausland — auch dabei unterstützen wir Unternehmen in unserem Projekt Bienvenido! Willkommen in Niedersachsen. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Herkunftsland vermitteln wir Fachkräfte aus Spanien an niedersächsische Betriebe und begleiten sie in den ersten Wochen im Integrationsprozess. Eine Win-winSituation: Denn während vor allem kleine und mittelständische Unternehmen oft händeringend nach qualifiziertem Personal suchen, ist die Arbeitslosigkeit in Spanien noch immer hoch. 2014 begleiteten wir sechs spanische Fachkräfte in zwei niedersächsischen Betrieben. Zuletzt vermittelten wir drei Kälteklimatechniker an die Firma Strang & Bähre in Braunschweig. Langfristige Strukturen für die Rekrutierung und Integration ausländischer Fachkräfte schaffen wir als Teil des Netzwerks IQ (Integration durch Qualifizierung). Dafür beraten wir Unternehmen vor Ort, auf Veranstaltungen oder über Multiplikatoren wie Kammerorganisationen. Erfahrungen sammeln wir in Modellprojekten, in denen wir Erfolgsfaktoren registrieren und Unterstützungsbedarf identifizieren. Zusätzlich beraten wir Fachkräfte, die auf eigene Initiative nach Niedersachsen gekommen sind, um Stefanie Bähre, Geschäftsführerin Strang & Bähre, Braunschweig »Wir haben 2014 mit Unterstützung des BNW im Rahmen des Projekts ›Bienvenido! Willkommen in Niedersachsen‹ drei Kälteklimatechniker aus Spanien für unser Unternehmen gewinnen können. Für uns war das ein Experiment, mit dem wir sehr gut gefahren sind. Die Zusammenarbeit mit dem BNW läuft vertrauensvoll und angenehm. Mit den neuen Mitarbeitern, die wir unbefristet eingestellt haben, sind wir sehr zufrieden. Eine Herausforderung sind sicherlich die sprachlichen Hürden. Unsere drei neuen Mitarbeiter müssen mit der deutschen Sprache noch vertrauter werden und benötigen weiterhin Sprachunterricht. Dafür bringen sie aber eine hohe Bereitschaft mit, sich fachlich und sozial zu integrieren.« ———— beruflich Fuß zu fassen. Von deutschen Bewerbungsstandards bis zur beruflichen Anerkennung — wir bieten Informationen, die den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern. Mit unserer spanischsprachigen Internetplattform Lánzate geben wir seit 2014 potenziellen Arbeitskräften aus Spanien sogar direkt in ihrem Herkunftsland Orientierung. Eltern als Multiplikatoren Eine Brücke zwischen Generationen schlagen wir mit unserem Projekt der Interkulturellen Elternmoderatoren, kurz Elmos. Darin vermitteln wir Eltern mit Migrationshintergrund Kenntnisse über das deutsche Schul- und Ausbildungssystem, mit dem sie ihren Kindern im Berufsfindungsprozess zur Seite stehen können. Seit 2012 haben wir im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung an den Standorten Hannover, Braunschweig und Cloppenburg 85 Elternmoderatoren geschult, die nun ihr neu erworbenes Wissen an andere Eltern weitergeben. Seit Projektstart haben wir so insgesamt über 2.700 Eltern in zwölf Sprachen erreicht. 2014 erhielt das Projekt besondere Aufmerksamkeit: Die Elmos sind für den Integrationspreis der Deutschlandstiftung Integration nominiert worden. Darüber hinaus entwickelt das Niedersächsische Kultusministerium mit Unterstützung unserer Elternmoderatoren neues Informationsmaterial für Menschen mit Migrationshintergrund. ———— pwww.migrationsportal.de pwww.lanzate.de pwww.eltermoderatoren.de 16 Thema: Zuwanderung 01 Bildung baut Brücken Thema: Zuwanderung Vielfalt als Chance: Wir helfen Zuwanderern, in Deutschland anzukommen und ihre Potenziale einzubringen. W ir bieten mehr als nur Sprache«, sagt Ana Carina Cabrera, Teamleiterin des Centers für Kommunikation (CfK). Seit mehr als zwei Jahren gibt es das BNW-Angebot für Migrantinnen und Migranten an der Helmkestraße in Hannover, das alltagsnahe Sprachförderung mit qualifizierendem Unterricht verbindet. Allein 2014 begleitete das BNW-Team 650 Zuwanderer im Auftrag des Jobcenters Hannover im CfK. »Ob im Sprachunterricht oder im EDV-Kurs: Bei uns dreht sich alles um Kommunikation«, sagt Cabrera. Das Ziel: Die Basis schaffen für die berufliche und soziale Integration in Deutschland. Die Zielgruppe wird immer größer: 2013 ist die niedersächsische Bevölkerung das zweite Mal in Folge durch Zuwanderung gewachsen. Insgesamt gab es rund 35.000 mehr Zuzüge aus dem als Fortzüge ins Ausland — ein Trend, der sich weiter verstärkt, so die Prognosen. Allein 18.000 Menschen haben in Niedersachsen 2014 einen Asylantrag gestellt, für das Jahr 2015 wurde eine doppelt so hohe Zahl vorhergesagt. Die soziale und berufliche Integration dieser Menschen ist nicht nur gesellschaftlich notwendig: In Zeiten schwindenden Nachwuchses liegt in der Zuwanderung ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Denn 35.000 mehr Menschen bedeuten 35.000 mehr Talente, die den Wirtschaftsstandort stärken können. Mit unseren Angeboten tragen wir dazu bei, dass Zuwanderer ihre Talente in die Gesellschaft gezielt einbringen können. Sich einbringen — im Unterricht von László Ránics im Center für Kommunikation ist das für die Teilnehmer selbstverständlich. »Wenn«, »Nachdem«, »Du kannst auch ›während‹ sagen!« — Bei der Suche nach der richtigen Konjunktion, die zwei Hauptsätze miteinander verbindet, überschlagen sich die Antworten. »Man sieht: Sie wollen etwas lernen«, sagt BNW-Dozent Ránics über seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer. »In unseren Kursen herrscht eine offene und freundliche Atmosphäre, in der man aufeinander zugeht und Gespräche sucht.« Offenheit und Miteinander — trotz oder gerade wegen der Vielfalt im Kurs: Vom Sudan bis Russland sind zehn Nationen vertreten. Die 21-Jährige lernt mit dem Mittvierziger, der Schulabbrecher mit der Akademikerin, der Neuankömmling mit dem alten Hasen, der bereits seit zehn Jahren in Deutschland ist. Allen gemeinsam im Kurs ist das Sprachniveau, das im Vorfeld in einem Einstufungstest ermittelt wird. Durch mehrere Kurse mit unterschiedlichen Sprachniveaus sind ein flexibler Einstieg und eine individuelle Förderung möglich. Unterstützung bei kleinen und großen Hürden Gelernt wird täglich in Voll- oder Teilzeit in Gruppen mit maximal zwölf Personen. Insgesamt gibt es 156 Plätze im CfK. Der Kurs dauert maximal zwölf Wochen. Die meisten der Teilnehmer haben ihr Ziel klar vor Augen: »Ich will sprachlich dazulernen, denn ich will unbedingt eine Ausbildung machen und arbeiten«, sagt Zoha Behzade. Der Traum der Iranerin: Sie will Luftsicherheitsassistentin am Flughafen werden. Das CfK hilft ihr dabei. »Es ist nicht nur der Sprachunterricht, der mich voranbringt«, sagt Behzade. »Es ist immer jemand da, mit dem man über Probleme sprechen kann. Das hilft mir sehr.« Neben dem Unterricht gehört auch sozialpädagogische Begleitung zum Angebot des CfK. Ob bei der Wohnungssuche oder dem Brief von der Krankenkasse — die Mitarbeiter des BNW helfen bei kleinen und großen Hürden des Alltags und unterstützen bei der Berufswegplanung. Thema: Zuwanderung 17 01 01 »Wir bieten ein Gesamtpaket«, sagt Matthias Gruner, Sozialpädagoge und Standortkoordinator für das CfK. »Im Kern vermitteln wir Sprache und bereiten auf den Berufseinstieg vor. Darüber hinaus finden unsere Teilnehmer bei uns Raum, sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und andere an ihrer Kultur teilhaben zu lassen.« Dieses Miteinander trägt maßgeblich zum Spracherwerb und zur Integration bei: »Die einzige Sprache, die wir alle sprechen, ist Deutsch. Das hilft, Sprechpraxis zu bekommen und Sprachkenntnisse zu festigen«, sagt Ránics. 02 Ganz persönliche Beiträge Die Offenheit und das Miteinander der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich auch am Tag der offenen Tür, zu dem das Center für Kommunikation im September 2014 eingeladen hatte. Über drei Etagen gab es für rund 150 Besucher Kulturen und ihre Besonderheiten spielerisch, hautnah und emotional zu entdecken. Zwölf der Teilnehmer, Neuankömmlinge wie auch Ehemalige, füllten die Räume mit Leben. Sprache, Religion, Tanz oder Esskultur — zu jedem Thema leisteten sie ihren ganz persönlichen Beitrag. Etwa mit Fotos, auf denen sie ihre Sprache und Schrift präsentierten, mit einem Kochbuch, das sich Besucher beim Gewürze-Raten erspielen konnten oder mit einer Aufforderung zum ungezwungenen Tanz. Ein Raum widmete sich allein dem Thema Freundschaft. Neben einer Pinnwand, auf der Besucher ihre persönliche Bedeutung unter anderem von Freundschaft hinterlassen konnten, gab es dort eine Fotoausstellung zu sehen. Ausflüge, Geburtstagsfeiern, Abschiede: Teilnehmer und Mitarbeiter erleben und gestalten gemeinsame Momente abseits des Unterrichtsraums. »Der Tag hat unsere Erwartungen übertroffen«, zieht Cabrera Bilanz. »Wir haben zeigen können, wie sehr Migranten unsere Gesellschaft bereichern«. ———— 01 Offenheit und Miteinander: Im Kurs von László Ránics finden die Teilnehmer Raum, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. 02 »Der Tag der offenen Tür war ein voller Erfolg«, finden Teamleiterin Ana Carina Cabrera (Mitte) sowie Rabia Khoshdel (links) und Mushda Afridi, die die Gäste mit drei weiteren Teilnehmern als Guides durch die Räume führten. 18 Arbeitsmarktdienstleistungen 01 Beratung, Qualifizierung und Vermittlung Wir bringen Unternehmen und Arbeitskräfte zusammen. Mit individueller Förderung und Qualifizierung erschließen wir neue Potenziale. D ie Arbeitslosenquote hat 2014 in Niedersachsen ihren bisherigen Tiefstand erreicht. Zudem hat die Zahl der Beschäftigten laut Prognose der Niedersächsischen IHK um 2,4 Prozent zugenommen. Zahlen, die für eine stabile Wirtschaft sprechen. Gleichzeitig wird es für die rund 260.000 Erwerbslosen in Niedersachsen aber zunehmend schwerer, Arbeit zu finden. Die Anforderungen, die an Arbeitnehmer gestellt werden, steigen stetig. Für Ungelernte gibt es immer weniger Jobs. Besonders Langzeitarbeitslosen fehlt es häufig an Kenntnissen und Fähigkeiten, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Um ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, setzt das BNW verstärkt auf individuelle Förderung und Qualifizierung — und erschließt damit neue Potenziale für die Wirtschaft. Ob fachliche Kenntnisse oder persönliche Hintergründe — jeder Mensch bringt auf dem Weg in die Beschäftigung eigene Stärken mit und hat individuelle Hürden zu meistern. Während für den einen einzelne Beratungen zum Erfolg führen, bedarf es bei anderen intensiverer Unterstützung. Kern unserer Angebote ist daher eine bedarfsgerechte Betreuung. Häufig steht dabei nicht die Vermittlung an sich im Vordergrund, sondern einzelne Integrationsfortschritte. So etwa in unserem Angebot CUBE (Coaching, Unterstützung, Beratung, Erfolg). Darin setzen wir auf eine langfristige, individuell zugeschnittene Förderung der Teilnehmer. Neben fachlichen und überfachlichen Trainings wird an individuellen Vermittlungshemmnissen gearbeitet, um stabile Strukturen für den Alltag zu schaffen. CUBE ist eines von 16 neuen, von uns entwickelten Angeboten, bei denen die Teilnahme über den Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter gefördert wird. Darüber hinaus setzen wir in deren Auftrag zahlreiche weitere Maßnahmen zur Aktivierung und Vermittlung um. Eine intensive Begleitung ist auch Kern der Teilqualifizierung Maschinen- und Anlagenführer, die wir seit Ende 2014 in Hannover durchführen. Arbeitsuchende mit tendenziell geringer Qualifikation haben hier die Möglichkeit, einen wichtigen Teil des Berufsabschlusses zu erwerben. 14 Teilnehmer werden von zwei Meistern ausgebildet. Zudem steht ein Sozialpädagoge der Gruppe bei allen Fragen zur Seite. Qualifizierung zählt Die richtige Qualifizierung ist ein Schlüssel zum Arbeitsmarkt. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen leiden unter dem Mangel an Fachkräften und sind stets auf der Suche nach gut ausgebildetem Personal. Abstimmt auf den regionalen Bedarf und in Zusammenarbeit mit Betrieben vor Ort bieten wir in Niedersachsen verschiedene Umschulungen an. In unserem CNC-Qualifizierungszentrum in Hannover bilden wir seit 25 Jahren Fachkräfte für CNC-Technik aus. Die Vermittlungsquote nach abgeschlossener Umschulung liegt bei über 90 Prozent. Ähnlich sieht es in Lüneburg aus: 2014 haben wir dort 52 Umschüler zu Maschinen- und Anlagenführern ausgebildet. 49 von ihnen fanden im Anschluss direkt eine Anstellung. In Soltau schulen wir Arbeitsuchende zu Fachlageristen und Fachkräften für Lagerlogistik. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnerbetrieben steht die Umschulung ganz im Zeichen der Praxis und enthält zudem einen kompakten Theorieanteil sowie eine intensive Vorbereitung auf die IHK-Prüfung. Häufig werden die frisch gebackenen Absolventen direkt übernommen: Denn unsere Partnerunternehmen nutzen diesen Weg, gezielt neue Fachkräfte für sich zu gewinnen. Unsere Umschulung zum Berufskraftfahrer, die wir in Lüneburg und SeevetalHittfeld anbieten, wird nicht nur von Arbeitsuchenden als Karrieresprungbrett genutzt. Auch Angestellte sind unter den Arbeitsmarktdienstleistungen 19 02 01 Umschulung erfolgreich abgeschlossen (v.r.): Arne Behr, Fabian Brandenburg und Rico Timm sind nicht nur fertig ausgebildete Maschinen- und Anlagenführer, sondern auch noch Bezirksbeste ihres Jahrgangs. Die IHK ehrte die drei Umschüler des BNW am 29. September im Rahmen einer festlichen Veranstaltung in der Congress Union in Celle. Werksleiter Norbert Andresen (li.) von Johnson Controls freute sich mit ihnen. 02 Seit 25 Jahren bildet das BNW Fachkräfte im CNC-Qualifizierungszentrum in Hannover aus und um. 2014 feierte die Werkstatt Jubiläum. Dafür ließ das achtköpfige Team für rund 70 Gäste die Maschinen zur Präsentation warmlaufen. 02 Teilnehmern, die sich mit der Umschulung Beschäftigungsperspektiven sichern wollen. Über unser eigenes Umschulungsangebot hinaus begleiten wir niedersachsenweit Teilnehmer vor und während der Umschulung. Wir unterstützen bei der Suche nach einem Umschulungsbetrieb, frischen fachliches Wissen auf oder stehen im Alltag bei beruflichen und privaten Hürden zur Seite. Das Ziel: am Ball bleiben. Damit sichern wir nicht nur die Beschäftigungsperspektiven des Umschülers. Ein Unternehmen, das in eine Umschulung investiert, wünscht sich schließlich einen leistungsfähigen und zufriedenen Mitarbeiter auf lange Sicht. Kind, Kegel und Karriere Kinder oder Beruf — oder doch beides? Für Eltern, insbesondere Mütter und Alleinerziehende, ist der Berufseinstieg oder die Rückkehr in den Beruf nach wie vor oft nicht selbstverständlich. Lange berufliche Pausen oder fehlende Betreuungsmöglichkeiten erschweren den Schritt (zurück) in die Berufstätigkeit. Mit unterschiedlichen Angeboten bieten wir Unterstützung. In unserem Berufsintegrations-Coaching beraten unsere Experten Alleinerziehende etwa bei Bedarf zu Hause und zeigen Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Individuelles Coaching und Bewerbungstrainings runden das Angebot ab. Einen handfesten Nachweis für ihre erlernten Kompetenzen erhalten Alleinerziehende und Eltern in unserer Maßnahme KuBiE (Kinder und Beruf im Einklang). In dem 30-wöchigen Programm erarbeiten die Teilnehmer nicht nur neue Beschäftigungsperspektiven, sondern erwerben auch unterschiedliche Zertifikate, die ihnen das frisch gewonnene Wissen über Umgangsformen, PC- und Englisch-Kenntnisse bescheinigen. ———— 20 Thema: Inklusion 01 Thema: Inklusion Bildung baut Brücken Jedes Talent zählt: Wir fördern die berufliche Teilhabe von Menschen mit Handicap und erschließen so neue Potenziale für Unternehmen. S eit über 20 Jahren setzen wir uns dafür ein, dass ein Handicap auf dem Arbeitsmarkt kein Hindernis ist. Die gesellschaftliche und berufliche Eingliederung von Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen Einschränkungen ist sowohl gesellschaftlich als auch ökonomisch ein Gewinn. Statt isoliert in Förderschulen und Werkstätten zu lernen und zu arbeiten, finden Menschen mit Handicap durch Inklusion den Weg zur Teilhabe an der Gesellschaft — und leisten genau dort einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag. Denn da die Zahl der Erwerbspersonen und Fachkräfte weiter sinkt, zählt jedes Talent. Der Grundstein für Inklusion im Erwerbsleben wird in der Schule gelegt. Seit dem Schuljahr 2013/14 dürfen Eltern von Kindern mit Bedarf an sonderpädagogischem Unterricht selbst entscheiden, ob ihr Kind eine allgemeinbildende oder eine Förderschule besuchen soll. Für Schulen bedeutet dies: neue Konzepte und Förderpläne. Unterricht in heterogenen Gruppen, kooperatives Lernen und Strategien des Förderns — um Schulakteure auf die Herausforderungen des inklusiven Unterrichts vorzubereiten, bietet unser Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte (AKADEMIE Schule & Wirtschaft) gezielte Unterstützung. Neben einem thematisch breit gefächerten Fortbildungsprogramm bieten wir auch schulinterne Lehrerfortbildungen an. In der Gruppe werden nicht nur Konzepte erarbeitet, sondern auch Beispiele aus dem Schulalltag besprochen und gemeinsam praxisnahe Lösungen entwickelt. Inklusion im Schulalltag verankern — darauf zielt auch unser Projekt FAIR — Starke Kinder ab. In dem durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Projekt unterstützen wir Kindergärten, Grundschulen, Netzwerke und Gemeinden in der Region Lüneburg bei der Umsetzung inklusiver Konzepte — und das sehr erfolgreich, wie Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission e.V., im Dezember 2014 betonte. Die Deutsche UNESCO-Kommission e.V., die in den Jahren 2011 und 2012 mit dem Expertenkreis »Inklusive Bildung« vier Bildungsregionen bei der Umsetzung von inklusiver Bildung beraten hat, übernahm 2014 die Schirmherrschaft für das BNW-Projekt. »Unsere Projektziele stehen in Einklang mit den Zielen der UNESCO sowie der Deutschen UNESCO-Kommission im Bereich inklusive Bildung«, sagt Projektleiterin Heike Bobie. »Wir stellen die Weichen für gelebte Inklusion.« Starthilfe für den Berufseinstieg Damit Schüler mit Förderbedarf die Chance haben, sich zu leistungsfähigen, motivierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu entwickeln, unterstützen wir bei der Suche nach dem richtigen Beruf und ebnen so neue berufliche Perspektiven — auch auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im Rahmen der Maßnahme Initiative Inklusion des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung begleiten unsere Mitarbeiter Jugendliche in Tagesbildungsstätten und an Förderschulen mit dem Schwerpunkt körperliche, motorische und geistige Entwicklung bei der individuellen beruflichen Orientierung. Sie stellen Begabungen heraus, besuchen mit ihnen regionale Thema: Inklusion 21 02 Arbeitgeber und begleiten bei ersten praktischen Erfahrungen am Praktikumsplatz. Allein 2014 standen wir rund 540 Jugendlichen an 26 Förderschulen in Niedersachsen auf ihrem Weg in den Beruf zur Seite. Türen zur Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt öffnen wir auch in der betreuten betrieblichen Ausbildung. Von der Suche nach dem passenden Betrieb bis zur Bewältigung beruflicher und persönlicher Hürden im Arbeitsalltag bleiben wir über die Ausbildung hinweg an der Seite der Jugendlichen. Ein Beruf, der zu ihren Fähig- und Fertigkeiten passt — das ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen mit besonderem Förderbedarf ihr Potenzial in Unternehmen einbringen können. In unseren Assessment-Centern Zebra (Zentrales Berufliches Reha-Assessment) prüfen wir Potenziale von Rehabilitanden und zeigen Möglichkeiten, wohin es bei gesundheitlicher Eignung beruflich gehen kann. Eine langfristige Begleitung bieten wir mit der Unterstützten Beschäftigung. Dabei stehen unsere Reha-Fachkräfte Menschen mit Förderbedarf bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, Qualifizierungsphasen im Betrieb und der Einarbeitung in den Arbeitsalltag zur Seite. 2014 haben wir so 270 Rehabilitanden auf dem Weg in den Beruf begleitet. Weiteren 700 Menschen standen wir im Rahmen der betreuten betrieblichen Umschulung zur Seite. Darin ermöglichen wir Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen, einen neuen Beruf zu erlernen, der ihre gesundheitliche Situation berücksichtigt. 01 Ambulant und betriebsnah: Im Individuellen Rehamanagement begleiten unsere Mitarbeiter einzelfallbezogen Menschen in ganz Niedersachsen. Unsere Unterstützung reicht von punktuellen Beratungen bis zur Begleitung über mehrere Jahre. 02 Unter einem Schirm: Christoph Wulf (rechts), Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission e.V., würdigte die Arbeit von Heike Bobie (2. v.r.), Leiterin des Projekts »FAIR — Starke Kinder«, und ihrem Team. Unser Ansatz: Ambulant und betriebsnah begleiten wir (zurück) in den Beruf. Das gilt auch für das Individuelle Rehamanagement, das wir an jedem unserer 59 Standorte für Menschen anbieten, die sich aufgrund einer Erkrankung, eines Unfalls oder einer altersbedingten Behinderung beruflich neu orientieren müssen. Ein Team aus Psychologen, Rehafachkräften und Disability Managern betreut wohnortnah und individuell. 2014 standen wir im Rahmen des IRM rund 600 Menschen in ganz Niedersachsen zur Seite. Unsere Unterstützung reicht von punktuellen Beratungen bis zur Begleitung über mehrere Jahre. Eine Spezialisierung unseres Reha-Teams liegt auf der langfristigen Unterstützung von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen. Der gesunde Weg (zurück) in den Job Um zukunftsfähig zu bleiben, gilt es für Unternehmen, neue Potenziale zu erschließen und gleichzeitig vorhandene zu halten. Gesundheitsgerechte Arbeitsplätze gewinnen daher in der strategischen Unternehmensentwicklung immer mehr an Bedeutung. Wir unterstützen Betriebe bei der Umsetzung des Betrieblichen Eingliederungsmanagements. Dabei agieren wir als Schnittstelle zu Kranken- und Rentenversicherung und informieren über Zuständigkeiten und Leistungen. Das Ziel: Für einzelne Mitarbeiter einen gesunden Weg zurück an den Arbeitsplatz zu finden. Einen präventiven Ansatz verfolgen wir mit der Gesundheitsförderung und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Hier beraten wir Unternehmen, die die Leistungsfähigkeit und Motivation ihrer Mitarbeiter erhalten und fördern wollen. ———— 22 Thema: Inklusion 01 Bildung baut Brücken Thema: Inklusion Wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung — wir zeigen, dass beides Hand in Hand geht. I n Niedersachsen lebt fast jeder zwölfte Einwohner mit einem Handicap. Das sind rund 1,3 Millionen Menschen. Über die Hälfte von ihnen hat eine anerkannte Schwerbehinderung. Gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen sollte selbstverständlich sein — ist es im Alltag aber oft nicht. Ob barrierefreie Gebäude oder gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Es gibt viel zu tun. Die 2009 in Deutschland verabschiedete UN-Behindertenrechtskonvention hat das Thema Inklusion zur festen Größe auf der Agenda von Bund, Ländern, Gemeinden, Sozialleistungsträgern und anderen Institutionen gemacht. Eine Entwicklung, von der auch die niedersächsische Wirtschaft profitiert. Denn wo händeringend Nachwuchs gesucht wird, steigt die Bereitschaft, personell neue Wege zu gehen. Wie vor allem kleine und mittelständische Unternehmen das Potenzial von Auszubildenden und Beschäftigten mit Handicap nutzen können, zeigt das BNW im Projekt Wirtschaft inklusiv, das wir als Teil der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation seit Anfang 2014 in Niedersachsen umsetzen. Gefördert wird »Wirtschaft inklusiv« vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Inklusionsinitiative für Ausbildung und Beschäftigung. Arbeitgeber über vorhandene Leistungen informieren, an Ansprechpartner vermitteln, im Einzelfall beraten, Veranstaltungen zum Austausch organisieren — das sind die Aufgaben der BNW-Inklusionslotsen Marcus Jeske und Petra Künsemüller. Das Ziel: Unternehmen nahebringen, welche Vorteile ihnen die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen bringen und wie bürokratische Hürden gemeistert werden können. Dabei gehen die Inklusionslotsen aktiv auf Betriebe zu. Die unternehmerische Sicht ist überzeugend: »Wir zeigen betriebswirtschaftlich: Es lohnt sich, Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen«, sagt Künsemüller. In den Beratungen durch »Wirtschaft inklusiv« geht es nicht nur um Neueinstellungen, sondern auch etwa darum, leistungsgewandelte Mitarbeiter durch individuelle Lösungen im Unternehmen zu halten. In kleineren Betrieben ist das Betriebliche Eingliederungsmanagement, kurz BEM, häufig ein Thema, das bewegt. »Der gesundheitsbedingte Ausfall eines Mitarbeiters, der wieder in den Betrieb eingegliedert werden soll, kommt in vielen Betrieben vor«, weiß Jeske. »Unsere Unterstützung zeigt dabei einen unmittelbaren Nutzen für das Unternehmen.« Der BNW-Inklusionslotse informiert etwa über die formalen Voraussetzungen für ein BEM, thematisiert die rechtzeitige Information und Einbindung der Beschäftigten und vermittelt zu externen Fachdiensten. Individuelle Lösungen Ebenso häufig wie um das Thema BEM geht es in den Beratungen um die Besetzung von Ausbildungs- und anderen Stellen. Jeske unterstützte etwa einen metallverarbeitenden Betrieb mit rund 140 Mitarbeitern bei der Schaffung eines betrieblichen Ausbildungsplatzes für einen jungen Mann mit Förderbedarf im Bereich Lernen. »Bei der Fachpraktikerausbildung werden an Unternehmen besondere Anforderungen gestellt«, erklärt Jeske. Der Ausbilder muss eine sonderpädagogische Qualifikation vorweisen. Dazu sind in der Regel 320 Stunden Fortbildung notwendig. »Kaum ein Betrieb kann diese nachweisen«, berichtet Jeske. In enger Zusammenarbeit mit dem Betrieb und der Agentur für Arbeit entwickelte der Inklusionslotse eine individuelle Lösung, die auch die IHK anerkannte. In der betreuten betrieblichen Ausbildung erhält der Auszubildende außerhalb des Betriebs die sonderpädagogische Betreuung, die er benötigt. Unsere Inklusionslotsen informieren über Unterstützungsangebote, die bereits vorhanden sind. Ein gutes Netzwerk aus regionalen Partnern, Fachdiensten und Kostenträgern für die berufliche Teilhabe ist daher grundlegend. »Hilfreich ist auch die Unterstützung der Arbeitgeberverbände. Das verdeutlicht: Wir beraten aus Unternehmersicht — aus der Wirtschaft für Thema: Inklusion 23 02 03 01 Das Team von »Wirtschaft inklusiv« (v.l.): Die Inklusionslotsen Marcus Jeske, Petra Künsemüller und Manuela Wehrmeyer, Leiterin des Kompetenzzentrums Arbeitsmarktdienstleistungen/ Schule-Übergangssystem. die Wirtschaft«, sagt Künsemüller. Die Inklusionslotsen arbeiten eng mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zusammen. Regional kooperieren wir mit dem Arbeitgeberverband Oldenburg, dem Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim, den Unternehmerverbänden Niedersachsen und dem Verband in Hannover. Als Partner informieren diese ihre Mitglieder etwa über das Angebot, unterstützen bei der Umsetzung von Veranstaltungen und leiten Anfragen von Betrieben an die Inklusionslotsen weiter. 02 Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen (2. v.r.) am 1. Dezember 2014 in Berlin im Gespräch mit (v.l.) Iris Gleicke (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Herbert Kern (Kern Bau GmbH), Petra Künsemüller (Wirtschaft inklusiv, BNW), Martin Keune (ZITRUSBLAU GmbH) und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt. 03 Peter Clever (3. v.l.), Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, machte sich im September bei einem Besuch der Firma Solarlux im Landkreis Osnabrück ein Bild von der inklusiven Praxis in einem Unternehmen und der Arbeit von »Wirtschaft inklusiv«. Herausforderungen gemeinsam bewältigen Auch der lebendige Praxisaustausch mit regionalen Fachstellen an den Runden Tischen wird von den Betrieben geschätzt. Dies zeigt sich am Beispiel eines Unternehmens aus der Region Osnabrück, das plante, zwei junge Frauen mit Hörschädigung im gewerblich-technischen Bereich auszubilden, aber zunächst Bedenken hatte, ob sich dies umsetzen lässt. Der Ausbildungsleiter fasst zusammen: »Durch die Teilnahme am Runden Tisch konnten wir direkt Kontakt mit den notwendigen Fachstellen aufnehmen. Danach funktionierte die Unterstützung unseres Vorhabens fast wie von selbst.« Das Unternehmen hat sich nun zur Ausbildung entschlossen. »Genau so soll es sein: Herausforderungen gemeinsam konstruktiv bewältigen«, sagt Künsemüller. Betriebe, die den wirtschaftlichen Vorteil erkannt haben, sind schnell mit im Boot. Etwa zwei Drittel der aktiv angesprochenen Unternehmen nehmen eine Erstberatung in Anspruch. 2014 waren unsere Berater 60 Mal bei Betrieben in ganz Niedersachsen im Einsatz. Die Hälfte davon sind mittelständische Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Mit Veranstaltungsformaten wie dem Runden Tisch erreichten wir weitere 110 niedersächsische Unternehmen. Im laufenden Projektjahr sollen diese Zahlen noch deutlich ausgebaut werden. ———— Ihre Meinung, bitte Sabine Stöhr, Geschäftsführerin, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Leiterin der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit des Industriellen Arbeitgeberverbands Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim »Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben ist ein wichtiges gesellschafts- und arbeitsmarktpolitisches Anliegen. Das Projekt ›Wirtschaft inklusiv‹ zeigt praktische Wege auf, um die Einbindung von Azubis und Arbeitnehmern zu erleichtern und nachhaltig zu verbessern. Es geht um Mitarbeiter und ihre Stärken. Der Erfahrungsschatz des BNW kombiniert mit der individuellen Beratung durch Inklusionslotsen ist eine echte Chance für die Betriebe, die motivierte Kräfte brauchen. Als Arbeitgeberverband tragen wir das Projekt gerne in unsere Region, denn die Unternehmen wissen, dass Potenzialentfaltung ein strategisches Thema für die Gestaltung der Zukunft ist.« ———— 24 Unternehmensdienstleistungen Ausbildungsmanagement Vom Auszubildenden zur Fachkraft — wir sind Partner von Unternehmen, wenn es um gezielte Förderung des Nachwuchses geht. D ie Ausbildung legt den Grundstein für eine erfolgreiche Berufsbiografie. Eine gezielte Förderung zu Beginn der Berufslaufbahn zahlt sich ein ganzes Erwerbsleben lang aus. Rückläufige Schülerzahlen und Bewerber mit mangelnder Ausbildungsreife stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Das BNW ist verlässlicher Partner, wenn es um die Förderung und Entwicklung des Fachkräftenachwuchses geht. In Osterode begleitet das BNW seit Februar 2014 die Auszubildenden der Jäger Automobil-Technik, von J.P. Werkzeug- und Maschinenbau Westharz und der Artemis Kautschuk- und Kunststoff-Technik. Gemeinsam erhalten die 19 Nachwuchskräfte der Jäger-Unternehmensgruppe ausbildungsbegleitende Förderung. Kern des Konzepts sind zu gleichen Teilen fachtheoretischer Unterricht und sozialpädagogisches Kommunikationstraining. Dabei arbeiten wir vor Ort eng mit den Ausbildern und den Personalverantwortlichen der Arnold Jäger Holding zusammen. Inzwischen wurde die Zusammenarbeit bis Juli 2015 verlängert. Immer mehr Firmen integrieren Trainings zu verschiedenen Themen auch direkt in ihre Ausbildung. In 78 firmeninternen Seminaren haben wir im Jahr 2014 Ausbildungsverantwortliche und Auszubildende in unterschiedlichen Bereichen qualifiziert — von eintägigen Trainings bis zu mehrtägigen Veranstaltungen. Über zwei Jahre hinweg begleitet das BNW seit September 2014 zum Beispiel die angehenden Bankkaufleute der ING DiBa. Eine Mischung aus Fachunterricht und Prüfungsvorbereitung ergänzt die Ausbildung um zusätzliche Förderung. Learning by Doing ist das Prinzip des Wirtschaftsplanspiels Playbizz, das wir 2014 in Niedersachsen und Bremen bereits zum 30. Mal organisiert haben. Zuletzt holte ein Niedersächsisches Team den Bundessieg — das Team von DREWSEN SPEZIALPAPIERE setzte sich gegen 200 Mitstreiter aus ganz Deutschland durch. Teamfähigkeit und analytisches Denken gepaart mit der richtigen Strategie brachte die Azubis zum Ziel. Ein Plus an Theorie und Praxis Gute Noten und erfolgreiche Abschlüsse — dafür sorgen wir mit unseren Prüfungsvorbereitungskursen. Rund 300 Auszubildende lernten 2014 mit unserer Unterstützung für die IHK-Abschluss prüfung. »Der gute Ton am Telefon« oder »Auftritt und Etikette« — in Sachen Soft Skills ließen sich knapp 100 Auszubildende in unseren Seminaren auf die Sprünge helfen. Ihre Meinung, bitte Alexander Walter, Personalleiter der Arnold Jäger Holding GmbH »Die Zusammenarbeit mit dem BNW ist eine erfolgreiche Ergänzung unserer Ausbildung. Fachlich profitieren unsere Auszubildenden vor allem von der gezielten Prüfungsvorbereitung. Neben inhaltlicher Expertise bringt das BNW aber auch pädagogische Kompetenz mit. Unterstützung bei individuellen Anliegen — dies wird in der Ausbildung immer wichtiger. Eine externe Unterstützung durch das BNW ist für uns genau der richtige Weg.« ———— Unternehmensdienstleistungen 25 01 02 Eine Kombination aus fachspezifischem Unterricht und sozial pädagogischer Betreuung bieten die ausbildungsbegleitenden Hilfen, die wir im Auftrag des Jobcenters und der Agentur für Arbeit umsetzen. Sie sind ein weiterer Weg für Unternehmen, ihren Nachwuchs gezielt zu fördern. Rund 230 Auszubildende nahmen das Angebot 2014 in Anspruch. 03 Lernort Europa Erfahrung zählt — das gilt auch für unsere Auslandsprogramme »Ready for Europe« und »International Skills«. Für insgesamt 57 Auszubildende aus rund 23 Unternehmen ging es 2014 mit uns fünf Wochen nach Liverpool, Dublin oder Derry. Nach einer einwöchigen sprachlichen und interkulturellen Vorbereitung in einer Sprachschule absolvierten die Teilnehmer ein Praktikum in einem englischen oder irischen Partnerunternehmen. Die Auszubildenden gewinnen an wertvoller Erfahrung und Praxis für ihre Ausbildung. Unternehmen steigern durch die Integration eines ausländischen Lernorts die Qualität ihrer Ausbildung und ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Der »Skill Pass« als Baustein unseres Programms »International Skills« unterstützt kaufmännische Auszubildende und dual Studierende zusätzlich dabei, ihre Business-Kompetenzen weiterzuentwickeln. Durch Selbsteinschätzung und Beurteilung des Gastgeber-Unternehmens wird dabei die Lernentwicklung regelmäßig erfasst. Das sichert nicht nur die Qualität der Auslandspraktika — die Auszubildenden erhalten einen handfesten Nachweis für ihre erlernten Kompetenzen. ———— 01 Strahlende Sieger: Die Auszubildenden Dennis Kunert, Greta Dralle und Marc Lukaschus (vorn v.l.) von DREWSEN SPEZIALPAPIERE setzten sich in der Endrunde des Wirtschaftsplanspiels Playbizz gegen fünf weitere Finalteams durch. 02 Gefragt sind Teamfähigkeit und analytisches Denken: Im Wirtschaftsplanspiel Playbizz schlüpfen Azubis in die Rolle von Führungskräften. 03 Qualifizierung und mehr: Schnell haben die beiden deutschen Azubis der Firma DORMA Hüppe (2. v.l.) und der Aljo Aluminium-Bau Jonuscheit GmbH (4. v.l.) Anschluss gefunden. Beide absolvierten im Rahmen von »Ready for Europe« ein Praktikum bei Faiveley Transport in Liverpool. 26 Unternehmensdienstleistungen Beratung und Training Gemeinsam Vorankommen: Wir wappnen Unternehmen und ihre Führungskräfte für neue Herausforderungen. O b in Sachen Strategie, Struktur, Kultur oder Mitarbeiter — um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen und ihre Führungskräfte sich stetig weiterentwickeln und neuen Herausforderungen stellen. Unter der Marke Q MANAGEMENT Beratung & Training unterstützt und begleitet das BNW Unternehmen und ihre Entscheidungsträger bei der Entwicklung und Umsetzung von Prozessen und bietet maßgeschneiderte Fortbildung von Führungskräften. Dabei schöpfen wir aus einem reichen Erfahrungsschatz: Das BNW begleitet seit über 40 Jahren die wirtschaftliche Entwicklung von Branchen und Unternehmen und unterstützt bei der Weiterbildung von Arbeitnehmern aller Ebenen. Wir kennen die Wirtschaftsregionen unseres Landes und ihre strukturellen Besonderheiten und pflegen ein gutes Netzwerk zu Arbeitgeberverbänden in Niedersachsen. Besondere Gelegenheit, diese Expertise zu präsentieren, gab es im Herbst 2014 bei einer Informationsveranstaltung für Personalentscheider, zu der der Industrielle Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim eingeladen hatte. In Vorträgen und anschließender Diskussion erörterte das Team mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Themen Personalstrategie und Führungskultur, griff dabei Beispiele aus der Praxis auf und zeigte alltagsnahe Lösungen. Nach diesem gelungenen Auftakt begleitet »Q MANAGEMENT« künftig die Arbeitgeberverbände bei ähnlichen Veranstaltungen. Bei der Implementierung der Leitlinien im unternehmerischen Alltag unterstützte unser Team von »Q MANAGEMENT Beratung & Training« 2014 die Continental Teves AG in Gifhorn. Dafür haben unsere Experten in mehreren Terminen rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult. Bewusst wurde dabei die Ebene der Einrichter mit ins Boot geholt, um die Ergebnisse möglichst breit zu streuen. In Workshops wurde erarbeitet, wie die Unternehmensleitlinien bisher im Alltag umgesetzt worden waren und auf welchen Wegen diese künftig verinnerlicht werden können. Um festzustellen, an welchen Stellen es Entwicklungsbedarf gibt, setzte das Team auf gemeinsames Erarbeiten in der Gruppe und konsequentes Einfordern von Feedback. ———— Ihre Meinung, bitte Dr. Stefano Dina, Leiter der Personalentwicklung bei der Continental Teves AG in Gifhorn »Ziel der Workshops mit unseren Facharbeitern war das Verständnis der Rolle, die sie im Wertschöpfungsprozess spielen. Dabei sollten insbesondere die Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung unserer Unternehmensleitlinien diskutiert werden. Wir haben mit der Entscheidung, diese Veranstaltungen mit Unterstützung des BNW durchzuführen, den richtigen Partner gewählt. Überzeugt haben die Moderatoren mit der kompetenten und professionellen Durchführung des gesamten Prozesses von der intensiven Vorbereitungsphase bis zur zeitnahen Nachbereitung.« ———— pwww.q-management-wirtschaft.de Erfolg in der Gruppe: In Workshops erarbeitete das Team von »Q MANAGEMENT Beratung & Training« mit den Mitarbeitern der Continental Teves AG, wie die Unternehmensleitlinien künftig verinnerlicht werden können. Unternehmensdienstleistungen 27 Stefan Holtgreife (links) und Herbert Holtgreife leiten die Solarlux Aluminium Systeme GmbH mit Sitz in Bissendorf. Beratung und Training Mitarbeiter entwickeln, Potenziale erkennen und Impulse geben: Wir stehen Ihrem Unternehmen zur Seite. W er in die Zentrale des BNW-Kunden Solarlux Aluminium Systeme GmbH in Bissendorf kommt, betritt eine Welt aus Glas. Der Hersteller von Wintergärten und Terrassenüberdachungen empfängt seine Gäste mit einem Gebäude, das von Transparenz und Leichtigkeit erzählt: gläserne Fassaden und offene Raumstrukturen, wohin das Auge blickt. »Transparenz gilt bei uns nicht nur als Stichwort mit Blick auf unsere Produkte. Transparenz kennzeichnet auch unsere Unternehmenskultur«, sagt Juniorchef Stefan Holtgreife. Gegründet von Herbert Holtgreife und Heinz-Theo Ebbert (†) ist das Familienunternehmen seit 30 Jahren im Geschäft — national und global. In den letzten Jahren ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprunghaft gestiegen — von einst zwei auf heute über 500. »Das hat Veränderungen in der Organisationsstruktur mit sich gebracht«, so Stefan Holtgreife. Die mittlere Führungsebene wurde ausdifferenziert, neue Führungskräfte bereichern das Unternehmen. »Ein typischer Fall für ein erfolgreiches Unternehmen — und ein klassisches Einsatzfeld für das BNW«, sagt Markus Humpert, Leiter der BNW-Sparte »Q MANAGEMENT Beratung & Training«. Denn: Wenn es im Betrieb personellen Zuwachs gibt, müssen sich sowohl die Mitarbeiter als auch die Organisationsstrukturen weiterentwickeln. Hier sind die BNW-Trainings zur Führungskräfteentwicklung gefragt. Reflexion und Transfer bringen Lösungen für die Praxis »Solarlux haben wir 2014 mit einem individuellen Programm zur Führungskräfteentwicklung begleitet«, sagt Humpert. Die mehrteilige Qualifizierung basierte auf einem vorab mit der Geschäftsführung definierten Führungsprozess und hatte zum Ziel, die Kompetenzen der mittleren Führungsebene zu erweitern. Dabei ging es um die Vermittlung konkreter Inhalte, praxistauglicher Methoden und Umsetzungsinstrumente ebenso wie um die Definition von Maßnahmen, die sich in den Arbeitsalltag übertragen lassen. An den insgesamt fünf ein- bis zweitägigen Workshops nahmen zehn Bereichsleiter von Solarlux teil. Behandelt wurden Themen wie Führungsverhalten und Kommunikation, Projektund Prozessmanagement, Selbstorganisation, Rhetorik und Präsentation. »Die Arbeitsatmosphäre war von Anfang an angenehm. Die Teilnehmer konnten eventuell vorhandene Ängste und Sorgen aus der täglichen Arbeit offen aussprechen und sich sehr konstruktiv miteinander austauschen«, sagt Stefan Holtgreife. Für die Seminare ging es raus aus dem Betrieb in ein Tagungshotel. »Das war für den Gruppenprozess wichtig, denn durch die zweitägigen Seminare außerhalb kommen die Kollegen auch abseits des Trainings miteinander ins Gespräch und lernen sich auf informeller Ebene besser kennen«, so Humpert, der die Seminare leitete. Außerdem ist der Schritt raus aus dem Betriebsalltag oftmals die einzige Möglichkeit, wirklich ungestört gemeinsam die Arbeitsstrukturen zu reflektieren. Nach jedem theoretischen Modul ging es an die konkrete Umsetzung in der Praxis. Was lässt sich wie anwenden? Welche Entwicklungen zeigen sich? Die Gruppe diente in jeweils halbtägigen ReviewWorkshops wieder als Austausch- und Diskussionsforum. Zum Abschluss zogen die Teilnehmer gemeinsam mit dem BNW Bilanz und der Prozess wurde hinsichtlich der formulierten Ziele evaluiert. Hier kam die Geschäftsleitung wieder mit ins Boot: »Unsere Führungskräfte waren begeistert. Wir sind sehr zufrieden mit dem gesamten Verlauf des Programms und mit der Arbeit des BNW«, sagt Juniorchef Holtgreife. »Eine weiterführende Begleitung durch das BNW können wir uns bei punktuellem Unterstützungsbedarf sehr gut vorstellen und sind bereits im Gespräch.« ———— 28 Unternehmensdienstleistungen 02 01 Personalentwicklung und -gewinnung Immer einen Schritt voraus: Personalentwicklung auf den Punkt gebracht. O b Seminare für Führungskräfte wie bei Solarlux, Inhouse-Qualifizierungen für Auszubildende oder unsere IHK-Fortbildungslehrgänge — beim Thema »Lernen und Arbeiten« verlassen sich unsere Kunden auf unsere Kompetenz aus über 40 Jahren Erfahrung. Dabei regen wir immer wieder gerne zum Nachdenken über scheinbar Selbstverständliches an: Wie lernen wir eigentlich? Wie arbeitet unser Gehirn? Wie lässt sich Gelerntes vernetzen und managen? Diese Fragen standen im November 2014 im Mittelpunkt des Herbstforums, zu dem das BNW gemeinsam mit dem Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim, NiedersachsenMetall und der VME-Stiftung nach Osnabrück eingeladen hatte. Nach Fachvorträgen von Neurobiologe Prof. Dr. Martin Korte (TU Braunschweig) und Kommunikationsexperte Dipl.-Psych. Martin Heß (Heß & Heß GbR) führte BNW-Geschäftsführer Tobias Lohmann durch die angeregte Diskussion mit knapp 200 Gästen. Typische Verhaltensmuster aufspüren, Veränderungsvorschläge erarbeiten, gemeinsam praktikable Lösungen finden: Bedarfsgerechte und praxisnahe Weiterbildung bieten wir Mitarbeitern niedersächsischer Unternehmen mit unserem Seminarprogramm an. Über 380 ein- und mehrtägige Trainings und Workshops haben wir 2014 durchgeführt — viele davon als InhouseTrainings nach speziellen Kundenwünschen konzipiert. Eine gelungene Mischung aus Theorie, Praxis und Prüfungsvorbereitung bieten unsere IHK-Fortbildungslehrgänge: 2014 nahmen 520 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fortbildungen im gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereich wahr und konnten dabei einen von elf verschiedenen Abschlüssen erreichen. 2015 bauen wir dieses Angebot weiter aus. Welche Qualifizierungen im Rahmen von Produktionsabläufen gefragt sind, welche Veränderungen die Digitalisierung in der Ausbildung mit sich bringt, wissen unsere Experten aus dem CNC-Bereich. In den CNC-Werkstätten Hannover und Lüneburg wurden 2014 über 180 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen niedersächsischer Unternehmen geschult. Darüber hinaus waren wir international in Sri Lanka und der Mongolei zur Schulung von Lehrern unterwegs. Auch ohne Abitur an die Uni: Mitarbeiter zum akademischen Abschluss motivieren Nach der Ausbildung im Betrieb muss noch lange nicht Schluss sein: Ganz im Sinne lebenslangen Lernens und Qualifizierens können seit 2010 in Niedersachsen auch Fachkräfte ohne Abitur oder Eignungsprüfung an Hochschulen fachbezogen studieren. Wie das geht, erklärt seit 2012 die Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen gGmbH im Auftrag der Landesregierung — und das BNW unterstützt die Servicestelle dabei. Denn: In Zeiten von Fachkräftemangel sind gerade für Unternehmen neue akademische Qualifizierungswege ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessant. Davon konnten wir im Juli 2014 bei einer Informationsveranstaltung in Hannover Personalverantwortliche und Führungskräfte überzeugen. Der gemeinsamen Einladung von Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen, NiedersachsenMetall und BNW folgten rund 120 Gäste. Eröffnungsredner war Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Lesekompetenz fördern, Unsicherheiten entgegenwirken Probleme mit der Rechtschreib- und Lesekompetenz? Haben viel mehr Mitmenschen als man denkt! In Deutschland sind etwa 7,5 Mio. Erwachsene funktionale Analphabeten. Darüber sprechen Unternehmensdienstleistungen 29 03 04 die wenigsten — doch genau in diesem Schweigen liegt das Dilemma. Denn helfen und qualifizieren lässt sich nur, wenn das Thema nicht tabuisiert wird. Mit Alpha plus Job bieten wir am Standort Osnabrück ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziertes Grundbildungsprogramm für Arbeitnehmer mit und ohne Migrationshintergrund. Von dem berufsbegleitenden Unterricht in Kleingruppen profitierten 2013 und 2014 insgesamt 56 Teilnehmer aus acht Betrieben. Wissen ist Zukunft, Wissen weitergeben ein Muss Der Umgang mit dem Thema Wissensmanagement kann über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden. »Wissensinseln« und »Elfenbeintürme« dienen vielleicht der Profilierung Einzelner — aber niemals dem Unternehmen als Ganzem. Mentoring hilft, Wissen zu vernetzen, sodass der Führungsnachwuchs von erfahrenen Mitarbeitern lernt — und andersherum »alte Hasen« von frischen Perspektiven inspiriert werden. Mit unseren Projekten InFührung! Mentoring für Frauen mit Profil und Zukunft: Mentoring! haben wir in den letzten zwei Jahren 58 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Region Lüneburg, Landkreis Uelzen und Harburg erreicht. Unsere Workshops, Netzwerkveranstaltungen und Gruppencoachings dienen der Stärkung von Aufstiegsorientierung und Managementkompetenzen. ———— pwww.bnw-cnc.de pwww.zukunft-mentoring.de 01 Rund ums Thema »Lernen und Arbeiten — Wie können sich Menschen und Organisationen entwickeln?« ging es beim Herbstforum 2014. Knapp 200 Gäste ließen sich von den Vorträgen inspirieren. 02 Herbstforum 2014: Landrat Dr. Michael Lübbersmann sprach zum Auftakt der Veranstaltung in Osnabrück. 03 Start für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BNW-Lehrgangs »Geprüfter Wirtschaftsfachwirt/in«: Seit September 2014 lernt die Gruppe berufsbegleitend für den IHK-Abschluss. 04 Konzentration nach Feierabend: Berufsbegleitende Fortbildung setzt Engagement und Motivation bei den Teilnehmern voraus. 30 Unser Leitbild Unser Leitbild Wir übernehmen Verantwortung für die Lösung demografischer Herausforderungen. Als bedeutender von Verbänden der Wirtschaft getragener Bildungsdienstleister in Niedersachsen bekennen wir uns zur Mitverantwortung für die Fortentwicklung unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Wir fördern individuelle Bildungs- und Berufsbiografien und leisten einen Beitrag zur Zukunftssicherung der Unternehmen. Wir richten unsere Arbeit an den demografischen Herausforderungen aus. Wir bieten Jugendlichen und Erwachsenen frühzeitig berufliche Orientierung, meistern mit ihnen Übergange, qualifizieren und integrieren sie. Wir sichern die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch bedarfsgerechte Personalentwicklung und stärken somit die Wettbewerbsfähigkeit niedersächsischer Unternehmen. Kundenzufriedenheit ist Maßstab des Erfolges Wir widmen jedem Kunden und seiner jeweiligen Situation besondere Aufmerksamkeit. Wir geben eindeutige Leistungsversprechen und erfüllen diese zuverlässig. Die Zufriedenheit unserer Kunden und ihr Vertrauen in uns ist primäres Anliegen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vielfalt als Chance begreifen Unsere moderne Gesellschaft ist bunt und vielfältig. Und so auch unser Unternehmen. Wir erkennen und achten die Vielfalt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer Kunden und schaffen eine vorurteilsfreie Arbeitsumgebung. Durch Förderung und Wertschätzung der individuellen Fähigkeiten und Talente eröffnen wir Chancen für innovative und kreative Lösungen. Professionelles Management sichert Zukunftsfähigkeit Unsere Führungskräfte verfügen über eine ausgewiesene Management- und Strategiekompetenz. Sie richten ihr Handeln an Kriterien der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit aus. Qualität entsteht aus Kompetenz Wir verfolgen unsere Ziele mit Professionalität, Engagement und Konsequenz. Unsere Personal- und Organisationsentwicklung bereitet das Unternehmen auf aktuelle und künftige Anforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft vor. Die kontinuierliche Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Verbesserung unserer Leistung sind primäre Elemente unseres Qualitätsmanagements. Die Kompetenz unserer Beschäftigten ist der Garant der hohen Dienstleistungsqualität des BNW. Ein starkes Team bringt verlässliche Leistung Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt uns am Herzen. Wir fördern ihre Gesundheit und ihre Motivation. Gegenseitiger Respekt, Vertrauen, Fairness und die Bereitschaft voneinander zu lernen zeichnen unser Arbeitsklima aus. Teilnehmerzahlen 31 Teilnehmerzahlen Zahlen, bitte! Arbeitsuchende in der beruflichen Weiterbildung und Wiedereingliederung: 9.077 Schüler in Angeboten zur beruflichen Orientierung: 14.830 Fortbildungen für Lehrkräfte und Schulleiter: 2.886 Seminar- und Lehrgangsteilnehmer: 5.477 Teilnehmer in speziellen Angeboten für Menschen mit Migrationshintergrund: 1.417 Teilnehmer in Projekten für Frauen/Alleinerziehende: 147 Bundeswehrsoldaten: 147 Jugendliche in Projekten zur beruflichen Vorbereitung: 2.491 Teilnehmer in der beruflichen Rehabilitation: 988 32 Adressen und Kontakte Adressen und Kontakte Niedersachsenweit und darüber hinaus Unser BNW-Netz Bildungszentrum Braunschweig a Leitung Karin Gerlach-Kolm Alte Salzdahlumer Straße 202/203 38124 Braunschweig Telefon 0531 2811640 [email protected] Bildungszentrum Delmenhorst a Leitung Angela Schmeisser-Hohnholz Nordwollestraße 10, 27749 Delmenhorst Telefon 04221 912615 [email protected] Bildungszentrum Hannover a Leitung Anne Stein Plathnerstraße 5a, 30175 Hannover Telefon 0511 9883733 [email protected] Bildungszentrum Heide a Leitung Bernd Lagemann Benzstraße 27, 38466 Wolfsburg Telefon 05361 4646820 [email protected] Bildungszentrum Oldenburg a Leitung Dr. Eva Maria Haarmann Kanalstraße 23, 26135 Oldenburg Telefon 0441 2190611 [email protected] Bildungszentrum Osnabrück a Leitung Nicole Wehrmeyer Buersche Straße 1, 3, 5 49074 Osnabrück Telefon 0541 58057111 [email protected] Bildungszentrum Ostfriesland a Leitung Eckhard Harjes Bahnhofsring 26a, 26789 Leer Telefon 0491 9997 110 [email protected] Bildungszentrum Verden a Leitung Birgit Kunz Lindhooper Straße 9, 27283 Verden Telefon 04231 804955 [email protected] Geschäftsbereich Individuelles Rehamanagement a Leitung Sabine Schwass Plathnerstraße 5a, 30175 Hannover Telefon 0511 9883764 [email protected] Unternehmensdienstleistungen a Leitung Markus Humpert Lister Damm 2, 30163 Hannover Telefon 0511 9616756 [email protected] Kompetenzzentrum Arbeitsmarktdienstleistungen & Schule-Übergangssystem a Leitung Manuela Wehrmeyer Buersche Straße 1, 3, 5 49074 Osnabrück Telefon 0541 58057110 [email protected] Tagungshotel Schloss Etelsen a Leitung Dieter Lach Bremer Straße 2 27299 Langwedel-Etelsen Telefon 04235 930014 [email protected] Unsere Vernetzung über Niedersachsen hinaus Bundesweite Mitgliedschaften a Arbeitsgemeinschaft der Bildungswerke der Deutschen Wirtschaft e.V. (ADBW), www.adbw.org aBundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation e.V. (BAG abR), www.bagabr.de a Wuppertaler Kreis e.V., Bundesverband betriebliche Weiterbildung, www.wkr-ev.de Gesellschaftsbeteiligungen a Demografieagentur für die niedersächsische Wirtschaft GmbH, www.demografieagentur-nds.de a Deutsche Management Akademie Niedersachsen gemeinnützige GmbH, www.dman.de a NORDBILDUNG, Bildungsverbund für die Metall- und Elektroindustrie gemeinnützige GmbH, www.nordbildung.de Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Gesellschafter Organisation Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Gesellschafter Aufsichtsrat Dr.-Ing. Rolf Mayer (Vorsitzender) Frank-Peter Oppenborn (stellv. Vorsitzender) Prof. Dr. Javier Revilla Diez Hans-Joachim Scheja Geschäftsführung Tobias Lohmann (Sprecher) Bastian Schmidt-Faber Gesellschafter a Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung e.V. | www.agv-hannover.de a Arbeitgeberverband Region Braunschweig e.V. | www.agv-bs.de a Allgemeiner Arbeitgeberverband Harz e.V. | www.agv-harz.de a Allgemeiner Wirtschaftsverband für Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe Wilhelmshaven-Friesland e.V. | www.awv-whv.de a ChemieNord — Arbeitgeberverband für die Chemische Industrie in Norddeutschland e.V. | www.chemienord.de a Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) e.V. | www.adk-verband.de a Arbeitgeberverband der Unternehmen im Weserbergland (AdU) e.V. | www.adu.de a Arbeitgeberverband der Zuckerfabriken Norddeutschlands e.V. a Arbeitgeberverband für Ostfriesland und Papenburg e.V. | www.agv-ostfriesland.de a Arbeitgeberverband Mitte e.V. | www.agv-mitte.de a Arbeitgeberverband Oldenburg e.V. | www.agv-oldenburg.de a Brauereiverband Niedersachsen/Sachsen-Anhalt/Bremen e.V. | www.brauer-nord.de a Genossenschaftsverband e.V. | www.genossenschaftsverband.de a Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim e.V. | www.iav-online.de a Institut der Norddeutschen Wirtschaft e.V. | www.inw-online.de a Landesverband des Kraftfahrzeuggewerbes Niedersachsen-Bremen e.V. | www.kfz-nds.de a Landesverband Niedersachsen und Bremen der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie e.V. | www.hknb.de a Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN) | www.uvn-online.de a NORDMETALL — Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V. | www.nordmetall.de a Verband der Ernährungswirtschaft e.V., Niedersachsen · Bremen · Sachsen-Anhalt | www.vdew-online.de a NiedersachsenMetall — Verband der Metallindustriellen Niedersachsens e.V. | www.niedersachsenmetall.de a Verband Norddeutscher Papierfabriken e.V. | www.vnp-online.de a Verband Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie Norddeutschlands e.V. — VPK Nord | www.vpk-online.de a Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. | www.erdoel-erdgas.de 33 34 Impressum Impressum Herausgeber: Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH Höfestraße 19–21 30163 Hannover Telefon0511 96167-0 Telefax 0511 96167-70 E-Mail [email protected] www.bnw.de Redaktion: Sabine Löser und Verena Schulz, Unternehmenskommunikation Gestaltung: büro fuchsundhase, Hannover Fotonachweis: Bildarchiv des BNW, außer Seite 11 Mitte: Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim; Seite 11 unten: Kesseböhmer Holding OHG; Seite 21 oben: Christian Schwier, fotolia.com; Seite 25 oben links: Behindertenbeauftragte; Seite 25 unten rechts: Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim; Seite Seite 28: Continental Teves AG; Seite 29: Solarlux GmbH; Seite 30/31 oben: Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim Aus Gründen der Lesefreundlichkeit verwenden wir in diesem Geschäftsbericht das generische Maskulinum. Stand: Mai 2015 Das BNW wird im Rahmen des Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetzes (NEBG) gefördert. Bildungsmaßnahmen, die »besonderen gesellschaftlichen Erfordernissen entsprechen« (NEBG, § 8, Abs. 3), werden dabei besonders gewichtet. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt bekennt sich das BNW ausdrücklich zu einer durch Vielfalt geprägten Unternehmenskultur und zum respektvollen und wertschätzenden Umgang untereinander. Das BNW ist ein anerkannter Träger gemäß SGB III bzw. der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV). Das BNW ist gemäß DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. www.bnw.de
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