HOFFNUNGSSCHIMMER Nachrichten aus Vijayawada, Indien Ausgabe 1/2015 Kurz vor Ferienbeginn in Kärnten schreiben wir unseren neuen HOFFNUNGSSCHIMMER, unsere NACHRICHTEN aus Vijayawada. Eine Hitzewelle hat Österreich heimgesucht, und wir bekommen eine Vorstellung davon, wie beschwerlich das Leben werden kann, wenn die Sonne herniederbrennt und auch die Nacht kaum Kühlung verschafft. Anlass für diese Ausgabe ist der Bericht über Nirmal Kumars diesjährigen Indienbesuch. Er war von Anfang Mai bis 5. Juni in seiner Heimat, hat die Hochzeit seines Bruders gefeiert und alle Kinder besucht. Die Kinder sind wohlauf und haben mit 1. Juni ihr neues Schuljahr begonnen. Es ist herzerhebend, ihre Freude, ihr Wachstum und ihren Eifer miterleben zu dürfen. Freude und des Glücks schenken zu können! Dank Eurer Unterstützung empfingen zahlreiche Kinder Hilfe. Die Kinder werden voll Dankbarkeit täglich für Euch beten. Ich darf Euch die lieben Grüße und die besten Wünsche der Kinder für jeden Einzelnen von Euch ausrichten. Ich habe die Schulgebühren und die Schulunterlagen, die mit Schulbeginn im Juni gebraucht werden, bezahlt. Nur durch Eure wertvollen Spenden ist es möglich, diese Kinder aus ihrem tiefen Elend heraus zu ziehen. Liebe Brüder und Schwestern! Wohlbehalten von meinem Indienurlaub zurückgekehrt, möchte ich Euch allen ein herzliches Vergelt's Gott von mir persönlich, wie auch von den armen Kindern und deren Familien in Indien ausrichten. Wie schön war es für mich, die Freude in den Gesichtern der Kinder zu sehen! Ich habe wieder alle Kinder besucht und Eure Geschenke überbracht. Die Kinder sind glücklich und dankbar, weil sie merken, dass Menschen in einem Land, von dem sie keine Vorstellung haben, an sie denken, an ihnen Interesse haben und sie unterstützen. Es ist wunderschön, den Kindern mit Euren Geschenken und Euren Geldspenden Momente der Am 8. Mai fand die Hochzeit meines Bruders statt. Wir hatten eine große, schöne Feier. Die Trauung wurde mit 40 Priestern (einschließlich des Generalvikars der Diözese Vijayawada) zelebriert. 1300 Menschen, auch aus den umliegenden Gemeinden, waren dabei und haben mit Freude diese Hochzeit mitgestaltet. Zur Zeit meines Urlaubes erlebten wir in Indien die größte Hitze seit vielen Jahrzehnten. Eine Temperatur von 48°C machte allen zu schaffen. An dieser Stelle möchte ich Euch ganz herzlich danken für Eure Liebe, Eure guten Wünsche und die Gebete, mit denen Ihr mich und „unsere“ Kinder begleitet. Gott segne Euch und Eure Familien! Er schenke Euch Gesundheit, Glück und Zufriedenheit im Leben. Einen gedeihlichen Sommer, erholsame Ferien und einen schönen Urlaub wünscht Euch Euer HOFFNUNGSSCHIMMER - Nachrichten aus Vijayawada, Indien 1/2015 2 Bericht über die Indienreise von Nirmal Kumar (Anfang Mai - 5. Juni 2015) Auch wenn die Hochzeit des Bruders ausschlaggebend für die Terminwahl der Reise war, war Kaplan Nirmal Kumars Heimaturlaub wie immer keine private Angelegenheit. Nirmal besuchte oft den Marienwallfahrtsort Gunadala Matha und feierte an jedem Sonntag die Heilige Messe dort. "Gunadala Matha Shrine" oder "Mary Matha Shrine", im Volksmund einfach "Saint Mary's Church" (Hl. Marienkirche) genannt, ist eine der beliebtesten Kirchen und ein Pilgerzentrum für die Christen im Bundesstaat Andhra Pradesh. Das Heiligtum Gunadala Matha Die Kirche befindet sich auf dem Hügel Gunadala im Distrikt Krishna, nahe Vijayawada. Unverwechselbar ist das am Gipfel des Hügels errichtete monumentale Eisenkreuz mit Corpus. die 1971 eingeweiht wurde. Zur Zeit ereignen sich an diesem Ort viele Wunder und Heilungen. Wie schon im letzten HOFFNUNGSSCHIMMER berichtet, lassen auch hier die Marienverehrer gerne eine Tonsur ihrer Köpfe vornehmen und opfern ihre Haarpracht auf. Es wird darin ein besonderer Akt des Glaubens und Dankes an Mutter Maria gesehen. Eine weitere Attraktion ist das Museum im Inneren der Kirche mit seiner Sammlung von heiligen Reliquien und wertvollen Votivgaben. Das jährliche Fest zu Ehren Unserer Lieben Frau von Lourdes (9.-11. Februar) zieht mehr als eine Million Pilger an und wird mit viel Begeisterung und Hingabe gefeiert. Tausende Gläubige pilgern auch an den Sonntagen oder an besonderen Feiertagen zu diesem Wallfahrtsort. Auf dem Hügel fand am 11. Februar 1858 eine Erscheinung der Muttergottes statt. Im Jahr 1925 stellte Pfarrer Arlati in einer Grotte eine Statue von ULF von Lourdes auf. Später wurde auch eine Kirche erbaut, Pilger am Eingang zur Mariengrotte in Gunadala Matha Die traditionelle indische Hochzeit Es gibt in Indien verschiedene Hochzeitsrituale und Traditionen, an die sich die Menschen halten. Üblich ist die "arrangierte" Ehe. Vor der Hochzeit suchen die Eltern für ihr Kind den geeigneten Ehepartner aus, der aus der gleichen Bevölkerungsschicht und Kaste stammen muss. Nur in seltenen Fällen widersetzen sich junge Männer oder Frauen dieser Tradition. Katholische Trauung Früher haben Braut und Bräutigam einander am Tag ihrer Hochzeit das erste Mal gesehen. Heute HOFFNUNGSSCHIMMER - Nachrichten aus Vijayawada, Indien 1/2015 wird dies nicht mehr so streng gehandhabt und es werden Begegnungen arrangiert. 3 man sich besser kennenlernen und die Bindung für die Hochzeit soll gestärkt werden. Monate vor der Hochzeit ist eine Zeremonie namens Nischitartham (Verlobung) vorgeschrieben, um die geplante Hochzeit offiziell bekannt zu machen. Sind sich die beiden Familien bezüglich der Eheschließung einig geworden und sind alle Vorbedingungen erfüllt, so beginnen umfangreiche Vorbereitungen. Die traditionelle Trauung wird sehr festlich gestaltet. Jedes Ritual hat seine besondere Bedeutung und darf nicht verändert werden. Den Stellenwert eines europäischen Eheringes übernimmt im indischen Hochzeitsritus ein Mangal Sutra, das ist ein Collier oder eine einfache, mit Curcuma gefärbte Baumwollschnur, die die ewige Bindung symboliMangal Sutra Die Zeit zwischen dem siert. Der Bräutigam legt Zeremonienbeginn und der Hochzeit ist eine Zeit voller Vorfreude und es seiner Braut dreimal um den Hals. Aufregung. Mit fröhlichen Aktivitäten sowohl in Insgesamt dauern die Hochzeitsrituale ungefähr den Familien als auch mit dem Brautpaar soll eine Woche lang. Sommer in Indien Indien ist ein großes Land. Das Klima ist von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr unterschiedlich. Die Sommerperiode dauert in Indien etwa von März bis Juni. Während dieser Zeit kann die Temperatur weit über dem Durchschnitt liegen und unerträgliche Hitze entstehen. Heuer herrschten unvorstellbare 48-50°C in Indien, ohne dass die Monsunregen eingesetzt hätten. Am Tag wehen heiße Winde und viele Menschen, v.a. ältere Menschen, sterben an Hitzeschlag. Die Leute tragen bei dieser Hitze gerne weiße Kleidung. Die Reicheren trifft es nicht so schlimm, weil sie Das neue Schuljahr hat begonnen! Wie sich die Kinder auf die Ferien freuten, so freuen sie sich auch wieder auf den Schulbeginn. Mit 1. Juni sind in Süd-Indien die Sommerferien vorbei. (Die Ferien dauern hier über elektrische Ventilatoren, Kühlung und Klimaanlagen verfügen. Aber die Armen sind mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. Sie müssen ihre Arbeit im Freien und unter der heißen Sonne verrichten. Die heiße Jahreszeit macht die Menschen träge und müde, denn das Arbeiten bei großer Hitze fällt besonders schwer. Daher sind alle Schulen und Hochschulen in diesen Monaten geschlossen. Die Kinder genießen die Sommerferien und besuchen gerne ihre Verwandten. Mangos, Wassermelonen, Gurken etc. sind die Früchte dieser Jahreszeit und bieten eine kleine Erfrischung. immer vom 15. April bis 1. Juni.) Wie jedes Jahr brauchen die Kinder für die Schule wieder neue Uniformen und Bücher. In Indien gibt es staatliche Schulen und Privatschulen. Der Besuch einer staatlichen Schule kostet wenig Geld, doch für eine Privatschule müssen die Familien oft 20 bis 40 Euro im Monat bezahlen. Kinder, die kein Fahrrad besitzen, bewältigen zu Fuß einen oft langen Schulweg. Der Unterricht dauert von 8 Uhr früh bis 16 Uhr. Also sind die Kinder jeden Tag, auch samstags, acht Stunden in der Schule. 4 HOFFNUNGSSCHIMMER - Nachrichten aus Vijayawada, Indien 1/2015 Die Einschulung erfolgt nicht wie in Österreich üblich mit 6 Jahren, sondern bereits mit 3-4 Jahren mit Vorschule und dem schulähnlich geführten Kindergarten. "Unsere" Kinder lernen drei Sprachen: die Muttersprache Telugu sowie die Amtssprachen Hindi und Englisch. Mit der zwölften Klasse endet die Schulzeit. Danach besteht die Möglichkeit, an einer Universität zu studieren. Stolz halten die Kinder ihre neuen Schuluniformen in Händen Wir haben für unsere Paten gemalt! Namaste! - Danke! Danke für die Geschenke! Nirmal Kumar hat alle Kinder in ihren Ferien besucht. Es sind alle gesund, und sie sind glücklich, dass sie geliebt, ermutigt und mit finanziellen Mitteln aus Österreich unterstützt werden. Jetzt sind sie wieder in der Schule und dürfen als Lernende in ihrem Leben wachsen. Auch wenn jedes Kind ein Recht auf Bildung hat, ist Schule für unzählige Kinder in Indien nicht Alltag, sondern ein ferner Traum. Ihr macht es möglich, dass Kinder mit Schule und Bildung wachsen dürfen. Ein herzliches Vergelt's Gott an alle, die mithelfen, das Elend der Kinder und der Familien in Indien zu lindern! Wenden Sie sich bitte an Kaplan Nirmal Kumar, wenn auch Sie helfen oder Pate eines Kindes werden möchten. Kaplan Nirmal Kumar, Röm.Kath. Stadtpfarramt Spittal/Drau, Litzelhofenstr. 1, 9800 Spittal a.d. Drau Tel. +43 (0)676 87725160, E-mail: [email protected] Bankverbindung: Die Kärntner Sparkasse Kontonummer: 04500007630 IBAN: AT152070604500007630 BIC: KSPKAT2KXXX
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