Bildung baut Brücken

Bildung
baut
Brücken
Geschäftsbericht 2014
Bildung
baut
Brücken
Inhalt
02
12
10
Geschäftsbericht 2014
Inhalt
03
04
05
06 Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
Statement der Geschäftsführung
Das BNW auf einen Blick
Bildung baut Brücken: Handlungsfelder des BNW
Schule
08 Schulmanagement und Schulentwicklung
Übergang Schule-Beruf
24
28
16
09
Praxisbezogene Berufsorientierung
10
Berufsorientierung und Berufsvorbereitung
12Berufsorientierungsmodule
Thema: Zuwanderung
14 Wir schlagen Brücken zwischen Kulturen
16 Vielfalt als Chance
Arbeitsmarktdienstleistungen
18
Beratung, Qualifizierung und Vermittlung
Thema: Inklusion
20 Jedes Talent zählt
22 Wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung
20
Unternehmensdienstleistungen
24Ausbildungsmanagement
26
Beratung und Training
28
Personalentwicklung und -gewinnung
30
Unser Leitbild
31Teilnehmerzahlen
32
Adressen und Kontakte
33
Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Gesellschafter
34Impressum
Bildung
baut
Brücken
Vorwort
03
Vorwort
Werte erkennen, Chancen nutzen
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes wird in den kommenden
Jahren weiter zu Lasten der Verfügbarkeit von Fachkräften
verlaufen, sagen aktuelle Statistiken. Schon jetzt fehlt vor allem
in kleinen und mittelständischen Unternehmen qualifiziertes
Fachpersonal — eine Entwicklung, die sich in den kommenden
Jahren somit weiter verschärfen wird. Mehr denn je gilt es,
vorhandene Potenziale zu fördern und neue Chancen zu nutzen.
Potenziale bringen etwa die Zuwanderer mit, die in Niedersachsen jährlich zu Zehntausenden eine neue Heimat suchen.
Gezielte Unterstützung und Qualifizierung bieten nicht nur
den Rahmen zur Entfaltung persönlicher Potenziale, sie bringen
auch individuelle Entwicklung und unternehmerisches Wachstum zueinander.
Fähig- und Fertigkeiten erkennen, fördern und nutzen — das
gilt für Zuwanderer genauso wie für Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose, die Generation Ü-50, Menschen mit Handicap und
jeden anderen im erwerbsfähigen Alter. Mit flexiblen Arbeitsplatzmodellen sowie individueller Förderung und Qualifizierung
kann jeder seinen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft
und Gesellschaft leisten. Chancen nutzen heißt Inklusion.
Inklusion bedeutet, Potenziale nicht mehr aus dem Blick
auszuschließen.
Nachhaltige Strategien zur Fachkräftesicherung setzen zusätzlich dort an, wo die Grundlagen für ein erfolgreiches Erwerbsleben gelegt werden: in den Schulen. Denn dort sitzen heute
die Fachkräfte von morgen. Frühzeitige Berufsorientierung und
-vorbereitung sind wichtige Instrumente, um die Ausbildungsreife
von Jugendlichen sicherzustellen. Dabei können Unternehmen
mit Praktika und Betriebsbesichtigungen unterstützen und gleichzeitig potenzielle Auszubildende auf sich aufmerksam machen.
Mit dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft haben
Unternehmen, öffentliche Auftraggeber und Privatpersonen
einen starken Partner mit langjähriger Erfahrung an ihrer Seite.
Von der Schule bis ins Rentenalter bietet das BNW bedarfsorientierte Förderung und Qualifizierung und trägt damit zur Zukunftsfähigkeit niedersächsischer Unternehmen bei. Der neue
Geschäftsbericht informiert darüber, welche Wege das BNW
geht, um gesellschaftliche und unternehmerische Herausforderungen zu meistern.
————
Dr.-Ing. Rolf Mayer, Aufsichtsratsvorsitzender
»Fähig- und Fertigkeiten
erkennen, fördern und nutzen —
das ist unsere Aufgabe.«
Statement der Geschäftsführung
04
Statement der Geschäftsführung
Tobias Lohmann und Bastian Schmidt-Faber
Brücken bauen —
Menschen und Möglichkeiten verbinden
Wer nicht nur den Fachkräftebedarf von heute, sondern auch
von morgen sichern will, der muss heute anfangen, Brücken
zu bauen. Sie müssen das Wechselspiel von Organisation und
Individuum, von Chancen und Potenzialen und von menschlichen
Gemeinschaften insgesamt stabil und gleichzeitig flexibel —
in jedem Fall immer sicher verbinden.
Seit mehr als 45 Jahren steht das BNW als »Brückenbauer« an
der Seite der niedersächsischen Verbände und Unternehmen
sowie der öffentlich-rechtlichen Auftraggeber. Was als kleiner
Verein mit 20 Mitarbeitenden begann, ist heute ein Unternehmen
mit über 1.000 Beschäftigten. Sie alle verbindet in ihrem außergewöhnlichen Engagement ein Ziel: Menschen und Organisationen
in ihren vielfältigen Lern-, Entwicklungs- und Veränderungsprozessen zu begleiten. Unsere landesweit an knapp 60 Standorten
tätigen Mitarbeiter bewegen sich heute einerseits im Wechselspiel von Industrie 4.0, sich rasant verändernden Qualifikationsanforderungen und einem kaum zu deckenden Fachkräfte- und
Nachwuchsbedarf. Andererseits arbeiten wir täglich mit
Menschen, die außerhalb dieser Dynamik stehen: 17,6 Prozent
der gemeldeten Bewerber blieben 2014 in Niedersachsen ohne
Ausbildungsplatz. Kommt ein Ausbildungsvertrag zustande,
wird von allen Ausbildungsverträgen ein Viertel vorzeitig wieder
gelöst. Fast ein Siebtel der jungen Erwachsenen zwischen
20 und 34 Jahren hat keinen Berufsabschluss.
Bildung
baut
Brücken
Daher beginnt die Arbeit des BNW bereits früh: Im Jahr 2014
haben die Mitarbeiter des BNW mehr als 14.000 Jugendliche
in der Berufsorientierung an Schulen, der Berufsvorbereitung
und auch ganz konkret im Berufseinstieg und der Ausbildung
begleitet und damit eine Brücke von der Schule in die Wirtschaft
gebaut. In den Unternehmen begleiten wir den Lernprozess
weiter: Fast 5.500 Fachkräfte waren als Teilnehmende in einem
unserer BNW-Seminare zu Gast.
Weiter ausgebaut hat das BNW sein Angebot für Menschen,
die nach Niedersachsen zuwandern. Gut 1.500 von ihnen haben
die Menschen des BNW in beruflichen Sprach- und Integrationskursen begleitet. Hinzu kommt ein Coaching-Angebot für die
ersten Monate in Unternehmen, damit Integration beiderseits
gelingen kann.
Unser Ziel ist es, den Fachkräftebedarf in Niedersachsen weiter
zu sichern. Unsere Aufgabe ist es, das BNW so weiter zu entwickeln, dass der Schatz langjähriger Erfahrungsprozesse ergänzt
wird durch neue Leistungsangebote und Geschäftsfelder. Unsere
Verpflichtung ist es, die Leistung der bisherigen Geschäftsführung des BNW als Saat zu betrachten und nicht in der Ernte
bequem zu verharren. Wir danken der bisherigen Geschäftsführung, Herrn Dr. Brauckmüller und Herrn Kowalewski, für die
Brücken, die sie bereits gebaut haben, und für die Fundamente,
die sie für neue Brücken gelegt haben.
————
Das BNW auf einen Blick
05
Arbeitsmarktdienstleistungen
Schule
Unternehmensdienstleistungen
Das BNW auf einen Blick
Übergang Schule-Beruf
1.000 Mitarbeiter,
59 Standorte, 4 Geschäftsfelder:
Schule,
Übergang Schule-Beruf,
Arbeitsmarktdienstleistungen,
Unternehmensdienstleistungen
q Cuxhaven
q Cadenberge
q Stade
q Bremerhaven
q Jever
q Wilhelmshaven
q
Bremervörde
q Nordenham
q Aurich
Seevetal q
Varel q
q Emden
q Brake
q Zeven
q Leer
q Bad Zwischenahn q Osterholz-Scharmbeck
Wittmund q
H Zentrale Hannover
qStandorte
P Schloss Etelsen
Stand der Karte: Mai 2015
q Winsen
q Lüneburg
q Oldenburg
q Rotenburg (Wümme)
q Papenburg
q Delmenhorst
q Friesoythe
P Schloss Etelsen q Soltau
q Syke
q Verden
Wildeshausen q
q Walsrode
q Cloppenburg
q Sögel
q Vechta
q Lingen
Bersenbrück q
q Diepholz
q Sulingen
q Nienburg
Garbsen q
q Nordhorn
q Osnabrück
q Melle
q Dissen
q Celle
q Burgwedel
q Burgdorf
H Hannover
Peine q
q Wennigsen
q Hameln
q Gifhorn
q Wolfsburg
q Braunschweig
q Helmstedt
q Wolfenbüttel
q Salzgitter
q Goslar
q Göttingen
Handlungsfelder des BNW
06
Handlungsfelder des BNW
Bildung baut Brücken
Übergang
Schule-Beruf
Kindertagesstätten
und Schulen
Grundlagen
legen
Schulqualität
entwickeln
Übergänge
gestalten
An wen wir uns richten
An wen wir uns richten
An wen wir uns richten
Erzieher,
Eltern, Kinder
Schulleitungen,
Lehrer, Schüler,
Eltern
Schüler,
Jugendliche, Eltern
Konkrete Angebote
a Qualifizierung und
Weiterbildung
a Prozessbegleitung und
Teamentwicklung
aVernetzung
Bildung
baut
Brücken
Konkrete Angebote
a Ökonomische Bildung
und MINT-Förderung
aElternprojekte
a Inklusion und individuelle
Förderung
aFortbildungsprogramm
für Lehrer
a Schulentwicklung und
Schulmanagement
aLandesarbeitsgemeinschaft
SCHULE WIRTSCHAFT
Unsere Auftraggeber und Partner
Ministerien, Schulen, Unternehmen, Verbände, Stiftungen,
Rentenversicherungsträger, Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Kommunen
Konkrete Angebote
a Module und Projekte
zur Berufsorientierung
aKompetenzfeststellungen
und Potenzialanalysen
aBerufseinstiegsbegleitung
aBerufsstartbegleitung
aSchüler-Elternprojekte
aProduktionsschulen
a Triale Ausbildung
aBerufsvorbereitung
und außerbetriebliche
Berufsausbildung
a MoVer (Team-,
Motivations- und
Vertrauenstraining)
Handlungsfelder des BNW
Ausbildung,
Beruf und Weiterbildung
Nachwuchs
fördern
An wen wir uns richten
Jugendliche,
Ausbilder
Konkrete Angebote
aRekrutierung
aVermittlung
aAusbildungsmanagement
(Ausbildungsmarketing,
Trainings, Stützunterricht,
Auslandspraktika,
sozialpädagogische
Begleitung)
aAusbilderseminare
Arbeitskräfte
qualifizieren und
vermitteln
Fach- und
Führungskräfte
weiterbilden
An wen wir uns richten
An wen wir uns richten
Arbeitsuchende,
Rehabilitanden, Migranten,
Alleinerziehende
Nachwuchs-,
Fach- und
Führungskräfte
Konkrete Angebote
a Bewerbungs- und
Schlüsselkompetenztrainings
a Berufliche Qualifizierung
und Umschulung
a Integration in Arbeit
aSprachkurse
a Grundbildung für
Arbeitnehmer
a Begleitung, Förderung
und Eingliederung von
Menschen mit Handicap
aIndividuelles
Rehamanagement
Konkrete Angebote
a Seminare und Trainings für
Fach- und Führungskräfte
a IHK-Lehrgänge
aFachkräftesicherung
und -entwicklung
aInternationale
Fachkräfterekrutierung
aDemografie-Beratung
aQ MANAGEMENT
Beratung & Training
aInklusionsberatung
aGesundheitsmanagement
a Offene Hochschule
07
08
Schule
Schulmanagement und Schulentwicklung
Ganztägig lernen: Wir schaffen
Strukturen für mehr Chancengleichheit
in der Bildung.
01
02
U
nterricht von acht bis halb zwei? Für den Großteil der
Niedersächsischen Schulen ist das ein Auslaufmodell.
Bereits jetzt gibt es 1.700 Ganztagsschulen — das sind
60 Prozent aller öffentlichen Schulen im Land. Sie
sollen zum einen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum
anderen die individuelle Förderung von Schülern ermöglichen.
Durch die ganztägige Beschulung soll mehr Zeit sein, Kinder
nach ihren persönlichen Stärken, Interessen und Begabungen
zu fördern. Das Ziel: Chancengleichheit in der Bildung —
unabhängig von der sozialen Herkunft.
Der Ganztagsschulerlass, der am 1. August 2014 in Kraft getre­­­­­­ten ist, gibt Rückenwind. Er spricht den Ganztagsschulen mehr
Ressourcen und Gestaltungsmöglichkeiten zu. Seitdem sind über
100 Ganztagsschulen in Niedersachsen hinzugekommen, weitere
Schulen bauen ihr Angebot aus und entwickeln neue Konzepte
der Nachmittagsbetreuung. Unser Team von Q MANAGEMENT
Beratung & Training unterstützt sie dabei. Schulakteure begleiten, Qualitäts- und Schulentwicklungsprozesse vorantreiben —
das ist Kern der Arbeit von »Q MANAGEMENT«. Diesen Wandel
begleiten wir nicht nur an einzelnen Schulen, sondern auch in
städtischen Verwaltungsstrukturen: Seit 2014 berät unser Team
die Stadt Hameln bei der Umsetzung eines Konzepts zur Ganztagsschulbildung. Dabei werden neben Schulen auch externe
Partner wie Vereine ins Boot geholt und in den Nachmittagsbetrieb eingebunden.
Akteure vernetzen, Synergien schaffen — das ist auch die Idee,
die »Q MANAGEMENT Beratung & Training« bei einem Projekt in
Wischhafen verfolgt. Ziel ist der Aufbau eines Bildungshauses im
Auftrag der Gemeinde. Dafür wurde in den Räumen einer Grundschule bereits eine Bücherei untergebracht, eine Kindertagesstätte soll ebenfalls integriert werden. Das Konzept bindet auch
örtliche Vereine ein. Die Idee: Die Angebote sollen miteinander
verzahnt werden und so voneinander profitieren.
03
01
»Kulturelle Bildung in Ganztagsschulen«
war das Thema der vierten Landesfachtagung
für Ganztagsschulen in Niedersachsen auf dem
Rittergut Großgoltern in Barsinghausen. Über
Chancen und Möglichkeiten der Ganztagsschule
sprach die Niedersächsische Kultusministerin
Frauke Heiligenstadt.
02
In Workshops gab es Raum, erfolgreiche Projekte
und Methoden vorzustellen und zu diskutieren.
03
140 Gäste nahmen 2014 an der
Landesfachtagung teil.
Bildung statt Betreuung
Unsere Expertise in Sachen Ganztagsschule sammeln wir bereits
seit zehn Jahren. Bis Ende 2014 war das BNW Träger der Serviceagentur »ganztägig lernen« und hat im Auftrag des Niedersächsischen Kultusministeriums und der deutschen Kinder- und
Jugendstiftung Schulen bei der Entwicklung ihres Ganztagsangebots unterstützt. Das Projekt wurde durch uns geleitet und nach
zehn Jahren erfolgreich abgeschlossen. Die Serviceagentur bot
Möglichkeiten zur Weiterbildung von Schulakteuren und baute
Brücken zwischen Schulen und externen Partnern. So geschehen
auf der vierten Landesfachtagung der Serviceagentur am
13. Oktober 2014 mit dem Thema »Kulturelle Bildung in Ganztagsschulen« auf dem Rittergut Großgoltern in Barsinghausen. In
Workshops wurden Projekte und Methoden gezeigt, wie Theater,
Literatur, Tanz und Film in das Ganztagsangebot integriert werden
können — das Ziel: Bildung statt Betreuung. Denn mit dem Ganztagsschulerlass erhofft sich die Landesregierung vor allem mehr
Qualität des Nachmittagsangebots. »Der Erlass hat unsere Arbeit
2014 sehr geprägt«, sagt Claudia Bockholt, ehemals Leiterin der
Ser­viceagentur. So war auch das Weiterbildungsprogramm ganz
auf die veränderten Rahmenbedingungen abgestimmt. Themen
wie Rhythmisierung von Unterricht, multiprofessionelle Teams
oder individuelle Lernzeiten standen im Vordergrund.
————
pwww.q-management-schule.de
Übergang Schule-Beruf
09
Praxisbezogene Berufsorientierung
Heute sind wir Chef! Schüler lernen
spielend, was die Berufswelt bietet.
V
om Satz des Pythagoras und Kurvendiskussion über
Gedichtinterpretation bis hin zu englischer Grammatik
— womit man sich nicht alles in der Schule quälen
muss. Wofür brauche ich das später überhaupt?
Das fragen sich Schülerinnen und Schüler beim Büffeln für die
Prüfung. Fest steht: Die Schule muss viel Theorie vermitteln —
da bleibt die praktische Anwendung des Gelernten oft auf der
Strecke. Doch Bildung kann nur dann Brücken bauen, wenn klar
ist, wohin der Weg führen soll, wofür die Theorie in der Praxis
taugt. Wer ein Ziel hat, hat mehr Motivation zu lernen, bemüht
sich eher um einen guten Abschluss und kann nach der Schule
selbstbewusst ins Berufsleben starten.
Wir sorgen für mehr Praxis an der Schule und bauen damit eine
Brücke zwischen Schule und Wirtschaft. Unter praxisbezogener
Berufsorientierung verstehen wir das spielerische Heranführen
Jugendlicher an die Realität unternehmerischen Denkens und
Handelns. Über Wirtschaftsplanspiele und Betriebsexkursionen bieten wir Schülerinnen und Schülern Einblick in die
Berufswelt. Wie funktioniert ein Betrieb? Worauf muss ich als
01
02
Unternehmer achten? In unseren Planspielen werden Jugendliche zu Handeln­den, üben strategisches Denken und übernehmen Verantwortung. 2014 haben über 2.000 Schülerinnen
und Schüler der Jahrgangsstufen zehn und elf an unseren
Planspielen »Management Information Game« (MIG) und
»Investor« teilgenommen.
Nachwuchs für MINT begeistern
MINT* ist in aller Munde. Seit Jahren ist das Ringen der Wirtschaft um Fachkräfte aus den Bereichen Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaft und Technik unvermindert hart. Neben der
Anwerbung von Facharbeiterinnen und -arbeitern aus dem
Ausland hat in Deutschland die Nachwuchsförderung oberste
Priorität. Je früher die Förderung ansetzt, desto besser. Das
bedeutet für uns: Kinder und Jugendliche bereits in der Schule
für Naturwissenschaften und Technik begeistern. Über 2.900
Schülerinnen und Schüler nahmen 2014 an unseren MINTPraxisprojekten teil und knapp 300 Lehrer besuchten unsere
Fortbildungen im MINT-Bereich. Wir unterstützen Projekte für die
Nachwuchskräfte von morgen. Unsere Partner sind die Stiftung
NiedersachsenMetall, die VME-Stiftung Osnabrück-Emsland
sowie der Arbeitgeberverband NORD­METALL. Wir stehen mit
unseren Experten Verbänden und Stiftungen zur Seite, wenn es
um die Konzeption und Umsetzung praxisbezogener Angebote für
Schüler, Erzieher und Lehrkräfte geht. Unser Ziel: Kräfte bündeln
und Synergien schaffen, um gemeinsam den Wirtschaftsstandort
Niedersachen zu stärken. 2014 haben wir für die VME-Stiftung im
Rahmen von Berufsfelderkundungen und dem Technikplanspiel
»Soundtrack Technik« rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
erreicht. Für die Stiftung NiedersachsenMetall waren wir 2014 in
sechs Projekten mit rund 550 Teilnehmern aktiv. Beteiligt ist das
BNW auch an der Mädchen-Ingenieur-Akademie. Das Pilotprojekt
zur vertieften Berufsorientierung ist im November 2014 an den
Start gegangen. Mit dem Arbeitgeberverband NORDMETALL
haben wir 2014 in sechs verschiedenen Projekten mit insgesamt
über 1.200 Teilnehmern erfolgreich zusammen­gearbeitet.
————
* Die Abkürzung MINT steht für die Bereiche Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
03
01
Schweißen, sägen, rechnen: Im Rahmen der Mädchen-IngenieurAkademie bauen Schülerinnen eines achten und neunten Jahrgangs ein Gewächshaus für ihre Schule. Dabei erfahren sie nicht nur viel über technische Sachverhalte, sondern erhalten Einblick in technische Berufsbilder und Studiengänge und lernen, wie man ein Projekt managt.
02
Stolze Gewinner: Schülerinnen und Schüler der Graf-Friedrich-Schule bewiesen Köpfchen beim »Management Information Game« im Werk der ZF Friedrichshafen AG in Diepholz.
03
Zu Gast bei der Unternehmensgruppe Kesseböhmer in Bad Essen:
Mit der Veranstaltungsreihe »Ausbildung vor Ort« bieten wir
auch Lehrern und Berufsberatern die Möglichkeit, spannende
Berufsbilder direkt im Betrieb kennenzulernen.
10
Übergang Schule-Beruf
01
02
Berufsorientierung und Berufsvorbereitung
Die Qual der Berufswahl leichter machen:
Wir schaffen gelungene Übergänge.
K
omfortabler könnte die Situation für junge Menschen
auf dem Ausbildungsmarkt heute kaum sein: Unternehmen und Betriebe reißen sich um den Nachwuchs.
Ausbildungsplätze stehen mit Blick auf die Bewerberzahlen genug zur Verfügung. Die Übernahme nach einer erfolgreichen Ausbildung ist häufig garantiert, denn der Bedarf an
Fachkräften ist groß. Was des einen Freude ist, ist des anderen
Leid: Rückläufige Schülerzahlen und nicht besetzte Ausbildungsplätze bringen Betriebe in Bedrängnis. Die wirtschaftliche
Perspektive hat sich gewandelt: Jede Nachwuchskraft zählt.
Leistungsschwächere Jugendliche haben deswegen zwar nicht
automatisch Top-Einstiegschancen bei Betrieben — doch ihre
Unterstützung und Integration in den Ausbildungsmarkt ist auf
einem guten Weg. Diesen weiter zu begleiten, ist unsere Aufgabe!
Vom Schlaraffenland für Schülerinnen und Schüler kann trotz
Fachkräftemangel noch lange keine Rede sein. Nur weil für den
Nachwuchs die Ausbildungsplatzlage entspannter ist als je zuvor,
fällt die Berufsorientierung nicht automatisch leichter. Im Gegenteil: Die Ausbildungslandschaft ist heute vielfältiger und dadurch
unübersichtlicher geworden. Neue Berufszweige sind hinzugekommen, alte haben sich stark ausdifferenziert und spezialisiert.
Die Frage »was will ich werden« ist für viele junge Menschen
schwerer denn je zu beantworten.
Hier stehen wir den Jugendlichen zur Seite. Wir unterstützen
auf dem Weg von der Schule in den Beruf, helfen, die Ausbildungsreife zu erlangen und Übergänge fließend zu gestalten.
Für Schulen und Unternehmen sind wir zuverlässiger Partner
und Experte zugleich.
Berufsorientierung ist Vertrauenssache und Vertrauen muss
sich entwickeln. Bereits seit 2009 bieten wir dazu an Schulen
die langfristige individuelle Betreuung von Jugendlichen in Form
unserer Berufseinstiegsbegleitung an. Unsere pädagogischen
Mitarbeiter stehen insbesondere den leistungsschwächeren
Schülerinnen und Schülern ab der siebten Klasse über mehrere
Jahre zur Seite und sind täglich präsent an der Schule. Neben der
Kompetenzfeststellung zum Auftakt gehören ein individueller
Förderplan ebenso zum Angebot wie die Unterstützung der
Schülerinnen und Schüler bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche sowie Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und
Lehrern ist dabei selbstverständlich. 2014 haben wir über
3.300 Schülerinnen und Schüler an 122 Förder-, Haupt- und
Oberschulen in Niedersachsen erfolgreich auf ihrem Weg
in den Beruf begleitet.
Speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse für Jugendliche in
Tagesbildungsstätten und an Förderschulen mit dem Schwerpunkt körperliche, motorische und geistige Entwicklung sind
seit 2012 unsere Angebote im Rahmen der Maßnahme Initiative
Inklusion des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales,
Gesundheit und Gleichstellung. Unser Ziel: Förderschülern eine
berufliche Zukunft in einem Betrieb ermöglichen anstatt in einer
Werkstatt für Menschen mit Handicap. Denn: Besonders die Teilhabe am Arbeitsleben gemeinsam mit Menschen ohne Handicap
führt zu realer gesellschaftlicher Gleichstellung, die eine echte
Bereicherung für jeden Betrieb darstellt. 2014 haben wir rund
540 Schülerinnen und Schüler an 26 Tagesbildungsstätten und
Förderschulen begleitet.
Übergang Schule-Beruf
11
03
Ihre Meinung, bitte
Dörte Korn, Gesamtschuldirektorin
IGS Obernkirchen, Landkreis Schaumburg
01 Helfende Hand: Unser Programm MoVer bringt
Jugendlichen Teamkompetenzen bei.
02 Gruppenfreizeit als Lernraum: Schülerinnen und Schüler
diskutieren verschiedene Lösungswege einer Teamaufgabe.
03 Eltern im Gespräch: Unsere Interkulturellen Elternmoderatoren lernen die Möglichkeiten des deutschen Bildungssystems kennen.
Eltern als Zukunftsberater
Eltern sind die wichtigsten Berater ihrer Kinder und können ihnen
durch die schwierige Phase der Berufswahlentscheidung helfen.
Um kompetent begleiten zu können, sind ausreichende Kenntnisse über das deutsche Schul- und Ausbildungssystem erforderlich. Bei den vielen Möglichkeiten, die das Bildungssystem heute
bietet, ist das Know-how keine Selbstverständlichkeit. Dies gilt
besonders für Eltern mit Zuwanderungshintergrund. Im Rahmen
unseres Projekts Interkulturelle Elternmoderatoren zur
Berufsorientierung haben wir seit 2012 im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung an den Standorten Hannover, Braunschweig und
Cloppenburg 85 Elternmoderatoren geschult. Ihre Aufgabe:
Als Multiplikatoren in sogenannten Elterntreffs ihr neu erworbenes Wissen an andere Eltern weitergeben. Auf diesem Wege
wurden seit 2012 über 2.700 Eltern in zwölf Sprachen erreicht.
Besonders erfreulich: Das Projekt wurde 2014 zum Integrationsprojekt des Jahres nominiert. Darüber hinaus entwickelt das
Niedersächsische Kultusministerium seit 2014 mit Unterstützung
unserer Elternmoderatoren neues Informationsmaterial zum
Thema Schule für Menschen mit Migrationshintergrund.
Freizeitkonzept weckt Sozialkompetenzen
So kommen Jugendliche in Bewegung: Unser Programm
MoVer weckt Motivation und Vertrauen bei Jugendlichen. Bei
den mehrtägigen Gruppenfreizeiten entwickeln junge Menschen
in der Berufsvorbereitung ebenso wie Auszubildende spielerisch
soziale Kompetenzen und übernehmen Verantwortung für die
Gemeinschaft. Die neue Umgebung und die freizeitpädagogischen Elemente sorgen für ein besonderes Gruppengefühl und
eine gute Basis, um sich motiviert mit Berufsvorbereitung und
»Wir bieten die ›Praktische Berufsweltorientierung‹ des BNW
an unserer Schule an und sind sehr zufrieden damit. Das BNW
hat die Veranstaltung sehr gut organisiert und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des BNW während der Planungs-,
Durchführungs- und Nachbereitungsphase funktioniert
tadellos. Anregungen zu Veränderungen werden in Folgeveranstaltungen integriert und gut umgesetzt. Mit dem BNW
haben wir einen kompetenten und zuverlässigen Partner in
unsere Schule holen können.«
————
Ausbildung auseinanderzusetzen. 2014 sind wir 118 Mal auf
große Fahrt gegangen und haben rund 640 Teilnehmer erreicht.
Ziel waren unter anderem der Alfsee im Osnabrücker Land und
das Torfhaus im Harz.
Den Berufseinstieg trotz Hürden schaffen
Die Ausbildungsreife von Schulabgängern ist Voraussetzung, um
ins Erwerbsleben starten zu können. Diese Reife bringen jedoch
nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit, die ihre
Schulpflicht erfüllt haben. Um diesen Nachwuchs stark zu
machen und für die Berufswelt zu rüsten, stehen wir mit Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen zur Seite, die durch die
Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. 2014 konnten wir
niedersachsenweit rund 1.300 Plätze für diese praxisbezogene
berufliche Vorbereitung zur Verfügung stellen. Das Ziel: Die
Jugendlichen in der zehnmonatigen Maßnahme zur Ausbildungsreife und in Ausbildung bringen. Unterwegs kann auch der Hauptschulabschluss erworben werden.
Starthilfe für Jugendliche mit Förderbedarf
Fachliche Ausbildung und sozialpädagogische Betreuung in
einem: Mit der Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen
Einrichtung bieten wir Jugendlichen mit erhöhtem Förderbedarf
oder Handicap Unterstützung. Die betriebliche Ausbildung findet
entweder bei einem unserer Kooperationsbetriebe aus der Wirtschaft oder in unseren Ausbildungswerkstätten statt. 845 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in insgesamt 62 Berufen waren
dadurch 2014 in einem Ausbildungsverhältnis. Zu den beliebtesten Berufen zählten Verkäufer und Fachlagerist. Ihren Abschluss
erreichten rund 90 Prozent der Auszubildenden.
————
12
Übergang Schule-Beruf
Berufsorientierungsmodule
Auf den Nachwuchs zugehen:
Bei der Berufsorientierung sind nicht nur
Schulen, sondern auch Betriebe gefordert —
wir helfen dabei.
D
onnerstag, 10 Uhr, an der IGS Obernkirchen: Die Klassenräume der Jahrgangsstufe acht sind verwaist. Heute
steht statt Mathe und Deutsch »Praktische Berufsweltorientierung« auf dem Stundenplan. Das bedeutet:
Das BNW hat das »Forum«, den Versammlungsraum der Gesamtschule im Landkreis Schaumburg, zum Markt der beruflichen
Möglichkeiten umfunktioniert. Alles andere als normaler Schulalltag: Zwei Polizistinnen inspizieren ein Fahrrad, im Hintergrund
pflanzen drei Jungen Blumen um und daneben versucht sich eine
Gruppe Jugendlicher an einer Rückenübung. Mit dem Berufsorientierungsmodul sorgt das BNW für willkommene Abwechslung in der Schule und bringt Ausbildungsbetriebe mit dem heiß
begehrten Nachwuchs zusammen.
Betriebe, aktiv zu werden. Ein Tag zur Berufsorientierung an einer
Schule ist dafür bestens geeignet: »Der Aufwand für den Stand
hält sich in Grenzen und es macht Freude zu sehen, wie sich die
Schülerinnen und Schüler begeistern lassen«, sagt Michael
Lücker, der bei der Bundeswehr am Standort Wunstorf Elektriker
und Fluggerätemechaniker ausbildet. Das kann Laura Madroch
von der Porta-Unternehmensgruppe bestätigen: »Wir haben sehr
gute Erfahrungen mit dieser Veranstaltung gemacht und sind
schon zum zweiten Mal dabei.« »Glückliche Betriebe, gut beratene Jugendliche und eine zufriedene Schulleitung — das ist
unsere Welt«, freut sich Küchler über den gelungenen Tag, zu
dem auch eine intensive Vor- und Nachbereitung mit den Schülerinnen und Schülern gehört.
»Wir organisieren hier bereits zum dritten Mal einen Tag zur
Berufsorientierung für über 142 Schülerinnen und Schüler«,
erklärt BNW-Mitarbeiterin Sabine Küchler. »Dabei präsentieren
sich rund 30 Betriebe aus dem Landkreis und stellen verschiedene Ausbildungsberufe vor.« Die Bandbreite ist groß: Von Handwerk und Technik über die Gesundheitsbranche bis hin zu kaufmännischen Berufen ist alles dabei. Jeder Betrieb zeigt an
seinem Stand, was er zu bieten hat und stellt den Jugendlichen
kurze, praktische Aufgaben. »So bekommen die jungen Leute ein
Gefühl für die Tätigkeit und können schauen, ob sie ihnen liegt«,
erklärt Glasermeister Tim Veersmann. Mit seiner Hilfe versucht
Marius gerade ein Stück Spiegelglas zu schneiden: »Basteln
macht Spaß und mit Glas habe ich noch nie was gemacht.« Der
13-Jährige probiert gerne aus. »Aber eigentlich will ich später
mal zur Polizei oder Flugzeugmechaniker werden«, ist sich
Marius sicher.
Praxis weckt Neugier
So konkrete Vorstellungen von ihrem Traumberuf haben die
meisten seiner Klassenkameraden noch nicht. »Ich weiß nicht
genau, was ich werden will — vielleicht Hotelfachfrau«, sagt die
14-jährige Hannah und lässt sich am Stand des Schaumburger
Ritter Hotels und Restaurants erklären, worauf es bei dem Beruf
ankommt. »Viele Betriebe haben enorme Nachwuchsprobleme«,
sagt Küchler. »Das heißt aber noch lange nicht, dass sie automatisch von sich aus auf den künftigen Nachwuchs zugehen.« Das
BNW pflegt den direkten Kontakt zur Wirtschaft und animiert
Die Vorteile der Veranstaltung für Unternehmen liegen auf der
Hand: Sie haben die Chance, Jugendliche als potenzielle Azubis
anzusprechen, die Ausbildungsangebote ihrer Branche erlebbar
zu machen und sich als kompetenten Ausbildungsbetrieb darzustellen. Was tut ein Elektriker für Automatisierungstechnik?
Wo kommt eine Fachkraft für Möbel- und Küchenmontage zum
Einsatz? Viele Schülerinnen und Schüler wissen nicht, welche
Tätigkeiten sich hinter einer Berufsbezeichnung verbergen.
Bei der »Praktischen Berufsweltorientierung« haben Betriebe
die Chance, diese Wissenslücken zu schließen und neugierig
auf ihre Branche zu machen.
Die »Praktische Berufsweltorientierung« — von BNW-Mitarbeitern
liebevoll »die Welt« genannt — ist eines von insgesamt sieben
Modulen zur Berufsorientierung, die das BNW Schulen in ganz
Niedersachsen anbietet. Die Berufsorientierungsmodule
ergänzen sich, können von Schulen aber auch einzeln gebucht
werden. Das Modul »Berufsfeld­erkundungen« setzt auf die Erprobung realer Arbeits­abläufe an fünf Tagen. Das Ziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Ausbildungsberufe
innerhalb eines Berufsfeldes kennen und erleben einen echten
Arbeitstag im Betrieb. Durch diese Erfahrungen und die Vorund Nachbereitung durch unsere Mitarbeiter können sie ihren
Berufswunsch enger eingrenzen.
Übergang Schule-Beruf
Ähnlich aufgebaut ist unser Modul »Branchenbezogene Praxiserfahrung«, das wir in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Wirtschaft und Verwaltung, Energie, Elektro, Kunststoffe,
Metall, Lager und Handel, Gesundheit und Pflege, Bau sowie
MINT anbieten. Schülerinnen und Schüler, die ihren Berufswunsch bereits auf eine bestimmte Branche eingrenzen können,
lernen an drei Tagen in drei unterschiedlichen Betrieben
verschiedene Ausbildungsberufe dieser Branche kennen.
Schülerinnen und Schüler, die bereits einen Ausbildungsberuf
vor Augen haben, erfahren in der »Talentwerkstatt« — neben einer
Vor- und Nachbereitung — an drei Tagen in einem Betrieb mehr
über ihren Wunschberuf. So lernen sie einen Ausbildungsbetrieb
kennen und die Betriebsvertreter können sich einen ersten
Eindruck von ihrem potenziellen Azubi machen.
01
13
Mit unserem »Handlungsorientierten Training für die Realisierung
von Ausbildungswünschen« können sich die Schülerinnen und
Schüler optimal auf die Bewerbungsphase vorbereiten.
Engagierte Personal- und Ausbildungsverantwortliche begleiten
gemeinsam mit BNW-Mitarbeitern die Jugendlichen im beruflichen Bewerbungsprozess. Ob Suchstrategien, Telefontraining
oder Vorstellungsgespräch — hier wird alles geübt und reflektiert.
Nicht nur die Jugendlichen sind bei der Berufsorientierung
gefragt — auch die Eltern nehmen eine zentrale Rolle ein und
stehen ihren Kindern in unserem »Schüler-Eltern-Seminar« durch
gezielte Unterstützung im Berufswahlprozess aktiv zur Seite.
Welche beruflichen Möglichkeiten gibt es? Welche Voraussetzungen sind zu beachten? Diese und andere Fragen lernen Eltern
und Jugendliche gemeinsam zu beantworten. Am Ende erstellen
sie einen »Berufswahlfahrplan«, der festhält, welche wichtigen
Schritte weiter verfolgt werden. Immer an ihrer Seite: unsere
pädagogisch geschulten Berufsorientierungsexperten.
Berufsorientierung an Gymnasien
Seit Oktober 2014 bieten wir zusätzlich zu den sechs Modulen
für allgemeinbildende Schulen ein siebtes Modul speziell zur
Berufsorientierung an allgemeinbildenden Gymnasien sowie an
den gymnasialen Zweigen der Kooperativen und der Integrierten
Gesamtschulen an. Bei der »Reflexion der Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten nach der Sekundarstufe II« setzen sich die
Jugendlichen mit ihren eigenen Wünschen und Stärken auseinander und bekommen Orientierungshilfen bei der Vielzahl an
Berufsmöglichkeiten. Im nächsten Schritt werden Ausbildungsverantwortliche von Betrieben und Expertinnen und Experten von
Hochschulen in den Prozess eingebunden, um zu informieren,
Fragen zu beantworten und weitere Hilfestellung zu geben.
02
Unsere Berufsorientierungsmodule setzen wir im Auftrag der
Koordinierungsstelle Berufsorientierung um, die vom Niedersächsischen Kultusministerium und der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit finanziert wird.
————
03
01 Selber ausprobieren macht Spaß: Glasermeister Tim
Veersmann zeigt den Schülerinnen und Schülern
die richtigen Handgriffe.
02 Traumberuf Gärtner? Der Umgang mit Blumen
und Pflanzen will gelernt sein.
03 Fingerspitzengefühl gefragt: Wer Elektriker für Geräte und
Systeme werden will, muss lernen, genau hinzuschauen.
Berufsorientierungsmodule
Die Steigerung der Ausbildungsfähigkeit und
Berufswahlkompetenz bei Schülerinnen und Schülern
steht auch im Fokus der Landesregierung Niedersachsens. Maßnahmen zur beruflichen Orientierung
sind für Schulen verpflichtend. Seit 2012 führt
das BNW im Auftrag der Koordinierungsstelle
Berufsorientierung die qualitätsgeprüften Berufsorientierungsmodule an Schulen durch. 2014 waren
wir damit landesweit an insgesamt 86 Schulen aktiv
und haben rund 7.000 Schülerinnen und Schüler
erreicht. Zwei zusätzliche Module haben wir 2014
erfolgreich eingeführt: Das »Schüler-ElternSeminar« und das Modul »Reflexion der Studienund Ausbildungsmöglichkeiten nach der Sekundarstufe II«. 2015 kommt ein neues Modul für die
Zielgruppe der allgemeinbildenden Gymnasien, der
gymnasialen Zweige der Kooperativen Gesamtschulen
und der Integrierten Gesamtschulen hinzu: »Erkundung zu Studium und Beruf im Internet, an der
Hochschule und im Betrieb«.
14
Thema: Zuwanderung
01
Bildung
baut
Brücken
Thema: Zuwanderung
Wir schlagen Brücken
zwischen Kulturen:
Mit gezielter Förderung,
Begleitung und Rekrutierung
ebnen wir Zuwanderern
Wege in die Gesellschaft
und die Beschäftigung.
I
n Deutschland fehlen Arbeitskräfte. Diese Lücke in der
Erwerbsbevölkerung lässt sich ohne Migration nicht
schließen. Um den Bedarf an Arbeitskräften zu sichern,
braucht es mehr als eine halbe Million Zuwanderer pro Jahr,
wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und
die Hochschule in Coburg im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung
ermittelten. Auch in der Politik wird der Ruf nach einem Einwanderungsgesetz lauter. Das Ziel: Hürden abbauen, um qualifizierten Fachkräften die Einwanderung und Asylbewerbern den
Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. In der Praxis benötigt
dies jedoch mehr als den Abbau bürokratischer Hürden: Nur wer
in Deutschland beruflich und sozial ankommt, kann sich und
seine Potenziale langfristig einbringen. Hier setzt das BNW an.
Mit unseren Angeboten bauen wir Brücken zwischen Kulturen
und ebnen Migrantinnen und Migranten Wege in die Gesellschaft
und in die Beschäftigung.
Sprache ist die Basis für Integration — beruflich wie privat.
Die Vermittlung von alltagsnahem Deutsch ist daher Kern der
Integrationskurse sowie der Berufsbezogenen Deutschförderung, die wir in Kooperation mit dem Bundesministerium für
Migration und Flüchtlinge (BAMF) anbieten. In Integrationskursen
vermitteln wir grundlegende Deutschkenntnisse sowie Wissen
über Deutschland, seine Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft
und Kultur. Die neue Heimat kennenlernen, Anschluss finden —
in dem sechsmonatigen Kurs erhalten die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer neben Grundwissen auch Gelegenheit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Integrationskurse legen den
Grundstein, auf dem die Berufsbezogene Deutschförderung
aufbaut. Neben berufspraktischem Sprachunterricht vermitteln
wir in unseren Kursen berufliches Fachwissen verschiedener
Branchen und begleiten bei praktischen Erprobungen in Betrieben. Dabei bauen wir auf vorhandene Fähigkeiten und Kenntnisse
der Migranten auf. Insgesamt rund 520 Zuwanderern haben wir
2014 in unseren Sprachkursen Starthilfe für das Leben und
Arbeiten in Deutschland gegeben.
Praxisnahe Weiterbildung und
berufsbezogene Sprachförderung
Einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt will die Niedersächsische Landesregierung vor allem der wachsenden Zahl an Flüchtlingen ermöglichen. Während des laufenden Asylverfahrens
haben sie derzeit nur eingeschränkt das Recht, einer Beschäftigung nachzugehen. Sollte die Landesregierung den Zugang zum
Arbeitsmarkt erleichtern, bedarf es neben frühzeitiger Sprachkurse vor allem Unterstützung bei der beruflichen Orientierung,
Qualifizierung und Vermittlung. Wie das aussehen kann, zeigen
wir in unserer Berufspraktischen Weiterbildung für Migran­
­ten. Diese kombiniert praxisnahe Weiterbildung mit berufsbezogener Sprachförderung. Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, erarbeiten
unsere Mitarbeiter mit ihnen berufliche Perspektiven, coachen
im Bewerbungsprozess und begleiten bei betrieblichen Praktika.
Ein Großteil der Zuwanderer bringt bereits einen Studien- oder
Berufsabschluss mit — Fachwissen, das es zu nutzen gilt, statt
es in geringqualifizierten Jobs brachliegen zu lassen. Als Teil des
»Netzwerks IQ« (Integration durch Qualifizierung) Niedersachsen
unterstützen wir in unseren Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstellen in Oldenburg und Lüneburg Zuwanderer,
die sich ihren Studien- oder Berufsabschluss anerkennen lassen
Thema: Zuwanderung
02
15
Ihre Meinung, bitte
03
01 Praxistext: In Murcia organisierte das BNW
im Rahmen des Projekts »Bienvenido! Willkommen
in Niedersachsen« eine Arbeitsprobe.
02 Ankommen durch Sprache: Im Integrationskurs in
Burgwedel lernen 19 Teilnehmer aus neun Nationen.
03 Eltern helfen Eltern: Die Interkulturellen
Elternmoderatoren trafen sich mit Projektleiterin
Anna Braun (3.v.l.) zum Austausch in Hannover.
wollen. Neben der Unterstützung bei der Antragstellung vermitteln wir ergänzende Qualifizierungsmöglichkeiten und sensibilisieren Arbeitgeber für die vorhandenen Potenziale. Fachkräfte
dort einsetzen, wo sie gebraucht werden — das ist nicht nur eine
Bereicherung für Unternehmen: Für die Menschen bedeutet die
Anerkennung eine Wertschätzung ihrer beruflichen Leistung.
2014 fanden in Niedersachsen etwa 2.700 Beratungen statt,
davon rund 350 beim BNW. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden hatte einen akademischen Abschluss.
Gezielte Akquirierung von Fachkräften aus dem Ausland —
auch dabei unterstützen wir Unternehmen in unserem Projekt
Bienvenido! Willkommen in Niedersachsen. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Herkunftsland vermitteln wir Fachkräfte aus Spanien an niedersächsische Betriebe und begleiten
sie in den ersten Wochen im Integrationsprozess. Eine Win-winSituation: Denn während vor allem kleine und mittelständische
Unternehmen oft händeringend nach qualifiziertem Personal
suchen, ist die Arbeitslosigkeit in Spanien noch immer hoch.
2014 begleiteten wir sechs spanische Fachkräfte in zwei niedersächsischen Betrieben. Zuletzt vermittelten wir drei Kälteklimatechniker an die Firma Strang & Bähre in Braunschweig.
Langfristige Strukturen für die Rekrutierung und Integration
ausländischer Fachkräfte schaffen wir als Teil des Netzwerks IQ
(Integration durch Qualifizierung). Dafür beraten wir Unternehmen vor Ort, auf Veranstaltungen oder über Multiplikatoren
wie Kammerorganisationen. Erfahrungen sammeln wir in Modellprojekten, in denen wir Erfolgsfaktoren registrieren und Unterstützungsbedarf identifizieren. Zusätzlich beraten wir Fachkräfte,
die auf eigene Initiative nach Niedersachsen gekommen sind, um
Stefanie Bähre, Geschäftsführerin
Strang & Bähre, Braunschweig
»Wir haben 2014 mit Unterstützung des BNW im Rahmen
des Projekts ›Bienvenido! Willkommen in Niedersachsen‹
drei Kälteklimatechniker aus Spanien für unser Unternehmen
gewinnen können. Für uns war das ein Experiment, mit dem
wir sehr gut gefahren sind. Die Zusammenarbeit mit dem
BNW läuft vertrauensvoll und angenehm. Mit den neuen
Mitarbeitern, die wir unbefristet eingestellt haben, sind wir
sehr zufrieden. Eine Herausforderung sind sicherlich die
sprachlichen Hürden. Unsere drei neuen Mitarbeiter müssen
mit der deutschen Sprache noch vertrauter werden und
benötigen weiterhin Sprachunterricht. Dafür bringen
sie aber eine hohe Bereitschaft mit, sich fachlich und
sozial zu integrieren.«
————
beruflich Fuß zu fassen. Von deutschen Bewerbungsstandards
bis zur beruflichen Anerkennung — wir bieten Informationen,
die den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern.
Mit unserer spanischsprachigen Internetplattform Lánzate
geben wir seit 2014 potenziellen Arbeitskräften aus Spanien
sogar direkt in ihrem Herkunftsland Orientierung.
Eltern als Multiplikatoren
Eine Brücke zwischen Generationen schlagen wir mit unserem
Projekt der Interkulturellen Elternmoderatoren, kurz Elmos.
Darin vermitteln wir Eltern mit Migrationshintergrund Kenntnisse
über das deutsche Schul- und Ausbildungssystem, mit dem sie
ihren Kindern im Berufsfindungsprozess zur Seite stehen können.
Seit 2012 haben wir im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung an den
Standorten Hannover, Braunschweig und Cloppenburg 85 Elternmoderatoren geschult, die nun ihr neu erworbenes Wissen an
andere Eltern weitergeben. Seit Projektstart haben wir so
insgesamt über 2.700 Eltern in zwölf Sprachen erreicht. 2014
erhielt das Projekt besondere Aufmerksamkeit: Die Elmos sind
für den Integrationspreis der Deutschlandstiftung Integration
nominiert worden. Darüber hinaus entwickelt das Niedersächsische Kultusministerium mit Unterstützung unserer Elternmoderatoren neues Informationsmaterial für Menschen mit
Migrationshintergrund.
————
pwww.migrationsportal.de
pwww.lanzate.de
pwww.eltermoderatoren.de
16
Thema: Zuwanderung
01
Bildung
baut
Brücken
Thema: Zuwanderung
Vielfalt als Chance: Wir helfen
Zuwanderern, in Deutschland anzukommen
und ihre Potenziale einzubringen.
W
ir bieten mehr als nur Sprache«, sagt Ana Carina
Cabrera, Teamleiterin des Centers für Kommunikation (CfK). Seit mehr als zwei Jahren gibt es das
BNW-Angebot für Migrantinnen und Migranten an
der Helmkestraße in Hannover, das alltagsnahe Sprachförderung
mit qualifizierendem Unterricht verbindet. Allein 2014 begleitete
das BNW-Team 650 Zuwanderer im Auftrag des Jobcenters
Hannover im CfK. »Ob im Sprachunterricht oder im EDV-Kurs:
Bei uns dreht sich alles um Kommunikation«, sagt Cabrera. Das
Ziel: Die Basis schaffen für die berufliche und soziale Integration
in Deutschland.
Die Zielgruppe wird immer größer: 2013 ist die niedersächsische Bevölkerung das zweite Mal in Folge durch Zuwanderung
gewachsen. Insgesamt gab es rund 35.000 mehr Zuzüge aus
dem als Fortzüge ins Ausland — ein Trend, der sich weiter
verstärkt, so die Prognosen. Allein 18.000 Menschen haben in
Niedersachsen 2014 einen Asylantrag gestellt, für das Jahr 2015
wurde eine doppelt so hohe Zahl vorhergesagt. Die soziale und
berufliche Integration dieser Menschen ist nicht nur gesellschaftlich notwendig: In Zeiten schwindenden Nachwuchses liegt in der
Zuwanderung ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Denn 35.000 mehr Menschen bedeuten 35.000 mehr
Talente, die den Wirtschaftsstandort stärken können. Mit
unseren Angeboten tragen wir dazu bei, dass Zuwanderer ihre
Talente in die Gesellschaft gezielt einbringen können.
Sich einbringen — im Unterricht von László Ránics im Center für
Kommunikation ist das für die Teilnehmer selbstverständlich.
»Wenn«, »Nachdem«, »Du kannst auch ›während‹ sagen!« —
Bei der Suche nach der richtigen Konjunktion, die zwei Hauptsätze miteinander verbindet, überschlagen sich die Antworten.
»Man sieht: Sie wollen etwas lernen«, sagt BNW-Dozent Ránics
über seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer. »In unseren Kursen
herrscht eine offene und freundliche Atmosphäre, in der man
aufeinander zugeht und Gespräche sucht.« Offenheit und Miteinander — trotz oder gerade wegen der Vielfalt im Kurs: Vom
Sudan bis Russland sind zehn Nationen vertreten. Die 21-Jährige
lernt mit dem Mittvierziger, der Schulabbrecher mit der Akademikerin, der Neuankömmling mit dem alten Hasen, der bereits seit
zehn Jahren in Deutschland ist. Allen gemeinsam im Kurs ist das
Sprachniveau, das im Vorfeld in einem Einstufungstest ermittelt
wird. Durch mehrere Kurse mit unterschiedlichen Sprachniveaus
sind ein flexibler Einstieg und eine individuelle Förderung möglich.
Unterstützung bei kleinen und großen Hürden
Gelernt wird täglich in Voll- oder Teilzeit in Gruppen mit maximal
zwölf Personen. Insgesamt gibt es 156 Plätze im CfK. Der Kurs
dauert maximal zwölf Wochen. Die meisten der Teilnehmer haben
ihr Ziel klar vor Augen: »Ich will sprachlich dazulernen, denn ich
will unbedingt eine Ausbildung machen und arbeiten«, sagt Zoha
Behzade. Der Traum der Iranerin: Sie will Luftsicherheitsassistentin am Flughafen werden. Das CfK hilft ihr dabei. »Es ist nicht
nur der Sprachunterricht, der mich voranbringt«, sagt Behzade.
»Es ist immer jemand da, mit dem man über Probleme sprechen
kann. Das hilft mir sehr.« Neben dem Unterricht gehört auch
sozialpädagogische Begleitung zum Angebot des CfK. Ob bei der
Wohnungssuche oder dem Brief von der Krankenkasse — die
Mitarbeiter des BNW helfen bei kleinen und großen Hürden des
Alltags und unterstützen bei der Berufswegplanung.
Thema: Zuwanderung
17
01
01
»Wir bieten ein Gesamtpaket«, sagt Matthias Gruner, Sozialpädagoge und Standortkoordinator für das CfK. »Im Kern vermitteln
wir Sprache und bereiten auf den Berufseinstieg vor. Darüber
hinaus finden unsere Teilnehmer bei uns Raum, sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und andere an ihrer Kultur teilhaben
zu lassen.« Dieses Miteinander trägt maßgeblich zum Spracherwerb und zur Integration bei: »Die einzige Sprache, die wir alle
sprechen, ist Deutsch. Das hilft, Sprechpraxis zu bekommen und
Sprachkenntnisse zu festigen«, sagt Ránics.
02
Ganz persönliche Beiträge
Die Offenheit und das Miteinander der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer zeigten sich auch am Tag der offenen Tür, zu dem das
Center für Kommunikation im September 2014 eingeladen hatte.
Über drei Etagen gab es für rund 150 Besucher Kulturen und ihre
Besonderheiten spielerisch, hautnah und emotional zu entdecken. Zwölf der Teilnehmer, Neuankömmlinge wie auch Ehemalige, füllten die Räume mit Leben. Sprache, Religion, Tanz oder
Esskultur — zu jedem Thema leisteten sie ihren ganz persönlichen
Beitrag. Etwa mit Fotos, auf denen sie ihre Sprache und Schrift
präsentierten, mit einem Kochbuch, das sich Besucher beim
Gewürze-Raten erspielen konnten oder mit einer Aufforderung
zum ungezwungenen Tanz. Ein Raum widmete sich allein dem
Thema Freundschaft. Neben einer Pinnwand, auf der Besucher
ihre persönliche Bedeutung unter anderem von Freundschaft
hinterlassen konnten, gab es dort eine Fotoausstellung zu sehen.
Ausflüge, Geburtstagsfeiern, Abschiede: Teilnehmer und Mitarbeiter erleben und gestalten gemeinsame Momente abseits des
Unterrichtsraums. »Der Tag hat unsere Erwartungen übertroffen«, zieht Cabrera Bilanz. »Wir haben zeigen können, wie sehr
Migranten unsere Gesellschaft bereichern«.
————
01
Offenheit und Miteinander: Im Kurs von László Ránics
finden die Teilnehmer Raum, sich auszutauschen und
Kontakte zu knüpfen.
02
»Der Tag der offenen Tür war ein voller Erfolg«, finden
Teamleiterin Ana Carina Cabrera (Mitte) sowie Rabia Khoshdel
(links) und Mushda Afridi, die die Gäste mit drei weiteren
Teilnehmern als Guides durch die Räume führten.
18
Arbeitsmarktdienstleistungen
01
Beratung, Qualifizierung und Vermittlung
Wir bringen Unternehmen und
Arbeitskräfte zusammen. Mit individueller
Förderung und Qualifizierung erschließen
wir neue Potenziale.
D
ie Arbeitslosenquote hat 2014 in Niedersachsen ihren
bisherigen Tiefstand erreicht. Zudem hat die Zahl der
Beschäftigten laut Prognose der Niedersächsischen
IHK um 2,4 Prozent zugenommen. Zahlen, die für eine
stabile Wirtschaft sprechen. Gleichzeitig wird es für die rund
260.000 Erwerbslosen in Niedersachsen aber zunehmend
schwerer, Arbeit zu finden. Die Anforderungen, die an Arbeitnehmer gestellt werden, steigen stetig. Für Ungelernte gibt es
immer weniger Jobs. Besonders Langzeitarbeitslosen fehlt es
häufig an Kenntnissen und Fähigkeiten, um auf dem Arbeitsmarkt
Fuß zu fassen. Um ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu
ermöglichen, setzt das BNW verstärkt auf individuelle Förderung
und Qualifizierung — und erschließt damit neue Potenziale für
die Wirtschaft.
Ob fachliche Kenntnisse oder persönliche Hintergründe — jeder
Mensch bringt auf dem Weg in die Beschäftigung eigene Stärken
mit und hat individuelle Hürden zu meistern. Während für den
einen einzelne Beratungen zum Erfolg führen, bedarf es bei
anderen intensiverer Unterstützung. Kern unserer Angebote ist
daher eine bedarfsgerechte Betreuung. Häufig steht dabei nicht
die Vermittlung an sich im Vordergrund, sondern einzelne Integrationsfortschritte. So etwa in unserem Angebot CUBE
(Coaching, Unterstützung, Beratung, Erfolg). Darin setzen
wir auf eine langfristige, individuell zugeschnittene Förderung der
Teilnehmer. Neben fachlichen und überfachlichen Trainings wird
an individuellen Vermittlungshemmnissen gearbeitet, um stabile
Strukturen für den Alltag zu schaffen. CUBE ist eines von 16
neuen, von uns entwickelten Angeboten, bei denen die Teilnahme
über den Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein der Agenturen
für Arbeit und der Jobcenter gefördert wird. Darüber hinaus
setzen wir in deren Auftrag zahlreiche weitere Maßnahmen zur
Aktivierung und Vermittlung um. Eine intensive Begleitung ist
auch Kern der Teilqualifizierung Maschinen- und Anlagenführer, die wir seit Ende 2014 in Hannover durchführen. Arbeitsuchende mit tendenziell geringer Qualifikation haben hier die
Möglichkeit, einen wichtigen Teil des Berufsabschlusses zu
erwerben. 14 Teilnehmer werden von zwei Meistern ausgebildet.
Zudem steht ein Sozialpädagoge der Gruppe bei allen Fragen
zur Seite.
Qualifizierung zählt
Die richtige Qualifizierung ist ein Schlüssel zum Arbeitsmarkt.
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen leiden unter
dem Mangel an Fachkräften und sind stets auf der Suche nach
gut ausgebildetem Personal. Abstimmt auf den regionalen Bedarf
und in Zusammenarbeit mit Betrieben vor Ort bieten wir in
Niedersachsen verschiedene Umschulungen an. In unserem
CNC-Qualifizierungszentrum in Hannover bilden wir seit
25 Jahren Fachkräfte für CNC-Technik aus. Die Vermittlungsquote nach abgeschlossener Umschulung liegt bei über 90
Prozent. Ähnlich sieht es in Lüneburg aus: 2014 haben wir dort
52 Umschüler zu Maschinen- und Anlagenführern ausgebildet.
49 von ihnen fanden im Anschluss direkt eine Anstellung. In
Soltau schulen wir Arbeitsuchende zu Fachlageristen und Fachkräften für Lagerlogistik. Durch die enge Zusammenarbeit mit
regionalen Partnerbetrieben steht die Umschulung ganz im
Zeichen der Praxis und enthält zudem einen kompakten Theorieanteil sowie eine intensive Vorbereitung auf die IHK-Prüfung.
Häufig werden die frisch gebackenen Absolventen direkt übernommen: Denn unsere Partnerunternehmen nutzen diesen Weg,
gezielt neue Fachkräfte für sich zu gewinnen. Unsere Umschulung zum Berufskraftfahrer, die wir in Lüneburg und SeevetalHittfeld anbieten, wird nicht nur von Arbeitsuchenden als Karrieresprungbrett genutzt. Auch Angestellte sind unter den
Arbeitsmarktdienstleistungen
19
02
01
Umschulung erfolgreich abgeschlossen (v.r.):
Arne Behr, Fabian Brandenburg und Rico Timm sind nicht
nur fertig ausgebildete Maschinen- und Anlagenführer, sondern auch noch Bezirksbeste ihres Jahrgangs. Die IHK ehrte die drei Umschüler des BNW am 29. September im Rahmen einer festlichen Veranstaltung in der Congress
Union in Celle. Werksleiter Norbert Andresen (li.) von
Johnson Controls freute sich mit ihnen.
02
Seit 25 Jahren bildet das BNW Fachkräfte im
CNC-Qualifizierungszentrum in Hannover aus und um.
2014 feierte die Werkstatt Jubiläum. Dafür ließ das
achtköpfige Team für rund 70 Gäste die Maschinen
zur Präsentation warmlaufen.
02
Teilnehmern, die sich mit der Umschulung Beschäftigungsperspektiven sichern wollen. Über unser eigenes Umschulungsangebot hinaus begleiten wir niedersachsenweit Teilnehmer vor
und während der Umschulung. Wir unterstützen bei der Suche
nach einem Umschulungsbetrieb, frischen fachliches Wissen auf
oder stehen im Alltag bei beruflichen und privaten Hürden zur
Seite. Das Ziel: am Ball bleiben. Damit sichern wir nicht nur die
Beschäftigungsperspektiven des Umschülers. Ein Unternehmen,
das in eine Umschulung investiert, wünscht sich schließlich
einen leistungsfähigen und zufriedenen Mitarbeiter auf lange
Sicht.
Kind, Kegel und Karriere
Kinder oder Beruf — oder doch beides? Für Eltern, insbesondere
Mütter und Alleinerziehende, ist der Berufseinstieg oder die
Rückkehr in den Beruf nach wie vor oft nicht selbstverständlich.
Lange berufliche Pausen oder fehlende Betreuungsmöglichkeiten
erschweren den Schritt (zurück) in die Berufstätigkeit. Mit unterschiedlichen Angeboten bieten wir Unterstützung. In unserem
Berufsintegrations-Coaching beraten unsere Experten Alleinerziehende etwa bei Bedarf zu Hause und zeigen Möglichkeiten zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Individuelles Coaching und
Bewerbungstrainings runden das Angebot ab. Einen handfesten
Nachweis für ihre erlernten Kompetenzen erhalten Alleinerziehende und Eltern in unserer Maßnahme KuBiE (Kinder und
Beruf im Einklang). In dem 30-wöchigen Programm erarbeiten
die Teilnehmer nicht nur neue Beschäftigungsperspektiven,
sondern erwerben auch unterschiedliche Zertifikate, die ihnen
das frisch gewonnene Wissen über Umgangsformen, PC- und
Englisch-Kenntnisse bescheinigen.
————
20
Thema: Inklusion
01
Thema: Inklusion
Bildung
baut
Brücken
Jedes Talent zählt:
Wir fördern die berufliche
Teilhabe von Menschen
mit Handicap und erschließen
so neue Potenziale für
Unternehmen.
S
eit über 20 Jahren setzen wir uns dafür ein, dass ein
Handicap auf dem Arbeitsmarkt kein Hindernis ist.
Die gesellschaftliche und berufliche Eingliederung von
Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen
Einschränkungen ist sowohl gesellschaftlich als auch ökonomisch ein Gewinn. Statt isoliert in Förderschulen und Werkstätten zu lernen und zu arbeiten, finden Menschen mit Handicap
durch Inklusion den Weg zur Teilhabe an der Gesellschaft — und
leisten genau dort einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag. Denn
da die Zahl der Erwerbspersonen und Fachkräfte weiter sinkt,
zählt jedes Talent.
Der Grundstein für Inklusion im Erwerbsleben wird in der
Schule gelegt. Seit dem Schuljahr 2013/14 dürfen Eltern von
Kindern mit Bedarf an sonderpädagogischem Unterricht selbst
entscheiden, ob ihr Kind eine allgemeinbildende oder eine
Förderschule besuchen soll. Für Schulen bedeutet dies: neue
Konzepte und Förderpläne. Unterricht in heterogenen Gruppen,
kooperatives Lernen und Strategien des Förderns — um Schulakteure auf die Herausforderungen des inklusiven Unterrichts
vorzubereiten, bietet unser Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte (AKADEMIE Schule &
Wirtschaft) gezielte Unterstützung. Neben einem thematisch
breit gefächerten Fortbildungsprogramm bieten wir auch schulinterne Lehrerfortbildungen an. In der Gruppe werden nicht nur
Konzepte erarbeitet, sondern auch Beispiele aus dem Schulalltag
besprochen und gemeinsam praxisnahe Lösungen entwickelt.
Inklusion im Schulalltag verankern — darauf zielt auch unser
Projekt FAIR — Starke Kinder ab. In dem durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Projekt unterstützen wir Kindergärten, Grundschulen, Netzwerke und Gemeinden in der Region
Lüneburg bei der Umsetzung inklusiver Konzepte — und das sehr
erfolgreich, wie Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen
UNESCO-Kommission e.V., im Dezember 2014 betonte. Die
Deutsche UNESCO-Kommission e.V., die in den Jahren 2011 und
2012 mit dem Expertenkreis »Inklusive Bildung« vier Bildungsregionen bei der Umsetzung von inklusiver Bildung beraten hat,
übernahm 2014 die Schirmherrschaft für das BNW-Projekt.
»Unsere Projektziele stehen in Einklang mit den Zielen der
UNESCO sowie der Deutschen UNESCO-Kommission im Bereich
inklusive Bildung«, sagt Projektleiterin Heike Bobie. »Wir stellen
die Weichen für gelebte Inklusion.«
Starthilfe für den Berufseinstieg
Damit Schüler mit Förderbedarf die Chance haben, sich zu leistungsfähigen, motivierten und engagierten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zu entwickeln, unterstützen wir bei der Suche nach
dem richtigen Beruf und ebnen so neue berufliche Perspektiven
— auch auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im Rahmen der Maßnahme
Initiative Inklusion des Niedersächsischen Ministeriums für
Soziales, Gesundheit und Gleichstellung begleiten unsere Mitarbeiter Jugendliche in Tagesbildungsstätten und an Förderschulen
mit dem Schwerpunkt körperliche, motorische und geistige
Entwicklung bei der individuellen beruflichen Orientierung. Sie
stellen Begabungen heraus, besuchen mit ihnen regionale
Thema: Inklusion
21
02
Arbeitgeber und begleiten bei ersten praktischen Erfahrungen
am Praktikumsplatz. Allein 2014 standen wir rund 540 Jugendlichen an 26 Förderschulen in Niedersachsen auf ihrem Weg in
den Beruf zur Seite. Türen zur Beschäftigung auf dem ersten
Arbeitsmarkt öffnen wir auch in der betreuten betrieblichen
Ausbildung. Von der Suche nach dem passenden Betrieb
bis zur Bewältigung beruflicher und persönlicher Hürden im
Arbeitsalltag bleiben wir über die Ausbildung hinweg an der
Seite der Jugendlichen.
Ein Beruf, der zu ihren Fähig- und Fertigkeiten passt — das
ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen mit besonderem
Förderbedarf ihr Potenzial in Unternehmen einbringen können.
In unseren Assessment-Centern Zebra (Zentrales Berufliches
Reha-Assessment) prüfen wir Potenziale von Rehabilitanden
und zeigen Möglichkeiten, wohin es bei gesundheitlicher Eignung
beruflich gehen kann. Eine langfristige Begleitung bieten wir
mit der Unterstützten Beschäftigung. Dabei stehen unsere
Reha-Fachkräfte Menschen mit Förderbedarf bei der Suche nach
einem Arbeitsplatz, Qualifizierungsphasen im Betrieb und der
Einarbeitung in den Arbeitsalltag zur Seite. 2014 haben wir so
270 Rehabilitanden auf dem Weg in den Beruf begleitet. Weiteren
700 Menschen standen wir im Rahmen der betreuten betrieblichen Umschulung zur Seite. Darin ermöglichen wir Menschen
mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen, einen
neuen Beruf zu erlernen, der ihre gesundheitliche Situation
berücksichtigt.
01
Ambulant und betriebsnah: Im Individuellen
Rehamanagement begleiten unsere Mitarbeiter
einzelfallbezogen Menschen in ganz Niedersachsen.
Unsere Unterstützung reicht von punktuellen
Beratungen bis zur Begleitung über mehrere Jahre.
02
Unter einem Schirm: Christoph Wulf (rechts),
Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.,
würdigte die Arbeit von Heike Bobie (2. v.r.), Leiterin des
Projekts »FAIR — Starke Kinder«, und ihrem Team.
Unser Ansatz: Ambulant und betriebsnah begleiten wir
(zurück) in den Beruf. Das gilt auch für das Individuelle
Rehamanagement, das wir an jedem unserer 59 Standorte für
Menschen anbieten, die sich aufgrund einer Erkrankung, eines
Unfalls oder einer altersbedingten Behinderung beruflich neu
orientieren müssen. Ein Team aus Psychologen, Rehafachkräften
und Disability Managern betreut wohnortnah und individuell.
2014 standen wir im Rahmen des IRM rund 600 Menschen in
ganz Niedersachsen zur Seite. Unsere Unterstützung reicht von
punktuellen Beratungen bis zur Begleitung über mehrere Jahre.
Eine Spezialisierung unseres Reha-Teams liegt auf der langfristigen Unterstützung von Menschen mit erworbenen
Hirnschädigungen.
Der gesunde Weg (zurück) in den Job
Um zukunftsfähig zu bleiben, gilt es für Unternehmen, neue
Potenziale zu erschließen und gleichzeitig vorhandene zu halten.
Gesundheitsgerechte Arbeitsplätze gewinnen daher in der strategischen Unternehmensentwicklung immer mehr an Bedeutung.
Wir unterstützen Betriebe bei der Umsetzung des Betrieblichen
Eingliederungsmanagements. Dabei agieren wir als Schnittstelle zu Kranken- und Rentenversicherung und informieren über
Zuständigkeiten und Leistungen. Das Ziel: Für einzelne Mitarbeiter einen gesunden Weg zurück an den Arbeitsplatz zu finden.
Einen präventiven Ansatz verfolgen wir mit der Gesundheitsförderung und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Hier beraten wir Unternehmen, die die Leistungsfähigkeit und
Motivation ihrer Mitarbeiter erhalten und fördern wollen.
————
22
Thema: Inklusion
01
Bildung
baut
Brücken
Thema: Inklusion
Wirtschaftlicher Erfolg und
soziale Verantwortung — wir zeigen,
dass beides Hand in Hand geht.
I
n Niedersachsen lebt fast jeder zwölfte Einwohner mit einem
Handicap. Das sind rund 1,3 Millionen Menschen. Über die
Hälfte von ihnen hat eine anerkannte Schwerbehinderung.
Gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen sollte selbstverständlich sein — ist es im Alltag aber oft nicht. Ob barrierefreie
Gebäude oder gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Es gibt
viel zu tun. Die 2009 in Deutschland verabschiedete UN-Behindertenrechtskonvention hat das Thema Inklusion zur festen
Größe auf der Agenda von Bund, Ländern, Gemeinden, Sozialleistungsträgern und anderen Institutionen gemacht. Eine Entwicklung, von der auch die niedersächsische Wirtschaft profitiert.
Denn wo händeringend Nachwuchs gesucht wird, steigt die
Bereitschaft, personell neue Wege zu gehen. Wie vor allem kleine
und mittelständische Unternehmen das Potenzial von Auszubildenden und Beschäftigten mit Handicap nutzen können, zeigt
das BNW im Projekt Wirtschaft inklusiv, das wir als Teil der
Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation
seit Anfang 2014 in Niedersachsen umsetzen. Gefördert wird
»Wirtschaft inklusiv« vom Bundesministerium für Arbeit und
Soziales (BMAS) im Rahmen der Inklusionsinitiative für Ausbildung und Beschäftigung.
Arbeitgeber über vorhandene Leistungen informieren, an
Ansprechpartner vermitteln, im Einzelfall beraten, Veranstaltungen zum Austausch organisieren — das sind die Aufgaben
der BNW-Inklusionslotsen Marcus Jeske und Petra Künsemüller.
Das Ziel: Unternehmen nahebringen, welche Vorteile ihnen die
Aus­bildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen
bringen und wie bürokratische Hürden gemeistert werden
können. Dabei gehen die Inklusionslotsen aktiv auf Betriebe
zu. Die unternehmerische Sicht ist überzeugend: »Wir zeigen
betriebswirtschaftlich: Es lohnt sich, Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen«, sagt Künsemüller.
In den Beratungen durch »Wirtschaft inklusiv« geht es nicht
nur um Neueinstellungen, sondern auch etwa darum,
leistungsgewandelte Mitarbeiter durch individuelle Lösungen im
Unternehmen zu halten. In kleineren Betrieben ist das Betriebliche Eingliederungsmanagement, kurz BEM, häufig ein Thema,
das bewegt. »Der gesundheitsbedingte Ausfall eines Mitarbeiters,
der wieder in den Betrieb eingegliedert werden soll, kommt in
vielen Betrieben vor«, weiß Jeske. »Unsere Unterstützung zeigt
dabei einen unmittelbaren Nutzen für das Unternehmen.« Der
BNW-Inklusionslotse informiert etwa über die formalen Voraussetzungen für ein BEM, thematisiert die rechtzeitige Information
und Einbindung der Beschäftigten und vermittelt zu externen
Fachdiensten.
Individuelle Lösungen
Ebenso häufig wie um das Thema BEM geht es in den Beratungen
um die Besetzung von Ausbildungs- und anderen Stellen. Jeske
unterstützte etwa einen metallverarbeitenden Betrieb mit rund
140 Mitarbeitern bei der Schaffung eines betrieblichen Ausbildungsplatzes für einen jungen Mann mit Förderbedarf im Bereich
Lernen. »Bei der Fachpraktikerausbildung werden an Unternehmen besondere Anforderungen gestellt«, erklärt Jeske.
Der Ausbilder muss eine sonderpädagogische Qualifikation
vorweisen. Dazu sind in der Regel 320 Stunden Fortbildung
notwendig. »Kaum ein Betrieb kann diese nachweisen«, berichtet
Jeske. In enger Zusammenarbeit mit dem Betrieb und der
Agentur für Arbeit entwickelte der Inklusionslotse eine individuelle Lösung, die auch die IHK anerkannte. In der betreuten
betrieblichen Ausbildung erhält der Auszubildende außerhalb
des Betriebs die sonderpädagogische Betreuung, die er benötigt.
Unsere Inklusionslotsen informieren über Unterstützungsangebote, die bereits vorhanden sind. Ein gutes Netzwerk aus regionalen Partnern, Fachdiensten und Kostenträgern für die berufliche Teilhabe ist daher grundlegend. »Hilfreich ist auch die
Unterstützung der Arbeitgeberverbände. Das verdeutlicht:
Wir beraten aus Unternehmersicht — aus der Wirtschaft für
Thema: Inklusion
23
02
03
01
Das Team von »Wirtschaft inklusiv« (v.l.): Die Inklusionslotsen
Marcus Jeske, Petra Künsemüller und Manuela Wehrmeyer,
Leiterin des Kompetenzzentrums Arbeitsmarktdienstleistungen/
Schule-Übergangssystem.
die Wirtschaft«, sagt Künsemüller. Die Inklusionslotsen arbeiten
eng mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zusammen. Regional kooperieren wir mit dem
Arbeitgeberverband Oldenburg, dem Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim, den
Unternehmerverbänden Niedersachsen und dem Verband in
Hannover. Als Partner informieren diese ihre Mitglieder etwa
über das Angebot, unterstützen bei der Umsetzung von
Veranstaltungen und leiten Anfragen von Betrieben an die
Inklusionslotsen weiter.
02
Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange
behinderter Menschen (2. v.r.) am 1. Dezember 2014 in Berlin im Gespräch mit (v.l.) Iris Gleicke (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Herbert Kern
(Kern Bau GmbH), Petra Künsemüller (Wirtschaft inklusiv, BNW),
Martin Keune (ZITRUSBLAU GmbH) und Moderator
Hubertus Meyer-Burckhardt.
03
Peter Clever (3. v.l.), Mitglied der Hauptgeschäftsführung der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, machte
sich im September bei einem Besuch der Firma Solarlux im
Landkreis Osnabrück ein Bild von der inklusiven Praxis in einem
Unternehmen und der Arbeit von »Wirtschaft inklusiv«.
Herausforderungen gemeinsam bewältigen
Auch der lebendige Praxisaustausch mit regionalen Fachstellen
an den Runden Tischen wird von den Betrieben geschätzt.
Dies zeigt sich am Beispiel eines Unternehmens aus der Region
Osnabrück, das plante, zwei junge Frauen mit Hörschädigung
im gewerblich-technischen Bereich auszubilden, aber zunächst
Bedenken hatte, ob sich dies umsetzen lässt. Der Ausbildungsleiter fasst zusammen: »Durch die Teilnahme am Runden Tisch
konnten wir direkt Kontakt mit den notwendigen Fachstellen
aufnehmen. Danach funktionierte die Unterstützung unseres
Vorhabens fast wie von selbst.« Das Unternehmen hat sich nun
zur Ausbildung entschlossen. »Genau so soll es sein: Herausforderungen gemeinsam konstruktiv bewältigen«, sagt
Künsemüller.
Betriebe, die den wirtschaftlichen Vorteil erkannt haben, sind
schnell mit im Boot. Etwa zwei Drittel der aktiv angesprochenen
Unternehmen nehmen eine Erstberatung in Anspruch. 2014
waren unsere Berater 60 Mal bei Betrieben in ganz Niedersachsen im Einsatz. Die Hälfte davon sind mittelständische
Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Mit Veranstaltungsformaten wie dem Runden Tisch erreichten wir weitere
110 niedersächsische Unternehmen. Im laufenden Projektjahr
sollen diese Zahlen noch deutlich ausgebaut werden.
————
Ihre Meinung, bitte
Sabine Stöhr, Geschäftsführerin,
stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und
Leiterin der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit
des Industriellen Arbeitgeberverbands
Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim
»Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben ist ein wichtiges gesellschafts- und arbeitsmarktpolitisches Anliegen. Das Projekt ›Wirtschaft inklusiv‹ zeigt
praktische Wege auf, um die Einbindung von Azubis und
Arbeitnehmern zu erleichtern und nachhaltig zu verbessern.
Es geht um Mitarbeiter und ihre Stärken. Der Erfahrungsschatz des BNW kombiniert mit der individuellen Beratung
durch Inklusionslotsen ist eine echte Chance für die Betriebe,
die motivierte Kräfte brauchen. Als Arbeitgeberverband tragen
wir das Projekt gerne in unsere Region, denn die Unternehmen wissen, dass Potenzialentfaltung ein strategisches
Thema für die Gestaltung der Zukunft ist.«
————
24
Unternehmensdienstleistungen
Ausbildungsmanagement
Vom Auszubildenden zur Fachkraft —
wir sind Partner von Unternehmen,
wenn es um gezielte Förderung des
Nachwuchses geht.
D
ie Ausbildung legt den Grundstein für eine erfolg­reiche Berufsbiografie. Eine gezielte Förderung zu
Beginn der Berufslaufbahn zahlt sich ein ganzes
Erwerbsleben lang aus. Rückläufige Schülerzahlen und
Bewerber mit mangelnder Ausbildungsreife stellen Unternehmen
vor neue Herausforderungen. Das BNW ist verlässlicher Partner,
wenn es um die Förderung und Entwicklung des Fachkräftenachwuchses geht.
In Osterode begleitet das BNW seit Februar 2014 die Auszubildenden der Jäger Automobil-Technik, von J.P. Werkzeug- und
Maschinenbau Westharz und der Artemis Kautschuk- und Kunststoff-Technik. Gemeinsam erhalten die 19 Nachwuchskräfte der
Jäger-Unternehmensgruppe ausbildungsbegleitende Förderung.
Kern des Konzepts sind zu gleichen Teilen fachtheoretischer
Unterricht und sozial­pädagogisches Kommunikationstraining.
Dabei arbeiten wir vor Ort eng mit den Ausbildern und den
Personalverantwortlichen der Arnold Jäger Holding zusammen.
Inzwischen wurde die Zusammenarbeit bis Juli 2015 verlängert.
Immer mehr Firmen integrieren Trainings zu verschiedenen
Themen auch direkt in ihre Ausbildung. In 78 firmeninternen
Seminaren haben wir im Jahr 2014 Ausbildungsverantwortliche
und Auszubildende in unterschiedlichen Bereichen qualifiziert —
von eintägigen Trainings bis zu mehrtägigen Veranstaltungen.
Über zwei Jahre hinweg begleitet das BNW seit September 2014
zum Beispiel die angehenden Bankkaufleute der ING DiBa. Eine
Mischung aus Fachunterricht und Prüfungsvorbereitung ergänzt
die Ausbildung um zusätzliche Förderung.
Learning by Doing ist das Prinzip des Wirtschaftsplanspiels
Playbizz, das wir 2014 in Niedersachsen und Bremen bereits zum
30. Mal organisiert haben. Zuletzt holte ein Niedersächsisches
Team den Bundessieg — das Team von DREWSEN SPEZIALPAPIERE setzte sich gegen 200 Mitstreiter aus ganz Deutschland
durch. Team­fähigkeit und analytisches Denken gepaart mit der
richtigen Strategie brachte die Azubis zum Ziel.
Ein Plus an Theorie und Praxis
Gute Noten und erfolgreiche Abschlüsse — dafür sorgen wir mit
unseren Prüfungsvorbereitungskursen. Rund 300 Auszubildende
lernten 2014 mit unserer Unterstützung für die IHK-Abschluss­
prüfung. »Der gute Ton am Telefon« oder »Auftritt und Etikette« —
in Sachen Soft Skills ließen sich knapp 100 Auszubildende in
unseren Seminaren auf die Sprünge helfen.
Ihre Meinung, bitte
Alexander Walter, Personalleiter der
Arnold Jäger Holding GmbH
»Die Zusammenarbeit mit dem BNW ist eine erfolgreiche
Ergänzung unserer Ausbildung. Fachlich profitieren unsere
Auszubildenden vor allem von der gezielten Prüfungsvorbereitung. Neben inhaltlicher Expertise bringt das BNW
aber auch pädagogische Kompetenz mit. Unterstützung bei
individuellen Anliegen — dies wird in der Ausbildung immer
wichtiger. Eine externe Unterstützung durch das BNW ist
für uns genau der richtige Weg.«
————
Unternehmensdienstleistungen
25
01
02
Eine Kombination aus fachspezifischem Unterricht und sozial­
pädagogischer Betreuung bieten die ausbildungsbegleitenden
Hilfen, die wir im Auftrag des Jobcenters und der Agentur für
Arbeit umsetzen. Sie sind ein weiterer Weg für Unternehmen,
ihren Nachwuchs gezielt zu fördern. Rund 230 Auszubildende
nahmen das Angebot 2014 in Anspruch.
03
Lernort Europa
Erfahrung zählt — das gilt auch für unsere Auslandsprogramme
»Ready for Europe« und »International Skills«. Für insgesamt 57
Auszubildende aus rund 23 Unternehmen ging es 2014 mit uns
fünf Wochen nach Liverpool, Dublin oder Derry. Nach einer
einwöchigen sprachlichen und interkulturellen Vorbereitung in
einer Sprachschule absolvierten die Teilnehmer ein Praktikum in
einem englischen oder irischen Partnerunternehmen. Die Auszubildenden gewinnen an wertvoller Erfahrung und Praxis für ihre
Ausbildung. Unternehmen steigern durch die Integration eines
ausländischen Lernorts die Qualität ihrer Ausbildung und ihre
Attraktivität als Arbeitgeber.
Der »Skill Pass« als Baustein unseres Programms »International
Skills« unterstützt kaufmännische Auszubildende und dual
Studierende zusätzlich dabei, ihre Business-Kompetenzen weiterzuentwickeln. Durch Selbsteinschätzung und Beurteilung des
Gastgeber-Unternehmens wird dabei die Lernentwicklung regelmäßig erfasst. Das sichert nicht nur die Qualität der Auslandspraktika — die Auszubildenden erhalten einen handfesten Nachweis für ihre erlernten Kompetenzen.
————
01
Strahlende Sieger: Die Auszubildenden Dennis Kunert, Greta
Dralle und Marc Lukaschus (vorn v.l.) von DREWSEN SPEZIALPAPIERE
setzten sich in der Endrunde des Wirtschaftsplanspiels Playbizz
gegen fünf weitere Finalteams durch.
02
Gefragt sind Teamfähigkeit und analytisches Denken:
Im Wirtschaftsplanspiel Playbizz schlüpfen Azubis in die
Rolle von Führungskräften.
03
Qualifizierung und mehr: Schnell haben die beiden deutschen
Azubis der Firma DORMA Hüppe (2. v.l.) und der Aljo Aluminium-Bau
Jonuscheit GmbH (4. v.l.) Anschluss gefunden. Beide absolvierten im
Rahmen von »Ready for Europe« ein Praktikum bei Faiveley
Transport in Liverpool.
26
Unternehmensdienstleistungen
Beratung und Training
Gemeinsam Vorankommen: Wir wappnen
Unternehmen und ihre Führungskräfte
für neue Herausforderungen.
O
b in Sachen Strategie, Struktur, Kultur oder Mitarbeiter — um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen
Unternehmen und ihre Führungskräfte sich stetig
weiterentwickeln und neuen Herausforderungen
stellen. Unter der Marke Q MANAGEMENT Beratung &
Training unterstützt und begleitet das BNW Unternehmen und
ihre Entscheidungsträger bei der Entwicklung und Umsetzung
von Prozessen und bietet maßgeschneiderte Fortbildung von
Führungskräften. Dabei schöpfen wir aus einem reichen Erfahrungsschatz: Das BNW begleitet seit über 40 Jahren die wirtschaftliche Entwicklung von Branchen und Unternehmen und
unterstützt bei der Weiterbildung von Arbeitnehmern aller
Ebenen. Wir kennen die Wirtschaftsregionen unseres Landes
und ihre strukturellen Besonderheiten und pflegen ein gutes
Netzwerk zu Arbeitgeberverbänden in Niedersachsen.
Besondere Gelegenheit, diese Expertise zu präsentieren,
gab es im Herbst 2014 bei einer Informationsveranstaltung für
Personalentscheider, zu der der Industrielle Arbeitgeberverband
Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim eingeladen hatte.
In Vor­­­trägen und anschließender Diskussion erörterte das Team
mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Themen Personalstrategie und Führungskultur, griff dabei Beispiele aus der Praxis
auf und zeigte alltagsnahe Lösungen. Nach diesem gelungenen
Auftakt begleitet »Q MANAGEMENT« künftig die Arbeitgeberverbände bei ähnlichen Veranstaltungen.
Bei der Implementierung der Leitlinien im unternehmerischen
Alltag unterstützte unser Team von »Q MANAGEMENT Beratung &
Training« 2014 die Continental Teves AG in Gifhorn. Dafür haben
unsere Experten in mehreren Terminen rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult. Bewusst wurde dabei die Ebene
der Einrichter mit ins Boot geholt, um die Ergebnisse möglichst
breit zu streuen. In Workshops wurde erarbeitet, wie die Unternehmensleitlinien bisher im Alltag umgesetzt worden waren und
auf welchen Wegen diese künftig verinnerlicht werden können.
Um festzustellen, an welchen Stellen es Entwicklungsbedarf gibt,
setzte das Team auf gemeinsames Erarbeiten in der Gruppe und
konsequentes Einfordern von Feedback.
————
Ihre Meinung, bitte
Dr. Stefano Dina,
Leiter der Personalentwicklung
bei der Continental Teves AG in Gifhorn
»Ziel der Workshops mit unseren Facharbeitern war das
Verständnis der Rolle, die sie im Wertschöpfungsprozess
spielen. Dabei sollten insbesondere die Rahmenbedingungen
unter Berücksichtigung unserer Unternehmensleitlinien
diskutiert werden. Wir haben mit der Entscheidung, diese
Veranstaltungen mit Unterstützung des BNW durchzuführen,
den richtigen Partner gewählt. Überzeugt haben die Moderatoren mit der kompetenten und professionellen Durchführung
des gesamten Prozesses von der intensiven Vorbereitungsphase bis zur zeitnahen Nachbereitung.«
————
pwww.q-management-wirtschaft.de
Erfolg in der Gruppe: In Workshops erarbeitete das Team
von »Q MANAGEMENT Beratung & Training« mit den Mitarbeitern
der Continental Teves AG, wie die Unternehmensleitlinien
künftig verinnerlicht werden können.
Unternehmensdienstleistungen
27
Stefan Holtgreife (links) und Herbert Holtgreife leiten
die Solarlux Aluminium Systeme GmbH mit Sitz in Bissendorf.
Beratung und Training
Mitarbeiter entwickeln, Potenziale
erkennen und Impulse geben: Wir stehen
Ihrem Unternehmen zur Seite.
W
er in die Zentrale des BNW-Kunden Solarlux Aluminium Systeme GmbH in Bissendorf kommt, betritt
eine Welt aus Glas. Der Hersteller von Wintergärten
und Terrassenüberdachungen empfängt seine
Gäste mit einem Gebäude, das von Transparenz und Leichtigkeit
erzählt: gläserne Fassaden und offene Raumstrukturen, wohin
das Auge blickt.
»Transparenz gilt bei uns nicht nur als Stichwort mit Blick auf
unsere Produkte. Transparenz kennzeichnet auch unsere Unternehmenskultur«, sagt Juniorchef Stefan Holtgreife. Gegründet
von Herbert Holtgreife und Heinz-Theo Ebbert (†) ist das Familienunternehmen seit 30 Jahren im Geschäft — national und
global. In den letzten Jahren ist die Zahl der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sprunghaft gestiegen — von einst zwei auf heute
über 500. »Das hat Veränderungen in der Organisationsstruktur
mit sich gebracht«, so Stefan Holtgreife. Die mittlere Führungsebene wurde ausdifferenziert, neue Führungskräfte bereichern
das Unternehmen.
»Ein typischer Fall für ein erfolgreiches Unternehmen — und
ein klassisches Einsatzfeld für das BNW«, sagt Markus Humpert,
Leiter der BNW-Sparte »Q MANAGEMENT Beratung & Training«.
Denn: Wenn es im Betrieb personellen Zuwachs gibt, müssen
sich sowohl die Mitarbeiter als auch die Organisationsstrukturen
weiterentwickeln. Hier sind die BNW-Trainings zur Führungskräfteentwicklung gefragt.
Reflexion und Transfer bringen Lösungen für die Praxis
»Solarlux haben wir 2014 mit einem individuellen Programm zur
Führungskräfteentwicklung begleitet«, sagt Humpert. Die mehrteilige Qualifizierung basierte auf einem vorab mit der Geschäftsführung definierten Führungsprozess und hatte zum Ziel, die
Kompetenzen der mittleren Führungsebene zu erweitern. Dabei
ging es um die Vermittlung konkreter Inhalte, praxistauglicher
Methoden und Umsetzungsinstrumente ebenso wie um die Definition von Maßnahmen, die sich in den Arbeitsalltag übertragen
lassen. An den insgesamt fünf ein- bis zweitägigen Workshops
nahmen zehn Bereichsleiter von Solarlux teil. Behandelt wurden
Themen wie Führungsverhalten und Kommunikation, Projektund Prozessmanagement, Selbstorganisation, Rhetorik und
Präsentation. »Die Arbeitsatmosphäre war von Anfang an angenehm. Die Teilnehmer konnten eventuell vorhandene Ängste und
Sorgen aus der täglichen Arbeit offen aussprechen und sich sehr
konstruktiv miteinander austauschen«, sagt Stefan Holtgreife.
Für die Seminare ging es raus aus dem Betrieb in ein Tagungshotel. »Das war für den Gruppenprozess wichtig, denn durch die
zweitägigen Seminare außerhalb kommen die Kollegen auch
abseits des Trainings miteinander ins Gespräch und lernen
sich auf informeller Ebene besser kennen«, so Humpert, der
die Seminare leitete. Außerdem ist der Schritt raus aus dem
Betriebsalltag oftmals die einzige Möglichkeit, wirklich ungestört
gemeinsam die Arbeitsstrukturen zu reflektieren. Nach jedem
theoretischen Modul ging es an die konkrete Umsetzung in der
Praxis. Was lässt sich wie anwenden? Welche Entwicklungen
zeigen sich? Die Gruppe diente in jeweils halbtägigen ReviewWorkshops wieder als Austausch- und Diskussionsforum.
Zum Abschluss zogen die Teilnehmer gemeinsam mit dem BNW
Bilanz und der Prozess wurde hinsichtlich der formulierten Ziele
evaluiert. Hier kam die Geschäftsleitung wieder mit ins Boot:
»Unsere Führungskräfte waren begeistert. Wir sind sehr
zufrieden mit dem gesamten Verlauf des Programms und mit
der Arbeit des BNW«, sagt Juniorchef Holtgreife. »Eine weiterführende Begleitung durch das BNW können wir uns bei punktuellem Unterstützungsbedarf sehr gut vorstellen und sind
bereits im Gespräch.«
————
28
Unternehmensdienstleistungen
02
01
Personalentwicklung und -gewinnung
Immer einen Schritt voraus:
Personalentwicklung auf den Punkt gebracht.
O
b Seminare für Führungskräfte wie bei Solarlux,
Inhouse-Qualifizierungen für Auszubildende oder
unsere IHK-Fortbildungslehrgänge — beim Thema
»Lernen und Arbeiten« verlassen sich unsere Kunden
auf unsere Kompetenz aus über 40 Jahren Erfahrung. Dabei
regen wir immer wieder gerne zum Nachdenken über scheinbar
Selbstverständliches an: Wie lernen wir eigentlich? Wie arbeitet
unser Gehirn? Wie lässt sich Gelerntes vernetzen und managen?
Diese Fragen standen im November 2014 im Mittelpunkt des
Herbstforums, zu dem das BNW gemeinsam mit dem Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft
Bentheim, NiedersachsenMetall und der VME-Stiftung nach
Osnabrück eingeladen hatte. Nach Fachvorträgen von Neurobiologe Prof. Dr. Martin Korte (TU Braunschweig) und Kommunikationsexperte Dipl.-Psych. Martin Heß (Heß & Heß GbR) führte
BNW-Geschäftsführer Tobias Lohmann durch die angeregte
Diskussion mit knapp 200 Gästen.
Typische Verhaltensmuster aufspüren, Veränderungsvorschläge
erarbeiten, gemeinsam praktikable Lösungen finden: Bedarfsgerechte und praxisnahe Weiterbildung bieten wir Mitarbeitern
niedersächsischer Unternehmen mit unserem Seminarprogramm an. Über 380 ein- und mehrtägige Trainings und Workshops haben wir 2014 durchgeführt — viele davon als InhouseTrainings nach speziellen Kundenwünschen konzipiert.
Eine gelungene Mischung aus Theorie, Praxis und Prüfungsvorbereitung bieten unsere IHK-Fortbildungslehrgänge: 2014
nahmen 520 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fortbildungen im
gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereich wahr und
konnten dabei einen von elf verschiedenen Abschlüssen erreichen. 2015 bauen wir dieses Angebot weiter aus. Welche
Qualifizierungen im Rahmen von Produktionsabläufen gefragt
sind, welche Veränderungen die Digitalisierung in der Ausbildung
mit sich bringt, wissen unsere Experten aus dem CNC-Bereich.
In den CNC-Werkstätten Hannover und Lüneburg wurden 2014
über 180 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen niedersächsischer
Unternehmen geschult. Darüber hinaus waren wir international in
Sri Lanka und der Mongolei zur Schulung von Lehrern unterwegs.
Auch ohne Abitur an die Uni: Mitarbeiter zum
akademischen Abschluss motivieren
Nach der Ausbildung im Betrieb muss noch lange nicht Schluss
sein: Ganz im Sinne lebenslangen Lernens und Qualifizierens
können seit 2010 in Niedersachsen auch Fachkräfte ohne Abitur
oder Eignungsprüfung an Hochschulen fachbezogen studieren.
Wie das geht, erklärt seit 2012 die Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen gGmbH im Auftrag der Landesregierung
— und das BNW unterstützt die Servicestelle dabei. Denn:
In Zeiten von Fachkräftemangel sind gerade für Unternehmen
neue akademische Qualifizierungswege ihrer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter interessant. Davon konnten wir im Juli 2014 bei
einer Informationsveranstaltung in Hannover Personalverantwortliche und Führungskräfte überzeugen. Der gemeinsamen
Einladung von Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen,
NiedersachsenMetall und BNW folgten rund 120 Gäste. Eröffnungsredner war Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies.
Lesekompetenz fördern,
Unsicherheiten entgegenwirken
Probleme mit der Rechtschreib- und Lesekompetenz? Haben
viel mehr Mitmenschen als man denkt! In Deutschland sind etwa
7,5 Mio. Erwachsene funktionale Analphabeten. Darüber sprechen
Unternehmensdienstleistungen
29
03
04
die wenigsten — doch genau in diesem Schweigen liegt das
Dilemma. Denn helfen und qualifizieren lässt sich nur, wenn das
Thema nicht tabuisiert wird. Mit Alpha plus Job bieten wir am
Standort Osnabrück ein vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung finanziertes Grundbildungsprogramm für Arbeitnehmer mit und ohne Migrationshintergrund. Von dem berufsbegleitenden Unterricht in Kleingruppen profitierten 2013 und
2014 insgesamt 56 Teilnehmer aus acht Betrieben.
Wissen ist Zukunft,
Wissen weitergeben ein Muss
Der Umgang mit dem Thema Wissensmanagement kann
über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden.
»Wissensinseln« und »Elfenbeintürme« dienen vielleicht der Profilierung Einzelner — aber niemals dem Unternehmen als Ganzem.
Mentoring hilft, Wissen zu vernetzen, sodass der Führungsnachwuchs von erfahrenen Mitarbeitern lernt — und andersherum
»alte Hasen« von frischen Perspektiven inspiriert werden.
Mit unseren Projekten InFührung! Mentoring für Frauen mit
Profil und Zukunft: Mentoring! haben wir in den letzten zwei
Jahren 58 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Region Lüneburg, Landkreis Uelzen und Harburg erreicht. Unsere Workshops,
Netzwerkveranstaltungen und Gruppencoachings dienen
der Stärkung von Aufstiegsorientierung und Managementkompetenzen.
————
pwww.bnw-cnc.de
pwww.zukunft-mentoring.de
01
Rund ums Thema »Lernen und Arbeiten — Wie können
sich Menschen und Organisationen entwickeln?« ging es
beim Herbstforum 2014. Knapp 200 Gäste ließen sich
von den Vorträgen inspirieren.
02
Herbstforum 2014: Landrat Dr. Michael Lübbersmann
sprach zum Auftakt der Veranstaltung in Osnabrück.
03
Start für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des BNW-Lehrgangs »Geprüfter Wirtschaftsfachwirt/in«:
Seit September 2014 lernt die Gruppe berufsbegleitend
für den IHK-Abschluss.
04
Konzentration nach Feierabend: Berufsbegleitende
Fortbildung setzt Engagement und Motivation bei
den Teilnehmern voraus.
30
Unser Leitbild
Unser Leitbild
Wir übernehmen Verantwortung
für die Lösung demografischer
Herausforderungen.
Als bedeutender von Verbänden der
Wirtschaft getragener Bildungsdienstleister
in Niedersachsen bekennen wir uns zur
Mitverantwortung für die Fortentwicklung
unserer Wirtschaft und Gesellschaft.
Wir fördern individuelle Bildungs- und
Berufsbiografien und leisten einen Beitrag
zur Zukunftssicherung der Unternehmen.
Wir richten unsere Arbeit an den demografischen Herausforderungen aus. Wir bieten
Jugendlichen und Erwachsenen frühzeitig
berufliche Orientierung, meistern mit ihnen
Übergange, qualifizieren und integrieren sie.
Wir sichern die Beschäftigungsfähigkeit
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
durch bedarfsgerechte Personalentwicklung
und stärken somit die Wettbewerbsfähigkeit
niedersächsischer Unternehmen.
Kundenzufriedenheit ist Maßstab des Erfolges
Wir widmen jedem Kunden und seiner jeweiligen
Situation besondere Aufmerksamkeit. Wir geben
eindeutige Leistungsversprechen und erfüllen diese
zuverlässig. Die Zufriedenheit unserer Kunden und
ihr Vertrauen in uns ist primäres Anliegen aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Vielfalt als Chance begreifen
Unsere moderne Gesellschaft ist bunt und vielfältig.
Und so auch unser Unternehmen. Wir erkennen und
achten die Vielfalt unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sowie unserer Kunden und schaffen eine
vorurteilsfreie Arbeitsumgebung. Durch Förderung
und Wertschätzung der individuellen Fähigkeiten und
Talente eröffnen wir Chancen für innovative und
kreative Lösungen.
Professionelles Management sichert
Zukunftsfähigkeit
Unsere Führungskräfte verfügen über eine
ausgewiesene Management- und Strategiekompetenz.
Sie richten ihr Handeln an Kriterien der Nachhaltigkeit
und Wirtschaftlichkeit aus.
Qualität entsteht aus Kompetenz
Wir verfolgen unsere Ziele mit Professionalität,
Engagement und Konsequenz. Unsere Personal- und
Organisationsentwicklung bereitet das Unternehmen
auf aktuelle und künftige Anforderungen in Wirtschaft
und Gesellschaft vor. Die kontinuierliche Fortbildung
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die
Verbesserung unserer Leistung sind primäre Elemente
unseres Qualitätsmanagements. Die Kompetenz
unserer Beschäftigten ist der Garant der hohen
Dienstleistungsqualität des BNW.
Ein starkes Team bringt verlässliche Leistung
Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter liegt uns am Herzen. Wir fördern ihre
Gesundheit und ihre Motivation. Gegenseitiger Respekt,
Vertrauen, Fairness und die Bereitschaft voneinander
zu lernen zeichnen unser Arbeitsklima aus.
Teilnehmerzahlen
31
Teilnehmerzahlen
Zahlen, bitte!
Arbeitsuchende in der
beruflichen Weiterbildung
und Wiedereingliederung:
9.077
Schüler in Angeboten
zur beruflichen
Orientierung:
14.830
Fortbildungen für
Lehrkräfte und
Schulleiter:
2.886
Seminar- und
Lehrgangsteilnehmer:
5.477
Teilnehmer in
speziellen Angeboten
für Menschen mit
Migrationshintergrund:
1.417
Teilnehmer in Projekten für
Frauen/Alleinerziehende: 147
Bundeswehrsoldaten: 147
Jugendliche
in Projekten zur
beruflichen
Vorbereitung:
2.491
Teilnehmer in der
beruflichen Rehabilitation:
988
32
Adressen und Kontakte
Adressen und Kontakte
Niedersachsenweit und darüber hinaus
Unser BNW-Netz
Bildungszentrum
Braunschweig
a Leitung Karin Gerlach-Kolm
Alte Salzdahlumer Straße 202/203
38124 Braunschweig
Telefon 0531 2811640
[email protected]
Bildungszentrum
Delmenhorst
a Leitung Angela Schmeisser-Hohnholz
Nordwollestraße 10, 27749 Delmenhorst
Telefon 04221 912615
[email protected]
Bildungszentrum
Hannover
a Leitung Anne Stein
Plathnerstraße 5a, 30175 Hannover
Telefon 0511 9883733
[email protected]
Bildungszentrum
Heide
a Leitung Bernd Lagemann
Benzstraße 27, 38466 Wolfsburg
Telefon 05361 4646820
[email protected]
Bildungszentrum
Oldenburg
a Leitung Dr. Eva Maria Haarmann
Kanalstraße 23, 26135 Oldenburg
Telefon 0441 2190611
[email protected]
Bildungszentrum
Osnabrück
a Leitung Nicole Wehrmeyer
Buersche Straße 1, 3, 5
49074 Osnabrück
Telefon 0541 58057111
[email protected]
Bildungszentrum
Ostfriesland
a Leitung Eckhard Harjes
Bahnhofsring 26a, 26789 Leer
Telefon 0491 9997 110
[email protected]
Bildungszentrum
Verden
a Leitung Birgit Kunz
Lindhooper Straße 9, 27283 Verden
Telefon 04231 804955
[email protected]
Geschäftsbereich
Individuelles Rehamanagement
a Leitung Sabine Schwass
Plathnerstraße 5a, 30175 Hannover
Telefon 0511 9883764
[email protected]
Unternehmensdienstleistungen
a Leitung Markus Humpert
Lister Damm 2, 30163 Hannover
Telefon 0511 9616756
[email protected]
Kompetenzzentrum
Arbeitsmarktdienstleistungen &
Schule-Übergangssystem
a Leitung Manuela Wehrmeyer
Buersche Straße 1, 3, 5
49074 Osnabrück
Telefon 0541 58057110
[email protected]
Tagungshotel
Schloss Etelsen
a Leitung Dieter Lach
Bremer Straße 2
27299 Langwedel-Etelsen
Telefon 04235 930014
[email protected]
Unsere Vernetzung über
Niedersachsen hinaus
Bundesweite
Mitgliedschaften
a Arbeitsgemeinschaft der
Bildungswerke der Deutschen
Wirtschaft e.V. (ADBW),
www.adbw.org
aBundesarbeitsgemeinschaft
ambulante berufliche
Rehabilitation e.V. (BAG abR),
www.bagabr.de
a Wuppertaler Kreis e.V.,
Bundesverband betriebliche
Weiterbildung, www.wkr-ev.de
Gesellschaftsbeteiligungen
a Demografieagentur für die
niedersächsische Wirtschaft GmbH, www.demografieagentur-nds.de
a Deutsche Management
Akademie Niedersachsen
gemeinnützige GmbH,
www.dman.de
a NORDBILDUNG, Bildungsverbund
für die Metall- und Elektroindustrie gemeinnützige GmbH,
www.nordbildung.de
Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Gesellschafter
Organisation
Aufsichtsrat, Geschäftsführung
und Gesellschafter
Aufsichtsrat
Dr.-Ing. Rolf Mayer (Vorsitzender)
Frank-Peter Oppenborn (stellv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Javier Revilla Diez
Hans-Joachim Scheja
Geschäftsführung
Tobias Lohmann (Sprecher)
Bastian Schmidt-Faber
Gesellschafter
a Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung e.V. | www.agv-hannover.de
a Arbeitgeberverband Region Braunschweig e.V. | www.agv-bs.de
a Allgemeiner Arbeitgeberverband Harz e.V. | www.agv-harz.de
a Allgemeiner Wirtschaftsverband für Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe
Wilhelmshaven-Friesland e.V. | www.awv-whv.de
a ChemieNord — Arbeitgeberverband für die Chemische Industrie in
Norddeutschland e.V. | www.chemienord.de
a Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) e.V. | www.adk-verband.de
a Arbeitgeberverband der Unternehmen im Weserbergland (AdU) e.V. | www.adu.de
a Arbeitgeberverband der Zuckerfabriken Norddeutschlands e.V.
a Arbeitgeberverband für Ostfriesland und Papenburg e.V. | www.agv-ostfriesland.de
a Arbeitgeberverband Mitte e.V. | www.agv-mitte.de
a Arbeitgeberverband Oldenburg e.V. | www.agv-oldenburg.de
a Brauereiverband Niedersachsen/Sachsen-Anhalt/Bremen e.V. | www.brauer-nord.de
a Genossenschaftsverband e.V. | www.genossenschaftsverband.de
a Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim e.V. |
www.iav-online.de
a Institut der Norddeutschen Wirtschaft e.V. | www.inw-online.de
a Landesverband des Kraftfahrzeuggewerbes
Niedersachsen-Bremen e.V. | www.kfz-nds.de
a Landesverband Niedersachsen und Bremen der holz- und
kunststoffverarbeitenden Industrie e.V. | www.hknb.de
a Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN) | www.uvn-online.de
a NORDMETALL — Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V. | www.nordmetall.de
a Verband der Ernährungswirtschaft e.V., Niedersachsen · Bremen · Sachsen-Anhalt |
www.vdew-online.de
a NiedersachsenMetall — Verband der Metallindustriellen Niedersachsens e.V. |
www.niedersachsenmetall.de
a Verband Norddeutscher Papierfabriken e.V. | www.vnp-online.de
a Verband Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie
Norddeutschlands e.V. — VPK Nord | www.vpk-online.de
a Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. | www.erdoel-erdgas.de
33
34
Impressum
Impressum
Herausgeber:
Bildungswerk der Niedersächsischen
Wirtschaft gemeinnützige GmbH
Höfestraße 19–21
30163 Hannover
Telefon0511 96167-0
Telefax 0511 96167-70
E-Mail [email protected]
www.bnw.de
Redaktion:
Sabine Löser und Verena Schulz,
Unternehmenskommunikation
Gestaltung:
büro fuchsundhase, Hannover
Fotonachweis:
Bildarchiv des BNW, außer Seite 11 Mitte:
Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück —
Emsland — Grafschaft Bentheim; Seite 11 unten:
Kesseböhmer Holding OHG; Seite 21 oben:
Christian Schwier, fotolia.com; Seite 25 oben links:
Behindertenbeauftragte; Seite 25 unten rechts:
Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück —
Emsland — Grafschaft Bentheim; Seite Seite 28:
Continental Teves AG; Seite 29: Solarlux GmbH;
Seite 30/31 oben: Industrieller Arbeitgeberverband
Osnabrück — Emsland — Grafschaft Bentheim
Aus Gründen der Lesefreundlichkeit
verwenden wir in diesem Geschäftsbericht
das generische Maskulinum.
Stand: Mai 2015
Das BNW wird im Rahmen des Niedersächsischen
Erwachsenenbildungsgesetzes (NEBG) gefördert.
Bildungsmaßnahmen, die »besonderen gesellschaftlichen
Erfordernissen entsprechen« (NEBG, § 8, Abs. 3),
werden dabei besonders gewichtet.
Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt bekennt
sich das BNW ausdrücklich zu einer durch Vielfalt
geprägten Unternehmenskultur und zum respektvollen
und wertschätzenden Umgang untereinander.
Das BNW ist ein anerkannter Träger gemäß SGB III
bzw. der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung
Arbeitsförderung (AZAV). Das BNW ist gemäß
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