Zunächst einmal: Als Verkehrsverbund nehmen wir die Anliegen der

Zunächst einmal: Als Verkehrsverbund nehmen wir die Anliegen der OsttirolerInnen sehr ernst: Alle Anliegen von VVT
KundInnen sind uns wichtig und werden auch eingehend geprüft sowie beantwortet.
Eines vorweg: Die OsttirolerInnen werden weder vonseiten der Politik noch vom VVT ungerecht oder nachteilig
behandelt: Was den öffentlichen Verkehr betrifft, ist Osttirol ein Bezirk wie auch alle anderen Bezirke des Landes.
Im Leserbrief wird von zu wenig Bussen, permanenten Verspätungen und anderen Problemen gesprochen. In diesem
Sinne dürfen wir die Anbindung von Osttirol an Innsbruck durch den öffentlichen Verkehr aufzeigen:
Osttirol ist Mo-Fr mit insgesamt 33 Verbindungen täglich (!) von Lienz nach Innsbruck bzw. zurück angebunden.
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8 Verbindungen täglich (4 hin / 4 zurück) mit dem neuen Regioexpress 960X
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12 Verbindungen täglich (6 hin / 6 zurück) über Kitzbühel (Bus/Zug)
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13 Verbindungen täglich (7 hin / 6 zurück) über Franzensfeste (Zug)
Bei 33 Verbindungen tun wir uns schwer, von einer schlechten Anbindung an Innsbruck zu sprechen.
Der VVT ist mit den in Osttirol tätigen Verkehrsunternehmen ständig in Absprache und erhält auch laufend Feedback.
Der VVT fragt also bei den Verkehrsunternehmen auch immer wieder gewissenhaft nach, ob es Probleme gibt. Die
Verkehrsdienstverträge des VVT sind sehr streng und nehmen die Verkehrsunternehmen auch stark in die
Verantwortung, beispielsweise in Sachen Pünktlichkeitsstatistik, so dass uns sämtliche Abfahrts- und Ankunftszeiten
vorliegen. Nach Auswertung detaillierter Aufzeichnungen mittel GPS-Tracking liegt uns folgendes Ergebnis vor:
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Pünktlichkeit von rd. 93 Prozent im Zeitraum von 1.1. – 1.11.2015: 93% der Kurse kamen vor der angeben
Ankunftszeit am Ziel an. Ausgangs- und Endpunkt: Lienz-Innsbruck/Innsbruck-Lienz.
Je nach Verkehrslage kann es immer wieder vorkommen, dass Busse innerhalb der Strecke einige Minuten verspätet
sind. Das liegt aber am Verkehr und diesen können wir nicht beeinflussen.
Zum Thema Streiks: Das ist ein Thema, das sich dem Einfluss der Politik und des VVT vollkommen entzieht. Mitarbeiter
haben ein gesetzlich verankertes Streikrecht. Sobald den VVT die Information über den Streik eines
Verkehrsunternehmens erreicht, verteilen wir diese über sämtliche uns zur Verfügung stehenden Kanäle. Wir verstehen
die Unannehmlichkeiten, die dadurch entstehen, können aber darauf leider keinen Einfluss nehmen. Es entzieht sich
nämlich schlichtweg unserer Verantwortung und Beeinflussbarkeit, ob und wann ein Verkehrsunternehmen streikt.
Thema Direktzug: Die Fahrgastzahlen des Direktzuges haben leider gegen eine Weiterführung der Verbindung
gesprochen. Die Abschaffung des Direktzuges war außerdem die Entscheidung der damaligen Landesregierung. Wir
denken aber, dass mit dem Direktbus, der Verbindung über Kitzbühel und dem Zug mit Umstieg in Franzensfeste
durchaus sehr gute Alternativen geschaffen wurden.
Und das Angebot wurde seit den Zeiten des Direktzuges wie gesagt: 33 Verbindungen täglich Montag bis Freitag
deutlich gesteigert.
Die Kurszeiten des Direktbusses sind nicht willkürlich festgelegt, sondern sind auf die Bedürfnisse von Fahrgästen
ausgerichtet: Es ist immer eine Sache der Nachfrage, wann Verbindungen eingerichtet werden und wann nicht. Mit
einem Fahrplan wird jedenfalls versucht, unter den gegebenen Rahmenbedingungen, möglichst viele Kundenwünsche zu
erfüllen.
Die meisten Schulen haben üblicherweise spätestens um 13:30 Uhr aus, daher ist die Verbindung um 14.00 Uhr
eingerichtet worden. Die Nachfrage um 15:30 Uhr ist wesentlich geringer. Natürlich werden Nachfragen und Bedürfnisse
von KundInnen ständig überprüft. Gerne werden wir das auch in diesem Fall tun. Der VVT steht jedenfalls Wünschen der
Bevölkerung in Osttirol offen gegenüber. Bei einem Fahrplan gilt aber IMMER: „Einem Jeden recht getan, ist eine Kunst
die niemand kann.“
Dennoch wurden folgende Verbesserungen durch den VVT eingerichtet:
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Eine dichtere Taktung mit den Zügen, dichter als mit dem damaligen Direktzug. Dieser fuhr nämlich nur morgens
und abends. Heute gibt es 13 Züge täglich.
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Der beliebte Direktbus fährt 8 Mal täglich. Diesen gab es zu Zeiten des Direktzuges nicht.
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Die Verbindung über Kitzbühel gibt es seit Dezember 2007 12 Mal täglich.
Zur Aussage, dass Busse ständig überfüllt seien und Fahrgäste auf der Treppe sitzen: Die LenkerInnen der
Verkehrsunternehmen sind angewiesen, keine Stehplätze (Treppenplätze) im Korridorverkehr zuzulassen. Allerdings:
Stehplätze werden vereinzelt zwischen Lienz bis Sillian zugelassen. Im Bus gibt es nämlich wenige Stehplätze, die
behördlich genehmigt sind. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h ist das durchaus möglich und zumutbar.
Stehplätze sind im öffentlichen Nahverkehr durchaus üblich; beispielsweise auf der Strecke von Innsbruck nach Telfs,
oder im Stadtverkehr in Innsbruck in Bus und Tram.
Es kann also durchaus vorkommen, dass Fahrgäste, die in Sillian keinen Sitzplatz bekommen, weil zu wenig Fahrgäste
aussteigen, auf der Treppe sitzen oder kurzzeitig stehen. Nach Rücksprache mit den Verkehrsunternehmen sind das
allerdings absolute Ausnahmefälle.
Der Direktbus wird von den OsttirolerInnen sehr gut angenommen. Daher kann es an bestimmten Tagen zu
Kapazitätsengpässen kommen. Dieser Sachverhalt ist dem VVT bekannt und darauf wird mit Fahrplanwechsel im
Dezember 2015 auch reagiert:
An jenen Tagen, an denen es erfahrungsgemäß erhöhte Fahrgastzahlen gibt, werden zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt.
Außerdem wird ein intelligentes Kapazitätsmanagement eingerichtet: Bei betrieblichen Zwischenfällen kamen bisher
Ersatzfahrzeuge zeitnah zum Einsatz; beispielsweise bei einer Panne eines Busses. Pannen waren in zwei Jahren
äußerst selten und wurden durch die Ersatzgestellungsfahrzeuge rasch behoben.
Ersatzgestellungsfahrzeuge werden künftig auch bei Überkapazitäten zum Einsatz kommen: Sollte ein Bus von Lienz
nach Innsbruck voll besetzt abreisen, aktiviert das Verkehrsunternehmen einen weiteren Bus, der die Überkapazitäten
bedient. Auf der Strecke von Lienz nach Innsbruck kam es teilweise zu Überkapazitäten. Der VVT hat auf die Situation
zusammen mit dem Verkehrsunternehmen rasch reagiert.
Ich hoffe, ich konnte Ihr Anliegen beantworten! Für weitere Fragen stehen ich Ihnen sehr gerne zur Verfügung. Der VVT
ist jedenfalls als Planungs- und Servicestelle für den öffentlichen Verkehr in Tirol auf die Anliegen der TirolerInnen
angewiesen und stets bemüht, diese zu prüfen und umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
MMAG. PHILIPP JURSCHITZ
PRESSE & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT