TWENTIETH CENTURY FOX zeigt eine LIEBLINGSFILM und FOX INTERNATIONAL PRODUCTIONS (GERMANY) Produktion Ein Film von WOLFGANG GROOS mit ANTON PETZOLD JURI WINKLER KAROLINE HERFURTH HENRY HÜBCHEN MORITZ BLEIBTREU KATHARINA THALBACH RONALD ZEHRFELD MILAN PESCHEL URSELA MONN GENIJA RYKOVA und als Gäste ANNETTE FRIER BARBARA MEIER BEN BLÜMEL Casting ........................................................... DANIELA TOLKIEN Bildgestaltung ................................................. STEFAN BIEBL Szenenbild ...................................................... MATTHIAS MÜSSE Originalton ...................................................... FRANK HEIDBRINK Kostüm ........................................................... SILKE SOMMER Maske ............................................................. KATRIN WESTERHAUSEN ....................................................................... GLORIA GÖSCHEL Schnitt............................................................. MARCO PAV D’AURIA Musik .............................................................. ROBERT MATT Mischung ........................................................ OLAF MEHL Sound Design ................................................. SEBASTIAN SCHMIDT Drehbuch ........................................................ MARTIN GYPKENS Nach dem „Roman ‚Rico, Oskar und das Herzgebreche“ ....................................................................... von ANDREAS STEINHÖFEL Line Producer ................................................. CHRIS EVERT Executive Producer ......................................... THOMAS BLIENINGER Produzenten ................................................... PHILIPP BUDWEG ....................................................................... ROBERT MARCINIAK Regie .............................................................. WOLFGANG GROOS Laufzeit: 95 Minuten Kinostart: 11. Juni 2015 INHALT Eigentlich läuft alles prima in der Dieffenbachstraße 93, seit Rico (Anton Petzold) und Oskar (Juri Winkler) den Kindesentführer Mister 2000 zur Strecke gebracht haben. Wenn alles so kommt, wie Rico sich das vorstellt, hat er vielleicht demnächst schon mit dem Bühl (Ronald Zehrfeld) einen neuen Papa. Und mit Oskar hat Rico jetzt schon einen neuen, besten Freund. Okay, Oskar hat nicht das beste Verhältnis zu seinem Vater Lars, aber das heißt wiederum, dass er in Zukunft öfter mal bei Rico übernachten kann. Nur Ricos Mutter Tanja (Karoline Herfurth) wirkt in letzter Zeit so angespannt. Aber Erwachsene machen sich ja ständig Sorgen und dergleichen... Erst einmal freut sich Rico ganz besonders auf den nächsten Bingo-Abend bei der Seniorengruppe Graue Hummeln, denn diesmal kommt Oskar zum ersten Mal mit. Dort wird Tanja, wie immer, formvollendet von Herrn von Scherten (Henry Hübchen), ganz Gentleman der alten Schule begrüßt, und die Dorettis und ihr Gast nehmen bei ihm Platz. Schon kommt Ellie Wandbeck (Katharina Thalbach), die ChefBingotrommeltante, in ihrer üblichen dramatischen Art auf die Bühne. Eine nach der anderen verliest sie die gezogenen Zahlen, und Tanja ist wieder einmal die erste, die „Bingo!“ ruft. Die Wandbeck prüft Tanjas Bingoschein und händigt ihr eine Handtasche aus. Rico applaudiert begeistert, aber Oskar wird immer schweigsamer. Erst später eröffnet er Rico, dass er gesehen hat, dass Tanja ganz andere Zahlen hatte als die gezogenen und einfach die falschen angekreuzt hat. Aber dann hätte die Wandbeck doch merken müssen, dass etwas nicht stimmt...? Es bleibt nur eine logische Erklärung: Tanja und Ellie Wandbeck stecken unter einer Decke! Rico kann einfach nicht glauben, dass seine Mutter in ein krummes Ding verwickelt sein soll, aber er stimmt zu, der Sache auf den Grund zu gehen. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Wandbeck zu beschatten. Aber als die, ihr Hündchen hinter sich herzerrend, ihre Wohnung verlässt, steigt sie in ein Taxi und braust davon. Rico weiß Rat: Herr von Scherten kann ihnen doch helfen! Mit seinem betagten Mercedes und seinem eigenwilligen Fahrstil setzen sich die drei auf Ellies Spur, als die am nächsten Tag wieder davonfährt. Diesmal aber mit einem langhaarigen, muskulösen Typen. Den erkennt Herr van Scherten gleich wieder: Es ist Ellie Wandbecks Sohn Boris, der auch in der „Mausefalle“ als Türsteher arbeitet. Die beiden brausen los, die drei hinterher, immer weiter, raus aus Berlin und mitten aufs Land. Sie verlieren ihre Spur, doch als sie Ausschau halten, sehen sie Boris‘ Auto bei einer einsamen Scheune stehen. Kaum sind Ellie und Boris fort, fahren sie hin, reißen ein paar lockere Bretter aus der Verankerung und schlüpfen hinein. Alles voll von technischen Geräten und eben solchem Kram wie Handtaschen – und zwar nicht einfach irgendwelche, sondern richtig teure Sachen, wie Herr von Scherten gleich erkennt. Oskar wird die Sache klar. Die Wandbeck kriegt die Sachen als Hehlerware, und Ricos Mutter hilft ihr dabei, die Sachen weiterzuverkaufen – über den Bingo-Abend und eBay. Unbemerkt schleichen sich Rico und Oskar beim Bingo-Saal ein; von der Empore aus beobachten sie, wie Tanja zur Wandbeck geht und ihr sagt, dass sie keine Taschen mehr verkaufen will, aber die Wandbeck lässt sie eiskalt abblitzen: Ob Tanja weiter mitmacht oder nicht, bestimmt immer noch sie, Ellie Wandbeck! Irgendetwas muss die Wandbeck gegen Tanja in der Hand haben – aber was? Sie wissen: Sie brauchen den Schlüssel zur Scheune, um Ellie überführen zu können. Und der lagert in der Mausefalle – in Boris’ Büro. Herr von Scherten wagt sich in die Höhle des Löwen und gibt sich als ganz normaler Gast der „Mausefalle“ aus, sehr zu Tanjas Verwunderung, die einen Gentleman wie ihn dort kaum erwartet hätte. In einem unbeobachteten Moment verlässt er seinen Platz an der Bar und sucht in den Lagerräumen nach der Ware. Mit Frau Dahlings (Ursela Monn) Hilfe, die den beiden hinterher eilt, obwohl sie sich gerade Foliensträhnchen macht, steigen Rico und Oskar durch ein Klofenster an der Rückseite ein, nachdem sie am Eingang abgeblitzt waren. Das heißt: nur Rico und Oskar; Frau Dahling bleibt leider stecken, nachdem ihre improvisierte Treppe aus leeren Getränkekisten zusammengestürzt ist... Rico und Oskar treffen auf Herrn von Scherten, aber schon ist ihnen Boris auf der Spur. Um ihn abzulenken, stopft sich van Scherten den Mund voller Nüsse - und bekommt sogleich den erwarteten allergischen Schock. Aber das Ablenkungsmanöver funktioniert nicht so wie geplant. Boris hat bemerkt, dass der Schlüssel fehlt, und die beiden Jungs entdeckt – außerdem hat er jetzt sehr schlechte Laune und eine Pistole dabei... Mann, Mann, Mann! PRODUKTIONSNOTIZEN Die Geschichte von Rico und Oskar geht weiter! Kurz nach dem Kinostart des ersten Films der Reihe, RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN, hatten die Dreharbeiten zum zweiten Teil begonnen. Und der Erfolg des ersten KinoAbenteuers von Rico und Oskar gab den Filmemachern Recht. Die Grundlagen für die weiteren Teile waren schon gelegt – und Anton Petzold als Rico und Juri Winkler als Oskar hatten ihre Rollen mit großer Bravour gespielt. So kehrte für RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE nicht nur ein großer Teil des Ensembles, sondern auch zahlreiche Crewmitglieder zurück: Maske, Kostüm und Szenenbild gehörten zu den vielen Konstanten, die den Dreh wie ein Familientreffen wirken ließen. Und auch die Neuzugänge fügten sich problemlos ein: Die Kamera übernahm Stefan Biebl, und die Regie Wolfgang Groos, der mit Filmen wie VORSTADTKROKODILE 3 und den beiden VAMPIRSCHWESTERN- Kinoerfolgen gezeigt hat, dass er es wie nur wenige Regisseure versteht, Filme für ein junges Publikum zu machen. Für die neuen Rollen des Boris Wandbeck und Herrn von Scherten konnten mit Moritz Bleibtreu und Henry Hübchen zwei der renommiertesten deutschen Charakterdarsteller gewonnen werden. Bleibtreu etwa musste nicht lange überlegen, um sich für die Rolle zu entscheiden: „So viele tolle neue Kinderbücher gibt es gar nicht“, sagt Bleibtreu: „Dies ist einfach eine gut erzählte Geschichte, die Kinder für voll nimmt. Ich finde, Kindergeschichten verlangen Kindern oft gar nicht genug ab. RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE macht es und ist dadurch umso besser und spannender.“ Die Produktion lag ein weiteres Mal bei der Münchner Lieblingsfilm GmbH und damit bei Philipp Budweg und Robert Marciniak, die sich von vornherein die Rechte an allen drei „Rico & Oskar“-Romanen von Andreas Steinhöfel gesichert hatten. Dabei war klar, wie Philip Budweg sagt, dass der Tonfall des zweiten Film ein etwas anderer sein würde; nicht nur wegen des Wechsels bei der Regie, sondern auch, weil der Fortgang der Geschichte es erfordert: „Dies ist viel mehr ein Buddy-Movie. Oskar hilft die Freundschaft zu Rico dabei, seine Paranoia und seine Parasiten-Angst zu überwinden, und Rico kommt so besser mit den Familiengeheimnissen klar, die jetzt ans Licht kommen.“ Neben Außenaufnahmen in der echten Dieffenbachstraße in Berlin-Kreuzberg stand wieder das gleiche Haus in Leipzig im Mittelpunkt, in dem schon die Innenaufnahmen von RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN entstanden waren. Als das Team das nach wie vor leerstehende Gebäude bezog, war es, wie Budweg sagt, „tatsächlich so, wie nach Hause zu kommen.“ Für die Außenaufnahmen der „Mausefalle“, wo in RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE der große Showdown stattfindet, drehte man bei einer Bar in München, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Fußballweltmeister Bastian Schweinsteiger (der den Dreharbeiten aber keinen Besuch abstattete). Die Innenaufnahmen der „Mausefalle“ wurden in München im Studio gedreht. Wer den ersten Teil kennt, weiß, wie wichtig die Musik für die Filme um Rico und Oskar ist. Der Song „Mein Kopf spielt Bingo“ aus dem ersten Film dient diesmal dazu, die Reise der beiden Jungen mit der U-Bahn von Kreuzberg nach Wilmersdorf zu unterlegen – denn für Rico ist die Orientierung schon innerhalb seines Kiezes schwierig genug... Während die Indierockband Madsen den neuen Titelsong beisteuerte, übernahm Komponist Robert Matt die Filmmusik, Dabei lehnte sich Matt, der schon mehrfach mit Regisseur Wolfgang Groos zusammengearbeitet hatte, an das an, was sein Berufskollege Oliver Thiede im ersten Film vorgegeben hatte, setzte aber auch, gerade in der Mischung ganz unterschiedliche Musikstile, eigene Akzente. Das Verspielte der Musik beschränkt sich aber nicht bloß auf manche Soundeffekte. So wurde die Szene, in der die nervigen Kessler-Zwillinge Oskar anhimmeln, mit dem bewusst kitschigen Song „One in a Million“ unterlegt, an dem auch der bekannte Produzent und Komponist Helmut Zerlett, ein Freund Matts, mitarbeitete. Aber mit dem Nachspann von RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE ist die Geschichte ja noch nicht auserzählt. Es war eine ganz bewusste Entscheidung der Filmemacher, die Szenen, in denen Fitzke Rico und Oskar das Prunkstück seiner Steinesammlung, den sagenhaften Kalbstein, präsentiert, ganz ans Ende des Films zu stellten. Denn - ohne zu viel verraten zu wollen - Fitzkes Steine werden für den dritten und letzten Teil der Reihe noch eine äußerst bedeutsame Rolle spielen... RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN ist bereits in Vorbereitung: In diesem Sommer wird, wiederum unter der Regie von Neele Vollmar, in Berlin, Leipzig und an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste der Abschluss der Trilogie gedreht. Es geht also bald weiter mit Rico und Oskar! INTERVIEW MIT PHILIPP BUDWEG Wie kam es zu dem Wechsel bei der Regie? Philipp Budweg: Das war so gewünscht. Neele Vollmar, die den ersten Film gedreht hatte, hat einen kleinen Jungen. Sie hätte aber nach dem ersten Film gleich den zweiten hinterherdrehen müssen und bat darum, beim zweiten zu pausieren und dann für den dritten und letzten Film wieder dazu zustoßen. Wolfgang Groos, auf den wir unter anderem deswegen gekommen sind, weil er eine Empfehlung von Neele war, hat bewiesen, dass er sich bestens in eine bestehende Welt einfügen konnte. Wie haben sich Anton Petzold und Juri Winkler seit RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN entwickelt? Philipp Budweg: Sie sind ein Jahr älter und haben die Erfahrung des ersten Films hinter sich – aber sie konnten natürlich trotzdem noch nicht so tun, als ob sie jetzt alles wüssten... Wir haben, was sich beim ersten Film bewährt hatte, immer mit zwei Kameras gleichzeitig gearbeitet und konnten so alles mitnehmen, was die Kinder geliefert haben. Hatten die Kinder denn ihren Spaß? Philipp Budweg: Das kann man wohl sagen. Zusammen mit den beiden DoubleKindern sind da vier Jungs zusammengekommen, die sich bestens verstanden haben. Gerade beim Dreh in Leipzig haben sie viel Zeit miteinander Verbracht. In dem Haus, in dem wir gedreht haben, hatten wir einen zentralen Raum eingerichtet, wo dann Karoline Herfurth oder ich mit den Jungs Karten gekloppt haben. Wie war es für Karoline Herfurth, die Rolle von Ricos Mutter wiederaufzunehmen? Philipp Budweg: Sie hat sich total auf die Rolle gefreut und hat ein absolut herzliches Verhältnis zu den beiden Jungen. Wenn sie im Kostüm ist, dazu die Fingernägel und das Make-Up, verkörpert perfekt die warmherzige Trash-Lady. Wie Karoline sie spielt, ist sie eine Mutter, die man verstehen kann, auch wenn sie etwas planlos durchs Leben geht. Wie hat Moritz Bleibtreu in seine Rolle als „Mausefallen“-Chef Boris gefunden? Philipp Budweg: Moritz Bleibtreu hat die Rolle dieses Möchtegern-Mafiosos, der voll unter der Fuchtel seiner Mutter steht, mit großer Freude ausgefüllt – und das, obwohl wir ihm ja auch noch diese Matte verpasst haben... Aber dank ihm kommt wunderbar heraus, dass Boris eigentlich extrem zahm ist – erst als er kapiert, dass er verarscht wurde, wird er richtig wütend. Wie kamen Sie auf Henry Hübchen als Herrn van Scherten? Philipp Budweg: Henry Hübchen war immer schon unsere Traumbesetzung. Wir etablieren ihn ja auch ganz klar als „love interest“ für Frau Dahling, und da passt es, dass er immer diese Eleganz in den Bingoabend bringt. Außerdem hat van Scherten Verständnis für Rico und würde sich nie über ihn lustig machen War Milan Peschel nicht traurig, dass er im dritten Teil nur noch einen CameoAuftritt als Leiche haben wird? Philipp Budweg: Anders als im Buch, werden wir Fitzke noch einmal lebendig zeigen. Das sind wir den Zuschauern einfach schuldig. Am seinem letzten Drehtag hat Milan Peschel mich gefragt: „Darf ich da überhaupt mitmachen - ich bin doch schon tot...?“ Aber er wird auf alle Fälle noch gebraucht. Gibt es auch in RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE, wie schon im ersten Film, Animationen für Ricos Worterklärungen? Philipp Budweg: Erst wollten wir eigentlich keine machen, aber bei den ersten Testvorführungen wurden sie einfach eingefordert. Wir haben insgesamt drei Animationen, und zwar zu „inkognito“, „Resonanzkörper“ und „Voilà“. INTERVIEW MIT MORITZ BLEIBTREU Dass Sie in Kinder- und Jugendfilmen wie „Lippels Traum“ und „Die schwarzen Brüder“ mitspielen, kommt gelegentlich vor, aber nicht allzu oft – was macht das Besondere aus, für ein sehr junges Publikum zu spielen? Moritz Bleibtreu: Mir macht das immer viel Spaß, aber es muss mich auch selber interessieren. Es muss eine Geschichte sein, die ich mir auch selber anschauen würde. Es freut mich auch, wenn ich etwas spielen kann, was der eigene Sohn auch gucken darf. Und schließlich hat man, wenn man mit Kindern spielt, sehr angenehme Arbeitstage und ist abends pünktlich wieder zuhause. (lacht) Was macht für Sie das besondere an Andreas Steinhöfels Romanen aus? Bleibtreu: Er schafft es, sehr nachvollziehbare urbane Geschichten zu erzählen mit einem Ton, der weit über das Lokalkolorit hinausreicht. Das ist stilistisch sehr schön und mit viel Liebe erzählt. Die Bücher über Rico und Oskar sind ein ganz tolles Beispiel, wie man Kindern auf Augenhöhe begegnet: Sie spannen den Bogen zu bestimmten Realitäten, die Kinder gar nicht so überblicken können, die aber trotzdem benannt werden. Ich finde, das ist ein ganz wichtiger Aspekt, wenn man Kindern Geschichten erzählt. Wie haben Sie Anton Petzold und Juri Winkler am Set erlebt? Bleibtreu: Ich habe mich mit ihnen sehr gut verstanden. Wolfgang Groos hat ein absolut kindgerechtes Arbeitsumfeld geschaffen, aber er fordert ihnen eben auch Leistung ab. So klein sind die ja auch nicht mehr – wenn’s da keine straffen Ablauf gäbe, würden die ständig nur auf ihren iPads herumdrücken... (lacht) Entwickelt sich da schnell eine Kamaraderie – oder bleibt man in gewisser Weise doch in der Rolle als der fiese Gegenspieler? Bleibtreu: So ein method-acting-mäßiger Ansatz wäre hier nicht hingekommen. Wenn ich „in character“ bleiben würde, wüssten die gar nicht, was sie mit mir anfangen sollten und würden vor Schreck ihren Text vergessen... Wie war das Zusammenspiel mit Katharina Thalbach? Bleibtreu: Sie kennt mich, seit ich ein Kind bin. Sie kannte meine Mutter, und ich habe schon bei ihnen bei ihnen übernachtet. Wenn jemand, in welchem komödiantischen Kontext auch immer, deine Mutter spielt, braucht man eine Art von Übereinkunft. Aber wir mussten viele Dinge gar nicht mehr etablieren. Es hat irre viel Spaß gemacht, und da kommen dann auch so durchgedrehte Momente dabei heraus, wie die Szene, in der er ihr die Füße massiert... Sind Haarpracht und Kostüm eine wesentliche Voraussetzung dafür, jemanden wie Boris spielen zu können? Bleibtreu: Ich fand Wolfgangs Idee zunächst gar nicht gut – ich fand, er müsste ganz kurz rasiert sein. Aber dann haben wir mit Photoshop herumgespielt, und es entstand diese komische Matte, die lustig ist, aber nicht einfach total bescheuet aussieht. Außerdem hieß es, Boris trägt eine große Goldkette. In Hommage an den Rapper 2 Chainz habe ich gesagt: Dann müssen es aber zwei sein! Die waren dann so schwer, dass ich die in den Pausen immer abgenommen habe. Ich weiß gar nicht, wie echte Rapper das aushalten... DIE FIGUREN Rico (Anton Petzold) Der Junge Rico ist, wie er selber sagt, tiefbegabt. Denn wenn er es mit zu vielen Informationen auf einmal zu tun bekommt, fängt die Bingotrommel in seinem Kopf an sich zu drehen, und er kriegt alles durcheinander. Daher speichert er alle wichtigen Informationen auf seinem „Merkrecorder“. Rico ist Halbwaise, seit sein Vater beim Angeln im Golf von Neapel von einem Riesenfisch ins Wasser gezogen wurde und ertrank. Oskar (Juri Winkler) Der hochintelligente Junge hat die erstaunlichsten Fakten und Statistiken im Kopf – und außerdem Höhenangst, Angst vor Bakterien, Angst im Straßenverkehr und zahlreiche weitere Ängste. Oskar wird zu Ricos bestem Freund – und durch ihn lernt er, die Ängste zu überwinden. Zu seinem Vater hat er nicht das beste Verhältnis, genau genommen, gar keins; dafür findet Oskar bei den Dorettis so etwas wie eine neue Familie. Tanja Doretti (Karoline Herfurth) Ricos Mutter ist die alleinerziehende Mutter von Rico. Sie arbeitet als Geschäftsführerin im Nachtclub „Mausefalle“ und sorgt dafür, dass die Männer sich einen schönen Abend machen können. Aber Oskars Befürchtung, dass sie daher irgendwie verrucht sein könnte, kann Rico ausräumen – Tanjas Geruch ist völlig okay, den hat sie schließlich von Douglas. Der Bühl (Ronald Zehrfeld) Heißt eigentlich Simon Westbühl, aber wer soll sich das mit den Himmelsrichtungen dauernd merken?! Der Kriminalkommissar, der seinerzeit „Mister 2000“ dingfest gemacht hat, soll Ricos neuer Papa werden – findet Rico. Schließlich hat Mama selbst gesagt, dass er eine scharfe Schnitte ist. Aber irgendwie kommt es einfach nie so weit, dass die beiden endlich einmal knutschen. Frau Dahling (Ursela Monn) Ist Ricos Liebelingsnachbarin, denn zu ihr geht er, wenn Mama in der „Mausefalle“ Spätschicht hat. Bei Frau Dahling gibt es immer lecker Müffelchen zum Abendessen und „Miss Marple“-Filme in der Flimmerkiste. Aber erst nach der „Abenschau“, denn deren Moderator Ulf Brauscher ist ihr (nicht ganz so) heimlicher Schwarm... Wenn sie nicht gerade das „graue Gefühl“ einer Depression verspürt, ist Frau Dahling der fröhlichste Mensch der Welt. Ellie Wandbeck (Katharina Thalbach) Die Chef-Bingotrommeltante, die bei der Seniorengruppe „Graue Hummeln“ die Bingo-Abende leitet, hat ein ganz krummes Ding am Laufen – sie ist eben nicht nur der geborene Entertainer, sondern auch ein fieses Luder. Es gibt keinen, zu dem sie nicht eklig ist: zu Tanja, mit der sie irgendein merkwürdiges Geheimnis teilt, zu ihrem Hündchen, das sie hinter sich herzerrt, und zu ihrem Sohn Boris, der allenfalls als Fußmasseur taugt. Boris (Moritz Bleibtreu) Ellie Wandbecks Sohn, der die „Mausefalle“ leitet, macht einen auf Macho, wird bei seiner Mutter aber zum Pantoffelhelden. Dass er schielt und außerdem stottert, wenn er sich aufregt, lässt ihn nicht ganz so cool erscheinen, wie er gerne wäre. Und außerdem sollte er einmal mit seinem Friseur ein ernstes Wörtchen reden... Herr van Scherten (Henry Hübchen) Ganz Gentleman der alten Schule, ist er der Charme in Person, wenn Tanja und Rico zum Bingo-Abend kommen und an seinem Tisch Platz nehmen. Seit er Witwer ist, fühlt er sich oft ziemlich einsam, und Tanja hat es ihm angetan... Als Rico und Oskar ihn um Hilfe bitten, ist er sofort zur Stelle und nimmt, auch wenn Autofahren nicht wirklich zu seinen Stärken gehört, die Verfolgung der fürchterlichen Ellie auf. Fitzke (Milan Peschel>) Gustav W. Fitzke, der stets schlecht gelaunte Eigenbrötler, mag keine Kinder, keine Erwachsenen, keinen Spaß, keinen Lärm – mag er eigentlich überhaupt irgendetwas? Man könnte fast meinen, er hat ein Herz aus Stein... Die Besetzung Anton Petzold (Rico Doretti) Anton Petzold, geboren 2003 in Dresden, hatte schon als Sechsjähriger seine erste Uraufführung mit dem Dresdner Theater Junge Generation. Er war Mitglied einer Spielgruppe des Regisseurs Armin Beber in der Inszenierung „Plötzlich steckt das Fest im Hals“, die ein Musical in verschiedenen Kantinen der Stadt als Flashmob aufführte. Der nächste Schritt in Richtung Theater war die Bewerbung um eine Rolle in Max Frischs „Andorra“ an der Bürgerbühne des Staatschauspiels Dresden. Das Stück feierte 2011 Premiere, und Anton Petzold besetzte sowohl die chorische Rolle des Jemands als auch die Rolle des Judenschauers. Seit 2011 wird Anton Petzold von der Agentin Susanne Schubert betreut, die ihn 2012 an die Bühnenproduktion „A Christmas Carol“ unter der Regie von Victor Nagy vermittelt, mit der er in der Rolle des Tiny Tim eine zweimonatige Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz absolvierte. In der ZDF-Serie „Der Kriminalist“ ist Anton Petzold in der Folge „Tod im Paradies“ zu sehen gewesen. Im April 2013 übernahm Anton eine Hauptrolle im Ensemble des Staatschauspiels Dresden. Dort ist er in Elias Perrigs Inszenierung „Fast ganz nah (euer Krieg ist unser Krieg)“ von Pamala Carter als Jeff zu sehen. Seit der Spielzeit 2013/2014 ist Anton Petzold Gast-Ensemblemitglied des Staatsschauspiels Dresden. Anton ist ein leidenschaftlicher Fußballspieler, Kletterer und Modelleisenbahner. Er besitzt selbst eine digitale Modellbahnanlage, kennt aber auch die Streckenpläne und Teile der Fahrpläne des Dresdner ÖPNV nebst Umland auswendig und lässt sich gerne an DB-Automaten abenteuerliche Fernverbindungen ausdrucken. Seit seinem Kinodebüt mit RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN (2014) war er kürzlich in einer weiteren Rolle zu sehen: Er spielte in der Folge „Der dunkle Feind“ (2015) der Fernsehserie „SOKO Leipzig“. Juri Winkler (Oskar) Juri Winkler wurde 2003 in Berlin geboren. Zur Schauspielerei kam er, als Jan Buttler für seinen vielfach ausgezeichneten Kurzfilm „Lilli“ (2010) eine Besetzung für die Rolle des Paul in einer benachbarten Schule suchte. Durch seine offene, frische und kreative Art waren Regisseur und Juri Winkler gleich ein perfektes Team. Nach der Premiere suchte er sich eine Agentur, denn die Freude am Spiel hatte ihn gepackt und ließ ihn einen begehrten Darsteller werden. Seine nächsten Castings waren fast alle erfolgreich, und so spielte er in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen wie Arianne Hinz’ Kurzfilm „Ich bin nicht mutig“ (2012), Hannes Springs Fernsehfilm „Beutolomäus und der falsche Verdacht“, Vivian Naefes DER GESCHMACK VON APFELKERNEN (2013), der von Til Schweiger produzierten Komödie GROSSSTADTKLEIN (2013) sowie Oskar Sulowskis Kurzfilm „Die Unschuldigen“ (2012). Karoline Herfurth (Tanja Doretti) Karoline Herfurth, 1984 in Berlin geboren, galt auch vor dem unglaublichen Erfolg von FACK JU GÖHTE (2013) schon als eine der herausragenden SchauspielGrößen ihrer Generation. Von der Casterin Nessie Nesslauer auf dem Schulhof im Alter von 15 Jahren entdeckt, zeigte sie schon in ihren ersten Kinofilmen CRAZY (2000, Regie: Hans Christian Schmid) und MÄDCHEN, MÄDCHEN (2001, Regie: Dennis Gansel) großes schauspielerisches Talent und eine beeindruckende Ausstrahlung. Sie wirkte seitdem in knapp zwanzig Kinofilmen mit, darunter der legendäre Auftritt als Mirabellenmädchen in Tom Tykwers internationaler Großproduktion DAS PARFUM – DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS (2006). Sie war in Stephen Daldrys weltweitem Kinoerfolg DER VORLESER (2008), in der mit der goldenen Lola, dem Deutschen Filmpreis als Bester Spielfilm im Jahr 2011 ausgezeichneten Ralf Huettner-Komödie VINCENT WILL MEER oder auch in Hans Steinbichlers Familiendrama DAS BLAUE VOM HIMMEL zu sehen. Mehrfach wurde Herfurths schauspielerische Leistung von einer sportlichen Herausforderung der Sonderklasse begleitet, die sie jedes Mal mit atemberaubender Überzeugungskraft umsetzte: Sei es als junge, krebskranke Fußballerin in Buket Alakus EINE ANDERE LIGA (2004) oder als jüdische Hochsprung-Legende Gretel Bergmann in dem nach einer wahren Geschichte verfilmten Dramas BERLIN 36. Eine körperliche Höchstleistung und ihre bislang schwierigste Rolle verlangte Caroline Link der jungen Schauspielerin ab, als sie sie als Tänzerin Lily als weibliche Hauptrolle an der Seite der SchauspielUrgewalt Sepp Bierbichler in IM WINTER EIN JAHR besetzte. Für diese schauspielerische Leistung wurde Karoline Herfurth 2009 mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Preis der deutschen Filmkritik als Beste Darstellerin ausgezeichnet. 2011 wurde sie mit dem Jupiter als Beste Darstellerin Deutschlands für ihre Rolle in VINCENT WILL MEER ausgezeichnet. Karoline Herfurth absolvierte neben ihrer schauspielerischen Arbeit eine Ausbildung an der Schauspielschule „Ernst Busch“ und nahm im Anschluss daran ein Studium der Sozialwissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität auf, das sie seither parallel als Teilzeitstudentin weiter verfolgt. Als weitere Nebentätigkeit führte Karoline Herfurth 2012 bei dem Kurzfilm „Mittelkleiner Mensch“, der bei den Hofer Filmtagen Premiere hatte, erstmals selbst Regie. Ihre Filme der jüngsten Zeit umfassen Helmut Dietls ZETTL (2012), FESTUNG (2012), der Debütfilm der finnischen Regisseurin Krisi Liimatainen, Eron Sheeans Science-Fiction-Thriller ERRORS OF THE HUMAN BODY (2012) und Brian de Palmas Film Noir PASSION („Passion“, 2012) mit Noomi Rapace und Rachel McAdams, Tobi Baumanns GESPENSTERJÄGER (2015) mit Anke Egelke und Christian Tramitz und Anika Deckers TRAUMFRAUEN (2015) mit Hannah Herzsprung und Elyas M’Barek. Im September startet FACK JU GÖHTE 2, in dem Herfurth an der Seite von M’Barek und unter der Regie von Bora Dagtekin ihre Rolle der Referendarin Lisi Schnabelstedt wieder aufnimmt. Katharina Thalbach (Ellie Wandbeck) KATHARINA THALBACH steht seit ihrem fünften Lebensjahr vor der Kamera und auf der Bühne. Die 1954 geborene Schauspielerin und Regisseurin entstammt einer Theaterfamilie: Ihr Vater war der bekannte Regisseur Benno Besson, ihre Mutter die Schauspielerin Sabine Thalbach. Schon in den späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahren feierte sie erste Erfolge am Theater, u.a. am Berliner Ensemble und an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Auf der Bühne arbeitete Katharina Thalbach u.a. mit renommierten Regisseuren wie Jürgen Flimm, Thomas Brasch, Hans Neuenfels, Jérôme Savary oder Uwe Eric Laufenberg zusammen. Daneben führt Katharina Thalbach auch selbst Regie, u.a. an der Komödie am Kurfürstendamm, am Maxim Gorki Theater in Berlin sowie am Hans-Otto-Theater Potsdam. Neben ihren vielen Theaterrollen ist Katharina Thalbach auch regelmäßig in Fernsehproduktionen und auf der Leinwand zu sehen. Dem Kinopublikum ist sie vor bekannt aus Filmen wie Volker Schlöndorffs DIE BLECHTROMMEL (1979), Leander Haußmanns SONNENALLEE (2001), Detlev Bucks HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI (2007) und Bernd Böhlichs DU BIST NICHT ALLEIN (2007). Auf dem Bildschirm war sie in „Der Hauptmann von Köpenick“ (Regie: Frank Beyer), der „Pommery“-Reihe von Manfred Stelzer (2002, 2004, 2005), „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ von Heinrich Breloer sowie in Jo Baiers hochgelobter Verfilmung der Kindheitserinnerungen von Michael Degen, „Nicht alle waren Mörder“, zu sehen. Im Doku-Drama „Friedrich – Ein deutscher König“ schlüpfte sie 2011 in die Rolle des „Alten Fritz“. Katharina Thalbach wurde in ihrer Laufbahn mehrfach ausgezeichnet. 1980 wählte sie das Fachmagazin „Theater heute“ zur Schauspielerin des Jahres. 1987 erhielt sie für ihre Rolle in Doris Dörries Kinofilm „Paradies“ den Deutschen Filmpreis als „Beste Darstellerin“. 1991 kam der Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste Berlin hinzu, 1997 der Adolf-Grimme-Preis für den Fernsehfilm „Gefährliche Freundin“. Weitere Auszeichnungen, mit denen ihre Leistung geehrt wurde, sind der Bayerische Filmpreis 2006 für „Strajk“ sowie der Verdienstorden des Landes Berlin. 2013 erhielt sie den Deutschen Fernsehpreis als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle der Angela Murkel in Uwe Jansons Fernsehfilm „Der Minister“. Katharina Thalbach ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und seit 1995 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und Berlin. Ihre Vielseitigkeit beweist sie nicht nur durch ihre schauspielerische Leistung. Seit Ende der 1980er ist Katharina Thalbach auch als Regisseurin für große Theater- oder Opernhäuser aktiv. Ihre jüngsten Kinoauftritte umfassen HENRI 4 (2010) und ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND (2010), Peter Sehrs LUDWIG II (2012), Detlev Bucks Bestsellerverfilmung Fuchssteiners Fantasyfilm SCHLIKKERFRAUEN DIE VERMESSUNG RUBINROT (2014). (2013) Außerdem war DER WELT und sie Uwe als (2012), Felix Jansons DIE überkandidelte Französischlehrerin Mademoiselle Bertoux in HANNI & NANNI (2010), HANNI & NANNI 2 (2012) und HANNI & NANNI 3 (2013) zu sehen. In DER KLEINE RABE SOCKE 2 – DAS GROSSE RENNEN (2015) spricht sie die Rolle der Frau Dachs. In RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE (2015) nimmt sie die Rolle der ChefBingotrommeltante Ellie Wandbeck wieder auf, die sie bereits in RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN (2014) gespielt hatte. Moritz Bleibtreu (Boris) Moritz Bleibtreu wurde 1971 als Sohn der Schauspieler Monica Bleibtreu und Hans Brenner geboren. Nach einer Schauspielausbildung in Rom, Paris und New York begann er seine Karriere auf der Bühne des Hamburger Schauspielhauses. Sein Filmdebüt gab er 1993 mit Peter Timms EINFACH NUR LIEBE. Der Durchbruch gelang Bleibtreu mit Rainer Kaufmanns Liebeskomödie STADTGESPRÄCH (1995) und in seiner Rolle als begriffsstutziger Gangster in Thomas Jahns Road Movie KNOCKIN’ ON HEAVEN’S DOOR (1996), für die er mit dem Ernst-Lubitsch-Preis und dem Filmband in Gold als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet wird. Mit Tom Tykwers LOLA RENNT (1997) an der Seite von Franka Potente macht sich Bleibtreu auch im Ausland einen Namen. Seitdem hat er immer wieder in internationalen Produktionen Rollen übernommen, darunter in Steven Spielbergs MÜNCHEN („Munich“, 2005), Paul Schraders THE WALKER (2006), Jean-Paul Salomés FEMALE AGENTS („Les femmes de l’ombre“, 2007), Fernando Meirelles’ 360 – JEDE BEGEGNUNG HAT FOLGEN („360“, 2011), Marc Forsters WORLD WAR Z („World War Z“, 2012), Bill Condons INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT („The Fifth Estate“, 2013) und jüngst in Simon Curtis’ DIE FRAU IN GOLD („Woman in Gold“, 2015). In seiner Karriere ist Bleibtreu immer wieder mit Preisen bedacht worden, u. a. mit einem Deutschen Filmpreis für Oliver Hirschbiegels DAS EXPERIMENT (2000) und mit einem Silbernen Bären als Bester Schauspieler für Oskar Roehlers ELEMENTARTEILCHEN (2005); für seine Rolle des Andreas Baader in DER BAADER MEINHOF KOMPLEX (2008) war er für einen Europäischen Filmpreis nominiert. Zu Bliebtreus aktuellen Kinofilmen gehören Xavier Kollers DIE SCHWARZEN BRÜDER (2013), Peter Thorwarths NICHT MEIN TAG (2014) und Fatih Akins THE CUT (2014). Außerdem war er im TV-Mehrteiler „Schuld nach Ferdinand von Schirach“ (2015) in der Hauptrolle zu sehen. Henry Hübchen (Herr von Scherten) Der 1947 in Berlin geborene Henry Hübchen studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und schloss 1971 dort mit Diplom ab. Von 1973 an spielte Hübchen erste Kino- und Fernsehrollen. Einen Namen machte er sich u. a. mit seinem Part im Oscar-nominierten Drama JAKOB DER LÜGNER (1975) nach Jurek Beckers gleichnamigem Roman sowie in vielen weiteren DFF- und DEFAProduktionen wie „Frau Jenny Treibel“ (1975) und DIE MORAL DER BANDITEN (1976). Hübchen spielte an der Berliner Volksbühne, dem Schauspielhaus Hamburg, dem Schauspiel Köln, dem Wiener Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen in Inszenierungen von Regisseuren wie Bruno Besson, Fritz Marquardt, Matthias Langhoff und Frank Castorf. Zu seinen herausragenden Theaterauftritten gehören etwa die Role des Teufels in „Der Meister und Margarita“, Trofimowitsch in „Dämonen“, Danton in „Dantons Tod“, Claudius in „Hamlet“ und Sosias in „Amphytrion“. 1994 und ein weiteres Mal 2001 wurde er von der Zeitschrift „Theater heute“ zum Schauspieler des Jahres gewählt; gemeinsam mit Regisseur Frank Castorf erhielt er 2000 den Berliner Theaterpreis. Neben wiederkehrenden Rollen in TV-Krimis wie „Polizeiruf 110“ und „Commissario Laurenti“ (2006-9) spielte Hübchen in zahlreichen Fernsehfilmen, darunter „Der Schattenmann“ (1996) und „Der König von St. Pauli“ (1998) von Dieter Wedel, Urs Eggers „Erlkönig“ (2007), Martis Pfeiffers „Der Pfarrer und das Mädchen“ (2015), Stefan Krohmers „Die Zeit mit euch“ (2014) und Carlo Rolas „Mann ohne Schatten“ (2015). Für „Warten ist der Tod“ (1999) unter der Regie von Hartmut Schoen war Hübchen 2000 als Bester Darsteller für den Deutschen Fernsehpreis nominiert, eine weitere Nominierung gab es 2006 für Matti Geschonneks „Die Nachrichten“ (2005). Im Kino spielte Hübchen u. a. in Peter Timms EIN MANN FÜR JEDE TONART (1993), Leander Haußmanns SONNENALLEE (1999), Carlo Rolas SASS – DIE MEISTERDIEBE (2001), Hans-Christian Schmids LICHTER (2003), Pepe Danquarts BASTA – ROTWEIN ODER TOTSEIN (2004), Michael Kliers ALTER UND SCHÖNHEIT (2009), Philip Stölzls GOETHE! (2010), Alain Gsponers LILA, LILA (2009), HUCK FINN (2012) von Hermine Huntgeburth, Florian David Fitz’ JESUS LIEBT MICH (2012), HAI-ALARM AM MÜGGELSEE (2013) von Leander Haußmann und Sven Regener sowie in Markus Imbodens AM HANG (2013). Für seine Hauptrolle in Dani Levys ALLES AUF ZUCKER! gewann er 2005 den Deutschen Filmpreis und war für einen Europäischen Filmpreis nominiert. 2010 war Hübchen abermals für einen Deutschen Filmpreis nominiert, diesmal für seinen Part in Andreas Dresens WHISKEY MIT WODKA (2009). 2014 erhielt er den ErnstLubitsch-Preis für Holger Haases DA GEHT NOCH WAS (2013). Ronald Zehrfeld (Simon Westbühl) Ronald Zehrfeld wurde 1977 in Berlin geboren. Schon früh weckte seine Teilnahme an einem Theaterworkshop sein Interesse für die Schauspielerei. Daraufhin begann Zehrfeld ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Während seiner Studienzeit wurde Zehrfeld durch Peter Zadek für das Deutsche Theater in Berlin (u. a. Mutter Courage, 2003) entdeckt. Nach Stephan Schiffers’ Kurzfilm GOLDJUNGE (2005) besetzte Dominik Graf ihn in seiner preisgekrönten Kinoproduktion DER ROTE KAKADU neben Max Riemelt und Jessica Schwarz. Für das Fernsehen stand Zehrfeld an der Seite von Iris Berben für die ZDF-Produktion DER RUSSISCHE GELIEBTE (2008) in einer weiteren Hauptrolle vor der Kamera. Er war auch in dem Fernsehzweiteiler WIR SIND DAS VOLK und in der Kinoproduktion IN JEDER SEKUNDE (beide 2008) von Jan Fehse zu sehen. 2009 folgte die Hauptrolle des Seeräubers Klaus Störtebeker in Sven Taddickens Abenteuer-Komödie 12 METER OHNE KOPF. Erneut unter der Regie von Dominik Graf spielte Zehrfeld 2010 in der Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“ und traf hier auch wieder auf Max Riemelt. Hierfür erhielt Ronald Zehrfeld den Adolf-Grimme-Preis, das gesamte Ensemble wurde beim Deutschen Fernsehpreis 2010 in der Kategorie ‚Besondere Leistung Fiktion‘ ausgezeichnet; als Teil des Ensembles von „Mord in Eberswalde“ (2013) erhielt Zehrfeld einen weiteren Grimmepreis. 2011 bekleidete Zehrfeld eine Nebenrolle in Christian Schwochows im Theatermilieu spielenden Kinodrama DIE UNSICHTBARE. Danach spielte er in Christian Petzolds Drama BARBARA an der Seite von Nina Hoss. Die Darstellung eines in die DDRProvinz versetzten Kinderarztes brachte ihm seine erste Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. Zuletzt spielte Ronald Zehrfeld die Hauptrolle in Feo Aldags ZWISCHEN WELTEN, der auch im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale lief, Christian Petzolds PHOENIX (2014) und Philipp Leinemanns Thriller WIR WAREN KÖNIGE (2014). Zu Zehrfelds aktuellen Projekten gehören der ZDF-Dreiteiler „Tannbach“ (2014) und die mehrfach ausgezeichnete Serie „Weissensee“ mit Florian Lukas, Uwe Kockisch, Jörg Hartmann und Anna Loos. Im April lief die erste Folge der Krimireihe von „Dengler – Die letzte Flucht“, in der Zehrfeld die Titelrolle spielt. Im September 2015 kommt Lars Kraumes DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER in die Kinos, in dem Zehrfeld an der Seite von Burghart Klaußner und Sebastian Blomberg eine der Hauptrollen spielt. Ursela Monn (Frau Dahling) Die gebürtige Berlinerin schweizerischer Herkunft studierte Schauspiel und Regie am Max-Reinhardt-Seminar Wien und spielte u. a. am Theater an der Wien, am Schauspielhaus Hamburg, am Theater am Neumarkt Zürich und am Renaissance Theater Berlin. Ihr Kinodebüt gab Ursela Monn 1978 in DIE FAUST IN DER TASCHE von Max Willutzki. Für ihr TV-Debüt in der Hans-Fallada-Verfilmung „Ein Mann will nach oben“ (1978) unter der Regie von Herbert Ballmann erhielt Ursela Monn die Goldene Kamera, den Bambi und den Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin. Für Ballmanns EINMAL KU’DAMM UND ZURÜCK (1985) wurde sie mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Mit ungezählten Fernsehauftritten und TV-Serien wie „Der Landarzt“ oder „Dr. Stefan Frank“ spielte sich Ursela Monn immer wieder in die Herzen der Zuschauer. Die vielseitige Künstlerin hat drei LPs aufgenommen und moderierte die Sendung „Hallo Berlin“. Für ihr soziales Engagement – sie ist „Botschafterin der Stiftung Pflege“, wirbt für den Bau eines neuen Hospizes und setzt sich für „Terres des Femmes“ ein – wurde ihr der Verdienstorden des Landes Berlin und das Bundesverdienstkreuz verliehen. Als Theaterregisseurin hat sie sich im letzten Jahr einen Namen durch ihre „Piaf“- Inszenierung am Theaterschiff Bremen machen können. Zuletzt war Ursela Monn in einer durchgängigen Hauptrolle in der preisgekrönten Serie „Doctor’s Diary – Männer sind die beste Medizin“, in der Serie „Tierärztin Dr. Mertens“, in der Komödie „Plötzlich 70!“ (2012), in „Katie Fforde – Eine teure Affäre“ (2013) und in den Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen „Sonntagskinder“ (2011) und „Alte Liebe rostet nicht“ (2013) sowie in der RTL-Comedyserie „Schmidt – Chaos auf Rezept“ (2014) mit Lukas Gregorowicz zu sehen. Milan Peschel (Fitzke) Milan Peschel wurde 1968 in Ost-Berlin geboren und begann seine Karriere als Theatertischler an der Deutschen Staatsoper und Bühnentechniker an der Berliner Volksbühne, bevor er von 1991 bis 1995 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ studierte. Von 1997 bis 2008 war Milan Peschel festes Ensemble-Mitglied der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz unter der Intendanz von Frank Castorf. Er spielt auch heute noch dort, zuletzt in der umjubelten Tschechow-Inszenierung „Nach Moskau! Nach Moskau!“ Seit 2008 führt Peschel selbst Regie am Theater, so inszenierte er u. a. 2010 Tennessee Williams’ „Die Glasmenagerie“ am Maxim-Gorki-Theater, 2012 das Stück „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“von Carl Sternheim am Schauspiel Hannover, „Alles Gold, was glänzt“ von Mario Salazar am Theater Heidelberg sowie Sean O’Caseys „Juno und der Pfau“ am Deutschen Theater Berlin. Daneben hat er sich jedoch auch längst als ausgezeichneter Film- und Fernsehschauspieler einen Namen gemacht. Für Furore sorgte Peschel gleich in seiner ersten Kinohauptrolle in Robert Thalheims Debütfilm NETTO (2005). Das Drama wurde auf der Berlinale gezeigt und brachte ihm eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller ein. Es folgten u. a. Hauptrollen in Thomas Imbachs Georg-Büchner-Adaption LENZ (2006), Pepe Planitzers ALLEALLE (2007), Hans Weingartners Mediensatire FREE RAINER – DEIN FERNSEHER LÜGT (2007) mit Moritz Bleibtreu und eine köstliche Performance als Dorftrottel in Detlev Bucks Kinderfilm HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI (2007) nach dem Bestseller von Cornelia Funke. In Sebastian Schippers freier Adaption von Goethes „Wahlverwandtschaften“ mit dem Titel MITTE ENDE AUGUST (2008) überzeugt Peschel gemeinsam mit Marie Bäumer als Paar in einer Beziehungskrise. Zu seinen jüngsten Kinofilmen gehören Matti Geschonnecks BOXHAGENER PLATZ (2010) nach dem gleichnamigen Bestseller von Torsten Schulz, Oskar Roehlers vieldiskutiertes Melodram JUD SÜSS – FILM OHNE GEWISSEN (2010), DER GANZ GROSSE TRAUM (2010) mit Daniel Brühl, Detlev Bucks Komödie RUBBELDIEKATZ (2011) und Matthias Schweighöfers Regiedebüt WHAT A MAN (2011). Im Fernsehen war Milan Peschel in den letzten Jahren regelmäßiger Gast im „Tatort“, zuletzt in der aufsehenerregenden Episode „Weil sie böse sind“ (2009), in der er zusammen mit Schweighöfer ein ungewöhnliches Verbrecherpaar verkörperte. Für ihre schauspielerische Leistung wurden beide mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. 2011 berührte und begeisterte er auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit seiner Tour-de-Force-Darstellung eines Krebspatienten in Andreas Dresens HALT AUF FREIER STRECKE. Das ergreifende Familiendrama wurde dort mit dem Peis „Un certain regard“ ausgezeichnet. Darüber hinaus gewann Milan Peschel für seine Leistung den Deutschen Filmpreis 2012 als Beste männliche Hauptdarsteller. Das Drama selbst wurde vier Mal ausgezeichnet, darunter als Bester Deutscher Film. Weiterhin spielte Peschel in der DIE ABENTEUER DES HUCK FINN (2011) von Hermine Huntgeburth, der Komödie SCHLUSSMACHER (2013) mit Matthias Schweighöfer, in Peter Thorwarths NICHT MEIN TAG (2014), in Anno Sauls IRRE SIND MÄNNLICH (2014) und in Christian Schwochows TV-Drama „Bornholmer Straße“. Zuletzt war Peschel in Matthias Schweighöfers DER NANNY (2015) und Justus von Dohnányis DESASTER (2015) zu sehen. Bereits abgedreht ist außerdem ICH UND KAMINSKI, Wolfgang Beckers Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Kehlmann. STAB Wolfgang Groos (Regie) Wolfgang Groos, 1968 in Kassel geboren, landete mit VORSTADTKROKODILE 3 (2011) einen beeindruckenden Family-Entertainment-Kinohit. Danach folgte der sensationell erfolgreiche erste Film mit den ungleichen Schwestern Silvania und Dakaria, DIE VAMPIRSCHWESTERN (2012), mit über 900.000 Zuschauern und die Fortsetzung DIE VAMPIRSCHWESTERN 2 (2014), nach der Erfolgsvorlage von Franziska Gehm. Im letzten Jahr war er mit SYSTEMFEHLER – WENN INGE TANZT (2013) in den deutschen Kinos vertreten. Groos startete seine filmische Laufbahn als Produktionsfahrer, Aufnahmeleiter und Regieassistent. 2003 absolvierte er den Studiengang „Producer“ an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Anschließend produzierte und inszenierte er mit „Wenn sich zwei streiten“ seinen ersten Kurzfilm, der den Press Critics Award beim Festival International de Cine in Mexiko gewann. Seit 2005 führt er Regie bei zahlreichen TV-Produktionen, unter anderem bei den Serien „Rennschwein Rudi Rüssel“ (2008-2010), die Medienparodie „Switch Reloaded“ (2007) sowie „Freunde für immer – Das Leben ist rund“ (2006). Sein Kinodebüt HANGTIME – KEIN LEICHTES SPIEL kam im Herbst 2009 in die Kinos. Philipp Budweg (Produktion) Philipp Budweg studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der LMU in München. Nach seinem Abschluss gründete er 2000, gemeinsam mit Johannes Schmid, die Filmproduktion ‚Schlicht und ergreifend‘. Beim Bayerischen Filmpreis 2004 erhielt Philipp Budweg den VGF-Preis für den Besten Film eines Nachwuchsproduzenten für Gil Mehmerts Kinofilm AUS DER TIEFE DES RAUMES. (2003). Nach der Produktion der beiden Kurzfilme „Flügelfisch“ (2002) und „Merle“ (2002) nach einer Erzählung von Andreas Steinhöfel produzierte Budweg 2006 zusammen mit der Kinderfilm GmbH Johannes Schmids Spielfilmdebüt BLÖDE MÜTZE! von Johannes Schmid. Zudem produzierte er mit der HFF-München die Abschlussfilme DIE KURVE (2002), GEFÜHLTE TEMPERATUR (2004), VIER FENSTER (2005) von Christian Moris Müller, HINTER DEN DÜNEN (2008) und TOTEM (2009) von Jessica Krummacher. 2008 gründete er die Lieblingsfilm GmbH. Zur Firma gehören mittlerweile neben Budweg die Produzenten Robert Marciniak und Thomas Blieninger sowie die Autoren/Regisseure Johannes Schmid und Marcus H. Rosenmüller. Zu den Lieblingsfilm-Produktionen gehören u. a. Johannes Schmids WINTERTOCHTER, der beim Deutschen Filmpreis 2012 mit der Goldenen Lola für den Besten Kinderfilm ausgezeichnet wurde, RUBINROT (2012) und SAPHIRBLAU (2013) von Felix Fuchssteiner sowie Marco Petrys DOKTORSPIELE (2014). Gerade im Dreh ist Johannes Schmids Liebesdrama AGNES mit Odine Johne und Stephan Kampwirth in den Hauptrollen. Philipp Budweg ist seit 2012 Mitglied der Deutschen und Europäischen Filmakademie. Robert Marciniak (Produktion) Robert Marciniak, geboren 1960 in Ingolstadt, studierte an der Fachhochschule Regensburg Betriebswirtschaftslehre. Während des Studiums absolvierte er ein einjähriges Praktikum an der Freien Volksbühne in Berlin. Nach seinem Abschluss arbeitete er zunächst als Wirtschaftsprüfer, bevor er 1994 als Prokurist und Leiter des Finanz- und Rechnungswesens bei der Constantin Film AG anfing. In dieser Funktion war er bis 2002 tätig und u. a. für den erfolgreichen Börsengang und die Finanzierung zahlreicher Kinofilme der Constantin Film AG mitverantwortlich. Darüberhinaus war er als Geschäftsführer zweier Tochterfirmen der Constantin Film AG, ENGRAM Pictures GmbH und Ratpack Filmproduktion GmbH, tätig. Von November 2002 bis Juni 2006 war Marciniak geschäftsführender Gesellschafter und Produzent der d.i.e.film.gmbh. Dort wirkte er u. a. an Marcus H. Rosenmüllers DIE PERLMUTTERFARBE (2008) und an Christian Züberts DREIVIERTELMOND (2010) mit. Seit Juli 2010 ist Robert Marciniak geschäftsführender Gesellschafter und Produzent der in München ansässigen Lieblingsfilm GmbH. Bei Lieblingsfilm produzierte er neben RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN Felix Fuchssteiners RUBINROT (2012) und SAPHIRBLAU (2013), Marco Petrys DOKTORSPIELE (2013) und Marcus H. Rosenmüllers BESTE CHANCE (2014). Zu seinen weiteren Filmen gehören Gil Mehmerts AUS DER TIEFE DES RAUMES (2003), Stefan Betz’ GRENZVERKEHR, Hans Steinbichlers WINTERREISE (2006), dessen Hauptdarsteller Josef Bierbichler für seine Rolle den Deutschen Filmpreis 2007 erhielt. Außerdem produzierte Marciniak Marcus Imbodens TV-Mehrteiler „Auf ewig und einen Tag“, Nuran Davis Calis’ MEINE MUTTER, MEIN BRUDER UND ICH! und Lilly Engels Dokumentarfilm ENTSCHÄDIGT (2006). Marciniak ist seit 2007 Mitglied der Deutschen und der Europäischen Filmakademie und war für die Kinofilme WINTERREISE und DREIVIERTELMOND zweimal für den Deutschen Filmpreis nominiert. Martin Gypkens (Drehbuch) Martin Gypkens, geboren 1969 in Bonn, hat sich als Drehbuchautor und Regisseur einen Namen gemacht. Er studierte von 1996 bis 2002 Dramaturgie und Drehbuch an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ im Potsdam-Babelsberg und übernahm bereits während des Studiums erste Drehbuchaufträge. Nach seinem Regiedebüt mit Kurzfilmen, darunter dem Halbstünder „Papas“ (2002), realisierte er mit WIR (2003) und der Literaturverfilmung NICHTS ALS GESPENSTER (2006), zwei von der Kritik hoch gelobt Filme, zu denen Gypkens auch die Drehbücher schrieb. WIR erhielt den Regie-Förderpreis beim Max-OphülsFestival und war für einen First Steps Award nominiert. Außerdem schrieb er die Drehbücher zur TV-Komödie „Schluss mit lustig!“ (2001), Ute Wielands Thriller „Eiskalte Freunde“ (2003) und zu Markus Imbodens Beziehungsdrama AM HANG (2013) mit Henry Hübchen in der Hauptrolle. Gypkens hat auch das Drehbuch zu RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN, dem dritten Film der Reihe, geschrieben, der ab Juni 2015 in Berlin, Leipzig und an der Ostsee gedreht wird. Stefan Biebl (Kamera) Stefan Biebl arbeitet seit Anfang der 90er Jahre als Kameramann und SteadicamOperator bei Werbespots und Musik-Clips, seit Mitte der 90er Jahre auch als Steadicam-Operator bei deutschsprachigen Produktionen wie „Die Affäre Semmeling“ (2002), KOMM, SÜSSER TOD (2000) und SILENTIUM (2004) ebenso wie bei internationalen Kinofilmen wie RITTER AUS LEIDENSCHAFT („A Knight’s Tale“, 2001) und SWIMMING POOL („Swimming Pool“, 2001). Seit 1997 ist er als freischaffender Kameramann tätig. Ihn verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur Marcus H. Rosenmüller, für den er schon bei dessen Abschlussfilm an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in München, „Nur Schreiner machen Frauen glücklich“ (1998) die Kamera führte. Seitdem drehte er mit Rosenmüller u. a. WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT (2006), RÄUBER KNEISSL (2008), DER SOMMER DER GAUKLER (2011), SOMMER IN ORANGE (2011), WER’S GLAUBT, WIRD SELIG (2012) und BESTE CHANCE (2014). Zu Biebls weiteren Kinofilmen gehören Olaf Ittenbachs BEYOND THE LIMITS (2003) und Christian Lerchs WAS WEG IS, IS WEG (2012). Im Fernsehbereich stand Biebl bei Produktionen wie Reinhard Schwabenitzkys „Gefühl ist alles“ und Matthias Kiefersauers Serie „Franzi“ (2009) hinter der Kamera. „Franzi“ war für den Deutschen Fernsehpreis und den Adolf-Grimme-Preis nominiert und wurde mit dem AZ Stern des Jahres 2009 ausgezeichnet. Biebl arbeitet darüber hinaus als Ausbilder bei zahlreichen Steadicam-Workshops und ist Gastdozent an der Schule für Rundfunktechnik (SRT) in Nürnberg und an der Münchner HFF. Marco Pav D’Auria (Schnitt) Marco Pav D’Auria begann seine Karriere als Assistent bei Alexander Berner in dessen Firma Digital Editors und als Produktionsassistent bei Bliss Film. Seit 2002 ist er freier Editor. Er war für den Filmschnitt zahlreicher Film- und Fernsehproduktionen verantwortlich, darunter Sebastian Henkel von Donnersmarcks Kurzfilm „Der Templer“ (2002), Tobi Baumanns DER WIXXER (2004), Marco Petrys HEITER BIS WOLKIG (2012) und Anno Sauls IRRE SIND MÄNNLICH (2014). Außerdem schneidet er regelmäßig für Regisseur Rainer Matsutani, so etwa dessen Kinofilme GANGS (2009) und ZIMMER 205 – TRAUST DU DICH REIN? (2011) sowie die Fernsehproduktionen „Die Stimmen“ (2003), „Untreu“ (2004), „Damals warst du still“ (2005), die „Tatort“-Folge „Das ewig Böse“ (2006), „Das Papstattentat“ (2008), „Faktor 8 – Der Tag ist gekommen“ (2009) und „In einem wilden Land“ (2013). Für das Fernsehen schnitt er außerdem Peter Gersinas „Mein Vater, seine Neue und ich“ (2005), Yasemin Sanderelis „Ich Chef du nix“ (2007), Tobi Baumanns „Visus – Expedition Arche Noah“ (2011) und Hannu Salonens „Die Hebamme“ (2014). Auch für Regisseur Peter Stauch ist D’Auria regelmäßig als Cutter tätig und schnitt u. a. dessen Fernsehfilme „Bei hübschen Mädchen sind alle Tricks erlaubt“ (2005), „Der Prinz von nebenan“ (2008), „Neue Adresse Paradies“ (2013) sowie mehrere Folgen der Serie „Der letzte Bulle“. Silke Sommer (Kostüme) Nach ihrer Ausbildung zur Damenschneiderin arbeitete Silke Sommer vor allem im Bühnenbereich, etwa für die Deutsche Oper Berlin, das Béjart Ballet in Lausanne und die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. 1993 nahm sie ein Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation auf, das sie 1999 mit Bestnote abschloss. Während des Studiums war sie bereits mehrfach für Fernsehproduktionen als Kostümbildnerin tätig. Im Kino hat Silke Sommer immer wieder mit Regisseur Marc Rothemund gearbeitet; so entwarf sie die Kostüme zu GROUPIES BLEIBEN NICHT ZUM FRÜHSTÜCK (2010), MANN TUT WAS MANN KANN (2012), HEUTE BIN ICH BLOND (2013) und DA MUSS MANN DURCH (2014). Zu den von ihr ausgestatteten Kinofilmen gehören weiterhin Roland Suso Richters EINE HAND VOLL GRAS (1999), Anne Wilds MEIN ERSTES WUNDER (2002), Christian Alvarts ANTIKÖRPER (2005), Rainer Matsutanis ZIMMER 205 – TRAUST DU DICH REIN? (2011) und Özgür Yildirims BLUTZBRÜDAZ (2012). Auch mit Regisseur Stefan Krohmer verbindet Sommer eine langjährige Zusammenarbeit. Neben den Kinofilmen SIE HABEN KNUT (2003) und SOMMER ’04 (2006) gehören die TV-Produktionen „Ende der Saison“ (2000), „Familienkreise“ (2003), „Scheidungsopfer Mann“ (2004), „Die fremde Familie“ (2011), „Riskante Patienten“ (2012) und „Verratene Freunde“ (2013) sowie „Die Zeit mit euch“ (2014) und jüngst MÄDCHEN IM EIS (2015) zu ihren gemeinsamen Arbeiten. Im Fernsehbereich gestaltete sie darüber hinaus auch für Matthias Tiefenbachers Filme „Vater braucht eine Frau“ (2001), „Die Schönste aus Bitterfeld“ (2003), „Liebe und andere Delikatessen“ (2010), Markus Imbodens „Die Leibwächterin“ (2005) und diverse Folgen der TV-Serie „Der Kriminalist“ (2006-8) die Kostüme. Andreas Steinhöfel (Romanvorlage) Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren. Er studierte Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften in Marburg. Sein erstes Kinderbuch, „Dirk und ich“, erschien im Jahr 1991. Mit „Die Mitte der Welt“ legte Andreas Steinhöfel 1998 einen packenden Entwicklungsroman vor, der bis heute jugendliche und erwachsene Leser gleichermaßen zu fesseln vermag. Der von der Kritik hoch gelobte Titel war 1999 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und wurde u.a. als Bestes Jugendbuch des Jahres mit dem Buxtehuder Bullen ausgezeichnet. Im Frühjahr 2008 erschien „Rico, Oskar und die Tieferschatten“, das erste Buch seiner dreibändigen Reihe über den tiefbegabten Rico und seinen Freund Oskar. Für diesen Titel wurde Andreas Steinhöfel u.a. mit der Corine 2008 ausgezeichnet. Im Jahr 2009 erhielt er den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis und den Deutschen Jugendliteraturpreis. Der zweite Rico-Band, „Rico, Oskar und das Herzgebreche“, erschien im Frühjahr 2009. Im September 2011 folgte der dritte und abschließende Band, „Rico, Oskar und der Diebstahlstein“. Der Erfolg des vielfach preisgekrönten Autors Andreas Steinhöfel spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen seiner Bücher: Buchausgaben und Hörbuch zusammengerechnet, hat die Auflage der drei Bände „Rico, Oskar und die Tieferschatten“, „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ und „Rico, Oskar und der Diebstahlstein“ die Millionenmarke erreicht, dazu kommen noch die Übersetzungen, die in 28 Ländern erschienen sind, u. a. in Brasilien, China und Russland. Für seine gesamte bisherige Arbeit wurde Andreas Steinhöfel im Jahr 2009 mit dem Erich-Kästner-Preis für Literatur geehrt und steht damit in einer Reihe mit den Autoren Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer. Im Sommersemester 2011 übernahm Andreas Steinhöfel die Poetikprofessur für Kinder- und Jugendliteratur der Universität Oldenburg. 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet. 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