warteten, dass ich endlich ging” – Booklet

INDIEN
Geschäftsführer
Klaus Maier über ein
verpatztes Essen.
INDIEN
Z
rer Fauxpas ist mir anfangs unterlaufen – ein Klassiker, der Ausländern hier immer wieder passiert: Ich habe einem indischen
Geschäftspartner zu seinem
sommerlichen Haarschnitt gratuliert – der hatte plötzlich raspelkurze Haare. Das sah richtig
gut aus. Peinlich, denn in HinduFamilien ist es üblich, dass Männer sich als Zeichen der Trauer
den Kopf rasieren. Der Mann hatte einen Todesfall in der Familie.
Solche Schnitzer unterlaufen
einem gern, wenn man glaubt, Indien schon gut zu kennen. Man
wird dann schnell (fahr-)lässig.
u Beginn meiner Zeit in
Indien war ich bei einem
Joint-Venture-Partner in
Pune zu Hause eingeladen. Alles
lief super, wir nahmen einen
Drink, es gab Essen, und dann
gingen wir zum gemütlichen Teil
des Abends über – glaubte ich jedenfalls. Wir tranken Whisky, die
Stimmung war den ganzen Abend
über gut gewesen. Trotzdem wurde mein Geschäftspartner immer
einsilbiger, der bei Indern so
beliebte Small Talk versiegte. Erst
später fand ich heraus: Solche
Einladungen laufen genau andersherum ab als bei uns – das Essen steht am Ende des Abends,
nicht am Anfang. Der Gastgeber
bestimmt so, wann Schluss ist.
Alle hatten darauf gewartet, dass KLAUS MAIER leitet in Delhi die Unich endlich ging! Auch ein ande- ternehmensberatung Maier + Vidorno
manager magazin
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FOTO: PRIVAT
„Alle warteten,
dass ich
endlich ging“