Caritasverband Darmstadt e. V. Ausgabe 2/ 2015 / Jahrgang 17 caritas info Für Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Interessierte Herkunft kann unterschiedlich sein - was aber wirklich zählt, ist sich verstehen zu wollen. Pflege bei der Caritas! Seite 12 Deutschkurs für Flüchtlinge Fachklinik Am Birkenweg Caritas Druckerei Seite 3 Seite 4 Seite 18 Unsere Themen Neues vom Vorstand Liebe Leserinnen und Leser, Deutschkurs für Flüchtlinge.......3 Fachklinik „Am Birkenweg“.... 5 Die Arbeit der Betreuungsvereine .....................................6 24 Stunden Pflege...................8 Tag der Selbsthilfegruppen........9 Caritas Büro Weiterstadt.........10 Caritas-Spielraum goes Namibia....................................11 Dankeschöntag im Dekanat Erbach....................................11 Werbung für einen Beruf mitten im Leben...................................12 Darmstadt genießt fair..............13 Traum(a) Asyl - Fachtag in der Klinik Schloß Falkenhof.........14 Erziehungsberatungsstelle ...15 Ein Inklusiver Betrieb - HotelRestaurant Karolinger Hof ....16 Caritas Suchthilfe Heppenheim..............................16 Die Druckerei in Griesheim.......18 Sozialraumanalyse in Heppenheim.........................................20 Wahl der SchwerbehindertenVertrauensperson....................21 Impressum, Jubilare, Termine..22 kurz Notiert................................23 Tierschutz auf dem Balkon - die besondere Geschenkidee......24 nicht nur durch Medienberichte begegnen uns momentan täglich Schicksale von Flüchtlingen, die ihr Glück in Europa suchen. Viele Städte und Gemeinden werden durch den Zuzug von Flüchtlingen vor große Herausforderungen gestellt. Vielerorts gibt es beeindruckende Zeichen der Hilfsbereitschaft Ehrenamtlicher. Sie helfen den Menschen, die vor Bürgerkriegen, Krisen, Katastrophen oder vor Armut und Perspektivlosigkeit geflüchtet sind, mit Sach- und Zeitspenden, um den Einstieg in ein Leben in Sicherheit zu erleichtern. Wir sind froh, dass wir den Ehrenamtlichen mit Unterstützung des Kreises Bergstraße eine Koordinatorin als Ansprechpartnerin und fachliche Begleitung zur Seite gestellt haben, denn bei dem breiten Spektrum an Biografien, Religionen und unterschiedlichen Sprachen tauchen im Miteinander oftmals Fragen auf, die die Helfenden an den Rand ihrer Möglichkeiten bringen. Neben der Koordination für das Asyl-Ehrenamt haben wir, gemeinsam mit der Stadt Bürstadt, einen Deutschkurs für Flüchtlinge initiiert, denn Integration geschieht in erster Linie über die Sprache. 15 Männer aus unterschiedlichen Ländern besuchen den Kurs, sie alle eint der Traum von einem besseren Leben in Deutschland. Vor kurzem sagte Joachim Gauck, viele Flüchtlinge seien „hochmotiviert, flexibel, mehrsprachig leistungs- und risikobereit“, dies sehen wir auch bei unseren Teilnehmern bestätigt. Wir hoffen, in Zukunft noch mit weiteren Initiativen in der Unterstützung von Flüchtlingen tätig werden zu können. So werden derzeit von uns Konzepte für die Betreuung von Kindern, die ohne ihre Eltern aus Kriegs- und Krisengebieten kommen, ausgearbeitet. Denn auch 2015 ist es unser Ziel, durch das Erkennen neuer Bedarfe unser Hilfesprektrum durch die Entwicklung und Umsetzung guter Konzepte zu erweitern. Einen Rückblick auf das Jahr 2014 haben wir Ihnen in unserem aktuell erschienenen Jahresbericht zusammengestellt, den Sie bei Interesse gerne bei uns anfordern können. Nun wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre der aktuellen Ausgabe der Caritas Info, mit Ereignissen, die unsere Arbeit während der letzten drei Monate geprägt haben. So haben wir beispielsweise eine Imagekampagne zum Thema Pflege gestartet. Bewohnerinnen und Bewohner unserer Caritasheime zeigen gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden, dass Altenpflege beim Caritasverband froh und lebendig ist und der Beruf der Altenpflegerin und des Altenpflegers viele schöne Seiten hat. Über unseren Facebookauftritt und unsere Internetseiten können Sie sich die Filme ansehen. Viel Spaß dabei wünscht Ihnen Ihr FRANZ-JOSEF KIEFER Caritasdirektor Caritas Info MIGRATIONSDIENST 3 Integration durch Sprache Deutschkurs für Asylsuchende in Bürstadt Der ehemalige IT-Techniker Said Adam kam vor zwei Jahren aus Somalia nach Deutschland. Damals sprach der heute 22-Jährige kein Wort deutsch. Zunächst verbrachte er seine Zeit hier sehr isoliert. Im Oktober 2014 hat sich sein Leben, wie er selbst sagt, enorm verändert, er darf einen Deutschkurs für Asylbewerber besuchen und ist darüber sehr glücklich. Es ist Montag, kurz vor neun. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen die Schüler von Jasna Rößler zum Gemeindezentrum St. Michael in Bürstadt. Mohamed Karar begrüßt seinen somalischen Landsmann Said Adam, dann tauschen sich beide über das vergangene Wochenende aus, alles in Deutsch. Mohamed Karar kam eine Woche vor Beginn des Kurses ohne jegliche Deutschkenntnisse nach Deutschland. Er sieht es als großes Glück, dass er so schnell die Chance hatte, die deutsche Sprache zu lernen. „Der Kurs bringt mir sehr viel, außerdem lese ich oft Zeitung und fahre regelmäßig zur Bücherausleihe nach Mannheim“, erzählt er in gutem Deutsch. „Der Kurs wird nach dem Bayrischen Modell durchgeführt, d.h. er ist sehr praxisbezogen“, erklärt die Lehrerin Jasna Rößler. Einkaufsprospekte, Stadtpläne und Formulare gehören daher ebenso zu den Lernmaterialien wie das Pluspunkt Deutsch A 1 Buch. Viele Sprachlernziele werden mit spielerischen Methoden umgesetzt, zum Beispiel beim runden Kreis mit Ballspiel aber auch in der Schulbank bei der Partnerarbeit. „Wir üben im Unterricht oft Dialoge, die den Teilnehmern im Alltag helfen. Sei es sich vorzustellen, einen Arzttermin zu vereinbaren, nach dem Weg zu fragen oder auf dem Flohmarkt einzukaufen. Sehr interessant war für die Teilnehmer auch der Besuch einer Bäckerei und eines Autohauses, um das Arbeitsleben in Deutschland kennenzulernen“, so die Lehrerin. Hannelore Lehnard, Dienststellenleiterin vom Caritas Migrationsdienst ist froh, dass diese engagierte und empathische Kursleiterin für das Projekt gewonnen werden konnte. Die Lehrerin versteht es, die 15 Schüler aus Eritrea, Somalia, Pakistan und Albanien zu motivieren. Alle eint zwar die Flucht aus der Heimat wegen Krieg, Konflikten, Verfolgung, Hunger und Verzweiflung sowie der Glaube und die Hoffnung auf ein nun besseres Leben, doch die Bildungsniveaus, die hier aufeinander treffen sind sehr unterschiedlich. Manch einer hat in der alten Heimat studiert oder das Abitur gemacht, wiederum andere haben zu Hause weder Lesen noch Schreiben gelernt. So kam es auch, dass der Kurs zunächst mit sechs weiteren Teilnehmern gestartet war, diese jedoch in eine Lerngruppe von langsam Lernenden gewechselt sind, die von ehrenamtlichen HelferInnen angeboten wird. Der Unterricht findet an drei Tagen in der Woche mit jeweils vier Unterrichtsstunden statt. Ziel ist es, den Kurs mit einem A1-Test zu beenden. Die Lehrerin ist zuversichtlich, dass dies den meisten auch gelingen wird. „Viele Schüler sind sehr motiviert, haben kaum Fehlzeiten und beschäftigen sich auch außerhalb des Unterrichts mit der Sprache und der Gesellschaft. Dank des hohen ehrenamtlichen Engagements in der Gemeinde gibt es soziale Kontakte und viele Gelegenheiten außerhalb des Unterrichts Deutsch zu lernen.“ Hannelore Lehnard hofft, dass die motivierten Teilnehmer nach Kursabschluss im Juli 2015 möglichst schnell die Chance bekommen, in einem Integrationskurs oder in einem berufsvorbereitenden Kurs unterrichtet zu werden, denn Integration geschieht in erster Linie über die Sprache. (cb) Caritas Info TAGESREHA FÜR SUCHTKRANKE MENSCHEN 4 Fachklinik „Am Birkenweg“ gehört in Deutschland Seit zehn Jahren modernes Angebot der Suchthilfe in Darmstadt Caritasverband Darmstadt hilft KlientInnen mit Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit durch das Konzept: Tagsüber Therapie – abends und am Wochenende zu Hause. 2010 war für Stefan Fischer (Name geändert) kein gutes Jahr: Seine Ehe scheiterte, er verlor seinen Job und es gab einen Todesfall in der Familie. Das warf den damals Mitte Dreißigjährigen aus der Bahn. Er begann zu Trinken. Aus dem Schnäpschen zur Verdauung kam das Schnäpschen zum Frühstück und schließlich ging ohne zwei Flaschen Wodka am Tag nichts mehr. Da er nicht mehr in der Lage war, den Alkoholkonsum selbst zu steuern, beschloss er im letzten Jahr sein Leben zu ändern und ging zur Entgiftung in die Klinik. Im Anschluss nahm er einen Therapieplatz in der Tagesklinik „Am Birkenweg“ an. Da Stefan Fischer durch das Zusammenleben mit seiner neuen Frau sozial gut eingebunden ist, stand diesem Plan nichts entgegen. Dass er nach der Therapie jeden Abend und das Wochenende zuhause verbringt, bedeutet ihm sehr viel. Nach knapp der Hälfte der Behandlungszeit schmiedet er eifrig Zukunftspläne und macht sich bereits auf die Suche nach einer neuen Arbeit. gehört somit zu den Pionieren dieser Behandlungsform. Seit zehn Jahren bietet der Caritasverband Darmstadt neben der ambulanten Therapie über Suchtberatungsstellen und die vollstationäre Behandlung in Fachkliniken diese Reha-Einrichtung an. Von Anfang an dabei ist Dr. Carlo Schmid, der auch die stationäre Klinik Schloß Falkenhof in Bensheim leitet. „Lange Jahre klaffte eine Lücke“, so der Ärztliche Leiter. „Manche Patienten waren durch die ambulante Behandlungsform manches Mal unterversorgt und unzureichend unterstützt, um unter Alltagsbelastungen die Abstinenz sicher aufrechterhalten zu können. Manche aber waren durch die vollstationäre Rundumversorgung in einer Fachklinik zu einem großen Teil der wichtigen Selbstverantwortung enthoben. Insbesondere für Frauen war auch die Trennung vom gewohnten alltäglichen Umfeld eine enorme Belastung oder sogar ein Ausschlusskriterium für eine solche Hilfeform.“ Die geräumige Stadtvilla mit Garten bietet bis zu 20 Frauen und Männern mit Alkohol-, Medikamenten- und Drogenproblemen in der Tagesrehabilitation ein Behandlungsangebot. Im Vergleich zu anderen Suchtherapien fühlen sich von dem Angebot der Tagesklinik viele suchtkranke Frauen angesprochen, da durch das Angebot abends und am Wochenende zu Hause zu sein eine für viele Frauen wichtige Alltagsnähe gegeben ist. So werden rund 30 Prozent mehr Frauen angesprochen als bei anderen Suchttherapien. Diese Lücke wurde vor rund zehn Jahren durch tagesklinische Behandlungsangebote ausgefüllt. Die Fachklinik „Am Birkenweg“ Über 600 Männer und Frauen wurden in den zehn Jahren therapiert. Rund 90 Prozent suchten Hilfe wegen Alkoholproblemen, fünf Prozent wegen Medikamentenabhängigkeit und fünf Prozent wegen illegaler Drogen. „Die teilstationäre Behandlung dauert bis zu zwölf Wochen. Der Tagesablauf von 8:30 bis 16:30 Uhr wird durch Gruppen- und auch Einzeltherapie, medizinische Betreuung, gemeinsames Mittagessen, Sportschwerpunkte, Stressbewältigung, autogenes Caritas Info 5 Worte der Besinnung Dr. Carlo Schmid und Dr. Ursula Hebrank Foto: Andreas Kelm Training, Kunst- und Kreativitätstherapie und arbeitsbezogene Maßnahmen bestimmt. Weitere therapeutische Angebote wie Kochkurse, Nichtrauchertraining und Angehörigenseminare runden die ambulante Therapie ab“, so die Bereichsleiterin Dr. Ursula Hebrank. Der Vorteil des tagesklinischen Behandlungsprinzips liegt in der Struktur gebenden, engen Verbindung von intensiver therapeutischer Arbeit in der Klinik mit der Realität und den Bedingungen der sozialen Situation draußen. „Die Patienten können das in der Tagesklinik Gelernte abends und am Wochenende im realen Lebensumfeld erproben. Die dabei gemachten positiven oder negativen Erfahrungen bringen sie mit in die Klinik und können mit den Therapeutinnen und Therapeuten das Erlebte reflektieren und Handlungsmuster weiter korrigieren“, berichtet Michael Heuser, Dipl. Sozialpädagoge, Bezugstherapeut, der seit der Eröffnung vor zehn Jahren in der Tagesklinik arbeitet. Caritasdirektor Ansgar Funcke ist froh, dass die Tagesklinik zum umfassenden Suchthilfeangebot des Caritasverbandes Darmstadt gehört. Denn neben der Tagesreha bietet der Verband Suchtberatung und ambulante Rehabilitation in Heppenheim, Darmstadt, Dieburg und Erbach an, stationäre Rehabilitation in Bensheim, nachstationäre Versorgung mit beruflichen und sozialen Hilfen in der Adaptionseinrichtung in Heppenheim und Betreutes Wohnen in Darmstadt, Darmstadt-Dieburg und an der Bergstraße. All diese Hilfeangebote sind unter einem Konzeptdach. Die Tagesklinik bietet jeden Mittwochnachmittag um 16:30 Uhr eine Infoveranstaltung an. Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich. Interessierte bekommen Fragen beantwortet, können die Räume begutachten, sich über das Angebot informieren und Aufnahmebedingungen klären. (cb) Kontakt: Fachklinik „Am Birkenweg“ Birkenweg 17, 64295 Darmstadt Tel.: 06151 1303710 [email protected] www.tagesrehabilitation.de ZUM NACHDENKEN Die fünf Freiheiten Die Freiheit zu sehen und zu hören, was ist, statt zu sehen und zu hören, was sein sollte oder einmal sein wird. Die Freiheit zu sagen, was du fühlst und denkst, statt zu sagen, was du darüber sagen solltest. Die Freiheit zu fühlen, was du fühlst, statt zu fühlen, was du fühlen solltest. Die Freiheit, um das zu bitten, was du möchtest, statt immer auf die Erlaubnis dazu zu warten. Die Freiheit, um der eigenen Interessen willen Risiken einzugehen, statt sich dafür zu entscheiden, "auf Nummer Sicher zu gehen" und "das Boot nicht zum Kentern zu bringen". Virginia Satir Caritas Info BETREUUNGSVEREIN 6 Betreuung mit Respekt, Würde und Fingerspitzengefühl So viel Hilfe wie nötig, so viel Freiheit wie möglich Vor ziemlich genau 23 Jahren wurde die Entmündigung aus dem deutschen Recht gestrichen, denn seit 1992 gilt das Betreuungsgesetz. „Nicht nur der Name klingt freundlicher, auch das Recht ist menschlicher geworden, weil es nicht mehr zwischen Bevormundung oder Freiheit unterscheidet, sondern auch die Grautöne des Krankseins und Älterwerdens nachzeichnet“, sagt Christa Hartmann. Die Diplom Pädagogin arbeitet seit zehn Jahren beim Caritasverband Darmstadt für den Betreuungsverein und erlebt Tag für Tag, dass jeder Fall ganz individuell und immer wieder aufs Neue bewertet werden muss. „Mancher Betreute kann noch sein Konto führen, aber keinen Rentenantrag stellen. Ein anderer Betreuter ist während einer schweren psychischen Erkrankung gar nicht in der Lage seine Alltagsangelegenheiten zu regeln. Beide brauchen ganz unterschiedliche Formen der Betreuung.“ Wichtiger Unterschied zu früher: Die Betroffenen bleiben weiterhin geschäftsfähig. Sie bekommen lediglich in den Angelegen- heiten Unterstützung, die nicht mehr selbst zu bewältigen sind. „Wir wollen, dass die Betroffenen möglichst eigenständig leben und daher so viel wie möglich selbst erledigen. Der betroffene Mensch steht im Mittelpunkt. Früher galt: einmal Vormundschaft, immer Vormundschaft. Eine Betreuung kann dagegen wieder aufgehoben werden, wenn der Betroffene sein Leben wieder im Griff hat.“ Weil dazu professionelle Unterstützung gebraucht wird, bildeten sich 1992 überall im Land Betreuungsvereine. So auch beim Caritasverband Darmstadt. Zunächst in Darmstadt und wenig später auch in Erbach, an der Bergstraße und in Dieburg. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmerten sich 2014 um 96 Betreute. Weiterhin sind sie wichtige AnsprechpartnerInnen für BetreuerInnen, die als Familienangehörige und Ehrenamtliche eine Betreuung innehaben. Diese werden in Sachen Betreuungsrecht geschult und über all die Zeit beraten und begleitet. Da die Arbeit auch vielfältige Konfliktsituationen mit sich bringt, sind diese für den Erfahrungsaustausch und die direkten Hilfen sehr dankbar. Für die anspruchsvolle Aufgabe ist bei den hauptamtlichen BetreuerInnen Fingerspitzengefühl unerlässlich. Denn hat ein Richter eine rechtliche Betreuung angeordnet, so muss den Menschen oft erst die Angst davor genommen werden, dass eine ihnen fremde Person in die Wohnung kommt und sich um persönliche und finanzielle Dinge kümmern soll. „Da muss zunächst Vertrauen aufgebaut werden. Ohne gegenseitige Sympathie füreinander funktioniert dies nicht“, so die Fachfrau. Die finanzielle Sorge und die Gesundheitssorge sind die größten zu bewältigenden Aufgaben. Konkret bedeutet dies, sich um Sozialhilfe, Renten- und Pflegestufenanträge zu kümmern, die Betreuten gegenüber Ämtern und Behörden zu vertreten, sich um Wohnungsangelegenheiten bis hin zum Auflösen einer Wohnung, zum Beispiel beim Umzug in ein Heim, zu kümmern. Die Zahl der Betreuungen hat sich seit der Einführung des Gesetzes auf rund 1,3 Millionen verdreifacht. Hauptsächlich handelt es sich dabei um psychisch kranke, seelisch sowie geistig behinderte Menschen, bei Senioren ist meist eine Caritas Info Betreuung teils aufgrund angeborener Handicaps, aber auch Alkohol-, Spiel- oder Drogensucht sind eine häufige Ursache. „Die Vereinzelung in unserer Gesellschaft und die Betreuungsverein im Odenwaldkreis feiert 20jähriges Ju- Arbeitssituation hat außerdem zu einer starken Zunahme der biläum psychischen Erkrankungen geführt“, erklärte Mitarbeiter Der Caritas-Betreuungsverein im Odenwaldkreis in Erbach Heinz Jöst. blickte in einer kleinen Feierstunde auf die vergangen Jahr- Caritasdirektor Kiefer betonte, zehnte zurück und würdigte die welch wichtige Rolle der Verein Arbeit der vielen Haupt- und im sozialen Gefüge des OdenEhrenamtlichen, die dort tätig waldkreises einnehme. „Wenn Schutzbedürftige hier allein waren und sind. gelassen würden, wäre dies „Wenn Sie hier mit den Men- ein Landkreis, in dem niemand schen mit ihren unterschiedli- leben wollte“, sagte Kiefer. chen Gaben und Belastungen „Bei Ihnen bedeutet ‚Fürsorge‘ umgehen, dann geschieht das nicht Gängelei, nicht Freiheitsimmer mit Respekt, mit Wür- beschränkung, sondern eine de und mit Fingerspitzengefühl Hilfestellung für größtmögliche – in einem Wort: es geschieht Selbständigkeit.“ Besonders mit Liebe“, hob Franz-Josef hob Kiefer hervor, dass im EnKiefer, Caritasdirektor und Vor- gagement des Vereins die Besitzender des Betreuungsver- troffenen mit ihren Bedürfniseines hervor. Wer sich in die sen in den Mittelpunkt gestellt Lebenssituation seines Nächs- würden und nicht bloß „verwalten hineinziehen ließe und sich tet“. für andere einsetze, so wie die Mitarbeitenden des Betreu- Vorstandsmitglied Ute Köhler, ungsvereins für die Betreuten, die selbst ehrenamtlich eine der übe im wahrsten Sinne des rechtliche Betreuung führt, Wortes „Gottesdienst“, so der lobte die gute Erreichbarkeit des Vereinsbetreuers sowie Caritasdirektor weiter. die QualifizierungsmaßnahFortbildungsangebote Zurzeit kümmern sich im Cari- men, und Gesprächskreise. Auch tas Betreuungsverein ein festangestellter Betreuer, zwei die Informationsveranstaltunweitere Mitarbeitende und 59 gen und Beratungsangebote Ehrenamtliche um rund 110 zu den Themen VorsorgevollBetreute. Ein weiterer Mitarbei- macht, Betreuungsverfügung ter soll eingestellt werden. Der und Patientenverfügung sowie Verein ist seit 16. März 1995 Hilfe und Unterstützung bei ein eigenständiger Verein, der der ehrenamtlichen Betreuung sich als Teil des diakonischen oder bei Ausübung der VorsorKirchenauftrags versteht. Die gevollmacht seien wesentliche Menschen, die hier Unterstüt- Aufgaben des Vereins. HEINZ JÖST zung erhalten, brauchen die Altersdemenz der Grund dafür. Angesichts der zunehmenden Zahl alter Menschen wird die Zahl der Betreuungsfälle in Zukunft noch weiter zunehmen. (cb) 7 Wenn Sie sich für die Übernahme einer gesetzlichen Betreuung im Ehrenamt interessieren oder Fragen zum Thema der gesetzlichen Betreuung haben, nehmen Sie Kontakt zu uns auf, wir helfen Ihnen gerne weiter: Kontakt: Betreuungsverein Darmstadt Heinrichstraße 32 A Christa Hartmann 64283 Darmstadt Telefon: 06151 999114 [email protected] Betreuungsverein im Odenwaldkreis e. V. Heinz Jöst Hauptstraße 42 64711 Erbach Telefon: 06062 955330 [email protected] Betreuungsverein Kreis Bergstraße e. V. Maritta Eckert-Geiß Bensheimer Weg 16 64646 Heppenheim Telefon: 06252 990128 [email protected] Außenstelle Dieburg Monika Fahrenholz-Müller Cornelia Benz Weißturmstr. 28 64807 Dieburg Telefon: 06071 9866-11/-16 beraten begleiten betreuen Caritas Info PFLEGE 8 24 Stunden Pflege - Einblicke in das Leben einer pflegenden Angehörigen Einen pflegebedürftigen Menschen zu Hause zu betreuen, ist eine schwere Aufgabe. Sie kostet viel körperliche und noch mehr seelische Kraft, denn pflegende Angehörige leben im ständigen Bereitschaftsdienst. Sie erfüllen einen Fulltime-Job und sind nicht selten 24 Stunden am Tag im Einsatz. Bärbel Schneider (Name geändert) hält die Hand ihres Mannes und erzählt ihm von den Plänen des Tages. Erwin Schneider blickt seine Frau zwar an, aber er nimmt nicht wahr, was sie ihm erzählt. Gerade die letzten Monate hat sich der Zustand des 75jähigen stark verschlechtert. Bis vor drei Jahren war das Leben der Schneiders noch in Ordnung. Doch dann änderte sich von einem auf den anderen Tag alles. Eine Hirnblutung war der Auslöser einer langen Leidensgeschichte. „Mein Mann und ich hatten noch viele Pläne, doch umsetzen konnten wir sie nach der Hirnblutung nicht mehr. Seither ist er links gelähmt, lange konnte er gar nicht sprechen. Zu allem erkrankte er auch noch an Epilepsie, Prostata und Demenz.“ Als Erwin Schneider nach Krankenhausaufenthalt und Reha vor drei Jahren wieder nach Hause kam, wusste die Ehefrau gar nicht, wie das alles zu schaffen sei. Zwar wurde sie angelernt, wie sie ihren Mann lagern solle, wie sie Essen für ihn zubereiten und ihn füttern solle, doch da waren so viele offene Fragen, dass recht schnell klar war, alleine ist das nicht zu schaffen. Für die Pflege entschied sich die heute 68jährige, die Caritas Sozialstation täglich ins Haus zu holen. Die Ehefrau freut sich besonders, wenn Schwester Andrea zu ihnen nach Hause kommt. „Nur bei Urlaub oder Krankheit kommt sie nicht und so habe ich über die Jahre zu ihr ein besonders vertrauensvolles Verhältnis entwickelt. Ich kann ihr meine Sorgen anvertrauen, sie nimmt sich Zeit für meine Fragen, und weiß, was zu tun ist. Ohne die Unterstützung durch den Pflegedienst könnte mein Mann nicht mehr hier wohnen, denn die Pflege würde mich überfordern.“ Dankbar ist sie auch für die Hilfe und Unterstützung der Caritasmitarbeiterin beim Ausfüllen der für sie unüberschaubaren Antragsformulare an Behörden, Kranken- und Pflegekassen. Auch, wenn es darum geht, Entlastungen zu suchen, hilft die Caritas und weist auf Angebote hin, die das Leben und die Pflege erleichtern können. „Eine Zeit lang besuchte mein Mann das Betreuungsangebot der Caritas für an Demenz erkrankte Menschen. In der Gruppe hat er sich sehr wohl gefühlt. Ich wusste, dass er dort in guten Händen ist und konnte die Zeit für mich nutzen. Als sich der Zustand meines Mannes nun so stark verschlechterte, dass er dieses Angebot nicht mehr wahrnehmen kann, habe ich das sehr bedauert.“ Da Erwin Schneiders Gesundheitszustand nach der Hirnblutung so schlecht war, dass er immer beaufsichtigt werden musste, bedeutete dies für die Ehefrau, eine 24 Stunden Betreu- ung sicher zu stellen. Gemeinsam mit Lydia aus Polen schaffte sie diese Herausforderung. Lydia hat ein eigenes Zimmer mit Bad im Haus der Schneiders, wird kostenlos verpflegt und erhält wöchentlich Gehalt. Sie hilft Bärbel Schneider im Haushalt, putzt und kocht mit ihr gemeinsam und leistet dem Mann Gesellschaft, wenn Bärbel Schneider eigene Termine zu erledigen hat. Die Umstellung, von heute auf morgen jemand fremdes im eigenen zu Hause zu haben, war anfangs für die Ehefrau schon belastend. Zur Verständigung mussten Wörterbücher zu Hilfe genommen werden und ein Arbeitsplan in Deutsch und Polnisch erstellt werden, doch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hatte sich alles gut eingespielt und Frau Schneider ist froh, dass sie diese Unterstützung im Haus hat. Achtsam geht sie mit der Hilfe aus Polen um und plant deren Pausen und freie Stunden immer ein. Als pflegende Angehörige hat Bärbel Schneider trotz aller organisierten Hilfen eine enorme Last zu tragen. Ihr eigenes Leben hat sie komplett umgestellt. Täglich erlebt sie psychische und emotionale Belastungen. „Sr. Andrea kann ich von meinen vielen großen und kleinen Kämpfen erzählen. Das tut mir gut. Das ist etwas, was ich bei Lydia vermisse, denn dafür sind die Sprachbarrieren einfach zu groß.“ (cb) Caritas Info SELBSTHILFETAG 9 15. Tag der Selbsthilfegruppen Jede achte Frau erhält die Diagnose Brustkrebs. Von heute auf morgen ändert sich das ganze Leben. Berufliche und private Pläne zerfallen. Ein Schicksalsschlag, den die Betroffene verarbeiten muss. Helfen kann dabei der Besuch einer Selbsthilfegruppe, denn dort trifft man Menschen zum Erfahrungsaustausch, die die gleichen Belastungen erlebt haben. Die Selbsthilfegruppe „Gemeinsam stark“ – Frauen mit und nach Brustkrebs wurde 2008 gegründet. In diesem Jahr nahm sie zum ersten Mal am Informationstag der Selbsthilfegruppen im Kreis Bergstraße teil. Im Kreis Bergstraße gibt es ca. 150 Selbsthilfegruppen. Seit 15 Jahren stellen sich einige davon, in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfekontaktstelle im Kreis Bergstraße, im Rahmen eines Informationstages vor. In diesem Jahr fand der Tag der Selbsthilfegruppen am 15. März 2015 im Viernheimer Bürgerhaus statt. Unter dem Motto „Selbsthilfe ist Mehr…!“ präsentierten sich 28 Selbsthilfegruppen. Sie deckten dabei die Themen Gesundheit, Lebensbewältigung sowie Sucht und psychische Probleme ab. „In den Selbsthilfegruppen können Menschen, die an schwerwiegenden Erkrankungen leiden oder in belastenden Lebenssituationen stecken, über sich, ihre Anliegen und Sorgen reden. Sie können anderen zuhören, die gleiche oder ähnliche Probleme haben. Sie können sich gegensei- tig unterstützen und zusammen Schwierigkeiten meistern. Von den Erfahrungen der anderen wird gegenseitig profitiert“, so DiplomSozialpädagogin Maritta EckertGeiß, Koordinatorin der Selbsthilfekontaktstelle. Die Selbsthilfekontaktstelle ist Ansprechpartner für Menschen, die Selbsthilfegruppen suchen oder auch für Betroffene, die eine Selbsthilfegruppe gründen wollen. Die Gruppen werden unterstützt, im Gruppenprozess begleitet und fortgebildet. „In der Gruppe ist man nicht mehr nur hilfesuchend sondern zugleich auch Helfer und Unterstützer für die anderen Gruppenmitglieder. Studien der letzten 25 Jahre zeigen, dass die Teilnahme an der Selbsthilfe den Betroffenen in der Bewältigung der Krankheit oder belastenden Lebenssituation hilft, durch die Übernahme von Verantwortung für die eigene Gesundheit, die eigene Genesung und das eigene Wohlbefinden. Durch ihr Engagement verschaffen sie als Experten in eigener Sache ihrem Anliegen Gehör und Einfluss, beispielsweise durch wichtige Hinweise auf Lücken und notwendige Verbesserungen in der medizinischen Versorgung“, so Caritasdirektor Ansgar Funcke. Obwohl die Wirkungen der Selbsthilfe sehr positiv sind, nehmen dennoch gar nicht so viele Menschen, wie man vielleicht meinen könnte, an der organisierten Selbsthilfe teil. Daher sind Veranstaltungen wie die Selbsthilfetage so wichtig, denn hier ist eine anonyme und unverbindliche Information möglich. Ein Dank an all die höchst motivierten Menschen an den Ständen, die Kraft und Zeit dafür aufbringen, um Betroffenen menschliche Unterstützung anzubieten. (cb) Kontakt: Selbsthilfekontaktstelle Kreis Bergstraße Bensheimer Weg 16 64646 Heppenheim Tel.: 06252 – 990130 www.selbsthilfe-bergstrasse.de Caritas Info HILFE FÜR PSYCHISCH KRANKE MENSCHEN 10 Caritas verstärkt Team für die Sprechstunde in Weiterstadt Janine Steiger (l.) und Ramona Kelpe beraten und begleiten Menschen aus Weiterstadt und Umgebung, die eine Orientierungshilfe brauchen. Andrea Schmitt (Name geändert) wachsen die Sorgen über den Kopf. Ihr Mann hat sich getrennt, der Sohn, derzeit in der Pubertät, und die Tochter im Kleinkindalter brauchen ihre ganze Kraft. An Arbeit ist derzeit wegen ihrer depressiven Verstimmung nicht zu denken. Die Überforderung schürt auch Zukunftsängste. Als sich ständige Bauchschmerzen als psychosomatische Beschwerden herausstellen, beschließt sie, sich Hilfe zu holen. Sie besucht die Sprechstunde des Caritasverbandes Darmstadt im Medienschiff in der Darmstädter Straße 40, direkt links neben dem Stadtbüro. In der Caritas-Sprechstunde trifft sie die Diplom-Pädagogin Ramona Kelpe. Diese nimmt sich Zeit für sie, hört sich die Probleme an und sucht mit Andrea Schmitt nach guten Lösungen. Schon nach wenigen Beratungsgesprächen spürt Andrea Schmitt, dass es wieder aufwärts geht. Mittlerweile besucht sie einen Therapeuten, nimmt Angebote der Frauen-, Familien und Seniorenbeauftragten wahr und profitiert vom Austausch beim Frauenfrühstück der Kirche. Ab und an geht sie auch heute noch in die Caritas Sprechstunde, so verhindert sie, das sich kleine Probleme zu großen entwickeln, weil gleich nach Lösungen gesucht wird. Ramona Kelpe, die auch beim Behindertenbeirat als beratendes Mitglied tätig ist, bietet diese Sprechstunde nun seit drei Jahren an. Seit diesem Jahr verstärkt ihre Kollegin Janine Steiger das Team. Die kostenlose Beratung und Begleitung wird für alle Menschen aus Weiterstadt und Umgebung mittwochs von 14 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 11 Uhr angeboten. Alle, die eine Orientierungshilfe brauchen, weil sie sich in einer seelischen Krise befinden, mit dem Stress in ihrem Leben nicht mehr zurecht kommen oder sich von Schwierigkeiten überfordert fühlen, aber auch deren Angehörige oder sonstige Beziehungspersonen werden betreut. Reicht die Beratung alleine nicht aus, weil die Probleme zu groß sind, dann bieten die Caritasmitarbeiterinnen das Betreute Wohnen an. Die psychisch kranken Menschen, die in ihrer eigenen Wohnung leben, werden durch regelmäßige Hausbesuche sowie durch gemeinschaftsstiftende Angebote, wie Gruppenaktivitäten sowohl im Alltag als auch in Krisensituationen unterstützt. Die Betreuungsintensität richtet sich nach dem individuellen Bedarf, die Förderung der Selbständigkeit ist dabei immer von großer Bedeutung. (cb) Kontakt: Caritas Büro Weiterstadt Darmstädter Straße 40 Sprechstunden: mittwochs von 14 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 11 Uhr Tel.: 0151-12130276 Caritas Info KURZ INFORMIERT 11 Caritas-Spielraum goes Namibia Fotos (c): Konny von Schmettau In Swakopmund, Namibia, ist der Tulinawa Kindergarten eine zweite Heimat für Kinder aus dem Armenviertel Mondesa. Die Initiative für den Kindergarten geht auf Helena Denis zurück. Sie begann, Kinder von alleinziehenden Müttern zu betreuen. So konnten sie sich nach Arbeit umsehen, während sie ihre Kinder sicher und liebevoll betreut wussten. Sie selbst, Mutter von zwei Kindern, erzielte auf diese Weise ein kleines Einkommen. Ein kleiner Anfang für ein hoffnungsfrohes Projekt. Spenden von Privatpersonen und Organisationen aus Deutschland und Österreich haben den Bau eines bescheidenen Kindergartens ermöglicht, sogar ein Spielplatz konnte angelegt werden. Auch einige Spiele aus dem Spielraum des Caritasverbandes Darmstadt ergänzen nun das pädagogische Sortiment im Tulinawa Kindergarten. Die Eheleute Löbig, unsere Ehrenamtlichen aus dem Spielraum, stellten den Kontakt her. Sie sind von der dort geleisteten Arbeit begeistert. MARIA-ANTONIA ESTOL Caritas–Dankeschön-Tag für Ehrenamtliche im Dekanat Erbach Unter dem Titel „Ein Netz das trägt“ findet am 27.06.15 in Erbach ein Dankeschöntag statt. Eingeladen sind alle Caritas-Ehrenamtlichen vom Caritas Zentrum und von der Gemeindecaritas im Dekanat Erbach. Die Ehrenamtlichen bekommen diesen Tag geschenkt als Dankeschön für ihr oft sehr zeit- und kräftezährendes Engagement. Die Veranstaltung findet auf dem Gelände des Pfarrzentrums St. Sophia in Erbach statt, wo sich auch das Caritas Zentrum befindet. Der Dankeschöntag beginnt um 12.00. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gibt es eine Kabarettveranstaltung und verschiedene Erlebnis- und Wohlfühlgruppen. Den ganzen Nachmittag kann man sich bei Getränken und Kuchen zusammensetzen. Der Nachmittag wird beendet mit einem Gottesdienst, bei dem Generalvikar Giebelmann auch die Netzwerk Leben-Urkunden an die Beauftragten übergibt. URSULA KLEMM Caritas Info PFLEGEBERUF 12 Werbung für einen Beruf mitten im Leben Caritasverband Darmstadt dreht Imagefilme zum Thema Altenpflege im Caritasheim St. Elisabeth in Bensheim. Die Aufregung war bei den Mitarbeitenden des Caritasheimes St. Elisabeth in Bensheim, BewohnerInnen und deren Angehörigen gleichermaßen zu spüren. Nach vier Drehtagen im Caritasheim, den anschließenden Schneidearbeiten und der Untermalung mit Musik war nun der Tag der Premiere gekommen! Die SchauspielerInnen der fünf Filme waren Mitarbeitende und BewohnerInnen selbst, professionell angeleitet von dem Diplom Designer und Medienpädagogen Jan Rathje, der die Filme entwickelt und gedreht hat. Entstanden sind dabei fünf 30-sekündige Filme, die alle auf ihre Art wirken. „Kleine Alltagssituationen, manches schmunzelnd auf die Spitze getrieben, möchten den Blick auf etwas Neues öffnen und die Neugier auf die Altenpflege wecken“, so Jan Rathje, dem die Dreharbeiten im Heim selbst viel Spaß gemacht haben. „Die älteren Menschen sind sehr entspannt an die Sache ran gegangen, das war ein sehr angenehmes Zusammenarbeiten.“ Bisher hatte Rathje mehr mit Kindern gearbeitet. Durch dieses Filmprojekt inspiriert, denkt er nun selbst an weitere Projekte mit SeniorInnen nach. Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer freut sich, dass die Filme so gut gelungen sind: „Wir müssen heutzutage neue Wege gehen, um die jungen Menschen von einer Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger zu überzeugen. Der Bedarf an diesen Arbeitskräften ist enorm hoch und doch ist ein rückläufiges Interesse an dem Beruf zu spüren. Oft haben Jugendliche nur wenig Kenntnis oder auch falsche Vorstellungen über den Beruf. Das versuchen wir nun zu ändern.“ So entstand die Idee, in kurzen Imagefilmen die jungen Menschen über Twitter, Facebook, You Tube und Anzeigenschaltungen auf den Beruf aufmerksam zu machen. Kiefer bedankte sich bei allen, die an den Dreharbeiten mitgewirkt haben, für die spontane Bereitschaft Rollen zu übernehmen und beim Qualitätsbeauftragten Michael Weber, der mit viel Engagement die Umsetzung dieser Idee vorangebracht hat. Caritasdirektor Ansgar Funcke ist sich sicher, dass die Filme eine mediale Aufmerksamkeit erreichen und das Image dieses Berufs mit sehr guten Zukunftsaussichten stärken. „Denn Altenpflege ist froh und lebendig, jedenfalls beim Caritasverband Darmstadt.“ (cb) Die Filme sind zu sehen unter: You Tube Caritasverband Darmstadt und www.caritas-darmstadt.de Caritas Info KAMPAGNE 13 Darmstadt genießt fair - - LeserInnen des Darmstädter Echo wählen Speisen für inklusive Caritas Imbissbude ‚ Im Zusammenhang mit der Initiative Weltweite Nahrungsmittelgerechtigkeit von Wissenschaftsstadt Darmstadt, Caritasverband Darmstadt e.V. und VEBU-Regionalgruppe wählte eine LeserInnenjury des Darmstädter Echos die Speisen für die inklusive Caritas-Imbissbude auf dem Darmstädter Heinerfest 2015. Es war kulinarisch hochwertig: Die Qual der Wahl hatten 30 Leserinnen und Leser des Darmstädter Echo, die mit ihrer Stimme das Sortiment der inklusiven Caritas-Bude auf dem diesjährigen Heinerfest mitbestimmen konnten. Der Caritasverband betreibt seit über einem Jahr gemeinsam mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Vegetarierbund die Kampagne „Darmstadt genießt fair“, welche sich kritisch mit den sozialen und ökologischen Folgen des weltweiten Fleischkonsums auseinandersetzt. Der Fleischkonsum der Industrienationen ist in der Sackgasse, sagt die Kampagne. Das politische Ziel ist klar verortet: Eine Welt, in der alle satt werden. Wer hat gewonnen? Die vegane Wurst Frankenberger (schmeckt wie ein Nürnberger Würstchen), die vegane Grüne-Soße-Mayonnaise, sowie die scharfe ChiliCurrysauce. Somit gehen wir mit vollkommen neuen Produkten in die weitere Arbeit. Ganz besonders bedanken wir uns erneut bei der Bio-Supermarktkette Alnatura und der Firma Wheaty für das Sponsoring der Aktion. Abstimmung 1: vier vegane Mayonnaisen Testen Sie unsere kulinarische Qualität auf dem Darmstädter Heinerfest Anfang Juli 2015! Unser Standplatz ist auch diesmal die Obere Rheinstraße auf Höhe der Alpha-Apotheke (schräg gegenüber vom Mini-Café). BASTIAN RIPPER Abstimmung 2: drei vegane Bratwürste Leserjury mit Journalistin Birgit Femppel Caritas Info HILFE FÜR SUCHTKRANKE MENSCHEN 14 Traum(a) Asyl Prof. Dr. med. Eckhardt Koch referiert in der Klinik Schloß Falkenhof Die Klinik Schloß Falkenhof ist eine Fachklinik für Männer mit Abhängigkeitserkrankungen. Patienten mit Alkohol-, Tabletten oder Drogenabhängigkeit machen sich in der Klinik auf, neue Wege in ihrem Leben zu gehen. Das Alter der Hilfesuchenden ist dabei mit 18- bis über 80jährige Klienten ebenso unterschiedlich wie die Sozialniveaus, die sich von Managern bis hin zu Obdachlosen erstrecken. In den letzten Jahren ist eine zunehmende kulturelle und religiöse Vielfalt an Klienten aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu verzeichnen, denn neben Deutschen haben viele Klienten einen polnischen Migrationshintergrund, aber auch z.B. afghanische, persische oder iranische Patienten suchen in der Klinik Hilfe. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die heterogene Klientengruppe eine spannende Herausforderung, denn für das Team ist es wichtig, jeden Einzelnen individuell abzuholen. Das ist insbesondere bei den verschiedenen kulturellen Herkünften nicht immer so leicht. Ehemalige Asylbewerber, die schweren Belastungssituationen und Traumatisierungen ausgesetzt waren, stehen ohnehin unter hohen psychosozialen Belastungen, wenn sie dann auch noch vor der Abschiebung stehen, begünstigt dies das Auftreten von psychischen und depressiven Störungen aber auch von Alkoholabhängigkeit, so Prof. Dr. med. Eckhardt Koch, der beim Fachtag für Beratungsstellen, Sozialdienste und Ärzte in der Klinik rund 30 SozialpädagogInnen, ÄrztInnen, Krankenschwestern, FamilientherapeutInnen und PsychologInnen aus weiten Teilen Hessens das Thema „Traum(a) Asyl“ vorstellte. Der Arzt für Psychiatrie und Neurologie ist leitender Arzt für interkulturelle Psychiatrie, Migrations- und Ethikbeauftragter des Vitos Klinikums Gießen-Marburg und Professor am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Philipps Universität Marburg. Er thematisierte aus medizinischer und kulturwissenschaftlicher Pespektive die psychischen Auswirkungen der Traumatisierung von Asylsuchenden durch die „Auf- nahmegesellschaft“, d.h. die Gesellschaften, in die Asylsuchende einwandern. Beispielsweise förderten rechtliche Einschränkungen wie z.B. Arbeitsverbot, Residenzpflicht oder ein eingeschränkter Zugang zu Gesundheitsleistungen ebenso wie das Fehlen von Integrationsangeboten das Auftreten psychischer Störungen. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben stärke hingegen die individuellen Ressourcen der Asylsuchenden und könne vor einer Erkrankung schützen. Vielleicht könne auch im Falkenhof über eine Theatergruppe Teilhabe vermittelt werden und das Selbstbewusstsein gestärkt werden, so seine Anregung. Mit jedem Einzelnen einen wertschätzenden Umgang zu pflegen, die Stationsatmosphäre stärken, bei Sprachproblemen Dolmetscher hinzuziehen, Hoffnung ausdrücken und Pläne entwicklen, dass die Betroffenen überhaupt den Weg zum Hilfesystem finden seien auch für Suchtkliniken große zukünftige Herausforderungen. (cb) Kontakt: Klinik Schloß Falkenhof Tel.: 06251-1020 www.klinik-falkenhof.de Caritas Info ERZIEHUNGSBERATUNG 15 Hilfe nach schweren Belastungen bei Kindern und Jugendlichen Den Vortrag organisierten Mitarbeitende der Caritas Erziehungsberatungsstelle-im Bild mit der Referentin Ulrike Reddemann(rechts) Vortrag der Caritas Erziehungsberatung mit der Psychotherapeutin Ulrike Reddemann. Wenn Kinder und Jugendliche von Ereignissen betroffen sind, die für sie eine schwere Belastung darstellen, dann erleben sich Eltern und andere Bezugspersonen wie Lehrkräfte und ErzieherInnen oft ratlos und unsicher. Wie kann und soll man z.B. nach einem Unfall, einer Trennung, dem Tod eines nahestehenden Menschen oder nach Erlebnissen körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt auf das Kind zugehen? Ist Sprechen über das Geschehen oder eher Ablenkung hilfreich? Diese Fragen beschäftigen viele und so war der Vortragsabend „Schwere Belastungen bei Kindern und Jugendlichen – Was hilft?“ bis auf den letzten Platz im Heppenheimer Marstall des Kurmainzer Amtshofs besetzt. Veranstalter war die Caritas Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Heppenheim. Die Referentin Ulrike Reddemann, Psychologische Psychotherapeutin und Fachpsychotherapeutin für Traumatherapie, verfügt über fachspezifisches Wissen und langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet. Ihre Kernaussage an dem Abend war, dass es wichtig sei, den Kindern möglichst viele gute Erfahrungen und gute Beziehungen mitzugeben, denn mit der Begleitung durch einfühlsame und liebevolle Personen würden nach einem belastenden Erlebnis meist keine schädigenden Auswirkungen bleiben. Mit der nötigen Zeit könne der Stress wieder aus dem Organismus kommen. Vorwürfe, wie zum Beispiel: „Warum warst du überhaupt dort?!“ dagegen führten zu einer Verschlechterung und könnten einen chronischen Dauerstress bewirken. Schwere chronische Belastungen heile dagegen keine Zeit und Liebe mehr, in solchen Fällen sei eine professionelle Begleitung unbedingt nötig, so die Referentin. Damit es schon gar nicht zu dieser Chronifizierung komme, sei es wichtig, das Kind zu trösten, Mitgefühl zu zeigen und anzuerkennen, dass die Belastung schlimm war. Aber genau so wichtig sei es, den Blick auf die Stärken des Kindes zu lenken, damit es wieder Glück und Zuversicht erlebe. Für Eltern, Lehrkräfte und ErzieherInnen sei es in dieser Situation oft hilfreich, eine Fachberatung hinzuzuziehen. Auch das Team der Erziehungsberatungsstelle bietet in schweren Krisensituationen professionelle Hilfe und begleitet durch schwierige Phasen. Die Beratungsgespräche können von Familien, Eltern, Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und anderen Sorgeberechtigten bei Problemen und Schwierigkeiten in der Erziehung und der Familie kostenfrei in Anspruch genommen werden. Neben traumatischen Erfahrungen können auftretende Symptomatiken wie Ängste, Lern- und Leistungsstörungen, Konflikte in Familie, Schule oder Kindertagesstätte, Partnerprobleme von Eltern und vieles mehr ein Anlass sein, sich fachkundige Hilfe zu holen. Das Team berät auch in Vor-Ort-Sprechstunden an Kindertagesstätten und Schulen, um Eltern, Kindern und Jugendlichen bei Konflikten zu helfen. (cb) Kontakt: Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Bensheimer Weg 16 64646 Heppenheim Tel: 06252 - 990115 Caritas Info KAROLINGER-HOF 16 Ein inklusiver Betrieb Hotel-Restaurant Karolinger Hof seit zwei Jahren geöffnet Seit zwei Jahren führen Menschen mit und ohne Behinderungen das Hotel-Restaurant Karolinger Hof auf hohem Niveau. Sina Grüner steht in der Küche vom Hotel-Restaurant Karolinger-Hof und kocht Marmelade für die Gäste. Konzentriert geht sie Schritt für Schritt nach Rezept vor. Die fertige Marmelade schmeckt lecker und Sina freut sich über ihr Werk. „Die 27jährige macht eine tolle Arbeit“, lobt Chef-Koch und Ausbilder Klaus Stumpf. Das kommt wohl auch daher, weil Sina viel Spaß bei der Arbeit hat. Die Erfolge machen sie selbstbewusst. Betriebsleiterin Claudia Bock ist mit Sina stolz darauf, dass Sina seit zweieinhalb Jahren eine berufliche Förderung durch das sogenannte Persönliche Budget vom Landeswohlfahrtsverband erhält. Analog zur Arbeit in einer BehindertenWerkstatt erhält sie Geld, das für die Betreuung im Karolinger Hof aufgewendet wird. So hat sie die Möglichkeit, Anspruch auf eine Altersrente zu erwerben. Schon immer hat Sinas Mama dafür gekämpft, dass ihre Tochter trotz Down Syndrom integriert wurde. So gehörte sie zu den ersten, die in einen integrierten Kindergarten und eine integrierte Schule gingen. Da dies der Tochter sehr gut getan hatte, kämpfte die Mutter mit viel Herzblut darum, dass Sina in einem Regelbetrieb arbeiten darf. Dank der Finanzierung durch das Persönliche Budget erhielt Sina von den Leistungsträgern eine Geldleistung anstelle von Dienstoder Sachleistungen. Als dies Ende letzten Jahres ausgelaufen war, unterschrieb Sina zum Januar ihren Beschäftigungsvertrag im Karolinger Hof, der über Leistung des persönlichen Budgets vom LWV finanziert wird und den Beschäftigungsplätzen analog der Werkstatt für Menschen mit Behinderung entspricht. Die Freude darüber war riesig groß und ihr größter Traum damit in Erfüllung gegangen. Doch dies ist nicht die einzige Erfolgsgeschichte, die der Karolinger Hof, der vor zwei Jahren seinen Betrieb in Lorsch eröffnete, schrieb. Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer ist daher sehr froh, dass er mit viel Engagement und trotz Schwierigkeiten in der Bauphase sein Ziel nicht aufgab, mit dem Karolinger Hof auch denen Men- schen neue Chancen und Arbeitsplätze zu bieten, die es im Leben nicht leicht haben. So finden hier Männer und Frauen wieder Hoffnung, die lange arbeitslos waren und schon keine Perspektive mehr für sich sahen. So auch der 31jährige Markus Braun (Name geändert). Zu viele Belastungen hatten in seinem jungen Leben dazu geführt, dass er seine Ausbildung als Schlosser nie abgeschlossen hatte. Es begannen Jahre, in denen er in Leasingfirmen im Lager, in der Logistik, als Maler oder Lackierer arbeitete, nie wissend, ob er den Arbeitsplatz, den er freitags verließ, auch noch montags besuchen durfte. Das machte den jungen Mann fast krank und so war es für ihn eine echte Perspektive, als er von dem Projekt AktivO im Karolinger Hof erfuhr. Dieses wird über das Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße gefördert. Nach einem Praktikum im Winter 2014 begann er nun im Januar mit dem sechsmonatigen Beschäftigungsprojekt mit dem klaren Ziel vor Augen, danach eine Ausbildung zum Koch zu beginnen. Die Sozialpädagogische Begleiterin der TeilnehmerInnen Sari Bayertz hilft nun dabei, die Finanzierung für die Ausbildung sicher zu stellen und Caritas Info zeitarbeitslosen und Menschen mit geistigen oder psychischen Behinderungen auch Menschen mit körperlichen Behinderungen sowie Jugendliche mit Entwicklungsverzögerungen und Lernbehinderungen hier eine neue Chance erhalten. Kreativität ist dabei immer gefragt. So werden derzeit für den Arbeitsbeginn eines gehörlosen Mitarbeiters die notwendigen Maßnahmen besprochen und ein Laptop zur Unterstützung angeschafft. Sari Bayertz, Maßnahmeleitung wird entsprechende Fördermittel beantragen. Die TeilnehmerInnen erhalten bei der speziell qualifizierten und erfahrenen Diplom-Sozialpädagogin Unterstützung, Begleitung und Rat. Da sie auch eine Ausbildung zur Hotelfachfrau abgeschlossen hat, passt sie ideal in das Team, welches aus Ausbildern, Anleitern, pädagogischen Fachkräften, Restaurantund Hotelfachfachkräften sowie Köchen besteht. „Die Arbeit hier ist besonders reizvoll, denn neben dem Anspruch, auf hohem Niveau zu kochen, geht es auch darum, den hier arbeitenden Menschen bei ihren täglichen Problemen zu helfen“, erzählt Klaus Stumpf, der sich daher nicht nur als Koch, sondern auch als Pädagoge gefordert sieht. „Den Menschen geht es nicht an allen Tagen gleich gut, darauf müssen wir eingehen. Sehr geholfen hat mir dabei eine einjährige Schulung, die der Verband uns für die Arbeit mit psychisch kranken Menschen angeboten hat.“ Da es Betriebsleiterin Claudia Bock und ihrem Team gelungen ist, verschiedene Kostenträger zu gewinnen, können neben Lang- Dank der optimalen Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung wird im Karolinger Hof ein sehr gutes Angebot vorgehalten. Hotel- und Restaurantbetrieb werden auf hohem Niveau geführt. Vor kurzem wurde das Hotel als Top Quality Hotel 2014 vom Hotelportal HRS ausgezeichnet. „Wir sind allen dankbar, die uns bei diesem Projekt als Kooperationspartner unterstützen. Gemeinsam sind wir guten Mutes, dass wir vielen helfen, wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, so der Caritasdirektor. Der Caritasverband Darmstadt geht dabei mit gutem Beispiel voran und hat neben dem Karolinger Hof auch schon Arbeitsplätze im Café Klostergarten in Bensheim und im Café in Darmstadt geschaffen. (cb) 17 Karolinger Hof im Überblick: • Gastronomischer Betrieb mit wochentäglichem Mittagtisch • Veranstaltungsgastronomie für Familienfeierlichkeiten aller Art, 80 bis 100 Gäste finden hier genügend Platz • Individuelle Tagungsmöglichkeiten in zwei Tagungsräumen für je 24 Personen mit moderner Tagungstechnik • Hotel mit elf Zimmern und zwei Studios Das Projekt bietet: • Ausbildung und Praktika von chancenarmen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu zehn Ausbildungsplätze in den Ausbildungsberufen Fachkraft im Gastgewerbe, Koch / Köchin, Restaurantfachfrau/mann, Hotelfachfrau/-mann • Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für psychisch kranke und schwerbehinderte Menschen zehn Arbeitsplätze • Aktivierung und Orientierung von langzeitarbeitslosen Menschen im ALG-II-Bezug 15 Grundqualifzierungsplätze in den Bereichen Gastronomie (Küche und Service), Haustechnik, Landschaftspflege, und Hotel (Hauswirtschaft, house-keeping, Empfang, Büro) • Zuverdienstmöglichkeiten (i. R. von Beschäftigungsprojekten und Tagesstätten) Niedrigschwelliges Arbeitsangebot Karolinger Hof Hotel – Restaurant Lindenstraße 14, 64653 Lorsch Tel. 06251 17520-0 [email protected] www.karolinger-hof.de Caritas Info HILFE FÜR PSYCHISCH KRANKE MENSCHEN 18 Die Druckerei in Griesheim Das Gemeindepsychiatrische Zentrum in Griesheim verfügt über eine Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle, eine Tagesstätte, Betreutes Wohnen und eine eigene Druckerei. Da liegen sie: 1500 gedruckte Faltblätter. Sandra S. (Name geändert) lässt sie in vertrauten Handgriffen durch die Schneidemaschine laufen, dann werden die Flyer an der nächsten Maschine vorgefalzt bevor sie in Handarbeit nachgefalzt werden. Als 30 Päckchen jeweils in 50er Stapeln mit einer Banderole gebündelt auf dem Tisch liegen, ist die Arbeit geschafft und das Team von sechs Männern und Frauen stolz, so konzentriert und schnell gearbeitet zu haben. „Die Arbeit gibt mir Erfüllung“, erzählt Wolfgang M. „Ich habe nun eine Aufgabe, für die es sich lohnt morgens aufzustehen“, so der Klient des Gemeindepsychiatrischen Zentrums in Griesheim. Vor drei Jahren kam er hierher in die Tagesstätte. Damals ging es ihm nicht gut, eine psychische Erkrankung hatte ihn aus der Bahn geworfen. Das Angebot, in der Druckerei arbeiten zu können, hat ihm sogleich zugesagt. Seither besucht er vormittags die Caritas Druckerei, die der Caritasverband Darmstadt im November 2008 in Griesheim eröffnet hat. „Meiner Konzentration tut die Arbeit wirklich gut. Ich verspüre hier immer wieder Erfolgserlebnisse. So traue ich mir nun Aufgaben zu, an die ich mich vor drei Jahren nicht herangewagt hätte.“ Reizvoll ist für die KlientInnen auch die Vielfältigkeit der Aufgaben in der Druckerei. „Bei uns können die BesucherInnen wählen zwischen Arbeiten in der Buchbinderei wie zum Beispiel falzen, heften oder verpacken, Maschinen- oder Verwaltungsarbeiten. Wir haben sogar KlientInnen, die in der Mediengestaltung mitarbeiten“, so Stefan Beismann, der Leiter der Druckerei. Täglich arbeitet er mit Besucherinnen und Besuchern der Tagesstätte in Griesheim zusammen, die Lust und Interesse an diesem Beschäftigungsangebot haben. Manche sind an allen Vormittagen dabei, andere schnuppern nur mal gelegentlich vorbei, auch dies ist möglich. Mit Einfühlungsvermögen und viel Geduld und vor allen Dingen ohne Zeitdruck weiterzugeben, arbeitet Stefan Beismann mit den KlientInnen, die an Psychosen, Zwängen, Ängsten, Depressionen und Persönlichkeitsstörungen leiden. Die psychisch kranken Menschen sind fähig, auf hohem Niveau zu arbeiten, aber sie schwanken auch zwischen seelischen Hochs und Tiefs, so dass ihre Leistung nicht kontinuierlich ist. Das macht die Arbeit für den Techniker für Medien besonders reizvoll, denn neben dem Anspruch, qualitativ hochwertige Produkte zu erstellen, geht es auch darum, den hier arbeitenden Menschen bei ihren täglichen Problemen zu helfen. Um mit dieser Doppelaufgabe zu recht zu kommen, wurde Stefan Beismann von seinem Arbeitgeber in einer einjährigen Fortbildung im Umgang mit psychisch kranken Menschen geschult. Da für den Druckereichef dadurch selbst hohe Belastungen entstehen und ihm ein Termindruck der KundInnen immer im Nacken sitzt, ist er froh, dass er zweimal die Woche Unterstützung durch die Tagesstättenkollegin Nicole Bohrer erhält. Die gelernte Krankenschwester steht den KlientInnen der Tagesstätte als Ansprechpartnerin und Anleiterin zur Seite. Caritas Info 19 Die Druckerei verteilt sich auf ca. 120 qm über zwei Ebenen in drei großen Räumen und Lager. Die technische Ausstattung mit zwei Digitaldruckmaschinen, Schneide-, Falz- und weiteren Buchbindemaschinen ermöglicht das Erledigen der Aufträge einer modernen Druckerei. „Wir bieten einen Komplettservice aus einer Hand an. Angefangen von der Beratung bis zur Datenverarbeitung, Produktion und Weiterverarbeitung von Faltblättern, Briefbögen, Visitenkarten, Plakaten, Broschüren, bis hin zur Versandlogistik“, erklärt Stefan Beismann. „Die Arbeit bietet unseren Klientinnen und Klienten eine sinnvolle Beschäftigung. Ihr Tag ist strukturiert und das Wissen, gebraucht zu werden, stärkt ihr Selbstbewusstsein. Das gibt ihnen Motivation und Bestätigung. Die Tätigkeit ist ein Schritt zu mehr Selbständigkeit, “ so die stellvertretende Dienststellenleiterin des Gemeindepsychiatrischen Zentrums in Griesheim Sabine Heckmann. Manche KlientInnen können die Arbeit in der Druckerei auch als Arbeitserprobung nutzen. Diese berufsvorbereitende Maßnahme hat zum Ziel, die berufliche Eignung und die Auswahl von erforderlichen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu testen. Stefan Beismann erlebt Tag für Tag, wie die Besucherinnen und Besucher der Tagesstätte aufblühen und wie Reserven geweckt werden. Rückmeldungen wie „Der Tag geht nun sehr schnell rum“ oder „Die Arbeit gibt mir eine Erfüllung“, zeigen die Bedeutung des Projektes. Alle, die sich über die Angebote der Druckerei informieren möchten, können sich sehr gerne mit Stefan Beismann in Verbindung setzten: Kontakt: Caritas-Druckerei Wilhelm-Leuschner–Straße 101 64347 Griesheim Telefon: 06155-868377-20 Telefax: 06155-868377-22 E-mail: s.beismann@caritas-darmstadt. de (cb) Hintergrund: Stefan Beismann leitet die Caritas Druckerei seit ihrer Eröffnung im Jahr 2008. Zuvor arbeitete der gelernte Offsetdrucker mit mehrjähriger Zusatzausbildung zum Techniker für Medien in der Caritas-Druckerei Mainz des Diözesancaritasverbandes, die als Hilfe für Langzeitarbeitslose zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt 1983 gegründet worden war. Nach rückläufiger öffentlicher und kirchlicher Zuschüsse und mehreren Trägerschaftswechseln wurde die Druckerei im August 2008 geschlossen. So entschloss sich Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer, die eigene kleine Druckerei in der Darmstädter Tagesstätte nach Griesheim zu verlegen und weiter auszubauen. Caritas Info SOZIALRAUMANALYSE 20 Gottesdienst ab 50 aufwärts Katholischer Pfarreienverbund Heppenheim legt „Analyse des Sozialraums“ für Heppenheim vor Wie leben die Menschen in Heppenheim, junge, alte, erwerbstätige und arbeitssuchende, Alleinstehende und Familien, Christen, Konfessionslose und Bürger mit Migrationshintergrund? Ein komplexes Projekt, dem sich der katholische Pfarreienverbund in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband zwei Jahre lang gewidmet hat. Am 16. März 2015 stellte die Steuerungsgruppe um Dekan Pfarrer Thomas Meurer im Kurfürstensaal ihre „Analyse des Sozialraums“ Heppenheim der Öffentlichkeit vor. Vorab: Das Interesse am fertigen Werk, einem 70 DIN-A4-Seiten umfassenden Kompendium, war groß, nicht nur bei den Mitwirkenden dieser Sozialraumanalyse, den kirchlichen Gremien oder der Caritas. Gekommen waren auch Bürgermeister Rainer Burelbach, Magistratsmitglieder, Stadtverordnete, Mitarbeiter des Kreises Bergstraße und Gewerkschafter. Auch für deren politische Arbeit könnten die Ergebnisse der Studie von Interesse sein, betonte Projektleiter Meurer in seiner Begrüßung, sodass man die Erkenntnisse und Resultate auch gern mit Foto: Karl-Heinz Köppner der evangelischen Schwesterkirche und den kommunalen Verantwortungsträgern teilen würde. Doch was verbirgt sich nun hinter dieser Sozialraumanalyse: „Zunächst einmal“, so Meurer, „die Überzeugung, dass jemand, der für das Leben der Menschen etwas tun will, nach ihrem Leben fragen und genau hinschauen muss.“ Das hätten die Beteiligten in der Steuerungsgruppe und den sechs Projektgruppen getan, haben Gemeindemitglieder aller Generationen befragt, Experten und kompetente Sprecher interviewt. Und in einem weiteren Schritt, dem „World Café“, durch Gespräche zu den Themenvorgaben „Arbeit und Armut“, „Familie und andere Lebensformen“ sowie „Leben in der Stadt“ die Sicht von „Außenstehenden“ auf Kirchengemeinden und Kirche generell erfasst und zusammengetragen. Eine Einführung in Prozedere und Schlussfolgerungen gab im Anschluss Professor Gerald Weidner von der Katholischen Hochschule Mainz, der die Analyse fachlich begleitet, Informationen und Daten unter Einbeziehung seiner Studenten gesammelt hatte sowie federführend an der schriftlichen Abfassung des Gemeinschaftswerks beteiligt war. Wichtig war auch ihm bei den Befragungen, die Meinungen möglichst vieler Personen, auch derer, die eher zu den Stillen im Lande gehörten, zu eruieren, um damit ein höheres Maß an Wahrheit zu erreichen: „Was denken die Menschen in der Breite, nicht nur die, die immer als Erste den Finger heben?“ „Gesellschaft ist brüchiger geworden“ Als generelle Beobachtung zu den Analyseergebnissen hatte Weidner festgestellt, dass in der Stadt – eingestuft als Demografietyp 3, prosperierende Kommune im Umfeld dynamischer Wirtschaftszentren – zum einen kaum problematische Sozialstrukturen mit verfestigtem Randmilieu und Randgruppen wie in den umliegenden Großstädten zu finden seien, zum anderen jedoch ein steigender Bedarf entstanden sei für bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Bürger: „Tendenzen, die man beobachten muss, um von vornherein gegenzusteuern.“ Caritas Info 21 Zugenommen in der Bevölkerung hätten ältere sowie alleinstehende oder getrennt lebende Einwohner (35,1 Prozent Singlehaushalte, die aber noch deutlich unter dem hessischen Durchschnitt von 39,1 Prozent liegen), Bürger mit Migrationshintergrund (11,5; Hessen: 11,9 Prozent) sowie die Zahl der Flüchtlinge. Beobachtet wurde zudem eine allgemein weiter zunehmende Individualisierung bei verringerter Milieu- und Wohnortbindung. Weidner: „Die Gesellschaft ist insgesamt brüchiger geworden“ – auch dies Trends, die zu Problemen führen könnten. Die Trends in den Gemeinden verzeichneten eine Zunahme der Kirchenaustritte, eine rückläufige Beteiligung am Gemeindeleben und bei den Gottesdiensten eine zunehmende Konzentration auf die älteren Gemeindemitglieder. Weidner: „Ich habe mich überall umgeschaut, da geht es ab 50 aufwärts – ein ganz gravierender Wandel, der sich innerhalb ganz kurzer Zeit, nach nur ein bis zwei Generationen, hier vollzogen hat.“ Nach einem positiven Blick auf Bildung, medizinische Versorgung, Vereinsleben, kulturelle und Freizeitangebote stellt der Themenkreis „Armut und besondere Notlagen“, in der Broschüre von Seite 25 bis 29 beschrieben und auf den Erfahrungen der CaritasBeratungsstellen basierend, wohl ein ähnliches Phänomen dar, mit ähnlich gravierendem Wandel, der sich laut Studie in Heppenheim zwar in geringerem Ausmaß darstellt, gleichwohl: „Es gibt Benachteiligung durch Armut, Langzeitarbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und geringe Bildung.“ Durch den hohen Wohnbedarf an der Bergstraße steigende Mietund Immobilienpreise könnten die Probleme verschärfen. Momentan sind es in Heppenheim 24 alleinstehende Personen, die in kom- munale Wohnungen eingewiesen wurden; etwa 25 Menschen, allerdings nicht nur aus Heppenheim, kommen täglich zum Mittagessen in die „Suppenküche“ im Marienhaus, und, wie auf Nachfrage nach dem Vortrag bekannt wurde, sind etwa 100 Heppenheimer Einwohner Kunden der Bensheimer „Tafel“. Handlungsbedarf deutet sich also an, und auch der Pfarreienverbund will sich nicht mit dem Status quo zufriedengeben: „Mit der Sozialraumanalyse“, kündigt Thomas Meurer in seinem Vorwort an, „steht uns ein wichtiges Werkzeug für die pastorale Arbeit zur Verfügung. Ein Werkzeug muss in die Hand genommen werden. Das ist der nächste Schritt, der nun ansteht.“ SIGRID JAHN STARKENBURGER ECHO HINTERGRUND: Kooperation von Pfarrseelsorge und Caritasverband Nachdem der Seelsorgerat im Pfarreienverbund am 5. September 2012 in seiner „Kursbestimmung 2015“ die Erstellung einer Sozialraumanalyse beschlossen hatte, entwickelte sich das Projekt sehr schnell zu einer Gemeinschaftsunternehmung von Pfarrseelsorge und Caritasverband. Eine Zusammenarbeit, die auch in Zukunft gepflegt und weiterentwickelt werden soll. In der Steuerungsgruppe, die sechs Projektgruppen anleitete, wirkten mit: von der Pfarrei Sankt Peter Pfarrer Thomas Meurer, Kaplan Martin Eltermann, Diakon Peter Jakob und Pastoralreferentin Janina Adler. Von der Pfarrei Erscheinung des Herrn: Pfarrer Herbert Schega und Pfarrer Matthias Lich sowie Gemeindereferentin Judith Weiler. Von der Pfarrei Sankt Michael Hambach: Pfarrer Lothar Röhr. Von der Pfarrei Sankt Bartholomäus Kirschhausen mit Filialgemeinde Sankt Wendelinus WaldErlenbach: Pfarrer Franz Sachs. Vom Kreiskrankenhaus Bergstraße: Pastoralreferent Bernhard Deister. Vom Caritasverband Darmstadt: Dienststellenleiter Martin Fraune. Von der Katholischen Hochschule Mainz: Professor Gerald Weidner. Externe Beraterin: Pastoralreferentin Ingrid Reidt (Betriebsseelsorgerin), die auch Erfahrungen beisteuerte aus einer Sozialraumanalyse für das Dekanat Rüsselsheim. SIGRID JAHN Caritas Info IMPRESSUM Redaktion: Maria Bedersdorfer Claudia Betzholz Maria-Antonia Estol Martin Fraune Gudrun Schneider Norbert Schüssele verantwortlich: Ansgar Funcke. Franz-Josef Kiefer Herzlichen Glückwunsch 22 Layout: Claudia Betzholz (cb) Druck: Software AG, Darmstadt Der Umweltpreis des Bistums Mainz wurde zum fünften Mal ausgeschrieben. Schirmherr ist der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. HERAUSGEBER: 25 Jahre Caritasverband Darmstadt e.V. Heinrichstraße 32 a 64283 Darmstadt SPENDENKONTO: Pax-Bank eG Mainz BLZ 370 601 93 Kto.-Nr. 4 001 610 150 Die Caritas-Info ist auf umweltfreundlichem Papier gedruckt! Dienstjubiläen Internet: www.caritas-darmstadt.de 01.01.15 01.01.15 01.02.15 01.02.15 16.02.15 Termine Fon 06151 999-0 Fax 06151 999-150 E-Mail (für Beiträge): [email protected] Immer mehr kirchliche Einrichtungen, Gruppen und Pfarreien aus dem Bistum Mainz leisten mit Umweltprojekten oder Bauvorhaben einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Sie alle konnten sich für den Umweltpreis des Bistums Mainz bewerben. Das Caritasheim St. Elisabeth in Bensheim hat den mit 1.650 Euro dotierten zweiten Preis erhalten für sein Projekt „EMAS: Umweltmanagementsystem zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen.“ Christa Halkenhäuser, Alten-Pflegeheim Bürstadt Michael Roth, Alten-Pflegeheim Bürstadt Heidemarie Kogler, Alten-Pflegeheim Bürstadt Birgit Mascetta, Alten-Pflegeheim Bürstadt Elke Spangenberg-Knaut, Haus Elim 15 Jahre 01.01.15 01.01.15 01.01.15 01.01.15 01.02.15 Eva-Maria Kussel, Frühberatung Darmstadt Petra Klepper, Sozialstation Darmstadt Herbert Klyszcz, Gemeinwesenarbeit Christine Schick, Sozialstation Bürstadt Christel Metz, Sozialstation Mörlenbach Einsendeschluss für Artikel der nächsten Caritas-Info18.07.2015 Betriebsabende23.06. und 09.09.2015 Caritas Sonntag mit Caritas-Kollekte 20.09.2015 Challenge-Lauf18.06.2015 Sommersammlung 8. bis 18.06.2015 Wintersammlung 23.11. bis 03.12.2015 Einführung neuer Mitarbeiter 03.11.2015 Caritas Info KURZ NOTIERT 23 Caritas eröffnet Außenstelle Migrationsdienst in Griesheim Wenn Hilfe bei der Suche eines geeigneten Deutschkurses oder Unterstützung bei behördlichen, schulischen oder beruflichen Fragen gebraucht wird, ist der Caritasmigrationsdienst eine gute Anlaufstelle. Seit April 2015 gibt es auch in Griesheim eine Migrationsberatung für Erwachsene, kurz MBE genannt. Die Sozialpädagogin Nara Faul bietet freitags von 10 bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde und Terminvereinbarungen an. Das kostenlose und individuelle Beratungsangebot wendet sich hauptsächlich an Neuzuwanderer. Aber auch nach längerem Aufenthalt in Deutschland kann es noch zu Situationen kommen, in denen Unterstützung gebraucht wird. In der Integrationsberatung können daher alle Themen des täglichen Lebens angesprochen werden. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanziert. Es können sich alle an die MBE wenden, die in Besitz einer Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis sind. HANNELORE LEHNARD Kontakt: Migrationsdienst Wilhelm-Leuschner- Straße 101 64347 Griesheim, Tel: 06155-868377-40 Herzlich Willkommen Einführungstag für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 18 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes Darmstadt lernten beim Einführungstag im Caritashaus in der Heinrichstraße das breite Spektrum ihres neuen Dienstgebers in Darmstadt kennen. Vorstand und MAV informierten über Struktur, Aufbau, Finanzierung, Geschichte, Mitarbei- tervertretung und Philosophie des Verbandes. Auch unbekannte – oder weniger vertraute – Begriffe wie „Freie Wohlfahrtspflege“, „DCV“ oder „der Dritte Weg“ wurden erklärt. Alles in allem ein interessanter Tag für einen Blick über den eigenen Tellerrand. (cb) Caritas Info GESCHENKIDEE 24 Die besondere Geschenkidee Tierschutz auf dem Balkon Insektenhotels – liebevoll in Handarbeit hergestellt In den letzten Jahrzehnten ist der Lebensraum der Wildbienen stark geschrumpft, so dass viele von ihnen heute zu den bedrohten Arten gehören. Viele der fast 600 Wildbienenarten in Deutschland sind in ihrem Bestand gefährdet. Doch gerade in Zeiten, da auch die Honigbienen u.a. durch Bienenkrankheiten bedroht sind, sind Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, sehr wichtig. „Die Nutzinsekten regulieren die Bestände von schädlichen Insekten wie Blattläusen auf natürliche Weise ohne den Einsatz von Pestiziden. Sie tragen zur Bestäubung von Nutzpflanzen bei, fördern die heimische Tierwelt und unterstützen dadurch die natürliche Schädlingsbekämpfung. Eine Möglichkeit, die Wildbienen und weitere Nutzinsekten zu fördern ist, ihnen passende Nistplätze zu schaffen“, erklärt Maria Werner-Zahn. So entstand die Idee, die Nist- und Überwinterungshilfen im Gemeindepsychiatrischen Zentrum in Darmstadt selbst herzustellen. Viel Sorgfalt ist nötig, damit ein Insektenhotel überhaupt bewohnbar ist. Die Löcher in den Holzblöcken müssen sauber gebohrt und mit der Rundfeile entgratet werden. Boden und Dach werden bemalt und geklebt, das Gitter vor den Tannenzapfen unter dem Giebel wird zugeschnitten und festgetackert. Zum Schluss wird noch die Deko angebracht, so dass das Hotel für Balkone und Hauswände eine echte Zierde ist. Das Zusägen und Bohren der Holzpflöcke geschieht in hausinterner Zusammenarbeit mit der Tagesstätte, die über das nötige Werkzeug verfügt. Bei der Gestaltung der Insektenhotels hat so mancher Besucher und manche Besucherin vergessene Fähigkeiten wiederentdeckt. So schafft diese Arbeit Erfolgserlebnisse und bietet gesellschaftliche und berufliche Teilhabe. (cb) Bei Interesse an den Insektenhotels bitte melden bei: Maria Werner-Zahn: 06151 60960 Der Bereich Beschäftigung und Zuverdienst hat sich zu einem festen Bestandteil des ambulanten Angebots für psychisch kranke Menschen entwickelt. Dank des kreativen Teams mit Wolfgang Strowik, Maria Werner-Zahn und Kristina Riepenhausen wird das Angebot, ohne Verpflichtung produktiv und in Gemeinschaft mit anderen tätig sein zu können, gerne genutzt.
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