Umweltminister wirbt für Energiemanagement BMW spart mit innovativem Energiemanagementsystem aus Oberboihingen 40 Prozent Energie Gut eineinhalb Stunden Zeit hat sich Franz Untersteller (Grüne) am Freitag (20.11.) im Stuttgarter BMW-Niederlassung genommen, um das Energiemanagementsystem emsyst 4.0 als digitalen Knotenpunkt für alle haustechnischen Anlagen und Maschinen in seiner ganzen Tragweite zu verstehen. Dort ist das Öko-System seit knapp einem Jahr im Einsatz und senkt die Verbräuche von Strom und Heizöl um 40 Prozent, weil Verschwendung vermieden wird. „Ich sorge dafür, dass Sie alle relevanten Kontakte bekommen, damit Ihr System sich schneller in den Betrieben etabliert“, versprach der grüne Umweltminister des Landes Baden-Württemberg emsyst-Entwickler Friedrich E. Riempp. Dessen Software ist seit Sommer 2013 marktreif und läuft aktuell landesweit in rund 20 Unternehmen – mit ähnlichen Ergebnissen wie bei BMW. Dort war es im Januar implementiert worden, weil die Oberboihinger Firma R.I.E.MPP die Haustechnik des blau-weißen Kunden seit 2011 betreut. Die Stuttgarter BMW Niederlassung ist bundesweit bislang das erste von 50 markeneigenen Autohäusern, das sich dem ökologischen Fitnessprogramm unterzieht. Anfragen der Häuser in Mannheim und Saarbrücken laufen bereits. Im Kern vermeidet emsyst 4.0 Verschwendung, weil es mittels Sensoren alle Verbräuche erfasst, steuert und auf Plausibilität prüft. So reduziert sich die Heizleistung bei geöffneten Fenstern in einem Raum und steigt wieder, wenn das Fenster geschlossen ist. Wo keine Bewegung ist, dimmt die Beleuchtung oder schaltet sich ab, um nur zwei Feature zu nennen. „Wir sparen 40 Prozent der bislang 600.000 Euro Energiekosten pro Jahr ein“, sagt Werner Pfanzelt. Der kaufmännische Leiter investiert dafür 1,2 Millionen Euro, die sich binnen vier Jahren amortisieren sollen. Beim Rundgang durch das 10.000 Quadratmeter große Autohaus mit seinen 350 Beschäftigten in Showroom, Werkstatt und Verwaltung zeigte sich der Minister beeindruckt, dass die Software nicht nur leitungsgebunden, sondern auch via Funk ihre Daten kommuniziert, so dass die Lösung auch in Bestandsgebäuden leicht zu installieren und vielseitig einzusetzen ist. Mit der Firma Riempp hatte Pfanzelt im Kontext eines ohnehin geplanten Umbaus einen Investitions- und Maßnahmenplan erstellt, wie er die Verbräuche der Immobilie senkt. Für 800.000 Euro wird die gesamte Beleuchtung auf teils 60 Prozent effizientere LED-Lampen umgestellt, was allein schon zu einer jährlichen Kostenersparnis von 160.000 Euro führt. 200.000 Euro fließen in das Energiemanagement emsyst 4.0, das Riempp im Kontext des Atomausstiegs der Bundesregierung entwickelt hatte. Eine Photovoltaik-Anlage am Parkhaus für 150.000 Euro, die auf 80 Prozent Eigenverbrauch ausgelegt wird, senkt ab 2017 den Strombezug aus dem öffentlichen Netz um weitere 30 Prozent. Begleitet wurde Untersteller von Grünen-Urgestein Rezzo Schlauch, der bis 2005 1 Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium war, und dem Wahlkreisabgeordneten Nikolaus Tschenk. Denn im Vorfeld der Landtagswahl im Februar eignete sich der Termin zu belegen, dass Ökologie und Automobil keine Gegensätze seien. www.bmw-stuttgart.de www.emsyst.de Die Energieeinsparung bei BMW stößt beim grünen Umweltminister Franz Untersteller (Mitte) auf große Sympathie: Mit ihm beim Rundgang (v.l.) emsyst 4.0Entwickler Friedrich E. Riempp, MdL Nikolaus Tschenk, BMW Niederlassungsleiter Erwin Mayer und dessen kaufmännischer Leiter Werner Pfanzelt. FOTO: BMW 2
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