vorgestellt: Unsere Praktikantin Karolina Trzyna Kennengelernt haben wir uns im April 2014, als Karolina für ihre Kommilitonen und ihren Professor von der AMU – der Adam-MickiewiczUniversität Posen – eine Exkursion nach Dresden organisierte. Es war alles tiptop vorbereitet, die Deutschkenntnisse der Gruppe waren (wie man es ja gewohnt ist) sehr gut, die Studierenden wussten, was sie in Dresden erwartete und was sie in Dresden lernen wollen und könnten. Vom November 2015 bis Januar 2016 wird Karolina uns für drei Monate in der DPG in unserer Arbeit unterstützen. Und das schreibt Karolina über sich: Ich wurde 1991 in Żary/Sorau (Wojewodschaft Lebus) geboren und dort aufgewachsen. Deutschunterricht hatte ich schon in der Grundschule, aber - ehrlich gesagt - habe ich damals diese Sprache nicht besonders gemocht. Im Gymnasium und dann in der Oberschule bin ich aber auf echt tolle Deutschlehrer gestoßen, die bei mir das Interesse an der deutschen Sprache und Kultur geweckt haben und mich zur weiteren Beschäftigung mit der Sprache motivierten. Meine Entscheidung für Germanistik verdanke ich also vor allem ihnen. Mein erster längerer Aufenthalt in Deutschland war direkt nach dem Abitur: um mich auf das Studium vorzubereiten, hatte ich mich entschieden, während meiner Sommerferien als Au-pair zu arbeiten. Im zweiten Studienjahr habe ich dann ein Austauschsemester in Bielefeld gemacht. Das war wohl die schönste Erfahrung meines Lebens! Ich habe Freundschaften mit Studenten verschiedener Länder der Welt geschlossen, bin mir vieler Kulturunterschiede bewusst geworden, habe Toleranz gelernt und bin ziemlich viel gereist. Mein Interesse konzentrierte sich damals eher auf Sprachwissenschaft, deshalb habe ich meine Bachelorarbeit über Komposita in der deutschen Werbung geschrieben. Inzwischen habe ich mich der am Institut für Germanistik neu entstandenen Studentenorganisation „KULT(ur)OWE Koło Naukowe“ angeschlossen, deren Schwerpunkt die Kulturwissenschaften sind und die interessante Projekte durchführen. Bei dieser Studentenorganisation habe ich mich dann sehr stark engagiert und bin deren Vorsitzende geworden. Ich habe Studentenkonferenzen, Studienreisen und kulturelle Veranstaltungen organisiert sowie einen Werbefilm über das Germanistikstudium erstellt. Als ich dann das Profil meines Masterstudiums wählen sollte, habe ich eben Kulturwissenschaften gewählt und mich mehr mit den deutsch-polnischen Beziehungen auseinandergesetzt. Für ein halbes Jahr war ich zu einem Austausch in Wien und dort habe ich mich vor allem mit dem Thema Erinnerungskultur beschäftigt. Mit der Gruppe meines Masterseminars organisierte ich dann eine Studienreise, um polnische Spuren in Dresden zu entdecken. Während meiner Recherche im Internet über polnische Gedenkorte in Dresden bin ich auf die DPG gestoßen und habe Herrn Wolfgang Nicht und Frau Jadwiga Schöne kennengelernt. Da Erasmus+ auch Absolventenpraktika anbietet, wollte ich noch diese Möglichkeit nutzen, mich kulturell zu entwickeln und Dresden ist ja ein idealer Ort dazu! Ich habe DPG gewählt, weil ich Initiativen zur Verbesserung der deutsch-polnischen Beziehungen kennenlernen möchte und weil ich schöne Erinnerungen an die Studienreise und Zusammenarbeit mit der DPG Sachsen habe. Dank Herrn Nicht habe ich auch Kontakte aufgenommen, die mir bei meiner Masterarbeit sehr geholfen haben. Der Titel der Arbeit hieß: „Vertreibungen in der deutschen und polnischen Erinnerungskultur. Das Bild der verlorenen Heimat am Beispiel von Ausstellungen im Haus der Heimat in Reichenbach/OL und im Haus der Kresy-Kultur in Żary“. Künftig möchte ich am liebsten im Kulturbereich, Veranstaltungsmanagement oder Tourismus tätig sein. Ich würde aber auch gern irgendwann eine eigene Firma gründen. Was mir besonders an Deutschland gefällt ist die Aufgeschlossenheit für andere Kulturen und dass das Studium so flexibel ist, d. h. man kann sich selbst den eigenen Studienplan gestalten. Die Dozenten sind in Deutschland auch offener für Studenten. Verwundert hat mich hier, dass die meisten Geschäfte am Sonntag zu sind, dass man Alkohol an der Straße trinken darf und dass so viele Menschen Vegetarier sind und sich sehr um die Umwelt kümmern. Was mir nicht besonders gefällt, ist die GEMA, weil ich mir viele Videoclips auf Youtube nicht ansehen kann ;) In meiner Freizeit außer kultureller Aktivitäten und Reisen, schwimme ich gern und lerne Gitarre spielen. WN und KT, 01.11.2015
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