A Christmas Carol - Schulmusik online

A Christmas Carol
Nach einem Weihnachtsmärchen
von Charles Dickens
SWR Young CLASSIX - Schulkonzert
Mit Werken von Vivaldi, Arnold, Glasunow, Ligeti, Sibelius,
Prokofjew, Penderecki, Larsson und Grainger
DO 03.12.2015, 11 Uhr
Stuttgart, Liederhalle, Beethoven-Saal
Malte Arkona, Mr. Scrooge
Weitere Darsteller
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
Dirigent: Francesco Angelico
Empfohlen für die Klassenstufe 1-6.
Erstellt von Joachim Westendorf
und Jasmin Bachmann
1
Liebe Kinder, liebe Musikfreunde!
Bald werdet ihr in der Vorweihnachtszeit ein
ganz besonderes Konzert eines großen
klassischen Sinfonieorchesters in einem der
größten Musikkonzertsäle in Stuttgart besuchen: Freut euch darauf, denn das RadioSinfonieorchester Stuttgart des SWR hat für
euch ein tolles Programm ausgesucht. Es sind
ganz verschiedene, kurzweilige Musikstücke, bei denen man aber ganz viele verschiedene
Orchesterinstrumente und/oder Instrumentengruppen hören kann. Und weil alle Leute
gerne Geschichten lesen oder hören oder diese auch im Film ansehen, gibt es tatsächlich
auch noch eine richtige Weihnachtsgeschichte dazu. Sie heißt „Weihnachtslied – eine
Geistergeschichte“, geschrieben von dem berühmten englischen Dichter Charles Dickens im
Jahr 1843. Diese Geschichte hat die Menschen in den vergangenen 170 Jahren immer wieder
so sehr bewegt, dass sie in vielen Filmen und Hörspielen dargestellt wurde. Denn das
Schicksal eines zunächst scheinbar sehr hartherzigen Menschen, der sich schließlich doch auf
ein besseres Leben besinnt, ist immer wieder ein wichtiges Thema, sogar ganz aktuell bis
heute. Für Beides zusammen – Musik und Geschichte – darf man sich eine Stunde Zeit
gönnen, so lange dauert die Aufführung. Viel Spaß dabei!
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
S. 4
1. Die Erzählung „A Christmas Carol“
1.1. Der Autor Charles Dickens
1.2. Der Inhalt
1.3. Verfilmungen
1.4. Hörspiel-Fassungen
S. 4
S. 4
S. 5
S. 7
S. 8
2. Allgemeiner Zusammenhang zum aktuellen Bildungsplan
2.1. Fächerverbund Mensch-Natur-Kultur
2.2. Literarisches Lernen
S. 9
S. 9
S. 9
3. Vorbereitung des Konzertbesuchs
S. 10
3.1. Musik
3.1.1. „Deck the halls“
3.1.2. „Country Gardens“
3.1.3. Antonio Vivaldi, „Der Winter”
3.1.4. Lars-Erik Larsson, Epilog aus „En Wintersaga“
S. 10
S. 11
S. 13
S. 15
S. 17
3.2. Fächerübergreifende Themenfelder
3.2.1. Mensch-Natur-Kultur / Religion
3.2.2. Welt-Zeit-Geschichte
3.2.3. Englisch
S.17
S. 17
S. 19
S. 19
3.3. Weiterführende Hinweise
S. 22
4. Die Künstler
4.1. Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
4.2. Malte Arkona
4.3. Francesco Angelico
S. 22
S. 22
S. 23
S. 23
5. Schüler-Arbeitsblatt, Mitspielsätze und Einzelstimmen
S. 24
3
Vorwort
Der Schwerpunkt des Konzertbesuchs wird auf dem Gesamterlebnis dieses Ereignisses
beruhen, auf der Mischung aus Musik, Erzählung, Hörspiel, Theater und Event. Die hier
zusammengestellten Hinweise sind dazu gedacht, die Schüler im Vorfeld auf das Konzert
einzustimmen. Die Kinder werden mit der Erzählung vertraut gemacht und deren
Einordnung in das damalige wirtschaftliche und soziokulturelle Umfeld. Die Handreichung
bietet Ideen bzw. Denkanstöße, wie Themenmotive in die heutige Zeit und die
Lebenssituation der Kinder übertragen werden kann und natürlich geht es auch um die
Musik, die im Konzert erklingen wird, denn bei zwei Werken werden die Kinder auch Teil der
Aufführung sein.
1. Die Erzählung „A Christmas Carol“
1.1. Der Autor
Charles Dickens wurde am 7.2.1812 in Landport bei
Portsmouth geboren. Als sein Vater 1823 ins Schuldgefängnis in London kam, musste Dickens bereits in der
Jugend als Hilfsarbeiter arbeiten. Nach unregelmäßigem
Schulbesuch wurde er 1826 Anwaltsgehilfe und arbeitete
als Parlamentsstenograph. Als Reporter beim "Morning
Chronicle" begann er seine Skizzen, die in Buchform als
"Pickwick Papers" veröffentlicht wurden und ihn
berühmt machten. Von 1836 bis 1841 arbeitete er
parallel an verschiedenen Romanen. Es folgten
Amerikareisen (1841/42) und 1868. Dickens starb am
9.6.1870 im Alter von 58 Jahren an einem Schlaganfall.
Charles Dickens an seinem Schreibtisch 1858
Eine Biographie von Charles Dickens schrieb sein Freund und
Testamentsvollstrecker John Forster.
(Kurzbiografie unter: http://gutenberg.spiegel.de/autor/charles-dickens-125)
Charles Dickens träumt von seinen Figuren
Gemälde von Robert William Buss 1875
Werke u.a.
1837 Die Pickwickier
1838 Oliver Twist
1839 Nicholas Nickleby
1843 Ein Weihnachtslied
1844 Leben und Abenteuer Martin Chuszlewit's
1847 Dombey und Sohn
1850 David Copperfield
1854 Harte Zeiten
1859 Eine Geschichte aus zwei Städten
1861 Große Erwartungen
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1.2. Der Inhalt
„A Christmas Carol in Prose, Being a Ghost-Story of Christmas“ (wörtlich: Ein Weihnachtslied
in Prosa, oder Eine Geistergeschichte zum Christfest, deutsch meist Eine
Weihnachtsgeschichte) ist eine der bekanntesten Erzählungen von Charles Dickens. Sie
wurde im Dezember 1843 mit Illustrationen von John Leech erstmals veröffentlicht.
Die Erzählung handelt von Ebenezer Scrooge, einem alten, grantigen Geizhals, der in einer
einzigen Nacht zunächst Besuch von seinem verstorbenen Teilhaber Jacob Marley und dann
von drei weiteren Geistern erhält, die ihm schließlich dazu verhelfen, sein Leben zu ändern.
Das Buch enthält stark sozialkritische Töne, mit denen Dickens die Missstände im England
des 19. Jahrhunderts anprangern wollte.
Der alte Ebenezer Scrooge ist ein hartherziger Geizkragen, wie man ihn im ehrwürdigen
London wohl kaum ein zweites Mal antrifft. Seinem unterbezahlten Angestellten Bob
Cratchit droht er regelmäßig mit Kündigung, wenn dieser es auch nur wagt einen Blick auf
den Kohlenkasten zu werfen, um vielleicht das bitterkalte Kontor damit etwas aufzuheizen.
Für seine bedürftigen Mitmenschen hat er nur Geringschätzung übrig und Weihnachten hält
er für geld- und zeitverschwendenden „Humbug“.
In der Nacht zum 25. Dezember jedoch erhält er unerwarteten Besuch. Der Geist seines vor
sieben Jahren verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley sucht ihn auf, um ihn vor einem
schrecklichen Schicksal zu warnen. Die schaurige Erscheinung ist an eine lange, schwere
Eisenkette gefesselt. Jene Kette, die er sich mit seiner Hartherzigkeit, seiner Gier und seinem
Geiz im Leben selbst geschmiedet hat. Marley bietet Scrooge nun eine Möglichkeit sich zu
bessern und seine eigene, jetzt noch unsichtbare Kette abzustreifen. Dazu werden ihn drei
Geister aufsuchen.
Um ein Uhr morgens erscheint Scrooge tatsächlich der Geist der vergangenen Weihnacht
und nimmt ihn mit auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit, wo er sich selbst als
einsamen und verlassenen Knaben sieht, da sein Vater ihm nicht vergeben konnte, dass
seine Mutter bei seiner Geburt im Kindbett gestorben war. Auch zeigt der Geist ihm seine
Schwester Fan, die ihn über alles geliebt hat. Außerdem führt der Geist ihm seine glücklichen
Lehrjahre beim alten Mr. Fezziwig vor Augen, der jedes Jahr eine rauschende
Weihnachtsfeier für seine Angestellten und ihre Lieben gab; und Scrooge sieht seine längst
verlorene große Liebe Belle wieder. Der Geist zeigt ihm aber nicht nur angenehme Dinge,
Scrooge muss auch der Lösung seiner Verlobung zusehen, da sein junges Ich inzwischen dem
Geiz verfallen ist und seine Gefühle für Belle nachgelassen haben.
Gerührt und verwirrt kehrt Scrooge in sein Schlafzimmer zurück und fällt in unruhigen Schlaf.
Doch um Schlag zwei Uhr erscheint ihm der zweite angekündigte Besucher, der Geist der
gegenwärtigen Weihnacht. Der riesenhafte Geselle führt Scrooge durch den Weihnachtstag
5
direkt ins bescheidene Heim seines Angestellten Bob Cratchit und seiner Familie. Dort
bemerkt Scrooge Cratchits’ jüngsten Sohn Tiny Tim, der sehr schwach ist und auf eine Krücke
angewiesen ist. Als er den Geist fragt, ob der arme Junge überleben wird, antwortet dieser,
dass der Junge wohl sterben werde, wenn sich die Schatten der Zukunft nicht ändern.
Außerdem konfrontiert er Scrooge mit seinen eigenen leichtfertig ausgesprochenen Worten,
dass wenn er schon sterben müsse, es bald tun solle, um die Überbevölkerung zu verringern.
Danach statten sie Scrooges Neffen Fred einen Besuch ab. Der freundliche junge Mann lädt
seinen Onkel an jedem Weihnachten ein mit ihm zu Abend zu essen, was dieser jedoch
bisher immer abgelehnt hat. Fred und seine Ehefrau feiern in angenehmer Gesellschaft und
erfreuen sich an lustigen Gesellschaftsspielen an denen Scrooge sogar teilnimmt, obwohl er
für die Menschen um ihn herum eigentlich unsichtbar ist. Zuletzt führt der Geist ihn in ein
Elendsviertel mit ärmsten Familien, denen es sogar am Nötigsten fehlt. Als Scrooge den Geist
fragt, ob es denn keine wohltätigen Einrichtungen gebe, an die diese Menschen sich wenden
können, muss er abermals seine eigenen Worte hören, ob es denn keine Gefängnisse oder
Arbeitshäuser gebe.
Mit diesen Worten war der Geist verschwunden und
Scrooge bleibt allein in der Dunkelheit zurück. Kurz
darauf aber erscheint der Geist der zukünftigen
Weihnacht, eine düstere Erscheinung, verborgen von
einem schwarzen Kapuzenmantel. Der Geist führt ihn zur
Londoner Börse, wo einige Geschäftsmänner sich über
einen kürzlich verstorbenen Kollegen lustig machen.
Danach führt er den verwirrten Scrooge in das Geschäft
eines Lumpenhändlers, der gerade mit einer
Reinemachefrau über den Preis einiger Gegenstände
verhandelt, die sie demselben Toten gestohlen hat.
Ebenezer Scrooge und Robert „Bob“ Cratchit
Unter den Sachen befindet sich sogar sein Bettvorhang
und sein Bettlaken. Als Scrooge nach einem Beispiel für Mitgefühl beim Tod eines Menschen
verlangt, bringt sein schattenhafter Führer ihn erneut zum Haus der Cratchits, die um den
verstorbenen Tiny Tim trauern.
Niedergeschlagen ersucht Scrooge den Geist ihn nach Hause zu bringen. Stattdessen aber
stehen sie plötzlich auf einem Friedhof, wo die Erscheinung verlangt, dass Scrooge sich einen
bestimmten Grabstein ansieht. Als er den Schnee von der einfachen Steinplatte fegt und die
Inschrift „Ebenezer Scrooge“ entziffert, muss er erkennen, dass der ungeliebte einsame Tote
er selbst war. Scrooge bricht zusammen und gelobt auf seinen Knien sich zu bessern und die
Weihnacht in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in seinem Herzen zu bewahren.
Völlig verwandelt und voller guter Vorsätze steht Scrooge wieder in der realen Welt: Ohne
Geister und quicklebendig. Scrooge schafft es sogar, zu lachen, und ein Ereignis für ihn ist es
auch, einen Jungen zu fragen, welcher Tag denn sei – dieser antwortet ihm, es sei Christtag,
also der 25. Dezember – und Scrooge erkennt, dass alles Vergangene in der einen letzten
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Nacht passiert sein musste. Er beauftragt den Jungen außerdem, einen Truthahn zu kaufen,
der doppelt so groß wie Tiny Tim sei und diesen der Familie Cratchit zukommen zu lassen.
Scrooge nimmt doch noch die Einladung seines Neffen an, am Weihnachtstag mit ihm und
Freunden zu feiern – und sowohl Fred als auch alle seine Freunde freuen sich sehr über
Scrooges Anwesenheit. Am Tag darauf ist Scrooge schon sehr früh in seinem Kontor; sein
erklärter Wille: seinen Angestellten dabei erwischen, wie er zu spät kommt. Scrooge erlaubt
sich natürlich nur einen Scherz – nachdem er Bob Cratchit aufs Übelste zusammengestaucht
hat, kommt das erlösende: „Fröhliche Weihnachten, Bob!“ und er erhöht dessen Gehalt.
Im zusammenfassenden letzten Absatz unterstreicht Dickens noch einmal Scrooges
Persönlichkeitsveränderung: „Scrooge war besser als sein Wort“, Tiny Tim würde überleben,
und schließlich: „Gott segne jeden von uns“.
(vgl. wikipedia)
Online
Eine Fassung von Dickens Geschichte in der Übersetzung
von Richard Zoozmann gibt es im Internet unter:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/weihnachtslied-3423/1
Buchtipp
Die empfehlenswerte Neuübersetzung mit einem guten
erklärenden Anhang zum Verständnis der damaligen
sozialen Situation und von vorherrschendem gesellschaftlichem Denken ist erschienen bei:
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN 978-3-423-14042-3 / Preis: 8,90€
1.3. Verfilmungen
Das Buch wurde unzählige Male in Filmen und Serien verfilmt. Besonders hervorzuheben
sind:

2009: „Disneys - Eine Weihnachtsgeschichte“
Dickens Erzählung als 3D-animierter Fantasyfilm. Die Hauptrolle spielte Jim Carrey,
Regie führte Robert Zemeckis. Diese animierte Verfilmung lehnt sich sehr stark an das
literarische Original an. FSK 12 Jahre (da manche Szenen doch sehr gruselig sind)
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
1983: „Mickys Weihnachtserzählung“ (Mickey's Christmas Carol)
ist ein 25-minütiger Kurzfilm der Walt Disney Pictures, der die Geschichte von
Dickens zur Vorlage hat. Die „Besetzung“ des Films wurde aus bekannten DisneyFiguren zusammengestellt; so spielt u.a. Dagobert Duck den Scrooge (prädestiniert
für die „Rolle“, da er im Original schon immer Scrooge McDuck heißt), Micky Mouse
seinen Gehilfen Cratchit und Kater Karlo den Geist der zukünftigen Weihnacht.
Dieser Zeichentrickfilm ist bereits für die Jüngsten geeignet.
Weitere nennenswerte Verfilmungen:

1901: „Scrooge, or Marley’s Ghost“
Die erste bekannte Verfilmung als britischer Kurzfilm.

1951: „Eine Weihnachtsgeschichte (Scrooge)“
Britische Verfilmung mit Alastair Sim als Ebenezer Scrooge.

1971: Richard Williams’ Trickfilm „A Christmas Carol“ bei der Oscarverleihung 1973 in
der Kategorie Bester animierter Kurzfilm ausgezeichnet.

2010: „Fest der Liebe“ (A Christmas Carol), war das Weihnachtsspecial des Jahres.

2010: Britischen Science-Fiction-Serie Doctor Who, in welchem der Doctor die Rolle
der Geister der Weihnacht einnimmt und Michael Gambon die Rolle des an Scrooge
angelegten Karzan Sardick, wobei die Geschichte einen Science-Fiction-Anstrich
bekam.
1.4. Hörspiel-Fassungen
Es gibt in deutscher Sprache diverse Lesungen und Hörspielfassungen von „A Christmas
Carol“, u.a. mit Otto Mellies, Dieter Bellmann und Wolfgang Thierse. (aus: Wikipedia: A Christmas Carol)
Sehr gelungene Hörspielfassungen sind:

„A Christmas Carol – Eine Weihnachtsgeschichte“
Orchesterhörspiel nach Charles Dickens mit Musik von Henrik Albrecht
NDR Radiophilharmonie
Vassilis Christopoulos, Dirigent
Jens Wawrczeck, Erzähler / Wolf-Dieter Sprenger, Scrooge / Matthias Keller, weitere Rollen

„Der Weihnachtsabend“
(Igel Records), Produktion: Bayerischer Rundfunk 1965.

„Fröhliche Weihnachten, Mr. Scrooge!“
(Titania Medien), 2004.

„Charles Dickens’ Weihnachtsmärchen von Christian Peitz“ (HoerSketch), 2008.
8
2. Allgemeiner Zusammenhang zum aktuellen Bildungsplan
Wenn Kinder aus Schulklassen zu diesem Konzert eingeladen werden und wir den
Zusammenhang zum aktuellen Bildungsplan herstellen wollen, geben uns beispielsweise die
Kompetenzniveaubeschreibungen der Klassenstufe 4 im Grundschulplan beste Hinweise:
2.1. Fächerverbund Mensch-Natur-Kultur
Aus: 4. Raum und Zeit erleben und gestalten (Auswahl):
Die Schülerinnen und Schüler können
- Natur- und Kulturräume bewusst wahrnehmen,
für sich erschließen und sich in ihnen orientieren;
-
Räume, auch Bewegungs- und Klangräume, auf
unterschiedliche Art absichtsvoll gestalten;
-
sich in größeren Zeiträumen orientieren und
Erlebnisse zeitlich einordnen;
-
zeitliche Gliederungen in der Musik erkennen,
unterscheiden und ihre Erfahrungen beim Singen
und Musizieren anwenden;
-
Erfahrungen von Zeit unterschiedlich darstellen;
-
subjektives Zeiterleben reflektieren, szenisch darstellen und objektive Maßstäbe entwickeln;
-
Ereignisse und Erlebnisse als geschichtliche
Phänomene begreifen;
2.2. „Literarisches Lernen in der Grundschule“
Im Fach Deutsch finden wir den Bereich „Literarisches Lernen in der Grundschule“, darunter
den Abschnitt: Literarisches Lesen hat mit psychologischem Erkunden zu tun.
-
Literarische Texte begnügen sich nicht mit äußeren Beschreibungen, sondern gehen
inneren Regungen und psychischen Beziehungen zwischen Menschen nach.
-
Lesen gestaltet sich als eine Reise in die Innenwelt des Menschen.
-
Kinder im Grundschulalter orientieren sich zunächst am äußeren Geschehen.
-
Verständnis für innere Dimensionen muss erst entwickelt werden.
-
Die Kinder begegnen in der Literatur ungewohnten Gefühlen und Konflikten sowie
extremen Lebenssituationen.
-
Es geht darum Gefühle und Einstellungen von Figuren nachzuvollziehen.
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Kinder müssen eine Sprache finden, in der man über solche Empfindungen sprechen
kann.
Die Erzählung „Weihnachtslied“ bietet überaus viele psychologische Momente, die uns alle
heute noch ansprechen und beschäftigen. Die Höraufgaben, das Erschließen von Klang- und
Zeiträumen ist eine natürliche Aufgabe eines Konzertbesuches, gilt hier aber genauso für das
Einfühlen in die beschriebene Zeit, in der die Erzählung spielt. Es dürfte für Grundschüler
aber noch zu schwierig sein, die gesamte Geschichte als Klassenlektüre zu behandeln.
Vielleicht sind einige Auszüge zum Vorlesen geeignet. Die Zusammenfassung des Inhalts
sollte zum Verständnis ausreichend sein.
-
3. Vorbereitung des Konzertbesuchs
Zur Vorbereitung des Konzertbesuchs, das eine Mischung aus Konzert-Theater-Hörspiel
bildet, bieten sich verschiedene Themenfelder an:
3.1. Musik
Selbstverständlich steht bei einem Orchesterkonzert die Musik im Mittelpunkt. Beim
Schulkonzert des RSO Stuttgart steht die Musik entweder für sich, überlappt mit szenischen
Elementen, oder übernimmt an manchen Stellen die Rolle der untermalenden „Filmmusik“.
Folgende Werke stehen auf dem Programm:
Malcom Arnold: Nr. 7, Grazioso / Nr.6, Con brio / Nr.8, Giubiloso
Aus: Acht Englische Tänze (op.33)
Jean Sibelius: Szene
aus: Der Sturm, Suite für Orchester op.109, Satz Nr.6
*
Antonio Vivaldi: Der Winter, Satz 1 und 2*
Krzysztof Penderecki: Anaklasis (Anfang)
Aus: Die vier Jahreszeiten
Percy Grainger: Country Gardens*
Arrangement: Leo Artok
Lars-Erik Larsson: Epilog *
Aus: En Wintersage
Alexander Glasunow: Winter, Der Hagel und Der Reif*
Aus: Die Jahreszeiten
(aber nur der Winter am Stück)
Sergej Prokofjew: Mitternacht *
Aus: Cinderella
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György Ligeti: Intermezzo *(ab 1:25:20‘ bis 1:27:20‘)
Aus: Le Grand Macabre
Traditional: „Deck the halls“-A Merrie fugue*
Arrangement: Hershy Kay
* Diese Werke gibt es bei youtube zum Anhören.
3.1.1. „Deck the Halls“
Den Schluss des Konzertes gestalten alle Zuhörer mit dem Orchester gemeinsam:
Das bekannte englische Weihnachtslied „Deck the Halls“ wird in einem Arrangement
musiziert und alle sind zum Mitsingen eingeladen. Hier der Link, unter dem Sie sich das Werk
anhören und mit dem Sie auch üben können:
https://www.youtube.com/watch?v=Ua2H87Q44TI
Dieses Arrangement gliedert sich in drei Teile: A-B-A. Bei den A-Teilen laden wir alle zum
Mitsingen ein (Strophen 1 und 2), egal ob auf Englisch oder Deutsch:
0:00‘-0:23‘ / Teil A
Strophe 1
Schmückt den Saal mit grünen Zweigen.
Fa la la la la, la la la la.
Zeit, die Fröhlichkeit zu zeigen.
Fa la la la la, la la la la.
Putzt das Tannenbäumchen wieder.
Fa la la , la la la, la la la.
Singt die alten Weihnachtslieder.
Fa la la la la, la la la la.
Deck the halls with boughs of holly,
Fa la la la la, la la la la.
'Tis the season to be jolly,
Fa la la la la, la la la la.
Don we now our gay apparel,
Fa la la, la la la, la la la.
Troll the ancient Yule tide carol,
Fa la la la la, la la la la.
Dann folgt der B-Teil, eine Fuge.
1:38‘-2:11‘
Strophe 2
Seht den Glanz der Weihnachtskerzen.
Fa la la la la, la la la la.
Singt mit uns aus vollem Herzen!
Fa la la la la, la la la la.
Lasst uns froh die Zeit verbringen,
Fa la la, la la la, la la la.
und die alten Lieder singen.
Fa la la la la, la la la la.
Fa la la, lala laa, laaa, laaaa.
See the blazing Yule before us,
Fa la la la la, la la la la.
Strike the harp and join the chorus.
Fa la la la la, la la la la.
Follow me in merry measure,
Fa la la, la la la, la la la.
While I tell of Yuletide treasure,
Fa la la la la, la la la la.
Fa la la, lala laa, laaa, laaaa.
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Kleine Herausforderung: diese Fassung enthält Taktwechsel im Vergleich zum Original hier:
Im fugierten B-Teil wechseln sich wie in Benjamin Brittens „The Young Person‘s Guide to the
Orchestra“ die verschiedenen Instrumentengruppen bzw. Instrumente ab.
Mögliche Aufgabe hierzu (0:23‘-1:02‘ der Aufnahme):
Wer spielt wann? Bringe die Instrumente/-ngruppen in die richtige Reihenfolge.
Glockenspiel – Kontrabässe – Hörner – Streicher – Blechbläser – Flöte - Holzbläser
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
_________________________________________________________________
Lösung: Streicher, Flöte, Holzbläser, Kontrabässe, Hörner, Glockenspiel, Blechbläser
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3.1.2. „Country Gardens“
Die Schüler dürfen nicht nur am Ende des Konzerts Teil der Geschichte werden und in den
festlichen Jubel mit „Deck the Halls“ einstimmen, sondern bereits mittendrin gemeinsam mit
Mr. Scrooge das Tanzbein schwingen, wenn es im Handelshaus eine rustikale
Weihnachtsparty gibt. Die komplette Tanzchoreografie sowie die einzelnen Elemente stehen
als Video (ab November) unter swryoungclassix.de zum Anschauen und Üben bereit!
Die Musik dazu finden Sie unter: https://www.youtube.com/watch?v=ojWtrtSSw00
Die Tanzchoreografie:
Gesamtablauf des Tanzes


Der erste A-Teil dient als Vorspiel und der Tanz beginnt bei der Wiederholung von A!
‖: :‖ Bedeutet Wiederholung
‖: A :‖ B ‖: C :‖ B ‖: A :‖ B ‖: C :‖ B ‖: A :‖ B Schluss
Oder ausgeschrieben:
A – A – B – C – C – B – A – A – B – C – C – B – A – A – B - Schluss
Teil A - Besteht aus 3 Elementen:

Seitschritt + „Kick-Ball-Change“
o Nach rechts
 Rechtes Bein macht einen Seitschritt nach rechts (zum breitbeinigen
Stand)
 Linkes Bein kickt schräg vor das rechte („Kick-Ball“)
 Linkes Bein neben das rechte setzen (Abrollen über Zehenspitze) ,
dabei geht das rechte leicht vom Boden weg (Anheben über
Zehenspitze) – rechtes Bein wieder aufsetzen (über Zehenspitze) und
linkes wechselt auf die Zehenspitze
(„Change“ = Wechsel der Beine)
o Nach links
 Siehe oben; nur linkes Bein beginnt nach links

Drehung
o Zügig rechtsrum drehen

„Klatsch“-Kombination
o Mit beiden Händen auf die Oberschenkel klatschen
o In die Hände klatschen
o Hände nach oben und snipsen
‖: ---------------------------------------------- :‖--------------------‖-------------------------------------------------------‖
1
2
+ 3
4
1 2 3 4
1
2
3
4
Seitschritt Kick-Ball Change Pause
Drehung
Oberschenkel Hände Snip Pause
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Teil B - Besteht aus einem neuen Element und dem A-Teil


Seitlicher Wechselschritt (Der erste Schritt ist „groß“, die Folgeschritte klein)
Wenn es nach rechts geht kreuzt danach das linke Bein hinten und es gibt wieder
einen Wechsel der Standbeine; wenn es nach links geht kreuzt das rechte
o Das ganze 4 Mal: rechts-links-rechts-links

Seitschritt + „Kick-Ball-Change“ (rechts, links wie A)

Drehung (wie bei A)

„Klatsch“-Kombination (wie bei A)
‖: ------------------------------- :‖: ------------------------------------------------- :‖----------------‖-----------------------------------------------‖
1
+ 2
3 4
1
2
+ 3
4
1 2 3 4
1
2
3
4
Wechselschritt r/l kreuzen Seitschritt r/l Kick-Ball Change Pause Drehung
Oberschenkel Hände Snip Pause
Neu
TeilA
B
Teil C - Besteht aus einem neuen Element und dem Schlussteil von A

Zwei Seitschritte mit tief-hoch
o Seitschritt: rechtes Bein nach rechts zum breiten Stand
 Dabei tief in die Knie gehen
 Arme sind unten
o Ran-stell-schritt: linkes Bein schließt an
 „hoch“ stehen
 Arme nach oben
o Das Ganze wiederholen

Drehung (wie bei A)

„Klatsch“-Kombination (wie bei A)

Bei der Wiederholung des C-Teils das Ganze nach links
‖: ---------------------------------------------- :‖------------------‖-------------------------------------------------------‖
1
2
3
4
1 2 3 4
1
2
3
4
Seitschritt (tief) Ranstellschritt (hoch) Drehung
Oberschenkel Hände Snip Pause
Neu
TeilA
C
Schluss
Der Schlussteil wird von den Schülern selbst bzw. frei gestaltet
(z.B. Trommeln auf die Oberschenkel, schnelles Stampfen mit den Beinen, eine Art „Laola“Welle mit den Armen, ein Ausruf beim Schlussakkord).
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3.1.3. Antonio Vivaldi, „Der Winter“
Das Violinkonzert Nr. 4 in f-Moll “ Op. 8, RV 297 aus dem Zyklus “Die Vier Jahreszeiten“ ist
ein oft gehörtes Werk der klassisch-barocken Instrumentalmusik.
Satzbezeichnungen:
1. Allegro non molto c f-Moll
2. Largo Es-Dur
3. Allegro 3/8 f-Moll
Im Schulkonzert erklingen nur die ersten beiden Sätze. Der erste Satz symbolisiert den Geist
der vergangenen Weihnacht und mit dem zweiten Satz reist Mr. Scrooge in seine Kindheit
zurück.
Der Geist der vergangenen Weihnacht ist im Original eine kleine, luftige Gestalt mit
Sonnenblumenkleid, dem Körper eines Kindes und dem Gesicht eines alten Mannes. Er
berührt Mr. Scrooge auf der Brust, beide werden schwerelos und fliegen in die
Vergangenheit davon. Um diesen Geist „sichtbar“ zu machen, bieten sich zwei Aufgaben an:
Höre dir die Musik von Antonio Vivaldi an (1. Satz aus dem Winter). Sie
beschreibt den Geist der vergangenen Weihnacht. Wie könnte dieser Geist
aussehen? Male ein Bild.
Höre dir die Musik von Antonio Vivaldi an (1. Satz aus dem Winter) und setze
sie grafisch um.
Zum Beispiel (Anfang):
-------
----- * ……
Musizieren Sie gemeinsam mit der ganzen Klasse den Anfang aus Antonio Vivaldis
Violinkonzert (Der Winter). Im Anhang (ab S. 25) finden Sie einen Mitspielsatz (in zwei
Versionen) zum Anfang des 1. Satzes aus dem „Winter“. Die Stimme 1 ist im Original die
Solo-Violine. Die Stimmen 4 und 5 sind gleich, je nachdem, ob ein Bassinstrument vorhanden
ist. Der Mitspielsatz in der ersten Version entspricht der Originaltonart f-Moll. Die
Solostimme und weitere schwierige Passagen können hier weggelassen werden und man
musiziert gemeinsam mit einer CD-Einspielung. Eine weitere Vereinfachung wäre, nur die
Takte 12-18 und 23-26 ohne Hauptmelodie zu spielen. Die zweite Version ist einen Halbton
tiefer in e-Moll. Die Vorzeichen halten sich somit in Grenzen, der Satz ist dadurch etwas
leichter, aber es wird die Melodie benötigt.
Ausführliche Informationen zum Komponisten Antonio Vivaldi und eine detaillierte Analyse
(allerdings Oberstufenniveau!) des „Winters“ aus den „Vier Jahreszeiten“ finden Sie unter:
http: //www.schule-bw.de/unterricht/faecher/musik/materialien/schwerpunktthemen/vivaldi/
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Hier ein kurzer Überblick über das Werk (aus Wikipedia):
Mit einem dissonanten Staccato-Septakkord beginnt das vierte Konzert und erzeugt sofort eine
charakteristisch kältestarrende, zitternde Atmosphäre. Die virtuose Solovioline unterbricht mit
„erbarmungslosem“ Wind; erst nach einem Drittel des Satzes formt sich in der Kälte ein echtes
Ritornell aus, das laut Vivaldi Füße stampfen darstellt und den Satz auch beschließen wird. Das
Anfangsmotiv repetierter Achtel bleibt aber ständig präsent; es beschleunigt sich sogar auf
Sechzehntel und bildet nun Zähneklappern ab.
Der zweiteilige Mittelsatz ist wohl der zugänglichste und formal geschlossenste des Zyklus, er
zeigt die Behaglichkeit und Wärme am Kamin, während „draußen“ der Regen an die Scheibe
pocht (im Pizzicato der Geigen). Der Gegensatz zwischen der Welt im Haus und der unwirtlichen
Natur draußen könnte kaum größer sein.
Im Schlusssatz zieht ein Eisläufer seine Kreise; andere Menschen gehen vorsichtiger und setzen
in der Glätte bedächtig die Schritte voreinander, bis plötzlich doch jemand hinfällt. Der Eisläufer
aber läuft weiter und zeigt immer virtuosere Figuren, bis das Eis schließlich bricht. Wieder zu
Hause, hören wir den Scirocco von fern durch die geschlossene Tür, bis urplötzlich wieder der
Sturm losbricht – Scirocco und Boréas vereinigen sich und fegen alles hinweg.
Das Sonett schließt: „So ist der Winter. Aber was bringt er für Freude!“ – Vivaldi sah
offensichtlich keinen Weg oder keinen Bedarf, uns auch diese angedeuteten Freuden musikalisch
näherzubringen. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass das Gedicht erst nach der Komposition
entstand.
Das Gedicht zu „Der Winter“, im italienischen original und in der deutschen Übertragung von Werner Braun:
Sonetto Dimostrativo
Sopra il Concerto Intitolato
L’ Inverno
Del Signore D. Antonio Vivaldi
Erklärendes Sonett
zu dem Concerto mit dem Titel
Der Winter
von Herrn Don Antonio Vivaldi
Aggiacoiato tremar trà nevi algenti
Al severo spirar d’orrido vento,
Correr battendo i piedi ogni momento;
E per soverchio gel batter i denti;
Erstarrt zittern bei schmimmerndem Schnee.
Zum erbarmungslosen, schrecklichen Wind
ununterbrochen mit den Füßen stampfend laufen
und vor Übermaß an Kälte die Zähne
aufeinanderschlagen.
Passar al foco i di quieti e contenti
Mentre la poggia fuor bagna ben cento
Caminar sopra ‘l ghiaccio, e à passo lento
Per timor di cader gersene intenti;
Ruhige und zufriedene Tage am Kamin zubringen,
während draußen der Regen viele durchnäßt.
Gehen über Eis und mit behutsamem Schritt
aus Furcht vorm Fallen bedächtig laufen.
Gir forte sdruzziolar, Cader à terra
Di nuovo ir sopra ‘l giaccio e correr forte
Sin ch’ il giaccio si rompe, e si dissera;
Kräftig gehen, ausrutschen, zu Boden fallen.
Von neuem über das Eis laufen und kräftig gehen,
bis das Eis bricht und sich öffnet.
Sentir uscir dalle serrate porte
Sirocco Borea, e tutti i Venti in guerra
Quest’ è ‘l verno, mà tal, che gioja apporte.
Bei verschlossenen Türen herauskommen hören
Schirokko, Boreas und alle streitenden Winde.
So ist der Winter. Doch - welche Freude bringt er.
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3.1.4. Lars-Erik Larsson, Epilog aus „En Wintersaga“
Diese ruhige Musik mit langsamem wellenförmigen Verlauf gegliedert sich deutlich in
Abschnitte von einzelnen Instrumentengruppen. Hörner-Blechbläser geben die Einleitung, es
folgen tiefe Streicher im Wechsel mit Holzbläsern – die Blechbläser bleiben ständig im
Hintergrund. Das Orchester kommt zu mehr Lautstärke und Melodie in den Streichern –
dann fällt es zurück ins Mezzo, schließlich ins Piano mit tiefen Streichern, unterbrochen von
Flöten. Zum Ende verklingt die Musik ins Nichts im ppp. Die Instrumentengruppen des
Orchesters werden dank der Gliederung der Komposition deutlich hörbar. (Westendorf)
Lars-Erik Larsson gehört er heute noch in Schweden zu den populärsten Komponisten der
klassischen Moderne. „En Wintersaga“ basiert auf dem Theaterstück „Ein Wintermärchen“
von William Shakespeare.
Auch zum Epilog aus „En Wintersaga“ findet sich im Anhang (S. 47) ein einfacher
Mitspielsatz. Da das Tempo des Stückes sehr ruhig ist, können statt der Ganzen Noten Halbe
gespielt werden, oder sogar pulsierende Achtel.
3.2. Fächerübergreifende Themenfelder
3.2.1. Mensch-Natur-Kultur / Religion
Hier finden Sie mögliche Diskussionsgedanken in Anlehnung an Aussagen der Figuren.


Was bedeutet Weihnachten für dich?
Welchen Wert und Sinn hat Weihnachten?
„Onkel, es gibt vieles, das mich reicher gemacht hat, auch wenn ich kein Geld dafür
bekommen habe. Dazu gehört auch Weihnachten. Für mich ist die Weihnachtszeit immer
eine gute Zeit, eine Zeit der Güte und Vergebung, der Mildtätigkeit und des Wohlwollens,
die einzige Zeit im ganzen Jahr, in der alle Menschen ihre verschlossenen Herzen öffnen.
Und deshalb, Onkel, glaube ich, dass ich von der Weihnachtszeit, auch wenn sie mir nie
ein Stück Gold oder Silber eingebracht hat, schon einen Gewinn hatte und auch noch
Gewinn haben werde, und deshalb sage ich: Fröhliche Weihnachten!“
(Scrooges Neffe Fred)

Was bedeutet Weihnachten für Mr. Scrooge?
„Was ist Weihnachten denn anders als eine Zeit, da man ohne Geld in der Tasche
Rechnungen zahlen soll; eine Zeit, da man wieder ein Jahr älter ist, aber nicht um eine
Stunde reicher. Wenn es nach mir ginge, würde jeder Dummkopf, der mit einem „Fröhliche
Weihnachten“ auf den Lippen daherkommt, mit seinem eigenen Plumpudding gekocht
werden.“ (Mr. Scrooge)
17

Was ist Geiz? Wer ist geizig?

Als Jacob Marleys Geist Mr. Scrooge erscheint, ist er eingewickelt in Ketten, an denen
Eisenkassetten (eine Art Geldtresor) hängen.
Wie ist folgende Aussage von ihm zu verstehen:
„Ich trage die Kette, die ich im Leben geschmiedet habe. Möchtest Du das Gewicht und die Länge der
Fesseln wissen, die Du selbst trägst? Am Heiligabend vor sieben Jahren war sie genauso schwer und
lang wie diese hier. Aber seitdem hast du noch an ihr gearbeitet.“ (Jacob Marleys Geist)

Wenn dir heute Nacht die drei Geister der Weihnacht erscheinen würden, was
würden sie dir zeigen?
(Erinnerungen an frühere Weihnachten / wie wird es dieses Jahr sein / was wünsche
ich mir für die Zukunft; was glaube ich, was die Zukunft mir bringt?)
Vergangenheit:_______________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Gegenwart:__________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Zukunft:_____________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
18
3.2.2. Welt-Zeit-Geschichte

Wo und in welchem Land liegt London?

Einwohnerzahl, Wetter,
berühmte Gebäude
Mit der Stadt, in der die Kinder
leben vergleichen


Das Bild (unten) zeigt London 1643, also vor über 370 Jahren. Wie sieht wohl ein
Stadtbild von London heute im Jahr 2015 aus?
London 1643
London heute
?

Artikel „London im 19.Jahrhundert“: http://www.laila-omari.de/wordpress/?page_id=60
Weitere Stichworte zu den sozial-historischen Zuständen in London Mitte des 19.
Jahrhunderts:
 Gefängnisse
 Arbeitshäuser
 Armut und Wohlstand direkt nebeneinander (aktuellen Bezug herstellen)
 Überlebenschancen bei (kranken) Kindern
3.2.3. Englisch
Weihnachten in England:
Üppige Dekorationen mit Mistelzweigen, Stechpalme, Lorbeer und Girlanden gehören
ebenso zu Weihnachten in England wie ein opulentes Weihnachtsessen. Traditionell gibt es
am 1. Weihnachtstag ein Festmahl mit Truthahn (Turkey) in England, der "Gregor" genannt
und entweder mit Backpflaumen und Äpfeln oder Hackmasse und Brot gefüllt wird. Neben
dem Truthahn gehören auch der typisch englische, flambierte Plumpudding und Eierpunsch
zum Weihnachtsessen dazu. Während des Weihnachtsessens tragen die Engländer häufig
Papp-Hüte und zünden Knallfrösche.
19
In England bringt der Weihnachtsmann, der meist als Father Christmas und seltener als
Santa Claus bezeichnet wird, die Geschenke. Wie bei den Amerikanern heißt es auch in
England, dass der Weihnachtsmann in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember mit seinem
Rentierschlitten unterwegs ist, durch die Kamine der Häuser rutscht und Geschenke in den
meist am Kaminsims aufgehängten Strümpfen hinterlässt. Die typischen Weihnachtsstrümpfe (stockings) sind relativ lang, weihnachtlich verziert und oft mit dem Namen der
Besitzer versehen. Das Auspacken der Weihnachtsgeschenke findet in England am Morgen
des 25. Dezembers statt.
Der 26. Dezember wird als Boxing Day bezeichnet. An diesem Tag werden traditionell
Bekannte und Freunde besucht.
Zu den weiteren englischen Weihnachtsbräuchen gehört beispielsweise das Küssen unter
dem Mistelzweig. Mistelzweige werden häufig über Türen aufgehängt, begegnen sich dort
zwei Menschen, dürfen sie sich küssen. Misteln stehen als Zeichen für Frieden und
Versöhnung. Das Weihnachtssingen der Kinder ist ebenfalls noch weit verbreitet in England.
Die Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen die so genannten Christmas Carols (alte
Weihnachtslieder). Damit wird an die Zeiten erinnert, als Kinder aus ärmeren Verhältnissen
zu Weihnachten bei Reichen sangen, um milde Gaben zu erbitten.
Auch die Weihnachtspost spielt in England eine sehr große Rolle. Jahr für Jahr werden mehr
als eine Billion Weihnachtskarten verschickt. Die erhaltenen Weihnachtskarten werden zu
Weihnachten an langen Schnüren im Zimmer aufgehängt oder auf dem Kaminsims
aufgestellt.
Weihnachts-Vokabeln:
Christmas
Turkey
Versuche zu übersetzen:
Weihnachten A Christmas Carol
Truthahn Ein (altes, traditionelles) Weihnachts-Lied
Plumpudding
Pflaumenpudding
Father Christmas
Weihnachtsmann
Stockings
Christmas Carol
Merry Christmas
Season
Winter
Ghost
Story
Christmas Eve
Weihanchtssocken
Weihnachtslieder
Fröhliche Weihnachten
A Ghost Story of Christmas
Eine Geistergeschichte zur Weihnachtszeit
Ghost of Christmas Past
Geist der vergangenen Weihnacht
Jahreszeit
Winter Ghost of the Christmas Present
Geist, Gespenst Geist der gegenwärtigen Weihnacht
Geschichte
Heiligabend, 24.Dezember Ghost of Christmas Yet to Come
Third
der Dritte Geist der zukünftigen Weihnacht
Visitor
Besucher
20
Weihnachts-Vokabeln:
Christmas
Turkey
Plumpudding
Versuche zu übersetzen:
____________________ A Christmas Carol
____________________ ____________________________________
Father Christmas
____________________ A Ghost Story of Christmas
____________________ ____________________________________
Stockings
____________________ ____________________________________
Christmas Carols
____________________
Merry Christmas
Ghost of Christmas Past
____________________ ____________________________________
Season
____________________ ____________________________________
Winter
____________________
Ghost
Story
Christmas Eve
Third
Visitor
Ghost of the Christmas Present
____________________ ____________________________________
____________________
____________________________________
____________________
Ghost of Christmas Yet to Come
____________________
____________________________________
____________________
____________________________________
Dies sind Zeichnungen aus der Erstausgabe von Charles Dickens “A Christmas Carol” von 1843.
Bild links
Ergänze die Bildunterschrift zu
„Marley’s Geist“.
Marley’s ____________
Bild rechts
Übersetze die Bildunterschrift.
Ergänze den Zusatztitel:
„Der Geist der gegenwärtigen Weihnacht.“
__________________________________
21
3.3. Weiterführende Hinweise
Zum Orchester und zu einzelnen Instrumenten finden sich in allen gängigen
Unterrichtswerken, die den Musikunterricht /den Fächerverbund Mensch-Natur-Kultur in
der Grundschule betreffen. Vermutlich ist der Besuch des Schulkonzerts für die Schüler ein
ganz besonderes Ereignis, allein schon durch die Reise nach Stuttgart. Das große
Konzerthaus Liederhalle mit dem Sinfonieorchester zu erleben ist ebenso eindrücklich. Zur
Vorbereitung gilt es nunmehr, die Schüler eher gefühlsmäßig anzusprechen auf dieses
außergewöhnliche Ereignis.
4. Die Künstler
4.1. Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR (Die Musiker)
Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR (kurz RSO) ist ein Rundfunkorchester. Das
heißt, alle seine Konzerte werden mit Mikrofonen aufgenommen, um live oder zu einem
späteren Zeitpunkt im Radio gesendet zu werden. Ab und zu spielt das Orchester auch ohne
Publikum, um neue CDs aufzunehmen. Viele dieser CDs wurden mit bedeutenden
internationalen Preisen ausgezeichnet. Das RSO gehört damit zu den besten Orchestern
Deutschlands.
Gegründet wurde das RSO vor genau 70 Jahren. Heute besteht das Orchester aus 102
Musikern, die aus 20 verschiedenen Ländern kommen und zwischen 23 und 64 Jahre alt sind.
Um im RSO aufgenommen zu werden, mussten sie zuerst an einer Musikhochschule
studieren und dann ein sogenanntes Probespiel gewinnen. Das Probespiel ist so etwas wie
ein Casting. Die Orchestermitglieder werden zur Jury und wählen unter den zahlreichen
Kandidaten den Besten aus, der dann den Job beim RSO bekommt.
Geleitet wird das Orchester meist von seinem französischen Chefdirigenten Stéphane
Denève. Aber auch andere berühmte Dirigenten aus aller Welt sind das Jahr über zu Gast
beim RSO; wie z.B. bei diesem Konzert der italienische Dirigent Francesco Angelico. Die
Werke, die das RSO bei Konzerten spielt, können schon mehrere hundert Jahre alt sein oder
aber sie entstehen erst zum Konzerttermin und werden dann vom Orchester uraufgeführt.
Das Jahr über gibt das RSO ca. 80 Konzerte; auf Tourneen im Ausland wie Amerika, China
oder Japan, bei Gastkonzerten im europäischen In- und Ausland, im Sendegebiet des SWR.
Davon finden natürlich viele in Stuttgart statt. Neben ihrer Konzerttätigkeit pflegen die RSOProfis auch den persönlichen Kontakt zu ihrem jungen Publikum. Darum unterstützen sie mit
viel Engagement das Jugendprogramm SWR Young CLASSIX.
© SWR/Alexander Kluge
22
4.2. Malte Arkona (Mr. Scrooge)
Um Malte Arkona zu beschreiben, bedarf es
wahrlich vieler Worte. Er ist, wie man gerne
salopp sagt, ein echter Tausendsassa, einer, der
mit vielen Talenten bedacht worden ist. In der
Kurzfassung ist Malte Arkona TV-Moderator,
Event- und Konzert-Moderator, Schauspieler,
Synchronsprecher, Musiker, Theater- und
Musicaldarsteller und Opernsänger. Klingt nach
© Christian Staehle
viel, ist es auch. Ihn zeichnet Fleiß aus und die
nötige Portion Neugierde. Bereits mit sechs Jahren schnuppert Malte erstmals Bühnenluft,
zwei Jahre später hat er seine erste Theaterrolle in der Tasche. Der Funke war
übergesprungen, die Leidenschaft geweckt. Noch als Bub beginnt er mit dem Klavierspielen.
Beethoven statt Bälle kicken, Mozart statt MTV. Man muss nur wollen, dann öffnen sich
auch Türen. Der gebürtige Hannoveraner ist bei allem, was er tut, mit vollem Herz dabei.
Davon zeugt auch die Tatsache, dass er den Preis „ECHO Klassik“ in diesem Jahr bereits zum
dritten Mal verliehen bekommt.
4.3. Francesco Angelico (Der Dirigent)
Francesco Angelico wurde 1977 in Caltagirone, Sizilien, geboren. Nachdem er 2001 sein
Studium im Fach Violoncello am Konservatorium in Modena absolviert hatte, begann er
2003 sein Dirigierstudium bei Giorgio Bernasconi an der Musikhochschule Lugano, das er
2006 abschloss.
Mit dem Gewinn des 2. Preises beim Malko-Wettbewerb machte er 2009 erstmals international von sich reden. 2011 gewann er den Deutschen Dirigentenpreis.
Wie kaum ein anderer verkörpert Francesco Angelico die junge italienische Dirigentengeneration und erobert derzeit gleichsam die
© Giancarlo Pradelli
internationale Konzert- und Opernwelt.
Als Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck und des Tiroler Landestheaters wird Francesco Angelico den Klangkörper in nunmehr dritter Saison sowohl in
Opernproduktionen, wie auch in Sinfoniekonzerten leiten.
23
5. Schüler-Arbeitsblatt, Mitspielsätze und Einzelstimmen
Wir besuchen das Konzert „A Christmas Carol“
In der Vorweihnachtszeit werden wir ein ganz besonderes Konzert des großen klassischen
Radio-Sinfonieorchesters in einem der größten Musikkonzertsäle in Stuttgart besuchen:
Freut euch darauf, denn das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR hat für euch ein
tolles Programm ausgesucht. Es sind ganz verschiedene, kurzweilige Musikstücke, bei denen
man aber ganz viele verschiedene Orchesterinstrumente und/oder Instrumentengruppen
hören kann. Und weil alle Leute gerne Geschichten lesen oder hören oder diese auch im Film
ansehen, gibt es tatsächlich auch noch eine richtige Weihnachtsgeschichte dazu. Sie heißt:
_________________________________________________________________________
geschrieben von dem berühmten englischen Dichter
_____________________________________________
im Jahr 1843. Diese Geschichte hat die Menschen in den
vergangenen 170 Jahren immer wieder so sehr bewegt,
dass sie in vielen Filmen und Hörspielen dargestellt
wurde. Denn das Schicksal eines zunächst scheinbar sehr
hartherzigen Menschen, der sich schließlich doch auf ein
besseres Leben besinnt, ist immer wieder ein wichtiges
Thema, sogar ganz aktuell bis heute. Für beides
zusammen – Musik und Geschichte – muss man sich etwa
eine Stunde Zeit gönnen, so lange dauert die Aufführung.
Viel Spaß dabei!
Schreibe hier die Instrumentengruppen des Sinfonieorchesters auf:
1.________________________________ 2.______________________________
3.________________________________ 4.______________________________
Weitere Mitwirkende bei diesem Konzert:
Dirigent___________________________ Sprecher_________________________
Du hörst Orchesterwerke verschiedener Komponisten. Wie heißen sie?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
Am Schluss des Konzertes dürfen die Zuhörer ein englisches Weihnachtslied mitsingen.
Schreibe den Text: ___________________________________________________________
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