Lehrangebot Frühlingssemester 2016

Historisches Seminar, Osteuropäische Geschichte
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis für das FS 2016
Prof. Dr. Nada Boškovska
Vom Umgang mit Minderheiten in Osteuropa – Historischer Überblick
Veranstaltungsart
Beginn
Zeit
Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Inhalt
Leistungsnachweis
Literaturhinweise
Vorlesung
1. Semesterwoche
Mittwoch, 10:15–12:00
noch nicht bekannt
2223
Keine Vorbesprechung. Mit der Buchung des Moduls zu dieser Veranstaltung werden BA-,
MA- und DO-Studierende automatisch in den zugehörigen OLAT-Kurs eingeschrieben. Alle
Übrigen (Auditoren, Gäste) müssen sich selber über OLAT anmelden.
Geographische Gegebenheiten und historische Entwicklungen haben dazu geführt, dass
Osteuropa bis heute von einer ausgesprochenen ethnischen, religiösen und kulturellen Vielfalt gekennzeichnet ist. Diese stellte und stellt nicht nur für das alltägliche Zusammenleben
der Menschen eine Herausforderung dar, sondern auch für die staatliche Ordnung. In der
Vorlesung wird der Frage nachgegangen, wie die osteuropäischen Staaten und Gesellschaften mit Minderheiten (oder auch minderberechtigten Mehrheiten) auf ihrem Territorium umgingen, welche Konzepte und Strategien sie zur Bewältigung und Verwaltung der genannten
Vielfalt entwickelten. Untersucht und verglichen werden multiethnische Grossreiche der Vergangenheit (z.B. Osmanisches, Habsburger, Russisches Reich) wie auch die Nationalstaaten
seit dem 19. Jahrhundert.
Erfolgreiches Bestehen einer Multiple-choice-Prüfung am 1.6.2015. Die Prüfung dieser
Vorlesung findet einmalig statt. Das Nachholen und Wiederholen ist ausgeschlossen. Das erfolgreiche Bestehen der Prüfung setzt die regelmässige Teilnahme an der Vorlesung voraus.
Fisch, Jörg: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die Domestizierung einer Illusion,
München 2010; Kappeler, Andreas: Russland als Vielvölkerreich. Entstehung, Geschichte,
Zerfall, München 22008; Minderheiten in Osteuropa. Ansprüche, Rechte, Konflikte. Themenheft Osteuropa 57/11, 2007; Pan, Christoph/Pfeil, Beate Sybille (Hg.): Zur Entstehung des
modernen Minderheitenschutzes in Europa, Wien 2006; Ramet, Sabrina u.a. (Hg.): Nations
and nationalisms in East-Central Europe, 1806–1948. A festschrift for Peter F. Sugar,
Bloomington, Ind. 2002; Kraas, Frauke u.a.: Nationalitäten und Minderheiten in Mittel- und
Osteuropa, Wien 2002.
Prof. Dr. Nada Boškovska/Prof. Dr. Bianka Pietrow-Ennker/Prof. Dr. Jurij Murašov (Universität Konstanz)
Kazan’: Geschichte und Kultur zwischen Europa und Asien
Veranstaltungsart
Zeit und Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Inhalt
Master-Seminar (mit fakultativer Exkursion)
Das Seminar wird als Blockseminar durchgeführt:
20.4.2016, 10–18 Uhr, Konstanz
13.5.2016, 10–18 Uhr, Zürich
27.5.2016, 10–18 Uhr, Konstanz
1 Halbtag an der Universität Kazan’ (im Rahmen der fakultativen Exkursion)
Zu Beginn der Semesterferien schliesst sich eine (fakultative) einwöchige Exkursion
nach Moskau und Kazan' an.
2306
Keine Vorbesprechung. Mit der Buchung des Moduls zu dieser Veranstaltung werden BA-,
MA- und DO-Studierende automatisch in den zugehörigen OLAT-Kurs eingeschrieben. Alle
Übrigen (Auditoren, Gäste) müssen sich selber über OLAT anmelden.
Im Jahr 1552 eroberte das Moskauer Reich das Chanat von Kazan’ und somit erstmals ein
Territorium, dessen Bevölkerung muslimisch war. Die Herrschaft über das Chanat war ein
entscheidender Schritt auf dem Weg zum multireligiösen und multiethnischen russischem
Imperium, um dessen Geschichte und Charakter es in diesem Seminar anhand des Beispiels
Leistungsnachweis
Literaturhinweise
Kazan’ gehen soll. Wir untersuchen die Wechselwirkung und das Spannungsverhältnis zwischen imperialer Macht und regionaler Identität und Widerständigkeit im Kontext der Reichsgeschichte, der Geschichte der Modernisierung im 19. Jh., zur Zeit von Revolution, Bürgerkrieg, Sozialismus und bis in die Gegenwart.
Abgabe BA-Seminararbeiten 1-sem.: 15.06.2016, 2-sem.: 15.10.2016. Weitere Bedingung
zur erfolgreichen Teilnahme ist die Bereitschaft, ein individuelles Inputreferat von max. 25
Minuten mit schriftlichem Handout [2 Seiten, mit Forschungsbibliographie] zu halten. Diese
Studienleistung ist integraler Bestandteil des vorgegebenen Workloads. Ebenso die Teilnahme an der Diskussion der von anderen Studierenden gehaltenen Referate sowie der in den
Stunden zu besprechenden Texte.
Pietrow-Ennker, Bianka: Russlands imperiale Macht. Integrationsstrategien und ihre
Reichweite in transnationaler Perspektive, Wien 2012; Romaniello, Matthew P.: The elusive
empire. Kazan and the creation of Russia 1552–1671, Madison 2012; Kappeler, Andreas:
Russland als Vielvölkerreich. Entstehung, Geschichte, Zerfall, München 22008; Häfner, Lutz:
Gesellschaft als lokale Veranstaltung. Die Wolgastädte Kazan' und Saratov (1870–1914),
Köln 2004; Geraci, Robert P.: Window on the East. National and imperial identities in late tsarist Russia, Ithaca 2001.
Prof. Dr. Nada Boškovska/Prof. Dr. Barbara Sonnenhauser
Kultur- und Sprachkontakte in den Vielvölkerreichen Osteuropas
Veranstaltungsart
Beginn
Zeit
Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Inhalt
Leistungsnachweis
Literaturhinweise
Master-Kolloquium
1. Semesterwoche
Dienstag, 14:00–15:45
noch nicht bekannt
2315
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Übrigen (Auditoren, Gäste) müssen sich selber über OLAT anmelden.
Multiethnische und multireligiöse Imperien prägten über Jahrhunderte hinweg den Osten
Europas und hinterliessen ein Erbe von faszinierender kultureller und sprachlicher Vielfalt.
Innerhalb dieser politischen Gebilde entwickelte sich ein komplexes Neben-, Mit- und Gegeneinander, ergeben sich im administrativen, geschäftlichen und privaten Umfeld über die
kulturellen, religiösen und sprachlichen Grenzen hinweg vielfältige Kontakte (und Konflikte).
Am Beispiel des Russischen, des Habsburger- und des Osmanischen Reiches werden in
dieser Veranstaltung verschiedene Kontaktzonen untersucht und die gegenseitige Beeinflussung im kulturellen und sprachlichen Bereich vorgestellt und diskutiert.
Der Leistungsnachweis umfasst: Kurzes Referat, Handout, Lektüre der Unterrichtsmaterialien
und deren allfällige Kommentierung im Diskussionsforum auf Olat. Mündliche Beteiligung.
Furat, Ayşe Zişan/Er, Hamit (Hg.): Balkans and Islam. Encounter, Transformation,
Discontinuity, Continuity, Newcastle 2012; Kappeler, Andreas: Russland als Vielvölkerreich.
Entstehung, Geschichte, Zerfall, München 22008; Kątny, Andrzej/Lukas, Katarzyna (Hg.):
Sprach- und Kulturkontakte aus interkultureller Sicht, Gdańsk 2011; Kitromilides, Paschalis
M.: An Orthodox Commonwealth. Symbolic Legacies and Cultural Encounters in Southeastern Europe, Aldershot 2007; Wolf, Michaela: Die vielsprachige Seele Kakaniens. Übersetzen
und dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918, Wien 2012. Kelih, Emmerich/Fuchsbauer, Jürgen/Newerkla, Stefan (Hg.): Lehnwörter im Slawischen. Empirische
und crosslinguistische Perspektiven, Wien u.a. 2015.
Prof. Dr. Jeronim Perović
Individuum und Herrschaft: Imperiale Biographien in Russland und in anderen Vielvölkerreichen
Veranstaltungsart
Beginn
Zeit
Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Inhalt
Bachelor-Seminar
1. Semesterwoche
Donnerstag, 12:15–13:45
noch nicht bekannt
2277
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Dieses Seminar behandelt einen neueren Trend der imperialen Geschichtsschreibung, die
zunehmend imperiale Akteure, ihre Biographien und Selbstbilder in den Mittelpunkt der Forschung zu europäischen Kolonial- und kontinentalen Vielvölkerreichen rückt. Ein biographi-
Literaturhinweise
scher Zugang verschafft nicht nur vertiefte Einsichten in das konkrete Funktionieren imperialer Herrschaft, sondern gibt auch Aufschluss darüber, welche Reichsverständnisse, Loyalitäten und Identitäten vorherrschend waren. Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht das
Russländische Vielvölkerreich, es sollen aber auch Vergleiche mit anderen grossen europäischen Imperien des 19. Jahrhunderts (Grossbritannien und Frankreich) sowie dem Osmanischen Reich gezogen werden.
Die Literatur wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben.
Dr. Ekaterina Emeliantseva
Die Sowjetunion nach 1945 zwischen Kaltem Krieg und Globalisierung
Veranstaltungsart
Beginn
Zeit
Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Leistungsnachweis
Literaturhinweise
Bachelor-Seminar
1. Semesterwoche
Mittwoch, 16:15–18:00
noch nicht bekannt
2281
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Abgabe der Seminararbeit bei einsemestriger Buchung: 25. Mai 2016.
Abgabe der Seminararbeit bei zweisemestriger Buchung: 30. November 2016.
Lovell, S.: The shadow of war Russia and the USSR, 1941 to the present, Chichester 2010;
Ferguson, Niall u.a. (Hg.): The Shock of the Global. The 1970s in Perspective, Cambridge
2010; Brown, K.: Plutopia. Nuclear Families, Atomic Cities, and the Great Soviet and American Plutonium Disasters, Oxford 2013; Calic, M.-J. u.a. (Hg.): The Crisis of Socialist Modernity. The Soviet Union and Yugoslavia in the 1970s, Göttingen 2011; Beck, U./Giddens,
A./Lash, S. (Hg.): Reflexive Modernization. Politics, Tradition and Aesthetics in the Modern
Social Order, Cambridge 1995; Yurchak, A.: Everything was forever, until it was no more.
The last Soviet generation, Princeton 2006; Zhuk, S.: Rock and roll in the Rocket City. The
West, identity and ideology in Soviet Dniepropetrovsk, 1960–1985, Baltimore 2010; Gorsuch,
A./Koenker, D.: The socialist sixties. Crossing borders in the Second World, Bloomington
2013.
Lic. phil. Daniel Ursprung
Entdecken, Erkunden, Auskundschaften: Ordnungen des Wissens zu Südosteuropa im historischen Wandel
Veranstaltungsart
Beginn
Zeit
Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Inhalt
Literaturhinweise
Bachelor-Kolloquium
1. Semesterwoche
Freitag, 10:15–12:00
noch nicht bekannt
2292
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Wissenschaft, Handel, Militär oder Obrigkeit: sie alle vereint seit jeher das Bestreben, Wissen
zu generieren. Im Kolloquium gehen wir der Frage nach, wie sich das Wissen zu Südosteuropa vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert veränderte. Was galt bezüglich des Erkenntnisgegenstandes Südosteuropa als wissenswert, wie war dieses Wissen geordnet, welche Rolle spielte Nichtwissen? Welche Akteure waren an Wissen über Südosteuropa interessiert und wer hatte die Deutungshoheit darüber? Wie wurde Wissen über Südosteuropa
generiert und auf welchen Kanälen zirkulierte es? Neben einführenden theoretischen Überlegungen zu Wissen als Gegenstand historischer Analyse steht vor allem Quellenlektüre im
Vordergrund. Mögliche Quellen für die Referate sind Reiseberichte, Enzyklopädien, Kosmographien, Visitations- und Expeditionsberichte, Korrespondenzen, Flugblätter, Zeitungen, Petitionen, militärische Berichte, Friedensverträge, Landesbeschreibungen oder Geschichtsschreibung. Das übergreifende Erkenntnisinteresse gilt den Wechselwirkungen zwischen
Akteuren in Mittel- und West- respektive in Südosteuropa sowie der Frage, welchen Status
der Erkenntnisgegenstand Südosteuropa in einer europäischen Wissensgeschichte einnahm.
Burke, Peter: Papier und Marktgeschrei. Die Geburt der Wissensgesellschaft, Berlin 2014;
Ders.: Die Explosion des Wissens. Von der Encyclopédie bis Wikipedia, Berlin 2014; van
Dülmen, Richard u.a. (Hg.): Macht des Wissens. Die Entstehung der modernen Wissensge-
sellschaft, Köln 2004; Mulsow, Martin: Prekäres Wissen. Eine andere Ideengeschichte der
Frühen Neuzeit, Berlin 2012; Büttner, Frank u.a. (Hg.): Sammeln, Ordnen, Veranschaulichen.
Zur Wissenskompilatorik in der Frühen Neuzeit, Münster 2003; Zedelmaier, Helmut u.a.
(Hg.): Die Praktiken der Gelehrsamkeit in der frühen Neuzeit, Tübingen 2001; Schneider, Ulrich Johannes: Die Erfindung des allgemeinen Wissens. Enzyklopädisches Schreiben im
Zeitalter der Aufklärung, Berlin 2013; Blair, Ann: Too much to know. Managing scholarly information before the modern age, New Haven 2010; Siegel, Steffen: Tabula. Figuren der
Ordnung um 1600, Berlin 2009; Foucault, Michel: Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie
der Humanwissenschaften, Frankfurt a.M. 1971.
Lic. phil. Florian Rohner/MA Andrej Marković
Einführung in die Osteuropäische Geschichte
Veranstaltungsart
Beginn
Zeit
Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Literaturhinweis
Proseminar
1. Semesterwoche
Montag, 16:15–18:00
noch nicht bekannt
3925
Keine Vorbesprechung. Mit der Buchung des Moduls zu dieser Veranstaltung werden BA-,
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Begleitend zum Proseminar findet ein Tutorat statt. Die Termine werden in der ersten
Proseminarsitzung bekanntgegeben.
Emeliantseva, Ekaterina/Malz, Arié/Ursprung, Daniel: Einführung in die Osteuropäische
Geschichte, Zürich 2000.
Prof. Dr. Nada Boškovska/Prof. Dr. Jeronim Perović
Master-/Doktoratskolloquium
Veranstaltungsart
Beginn
Zeit
Ort
Vorlesungsnummer
Hinweis
Kolloquium
ab 2.3.2015
Mittwoch, 18:15–20:00
noch nicht bekannt
2318
Keine Vorbesprechung. Mit der Buchung des Moduls zu dieser Veranstaltung werden BA-,
MA- und DO-Studierende automatisch in den zugehörigen OLAT-Kurs eingeschrieben. Alle
Übrigen (Auditoren, Gäste) müssen sich selber über OLAT anmelden.