Der Segen 30.08.15 - Weigle-Haus

Der Segen
Heute geht es um das Thema Segen. Und aus diesem Grund möchte ich mit ihnen, die
bekannteste Segnung der Bibel lesen, die Segnung Abrahams in 1 Mose 12, 1-2
Und der HERR sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland und von deiner
Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen
großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.
Das Thema Segen ist eines der wichtigsten in unserem Glaubensleben. Ein
gesegnetes Leben ist unser Wunsch und die Hoffnung für uns und unsere Familien
und Freunde. Viele suchen gerade den Segen, wenn sie in die Kirche kommen.
Vielleicht wollen sie Gott um Segen bitten, oder den Pastor oder andere Menschen
bitten sie zu segnen. Es ist uns wichtig, uns und unsere Wege unter dem Segen Gottes
zu wissen.
Überhaupt hat dieses Wort Segen einen schönen Klang in meinen Ohren. Wenn ich
dieses Wort höre, weckt es in mir Gefühle von Sehnsucht und Heimweh, nach
gesegneten Leben. Und wenn jemand seine Hände auf mich legt um mich zu segnen,
empfinde ich Liebe, Gnade und Barmherzigkeit an mir.
Dieser Text aus Genesis 12, ist der bekannteste als auch der wichtigste Text in der
Geschichte des Segens der Bibel. Es ist die Geschichte von Abraham, die Geschichte
der Nachfolge Gottes. Diese Geschichte hat auch eine tiefe Bedeutung für uns, denn
es könnte auch unsere Geschichte sein, wenn wir Gott nachfolgen, wie wir im Neuen
Testament lesen können.
Heute haben wir eine besondere Zeit nach dem Gottesdienst um den Segen von
unseren Brüdern und Schwestern zu bekommen. Aber bevor wir das tun, wollen wir
ein wenig über die Bedeutung des Segens nachdenken; Was bedeutet es, wenn mich
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jemand segnet? Wie werde ich für andere zum Segen?
1- Mein erster Gedanke: Die verfehlte Wahrheit,
Gott ruft Abraham, aus seinem Vaterland und seines Vaters Haus, um ihm zu
folgen. Gott segnet ihn und zeigt ihm seine Barmherzigkeit und Gnade. Gott
spricht Abraham seinen Segen ganz persönlich zu.
Diese Geschichte kommt nach einer langen dunklen Geschichte des Scheiterns.
Wir hören in den ersten 11 Kapiteln der Bibel von Sünden, Stolz, Hass, Gewalt
und Mord. Wir hören von Brüdern die sich töten und von Menschen die sich
weigert auf Gott zu hören. Wir hören von der Traurigkeit Gottes und vom Zorn
Gottes. Es gibt die Geschichten der Sintflut und über gesprochenes Urteil. Es ist
wirklich eine Geschichte des menschlichen Versagens und der Zerstörung. Aber
aus dem Kapitel 12 erwächst eine neue Geschichte. Gott ergreift die Initiative und
segnet einen Mann, um seine Liebe und seine Gnade für alle zu erweisen. Gott
beginn hier eine neue Geschichte. Wir hören vom Neuanfang mit dem Menschen.
In dieser Geschichte finden wir Liebe anstelle von Hass, und Barmherzigkeit
anstelle von Ärger, und den Segen anstelle von Fluch.
Das ist die Wahrheit über das Herz Gottes. Er will uns und unser Leben segnen. Er
will unser Versagen in Erfolg wandeln. Gott möchte unsern Fluch zu Segen
bringen. Manchmal können wir das nicht in unsrem Leben erkennen. Manchmal
ist unser Leben voller Verwirrungen und Störungen. Manchmal vergessen wir
auch die Wirklichkeit Gottes.
Aber Er liebt uns; wir sind seine geliebten Töchter und Söhne. Seine Gedanken
über uns sind wahrer und vollständiger. Er schaut uns mit Barmherzigkeit an. Wir
sind seine Kinder und alle seine Freude ist auf uns. Das ist die Wahrheit und die
Realität Gottes, wie wir sie in Epheser 1, 3,5 gelesen haben ... .. Gott segne uns,
weil er uns angenommen hat . Er erwählte uns als seine geliebten Kinder.
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Ich habe die Bedeutung von Gott als meinem Vater für mich erst verstanden, als
ich selbst Vater wurde. Wenn ich mir meinen Sohn ansehe, wünsche ich ihm
natürlich das allerbeste und ich bin bereit alles für ihn zu tun um ihn glücklich zu
machen. Mein Sohn ist nicht perfekt; er macht eine Menge Fehler. Manchmal bin
ich wütend auf ihn, aber dies ändert nie mein Gefühl zu ihm. Er ist mein Sohn mit
all seinen Schwächen und Problemen und all meine Liebe gehört ihm. Manchmal
wünschte ich, dass er meine Liebe und meine Gefühle zu ihm versteht. Und wenn
er mir seine Liebe zeigt, dann erfreut mich das unendlich und macht mich
glücklich.
Wenn wir nun den Segen Gottes verstehen wollen, sollten wir von diesem Punkt
aus starten. Gott ist uns anders Vater als ein menschlicher, leiblicher Vater es sein
kann, und sei er der beste der Welt, oder?
Gott als der Vater, der uns immer segnen und seine Liebe zeigen will. Gott als
Vater, der das Beste für uns will und uns glücklich machen will. Gott als Vater, der
unser Versagen und unsere Hoffnungslosigkeit heilen möchten.
Der Segen beginnt, wenn wir anfangen diese Tatsache zu verstehen und dieser
vertrauen. In unserem täglichen Leben mit allem was wir tun, ist er mit uns und
für uns. Auch wir leben im Chaos, auch wir machen Fehler, auch wir brechen
Regeln. Er ist und bleibt unser Vater. Er will uns immer noch segnen und unsere
Fehler korrigieren. Er will noch immer die Hände auf uns legen und uns segnen
als seine geliebten Töchter und Söhne. Er will unser Leben aus Trauer und
Verwundung in Freude und Heilung führen. „Ja, ich will dich segnen.“ sagt Gott.
2- Mein zweiter Punkt heißt: Die eigentliche Frage,
Kommen wir nun zu der eigentlichen Frage, was bedeutet Segen? Und was ist der
Sinn, wenn wir uns gegenseitig den Segen zusprechen?
Das alte lateinische Wort für Segen lautet: Benidiction. Dieses Wort wird aus zwei
Teilen zusammengesetzt: „Beni“ das bedeutet gut und „Diktion“ das bedeutet
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„sprechen/sagen“. So ergibt sich eine erstaunliche Bedeutungen des Segens: „Gute
Worte Sprechen!“ Wenn Gott uns segnet spricht er gute Worte in unser Leben. Er
schaut uns auf sehr persönliche Art und Weise an und sagt gute Worte zu uns. Er
sagt, gute Worte für unsere Zukunft. Er sagt gute Worte über unsere
Möglichkeiten. Er sagt gute Worte über unsere Schwächen auch.
Gesegnet sein bedeutet, dass wir auf diese Stimme hören. Vielleicht ist sie nicht
laut, vielleicht haben wir andere lautere Stimmen um uns herum. Vielleicht ist es
schwer, auf die Stimme Gottes zu hören, und auf die guten Dinge die er uns sagt.
Aber diese Stimme spricht immer zu uns. Immer, ob wir sie hören oder nicht!
Eine der größten Schwierigkeiten unserer Zeit ist Perfektionismus. Ich denke vor
allem hier in Deutschland. Alles muss perfekt sein. Unsere Arbeit, unsere Familien
und unsere Beziehung. Wir müssen alles, müssen diesem System folgen, auch
wenn es manchmal kompliziert ist. Unser Terminplan ist voll und wir strampeln
uns die ganze Zeit ab um dieses „Soll“ zu erfüllen. Aber das macht uns einsam,
leer und müde.
Z.B. vermitteln uns die Medien ein sehr starkes aber falsches Bild von dem, was
wie wir sein sollen. z.B. falsche Vorstellungen über die Schönheit oder wie unsere
Familien oder Beziehungen sein sollten. Und wir laufen auch unbewusst hinter
diesem Bild her. Und es führt am Ende zu einer gestörten Selbstwahrnehmung!
Auch hören wir auf das was andere über uns sagen, und wir leiden unter dieser
„Meinungsabhängigkeit“. Vielleicht sind einige grade noch verletzt wegen der
Worte die der Partner oder die Freundin oder jemand anderes zu ihnen gesagt hat,
und diese Worte sie pochen noch immer im Herzen.
Wir arbeiten an uns mit den Maßstäben von anderen. Wir mühen uns ab. Doch
dies gibt uns immer wieder das Gefühl wertlos zu sein.
Auf der anderen Seite ist der Segen.
Gesegnet zu sein heißt auf die Worte von Gott zu hören, der gute Dinge zu uns
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und über unser Leben sagt. Diese Stimme sagt dir, dass du geliebt bist, wie du bist.
Gott ist mit dir und liebt Dich und geht mit dir.
Wir sollten alle diese falschen Bilder von uns, all unsere Verletzungen und Flüche
unter den Segen Gottes stellen und sollten uns von seiner Stimme heilen lassen.
An jedem Ende eines Gottesdienstes spenden wir den Segen, sprechen gute Dinge
in unser Leben. Wir sagen: Der Herr segne dich, und lasse leuchten sein Angesicht
über dir und sei dir Gnädig. Es wird uns Nähe, Liebe und Frieden zu gesprochen:
Darauf sollten wir hören! Dieser Stimme sollten wir folgen und sie zum Maßstab
werden lassen.
Denn diese Stimme heilt unser Gefühl der Wertlosigkeit, sie stärkt die
Kleinmütigen. Diese Stimme sollte unseren Geist erfüllen und unserem Denken
und unseren Gefühlen die richtigen Maßstäbe schenken. Diese Stimme soll unsere
Identität formen als geliebter Menschen.
3- Mein letzter Gedanke lautet: Du bist die Antwort,
Es gibt noch einen ganz anderen Aspekt des Segens! Als Gott Abraham in unserer
Geschichte segnete, war es kein exklusiver Segen. Kein Segen nur für ihn allein.
Es war ein Segen zum Weitergeben . Es war eigentlich ein Segen für alle, denn er
segnete ihn ein Segen für die Welt zu sein. Gottes Segen an ihn lautete: “und du
sollst ein Segen sein”
Der Segen Gottes macht uns zu einem Segen für andere. Gott will segnen, will
gute Worte für jedermann sagen. Aber Er benutzt uns auch als Kanäle diesen
Segen weiter zu tragen. Wir sind ein Segen für die anderen Menschen in unserem
Leben. Wir bringen die Stimme Gottes in die Herzen der Mitmenschen.
Ein Segen für die Menschen zu sein bedeutet, diese Stimme Gottes zu ihnen zu
tragen: : Gute Worte sagen. Gute Worte weitersagen
Wenn zum Beispiel eine Frau zu ihrem Mann sagt, wie schön es ist, dass er da ist.
Wenn der Mann der Frau sagt, wie schön es ist, dass er da ist.
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Grade unsere Kinder müssen die Stimme der Liebe Gottes von uns hören, um
ihnen zu zeigen, dass sie geleibt in unseren Augen sind. Dies ist sein Segen.
Wer jetzt denkt, dass ist zu wenig: gute Worte zu sagen und das einem Segen
gleich zu Setzen, dem möchte ich eine arabische Weisheit mit auf den Weg geben.
„Worte, das ist alles, das tiefste, das mächtigste und das allumfassende!“
Und lese ich die Bibel und nehme sie ernst, dann steht es auch in der Bibel. „Am
Anfang war das Wort!“ Aus dem Wort wurde geschaffen, ist gewachsen, wurde
Segen! Und „Er Jesus Christus ist der logos,“ also „Jesus Christus ist dieses
Wort“! Gott, selbst, Das Schöpfer Wort, das Segenswort!
Und hier in der Gemeinde einander zu segnen bedeutet, dass wir uns gegenseitig
daran erinnern, wer wir sind! Wir sind die geliebten Kinder Gottes, und er ist mit
uns. Uns das in Wirten zusagen.
Nach dem Gottesdienst, wenn wir zusammenkommen um den Segen von unseren
Geschwistern zu gesprochen zu bekommen, dann tun wir das um die guten Worte
Gottes, seine Gnade und Liebe in unser Leben gesprochen zu bekommen.
In dieser Zeit schaffen wir einen Platz in unserem Leben für die liebende Stimme
Gottes. Und so heilt uns diese Stimme von all unserer Müdigkeit, unserem Gefühl
der Wertlosigkeit und von unseren Schmerzen.
Gott will zu einem jeden mit der guten liebenden Stimme sprechen. Und so
werden wir zur Stimme Gottes. Gott möchte jeden berühren, aber wir sind Sein
Körper. Gott segnet uns, und wir werden selbst ein Segen für andere.
Wir hören die guten Worte von Gott, um sie an andere weiter zu geben. Wir lassen
Gott uns berühren durch die Hände unserer Schwestern und Brüder, um wieder
andere berühren zu können mit dem gleichen Segen.
Segen als das gute Wort Gottes an uns, das ist unser Bedürfnisse und unsere
Berufung.
Amen
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